Mi., 08.11.23 – MonatsBeeTrachtungen November (mit Stammtisch)

Hummel an Roter TaubnesselLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 08.11.23 – MonatsBeeTrachtungen November (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 08.11.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

Wachsschleuder im Einsatz

Lieferkontrolle WachsschleuderHeuer schafften wir uns eine Wachsschleuder der Firma HAMAG Elektromaschinenbau Buchloe an (s. a. Bericht). Dieses zeit- und ressourceneffiziente Imkereigerät kostete inklusive Stromablesegerät etwas über 5.500 Euro. Ohne die Fördermittel durch den Unterstützungsfonds IV der Stadt Bamberg bliebe unser Wachsmanagement im Sinne einer qualitätssichernden Eigenwachsverarbeitung weiterhin vom Handling her mühsam und würde das achtfache der Zeit bei weitaus weniger Ausbeute veranschlagen. Bedeutet: zeitliche Effizienz von 45 Min. statt 8 Stunden für die Gewinnung von etwa 3 kg Wachs. Wachs-Workshops ermöglichen es angehenden Imker*innen, das Equipment bedienen zu lernen und zu nutzen. Danke, Stadt Bamberg!

Die Details:

1. Wachsproblematik

Wachs ist DER elementare Baustoff im Bienenstock. Aus Wachs errichten die Bienen ihr Wabenwerk. Die Wachswaben dienen als Vorratsbehältnis für Honig und Pollen und als Kinderstube. Wachs ist in der Imkerei also ein sehr wertvolles Betriebsmittel. Pro Jahr erzeugt ein Bienenvolk davon nur rund 1 Kilogramm. Die meisten Imkereien kaufen daher Wachs zu.
Das Problem dabei ist: Bereits seit dem Mittelalter wurde zur Profitsteigerung mit Paraffinen, Stearinen und Fetten gepanscht. Die negativen Auswirkungen: Absterbende oder geschwächte Brut und mit Fremdstoffen verunreinigter Honig.

2. Die Lösung heißt „Eigenwachs“

Für gesunde Bienen und sauberen Honig stellten wir unsere Imkerei auf sogenanntes Eigenwachs um. Wir kaufen kein fremdes Wachs zu. Reines Wachs, hergestellt von den eigenen Bienen, bedeutet Sicherheit und fördert das Vertrauen in eines der wunderbarsten Ur-Produkte der Erde. So garantieren wir zu 100% die Reinheit und hohe Qualität unseres „Bamberger Lagenhonigs“.

3. Anforderung der Wirtschaftlichkeit

Die Eigenwachsverarbeitung erfordert neben der Bienenhaltung und Honigverarbeitung einen eigenen Betriebszweig. Anfallende Alt-Wachse aus den Bienenstöcken müssen zeitnah zu Wachsblöcken umgearbeitet werden. Bisher erfolgte der Schmelzvorgang mit einem wenig leistungsfähigen, selbstgebauten Dampfwachsschmelzer unter Verwendung eines Tapetenablösers. Die Wachsausbeute liegt dabei lediglich bei 50-70% – und das bei einem wirtschaftlich nicht zu vertretenden, unbezahlten (!) Zeitaufwand von 8 Stunden für etwa 3 Kilogramm Wachs! (Hier das Verfahren)

4. Maßnahme und Partizipation

Die Wachsausbeute soll mittels einer Wachsschleuder der Firma HAMAG Elektromaschinenbau Buchloe auf nahezu 100% gesteigert werden. Der wirtschaftliche Hauptnutzen liegt in der zeitlichen Effizienz von 45 Min. statt 8 Stunden. Durch Workshops partizipieren angehende Imker/innen, indem sie das Equipment nutzen dürfen. Im Zusammenhang mit dem Ehrenamt der Bamberger Schulbiene kann das Thema Wachs innerhalb einer Unterrichtseinheit anschaulich gemacht werden.

5. Aufbau des Equipments

Zum ersten Mal ausprobiert hatten wir die Wachsschleuder im Wirtschaftsraum des Obst- und Gartenbauvereins Wildensorg. Die Fotofolge zeigt die einzelnen Schritte. Nach dem Aufbau des Equipments (Anschluss von Steuerung und Anschluss von Dampfschlauch an Schleuder und Dampfgenerator) wird Wasser in den Vorratskessel am Dampfgenerator eingefüllt und der Dampfgenerator an den Starkstrom angeschlossen. Ratsam ist das Ummanteln der Gerätebeine und ein Abdecken des Bodens in unmittelbarer Nähe des Auslasses, um sich das spätere Putzen zu ersparen.

Der Wachsschleuderkorb wird mit den Altwachswaben bestückt. Die Füllmenge beträgt regulär 13 Zanderwaben und evtl. in zweiter Lage noch einmal vier Waben.

6. Wachsschleudern durchführen

Der Deckel wird geschlossen, ein Eimer unter den Auslasshahn gestellt und der Dampfgenerator mittels Tastschalter aktiviert und sehr schnell entwickelt sich der Dampf. Bereits nach fünf Minuten beginnt das erste Wachs-Wasser-Gemisch zu fließen. Dies ist der Zeitpunkt, um den Motor über das Steuerkästchen zu aktivieren.

Die zweckmäßige Einstellung beträgt zwischen 240 und 270 Umdrehungen pro Minute. Je nach Wabenart (bebrütet oder unbebrütet) dauert der Schleudergang drei bis sechs Minuten. Während dieser Zeit kann bereits der zweit Korb mit Waben bestückt werden.

Der Trester des ersten Korbs wird entfernt, während der Schmelzvorgang des zweiten Korbs erfolgt. Der Trester ist wunderbar trocken-krümelig und kann im Kompost vergraben werden. Euer Bienensachverständige rät: Bitte den Trester niemals offen auf den Kompost liegen lassen, damit eventuelle Faulbrutsporen nicht über anfliegende Bienen aufgenommen werden können!

Wachsschleuder im Einsatz

Aufruf

Wir benötigen weiterhin einen unkompliziert zugänglichen (Neben-)Raum mit Starkstromanschluss. Falls dieser nachzurüsten ist, was in der Regal ohne Weiteres machbar wäre und von uns übernommen würde. Ein Wasseranschluss wäre ebenfalls nett, jedoch nicht zwingend. Notfalls bringen wir einfach ein paar Flaschen selbst mit.

Außerdem wäre es super, wenn uns hin und wieder kleine Gruppen von angehenden Jungimker*innen bei der Ausführung über die Schulter schauen dürfen.

Wir würden uns freuen, zumindest sachdienliche Hinweise zu bekommen, wo eine Nische für uns bereit stünde. Neben einem guten Karma ließe sich ein Honigdeal aushandeln. By the way: Den Strom würden selbstverständlich wir übernehmen.

Mi., 11.10.23 – MonatsBeeTrachtungen Oktober / November (mit Stammtisch)

Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 11.10.23 – MonatsBeeTrachtungen Oktober / November (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 11.10.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo?  Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger)  / Ilona Munique (Imkerin) ist ausnahmsweise aus dienstlichen Gründen nicht dabei.
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

Mi., 13.09.23 – MonatsBeeTrachtungen September / Oktober (mit Stammtisch)


Bienen an weißer Herbstaster (Raublatt-Aster, Aster novae-angliae 'Herbstschnee')Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 13.09.23 – MonatsBeeTrachtungen September / Oktober (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 13.09.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo?  Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

So., 17.09.23 – BIWa-Sonntagsöffnung und Saisonabschlussfeier mit Vergabe Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023

Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Lobo BBU, Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis (FKBB e. V.)Wann? So., 17.09.23 | 14.00 – 18.00 Uhr

Wann und was?

  • 14.00 Uhr  |  Offenes Haus für alle rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur
  • 15.30 Uhr  |  Sektempfang mit Kaffee & Gebäck
  • 16.00 Uhr  |  Summ, summ, summ – der Summa is‘ ‚rum – Irische Volklore von Patrik Lumma (Geige) & Reinhard Sures (Gitarre)
  • 16.30 Uhr  |  Verleihung „Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 (BBU)“
    1. Preis („Honiggold“), 2. Preis („Silberlinde“), Anerkennungspreis(e)
  • 17.30 Uhr | Musikalischer Ausklang
  • ca. 18.00 Uhr | Ende

Für wen ist der BBU-Preis gedacht? Für alle, die sich in besonderer Weise für die Bamberger Bienenwelt einsetzen, in den Kategorien Bienen, Honig, Imkerei und Trachtpflanzen. Weitere Informationen zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis
Veranstalter? FKBB, Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de (BLIB)
Kosten?
Keine, über Spenden freuen wir uns
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)


App Beeactive – Bienen schützen leicht gemacht

Biene an Edel-Gamander, Echter Gamander (Teucrium chamaedrys)Um insbesondere der Jugend die Natur näher zu bringen, wurde die App Bee active als Non-Profit-Bildungsprojekt entwickelt. Prof. Jürgen Tautz und der Imker Florian Schimpf stützten sich dabei auf die Vorarbeiten von Prof. Helga Rolletschek. Fast ist es, als hätten sie unser Motto adaptiert, wenn sie sagen, dass wir von jungen Menschen nicht erwarten können, dass sie etwas schützen und schätzen, was sie nicht kennen. Ganz genau!

Die App ist kostenlos und verbindet die wirkliche Natur mit dem Smartphone und ist eine Kombination aus Tamagochi und Pokemon. Doch statt Phantasiegestalten wird auf die nicht minder spannende Realität gesetzt. Der Avatar „Melli Fera“ unterstützt die Spielenden dabei mit Tipps und Fachwissen, und zwar sowohl über Honig- wie auch Wildbienen.

Gedacht ist das Game für die 5. u. 6. Jahrgangsstufen. Benötigt wird hierfür die App auf einem digitalen Endgerät.

Und so geht’s

Biene an Wald-AkeleiBeim Lernspiel beeactiv werden im AR-Modus Bienenvölker in die reale Welt platziert, die die Spieler ernähren müssen, und zwar ausgewogen durch mit Zahlenwerten versehenen Nektar- und Pollenblüher. Dies geschieht mittels Fotos von Blühpflanzen. Hierfür kommt eine Schnittstelle zur Bestimmungs-App Flora Incognita zur Anwendung, indem die fotografierten Pflanzen mit ihrer Datenbank abgeglichen werden. Sowohl der deutschen Trivialname als auch der botanische Name nebst Link zu Wikipedia wird dabei angezeigt und kann zum Sammeln markiert werden. Der dabei virtuell erzeugte Honig kann zur Erweiterung der Bienenvölker oder zum Tausch verwendet werden.

Das vermittelte Wissen über die heimische Flora trägt dazu bei, die Artenkenntnis der Nutzer zu verbessern. Eine interaktive Blühkarte bildet alle Funde der Nutzer ab, eine Auswertung nach Pollen- und Nektarwerten schafft Potenziale für Schulunterricht und Bildung. Im Bundesland Thüringen wird als erstes Bundesland beeactive offiziell in Schulen einführen, berichtet Tautz stolz.

Und stolz dürfen die Entwickler durchaus sein. Mit Stand heute benutzen die App 7.685
beeactive Spieler und hatten dabei 185.254 Pflanzen erkannt und gesammelt. Wie ist eure Erfahrung damit? Schreibt das gerne ins Kommentarfeld!

Nominierte für Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 stehen fest

Die vier Nominierten des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises 2023 stehen fest. Es sind dies …

… zwei Einzelpersonen …

  • Andreas Märtlbauer / Sprecher Arbeitskreis Regnitzaue
    der LBV-Kreisgruppe Bamberg
  • Josef „Jupp“ Schröder (Lichtenfels)

… und zwei Organisationen:

  • Solawi – Solidarische Landwirtschaft (Südflur) / vertreten durch Heike Kettner
  • OBA-Gartengruppe des Familienentlastenden Dienstes der
    Lebenshilfe Bamberg e. V. / vertreten durch Gruppenleiterin Anja Konzelmann

Sie alle haben sich in besonderer Weise stark gemacht für Bienen, Honig, Imkerei und/oder die Natur.

Wer von den vier Nominierten Honiggold, Silberlinde oder einen Anerkennungspreis erhalten wird, erfahrt Ihr zur Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe am So., 17.09.2023, 14-17.30 Uhr. Hierzu laden die Veranstalterinnen, die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de und der Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V., herzlich ein!

Für heuer also stehen die Preisträger*innen fest. Doch bereits jetzt schon läuft die neue Bewerbungs- bzw. Vorschlagsrunde für das kommende Jahr. Welche Preise es gibt, erfahrt ihr auf unseren Webseiten zum BBU.

Lobo BBU, Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis (FKBB e. V.)

So., 20.08.23 – BIWa-Sonntagsöffnung

So., 20.08.23 – BIWa-Sonntagsöffnung

Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeWann? So., 20.08.23 | 14.00 – 17.00 Uhr
Was? Offenes Haus für alle rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur. Informationen für Groß und Klein, Beratung für Jungimker/innen und Fachgespräche für alte Hasen. Kaffee gegen Spende. Nutzung der Imker-Bibliothek.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Keine, über Spenden freuen wir uns
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)


Mi., 09.08.23 – MonatsBeeTrachtungen August/September (Stammtisch)


Biene an BartblumeLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMonatsBeeTrachtungen August / September (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 09.08.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo?  Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

„Das war der beste, weil leckerste Kursteil“ (Honigverarbeitung im BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK23, Modul 8)

Honigernte Sternwarte (AK23, Modul 7, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Nach sieben Kursmodulen und einem Jahr lang Bienenfleiß und imkerlicher Pflege den Honig verarbeiten macht natürlich Laune. Der jeweils am Vormittag geerntete Honig aus den Standorten Buger Wiese (14.07.), Bughof (15.07.) und Sternwarte (29.07.) wurde entdeckelt, Wassergehalt gemessen, verkostet, geschleudert, abgefüllt und etikettiert.

Honigverarbeitung Buger Wiese(AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Offenbar war auch unser Mittagsimbiss als Grundlage fürs baldige Naschen gut angekommen. Die Gaszpacho schmeckte uns am einzigen Regentag auch warm.

Zum Nacharbeiten für unsere Kursteilnehmenden folgen nun die Details.

1. Start in die Verarbeitung

Wir begannen mit Hinweisen zum Einrichten einer sinnvollen Verarbeitungsstrecke, zu Grundlagen der Lebensmittelhygieneverordnung, zum Arbeitsschutz und zu den verwendeten Gerätschaften.

Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Die relevanten Vorgänge werden in einem „Laufzettel“ eingetragen, der jede Ernte und ihre Verarbeitung, bei uns getrennt nach Standorten („Lagen“), begleitet. Neben unserer hausgemachten Excel-Ausfertigung des sogenannten „Honigbuchs“, welches wir in der Kursorganisation zur Verfügung stellen, gibt’s zu Dokumentationszwecken eine einfache Variante unter „Die Honigmacher“. Mittlerweile ist ein Honigbuch Pflicht, sobald Honig in Verkehr gebracht wird, ob verschenkt oder verkauft.

2. Waben entdeckeln

Die Rätselaufgabe, wie wohl die einzelnen Teile des Entdeckelungsgeschirrs zusammenzufügen sind, wurde in den Gruppen unterschiedlich rasch gelöst, doch immer in Teamarbeit.

Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Sodann konnte das Entdeckeln beginnen. Zur Auswahl standen Entdeckelungsgabeln in unterschiedlicher Ausführung wie Holz- oder Plastikgriff. Jede/r konnte ihr/sein Lieblingsgerät für sich entdecken. Ziel ist, die Waben beim Abheben der Wachsschicht möglichst nicht über Gebühr zu beschädigen, damit sie später beim Ausbauen von Brutzellen nicht zu buckelig werden und damit das Bewegen und Herausziehen der Rähmchen in den Beuten erschweren. Was mit dem wertvollen Entdeckelungswachs geschieht, wird näher erläutert im Modul 10.

Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

3. Wassergehalt messen

Um den Wassergehalt festzustellen, der unter 20% (DIB: 18%) sein muss, wurde die Nutzung des Refraktometers, wie sie übrigens auch Winzer/innen verwenden, geübt. Je optimaler der Lichteinfallswinkel und die Lichtstärke sind, desto schneller lässt sich der Prozentwert auf der Skala erfassen.

Grundsätzlich sollte mehrmals gemessen und ein Durchschnittswert ermittelt werden, also z. B. einmal direkt aus der Wabe heraus (je nach Trachteintrag und -zeitpunkt sind die Werte durchaus unterschiedlich), dann beim Schleudervorgang aus dem Abflusshahn heraus sowie nach dem Durchmischen und vor dem Abfüllen aus dem Honigtopf. Das Umgebungsklima nimmt direkt Einfluss auf die Werte. Je höher also die Raumfeuchtigkeit, desto höher kann auch der Wert schnellen.

Da auch heuer zum zweiten Mal in Folge die Honigfeuchtewerte allesamt im sehr niedrigen Bereich lagen, waren wir auf der sicheren Seite. Falls die Werte zu hoch sein sollten, findet ihr in einem eigenen Blogbeitrag Tipps, wie sie zu senken sein können.

4. Verkostung / Tasting

Natürlich war das der „beste, weil leckerste Kursteil“, wie ein Teilnehmer verschmitzt urteilte. Und natürlich schmeckte der selbstgeerntete Honig immer einfach nur gut. Doch dabei wollen wir es nicht belassen. Das Honig-Aromarad hilft, Feinheiten des Honigs in Sachen Geruch, Konsistenz, Mundempfinden (Sensorik), Geschmack und im Abgang – wie beim Wein auch! – herauszufinden und zu beschreiben. Für Verkaufsgespräche und bei Beanstandungen nicht ganz unwichtig.

Schmeckt der Honig beispielsweise etwas herb-bitter und „medinzinisch“ und hat einen Grünstich, handelt es sich meist um Lindenhonig und nicht um einen chemisch verunreinigten Fall, wie mal eine Kundin mutmaßte. Doch, Achtung! Nicht einfach auf Verdacht eine Sortenbzeichnung aufs Etikett schreiben! Es dürfen nur laboruntersuchte Honigsorten angegeben werden. Daher noch ein paar Grundinformationen zu Honigrichtlinien als Verbrauchertipps zusammengefasst (unser Blogbeitrag).

Seit 2013 im Dauereinsatz – unsere Eislöffelchen, gespendet von Eddy Weiss aus der WunderburgDas beste Geschmackserlebnis ist mit Porzellanlöffel zu erzielen. Wir verwenden allerdings seit 10 Jahren (!) die damals von Eddy Weiss aus der Wunderburg an die Schulbiene gespendeten Eislöffelchen. Und, ja, sie sind aus Plastik. Allerdings auch überaus haltbar. Falls sie uns eines Tages ausgehen sollten, … hm, na ja, eher unwahrscheinlich.

5. Schleudern

Zunächst – Kontrolle! Ist der Quetschahn des darunter stehenden Honigtopfs auch wirklich, wirklich fest zugedreht?! Nebenbei: Ein kleiner Eimer mit kaltem Aufwischwasser und Wischlappen in der Nähe empfiehlt sich.

Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Das tropffreie Einsetzen der nun offenen Honigwaben in die Schleuder die haptisch größte Herausforderung. Wer über dickere Rähmchenoberträger verfügt, hat hier eindeutig einen grifflichen Vorteil. Alle anderen suchen sich eine dritte Hand, die den Boxendeckel als Tropfschutz unter der Wabe mitführt. Sodann …Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

 

Die Waben wurden in unserer Vier-Waben-Tangentialschleuder sicher in die dafür vorgesehenen Löcher und in gleicher Richtung zeigend eingeführt. Dabei sollten sich  wenigstens die sich gegenüberliegenden Waben vom Gewicht her gleichen, um Unwucht zu vermeiden. Kaufempfehlungen für Low-Budget-Schleudern für die Kleinstimkerei siehe in der internen Kursorganisation. Möglich wäre aber auch Tropfhonig, also nur über Sieb und Topf.Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Die Anschleuderung erfolgt zunächst noch mit mäßigen Tempo zweckst Verhinderung von Wabenbruch. Dann werden die Waben in der Trommel gewendet und erneut ruhig und gleichmäßig an der Kurbel gedreht.

Ab der nächsten Wendung kann dann „speedy gemacht“ werden. Wer im Team arbeitet, kann sich die Trommel dabei festhalten lassen. Dabei aber nicht zu stark auf den Deckel drücken, falls er aus Plexiglas besteht!Honigverarbeitung Honigschleudern Standort Buger Wiesen

Nun noch ein letztes mal wenden, feste schleudern, dann die leere, jetzt federleichte Wabe herausnehmen und in die bereitstehende Box stellen. Beim Entnehmen der Wabe mussten wir heuer allerdings vorsichtig zu Werke gehen. Da der Wassergehalt sehr niedrig war, saugte sich das Wabenwachs regelrecht an den Korbwänden fest. Reißt man an der klebrigen Masse, riskiert man einen Wabenbruch. Dann ist die Wabe nicht mehr als Brutwabe verwendbar, kann aber natürlich als eingeschmolzene Masse noch gute Dienste leisten.

Nicht vergessen: Rechtzeitig den Quetschhahn über dem mit einem Sieb versehenen Honigtopf öffnen, damit der steigende Honigstand in der Trommel nicht das mittig angebrachte Lager erreicht. Und immer wieder einmal einen Blick darauf, ob die Ausflussöffnung auch wirklich noch über dem Topf ist, da die Trommel gerne – vor allem bei Unwucht – das Wandern beginnt.

Den Moment des ersten Honigflusses einer jeglichen Standort-Verarbeitung begleiten wir traditionell unter musikalischer Begleitung von Vivaldis „Vier-Jahreszeiten“ in der Aufnahme des legendären Dirigenten Herbert von Karajan. Denn vier Jahreszeiten lang begleiten wir unsere Bienen in ihrer unendlich kleinteiligen Arbeit, Honig zu erzeugen. Das muss gewürdigt werden!

6. Abfüllen

Nach drei Tagen Ruhestellung des Honigtopfs kann die sich mit Schwebteilchen abgesetzte Oberschicht abgeschäumt und der Honig sodann abgefüllt werden.

AK22, Modul 8, Honigverarbeitung Bienenweg, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Ein so langes Warten war natürlich in unserem Kurs nicht drin. Daher durfte der Vorgang des Abfüllens bereits jetzt schon geübt werden, damit sich alle das fertige Honigglas gleich mit nach Hause nehmen konnten. Die Schwebteilchen, die dabei noch in Kauf genommen werden, bedeuten keinen Qualitätsmangel. Sie sorgen jedoch für etwas optische Eintrübung und schnellere Kristallisierung. Der Kunde möchte es anders – aber wir wissen, wie lecker Honig auch in  „naturtrübem“ Zustand ist!

Wichtig: Vor dem Abfüllen zeitnah die Gläser und Deckel in der Spülmaschine ohne Zusatz von Reinigungsmittel bei 60° C spülen. Auch mit neu erworbenen Gläsern, obwohl das der Gesetzgeber nicht verlangt, da sie steril aus der Fabrik kommen. Aber ganz ehrlich … wer weiß schon, wie lange und wo diese lagerten. Staub- und geruchsfrei sind sie sicherlich nicht.

7. Wiegen

Genau 250 Gramm abzuwiegen sieht leichter aus, als es ist. Geduld und Augenmaß sind dafür notwendig – und natürlich eine geeichte Waage!

Honigverarbeitung Buger Wiese (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Ob geliehen oder gekauft – für den gewerblichen Verkauf von Honig muss sie alle zwei Jahre (statt jährlich wie vor 2020 noch geltend) geeicht werden. Zeitpunkt ist das Jahr, in welchem die Waage vom Hersteller geeicht und nach dem Kauf im Eichamt angemeldet wurde. Verantwortlich für das korrekte Eichdatum ist die/der Nutzer/in der Waage. Die Unterlassung der Kontrolle stellt eine kostenpflichtige Ordnungswidrigkeit dar. Es gilt das Mess- und Eichgesetz und die Mess- und Eichverordnung. Zum „Eich-TÜV“ hier unser einführender Blog- und Erfahrungsbericht.

8. Beschriften und Aufkleben der Etiketten

Mit dem Beschriften und Aufkleben der Etiketten endete nach jeweils etwa 6 Stunden das Modul 8. Doch nicht, bevor wir noch einige Infos zu den allfälligen Verordnungen losgeworden sind. Diese sind: Lebensmittel-Informationsverordnung | Loskennzeichnungs-Verordnung | Verpackungsgesetz (VerpackG).

Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

9. Zuletzt: Saubermachen

Den Teilnehmenden blieb das Saubermachen als „Übungsstoff“ erspart. Doch Tipps gibt es auch hierfür: So darf man Honig und Wachs nur mit lauwarmen Wasser entfernen, da sonst alles eher schmierig wird. Außerdem ist es nicht notwendig, die Geräte einzuschäumen. Klares Wasser genügt in den meisten Fällen. Honig nicht zu lange auf Materialien aller Art (ausgenommen Glas) einwirken lassen, denn er enthält Säure, die auf die Dauer so ziemlich alles angreift. Also bald säubern, gut trocknen lassen und staubfrei verwahren. Damit’s im nächsten Jahr gleich wieder Spaß macht, loszulegen.

Dass es Spaß macht, Honig in all seinen Stationen selbst zu imkern, ist den Teilnehmenden anzusehen! Ab jetzt ist die neue Ernte übrigens käuflich zu erwerben – einfach anrufen und Abholtermin vereinbaren.

Der Imkerkurs für Anfänger 2023 hat nun zwei Drittel seiner Module hinter sich gelassen. Nun geht es nahtlos über ins Einwintern. Also dann, bis nächsten Samstag, liebe Jung-Imker*innen!