Christine aus dem letztjährigen Imkerkurs nutzte unser generelles Angebot, versäumte Module heuer nachzuholen. Das angebotene Dopppelmodul betraf Ablegerbildung und Schwarmverhinderung, hier die Weiselzellenkontrolle. Begrüßt wurden Lehrer und Schülerin am Lehrbienenstand (Bienenweg) von einer ungewöhnlich umtriebigen Schar von Bienen. Was war da bloß los?
Sicher hatten sie sich nach den vielen kalten Tagen dringenden Nachholbedarf nach Nektar und Pollen zur Aufzucht der Brut. Auch schien sich gerade eine ganze Masse neugeborender junger Bienen einzufliegen, erkennbar an einem steten Auf- und Ab und den Kopf in Richtung Eingangsseite gerichtet. Doch jede Menge hin- und herkreuzender Bienen in der Luft und vor der Rückseite einer der Beuten passten nicht so recht ins Bild.
Tatsächlich gehörten diese zu einem Schwarm, der sich unterhalb des Bodens von einem unserer Völker einquartiert hatte. Reinhold hob die Zargen hoch und wir konnten durchhängende Bienen feststellen. Außerdem einen kläglichen Haufen toter Bienen, die sich offenbar als ein zu kleiner Schwarm in der doch noch nahe am Nullpunkt befindlichen Nacht nicht genügend warm halten konnten.
Die etwas unglückliche Situation kann schlecht bereinigt werden. Wir warten also ein paar Tage ab, was die restlichen Bienen des Schwarms tun werden. Entweder weiterziehen oder sich in das darüber befindliche Volk einmieten. Die beiden Königinnen werden sich über kurz oder lang noch begegnen und das unter sich regeln, wer die neue Legislaturperiode übernimmt. Die Arbeitsbienen werden sich im besten Falle miteinander vereinen und einfach weitermachen.
Ungewöhnlich bei all dem war, dass viele der schwärmenden Bienen, die aktuell in die Öffnung, wo normalerweise die Windel eingeschoben wird, einflogen, Pollen mit sich trugen. Aber ein Wabenbau war nicht zu entdecken.
„Ich bin begeistert, was ihr heute für mich „bestellt“ habt“, ulkt Christine, die den spannenden Einzelunterricht sichtbar genoss. Sie holte sich nach dem Kurs außerdem noch einen Rat zu Pfingstrosen, während wir die sich labenden Honigbienen erfreut beobachteten. Schwebfliegen und ein Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) tummelten sich heute ebenfalls schon in den weit offenen Blüten der Päonie ‚Nosegay‘, die den Reigen des blühenden Schau-Pfingstrosenbeets zusammen mit der Apotheker-Pfingstrose eröffnete.