*10* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2024

DIB Verbandsmitteilungen vom 02.12.2024Es brodelt (nicht nur) in der Imkerschaft! Diese Rezension wird nicht für alle eine leichte Kost sein, muss jedoch in Anbetracht der aktuellen Veränderungen beim Kampf gegen die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax, kurz: Vv) auf den Tisch kommen.

Um was geht es?

Die geplante Herabstufung der Vespa velutina nigrithorax (Asiatischen Hornisse) von §16 auf §19 der EU-Verordnung¹ bedeutet, dass die Art in Deutschland nicht mehr der sofortigen Beseitigung unterliegt, sondern künftig dem Management² zugeordnet wird.

Der hier rezensierte Artikel des Deutschen Imkerbundes (DIB) kommentiert das Management- und Maßnahmenblatt zur Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 zur Regulierung invasiver Arten. Er thematisiert die Herausforderungen und notwendigen Änderungen im Umgang mit Bienen, die Bedeutung von Bienen für die Landwirtschaft und die Biodiversität, insbesondere in Bezug auf die Bestäubung und den Schutz von Wildbienen. Der DIB fordert spezifische Anpassungen in der Verordnung, die bald in Kraft treten soll.

Hintergrund und Kritik an der Verordnung

Zur Einordnung der Problematik eine Anmerkung der Rezensentin: Der Vespa velutina n. wird durch die geplante Herabstufung ab Januar 2025 faktisch der Weg ins leckere Schlaraffenland der Honigbienen (80% ihrer Nahrungsquelle) und Wildbienen nebst weiterer Insekten geebnet. Damit wird die Verantwortung ihrer Beseitigung und deren Kosten werden letztendlich auf die Bevölkerung (sprich: die Imker und Landwirte) abgewälzt. Das wird zurecht von der Mehrzahl der Imkervereine und -verbände als der falsche Weg gesehen. Ein Aufruf zur Stellungnahme ist mittlerweile abgeschlossen, es wird noch der Ergebnisse geharrt.

Der DIB kritisiert in seinem Artikel eingangs, dass „mancherorts […] bis heute nicht die notwendigen Strukturen von einem effektiven Monitoring, über eine Meldeplattform bis hin zur Ausbildung von Multiplikatoren und Nestentfernern aufgebaut [wurden]. Die Umstufung erfolgt daher zur Unzeit – die Hausaufgaben wurden noch nicht überall gemacht. Der vorliegende Textvorschlag gibt die Situation teilweise nicht korrekt wider. Zudem sehen wir einige Passagen nicht im Einklang mit der VO.“

Forderungen nach Änderungen im Einzelnen³

Der DIB kommentiert und kritisiert das Management- und Maßnahmenblatt und fordert umfassende Änderungen. Hier einige der relevantesten Punkte:

  1. Imkerverbände und auch der DIB wurde nicht in die Erstellung des Maßnahmenblattes einbezogen.
  2. Unvollständige Anhörung aufgrund fehlender länderspezifischer Anlagen.
  3. Die Umstufung der Vespa velutina zu einer „weit verbreiteten Art“ ist abzulehnen, da der Nachweis der weiten Verbreitung nicht erbracht wurde.
  4. Es muss auf die Notwendigkeit frühzeitiger und gezielter Bekämpfung hingewiesen werden, um eine rasante Ausbreitung der Art zu verhindern.
  5. Die Darstellung der negativen Auswirkungen der Art auf die Biodiversität, die menschliche Gesundheit und die Wirtschaft muss erweitert und mit aktuellen Forschungsergebnissen untermauert werden.
  6. Monitoring muss auch in Naturschutzgebieten stattfinden, da dort die Honigbienen als Nahrungsquelle und die Imker als Beobachter fehlen.
  7. Neben der Öffentlichkeitsarbeit ist ein bundesweit einheitliches Meldeportal für die Bevölkerung notwendig. E-Mail-Adressen oder Telefonnummern als alleinige Meldemöglichkeit haben sich als unzureichend erwiesen.
  8. Beim Fang von Königinnen müssen heimische Arten geschützt werden, indem zeitliche Vorgaben für das Ausbringen von Fallen festgelegt werden.
  9. Die Beschreibung der Nestanlage muss präziser und vollständiger sein.
  10. Der Einsatz von Wärmebildkameras bei der Nestlokalisierung sollte als zusätzliche Maßnahme aufgenommen werden.
  11. Die Ausführungen zur Nestbeseitigung müssen um alternative Methoden wie Einfrieren über einen längeren Zeitraum oder Verbrennen erweitert und die Erforschung nachhaltiger Tötungsmethoden gefordert werden.
  12. Es muss sichergestellt werden, dass genügend sachkundige Personen für die Nestentfernung zur Verfügung stehen und diese entsprechend geschult und ausgerüstet sind.
  13. Das Datum für das Ausfliegen der Geschlechtstiere sollte flexibler gestaltet werden, da es vom Wetterverlauf abhängt.
  14. Der Satz „Eine Bekämpfung der Asiatischen Hornisse aus Gründen der Gesundheitsvorsorge oder der Abwendung von wirtschaftlichen Schäden fällt nicht in die Zuständigkeit der Naturschutzbehörden“ ist ersatzlos zu streichen, da er der EU-Verordnung widerspricht.
  15. Es muss klargestellt werden, dass die Umstufung der Vespa velutina nur einen Wegfall der Ausrottungspflicht bedeutet, die EU-Verordnung aber weiterhin eine Bekämpfung zur Schadensabwehr und Eindämmung der Art vorschreibt.

Statt eines Fazits

Der DIB betont, dass die Bekämpfung der Vespa velutina nicht allein auf unentgeltlicher Arbeit der Imkerschaft beruhen darf. Es müssen finanzielle Mittel und personelle Ressourcen für ein effektives Management der invasiven Art bereitgestellt werden.

Das klare Statement am Ende des Artikels: „Wir befürworten klar die Unterstützung durch andere Ministerien und Behörden. Die Verantwortung muss jedoch in einer Hand bleiben. Müsste erst geklärt werden, welche Behörde bei einer Meldung zuständig ist, ist dies kontraproduktiv. Zudem wird eine Übersicht der Situation, der getroffenen Maßnahmen und deren Wirkungen auf diese Weise nahezu unmöglich – auch dies würde dem Sinn der VO widersprechen.“


Vespa velutina – Maßnahmenblatt zur VO (EU) Nr. 1143/2014. [Kommentierung]. In: Deutscher Imkerbund e. V. unter https://deutscherimkerbund.de/kommentierung-des-management-und-massnahmenblatts-zu-vo-eu-nr-1143-2014-durch-den-d-i-b – Letzter Aufruf am 06.12.2024.


Fußnoten

¹Die Herabstufung der Vespa velutina (Asiatische Hornisse) von §16 auf §19 der EU-Verordnung 1143/2014 bedeutet, dass die Art in Deutschland nicht mehr der sofortigen Beseitigung unterliegt, sondern künftig dem Management zugeordnet wird. Diese Änderung erfolgt, weil sich die Asiatische Hornisse trotz umfangreicher Beseitigungsmaßnahmen in Deutschland etabliert hat und sich weiterhin ausbreitet. Sie kann nicht mehr erfolgreich dauerhaft beseitigt werden.

Konkret bedeutet diese Umstufung:

  1. Keine Tilgungspflicht mehr: Die Verpflichtung zur sofortigen Beseitigung entdeckter Nester entfällt.
  2. Übergang zu Managementmaßnahmen: Stattdessen werden Maßnahmen zur Kontrolle und Eindämmung der Population entwickelt.
  3. Anpassung der Strategie: Der Fokus verschiebt sich von der Ausrottung hin zum langfristigen Management der Art.
  4. Zeitpunkt der Änderung: Die Umstufung wird voraussichtlich zum 01.01.2025 erfolgen.
  5. Diese Herabstufung spiegelt die Realität wider, dass die Asiatische Hornisse in Deutschland nicht mehr in einer frühen Phase der Invasion ist, sondern als weit verbreitet gilt.

² Managementmaßnahmen nach Artikel 19 der EU-Verordnung 1143/2014 und der EU-Durchführungsverordnung 2022/1203

Mit der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 wird der Umgang mit invasiven Arten erstmals für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union einheitlich rechtsverbindlich geregelt.Quelle: https://www.anhoerungsportal.de

³Die Zusammenfassung erfolgte mit Hilfe der KI NotebookLM.

*8* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2024

Wildbienen Spezial / Deutsches BienenjournalEs gibt wunderbare und umfängliche Bücher über Wildbienen. Doch wenn es schnell und überzeugend gehen soll, Laien von der Schutzwürdigkeit von Wildbienen zu überzeugen oder Interessierten eine nicht allzu kompliziert wirkende Handreichung zu geben, mindestens dann ist Wildbienen Spezial des Deutschen Bienenjournals eine gute Wahl. Sozusagen Wildbienen-Wissen für Eilige und Eifrige.

Das Sonderheft erschien 2021 zuletzt in der 3. Auflage beim Herausgeber dbv network GmbH und will anlässlich unseres traditionellen Adventskalender endlich einmal rezensiert werden.

Die Protagonistinnen

„So leben die wilden Verwandten der Honigbienen“ lautet der Untertitel, und dabei sind natürlich nicht nur die Wildbienen, sondern auch deren Parasiten, die häufig viel prachtvolleren Kuckucksbienen gemeint. Diese führen „Ein Leben auf Kosten anderer“ (S. 26), haben jedoch nichtsdestotrotz ihre eigene Bestimmung und Daseinsberechtigung. Sie tragen so interessante Namen wie Goldwespe, Schmuckbiene, Blutbiene oder Gichtbiene.

Auch finden die Honigbienen ihren Platz, und zwar in einem Kapitel, welches derzeit wieder in aller Munde ist, mal mehr, mal weniger emotional geführt: „Honigbienen gegen Wildbienen?“ Nichts Genaues weiß man nicht, auch nach der Durchsicht von 146 Veröffentlichungen, und die Antwort zu einer möglichen Konkurrenzsituation ist „Es kommt darauf an“ und ein „entschiedenes Jein“. In Sachen Bestäubungsleistung wird die AG für Institute für Bienenforschung e. V. angeführt, die meint, „man sollte Wildbienen und Honigbienen nicht als Konkurrentinnen betrachten“, denn beide sind unverzichtbar.

Zurück zu den Wildbienen … wobei es schließlich nicht DIE Wildbienen kennenzulernen gilt. Diesen Anspruch, über 600 in Europa vorkommende Wildbienenarten in ihrer unglaublichen Verschiedenheit an Brut-, Paarungs-, Nahrungssucheverhalten etc. nur annähernd zu beschreiben, erhebt das Sonderheft auch gar nicht. Stattdessen werden in den jeweiligen Beiträgen meist nur die am häufigsten vorkommenden Arten zur näheren Betrachtung zur Biologie (S. 6), Lebensweise (S. 12) und zur Ökologie (S. 30) herausgepickt.
Etwas umfassender beleuchtet die Broschüre die Schar der Wildbienen in den beiden Beiträgen zur Bestimmungshilfe (S. 34, S. 65) und hat außerdem „Besondere Arten im Blick“ (S. 36).

Wie helfen?

Doch was die Leser sicher mit am meisten interessiert, ist, wie sie den Wildbienen helfen können. (Siehe dazu auch unsere Seite „Wie helfen?“.) Erst am Heftende (S. 62) wird die Wissbegierde mittels Praxistipps gestillt. Einer kurzen Erläuterung zu einem Sandarium für den Zwei-Drittel-Anteil der Wildbienen, die im Boden brüten, folgt das Alt- und Totholz als wichtiges Nistsubstrat. Das unvermeidliche (?) Wildbienenhotel mit den tatsächlich sinnvollsten Nisthilfematerial findet ebenfalls Platz auf einer Seite. Diese perfekt geraffte Darstellung ist ideal für ungeduldige Aktionisten, also Naturengagierte ohne größere Vorkenntnisse, jedoch mit reichlich gutem Willen.

An praktischen Handreichungen finden sich sodann ein Tischlein-deck-dich mit Steckbriefen zu „Trachtpflanzen“ (S. 58) – ein Begriff, den wir als Imker eher für die Nahrung unserer blütensteten Honigbienen kennen –, außerdem ein Blühkalender (S. 60) und Literaturempfehlungen.

By the way: Von den 8 Buchtipps auf der letzten Seite befinden sich immerhin 6 in unserem Bestand. Eine E-Book-Ausgabe und die Wildbienen Österreichs wären ohnehin nicht relevant für unsere Imker-Bibliothek. Also alles richtig gemacht – die Redaktion des Deutschen Bienenjournals mit seinen fundierten Vorschlägen und wir mit unserer bedachten Auswahl.

Fazit

Hm, in welchem Absatz bringe ich jetzt noch die anschauliche Doppelseite zum „Jahreszyklus“ mit seinen „typischen Abläufe[n] im Leben der Wildbienen“ (S. 19) unter? Oder die Vorstellungen und Reportagen zu beispielhaftem Wildbienenschutz in Braunschweig, Berlin und einer Landwirtin mit Herz in Meck-Pomm?
Egal, denn eines ist gewiss … ob in größere Zusammenhänge gestellt, als bildreiche Übersichten oder smarte Praxistipps: Wildbienen Spezial erfüllt alle Bedarfe, die Laien wie Multiplikatoren in Sachen Wildbienen an ein Themensonderheft stellen dürften. Bis auf das Kapitel mit der Konkurrenzdebatte, in der aktuelle Stellungnahmen (z. B. von Mellifera e. V. oder jüngst der Berufsimker) noch keinen Eingang finden konnten, auch in der 3. Auflage von 2022 weiterhin aktuell und empfehlenswert.


Wildbienen Spezial / Deutsches Bienenjournal; Sonderheft. Berlin. dbv network GmbH. 3. Aufl. 2021. ISBN 3-9820760-8-0.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*3* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2024

Cover Gesunde Bienen; Sonderheft Deutsches Bienen-Journal DBJGesunde Bienen wünschen wir uns doch alle. Wie wir „Krankheiten erkennen, behandeln, vorbeugen“ können, verraten verschiedene Imkerexperten aus mehreren Bundesländern eingehend auf 66 Seiten im Spezialheft des Deutschen Bienen-Journals.

Dauerbrennerthemen wie Varroamilbe und Amerikanische Faulbrut erhielten logischerweise den meisten Raum. Die Krankheiten der Bienenbrut und der erwachsenen Biene sind in Steckbriefen behandelt.

Spezielle Themen

Wie es um die Gesundheit unserer Bienen steht, darüber erfahren wir in einer Kurzzusammenfassung aus 15 Jahren Deutsches Bienenmonitoring, DeBiMo (S. 20). Obwohl laut diesem der Flügeldeformationsvirus den höchsten Anteil an allen gelisteten Bienenviren hatte, Tendenz zunehmend, wird dem Thema lediglich eine Spalte eingeräumt. Grund dürfte sein, dass bei diesem Virus noch viel im spekulativen Bereich angesiedelt ist.

Umso wichtiger ist es, starke Völker zu führen durch gut ausgebildete (Hobby)Imker. Hier wird die Einführung eines Sachkundenachweises für Jungimker (S. 39) angesprochen. Wobei ein zertifizierter oder durch Fachwarte und Bienensachverständige durchgeführter und die nachweislich regelmäßigen Besuche von Pflichtmodulen, die nur dann zur Teilnahmebescheinigung führen (wie z. B. in unserem Kurs praktiziert), im Grunde ausreichen müssten. Doch analog eines Fischerei-  und Jagdscheins … warum nicht?! Führt definitiv auch zu einem höheren Ansehen unseres Handwerks.

Ebenso scheut sich die DBJ-Redaktion nicht vor kontrovers diskutierten Themen wie ein „Imkern ohne Behandlung“ (S. 11), beispielsweise durch das Zuchtziel varroaresistenter Bienen und varroasensitive Hygiene als Langziel. Einige Handlungsempfehlungen als Kurzziele sind Brutpause, Bannwabenverfahren, Totale Brutentnahme und wenigstens hin und wieder Einsatz von Bienenköniginnen aus der Toleranzzucht usw. Dazu muss man als Imker schon einiges an Erfahrung mitbringen.

Fazit

Drei Jahre alt, so hat das DBJ-Spezialheft nur wenig von seiner Aktualität eingebüßt. Doch es gibt neue Entwicklungen, so die mittlerweile durchaus die Imkereien massiv schädigende Asiatische Hornisse, die sich regional unterschiedlich stark verbreitet hat. Und auch ist in Deutschland seit Herbst 2023 endlich die  Verfahrensweise der Sublimierung von Oxalsäure zugelassen. Das ändert einiges in der Behandlungsweise zur Varroaminimierung.

Eine 2., überarbeitete Auflage dieses umfassenden Leitfadens zur Bienengesundheit wäre also sicher ein Gewinn. Der Deutschen Nationalbibliothek wurde immerhin bereits eine Neuauflage signalisiert. Doch auch so besticht „Gesunde Bienen“ durch seine sehr anschaulichen vier Seiten zur „Schnelldiagnose“, die wir unseren Imkeranfängerkurs-Teilnehmenden ans Herz legen.


Gesunde Bienen. Krankheiten erkennen, behandeln, vorbeugen. 1. Aufl. Bienen-Journal Spezial. Berlin. dbv network GmbH. 2021. ISBN 978-3-9821052-6-0.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

Monatsbetrachtungen Dezember 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Biene an Christrose, Helleborus nigerIm Winter herrscht Ruhe in der Vegetation. Eine Ausnahme bilden die Blüten der Christrosen. Sollten es die Temperaturen zulassen, so dass die Bienen ausfliegen, kann man sie dort entdecken.

In der Regel erreichen die Tagestemperaturen meist nur noch einstellige (Plus-)Grade. Die Bienen sitzen jetzt weitgehend in der Wintertraube, also dicht an dicht.

Der November war bisher vergleichsweise mild. Wir warten noch auf ein paar Nächte in Folge mit Frost. Denn nur so können wir davon ausgehen, dass die Völker die Brutaufzucht einstellen und die vorhandene Brut anschließend ausläuft.

Restentmilbung mittels Oxalsäure(dihydrat)

Prinzipiell bestehen drei Möglichkeiten zur Behandlung der Bienenvölker mit Oxalsäuredihydrat:

  1. Träufelbehandlung
  2. Sprühbehandlung
  3. Sublimation (Verdampfen)

Nicht vergessen: Seit Januar 2022 besteht die Pflicht, über die Anwendungen von Tierarzneimitteln Buch zu führen!

1. Träufelbehandlung

Oxalsäurebehandlung eines Bienenvolkes an der Sternwarte BambergDie Restentmilbung mittels Träufelns erfolgt durch eine Oxalsäuredihydratlösung 3,5 % (m/V). Vor Gebrauch wird der Lösung Zucker beigemischt. Aufgabe des Zuckers ist es, die Oxalsäure über einen längeren Zeitraum feucht zu halten. So haftet sie besser an den Bienenkörpern und kann durch Direktkontakt auf die Varroamilbe einwirken.

Wie in den Monatsbetrachtungen November 2024 zu Bienen und Imkerei bereits ausgeführt, sind für eine erfolgreiche Träufelbehandlung die (weitgehende) Brutfreiheit sowie der enge Sitz der Bienenvölker elementare Voraussetzungen für den Erfolg der Behandlung. Wir wenden das Träufelverfahren an, da es hochwirksam bei gleichzeitiger geringer Störung für das Bienenvolk ist.

Für das Träufelverfahren gilt unbedingt, folgenden Merksatz zu beachten: „Zweimal ist einmal zu viel“. Denn eine zweite Behandlung schwächt die Völker zu sehr.

Praxis Träufelbehandlung

Zur Praxis verweisen wir auf unseren ausführlichen Blogbericht „Oxalsäurebehandlung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 12)“.

2. Sprühbehandlung

Eine Alternative zum Träufeln stellt die Sprühbehandlung mittels Oxalsäuredihydratlösung 3,0 % (m/V). dar.

Voraussetzungen für die Anwendung sind Brutfreiheit und kein Flugwetter, so dass sich alle Bienen im Stock aufhalten. Im Vergleich zum Träufeln wird bei der Sprühbehandlung die Oxalsäure gleichmäßiger im Bienenvolk verteilt. Die Wirksamkeit ist vergleichbar.

Allerdings ist der Aufwand erheblich größer, da alle Waben gezogen und beidseitig besprüht werden müssen. Die Störung des Bienenvolkes ist um ein Vielfaches höher. Eine Sprühbehandlung bietet sich daher eher für Sommerbehandlungen an. Sie kann aber in sehr milden Wintern als Option in Betracht gezogen werden, und zwar dann, wenn es keine kalten Tage mit Temperaturen um den Gefrierpunkt gibt, also kein enger Bienensitz zu erwarten ist.

Varroabekämpfung durch Oxalsäurebehandlung mittels Sublimation ("Verdampfen") / Reinhold Burger, Bienen-leben-in-Bamberg.de am 29.11.20233. Sublimation („Verdamfen“)

Seit September 2023 ist das Tierarzneimittel Varroxal – 0,71g/g Pulver für den Bienenstock in Deutschland zugelassen. Varroxal unterliegt nicht der Verschreibungspflicht, kann also frei erworben werden. Zulassungsinhaber ist die Firma Andermatt Biovet GmbH. Bei Varroxal handelt es sich um kristallines Oxalsäuredihydrat, das zum Träufeln, Sprühen sowie zur Sublimation, in Imkerkreisen umgangssprachlich als „Verdampfen“ genannt, angewandt werden darf.

Der Begriff Sublimation bezeichnet den direkten Übergang eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Zustand unter Auslassung einer flüssigen Phase. Verdampfen hingegen bezeichnet den Übergang von flüssig zu gasförmig, was als ein minimaler Unterschied gesehen werden könnte, jedoch in punkto Zulassungsbedingung entscheidend ist.

Das Verfahren des Sublimierens durch Erhitzen der kristallinen Oxalsäure, die sodann „verdampft“, gilt als eine sehr bienenschonende und hochwirksame Behandlung gegen die Varroamilbe.

Voraussetzung für eine gute Wirkung ist Brutfreiheit und eine Außentemperatur zwischen 2 °C und 10 °C. Varroxal ist für eine einmalige Behandlung im Herbst/Winter vorgesehen. Eine zweite Verdampfungsbehandlung wird nur bei stark befallenen Bienenvölkern und bei Völkern mit kleinen Flächen verdeckelter Brut im Winter empfohlen. Die Dosierung liegt bei 2 g pro Volk und Anwendung, unabhängig von der Größe des Magazins und der Anzahl Zargen.

Zur Sublimation wird laut Packungsbeilage ein geeignetes Gerät vorgeschrieben, zum Beispiel der von Andermatt Biovet vertriebene Varrox oder Varrox Eddy. Diese beiden Verdampfer sind dort nur beispielhaft aufgeführt. Dr. Otto Boecking kommt im Celler Infobrief vom 27.11.2023 zu dem Schluss: „Varroxal darf also mit allen geeigneten bzw. gängigen Verdampfern sublimiert werden.“ Wir verwenden den in Österreich gekauften (aus Ungarn importierten) InstantVap.

Zur Sublimation ist eine FFP3-Maske unerlässlich. Beachten Sie unbedingt die Sicherheitshinweise!

Fotogalerie Sublimation von Oxalsäure zur Varroabekämpfung


Termine


Achtung: Der BAmbrosiustag am Tag des Honigs, Sa., 07.12.24, fällt heuer aus!


Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m)OxalsäurebehandlungDezember ’24, auf Zuruf 12. Modul: Restentmilbung, Winterbehandlung (Imkerkurs für Anfänger)

Was? Wir praktizieren die Oxalsäurebehandlung als Träufelbehandlung. Da das Vorgehen rasch erfolgen muss, damit die Bienen nicht auffliegen und in der Kälte verklammen, ist lediglich das Zusehen möglich. Doch den Ablauf zu erleben ist sehr hilfreich, und die Theorie dazu gab’s im Modul 9.
Neu: Einführung in die Methode der Sublimierung („Verdampfen“).
Wo? Treffpunkt an den Völkern am Bienenweg
Kosten, Anmeldung und Programm? Jahresprogramm Imkerkurs für Anfänger 2024 -> Webseiten | PDF [Programm BLIB-Imkerkurs-Anfaenger-AK24]

Anmeldung zum Imkeranfängerkurs 2025 in Bamberg (Oberfranken, Bayern) läuft!

Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m)Honigverarbeitung Sternwarte (AK23, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Für das spannende und sinnstiftende Hobby der Bienenhaltung braucht es einen Imkerkurs für Anfänger, zu dem ihr euch jederzeit formlos bei Reinhold Burger und Ilona Munique von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de per E-Mail oder unter T. 0951-3094539 anmelden könnt.
[Programm BLIB-Imkerkurs-Anfänger-AK25]

BLIB-Team, Reinhold Burger und Ilona Munique bei der Honigernte am Standort "Sternwarte"Ich habe gezielte Fragen und keine Lust, alles hier zu lesen.
Wohin wende ich mich?

  • Ein kostenloser Infoabend mit Kursberatung findet am Mo., 10.03.2025 zwischen 19.00 und 20.30 Uhr statt, und zwar ohne Anmeldung online unter https://meet.jit.si/kursinformationen. Für Mobilgeräte die App Jitsi Meet installieren.
  • Uns könnt ihr jederzeit anrufen, also auch Samstags, Sonntags und Abends unter T. 0951-3094539..
    Falls wir nicht erreichbar waren – bitte hinterlasst unbedingt eine Nachricht, da wir ansonsten nicht zurückrufen (und uns so vor Spamanrufe schützen).

Für die, die es genauer wissen wollen … weiterlesen!

Wie läuft der Imkeranfängerkurs ab?

  • Du nimmst regelmäßig teil an 12 Module, zwei davon als Doppelmodul an einem Tag. Sprich: 10 Termine zu je zwei bis höchstens vier Stunden. Insgesamt sind es 27 Stunden.
  • 10 Module finden in Präsenz, also vor Ort in Bamberg statt. Zwei Module finden online via Zoom statt.
  • Von den 12 Modulen sind 8 Pflichtmodule. 7 davon musst du besucht haben, um eine Teilnahmebescheinigung zu erhalten, die dich offiziell als Imker*in ausweisen. Du kannst nicht wahrgenommene Termine aber gerne im darauffolgenden Jahr kostenlos nachholen.
  • Natürlich spielt die Wetterlage in der Imkerei eine Rolle. Es kann also sein, dass ein Modul wegen Regens wenigstens für die theoretischen Inhalte ausnahmsweise online stattfinden muss. Doch die praktischen Übungen werden nachgeholt bzw. in andere Module integriert. Unser Ziel ist immer eure bestmöglichste Qualifikation, damit es euren Bienen und euch gut geht, wenn ihr loslegt.

Was kostet der Imkeranfängerkurs?

BLIB als Genussbotschafter des Regionalsiegels "Genussla" für Bamberg und RegionDie Kursgebühr für den Imkerkurs für Anfänger beträgt € 440,- für 12 Module. Frühbucherrabatt bis Zahlungseingang am 31.12.2024. Bienenpat*innen erhalten 10 % Rabatt unabhängig vom Zahlungseingang.

Die Module decken innerhalb eines Jahres das gesamte Spektrum der Bienenhaltung analog des Jahresverlaufs ab. Es wird 2x online und ansonsten am Lehrbienenstand unterrichtet, betreut im Tandem von Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister, Bienensachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin, Dipl. Erwachsenenbildnerin).

Wer nicht zu alle Termine kommen kann, darf diese im darauffolgenden Jahr wahrnehmen, oder auch im dritten Jahr gegen Aufpreis.


Am Lehrbienenstand; Bienenführung für Bienenpartin Diana Martin mit Siemens Healthineers IST-Team ErlangenWarum Imker*in werden?

Die Konzentration und Achtsamkeit auf sich selbst und auf die Bienen wirkt harmonisierend auf die Psyche und unterstützt somit das allgemeine Wohlbefinden. Es ist ein beglückendes und heilsames Gefühl, etwas für sich selbst UND seine Umwelt erreicht zu haben! Denn Bienen sind seit je her des Menschens gute Gefährten.

Ein umfassendes Naturerleben an der frischen Luft ist heilsam, entstressend und dabei körperlich anregend.

Galerie der Honigverarbeitung Bughof (Kursteilnehmende AK23)Ein leckeres, unverfälschtes und bekömmliches Ur-Produkt Honig darf im Gegenzug des Zurverfügungstellens einer bienengerechten Behausung mit der heute so dringend erforderlichen Bienenpflege (Stichworte: Varroamilbe, Asiatische Hornisse, Faulbrut, Vespa velutina etc.) gerne angenommen werden. Eine Win-Win-Situation für Mensch und Biene.

Wer Spaß am Handwerk hat, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Nicht alles muss man einkaufen. Einiges lässt sich auch selbermachen, ob Böcke, Mittelwandrähmchen oder gar ganze Bienenstöcke. Wer sich weniger damit aufhalten möchte – kein Problem. Alles kann man kaufen.. Bei uns lernt ihr, was ihr an Material und Gerätschaften braucht oder euch auch sparen könnt.

Bamberger Schulbiene schenkt zum 10-jährigen Jubiläum über 600 Sachbücher an alle Bamberger Grundschulen Unser Kurs eignet sich hervorragend auch für (Schul-)Pädagog*innen, da wir bei Bedarf Einblicke in das Führen einer Schulimkerei geben. Mit diesem Thema sind wir bestens vertraut und können auf Referenzen, Erfahrungswerte und Kontakte von bereits durch uns ausgebildete Kolleg*innen zurückgreifen.

Volk WeideWo darf ich Bienen halten?

  • Praktisch überall. Die Imkerei ist ein Hobby, welches sich im eigenen Garten oder auf zur Verfügung gestellten Flächen ausüben lässt. Wo sie ortsüblich ist – und das ist durchwegs in Stadt und Land der Fall – ist eine Genehmigung (auch der Nachbarschaft) nicht notwendig. Dennoch legt ihr es natürlich nicht auf einen Streit an. Rechtliches dazu hier.
  • Auch in Naturschutzgebieten dürfen unter bestimmten Bedingungen Bienen gehalten werden. Derzeit entbrennt eine Diskussion, dass Honigbienen dort nicht aufgestellt werden, was nicht zielführend ist. Lasst euch im Zweifelsfall fachlich beraten. Wir helfen euch weiter.
  • Theoretisch könntet ihr Bienen auch auf dem Balkon halten, wenn er groß genug ist. Wir erklären euch, warum wir die Idee zwar charmant, jedoch in der Praxis für nicht optimal durchführbar halten.
  • Einzige Voraussetzung für das Aufstellen von Völkern sollte für euch sein, dass es genügend bienentaugliche Tracht im Radius von unter 10 Kilometern gibt. Welche das ist, erfahrt ihr von uns.

Überzeugt? Na dann … komm zu uns!


12 gute Gründe, warum unser Imkerkurs etwas kostet

Manche Angebote im Leben sind kostenlos (doch manchmal auch umsonst). AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deZugegeben – kostenlos mögen wir doch alle und wir nehmen mit, was wir kriegen können, stimmt’s?! Doch um eine dauerhafte, zuverlässige, qualitativ hochwertige und immer top-aktuelle Dienstleistung im mehr als nur „absolut notwendigen“ Umfang zu erbringen, benötigt es viel mehr Zeit und Aufwand, als dass man das ohne totale Selbstausbeutung und schlechtem Gewissen ehrenamtlich wuppen könnte.

AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deIhr bekommt für euer Geld folgenden Mehrwert:

  1. Kleine Gruppen: ca. 12 Teilnehmende
  2. Selber machen: Doch nur dann, wenn du dazu bereit bist. Wir nehmen Rücksicht auf deine Befindlichkeiten, um das Lernen in deinem eigenen Tempo bestmöglichst zu unterstützen.
  3. Besondere Modulinhalte, die es anderswo nicht in dieser Form gibt, beispielsweise Umfassendes zu Bienenkrankheiten, dem gern unterschätzten Wachsmanagement, die Möglichkeiten von Fördermitteln, dem Aufbau einer Schul-Imkerei … und ja, auch Infos zu Wildbienen, bienenfreundlichen Pflanzen und anderen Formen und Methoden in der Imkerei.
  4. Referenten mit hoher Qualifikation und auf dem neuesten Stand: Imkermeister und Bienensachverständiger Reinhold Burger und Imkerin Ilona Munique mit dem Hintergrund einer diplomierte Erwachsenenbildnerin (Schwerpunkt Bildungsmanagement), die beide kontinuierlich Fortbildungen besuchen. Durch laufende Schulbienen-Unterrichte, Führungen und Vorträge stehen sie außerdem permanent in der Lehrpraxis.
  5. Anschauliches Lernequipment: jährlich (!) aktualisierte Kursunterlagen und durch anschließende Weblogberichte mit Fotos zu jedem einzelnen Modul. So behältst du auch NACH dem Imkeranfängerkurs den roten Faden bei, weil dich das in deiner Erinnerung an den Ablauf super unterstützt.
  6. Imker-Bibliothek: Sachliteratur und Fachzeitschriften kostenlos ausleihen aus 300 Titeln, auch für die Schul-Imkerei.
  7. Kursplattform: Unterlagen und Checklisten stehen dir für die Dauer von mindestens 3 Jahren zur Verfügung. Downloade also nur das, was du persönlich brauchst und wann du Zeit dazu findest.
  8. Freiwilliger Lerntest: mit Feedback am Ende des Kurses.
  9. Catering anlässlich der Honigernte- und verarbeitung plus dein selbst geimkertes Glas Honig und im August Getränke frei bei der Abschlussfeier
  10. Rabatt für die Vertiefungsseminare.
  11. Zuschuss für das erste eigene Volk durch Kooperation mit dem FKBB, Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. und durch Bienenpat*innen. Das Startervolk (ein erstmalig überwintertes Wirtschaftsvolk) kannst du entweder von uns erhalten, oder wir vermitteln dir ein Volk von einem unserer vertrauenswürdigen Imkerkoll*innen … und ausschließlich mit Gesundheitszeugnis!
  12. Ausleihe einer neuwertigen Bienenwohnung (Zander): Wenn du dir am Ende des Imkerkurses noch nicht sicher bist, ob du mit der Bienenhaltung das Richtige für dich tust, kannst du dir für ein Probehalbjahr gegen Pfand eine Bienenwohnung ausleihen.

Na, jetzt spricht doch wirklich alles dafür, euer neues Hobby „Imkerei“ endlich zu wagen! Wir, Ilona und Reinhold, freuen uns schon auf unsere neuen Kolleginnen und Kollegen!

Monatsbetrachtungen November 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Biene an weißer Herbstaster im Bamberger Bienengarten, Bienenweg 1Rückblickend betrachtet war der Oktober 2024 im Vergleich zum langjährigen Mittel in der ersten Hälfte nass und dann zunehmend trockener. Die Temperaturen waren insgesamt gesehen sehr mild. Hier wird der Trend sichtbar, dass der Sommer sich weiter in den Herbst verschiebt. Momentan tragen unsere Bienen noch vereinzelt Pollen ein. Beispielsweise blühen in den Gärten immer noch wunderschön die Astern.

Die im Verfahren Teilen und Behandeln (TuB) erstellten Jungvölker gehen jetzt Ende Oktober, Anfang November weitgehend aus der Brut. Der milde Spätherbst kann durch den Einfluss polarer Kaltluftmassen in der ersten Novemberhälfte allerdings ein schnelles Ende finden. Mit sinkenden Temperaturen bilden die Bienen dann eine Wintertraube und mit den ersten Nachtfrösten stellen die Königinnen die Eilage ein.

Restentmilbung

Varroamilbe (Varroa destructor), von untenMit der Hauptentmilbung der Altvölker im August und der Jungvölker im September wurde der Varroabefall in den Bienenstöcken möglichst stark reduziert und so die Aufzucht gesunder Winterbienen ermöglicht.

Die Restentmilbung bildet den Abschluss der Varroabehandlung im Spätherbst beziehungsweise Frühwinter. Ziel ist es, im Wintervolk die Anzahl der Varroamilben auf ein minimales Niveau zu bringen. Je geringer nämlich der Varroabefall beim Start der Völker im Frühjahr sein wird, umso später wird im Laufe des nächsten Jahres eine kritische Belastung mit Varroamilben erreicht.

Irrglaube ist die Auffassung, dass stark mit Milben befallene Völker sich mit der Restentmilbung noch „retten“ lassen. Hier haben die Varroamilben und die mit ihnen einhergehende Vireninfektionen bereits einen Schaden angerichtet. Solche Völker haben es schwierig, über den Winter zu kommen und vital bei ausreichender Volksstärke in den Frühling zu starten.

Träufelbehandlung

Die Restentmilbung erfolgt durch eine Oxalsäuredihydratlösung 3,5% mittels Träufelbehandlung. Deren Wirksamkeit ist wesentlich an zwei Voraussetzungen geknüpft: Erstens, das Bienenvolk soll brutfrei sein, und zweitens, das Bienenvolk soll eng sitzen.

Brutfreiheit

Völker Buger WiesenDie Oxalsäure wirkt nur bei direktem Kontakt auf die Varroamilbe. Sie dringt nicht in verdeckelte Brutzellen ein. Milben in den Zellen werden daher nicht erreicht, sondern nur diejenigen Milben, welche auf den Bienen sitzen. Folglich nutzt man zur Behandlung die brutfreie Zeit im Winter.

Die Besonderheit in diesem Jahr ist, dass wir bei mehreren Völkern eine Varroabehandlung mittels des Verfahrens Teilen und Behandeln (TuB) durchführten. Die dabei gebildeten Brutlinge gingen erst sehr spät Anfang bis Mitte September in Brut. Um ihre Überwinterungsstärke zu erreichen, sind daher diese Jungvölker bis Anfang November weiterhin am Brüten.

Die Regel ist, dass Königinnen während Kaltwetterperioden mit Nachtfrösten die Eilage einstellen. Die ersten Frostphasen bekommen wir in Bamberg (ca. 250 – 400 m ü. NHN) meist im November. Spätestens nach drei Wochen ist sodann jedes Bienlein geschlüpft – die Völker sind brutfrei. Für uns Imker ist das der Zeitpunkt, um nun genau das Thermometer beziehungsweise die Wetterprognosen zu beobachten.

Enger Bienensitz

Je kälter es ist, desto enger sitzen die Bienen in der Wintertraube und desto besser verteilen sie die geträufelte Oxalsäure untereinander. Deshalb warten wir zur Behandlung – Brutfreiheit vorausgesetzt (siehe oben) – einen Tag mit Temperaturen unter 0 °C ab. Meist ist dies im Dezember. Entsprechend werden wir in den nächsten Monatsbetrachtungen näher auf die Behandlung eingehen.

Achtung: Nur 1 x behandeln

Für das Träufelverfahren gilt unbedingt, folgenden Merksatz zu beachten: „Zweimal ist einmal zu viel“. Denn eine zweite Behandlung schwächt die Völker zu sehr.

Oxalsäure sublimieren/verdampfen

Seit September 2023 ist nun auch in Deutschland das Sublimieren (Feststoff, hier ein Pulver, wird zu Dampf) von Oxalsäure zugelassen. Umgangssprachlich spricht man vom „Verdampfen“ (Flüssigkeit wird zu Dampf) on Oxalsäure.

Inhaber der Zulassung ist die Firma Andermatt BioVet GmbH. Die Arzeneimittelbezeichnung lautet Varroxal 0.71 g/g Bienenstock-Pulver für Honigbienen. Zulassungsdokumente können beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in dessen Arzneimittel-Informationssystem eingesehen werden.

Damit die Behandlung optimal wirkt, wird der brutfreie Zustand des Bienenvolkes vorausgesetzt, genauso wie bei der Träufelbehandlung. Die Vorteile der Sublimierung sind, dass sie von den Bienen sehr gut vertragen wird und dass bereits bei herbstlichen Temperaturen um die 10 °C behandelt werden kann. Aufgrund der guten Verträglichkeit der Behandlung kann sie, falls notwendig, auch wiederholt werden.

Eminent wichtig beim Verdampfen von Oxalsäure ist der Anwenderschutz. Bitte unbedingt einen geeigneten Atemschutz tragen!

Mäusegitter

MäusegitterSofern noch nicht Ende Oktober geschehen, ist spätestens jetzt der Zeitpunkt, die Mäusegitter an den Völkern anzubringen. Falls das Flugloch zum Schutz vor Räuberei oder Wespen eingeengt ist, wird es zuerst gänzlich geöffnet.

Mäusegitter

Bewährt haben sich Gitter mit einer Maschenweite von 8 mm. Im Handel werden auch Gitter mit einer Maschenweite von 6,3 mm angeboten. Damit geht man auf Nummer sicher, dass keine Spitzmäuse in die Bienenstöcke eindringen können. Die Bienen haben allerdings einige Mühe, durch diese engen Maschen hindurch zu krabbeln. Außerdem bleiben die Pollenhöschen daran hängen. Darum bevorzugen wir die größere Maschenbreite und hatten bislang auch das Glück, dass unsere hiesigen Spitzmäuse in der „Genussregion Bamberg“ offenbar eine kräftigere Bauchmitte besitzen 😉.

Termine


Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerNovember/Dezember 2024 (auf Zuruf)
Imkerkurs für Anfänger,
12. Modul „Oxalsäurebehandlung“

3 Wochen nach Kälteeinbruch (=Brutfreiheit) bei ca. 0 °C.  Wir benachrichtigen entsprechend.

 


Logo eurobee08.11.2024 bis 10.11.2024
eurobee, Messe Friedrichshafen

 

 

 


Logo FKBB e. V.16.11.2024, Mitgliederversammlung FKBB e. V.
Wann? Sa., 16.11.24 | 18.00 – 20.00 Uhr
Wo?
Leiterraum der DPSG in St. Josef, Amalienstraße 10, 96047 Bamberg (Hain)
Für wen? 
Mitglieder des Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. und Gäste sind herzlich willkommen

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.

Monatsbetrachtungen Oktober 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Hummel-und-Bienen-Stelldichein an PhaceliaIm Oktober blühen noch Spättrachten von Efeu und Springkrautgewächsen und als Gründüngung ausgebrachte Senfsaat, Ölrettich und Phacelia. Solche späten Nektar- und Pollenquellen werden in der Imkerschaft häufig als problematisch angesehen. Zu unrecht, wie ein Forschungsvorhaben des Instituts für Bienenkunde und Imkerei in Veitshöchheim (IBI) nachwies. Die Ergebnisse der Untersuchung „Auswirkung von Spättrachten auf die Ein- und Überwinterung von Bienenvölkern”¹ zeigen, dass späte Trachten nicht zwangsläufig zu einem Verhonigen des Brutnestes, zu einem Abarbeiten der Bienen durch Sammelflüge und zu Problemen bei der Über- und Auswinterung von Bienenvölkern führen. Bei gutem Trachtangebot im Herbst empfiehlt es sich allerdings, je nach Nektareintrag die Menge der Auffütterung entsprechend anzupassen.

Buger-Wiesen-Völker im WinterErfolgsfaktoren für die Überwinterung

Der Winterruhe können wir beruhigt entgegensehen, wenn unsere Völker …

  1. ausreichend stark sind,
  2. mit möglichst wenig Varroamilben belastet sind,
  3. mit genug Futter versorgt sind,
  4. von jungen Königinnen zusammengehalten („regiert”) werden und
  5. auf frischem Wabenwerk sitzen.

Mit der Spätsommerpflege im August und September legten wir bereits den Grundstein für eine gute Überwinterung und ein erfolgreiches kommendes Bienenjahr. Mit der Wabenhygiene im August sorgten wir für saubere Waben (Punkt 5), mit anschließender Varroabehandlung befreiten wir unsere Völker weitgehend vom Milbenbefall (Punkt 2) und mit der Einfütterung kümmerten wir uns um einen ausreichenden Futtervorrat (Punkt 3).

Die Arbeiten im Oktober widmen sich abschließend der Volksstärke mittels Auflösung und Vereinigung von Völkern (Punkt 1) und der Versorgung mit Jungköniginnen durch Umweiselung (Punkt 4). Falls erforderlich, wird bei den Jungvölkern noch fehlendes Winterfutter ergänzt (Punkt 3).

Auflösung und Vereinigung von Völkern

Völker benötigen zur sicheren Überwinterung mindestens 5.000 bis 6.000 Bienen. Je weniger Bienen ein Volk aufweist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Volk den Winter nicht übersteht – natürlich abhängig von Kälte und Dauer der winterlichen Jahreszeit. Begutachtet man im Oktober und November ein Volk an einem kühlen Tag in den Morgenstunden, sollten 5 Wabengassen besetzt sein. Sind nur 4 Wabengassen belegt, ist die Überwinterung bereits mit einem Risiko behaftet. Bei 3 Wabengassen besteht bereits ein hohes Sterberisiko.

Jungvölker

Jungvölker werden bei uns auf einer Zarge geführt. Jeweils zwei Völker können daher durch Aufsetzen leicht miteinander vereinigt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass beide als zu schwach beurteilte Völker gesund sind. Wie geht man vor? Zwei Möglichkeiten: Man kann einem der zwei Völker die Königin entnehmen und sie zur Umweiselung nutzen (siehe nächstes Kapitel). Die Variante ist, beiden Völkern jeweils die Königin zu belassen. In der Regel wird dann die Königin im aufgesetzten oberen Volk überleben. Die Vereinigung erfolgt ohne zwischengelegtes Absperrgitter und ohne Zeitungspapier. Beim Aufsetzen darauf achten, dass der Sitz der Bienen in den beiden Völkern in etwa in übereinanderliegenden Wabengassen liegt.

Altvölker

Zu schwach befundene, jedoch ansonsten gesunde Altvölker werden durch Vereinigung mit einem Jungvolk „aufgelöst“. Dazu baut man eine Rampe vor das Einflugloch des Jungvolkes auf, auf welche die Bienen des Altvolkes abgestoßen und abgekehrt werden. Als Rampe eignet sich gut der Innendeckel einer Beute. Die Bienen betteln sich in das Jungvolk ein. Die Königin wird von den Wächterbienen abgewehrt. Will man auf Nummer sicher gehen, kann man vorher die Königin aus dem Altvolk entnehmen oder man stellt ein Absperrgitter vor das Einflugloch des Jungvolkes.

Umweiselung von Völkern

Bienenkönigin inmitten ihres Hofstaates
Der Oktober und der November sind für eine Umweiselung gut geeignet. Auf der einen Seite pflegen die Völker zu dieser Jahreszeit meist keine offene Brut mehr. Andererseits sind die Jungköniginnen in der Regel bereits seit einigen Monaten in Eilage. Sie produzieren entsprechend in ausreichender Menge und Zusammensetzung Königinnenpheromone, was ihre Annahme in einem neuen Volk fördert. Also beste Voraussetzungen für einen Königinnentausch.

Je älter eine Königin ist, desto eher kann es vorkommen, dass ein Volk die alte Regentin durch Umweiselung ersetzen möchte. Im Oktober sind allerdings die Witterungsbedingungen in der Regel ungünstig für einen Hochzeitsflug. Ganz abgesehen davon, dass zu dieser Jahreszeit Drohnen in ausreichender Menge als Paarungspartner fehlen.

Aus diesen Gründen weiseln wir alte Königinnen mit Jungköniginnen um, die wir bei der Vereinigen von Jungvölkern gewinnen (siehe obiges Kapitel). Die alte Königin wird im Altvolk gesucht und entnommen. Die Jungkönigin wird direkt im Anschluss in einem Zusetzkäfig unter Futterteigverschluss in die Bienentraube zugehängt.

Termine


Di., 01.10.2024 – Honigstand am Regionaltag Bamberg

Wann? Di., 01.10.24, 10.00 – 18.00 Uhr Uhr
Was? Unser Stand mit Bamberger Lagenhonig zum Regionaltag und natürlich Informationen zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur.
Wo? Parkplatz vor REWE-Rudel, Würzburger Straße 55, 96049 Bamberg

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


Sa., 05.10.24 – FKBB-Netzwerkexkursion zum Imkerverein Zapfendorf

Wann? Sa., 05.10.24 | 17.00 – 19.00 Uhr
Was? Gemütliches Zusammensein und Austausch über Imkerliches und Bienen.
Wo?  Lehrbienenstand in Verlängerung der Oberleiterbacher Straße, ca. 250m außerhalb von Zapfendorf; Anfahrt selbst organisieren. Es können Fahrgemeinschaften gebildet werden.
Anmeldung? FKBB e. V. oder IV Zapfendorf

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


Mi., 09.10.2024 – MonatsBeeTrachtungen Oktober (mit LETZTEM Stammtisch)

Wann? ab 19 Uhr
Wo? neuer Ort:  Weinstube Rückel, Habergasse 4, 96047 Bamberg

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


¹Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Institut für Bienenkunde und Imkerei (Hrsg.) (2022): Auswirkung von Spättrachten auf die Ein- und Überwinterung von Bienenvölkern (Späte Trachten). Endbericht zum Forschungsvorhaben. Projektlaufzeit: 01.09.2019 bis 30.04.2022.

Mi., 11.09.24 – MonatsBeeTrachtungen September (mit Stammtisch)

Bienen an weißer Herbstaster (Raublatt-Aster, Aster novae-angliae 'Herbstschnee')Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 11.09.24 – MonatsBeeTrachtungen September (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 11.09.24 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo?  Achtung! Ortswechsel! Wir treffen uns in der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg. Parkmöglichkeit in der Tiefgarage „Erba“.
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Vortragsthema zur Einführung wird die Asiatische Hornisse (Vespa Velutina nigrithorax) sein. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

Asiatische Hornisse (Vespa velutina)

Monatsbetrachtungen September 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

In manchen Gegenden blühen noch umfangreiche Bestände des Drüsigen bzw. Indischen Springkrauts (Impatiens glanulifera)¹. Das Springkraut ist bei den Bienen als ergiebige Nektar- und Pollenquelle sehr beliebt. Gleiches gilt auch für den Efeu, der noch bis weit in den Oktober hinein blühen kann.

Spätsommerpflege der Jungvölker

In den Monatsbetrachtungen zum August hatten wir die Spätsommerpflege der Altvölker begonnen. Jetzt im September sind die Jungvölker an der Reihe. Die Jungvölker sind unsere im Laufe des Sommers gebildeten Ableger. Diese weisen eine andere Volksentwicklung auf als die Altvölker. Die Brut der Altvölker verringert sich ab der Sommersonnwende. Die Brutentwicklung der Ableger hingegen nimmt ab der Sonnwende erst richtig Fahrt auf. Das berücksichtigen wir bei der Pflege.

Rückschau der Pflege bis zum September

Ablegerpflege mit Milchsäurebehandlung gegen VarroamilbenbefallVier Wochen nach Bildung der Ableger, also nach erfolgreichem Schlupf und Hochzeitsflug, behandelten wir (April bis Juni) die Jungvölker gegen die Varroamilbe mittels Sprühen von Milchsäure- oder alternativ mit Oxalsäurelösung. Entsprechend der Volksentwicklung wurden sie sukzessive mit Mittelwandrähmchen erweitert. Bisher wurden die Ableger, falls erforderlich, nur mit kleinen Futterportionen gefüttert2. Große Futtergaben würden den Platz zum Brüten nehmen. Entgegen anderslautender Empfehlungen erfolgte keine frühe Behandlung mit Ameisensäure bereits im Juli und August, denn das würde die umfangreiche Brut der Jungvölker nur schädigen.

Pflege in der ersten Septemberhälfte

Windel mit Varooenabfall und WachsrestenZu Beginn des Septembers prüfen wird den Varroabefall mittels Gemülldiagnose. Fallen mehr als 5 Milben pro Tag, führen wir sofort eine Behandlung mit Ameisensäure durch.  Dosierungsempfehlung s. Aumeier3: 70 ml der 60-prozentigen Ameisensäure sollen in 3 Tagen verdunsten.

Fallen weniger als 5 Milben, füttern wir vor einer Varroabehandlung zunächst das noch fehlende Winterfutter auf. Insgesamt benötigen die Jungvölker 15 kg Winterfutter (Achtung: Wirtschaftsvölker benötigen 20 kg!). Die Menge gilt für eine Überwinterung auf einer Zarge Zander mit 10 Rähmchen. Die Gabe von 1 kg trockenem Reinzucker im Mischungsverhältnis 3:2 von Zucker zu Wasser entspricht ungefähr 1 kg Futter in der Wabe. Die Fütterung erfolgt in 2 bis 4 Portionen via einer aufgesetzten Leerzarge und Futtereimer.

Pflege in der zweiten Septemberhälfte

Theorie der Varroabehandlung, hier zur AmeisensäurebehandlungErst in der zweiten Septemberhälfte wird der Großteil der Jungvölker mit Ameisensäure behandelt. Dosierungsempfehlung s. Aumeier3: 70 ml der 60-prozentigen Ameisensäure sollen in 3 Tagen verdunsten. Das sind alle Ableger, die in der ersten Septemberhälfte weniger als 5 Milben Varroafall pro Tag aufwiesen. Nach der Aufütterung ist jetzt die Brut durch einen Futterkranz vor der Ameisensäure geschützt.

Anschließend wird eventuell noch nötiges restliches Futter gegeben, bis die Völker ihr Sollgewicht von 15 Kg Futter haben. Kontrollieren kann man das mit einer Kofferwaage: Völker in der Hohenheimer Einfachbeute aus Weymouthskiefernholz, eine Zarge mit 10 Waben und Blechdeckel wiegen dann ungefähr 28 kg. Da man eher nicht die Möglichkeit hat, die gesamte Beute anzuheben, um den Wert festzustellen, heben wir die Beute nur auf der Rückseite mit der Kofferwage an. Dann sollte die Waage also die Hälfte, nämlich ungefähr 14 kg anzeigen.

Altwaben einschmelzenAltwaben einschmelzenLieferkontrolle Wachsschleuder

Im September gibt es schon kühlere Tage ohne Bienenflug. Um der Wachsmotte zuvorzukommen, nutzen wir diese, um die Altwaben aus der Wabenhygiene einzuschmelzen. Bei wärmeren Tagen würden wir bei diesem Vorgang im Freien ansonsten von Bienen umschwärmt, die den Vorgang bzw. den dabei ausgedünsteten Honigresteduft meilenweit riechen können.

Termine


Mi., 11.09.2024 – MonatsBeeTrachtungen September / Oktober (Stammtisch)

Wann? ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Achtung Ortswechsel!
Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)
Was? Vortragsthema zur Einführung wird die Asiatische Hornisse (Vespa Velutina) sein.  Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Logo BBU – Bienenstadt-Bamberg-UmweltpreisSo., 15.09.22 – BIWa-Sonntagsöffnung und Saisonabschlussfeier mit Vergabe Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2024

Wann?

  • 14.00 Uhr | Offenes Haus für alle …
  • 15.30 Uhr | Sektempfang mit Kaffee & Gebäck
  • 16.00 Uhr | Summ, summ, summ – der Summa is‘ ‚rum
  • 16.30 Uhr | Verleihung „Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2024 (BBU)“
  • 17.30 Uhr Musikalischer Ausklang
  • ca. 18.00 Uhr Ende

Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)

Weitere Details siehe auf der Seite Aktivitäten und Termine.


¹Indisches Springkraut. In: NABU Bochum. https://www.nabu-bochum.de/2018/06/01/indisches-springkraut/

2 mit einer dünnen Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 1:1 von Zucker zu Wasser)

3 Pia Aumeier: Ameisensäure sicher einsetzen mit Sachverstand. Tipps & Tricks. Bienenzucht 08/2023. S. 350.

Gäste angeregt erholt am BIWa-Sonntag

Gäste zur BIWa-Sonntagsöffnung am 18.08.2024Vogelhäuschen mit Meise im Bamberger Bienengarten, Bienenweg 1, 96047 BambergDie kleine Familie hat ihren Sonntagsausflug zur Bienen-InfoWabe sichtlich genossen. Ein bisschen Bienenwissen, ein gemeinsames Biene-Maja-Brettspiel, den duftenden Sinnespfad im Bienengarten erkunden und das weich gepolsterte Nest in unserem Meisenvogelhäuschen begutachten … und das alles vor der Haustüre. Als gegen 16 Uhr der etwas größere Regenschauer drohte, waren sie schnell wieder zuhause in der Mayerschen Gärtnerei.

Gäste zur BIWa-Sonntagsöffnung am 18.08.2024Etwas länger für den sicherlich nassen Heimweg hatten es unsere Imkerkollegen aus Zapfendorf, Franz und Robert. Sie nahmen von uns Infomaterial zur Vespa velutina mit, um rechtzeitig für den neuen, ungebetenen Gast, der unseren Honigbienen ganz sicher spätestens im nächsten Jahr zu schaffen machen wird, Informationsarbeit leisten zu können.

Gäste zur BIWa-Sonntagsöffnung am 18.08.2024Diese interessiert auch Anni und Udo, unsere Nachbarn vom gegenüberliegenden Kleingartenverein „Am Weidenufer“. Als Vorsitzender würde Udo das Hinweisplakat in ihren Infokasten aushängen.

Doch nicht nur ernsthafte Themen wurden besprochen, sondern auch ein wenig geklönt und dabei unsere Neuzugänge in Sachen „Bienenleben“, Gerhard und Marie, willkommen geheißen.

Medien der Imker-BibliothekMarie wird voraussichtlich ihre Examensarbeit zum Thema „Die Bienen-InfoWabe als außerschulischer Lernort“ machen und deckte sich schon mal mit Lektüre aus unserer Imker-Bibliothek ein. Unser neues FKBB-Mitglied wird sich außerdem der Gießgruppe anschließen und versprach, weitere Aktivitäten zu unterstützen, was uns natürlich sehr freut.

Gäste zur BIWa-Sonntagsöffnung am 18.08.2024Dazwischen versorgen sich ein paar der insgesamt 17 Gäste mit frischen Bamberger Lagenhonig und ließen sich ausführlich erklären, was es mit dem Regionalsiegel „Genussla“ auf sich hat und wie Honig eigentlich entsteht.

Leerlauf gab es an diesem August-Sonntag also keinen, der normalerweise zu den etwas ruhigeren Öffnungstagen zählt. Unseren Plan, nebenbei etwas den Garten zu pflegen, gaben wir jedoch gerne auf, um uns auf unsere werten Gäste zu konzentrieren. Schön, dass ihr alle zu uns gekommen seid!

Nächster Termin ist der 15.09., der ganz im Zeichen der Saison-Abschlussfeier mit Vergabe des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises 2024 stehen wird. See you!