In einem Wiener Discounter habe ich ein paar Gläser fotografiert. Aufgefallen ist mir die große Vielfalt des Honigangebots und die höheren Preise, einmal abgesehen davon, dass Wien von Hause aus teuerer ist. 6 Euro für 500 Gramm steierischen „Billa-Honig“, also einer Eigenmarke, ist einigermaßen in Ordnung. Wir selbst verlangen diesen Preis ebenso, wobei wir keinen Zwischenhändler haben, doch andererseits natürlich auch nicht so große Margen.
Wem nutzt es, wenn wir Honig zu Schleuderpreisen verkaufen? Wenn wir notwendige Investitionen nicht tätigen, sondern mit uralten, geerbten Imkereisachen hantieren? Kann es hygienisch sein, viele Jahre alte Wabenrähmchen zu verwenden, um ein paar Euro zu sparen? Wir reden jetzt noch nicht einmal über den realen Zeitaufwand, wenn wir sagen: unser Honig ist in aller Regel zu billig verkauft. Wer seinen Honig hierzulande nicht losbekommt, weil er reelle Preise verlangt, obwohl es immer weniger Imkerkonkurrenz gibt, man sich also meist nur an den Discounterpreisen messen lassen muss, der macht eventuell etwas ganz anderes falsch.
Was macht den Unterschied?
Es muss doch einen Unterschied geben zwischen großindustriellen Honig „aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ (so die typische Deklaration) und regional erzeugtem Honig. Im Preisschild sehen wir den allerdings eher nicht. Sehr wohl jedoch im Geschmack und dem Wissen um die hier erfolgte Bestäubungsleistung für unser heimisches Obst und Gemüse. Auf die gewünschten und unerwünschten Inhaltsstoffen und die Art der Bienenhaltung möchte ich gar nicht erst näher eingehen. Alte Beuten, die unpraktisch sind oder deren Holz verzogen und schadhaft ist, machen keinen richtigen Spaß. Um so weniger Bienen wird man halten und auch den dringend notwendigen Nachwuchs nicht anlocken.
By the way: unsere Hobbyimker verdienen allesamt nicht am Honig selbst, sondern höchstens an den Imkereinebenprodukten wie Met, Cremes, Seifen oder Kerzen. Nur, weil es zu über 90% ein Hobby ist, muss man sich als Imker nicht selbst zu kurz halten.
Wie gesagt: wer mehr einnimmt, kann auch mehr für seine Bienen ausgeben. Und um diese geht es letztendlich!
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hallo!
ich bin über google zu ihrem blog gelangt. sie schreiben das ein imker kaum einnahmen über den honig hat, eher durch cremes seifen etc.
meine frage ist, darf ein imker seifen herstellen und verkaufen?
ich frage weil eine befreundete imkerin kaum noch ihr „hobby“ erhalten kann und ich seit jahren, als hobby, siede. ich darf seifen nicht verkaufen. aber wen ich zb aus ihrem honig seifen für sie mache und sie diese dann verkauft um ein bisserl was einzunehmen (nur auf dem stadtmarkt und evtl dem mittelaltermarkt und in ihrem kleinen laden neben der imkerei wo man ihren honig kaufen kann), ist das gesetzlich ok?
ich würde sie so gern unterstützen, ihr honig ist der leckerste den ich je schmeckte! :3
es wär sehr lieb wenn sie mir das beantworten könnten!
liebe grüße!
Hallo, ashena!
Zu Steuer- und Rechtsfragen dürfen und können wir leider nicht beraten.
Eine gute Zusammenstellung zu Steuern im Zusammenhang mit der Imkerei gibt es als Download bei der Kanzlei Kulschewski: http://www.kulschewski.biz/app/download/5785062777/Vortrag+Bienen+Stand+21_10_2013.pdf
Ich hoffe das hilft Ihnen weiter.
Beste Grüße
Reinhold Burger
Ich bin erst seit 2017 Imker (in Wien) und ich bin ebenfalls der Meinung, dass Honig oft zu billig angeboten wird … Ich schreibe einen Imkerblog und sammle Wiener Honig Preise. Vielleicht ist das auch für deine Leser interessant.
Siehe: http://praterhonig.pnb.at/wiener-honig-preise/
Danke nach Wien, Peter! Schöne Seite, tolles Etikett! Weiter so und viel Erfolg! Ilona