*8* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Miller, Das Sense-Handbuch, HauptDas Sense-Handbuch von Ian Miller erläutert in zehn Kapiteln, wie das geht: „richtig dengeln, wetzen, mähen und ernten“. Hier müsste der Untertitel noch um das Schmieden (Kap. 7) und Getreideanbau (Kap. 9) ergänzt werden. Wir ahnen: Es geht ans Eingemachte!

Wer für Letzteres wenig Verwendung hat und weder Zeit noch Bedarf hat für Techniken, die er ohnehin nicht braucht, dem sei gesagt: Das Buch lohnt sich aufgrund der Kapitel 1-6 dennoch, studiert zu werden.

Mehr als „nur“ ein Sachbuch

Dabei wird schnell klar, dass es weit mehr als nur ein Sachbuch sein will. Denn wie bereits im ersten Kapitel betont wird: „Die Arbeit mit der Sense verändert das Leben“, indem wir mit ihr beispielsweise „Das Beste aus dem Körper herausholen“ (Kap. 2). Auch gibt uns Miller eine Meditationsübung an die Hand und philosophiert über den Spaß, den man beim gemeinsamen Sensen haben kann. Zuweilen wird es regelrecht poetisch. Ein Beispiel aus der Einleitung zu Kapitel 3:

„Die Dinge, die wir im Alltag tun, lassen sich mit Tanzen vergleichen. Wenn wir laufen, tanzen wir einen bestimmten Tanz, wenn wir sitzen, einen anderen usw. Mit einer Sense zu mähen, ähnelt dem Versuch, mit ihr zu tanzen und zwar so perfekt, dass am Ende ein großer Grashaufen hinter uns liegt und es sich trotzdem so anfühlt, als hätten wir kaum etwas getan.“

Trotz all seiner durchaus auflockernden Tiefgänge sind die Tätigkeitsbeschreibungen sehr exakt ausgeführt, so dass man schon beim Lesen das Gefühl bekommt, die Bewegungen bereits ausgeführt zu haben. Begleitet sind die Vorgänge von etlichen Zeichnungen, Grafiken und auch Fotos … alles in Sepiabraun gehalten, was einen leicht altmodischen Eindruck macht. Doch dreht es sich nun mal um uralte Handwerkskunst, insofern passt es ja – und natürlich geizt Ian Miller dabei auch nicht mit historischen Abrissen.

Mehr über Verlag und Autor

Und wer bedient das alles besser als ein britischer Verlag? In Sachen Gartenkultur und Landwirtschaft macht den Engländern kaum jemand etwas vor. Die Londoner Filbert Press, in der das Werk 2016 im Original verlegt wurde, beschreibt sein Verlagsprogramm folgendermaßen:

Jedes Buch ist ein Unikat und vereint eine reiche Destillation von Wissen mit einer Menge Begeisterung, so dass selbst Nicht-Gärtner zugeben, es von Anfang bis Ende zu lesen.

Und doch ist der Autor kein Engländer, sondern ein amerikanischer Umweltwissenschaftler, der heute ein Gehöft in Iowa bewirtschaftet, zwei Jahre auf biodynamischen Höfen in Österreich arbeitete und dort ein Zertifikat als Sensenlehrer erlangte. Diesem geweiteten Blickwinkel verdanken wir ein höchst bemerkenswertes Handbuch, welches inspirierend und zugleich praktisch ist.

Mehr Rundumblick und am Rande

Wer’s also wirklich wissen will und sich nicht nur auf die Technik, sondern auch auf die Begeisterung und Detailgenauigkeit einlassen möchte, mit der das Buch aufwarten kann, gewinnt mit Millers Sense-Buch einen ausführlichen Rundumblick auf 143 Seiten inklusive Quellenverzeichnis, Hersteller- und Lieferantenangaben für den deutschsprachigen Raum und Register.

Am Rande sei bemerkt, dass ich dieses und Bernhard Lehnerts Buch „Einfach mähen mit der Sense“ (später mehr dazu) in meinem Artikel „Uralte Tradition und moderner Klimaschutz – Teil 2: Jetzt ist aber Sense!“ (auf S. 8f in BlattGrün, H. 4-2023) empfohlen habe. Der Markt ist nicht gerade gesättigt mit Literatur zu diesem Thema, doch sind weder Miller noch Lehnert Lückenbüßer, sondern eher schwer zu toppen.


Das Sense-Handbuch : richtig dengeln, wetzen, mähen und ernten / Ian Miller ; Übers. aus dem Engl.: Angela Letmathe. Bern : Haupt. 2017. ISBN 978-3-258-07997.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*7* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Von Bienen und Beuten Deutsches Bienenmuseum Weimar Zum heutigen Jahrestag der Bischofsweihe des Heiligen Ambrosius (den wir urlaubsbedingt heuer ausnahmsweise nicht mit euch feiern) kommt die Rezension über den Museumsführer „Von Bienen und Beuten“ aus dem Deutschen Bienenmuseum Weimar, genauer gesagt, aus dem Stadtteil Oberweimar, gerade richtig.

Stülper (Bienenkorb) mit Heiligem Ambrosius im Deutschen Bienenmuseum WeimarIm vergangenen Jahr fotografierten wir dort anlässlich einer Vorexkursion einen Bienenkorb, der als Bauch des Schutzpatrons der Imker, Bienen, Lebküchner, Wachsgießer, Haustüre und des Lernens dient. Eines von zahlreichen Beutenobjekten, wie es auch schon im Titel des Heft 61 der „Weimarer Schriften“ anklingt.

Kapitel zum Haus und Thüringens Imkervätern

Es ist, um es mit dem ersten Beitrag, dem von Walter Steiner, zu sagen: „Ein ganz besonderes Museum“, dessen Besuch sich vor allem auch dann lohnt, wenn man etwas mehr über die Betriebsweise der neuen Bundesländer, insbesondere in Thüringen, in Erfahrung bringen möchte, aber auch über die lange, gesamtdeutsche Geschichte der Imkerei vor und nach der Abspaltung als DDR.

Das Museum selbst ist bald eineinviertel Jahrhunderte alt. Theodor Küllertz (†) geht auf die Geschichte des Deutschen Bienenmuseums und seiner Vorläufer in den Jahren 1907 bis 2007 ein. Das Museum war in den ersten 50 Jahre nach seiner Gründung mitten in der Stadt – und damit wenig naturnah – als Abteilung mit mehreren Räumen im Naturwissenschaftlichen Museum untergebracht.

Detailliert und durchaus faszinierend wird der teils holprige, teils enthusiastische Werdegang des „Spezialmuseums der Bienen und der Imkerei“, in Trägerschaft des Landesverbandes der Thüringer Imker beschrieben.

Eng verbunden mit dem Haus sind die Thüringer Pfarrer Ferdinand Gerstung als Gründungsvater und sein Schüler und Wegbegleiter, August Ludwig, deren weit über die Landesgrenzen hinausgehenden Forschungen, Publikationen und imkerlichen Revolutionen durch Renate Häselbarths Porträts ein eigenes Kapitel gewidmet ist.

Hauptkapitel zur Sammlung

Der Titel auf S. 29 „Einzigartige historische Schaustücke von Ambrosius bis Afrika“ wird im Inhaltsverzeichnis ergänzt zu einem „Rundgang durch die Dauerausstellung des Deutschen Bienenmuseums“, der sich über mehrere Häuser und Schauräume zieht.  Etwas redundant zum vorangegangenen Kapitel, doch nun mehr mit dem Schwerpunkt nicht auf das Haus, sondern auf die Sammlung selbst, beginnt das Kapitel zur Sammelpraxis mit ihrem damals schon überregionalen Akzent.

Bemerkenswert sind die historischen Figurenbeuten, darunter auch ein „Neger“, wie er im Büchlein – noch ungeachtet der mittlerweile geächteten Bezeichnung – benannt ist.

Alleine für die zahlreichen lustigen bis bieneneinflugsfrivolen und für ihren Zeitgeist stehenden Figurenbeuten lohnt es sich schon, das Museum anzusteuern. Der Führer hält eine Auswahl an Fotos der interessantesten Figurenbeuten in Menschengestalt parat.

Die Bibliothek mit über 1.000 Bänden an den Wänden entlang ist in einem eigenen, für Veranstaltungen nutzbaren Raum untergebracht. Diesem wurde leider vor wenigen Jahren von einem über die Ufer getretenen Bächlein, das zum reißenden Strom wurde, enormer Schaden zugefügt.

Der Führer nun geht mehr auf die Publikationen selbst ein, zählt auch einige neu verlegte Zeitschriften auf, denen nicht selten unvereinbare Ansichten bzw. Streitigkeiten vorausgingen. Na, das mit dem Streit unter Imker*innen bzw. Vereinen ist leider auch heute keine Seltenheit. Offenbar färbt die Stichigkeit von Bienen ungut auf manche Zeitgenossen ab. In diesem Falle aber – es lebe die Vielfalt! Was gäbe ich darum, einmal den ganzen Tag Zeit zu haben, mich im Museumshof sitzend in alle Schriften vertiefen zu dürfen, die nämlich leider nicht ausleihbar sind.

Weitere Kapitel zu Ausstellungs- und Sammlungsgegenständen

Im Kapitel „Vom ‚Bienenraub‘ zur Bienenhaltung“ (Irmgard Jung-Hoffmann) erfahren wir mehr zur Historie der Imkerei bzw. Bienenzucht und in welchen (menschengemachten) Gefäßen die Bienen gehalten wurden.

Und auch hier zeigt das Büchlein in Wort und Schrift nach regionalen Gebieten auf, was im Deutschen Bienenmuseum alles zu bestaunen ist – von Klotzbeuten über Strohkörbe und den bereits erwähnten Figurenstöcken bis hin zu vielfältig gemaßten Einfachbeuten und gar ganzen Bienenhäusern nebst eines im Museumshof bzw. -garten stehenden Wanderwagens sowie zahlreiche imkerliche Gerätschaften.

Das Highlight stellt hierbeit ein historischer Wachshammer dar. Dessen Funktionsweise erkärt im Übrigen sehr anschaulich ein kleines, liebevoll konstruiertes, elektrifiziertes Modell.

All das macht natürlich Lust, sich mehr noch mit der Honigbiene selbst zu beschäftigen. So gewährt Kaspar Bienefeld (Nomen est Omen!) Einblick in „das Familienleben der Honigbiene“. Dieses leichtfüßig daherkommende Kapitel mit Basiswissen ist sogar für erfahrene Imker*innen noch lesenswert. Wo sonst konnten wir schon einmal diese anschauliche Entsprechung lesen:

Es ist nicht direkt vergleichbar, aber eine Frau müsste etwa 20 Babys gebären, um hier [Anm.: mit der Königin] gleich zu ziehen. Wohl gemerkt – 20 Babys pro Tag über einen längeren Zeitraum und nicht insgesamt.

Dabei spart Bienefeld nicht mit deutlichen Worten, wenn es um wenig romantische Dinge geht.

Bekommen die Arbeitsbienen den Eindruck, dass ihre Mutter zu alt, krank und damit nicht mehr leistungsfähig ist, so wird sie „umgeweiselt“, dies ist der freundlichere Ausdruck für umbringen.

Auch schwierige Sachverhalte wie die Erklärung des Schwänzeltanzes gelingen ihm mit wenigen Sätzen sehr anschaulich.

Weimar, Garten des Deutschen BienenmuseumsAnschaulich und sehenswert ist auch „Der Bienenweidegarten – ein Kleinod an Kultur- und Wildpflanzen“, also sowohl in Echt als auch im Kapitel von Waldemar Endter. Ein Areal zum Flanieren und Träumen, und ganz nebenbei zum Lernen, auf was es für die Bienen und Insekten ernährungstechnisch ankommt.

Übrigens wird im Bienengarten so gut wie nicht gegossen, wie uns bei unserem letztjährigen Besuch eine Ehrenamtliche, die sich zur Gartenpflege einfand, mitteilte. Man vertraue auf die richtige Mischung der Pflanzen, die sich gegenseitig Schatten spenden, und auf den richtigen Boden.

Schlussendlich geht der Museumsführer ein auf die kostbare Erzeugung von „Honig – konservierter Sonnenschein“ und auf „Vielfältige Bienenprodukte und ihre heilsame Wirkung“ (Birgit Pottchull), die da sind Propolis, Blütenpollen, Gelee Royal, Bienenwachs und Bienengift – fast alles erhältlich im kleinen, doch feinen Museumshop.

Des weiteren gibt es noch etliche andere, „vielfältige Nutzungsmöglichkeiten des Deutschen Bienenmuseums“ (Kapitel „Markttreiben …“ von Annette von Wolffersdorff).

Gasthaus "Bienenstock" im Deutschen Bienenmuseum WeimarDiese sind neben dem Restaurant „Bienenkorb“ ein Adventsmarkt am 2. Adventswochenende, dem sommerlichen Bienenmarkt am ersten Samstag im Juli, außerdem Fachvorträge und Anfängerkurse für Imker, Vermietung von Veranstaltungsräumen und ein Angebot zur Museumspädagogik. Nebenbei bemerkt … das Museum mag jetzt nicht gerade mit modernster Museumspädagogik aufwarten. Das wird aber von einer überwiegend ehrenamtlich geführten Institution auch nicht erwartet. Mich wundert ohnehin, wie die Imkerkolleg*innen dort das große Areal und die Häuser in Schuss halten können!

Anhang

Eine Zeittafel rundet ab – angefangen mit „Vor 14.000 Jahren: Mesolithische Felsenmalereien“ über Eckdaten der Imkerei, z. B. Gründungen von Zeitschriften, imkerliche Erfindungen und Ersterwähnungen, bis hin zum 7.-15. Juli 2007, den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Deutschen Bienenmuseums, mithin dem Erscheinungsjahr des Rezensionsgegenstands.
Die „Weiterführende Literatur“ mit 16 Titeln ist sicherlich vor Ort in der Bibliothek einsehbar-. „Die Autoren“ des Bändchens erhalten jeweils ein Kurzporträt.

Fazit

Der Band zum Deutschesn Bienenmuseum ist mehr als ein „nur“ ein anschaulicher Museumsführer, der trotz seiner mittlerweile 16 Lenze vergnüglich und spannend zugleich viel (historischen) Fundstoff bietet, um sich entweder die Reise nach Oberweimar zu ersparen (was sehr schade wäre), oder aber eben ein starker Anreiz ist, es sich endlich einmal vorzunehmen.

Wir von der Initiative würden nach wie vor gerne eine Exkursion unternehmen, was wir heuer aufgrund der allzu vielen Großprojekte, die uns beschäftigten, verschoben hatten. Wer Interesse hat, einen Tagesausflug von Bamberg nach Weimar zu unternehmen, möge sich bitte gerne melden! Nehmt Kontakt mit uns auf.

Ansonsten – ihr wisst ja, wo ihr diesen hübschen und mit Liebe und Sachverstand publizierten Führer zum Deutschen Bienenmuseum in Weimar einsehen könnt – in unserer Imker-Bibliothek!


Von Bienen und Beuten : das Deutsche Bienenmuseum Weimar ; [Jubiläumsschrift zum 100jährigen Bestehen des Deutschen Bienenmuseums Weimar] / [hrsg. vom Stadtmuseum Weimar in Verbindung mit dem Landesverband Thüringer Imker e. V. Red.: Alf Rößner …]. Weimar : Stadtmuseum. 2007. 79 S. ISBN 978-3-910053-41-0.

*6* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Bone / Claude / Webb: Aufklappen und Entdecken – Die Bienen„Was sind Bienen?“ Die erste Frage, mithin eines von acht Themen, durchaus anspruchsvoll untergebracht auf sieben Doppelseiten, die die jungen Leser*innen Aufklappen und Entdecken“ können – so der Buch- wie gleichzeitig auch der Reihentitel. Das Bilderbuch „Die Bienen“, getextet von Emily Bone und illustriert von Jean Claude, gewinnt durch 50 Klappen verblüffend an Volumen und Tiefenschärfe. 

Die Aufmachung

… ist, wie oben angeklungen, ziemlich aufwändig. Denn nicht nur wird beim Öffnen der verschiedenformigen Klappen der Blick auf Detailinformationen frei, sondern es sind auch jeweils die Innenseite der Türchen bedruckt. Daher ist es wenig verständlich, dass bei all der offenkundigen Arbeit die Gestalterin derselben, Katie Webb, nicht namentlich auf der Verlagsankündigung genannt wird. Nun, ich finde, sie hat es mehr als verdient.

Dass das Bilderbuch suggeriert, es wäre für ab Dreijährige, liegt wohl an der verwendeten starken Pappe, den wenigen Seiten und seiner beinahe quadratischen, kleinformatigen Aufmachung. Doch das täuscht. Denn vom Anspruch her, sowohl inhaltlich wie haptisch, ist es tatsächlich – wie vom Verlag vorgeschlagen –, für über Fünfjährige gedacht. In den ersten beiden Grundschuljahren lockt das Bilderbuch sicher ebenfalls noch begeisterte Entdecker*innen an.

Die Illustration

Im Gegensatz zu den aufwändigen Klappen erscheinen die Zeichnungen selbst recht schlicht und könnten mit vielen anderen Bilderbuch-Illustrationen, die uns aus England kommend begegnen, verwechselbar sein. Doch bezieht man das Schriftbild mit ein, das schließlich einen mitentscheidenden optischen Anteil am Layout hat, ist der Eindruck denn doch ein runder und positiver.

Die beiden gewählten Fonts sind kindgerecht und vermögen Emotionen zu transportieren. Dem Hauptfont für die fett modifizierten serifenlosen Überschriften und einem regularen Fontsatz für die Aussagetexte – teils für Fakten, teils für Fragestellungen – wird punktuell ein feinerer, noch lebendigerer Schriftzug beigefügt. Dieser greift übermütig die Rundungen der jeweiligen Grafik auf. Er steht für die Ich-Aussagen der Biene(n) wie der anderen Tiere, die ebenfalls zu Wort kommen dürfen.

Die Kapitel

Nachdem geklärt wurde, was Bienen sind – was sich ja nicht ganz so einfach darstellt, wie viele meinen möchten –, werden die Fragen beantwortet, warum wir Bienen brauchen, wie Honig entsteht, wer im Bienenstaat lebt und wo die Wildbienen leben.

Doch auch andere Tiere sind wichtig – ohne Frage! Dass die weiteren Statements klar benennen, dass Bienen in Gefahr sind und sie gerettet werden müssen, ist ein durchaus  logischer Schluss. Um versöhnlich zu bleiben, finden sich direkt ein paar Tipps, wer wie mit was helfen kann, und auch die jungen Leser/innen werden hier angesprochen.

Fazit

Grund- und erweitertes Wissen, dargeboten in pfiffigen kleinen Häppchen hinter bunten, sicher nicht mehr lange verschlossenen Türchen, … gerade Insekten neigen schließlich dazu, sich zu verstecken, und die Biene in ihren Waben sowieso. Daher passt es gestalterisch grad noch mal so gut. „Die Bienen“ mal anders entdecken ist eine geniale Idee, die sich abhebt von anderen Bilderbüchern.

Für grobe Fingerchen allerdings eine Herausforderung, und für Bibliotheken eher eine Zumutung. Die Klappen könnten reißen, obgleich sie nicht allzu zart erscheinen. Na, Kinder schaffen bekanntlich alles! 😉
Jedoch: Ein Buch, von Kinderhand zerlesen, ist ein gutes Buch gewesen! – behaupte ich jetzt einfach, um eine Lanze für das (im besten Falle!) Gebrauchsgut „Literatur“ zu brechen. Als beeindruckendes, inhaltsreiches wie spannendes Weihnachtsgeschenk für rund 11 Euro ist das im Usborne Verlag in Regensburg (der deutschen Niederlassung) erschienene Bildersachbuch auf alle Fälle wärmstens zu empfehlen.


Aufklappen und Entdecken – Die Bienen : mit 50 Klappen / Illustrationen von Jean Claude ; Text: Emily Bone ; Übersetzung aus dem Englischen: Andrea Reinacher. London : Usborne. 2021. 14 S. ISBN  978-1-78941-556-8

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*4* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Kessel Die Biene - Sachbuch für Kinder. Schwager & SteinleinDie Biene – Ein Sachbuch für Kinder ist als Titel fast ein wenig zu kurz gegriffen. Denn neben Honigbienen und Wildbienen erfahren sie außerdem über Wespen und wie Menschen von der Biene profitieren. Der stolze Umfang von 160 Seiten und auch die inhaltlichen Ausführungen und Wordings sind eher für ältere Grundschulkinder geeignet. Die Empfehlung des Verlags Schwager & Steinlein, nämlich „ab dem sechsten Lebensjahr“, halte ich für sehr ambitioniert.

Inhaltsreich

Die im Buch seltsamerweise nicht erwähnte Autorin, Carola von Kessel, hat ganze Arbeit geleistet. Thematisch vollumfänglich hat sie das Sachbuch mit allen Facetten gefüttert, die zum Bienengrundwissen meines Erachtens dazu gehören: Nützlichkeit von Bienen, ob Bienen gefährlich sind, die Sprache der Bienen und welche Krankheiten und Schädlinge auf sie lauern, was den Bienen schmeckt, welche natürlichen Feinde sie haben, wie sie leben und sich ihr Jahreslauf gestaltet, wie sie schwärmen etc.

Doch mehr noch. Während andere Kindersachbücher eher die imkerlichen Vorgänge ins Visier nehmen – was hier mehr beiläufig eingestreut ist –, bestückte sie die Kapitel „Familien der Bienen“ und „Wie Wespen leben“ mit insgesamt 14 Steckbriefen zu einzelnen Arten und Unterarten. Beschrieben werden Größe, Merkmale, Lebensraum, Nest, Nahrung, Lebensweise und Beobachtungszeit. Den Vorgang des Beobachtens erläutert sie den kleinen Forscher/innen im letzten Kapitel „Tipps & Tricks“.

Zwischendrin finden sich Rezepte und Anleitungen, zum Beispiel für selbst gemachte Wachstücher und Kerzen, ein Bienenspiel und – oh, Wunder! – lediglich eine kurze Anleitung für eine Nisthilfe mittels Strohhalmen. Ich finde das prima. Denn ich hege eine Abneigung gegen all die vielen Wildbienen-Nisthilfen, die meistens falsch konzipiert und im Großen und Ganzen ohnehin überflüssig sind. Die meisten, vor allem viele gefährdete Wildbienenarten, sind ohnehin Bodenbrüter und benötigen einfach nur Freiflächen mit genügend passenden Blumenarten. Kleine Kritik dennoch: Den erwähnten „Vielfältigen Nisthilfen“ hätte ich dennoch ein paar Fotos hinzugefügt.

Jedes Kapitel endet mit einem Bienen-Rätsel als Multiple-Choice-Fragen, um den Lerneffekt zu überprüfen. Immer wieder mal zwischendrin kleinen Faktenhäppchen auf den Seiten, die mit „Kleine Biene ganz groß“ überschrieben sind.

Überprüfen würde ich allerdings auch die Aussage auf Seite 19 hinsichtlich der genannten „bienenfreundlichen Blumen“ wie Erika und Sonnenblumen. Hier muss sehr darauf geachtet werden, das die Züchtungen noch Pollen oder Nektar enthalten.

Aufmachung

Vom Layout her passt eigentlich alles. Der Font ist angenehm zu lesen und endlich mal wieder ein Buch mit einer genügend großen Schrift bei gutem Kontrast. Die Anzahl und Verteilung der gut gewählten, meist hochwertigen Illustrationen samt passenden Bildunterschriften ist im Wesenlichen gelungen. Eingeschobene Farbfelder mit Textblöcken lockern auf. Und das wollen wohl auch die comicartigen Figuren, die als Sympathieträger gedacht sind: Eine immer wieder auftauchende Biene mit Honigtöpfchen sowie ein Mädchen und ein Junge als Biene verkleidet. Sicherlich Geschmackssache und ohnehin sollte das letzte Wort die Zielgruppe haben. Der die rosa, blauen und gelben (und grauen?) Pastelltöne gefallen dürfte.

Fazit

Die Sachverhalte sind inhaltlich richtig, entsprechen dem aktuellen Wissensstand und sind bei aller Komplexität durchaus verständlich formuliert. Die lockere Aufteilung von Text und Bild entspricht dem Zeitgeist und dürfte das Lesekind bei der Stange halten. Allerdings ist es reichlich Stoff, und für ein Grundschulkind kommen etwas zu viele Fremdwörter und Fachbegriffe vor. Doch deren Bedeutung wird zum Teil im Glossar aufgelöst.

Definitiv gibt es unter den Sechsjährigen einige „Nerds“, die sich begeistert über das „Bienenfutter“ stürzen werden. Allen anderen empfehle ich, bis zum siebten oder gar achten Geburtstag zu warten. Wer als erwachsene/r Käufer/in Wert darauf legt, dass das beschenkte Kind nicht wieder nur an der Oberfläche der Materie verweilt, sondern tiefer geht, ist mit diesem Sachbuch bestens bedient. Als Abrundung und Ergänzung zu den üblichen Kinderbienenbüchern sehr zu empfehlen.


Die Biene – Ein Sachbuch für Kinder / [Carola von Kessel]. [Köln] : Schwager & Steinlein 2020. 160 S.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*1* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Jahreskalender "Bamberg 2024" von Saskia Schwarzenberger Das erste Türchen unseres traditionellen „Adventskalender der Bamberger Schulbiene“ ist ebenfalls ein Kalender – der bildschöne Jahreskalender „Bamberg 2024“. von Saskia Schwarzenberger. Der Fotokalender im A3-Hochformat offenbart ihre große Liebe zu ihrer Heimatstadt, von der wir über Saskias Blog, dementsprechend betitelt als „Bamberg lieben“, bereits viel schon erfahren haben. Um es im O-Ton widerzugeben:

Bamberg ist unfassbar schön. Und es macht mir so viel Freude euch auf Instagram und dem Blog durch meine Fotografien zu zeigen, wie ich Bamberg sehe und was ich dort entdecke.

So entstand fast schon zwangsläufig die Idee, auch andere dorthin mitzunehmen und sich durch ein ganzes Jahr begleiten zu lassen.

Er ist für Liebhaber*innen, Heimkommende, Vermissende, Neuanfangende – einfach für alle, die gerne ein Stück Bamberg zuhause haben möchten und die Stadt so sehr lieben wie ich.

Jahreskalender "Bamberg 2024" von Saskia SchwarzenbergerDie Fotoauswahl als matter Bilderdruck zeigt – und das ist durchaus erfreulich – „Must-have“-Motive, wie sie jede*r Tourie erwarten und nach Hause tragen möchte, also Klein-Venedig, und zwar im Januar und dementsprechend schneeüberzuckert, dann das Alte (Brücken)Rathaus im noch blassen Licht des Märzens, der Eingang zur Altenburg mit oktoberlich verfärbtem Herbstlaub und die Sandstraße bei Sonnenuntergang.

„Wo bin ich?“ – Bekannt, doch unerkannt

Letzteres Abbild gibt sich jedoch nicht sofort als DIE Schlenkerla- und Partymeile zu erkennen. Da muss man schon Insider*in sein. um sich nicht gar in Südtirol oder Spanien zu wähnen.

Jahreskalender "Bamberg 2024" von Saskia SchwarzenbergerWeitere Motivtitel, die auf dem letzten Blatt in der Übersicht verraten werden, dürften zwar ein Kopfnicken hervorrufen, doch eint die Fotos die gespannte Frage der Betrachter*in nach dem „Wo bin ich?“.

So der Blick von der Altenburg im Februar auf eine hier in der Region eher seltene weiße Stadtlandschaft, oder die schneckenförmige Treppe im Historischen Museum am Domberg und gar die Friedrichstraße, die sicher von einigen mit der Langen Straße verwechseln wird, da naheliegender.

Ein paar natürliche statt steinerne Bambergvertreterinnen sind auch dabei. Natürlich könnten die zarten Büschelblüten der Japanischen Zierkirsche überall aufgenommen worden sein. Doch Bamberger*innen und Studierenden im neuen Campus brauche ich den Ort der passend für das Aprilblatt ausgewählten Frühjahrsvertreterin kaum verraten, ebenso wenig wie den des Rosenmotivs im Juli – wunderbar, das fast schon laszive Farb- und -formenspiel! –, den wirklich JEDE*R kennen muss! Na?!

Als ehemalige Fährfrau der ersten Stunde spricht mich natürlich die Chance-Jugend-Fähre über die Regnitz an, wie sie ruhig und würdevoll über den glatten Wasserspiegel gleitet und es augenscheinlich dabei vermeidet, die hübsche Spiegelung des Ufers am Mühlwörth – und Achtung, eben nicht das Ufer des Unteren Leinritts wie auf den meisten Fotos – zu zerstören.

Überraschungsmotiv

Hab ich jetzt alles?
Ach, nein, da ist ja noch ein Überraschungsmotiv, nämlich die Bamberger Staudengärtnerei im Mai. Ehrlich, ich hätte Bayerns größte Staudengärtnerei von dieser Perspektive her nicht sogleich erkannt. Und das, obgleich ich die mosaikhaften Felder in der Nordflur öfter schon besuchte, nämlich, um unseren Bienengarten mit Stroblers Angeboten zu bestücken. Gar unser „Schau-Staudenbeet2“ besteht rein nur aus deren Erzeugnissen und für unsere Lavendel- und Honigmesse kommen wir ebenfalls jährlich vorbei.

Lieblingsmotiv und Stimmungsbild

Das Dezembermotiv habe ich zu meinem Lieblingsmotiv erkoren. Alle Jahre wieder erfreue ich mich daran, wenn ich durch „unser Wohnzimmer im Freien“ gehe. Nur ein paar Fußmeter von unserer Adresse Obstmarkt 10 entfernt erstrahlt jene Weihnachtbeleuchtung, ein ganzjährig angebrachter, doch nur zur Weihnachszeit funkelnder Sternenhaufen, den ich schon so oft selbst fotografierte. Nur nicht so aus der Nähe wie Saskia. (Im Foto seht ihr meine Alternative, die andere müsst ihr schon selbst kaufen!)

Also, auf das nächste bildschöne Jahr freue ich mich Dank Saskias feinfühliger Fotoauswahl bereits jetzt schon. Die Fotos sind nicht die gestochen scharfen Aufnahmen, wie sie sonst der übliche Standard sind. Was keine Kritik ist. Stattdessen liegt über fast allen Bildern der ihr so eigene, leichte und verträumte, Sepiaton. Mehr noch als ein besonders herausragender Blickwinkel sind es eher die eingefangenen Stimmungen, die berühren. Nichts wirkt gewollt oder schnappschussartig, aber auch nicht beiläufig oder gar beliebig. Eher behutsam und fragend nähert sich die Fotografin ihrer Objekte, so, als würde sie um Erlaubnis bitten wollen, um den Augenblick nicht zu verschrecken. Dieser dankt es ihr mit vertrauensvoller Offenheit unter dem zarten Schleier altehrwürdiger Patina oder der Vergänglichkeit.

Gekauft hatte ich den Jahreskalender „Bamberg 2024“ bei Saskia (und Christian) Schwarzenberger. Ihr könnt ihn exklusiv im Allerliebst im Hinteren Graben, Bamberg, erstehen – nebst vieleicht ein paar weiteren Handmade-Feinheiten. Und ich verlinkte ausnahmsweise nicht direkt, sondern auf den Blogbeitrag von Saskia, die lobende Worte für das „Feine von Hand“ fand.

Ja, so sind wir hier in der Domstadt – oft untereinander bekannt und voller Hochachtung für die kleinen und großen Gaben und Aufmerksamkeiten, die wir alle unserer Lieblingsstadt Bamberg entgegenbringen. So wie Saskia Schwarzenberger.

*24* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2022

Wo ich kürzlich schon mal bei Rezepten waren … heute das Heilig-Abend-Rezensions-Highlight aus der gleichen Themenecke! Heißer Tipp: Druckt doch einfach einen Gutschein aus und bestellt es für euren Vorsatz zu einem veränderten Lebensstil im Neuen Jahr!

Cover Felicitias Prenzel, Fees vegane VerwöhnkücheDie Kompetenz

Über 30 Jahre vegetarische bzw. später rein vegane Lebensweise, Kochvorführungen und Catering nebst Naturwaren-Online-Shop zeugen von der Begeisterung und Kompetenz fürs Vegane der Autorin Felicitas „Fee“ Prenzel aus York. Als ehemalige Bambergerin und – noch viel wichtiger – als eine unserer langjährigsten Bienenpatinnen – können wir ihre völlig undogmatische, jedoch konsequente Hingabe an das Schöne und Gute im Leben, am besten tierleidfrei, als authentisch bestätigen und bewundern.

Der Anfang …

… eines veränderten Ernährungsstils für so manch einer handfesten (nicht nur fränkischen) Köchin oder eines Kochs könnte tatsächlich mit „Fees vegane Verwöhnküche“ vonstatten gehen. Denn es enthält leicht verständliche und umsetzbare „Kreative Rezepte […] von süss bis herzhaft“. Wobei sich das Kreative mit ausdrücklicher Aufforderung der Autorin beim Austauschen von Zutaten entfalten kann, was gerade bei Allergien und Unverträglichkeiten Not tut. Ohnehin sind Angaben zu Glutenfrei, Sojafrei und Rawfood, also Rohkost, löblicherweise gleich unter der Überschrift angebracht.

Aufbau und Übersichtlichkeit

Das Rezeptbuch ist aufgeteilt in Art eines Mehrgänge-Menüs, also in Aufstriche & Dips, Salate, Fingerfood & Vorspeisen, Suppen, Hauptgericht, Desserts und Backvergnügen. Das Vorwort (eine Seite) sollte gelesen werden, meint Fee, wie auch das Buch selbst, was vor allem für Vegan-Unerfahrene zu empfehlen ist.

Allen Rezepten ist gemein, dass die Zutatenliste mit den Hauptbestandteilen beginnt, daran anschließend die Zubereitungsflüssigkeiten wie Öle, Gemüsebrühe, Sahne, Sirup oder Weine etc. und am Ende die Würzmittel. Sehr praktisch, da einem schon beim Durchgehen der Einkaufsliste die Zubereitung vor Augen steht.

Die Zubereitungsanweisungen selbst sind in Ziffernfolge kurz und knackig auf den Punkt gebracht. Wer außerdem der Vorwortempfehlung folgt, erst alle Zutaten abzuwiegen und vorzubereiten, sollte stresslos einen Punkt nach dem anderen abarbeiten können. So bleibt mehr Zeit zum Genießen – selbstverständlich vor aufgeräumter Küchenkulisse. Denn von der Mama lernen, dass alles ordentlich nach Gebrauch zurückgestellt werden sollte, ist nicht verkehrt. Das war’s aber dann auch schon mit „Belehrungen“.

Die Rezepte schließen punktuell mit „Zaubermöglichkeiten“, also ganz im Sinne der Fee in Feegans Logo. Diese bestehen aus Hinweisen zur richtigen Vorarbeits- oder Aufbewahrungsweise, also z. B., ob das Einfrieren zum Zwecke einer entspannten Zeitplanung möglich ist, oder welche Rezeptabwandlungen ebenfalls gut ankommen, oder wie die Gerichte lecker verlängert werden könnten u. v. m.

Das Ende …

… stellt das Kapitel „Glossar, Kochtipps und Küchengeräte“ dar und ist mit der sehr sympathischen, weil ehrlich und pragmatischen Warnung eingeleitet: „Wichtig: Nicht immer sind alle hier genannten Produkte super gesund. […] ich denke, alles in Maßen genossen ist nicht immer geich ein großer Schaden.“

Quod erat demonstrandum durch die Autorin selbst, die die Beweisführung durch ihre sportliche Figur gleich selbst antritt. Ich kenne einige, die Fleisch und Wurst durch vegane Sorten eins zu eins ersetzen und durch die dabei konsumierte Menge von Saitan oder Weizen üppig zugelegt hatten. Diesen Kompromiss, lediglich nachgemachte Ersatzprodukte zu verwenden, geht Fee nur selten ein, siehe die „Currywurst“. Allerdings ist das von ihr empfohlene Produkt um rund ein Drittel kalorienärmer. Der „Schinken“ hingegen ist aus raffiniert mariniertem Reispapier, der „Hering“ aus Auberginen, das „Hack“ aus Sojagranulat (ich selbst bevorzuge übrigens grobes Buchweizen) … ja, und wenn man’s nicht wüsste … macht den Test ruhig mal mit eurer Familie!

Weitere Alternativzutaten (zum Teil mit Firmenbezeichnung oder weiterführendem Link) helfen bei der Umstellung. Beispielsweise Nori-Algen für alles, was nach Fisch schmecken soll. Besonderer Service: Wer eine Zutat nicht auffinden kann, darf sich getrost an die Autorin unter info [at] veegan [dot] de wenden.

Und ja, wir haben es entdeckt! Honig verwendet Felicitas zwar nicht, lehnt die Bienenhaltung jedoch auch nicht generell ab. Sie schreibt, dass sie seit 2013 eine Bienenpatenschaft bei uns als Herzensangelegenheit eingegangen ist. Und wir möchten für empfindsame Gemüter anführen, dass Honig nicht im Bienenmagen selbst entsteht, sondern der Nektar in einer inwandigen Tasche, der Honigblase, nach Hause in den Stock getragen und mit Enzymen (also keinesfalls Spucke!) angereichert wird. Auch wird bei uns keine massierte Tierhaltung praktiziert, also viele Stöcke auf engem Raum gehalten. Doch ohne Honigbienen keine ausreichende Bestäubung von Massentrachten, also Obstbäume, Gemüsefelder, Beeren und keine Artenvielfalt von Pflanzen. Nur mal so.

Umgekehrt steht bei Felicitas zwei Paten-Apfelbäume, und natürlich ebenfalls Bienen. Wir freuen uns auf einen Erntebesuch bei euch!

Ja, da wir die (Erst-)Familie seit längerer Zeit kennen, war es für mich nett, die das Buch abschließende „Danksagung“ zu lesen. So hatte ich ihre Töchter und auch Eric direkt vor Augen. Für alle anderen Leser/innen könnte der Blick „hinter den Tresen“ aber ebenfalls interessant sein, da der Aufwand bei der Entstehung eines Buches gut nachvollzogen werden kann.

Fazit

(Nicht nur) für vegan lebende Menschen eine Fundgrube an umsetzbaren Rezepten, die alle mit – privat wie professionell entstandenen – sehr ansprechenden und reichlichen Fotos unterfüttert wurden.

Die Anleitungen sind leicht verständlich, da schnörkellos, doch mit einem Schuss „persönlichem Stil“ versehen. Das Sellerieschnitzel ist im Übrigen bereits seit meiner Jugend mein persönlicher Renner, wie auch das Chili sin carne. Es sollte also für jeden Geschmack und für jedes Lebensalter etwas dabei sein. Einzig Getränke fehlen, doch als aktive Tennisspielerin wird Felicitas, wie alle fitness- und figurbewussten Menschen, ohnehin Mineralwasser bevorzugen. Das Motto „Man schütte ein Glas Rotwein in den Koch …“ dürfte nicht so ganz zu ihrem Konzept passen. Lebenslustig ist Felicitas „Fee“ Prenzel auf jeden Fall trotzdem, das kann ich beschwören!

„Fees vegane Verwöhnküche“ ist alles andere als moralinsauer, sondern leistet „mit viel Freude und Herzblut“ […] einen Beitrag zu einer veganen Welt“, so in der Danksagung zu lesen. Also dann … die Zeit zwischen den Jahren nutzen und einfach mal ausprobieren!


Prenzel, Felicitas: Fees vegane Verwöhnküche.1. Auflage. Bernhardswald : Lusinia Verlag, 2022. 126 S. ISBN 978-3-9815403-5-2.


P. S.: Die Rezensentin und ihr Partner kochen täglich frisch und mit Genuss, und hin und wieder auch mit (regionaler) Metzgerware, … tja, und zu gerne mag Ilona Fisch. Sie ist deshalb froh über Fees Satz: „Jede vegane Mahlzeit zählt“, denn das kann sie durchaus erfüllen, mit dem Kochbuch ihrer „Altes-Land-Freundin“ sicher noch ein Stück inspirierter. Und das Motto erinnert sie doch sehr an ihr eigenes: „Jede Biene und jede/r Imker/in zählt“. Dennoch müssen nicht alle Menschen Imker/innen sein, und wir spielen auch nicht Honig- gegen Wildbienen aus. So, wie Fee glücklerweise nicht in ihren Freundschaften mit „Fleischfresser(inn)en versus Veganer(innen)“. Liebe Fee, wir umarmen dich und sind stolz auf dein tolles Werk!

*23* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2022

Der Autor

Cover-Foken-Bamberg-KlimawandelThomas Foken ist Professor im Ruhestand für Mikrometeorologie an der Universität Bayreuth am Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Wechselwirkung zwischen der Erdoberfläche und der Atmosphäre sowie die Messung und Modellierung von Energie- und Stoffflüssen. Den Bamberger Bürger(inne)n ist er als Vortragender sowie geschätzter Gast von Podiumsdiskussionen bekannt und wird gern als Spezialist für Klima und Klimawandel in Nordbayern eingeladen, nicht nur zu seinem Buch „Bamberg im Klimawandel“.

Lokaler Fokus und Intention

Der Fokus auf Bamberg und sein Umland unterscheidet das Buch von zahlreichen anderen Publikationen zum Thema Klima und Klimawandel. Es gibt nur für wenige Städte in Deutschland gezielte Studien, die bereits eingetretene Klimaänderungen der jeweiligen Stadt betrachten und einen Blick in die Zukunft richten. Bamberg darf sich mit dem vorliegenden Buch glücklich schätzen.

Absicht des Buches ist es, ein Bewusstsein zu schaffen, dass der Klimawandel auch in der Bamberger Gegend schon zu beträchtlichen Änderungen von Wetter und Klima geführt hat. Es will zu Klimaschutzmaßnahmen ermutigen, um unsere lebenswerte Umgebung zu erhalten.

Inhalt

Das Buch ist gut strukturiert und logisch aufgebaut. Das erste Kapitel führt verständlich ein in die komplexe Materie der Klimakunde. Daran schließt sich ein auch unter geschichtlichem Gesichtspunkt interessanter Abschnitt zur Wetterbeobachtung und -messung in Bamberg an. Darin wird der Weg nebst seinen Schwierigkeiten dargestellt, wie man zu einer homogenisierten Klimareihe für die Jahre 1836 bis heute kommt.

Das nächste Kapitel befasst sich mit dem Bamberger Klima im Speziellen, wie beispielsweise dem Stadtklima, dem Parkklima, dem Waldklima oder dem Biergarten bzw. „Keller-Klima“, um nur einige zu nennen. Ab circa der Hälfte des Buches wird der Wandel des Klimas für Bamberg detailliert beschrieben und diskutiert.

Der Schluss geht auf die Frage ein, was denn jede/r Einzelne zum Klimaschutz beitragen könne. Abgerundet wird das Buch durch ein Glossar und Quellenverzeichnis.

Fazit

Ein rundum gelungenes Werk. Der Autor versteht es gut, die komplexen Zusammenhänge der Klimatologie verständlich zu vermitteln. Der Leserin bzw. der Leser wird mitgenommen auf dem Weg von der Analyse hin zur Interpretation und welche Bedeutung die „nackten“ Klimamessungen für das Leben in der Stadt haben können. Ein populärwissenschaftliches Buch, das durch seine Quellenangaben den Bezug zu seinen wissenschaftlichen Grundlagen herzustellen vermag. Es sollte Pflichtlektüre für alle am Wohlergehen Bamberg Interessierten, vor allem aber der politischen Entscheidungsträger sein.


Foken, Thomas: Bamberg im Klimawandel. Bamberg : Erich Weiß. 2021. 128 S. ISBN 978-3-940821-85-0.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*22* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2022

Deckblatt Umwelt-Kalender 2023 / BSB, Bamberger Service BetriebeKurz vorm Fest dreht sich – mal ganz ehrlich! – fast alles um den Genuss. Folgerichtig geht’s heute in unserem Adventskalender um einen appetitanregenden Rezepte-Kalender, dem das Etikett „Genussla“, welches für ein Regionalsiegel steht, angeheftet wurde. Leider nur auf dem Vorsatzblatt, wo es spätestens am 1. Januar 2023 dem Vergessen anheim fällt. Schade, denn eine Wiederholung des Logos auf allen 12 doppelseitig aufhängbaren Monatsblättern (oben Foto, unten Text) wäre keine große Sache gewesen. Eine verpasste Chance, fortwährend an den regionalen Einkauf zu erinnern, in diesem Falle in Bamberg und Umgebung.

Herausgeber und Zielgruppe

Doch die heimischen Fans des samstäglichen Bauernmarktes an der Promenade und mit seiner abgespeckten Variante an den Mittwochen, oder auch die Stammkund(inn)en der hiesigen Direktvermarkter/innen sowie die Einkäufer/innen am Grünen Markt haben’s ja ohnehin längst verinnerlicht. Für diese dürfte der Umwelt-Kalender (später sicher auch als PDF erhältlich) – im Übrigen der originale Name – ein willkommener Impuls sein, frei nach dem Motto einer Facebook-Gruppe „Wos kochmä denn a weng“.

Um die Titel-Irritation aufzulösen – der Umwelt-Kalender der Bamberger Service Betriebe (BSB) des Klima- und Umweltamts der Stadt Bamberg erscheint jährlich mit der festen Rubrik „Abfallkalendarium“, also den Entsorgungsterminen für Restmüll, Altpapier, Gelber Sack bzw. Tonne und Windelsack – sowie einem jährlich wechselnden Motto zu „lokalen, überregionalen und globalen Umweltthemen“. Heuer also Rezepte. Hm, na ja, macht ja irgendwie Sinn, wenn man das Abfallgeschehen während der Essenszubereitung und auch danach (siehe Windel) eher unverkrampft sehen kann.

Die Rezepte

Von dem einen oder anderen Gewürz einmal abgesehen sind alle Rezepte mit regional käuflichen Zutaten umsetzbar. Selbst Ingwer wird mittlerweile erfolgreich in Oberfranken angebaut. Nicht alle Menüs sind original Bambergerisch oder Oberfränkisch, etwa wie im Januar mit der berühmten gefüllten „Bamberer Zwiebel“ und im Februar mit dem Schäuferla (mit Endung -a ist er hiesig, mit Endung -e ist er bereits ein Mittelfranke!) und im Dezember mit einem „Karpfen in Rauchbiersoße“. (Vielleicht ist das traditionelle Weihnachtsmenü im nächsten Jahr auch wieder bezahlbar.)

Zwischen diesen (wenigen) Hauptgerichten geht es ansonsten Querbeet und mit „Kraut und Rüben“ zu … von Salaten über Suppen bis zu Quiche und Nachspeisen. Gegenwärtig sind frisch-gesunde, mit allerlei Beiwerk angereicherte leichte Schüsselinhalte ohnehin die Renner. Insofern – die Auswahl dürfte bei den meisten ankommen.

Auch wir steuerten als Lizenznehmer/innen des Regionalsiegels ein Rezept bei – natürlich mit Honig! Allerdings finden sich die erbetenen und von den zahlreichen Regionalanbieter/innen eingereichten Rezepte leider nicht im gedruckten Kalender wieder. Dafür aber auf den Genussla-Seiten, die heuer neu aufgesetzt wurden. Hier entdeckt ihr auch die in der Printausgabe (von unbekannt) erstellten Rezepte wieder. Praktisch für diejenigen, die keinen der 4.500 Kalender ergattern konnten, weil nicht in Bamberg wohnend.

By the way: Wir erlauben uns, stellvertretend für alle anderen Lizenznehmer/innen-Rezept auf unseren Wildkräutersalat mit Huhn zu verlinken. Zumal die Imker/innen unter uns leider das Nachsehen haben, denn keines der 12 Rezepte verwendet dieses wunderbare Ur-Produkt. Snüff.

Die Aufmachung

Die Haptik suggeriert (außer bei Deck- und Schlussblatt) umweltfreundliches Papier. Die anregenden Fotos von (überwiegend) Lara Müller können daher verständlicherweise nicht so toll wirken wie auf Hochglanzpapier. Allerdings finde ich lediglich die Angabe eines klimaneutralen Drucklabels (ClimatePartner) und keine Verlagsangabe. Wir wissen also nicht, ob a) Deutschland und b) tatsächlich auf umweltfreundlichem Papier gedruckt wurde.

Zu den erwähnten aufhängbaren Doppelseiten in Spiralbindung gesellt sich eingangs das Vorwort hinzu, und zwar von Jonas Glüsenkamp (2. Bürgermeister Bamberg, Referent für Klima, Personal (ehem. Umwelt, ehem. Mobilität) und Soziales) sowie Thomas Beese (Berufsmäßiger Stadtrat, Baureferent und Technischer Werksleiter der EBB).

Im Abspann findet sich die Straßenliste der Abfuhrbezirke und Abfuhrtage und einige Blätter mit weiteren Informationen rund um das Thema Entsorgung in der Stadt Bamberg.

Fazit

Ein bisschen bin ich unzufrieden, weil im Umwelt-Kalende 2023 keine Rezeptaufnahmen der Genussla-Lizenznehmenden erfolgten, die Logo-Anbringung nicht auf allen Monaten fürs permanente Bewusstmachen des noch ziemlich neu relaunchten Siegels Genussla erfolgte, die Fotos etwas flau rüberkommen, zu den Rezepten meist keine Portionsangaben zu finden sind, , und … na ja, … nirgends die Zutat „Honig“ auftaucht. Doch vermutlich bin nur ich empfindlich, die (Windel-)Abfuhrtermine gleich neben den Rezepten stehen zu sehen.

Aaaaber … ein dickes Lob für den kostenlosen Beitrag zum Umweltschutz für die Bamberger Bürger/innen! Und Gratulation zum 30.-ten Male der Herausgabe eines inhaltlich interessanten und inspirierenden wie auch regional-informierenden Umwelt-Kalenders, diesmal also mit Rezepten für ein „genussvolles, nachhaltiges und gesundes Jahr 2023“ – womit ich das Vorwort zitiere und damit schließen will. Lasst euch das neue Jahr gut schmecken! Und … immer schön sauber bleiben!


Umwelt-Kalender 2023 : Genussla.de Entdecke die Genusslandschaft / BSB, Bamberger Service Betriebe [Stadt Bamberg, Klima- und Umweltamt]. 2022. [16 Blätter].

*21* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2022

Screenshot DBS Biene-SchuleHeute eine Rezension zu einer Seite, die auf mehrere Arbeitsblätter und Unterrichtsmaterialien zum „Bienen als Thema in der Schule“ verlinkt. Unterteilt ist diese Seite des Deutschen Bildungsservers¹ in:

  1. Hintergrundinformationen (3 Links)
  2. Unterrichtsmaterial für die Grundschule (5 Links)
  3. Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe (8 Links)
  4. Medien für den Unterricht

Eingangs wird auf den Welttag der Biene am 20. Mai verwiesen und ist offenbar in diesem Zusammenhang entstanden.

Herausgepickt: Die Linkempfehlungen im Einzelnen

zu 1. Hintergrundinformationen

Gleich der erste Link zu „Die Biene, die Ameise und du“ offeriert aktuelle Bildungsmaterialien zum Thema „Umwelt im Unterricht“ des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Zahlreiche Verweise und Downloadmöglichkeiten, teilweise auch redundant, verdeutlichen (nicht unbedingt mit Absicht) die Komplexität des Themas. Für Biologielehrer/innen sollte das jedoch kein Problem darstellten.

Auch der zweite Link ist empfehlenswert und als erster Einstieg sicherlich etwas niederschwelliger als der erste. Der Kanal Alpha (Wissen) von ARD offeriert unter dem Titel „Das Bienenvolk. Perfekte Aufgabenteilung unter Bienen“ ein leicht lesbares Dossier mit Zwischenkästen, die etwas intensiver auf spezielle Punkte eingehen. Gern zitiert wird dabei der Bienenforscher aus Würzburg, Jürgen Tautz, den ich erst vor ein paar Tagen rezensiert hatte.

Der dritte Link auf Bienen.Info legt seinen Schwerpunkt statt auf die Biene als solche und das Geschehen im Volk eher auf den Aspekt der Bestäubung. Hier hilft ein kurzes, 2:42-minütiges Video „Bestäubung von Blüten – Einfach für Kinder erklärt“ zu einem raschen Verständnis. By the way: Weiter unten wird das Ganze dann, folgt man den Link, auch für Erwachsene erklärt.

zu 2. Unterrichtsmaterial für die Grundschule

Ob Kleine Wissenskartei zur Biene (von Daniela Rembold) oder miniLÜK und mehr von der österreichischen Volksschullehrerin Monika Wegerer (LL-Web) oder Greenpeace zum Schwerpunkt „Rettet die Bienen“ oder zu Honig in der Sendung mit der Maus … alle acht Links sind empfehlenswert und bieten auf ihre ganz eigene, doch immer sehr engagierte Art zahlreiche praktische Materialien für die Grundschule.

Die Auswahl ist ausgewogen bei einem gewissen Mut zur Lücke. Hier vermisste ich z. B. Bienen – kleine Superhelden (mit Materialbox des BMUV), …, die Kinder- und Jugendseite des Deutschen Imkerbundes (DIB) oder Die Honigbiene 3D mit Lernspiel (Planet Schule des SWR)². Doch dafür gibt es ja weitere Sammlungen, beispielsweise bei uns unter Literatur und Links und für Schulgemeinschaften unter Biene und Schule.

zu 3. Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe

Fast alle der 8 Links finden auch meinen Gefallen und halte ich für passend. Nur beim Feigenblatt-Angebot „Global“ aus dem Bayer-Konzern habe ich Bauchschmerzen. Daher verlinke ich nicht darauf, doch sollen Sie sich selbst ein Bild machen. Mit wohlgesetzten Worten („Pflanzenschutzmittel zählen zu den am strengsten regulierten Produkten in der gesamten Wirtschaft“) kann ich alles schön reden. Die Realität sieht jedoch anders aus.

Vermisst habe ich „Inspiration Biene“ des MINT-Zirkels, kürzlich hier besprochen.

Herausheben möchte ich unbedingt den Beitrag auf Bienen.Info von Christine Hasseler zum häufig falsch aufgefassten Begriff des „Bienensterbens“. Sehr fein!

zu 4. Medien für den Unterricht

Die letzte Auflistung „Medien für den Unterricht“ weist auf drei Medientipps der FWU-Mediathek hin. Um diese jeweils etwa 20-minütigen Videos herunterzuladen, wird eine Lizenz benötigt, die je nach dem, ob Bildungseinrichtung, Lehrkraft oder Medienzentrum unterschiedlich kostet.

Fazit

Insgesamt (bis auf eine Ausnahme) kann ich die Seite des Deutschen Bildungsservers zu „Bienen als Thema in der Schule“ nur wärmstens empfehlen. Sehr gut recherchiert – und als Bibliothekarin und Pädagogin darf ich das ruhigen Gewissens behaupten – bietet sie umfassend und breit gestreut alles an weiterführenden Links, die es „nur noch“ für die persönlichen Belange abzugrasen gilt.

Für die Überprüfung meiner eigenen Empfehlungen auf den Seiten von Bienen-leben-in-Bamberg.de waren sie mir jedenfalls höchst willkommen. Sowohl als Bestätigung, als auch für die eine oder andere Ergänzung. Großes Lob also! Hier kann ich nur hoffen, dass dieser Einstieg über viele Jahre aktuell gehalten wird. Meine Erfahrung vor allem in diesem Jahr war, dass ich im Mai und außerdem noch einmal heute jeweils fast die Hälfte der von mir empfohlenen Links aktualisieren musste. Also dann … bleibt dran, und weiter so!


¹ Angeboten vom DIPF, Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

² Die Seiten von Planet Schule entdeckte ich, als ich gerade mit der Rezension fertig war, dann doch noch. Und zwar in einem getrennten Kästchen in der rechten Spalte. Ich hätte diese Angaben tatsächlich im Hauptteil eingepflegt. Wobei der angegebene Link („Das Bienenspiel“ –  gemeint ist wohl Die Honigbiene 3D mit Lernspiel) nicht mehr gültig ist. Ich gebe den Kolleg(innen)en jedenfalls mal eben Bescheid. Das haben sie sich vedient! 😉

*20* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2022

[Werbung] Wolfgang Ritter ist promovierter Biologe und anerkannter Experte für Bienengesundheit. Er zeichnet sich nicht nur durch seine wissenschaftliche Expertise aus, sondern auch seine Erfahrung einer langjährigen Imkerpraxis. Zusammen mit seiner Frau Ute Schneider-Ritter, die die bildliche Ausgestaltung übernahm, imkert er seit mehr als 40 Jahren. Beide wissen aus langjähriger Erfahrung, wie man „Bienen gesund erhalten, Krankheiten vorbeugen, erkennen und behandeln“ kann.

Ein Standardwerk

Das Standardwerk zur Bienengesundheit erschien im Frühjahr 2021 in dritter aktualisierter Auflage. Gegenüber der 2. Auflage von 2016 fallen der erweiterte Umfang und vor allem die inhaltlich begleitenden Fotos und Grafiken auf. Auch die Gestaltung der Umschlagseite macht jetzt einen moderneren und viel frischeren Eindruck. Der Inhalt wurde an die neueren Entwicklungen auf dem Gebiet der Bienengesundheit angepasst, wie beispielsweise der Etablierung des kleinen Beutenkäfers in Süditalien. Präventiven Maßnahmen und biotechnischen Methoden wird in der neuen Auflage mehr Raum gegeben.

Das Buch beginnt mit einem Überblick zu Anatomie und Physiologie der Honigbienen. Denn Krankheiten der Biene sind immer im Kontext ihrer Biologie und ihrem Zusammenleben als Volk zu verstehen. Dies gilt besonders für die Vorsorge als beste Maßnahme gegen gesundheitliche Störungen. Diesem Aspekt ist das dritte Kapitel zur Krankheitsvorbeugung gewidmet, in welchem die Handlungsmöglichkeiten des Imkers und der Imkerin zum Wohl seiner bzw. ihrer Bienen aufgezeigt werden. Daran schließen sich die Kapitel zu Krankheitserregern, Krankheitsermittlung und Krankheitsbekämpfung an, bevor im Detail auf die einzelnen Bienenkrankheiten eingegangen wird.

Auch Vergiftungen und Bienenschädlinge sind Themen mit eigenen Abschnitten. Ein weiteres Kapitel behandelt den Ablauf der amtlichen Seuchenbekämpfung. Ein Praxisteil, betitelt mit „Check am Bienenvolk“ und „Schnellcheck“, gibt Anleitung und Hilfestellung zum systematischen Erkennen von Krankheiten und zur Beurteilung der Bienengesundheit. Abgerundet wird das Buch durch einen Serviceteil mit Glossar, Register, Links und Adressen.

Fazit

Besonders gefallen hat mir (Rezensent Reinhold Burger) das Kapitel „Schnellcheck“, welches in Form eines Ablaufdiagramms die Verbindung von der Beobachtung am Bienenvolk zu möglichen Krankheitsbildern aufzeigt. Sehr informativ und nicht nur typographisches Gestaltungsmerkmal sind die Randbemerkungen „Gut zu wissen“. Auch das Herausgreifen der wichtigsten Informationen zu den einzelnen Bienenkrankheiten in Form von Stichworten „Kurz und bündig“ erleichtert den Gebrauch des Buches für ein schnelles Nachschlagen.

Das Buch ist sachlich, ausführlich, anschaulich und verständlich geschrieben. Es basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, ist jedoch kein wissenschaftliches Werk. Zu diesem würden Quellenangaben notwendig sein, was punktuell aber auch bei einem Sachbuch nicht verkehrt wäre. Gerne in der nächsten Auflage. Das Buch baut auf Beobachtungen und der Erfahrung aus der langjährigen Praxis des Autors auf. Es gibt einen eingehenden Überblick zur Bienenkrankheiten und zur Bienengesundheit und richtet sich an alle Imker(inn)en, aber auch an Tierärztinnen und Tierärzte. Neulinge in der Imkerei könnten von der Fülle der Informationen zunächst überfordert sein.
Ein Standardwerk, das in keiner Imkerei oder Bücherei fehlen sollte.


Ritter, Wolfgang: Bienen gesund erhalten: Krankheiten vorbeugen, erkennen und behandeln. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart (Hohenheim) : Ulmer. 2021. 264 S. ISBN 978-3-8186-0969-6.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.