*16* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Laminack Der König der Bienen Für sensible Jungs könnte „Ein König für die Bienen“ genau das richtige Bilderbuch sein, um sich in die Welt der Bienen hinein zu verlieren. Der US-amerikanische Autor und emeritierte Professor Lester Laminack knüpft damit an die eigene Kindheit an, in der er gerne seine gartenliebende Großmutter besuchte. Erzählt wird die Geschichte eines Jungen, der zu Besuch bei seiner Tante Lilla ist und den Bienen begegnet.

Die Illustrationen

Ein besonderes, schimmernd-gelbgoldenes Licht scheint über jeder der pastellartigen, fotorealistischen Buntstiftzeichnungen des vor allem in den USA bekannten Illustrators Jim LaMarche zu liegen. Der etwa 8-jährige Henry, der es kaum erwarten kann, sich den Bienen zu nähern – was ihm unter abenteuerlichen Umständen im Verlauf der Geschichte denn auch ohne seine Tante gelingt – ist meist verträumt, nachdenklich und sanft.

Diesen Ausdruck hinzubekommen, ohne dabei kitschig zu wirken, muss man erst einmal hinbekommen. Im Gegensatz zu den überaus sorgfältig und liebevoll gezeichneten Gesichtern erscheinen allerdings die Hände der Protagonisten weitaus weniger kunstfertig. Doch der Schleier wiederum, gleich auf dem Umschlagbild, ist so duftig-zart gewoben, die Bienchen mit einem so realitätsechten Schimmer versehen, der Handschuh derart ledrig erscheinend, dass die kleine „Fingerunfertigkeit“ absolut verzeihlich ist.

Der Text

Da die Sätze zum Selberlesen punktuell etwas zu lang für die Zielgruppe sein dürfte, außerdem der Schriftsatz für eine leichtere Lesbarkeit etwas mehr Durchschuss vertragen könnte, vermute ich, dass der Autor ein Vorlesen im Sinne hatte. Das macht auch deshalb Sinn, weil die Geschichte doch allerhand Fragen aufwerfen dürfte, die die Erwachsenen (vielleicht) beantworten können sollten.

Henry bildet sich beispielsweise ein, dass die Bienen seine Tanzsprache verstünden und nur deshalb das Kleefeld entdeckten. Für die kindlichen Leser*innen dürfte offen bleiben, ob dem tatsächlich so gewesen ist, denn eine Antwort gibt es nicht. Sehr offensichtlich ist das Bilderbuch kein ausgesprochenes Sachbuch, sondern lädt viel eher noch zum Sinnieren und Fragen ein.

So würde ich als Kind wissen wollen, was es mit den Bienentropfen auf sich hat. Ehrlich gesagt kann auch ich nur vermuten, dass der Inhalt verflüssigtes Propolis ist. Nun, der Fläschcheninhalt wurde in der Geschichte versehentlich verschüttet und gelangte über die an ihm abgeriebenen Hände auf den Imkeranzug. Was wohl der Grund dafür war, warum sich der Bienenschwarm auf ihn niederließ. Sehr zum Schrecken der Tante, die das Kind, das gerade vom Dösen aufgewacht und still vor Staunen war, darunter vorfand.

Fazit

Kein übliches Sachbuch und auch als „verkappte“ Sachbuchgeschichte möchte ich es nicht bezeichnen. Und doch werden Landwirtschaft und Imkerei, Tanzsprache und Schwarmverhalten und ein achtsamer Umgang mit Lebensmittel und Tieren thematisiert, ohne dabei zu belehren. Vielmehr wird Platz gelassen für eigene Gedanken und die Phantasie, fürs Staunen und ein vertrauensvoller Umgang zwischen Kind, Tante und Bienen gezeigt, … ja, bis hin zu den Lesenden und Vorlesenden, die behutsam durch Text und Bild geführt, jedoch nicht gegängelt werden.

Als erwachsene Betrachterin spüre ich förmlich das verheißungsvolle Innehalten in der Zeit, die sich Ferien nannte, rieche ich den warmen, knarzenden Holzschuppen und genieße die mittägliche, andächtige Wärme auf der Haut, wenn der heiße Sommertag still zu stehen und ewig zu währen scheint, höre das Summen der Bienen und das Rascheln des Grases unter meinen Barfüßen, spüre die glückliche Müdigkeit eines verzauberten, mit reichlich Abenteuer gesegneten Tages und … ach, ja, … lasst uns auch im Winter ein bisschen Sommer verschenken! Ab damit unter den Weihnachtsbaum!


Ein König für die Bienen / Laminack, Lester; Jim LaMarche. Glarus : Baeschlin Verlag. 2022. 40 S. ISBN 978-3038930440.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*15* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Lehnert: Einfach mähen mit der Sense. Ökobuchverl.Wer Bienen in seinem Garten hält oder generell den Insekten eine Heimat geben möchte, wird sich meist sehr schnell vom Rasenmäher trennen wollen und Einfach mähen mit der Sense. Bernhard Lehnert, Inhaber einer Sensen- und Museumswerkstatt im pfälzischen Bliesgau, erläutert ohne Umschweife alles dazu Notwendige, ergänzt durch ein zweiseitiges Mäher-ABC von Anmähen (bezeichnet bei Mähbeginn die ersten Sensenhiebe) bis Zirkel (der Bogen, den die Schneide der Sense von der Spitze bis zum Bart beschreibt).

Materialinfo und Praxisablauf

So erhalten Sensenblatt, -baum, -ring und -schlüssel drei Kapitel, und in weiteren drei Kapiteln kommt die Praxis ins Spiel, vom Anstellen (nicht Einstellen, obwohl der Laie da kaum einen Unterschied macht) über den Vorgang des Mähens und Schärfens mit dem Wetzstein bis hin zum Dengeln.

Auch hier wie schon bei Ian Millers Sensenbuch geht es in weiteren zwei Kapiteln um die Wiese und ihren Schnitt, wobei Lehnert im Gegensatz zum Agrarökonom Miller nicht weiter auf die landwirtschaftliche Nutzviehfuttermahd oder gar auf einen Weizenanbau eingeht. Vielmehr werden die Zyklen der Wiesenmahd beschrieben, um zuvörderst die Artenvielfalt einer Wiese zu erhalten und zu verbessern und um Verbuschung zu verhindern. Also ganz im Sinne unseres Anliegens, zu dem ich, nebenbei bemerkt, einen Artikel im Magazin BlattGrün, H. 3-2023, S.43f (Neues Leben nach dem Mähen) schrieb.

Nüchtern und persönlich

Im Kapitel 9 zu „Naturschutz und Sense“ bricht sich dann endlich auch die persönliche naturverbundene Einstellung Lehnerts die Bahn, die bislang für eine (nicht unangenehme) Sachlichkeit, ja, fast schon Nüchternheit des Textes zurückgestellt wurde.

Spätestens bei jeder Wetzpause oder wenn ich verschnaufen muss, stütze ich mich auf meine Sense und schaue auf die Wiese. Ich sehe, wo welche Pflanzen wachsen, habe Zeit, um abzuschätzen, ob das junge Bäumchen am richtigen Ort Wurzeln geschlagen hat, entdecke versteckte Vogelnester im hohen Gras, um die es geschickt herum zu mähen gilt, atme den frischen Duft der Minze oder staune über die kunstvoll gesponnenen Radnetze der Spinnen, an denen die Tautropfen im ersten Sonnenlicht wie schillernde Wasserperlen auf der Wäascheleine hängen.

Bemerkenswert ist bei alledem jedoch die durchgängige Leser*innenansprache. Es ist, als würde sich Lehnert neben einen stellen und sich fragen: Was brauchst du jetzt gerade von mir? Was willst du wissen? Womit kann ich dir weiterhelfen? Diese „Kundenorientierung“ hält aufmerksam und wach, was den heutzutage überwiegenden Wenigleser*innen entgegenkommen dürfte. Das bringt mich zum nächsten dafür wichtigen Aspekt.

Übersichtlich und ordentlich

Für ein besseres Verständnis der doch recht kleinteiligen und zuweilen diffizielen Zusammensetzung des Mähwerkzeugs und der Vorgänge bei der Sensenmahd helfen zahlreiche Fotos und eingestreute Auflistungen nach Art von Checklisten und farblich hervorgehobene Kästen mit Tipps, beispielsweise zur Vermeidung von Schnittverletzungen oder wie ein ausgeleiertes Warzenloch behandelt werden kann.

Zwar wäre eine Serifenschrift für den Fließtext flüssiger zu lesen (der Wortkalauer ist beabsichtigt), doch durch eine angenehme Fontgröße, gepaart mit einem fast schon ungewohnt üppigen Durchschuss (Zeilenabstand) wird der Umstand wieder wettgemacht. Und die Nüchternheit der Sansserife passt schließlich auch zum sachlichen Schreibstil.

Es ist, um mal eine kleine Kritik einzubringen, zwar nicht gerade ein aufregendes, spannendes oder inspirierendes Seitenlayout. Das hätte sicherlich mehr Liebe und grafisches Engagement vertragen. Kleines Beispiel: Fototausch auf S. 13, 56 und 57, um optisch in die Seite hineinzuwirken, also nicht Rücken an Rücken aus dem Blatt herauszufallen. Oder auch eine Beruhigung im etwas quirligen Layout auf der Doppelseite 18/19. Dennoch kann der Ökobuchverlag das Prädikat „Ordentlich“ sicherlich für sich beanspruchen.

Miller und Lehnert

Müsste ich mich entscheiden zwischen Ian Millers „Sense-Buch“ und Bernhard Lehnerts „Einfach mähen mit der Sense“, täte ich mir schwer. Glücklicherweise besitzt unser Imker-Bibliothek gleich beide Bücher, dank der Rezensionsexemplare.

Wer es kurz und bündig möchte, ist mit Lehnert sicherlich gut bedient. Wer etwas mehr „Drumherum“ und „warme Worte“ möchte, vertiefe sich in Miller. Vielleicht also mit Lehnert beginnen und bei zunehmender Leidenschaft zukaufen. Beide Autoren sind sich dabei einig, was den Naturschutzaspekt, aber auch der persönlichen Einstellung zu einem positiv-aktiven Leben betrifft. Lehnert hat es auf seiner letzten Seite (endlich) gegönnt, es einmal enthusiastisch auszudrücken:

Gönnen Sie sich den Rausch der Natur und die Dinge des Lebens erscheinen in einem neuen Licht. Es ist als stecke die Welt voller geheimnisvoller Schätze, die sich unseren üblichen Wahrnehmungen entziehen. Lassen Sie sich gefangen nehmen vom Zauber des Lebens. Unzählige Abenteuer werden Sie erleben, stille und schöne, spannende und tragische.

So, und jetzt los … Bücher kaufen, Sensen kaufen! (Und einen Kurs buchen.)


Lehnert, Bernhard: Einfach mähen mit der Sense. 6. Aufl. Rastede : Ökobuchverl. 2022. 88 S. ISBN 978-3-936896-34-3

Rezensionsex. in unserer Imker-Bibliothek.

*13* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Henkel/Grimm Ich bin die kleine Biene ; Ravensburger Verl.Auf nur 16 schmalformatigen Pappseiten in kleinkindgerechter Sprache das Wichtigste zur Honigbiene zu erzählen und außerdem noch Spannung reinzubringen stelle ich mir schwer vor. Doch der Autorin Sandra Grimm ist es mit dem Bilderbuch „Ich bin die kleine Biene“ prima gelungen. Begleitet wird der jeweils zweizeilige Text aus dem Leben einer Biene durch entsprechend untermalende Szenarien in freundlichen Pastelltönen, gezeichnet von Christine Henkel.

Die Illustration

Grüne, gelbe und braune Farbtöne überwiegen, die allerdings ein wenig blass wirken. Doch den Details tut dies keinen Abbruch. Neben der Protagonistin, einer (namenlosen) Biene, tauchen weitere Tiere auf wie Katze, Amsel, Marien- und Goldlaufkäfer, Grashüpfer, Raupe, Schnecke und Zitronenfalter auf, die das Kleinkind sicherlich mit Vergnügen auf weiteren Seiten wiederentdecken wird. Entdeckerfreude stellt sich auch beim Auffinden von zunächst recht klein gezeichneten, später jedoch größer dargestellten Details ein, beispielsweise einer Gießkanne oder Gartenharke, eines Vogelnests oder … da wird’s dann auch richtig spannend! … einem Wespennest.

Dass dabei die Größenverhältnisse nicht immer getroffen werden, die Katze also fast genau so groß ist wie die Amsel oder die Harke vor dem Hintergrund eines Korbes definitiv zu klein wirkt, finden Kinder ab 18 Monaten ganz sicher nicht besonders wichtig.

Die Geschichte

Viemehr wird das Interesse auf die Handlung gelenkt, die mit dem Besuch der liebevoll gezeichneten Pflanzenwelt, mithin dem Sammeln von Pollen und Nektar beginnt, weiter geht mit einer Flucht vor den verärgerten Wespen und mit dem Zurückkommen in den Bienenstock endet, nicht ohne vorher durch Schwänzeltanz den Geschwistern vom Standort der leckeren Blüten zu erzählen! Sodann darf die müde Biene sich zum Schlafen niederlegen und „Gute Nacht“ wünschen.

Damit kann man das Büchlein aus der Reihe „Mein Naturstart“ natürlich wunderbar beschließen und die Kleinen ins Bettlein schicken. Oder nochmal von vorne beginnen … hast du die Gartenhandschuhe schon entdeckt?! Oder das vorwitzige kleine Fröschlein?!

Fazit

Da die Pflanzen und Tiere, allen voran die Honigbiene, wunderbar naturgetreulich gezeichnet sind, aber auch die Geschichte aus der Ich-Perspektive stimmig wirkt und insgesamt keine Langeweile aufkommt, kann ich das Büchlein „Ich bin die kleine Biene“ nur empfehlen. Zusammen mit dem stabil wirkenden und handlichen Unterwegs-Format ist es sicher bereits vor den empfohlenen 18 Monaten einsatzfähig.


Ich bin die kleine Biene / Christine Henkel; Sandra Grimm. Ravensburg : Ravensburger Verlag GmbH. 2021. 16 S. (Mein Naturstart). ISBN 9783473439805.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*8* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Miller, Das Sense-Handbuch, HauptDas Sense-Handbuch von Ian Miller erläutert in zehn Kapiteln, wie das geht: „richtig dengeln, wetzen, mähen und ernten“. Hier müsste der Untertitel noch um das Schmieden (Kap. 7) und Getreideanbau (Kap. 9) ergänzt werden. Wir ahnen: Es geht ans Eingemachte!

Wer für Letzteres wenig Verwendung hat und weder Zeit noch Bedarf hat für Techniken, die er ohnehin nicht braucht, dem sei gesagt: Das Buch lohnt sich aufgrund der Kapitel 1-6 dennoch, studiert zu werden.

Mehr als „nur“ ein Sachbuch

Dabei wird schnell klar, dass es weit mehr als nur ein Sachbuch sein will. Denn wie bereits im ersten Kapitel betont wird: „Die Arbeit mit der Sense verändert das Leben“, indem wir mit ihr beispielsweise „Das Beste aus dem Körper herausholen“ (Kap. 2). Auch gibt uns Miller eine Meditationsübung an die Hand und philosophiert über den Spaß, den man beim gemeinsamen Sensen haben kann. Zuweilen wird es regelrecht poetisch. Ein Beispiel aus der Einleitung zu Kapitel 3:

„Die Dinge, die wir im Alltag tun, lassen sich mit Tanzen vergleichen. Wenn wir laufen, tanzen wir einen bestimmten Tanz, wenn wir sitzen, einen anderen usw. Mit einer Sense zu mähen, ähnelt dem Versuch, mit ihr zu tanzen und zwar so perfekt, dass am Ende ein großer Grashaufen hinter uns liegt und es sich trotzdem so anfühlt, als hätten wir kaum etwas getan.“

Trotz all seiner durchaus auflockernden Tiefgänge sind die Tätigkeitsbeschreibungen sehr exakt ausgeführt, so dass man schon beim Lesen das Gefühl bekommt, die Bewegungen bereits ausgeführt zu haben. Begleitet sind die Vorgänge von etlichen Zeichnungen, Grafiken und auch Fotos … alles in Sepiabraun gehalten, was einen leicht altmodischen Eindruck macht. Doch dreht es sich nun mal um uralte Handwerkskunst, insofern passt es ja – und natürlich geizt Ian Miller dabei auch nicht mit historischen Abrissen.

Mehr über Verlag und Autor

Und wer bedient das alles besser als ein britischer Verlag? In Sachen Gartenkultur und Landwirtschaft macht den Engländern kaum jemand etwas vor. Die Londoner Filbert Press, in der das Werk 2016 im Original verlegt wurde, beschreibt sein Verlagsprogramm folgendermaßen:

Jedes Buch ist ein Unikat und vereint eine reiche Destillation von Wissen mit einer Menge Begeisterung, so dass selbst Nicht-Gärtner zugeben, es von Anfang bis Ende zu lesen.

Und doch ist der Autor kein Engländer, sondern ein amerikanischer Umweltwissenschaftler, der heute ein Gehöft in Iowa bewirtschaftet, zwei Jahre auf biodynamischen Höfen in Österreich arbeitete und dort ein Zertifikat als Sensenlehrer erlangte. Diesem geweiteten Blickwinkel verdanken wir ein höchst bemerkenswertes Handbuch, welches inspirierend und zugleich praktisch ist.

Mehr Rundumblick und am Rande

Wer’s also wirklich wissen will und sich nicht nur auf die Technik, sondern auch auf die Begeisterung und Detailgenauigkeit einlassen möchte, mit der das Buch aufwarten kann, gewinnt mit Millers Sense-Buch einen ausführlichen Rundumblick auf 143 Seiten inklusive Quellenverzeichnis, Hersteller- und Lieferantenangaben für den deutschsprachigen Raum und Register.

Am Rande sei bemerkt, dass ich dieses und Bernhard Lehnerts Buch „Einfach mähen mit der Sense“ (später mehr dazu) in meinem Artikel „Uralte Tradition und moderner Klimaschutz – Teil 2: Jetzt ist aber Sense!“ (auf S. 8f in BlattGrün, H. 4-2023) empfohlen habe. Der Markt ist nicht gerade gesättigt mit Literatur zu diesem Thema, doch sind weder Miller noch Lehnert Lückenbüßer, sondern eher schwer zu toppen.


Das Sense-Handbuch : richtig dengeln, wetzen, mähen und ernten / Ian Miller ; Übers. aus dem Engl.: Angela Letmathe. Bern : Haupt. 2017. ISBN 978-3-258-07997.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*6* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Bone / Claude / Webb: Aufklappen und Entdecken – Die Bienen„Was sind Bienen?“ Die erste Frage, mithin eines von acht Themen, durchaus anspruchsvoll untergebracht auf sieben Doppelseiten, die die jungen Leser*innen Aufklappen und Entdecken“ können – so der Buch- wie gleichzeitig auch der Reihentitel. Das Bilderbuch „Die Bienen“, getextet von Emily Bone und illustriert von Jean Claude, gewinnt durch 50 Klappen verblüffend an Volumen und Tiefenschärfe. 

Die Aufmachung

… ist, wie oben angeklungen, ziemlich aufwändig. Denn nicht nur wird beim Öffnen der verschiedenformigen Klappen der Blick auf Detailinformationen frei, sondern es sind auch jeweils die Innenseite der Türchen bedruckt. Daher ist es wenig verständlich, dass bei all der offenkundigen Arbeit die Gestalterin derselben, Katie Webb, nicht namentlich auf der Verlagsankündigung genannt wird. Nun, ich finde, sie hat es mehr als verdient.

Dass das Bilderbuch suggeriert, es wäre für ab Dreijährige, liegt wohl an der verwendeten starken Pappe, den wenigen Seiten und seiner beinahe quadratischen, kleinformatigen Aufmachung. Doch das täuscht. Denn vom Anspruch her, sowohl inhaltlich wie haptisch, ist es tatsächlich – wie vom Verlag vorgeschlagen –, für über Fünfjährige gedacht. In den ersten beiden Grundschuljahren lockt das Bilderbuch sicher ebenfalls noch begeisterte Entdecker*innen an.

Die Illustration

Im Gegensatz zu den aufwändigen Klappen erscheinen die Zeichnungen selbst recht schlicht und könnten mit vielen anderen Bilderbuch-Illustrationen, die uns aus England kommend begegnen, verwechselbar sein. Doch bezieht man das Schriftbild mit ein, das schließlich einen mitentscheidenden optischen Anteil am Layout hat, ist der Eindruck denn doch ein runder und positiver.

Die beiden gewählten Fonts sind kindgerecht und vermögen Emotionen zu transportieren. Dem Hauptfont für die fett modifizierten serifenlosen Überschriften und einem regularen Fontsatz für die Aussagetexte – teils für Fakten, teils für Fragestellungen – wird punktuell ein feinerer, noch lebendigerer Schriftzug beigefügt. Dieser greift übermütig die Rundungen der jeweiligen Grafik auf. Er steht für die Ich-Aussagen der Biene(n) wie der anderen Tiere, die ebenfalls zu Wort kommen dürfen.

Die Kapitel

Nachdem geklärt wurde, was Bienen sind – was sich ja nicht ganz so einfach darstellt, wie viele meinen möchten –, werden die Fragen beantwortet, warum wir Bienen brauchen, wie Honig entsteht, wer im Bienenstaat lebt und wo die Wildbienen leben.

Doch auch andere Tiere sind wichtig – ohne Frage! Dass die weiteren Statements klar benennen, dass Bienen in Gefahr sind und sie gerettet werden müssen, ist ein durchaus  logischer Schluss. Um versöhnlich zu bleiben, finden sich direkt ein paar Tipps, wer wie mit was helfen kann, und auch die jungen Leser/innen werden hier angesprochen.

Fazit

Grund- und erweitertes Wissen, dargeboten in pfiffigen kleinen Häppchen hinter bunten, sicher nicht mehr lange verschlossenen Türchen, … gerade Insekten neigen schließlich dazu, sich zu verstecken, und die Biene in ihren Waben sowieso. Daher passt es gestalterisch grad noch mal so gut. „Die Bienen“ mal anders entdecken ist eine geniale Idee, die sich abhebt von anderen Bilderbüchern.

Für grobe Fingerchen allerdings eine Herausforderung, und für Bibliotheken eher eine Zumutung. Die Klappen könnten reißen, obgleich sie nicht allzu zart erscheinen. Na, Kinder schaffen bekanntlich alles! 😉
Jedoch: Ein Buch, von Kinderhand zerlesen, ist ein gutes Buch gewesen! – behaupte ich jetzt einfach, um eine Lanze für das (im besten Falle!) Gebrauchsgut „Literatur“ zu brechen. Als beeindruckendes, inhaltsreiches wie spannendes Weihnachtsgeschenk für rund 11 Euro ist das im Usborne Verlag in Regensburg (der deutschen Niederlassung) erschienene Bildersachbuch auf alle Fälle wärmstens zu empfehlen.


Aufklappen und Entdecken – Die Bienen : mit 50 Klappen / Illustrationen von Jean Claude ; Text: Emily Bone ; Übersetzung aus dem Englischen: Andrea Reinacher. London : Usborne. 2021. 14 S. ISBN  978-1-78941-556-8

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*1* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Jahreskalender "Bamberg 2024" von Saskia Schwarzenberger Das erste Türchen unseres traditionellen „Adventskalender der Bamberger Schulbiene“ ist ebenfalls ein Kalender – der bildschöne Jahreskalender „Bamberg 2024“. von Saskia Schwarzenberger. Der Fotokalender im A3-Hochformat offenbart ihre große Liebe zu ihrer Heimatstadt, von der wir über Saskias Blog, dementsprechend betitelt als „Bamberg lieben“, bereits viel schon erfahren haben. Um es im O-Ton widerzugeben:

Bamberg ist unfassbar schön. Und es macht mir so viel Freude euch auf Instagram und dem Blog durch meine Fotografien zu zeigen, wie ich Bamberg sehe und was ich dort entdecke.

So entstand fast schon zwangsläufig die Idee, auch andere dorthin mitzunehmen und sich durch ein ganzes Jahr begleiten zu lassen.

Er ist für Liebhaber*innen, Heimkommende, Vermissende, Neuanfangende – einfach für alle, die gerne ein Stück Bamberg zuhause haben möchten und die Stadt so sehr lieben wie ich.

Jahreskalender "Bamberg 2024" von Saskia SchwarzenbergerDie Fotoauswahl als matter Bilderdruck zeigt – und das ist durchaus erfreulich – „Must-have“-Motive, wie sie jede*r Tourie erwarten und nach Hause tragen möchte, also Klein-Venedig, und zwar im Januar und dementsprechend schneeüberzuckert, dann das Alte (Brücken)Rathaus im noch blassen Licht des Märzens, der Eingang zur Altenburg mit oktoberlich verfärbtem Herbstlaub und die Sandstraße bei Sonnenuntergang.

„Wo bin ich?“ – Bekannt, doch unerkannt

Letzteres Abbild gibt sich jedoch nicht sofort als DIE Schlenkerla- und Partymeile zu erkennen. Da muss man schon Insider*in sein. um sich nicht gar in Südtirol oder Spanien zu wähnen.

Jahreskalender "Bamberg 2024" von Saskia SchwarzenbergerWeitere Motivtitel, die auf dem letzten Blatt in der Übersicht verraten werden, dürften zwar ein Kopfnicken hervorrufen, doch eint die Fotos die gespannte Frage der Betrachter*in nach dem „Wo bin ich?“.

So der Blick von der Altenburg im Februar auf eine hier in der Region eher seltene weiße Stadtlandschaft, oder die schneckenförmige Treppe im Historischen Museum am Domberg und gar die Friedrichstraße, die sicher von einigen mit der Langen Straße verwechseln wird, da naheliegender.

Ein paar natürliche statt steinerne Bambergvertreterinnen sind auch dabei. Natürlich könnten die zarten Büschelblüten der Japanischen Zierkirsche überall aufgenommen worden sein. Doch Bamberger*innen und Studierenden im neuen Campus brauche ich den Ort der passend für das Aprilblatt ausgewählten Frühjahrsvertreterin kaum verraten, ebenso wenig wie den des Rosenmotivs im Juli – wunderbar, das fast schon laszive Farb- und -formenspiel! –, den wirklich JEDE*R kennen muss! Na?!

Als ehemalige Fährfrau der ersten Stunde spricht mich natürlich die Chance-Jugend-Fähre über die Regnitz an, wie sie ruhig und würdevoll über den glatten Wasserspiegel gleitet und es augenscheinlich dabei vermeidet, die hübsche Spiegelung des Ufers am Mühlwörth – und Achtung, eben nicht das Ufer des Unteren Leinritts wie auf den meisten Fotos – zu zerstören.

Überraschungsmotiv

Hab ich jetzt alles?
Ach, nein, da ist ja noch ein Überraschungsmotiv, nämlich die Bamberger Staudengärtnerei im Mai. Ehrlich, ich hätte Bayerns größte Staudengärtnerei von dieser Perspektive her nicht sogleich erkannt. Und das, obgleich ich die mosaikhaften Felder in der Nordflur öfter schon besuchte, nämlich, um unseren Bienengarten mit Stroblers Angeboten zu bestücken. Gar unser „Schau-Staudenbeet2“ besteht rein nur aus deren Erzeugnissen und für unsere Lavendel- und Honigmesse kommen wir ebenfalls jährlich vorbei.

Lieblingsmotiv und Stimmungsbild

Das Dezembermotiv habe ich zu meinem Lieblingsmotiv erkoren. Alle Jahre wieder erfreue ich mich daran, wenn ich durch „unser Wohnzimmer im Freien“ gehe. Nur ein paar Fußmeter von unserer Adresse Obstmarkt 10 entfernt erstrahlt jene Weihnachtbeleuchtung, ein ganzjährig angebrachter, doch nur zur Weihnachszeit funkelnder Sternenhaufen, den ich schon so oft selbst fotografierte. Nur nicht so aus der Nähe wie Saskia. (Im Foto seht ihr meine Alternative, die andere müsst ihr schon selbst kaufen!)

Also, auf das nächste bildschöne Jahr freue ich mich Dank Saskias feinfühliger Fotoauswahl bereits jetzt schon. Die Fotos sind nicht die gestochen scharfen Aufnahmen, wie sie sonst der übliche Standard sind. Was keine Kritik ist. Stattdessen liegt über fast allen Bildern der ihr so eigene, leichte und verträumte, Sepiaton. Mehr noch als ein besonders herausragender Blickwinkel sind es eher die eingefangenen Stimmungen, die berühren. Nichts wirkt gewollt oder schnappschussartig, aber auch nicht beiläufig oder gar beliebig. Eher behutsam und fragend nähert sich die Fotografin ihrer Objekte, so, als würde sie um Erlaubnis bitten wollen, um den Augenblick nicht zu verschrecken. Dieser dankt es ihr mit vertrauensvoller Offenheit unter dem zarten Schleier altehrwürdiger Patina oder der Vergänglichkeit.

Gekauft hatte ich den Jahreskalender „Bamberg 2024“ bei Saskia (und Christian) Schwarzenberger. Ihr könnt ihn exklusiv im Allerliebst im Hinteren Graben, Bamberg, erstehen – nebst vieleicht ein paar weiteren Handmade-Feinheiten. Und ich verlinkte ausnahmsweise nicht direkt, sondern auf den Blogbeitrag von Saskia, die lobende Worte für das „Feine von Hand“ fand.

Ja, so sind wir hier in der Domstadt – oft untereinander bekannt und voller Hochachtung für die kleinen und großen Gaben und Aufmerksamkeiten, die wir alle unserer Lieblingsstadt Bamberg entgegenbringen. So wie Saskia Schwarzenberger.

Falk-Stiftung Nürnberg spendet für Bamberger Grundschulen

Zur Finanzierung von 610 Büchern anlässlich des 10. Geburtstag der Bamberger Schulbiene an alle 13 zweiten Grundschulklassen trug die Falk-Stiftung Nürnberg im erheblichen Maße bei. Jedes Bamberger Schulkind kann nun künftig gemeinsam im Klassenverbund das Buch aus der Lesemaus-Reihe „Ich hab einen Freund, der ist Imker“ von Ralf Butschkow lesen und sich darüber austauschen.Scheckübergabe Carsten Riedel von der Falk-Stiftung Nürnberg an die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Der geschäftsführende stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Carsten Riedel, ließ es sich nicht nehmen, extra nach Bamberg an die Bienen-InfoWabe zu kommen, um den symbolischen Scheck über 1.386 Euro zu überreichen. Die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de bedankt sich sehr herzlich dafür, dass dieses Jubiläumsgeschenk durch die Falk-Stiftung ermöglicht wurde.

Gruppenfoto: Ilona Munique und Reinhold Burger von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de, , Buchhändler Thomas Heilmann, Schulamtsdirektor Thomas Kohl, Kon-Rektorin Martina Steinert, Jasmin Kremer sowie Kinder der 2. Klassenstufe der Hainschule zum Jubiläum "10 Jahre Bamberger Schulbiene" der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deDer Dank gilt ebenso der Buchhandlung „Herr Heilmann – Gute Bücher“ am Katzenberg für seine großzügige Rabattierung der Bestellung.
Des weiteren sagen wir vielen lieben Dank an unsere Bienenpatinnen und Verwandten:

  • Die Mutter unserer Bienenpatin Anne Göpels
  • Bienenpatin Elisabeth Burger, Mama von Reinhold
  • Sebald Krempel, Onkel von Ilona
  • Bienenpatin Ruth Vollmar
  • Bienenpatin Sabine Saam

Im Vorfeld half Bienenpatin Anja Krause mit, die Aufkleber in alle Bücher zu platzieren. Auch hierfür: „Dankeschön“!

Wir hoffen, das Büchlein macht nun Lust auf die Themen Bienen, Honig und Imkerei und wir stehen für Schulbienen-Führungen nach rechtzeitiger terminlicher Absprache jeweils zu Jahresbeginn zur Verfügung, und zwar in den Sommermonaten ab Ende April bis Anfang Juli.

Babberl einkleben mit Anja Krause fürs Jubiläumsgeschenk "10 Jahre Bamberger Schulbiene" an die Bamberger Grundschulen

 

 

 

5. Klasse Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz besucht die Bamberger Schulbiene

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger SchulbieneZwei Stunden genügten, um unsere Bienen unvergesslich zu machen – hoffen wir! Die 5. Klasse des privaten Sonderpädagogischen Förderzentrums *Giechburgschule“ aus Schesslitz um Veronika Hupp nebst vier Begleiterinnen hatte jedenfalls jede Menge Spaß, den Honigbienen auf die Spur zu kommen. Aufmerksam, aktiv mitmachend und oft mit detaillierten Kenntnissen, die uns und die begleitenden Pädagoginnen baff erstaunten, war  diese letzte Schulklasse des Jahres 2023, die wir unterrichten die allerbeste Motivation, uns bereits jetzt schon auf die nächste Unterrichtssaison zu freuen!

Mit ein paar Sätzen und vielen Fotos dokumentieren wir hier, was wir miteinander erlebt hatten.

Einstieg „Sinnespfad“

Der „Honigbiene“ auf der Spur – was fühlt und riecht sie anders oder besser als das, was wir Menschenkinder auf dem Duft-Barfußpfad erleben? Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

Ihre sechs Beinchen, über die sie als Insekt Vibrationen spürt, und ihre vier Flügel, die sie in die Lüfte erhebt und schnell wie ein Fahrrad machen – alles kleine Wunderwerke der Natur.

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

Die Namen vom Lavendel, Thymian und Katzenminze kennt sie vielleicht genau so wenig, wie die meisten aus der 23-köpfigen Gruppe. Doch immerhin – auch ohne Nase kann sie sie voneinander unterscheiden. Doch WIE?!

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

Anschauliches in der „Bienen-InfoWabe“

Wie bringt die Honigbiene Pollen und Nektar nach Hause? Einen Rucksack hat sie nicht … oder doch?! Und … wohin genau bringt sie ihre fleißig gesammelten „Einkäufe“?

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

In die Bienenwohnung natürlich, oder auch „Beute“ genannt. Das Wort kommt von „Loch im Holz“, auch das Wort Büttner für Fassmacher hat die gleiche Bedeutung. Doch warum sagt man eigentlich auch „Bienenstock“? Eine kurze Zeitreise in die Vergangenheit der Imkerei, die schon viele Jahrtausende lang praktiziert wird, erklärt es. Herausgeholt wurden die Waben unter sehr gefährlichen Umständen aus Felsspalten und aus Baumlöchern. Kurzerhand wurden die Bäume abgesägt und als dicker Stock in den Garten gestellt – das Wort war geboren.

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

Mittelwand-Wabe zum Beschnuppern und Befühlen

Am leichtesten merken wir uns die vielen Informationen, wenn wir alle Sinne einschalten. Wie schon auf dem Sinnespfad darf gefühlt und ertastet und geschnuppert werden. Diesmal eine sogenannte „Mittelwandwabe“, die eine feine Struktur hat und nach Wachs und sogar nach etwas Honig duftet – so meinen jedenfalls die Schüler*innen und auch die sie begleitenden Erwachsenen.

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

Wabe als erster Vorratsbehälter für Honig

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger SchulbieneDer von den Kopfspeichel- und Mandibeldrüsen mittels Enzymen verwandelte Nektar, aber auch das Zuckerwasser im Herbst, wird zu Honig verwandelt. Das können nur die Honigbienen, niemand anderes auf der ganzen Welt!

Wie wundervoll diese aus sechseckigen Einzelwaben bestehende Struktur im durchscheinenden Licht erscheint! Da sie durch die lange Aufbewahrung mittlerweile ein wenig zerbrechlich ist, geben wir sie nicht durch die Reihe. Doch stattdessen eine andere Wabe, und zwar …

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene
… eine echte Honigwabe!

Wie schwer sie wohl ist? Mehr als das Gewicht eines Tetra-Packs Milch? Wir lassen sie vorsichtig von Hand zu Hand gehen und schätzen. Wie viel Honiggläser ergibt das nach dem Entdeckeln und Schleudern?

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

Honigverkostung

Honigglaspyramide Bamberger LagenhonigEndlich Honig – eine Schülerin scheint ohnehin vor Hunger fast zu sterben. 😉 Zur willkommenen Verkostung haben wir leider keine Fotos, da Reinhold, der bislang fleißig Aufnahmen machte, mittlerweile unterwegs ist, um Bienen zur direkten Anschauung zu holen. Aber erst gab’s eine kleine Frühstückspause für alle.

Schaufensterbeute – mit den Bienen auf Augenhöhe!

Ehrfürchtig, fasziniert und äußerst interessiert wurden die Bienen, die sich hinter Plexiglas toll beobachten ließen, ausgiebig von der ersten Gruppe begutachtet. Für besonders Ängstliche war das natürlich DIE Gelegenheit, sich ein positives Bild von unseren fleißgen Biene Majas und Willis zu machen! Wobei – der Willi, also die männliche Drohne, ist eigentlich die meiste Zeit seines Lebens eher faul. Doch die Natur braucht ihn trotzdem!

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

Tiere suchen im Bienengarten

Die andere Hälfte der Gruppe hatte zur Aufgabe, möglichst viele Tiere im Bienengarten zu suchen und aufzuschreiben. Da kam allerhand zusammen! Sehr viele Marienkäferchen waren unterwegs, die natürlich alle entzückten.

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

Die Leihbienen zurück bringen zum Lehrbienenstand

Es wurde Zeit, die ausgeliehenen Bienchen zu ihrem Nest zurückzubringen. Sie vermissen ihre Königin! Da das Jahr schon fortgeschritten ist und es ein wenig windig war, sitzen die Bienen nicht mehr ganz so ruhig auf ihren Waben, sondern fliegen oftmals rasch auf. Daher beließen wir es größtenteils bei einem direkten Blick auf sie. Doch ein paar Wagemutige wollten die Körperchen unbedingt streicheln. Nach ein paar Rauchstößen und unter genauer Beobachtung und nachlassendem Wind konnten wir es dann aber auch gefahrlos zulassen.

Imkerhüte ausprobieren

Klar, so ein Imkerhut ist schick und muss unbedingt ausprobiert werden! Die allermeiste Zeit wird bei uns ohne Hut geimkert, das geht ohne Weiteres. Denn nur die Wächterbienen sind an den etwas drei Tagen von ungefährt 30 Lebenstagen wirklich stechbereit. Und die sitzen, wie nun alle wissen, hinter dem Einflugloch im Bienenstock. Die Sammelbienen, die herumfliegen, haben kein Interesse, jemanden zu stechen. Dafür sind sie viel zu sehr auf ihre Aufgabe fixiert.

Aber bei ungünstigem Wetter, etwa bei Gewitter, setzen wir schon mal etwas zum Schutz auf, damit uns nichts ins Auge fliegt. Manchmal wappnen wir uns eher damit vor den Wespen, die später im August suchend nach Bienen schnappen, weil sie Eiweiß für ihre Brut brauchen.

Es war toll, dass ihr so viel Freude zeigten und unglaublich aufmerksam wart! Das ist der schönste Lohn für unser Ehrenamt! Und für euch hoffentlich ein Tag, den ihr nicht so schnell vergesst! Kommt doch wieder!

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger Schulbiene

Judokus erlangen gelb-schwarzen Kyū bei der Bamberger Schulbiene

Natürlich gibt es diese Gurtfarbe nicht wirklich, wie auch Honigbienen nicht wirklich gelb-schwarz gezeichnet sind, wohl eher bräunlich oder auch mit orangen Binden versehen. Doch gäbe es den 8. Schülergrad (Kyū) in Sachen Bienen, Honig und Natur, dann hätten wir diesen den Judokas des Post SV Bambergs um Peter Greiner-Fuchs, im übrigen der Kassenprüfer unseres FKBB e. V., sicherlich verliehen. Alle waren sehr diszipliniert und vor allem interessiert bei der Sache.

Da eines der Kinder heuer bereits an einem Schulbienenunterricht teilgenommen und sehr davon geschwärmt hatte, war die Gruppenstärke mit 34 Teilnehmenden überraschend hoch. Normalerweise kann die Bienen-InfoWabe das gerade noch fassen. Doch nachdem so manches Elternteil mit den Allerkleinsten den (wenig vorhandenen) Schatten am Bienenweg 1 aufsuchte, passten schließlich doch alle Kinder – überwiegend im Grundschulalter – in unser grünes Klassenzimmer hinein.

Für die Schlange durch den Sinnespfad wurden unaufgefordert die Schuhe ausgezogen. Das kennen die Kinder ohnehin von ihrem Sport her. Sensibilisierung für das kleine Insekt war angesagt. Was unterscheidet es von uns Menschen, und wo sind wir mit von unseren Spürsinnen her miteinander vergleichbar?

Im Inneren des sechseckigen Holzbaus geht es uns um die Bestäubungsleistung, den Verwandlungsprozess vom Nektar in Honig und wie dieser von den Bienen hergestellt und worin gelagert wird. Sozusagen ein Crashkurs in Landwirtschaft und Ernährung.

Auch hier bedienten wir uns unserer Sinne. Wie fühlt sich eine Wachswabe an? Wie duftet sie? Wie viele Ecken hat eine Wabe?

Beim Schätzen der vollen Honigwabe lagen fast alle genau richtig. Kein Wunder … schlau, wie die Kinder sind, warteten alle beim richtigen Kilogewicht auf das Handheben unseres „Wiederholungstäters“. Wenigstens die Rechenleistung, wie viele Gläser aus einer Wabe bzw. aus einem Volk theoretisch möglich wären, verdiente als Anerkennung ein Probierlöffelchen Honig.

Die echten Bienen ungeniert und ausgiebig hinter Plexiglasscheiben anzusehen ist auch für Erwachsene immer wieder faszinierend.

Um eine noch bessere Sicht zu haben, wurde in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Challenge zur Suche nach weiteren Tierarten im Bienengarten brachte ein tolles Ergebnis. 17 Tierarten hatte bisher noch keine Gruppe erreicht, wenn wir uns recht entsinnen können. Ja, Sport fördert die Geisteskräfte, ganz bestimmt.

Nun aber sind alle genügend mit Informationen versorgt. Fürs Gruppenfoto dürfen natürlich noch die Imkerhüte ausprobiert werden. Als Dankeschön gibt’s noch ein Büchlein für die Kinder und einen leckeren Wein für uns beide. Applaus auch dafür, dass wir beiden Vereine es uns gegenseitig trotz der für Nachmittag anstehenden weiteren Aktivitäten (bei uns Lavendel- und Honigmesse, bei Peter eine Kerwa) möglich gemacht hatten, zusammen zu kommen.

Voller Einsatz … für die Bienen und die Kinder!

„Das war mein schönster Tag auf meiner ganzen Welt“ – Rupprechtschüler zum Schulbienenunterricht

„Der schönste Tag im Leben“, da denken wir erst einmal an eine Traumhochzeit. Doch wenn sich ein Zweitklässler spontan so äußert, dann bedeutete das am 14.06. für die Rupprechtschule, dass sie den Bund mit den Bienen geschlossen hat. Die Trauzeugin hieß übrigens „Bamberger Schulbiene“! Doch der Reihe nach …

Der zweite Tag im Besuchsort Bienen-InfoWabe führte innerhalb des Projekts „Alltagskompetenzen: Umweltverhalten und Ernährung“ die Klassen 2d und 2b zu uns. Eingefädelt wurde dies von der Grundschullehrerin Amelie Anthonsen, die wir vor 10 Jahren kennengelernt hatten. Damals war sie noch mit ihrer Staatsexamensarbeit zum Thema „Bienenzucht in der Grundschule“ beschäftigt. (Ja, so geht bei uns Nachhaltigkeit!)

Angekommen im Bamberger Bienenweg im Erba-Park durchliefen die beiden Klassen mit geschlossenen Augen und offenen Nasen den Sinnespfad. Ja, tatsächlich spüren auch Bienen mit ihren sechs Beinchen, die alle Insekten haben, was sich unter ihnen befindet. Mehr noch … sie nehmen feinste Vibrationen auf. Wenn Tausende von Krallen (was ein Schüler ganz richtig wusste!) über die Waben huschen, dann wissen alle Bienen zu jeder Zeit, wie stark das Volk gerade ist.

Und auch ohne Nase können sie riechen. Nämlich über ihre beiden Fühler. Auch DAS war einem Schüler bereits bekannt. Wir lüfteten mit unseren Fototafeln unter dem Sonnenpavillon im Freien weitere interessante Details und Geheimnisse, zum Beispiel zu den faszinierenden Facetten- und Punktaugen der Bienen.

 

Im Inneren der Bienen-InfoWabe, unserem grünen Klassenzimmer, erfuhren wir, wo Honigbienen wohnen und wie sie den Nektar und das Wasser (in der Honigblase) und den Pollen (aus dem Haarkleid in die Kerbe der Hinterbeine) in die Bienenwohnung bringen. Objekte wie ein Bienenmodel, unsere mit verschiedenen Rähmchen bestückte Lernbeute und eine echte Honigwabe helfen uns, alle Vorgänge begreiflich zu machen.

Wie das mit dem Entdeckeln, Honigschleudern und Abfüllen genau geht, das war uns heute nicht ganz so wichtig. Dazu könnt am 3. Sonntag im Monat mehr erfahren, wenn wir zwischen 14 und 17 Uhr für alle offen haben. Im nächsten Monat, also am 16.07.23, dürft ihr um 15 Uhr sogar an einer öffentlichen Honigernte teilnehmen!

Wachs- und Honigrähmchen gehen durch alle Hände, um befühlt, beschnuppert und gewogen zu werden. Wie viel Honiggläser gehen aus der schweren Wabe heraus? Ja, ein bisschen Mathematik war auch dabei. Mit der Biene können wir an viele Themen des Alltags andocken. Zum Beispiel zum Thema …

… Ernährung. Wie kommt es überhaupt zum Honig? Niemand auf der ganzen Welt kann ihn künstlich herstellen. Erst mit Hilfe von Enzymen aus den Speicheldrüsen im Kopf und an den Kiefern (Mandibeln) der Honigbiene (und auch der Hummel) entsteht aus dem Nektar ein richtiger Honig. Und das saubere Wachs als ersten Behälter für dieses süße und mit über 300 Inhaltsstoffen gesegnete Lebensmittel stellen sie ebenfalls selber her, diese tollen Wesen! Jetzt aber … wir wollen ihn probieren! Aah, sehr lecker! Ein zweites Löffelchen wäre allen nur recht gewesen. Na ja, …

Honigglaspyramide Bamberger Lagenhonig

… wir haben noch viel vor. Imkermeister Reinhold erwartet eine Hälfte der Gruppe mit der Schaufensterbeute. Hinter Plexiglasscheiben sehen wir ganz genau das Gewurrle der weiblichen Arbeitsbienen und einiger weniger männlichen Drohnen. Es gibt außerdem weißliche, rund gekrümmte Larven zu entdecken sowie Brutnester, deren Zellen mal flach, mal buckelig aussehen. Schlüpft da nicht gerade sogar eine kleine Babybiene?!

Die andere Gruppe sucht in der Zwischenzeit nach Tieren im Bienengarten. Huhu, wo seid ihr denn alle bei der Hitze? So mancher Stein wurde umgedreht. Aber auch in der Steppenwüste gesucht, was mich mit Fragezeichen im Gesicht zurücklässt. Was sollte denn in dieser strohtrockenen, graslosen Fläche nur zu finden sein? Ah! Grashüpfer, Ameisen, Spinnen, Feuerkäfer … blitzschnell füllen sich die Listen. Danach werden die Gruppen gewechselt.

 

Wer hat wohl mehr Tiere zusammen bekommen? 14 Aufzählungen in einer Gruppe – wow! Doch Applaus gab’s für alle. Denn wie schon gestern waren die Gruppen zahlenmäßig etwas ungleich aufgeteilt. Ein Büchlein und ein Infoblatt zur Wunderwelt der Bienen als kleinen Gewinn erhielten deshalb alle.

Zum Schluss brachten wir die Bienen aus der Schaufensterbeute zurück zu ihrem Volk. Reinhold öffnete die Bienenwohnung und wir erklärten, was es mit dem Rauch aus dem Smoker aus sich hatte.

Im Gegensatz zu gestern war es windstill und die Bienen total friedlich. Wir nutzen das aus und zeigten allen aus nächster Nähe ein mit Bienen besetztes Bruträhmchen.

 

Wir wissen ja jetzt auch, dass nur die Wächterbienen an drei von etwa dreißig Lebenstagen tatsächlich stechbereit sind. Sie wehren unerwünschte Besucher ab und sitzen zu diesem Zweck direkt hinter dem Einflugloch. Alle anderen Bienen – Pflegerinnen, Sammlerinnen, Baubienen, Nahrungverteilerinnen … – sind nicht stechbereit. Die Drohnen ohnehin nicht, die haben gar keinen Stachel. Ilona beweist es.

Da Wetter und Stimmung also passten, durften die Bienen von allen gestreichelt werden. Großes Staunen auch bei den Lehrkräften. Kaum ein Fingerchen schreckte zurück, doch ein bisschen Mutprobe war es natürlich schon. Bravo!

Die Anprobe von Imkerhüten im Nachhinein war bei der ersten Schulgruppe möglich. Bei der zweiten hatten wir uns doch etwas lange am Lehrbienenstand aufgehalten. Der Bus wartete schon. Doch macht nichts – ihr kommt einfach noch einmal wieder und probiert den Hut an einem der BIWa-Sonntagsöffnungen aus.

Und wenn ihr wissen wollt, ob die anderen beiden Klassen am Tag zuvor ähnliches erlebt haben, dann klickt diesen Link an.

Schön, dass ihr da wart, es hat uns sehr viel Spaß mit euch gemacht!