„Ich habe heute ihr Paket für die Bienenpatenschaft meines Freundes erhalten. Er wird sich riesig darüber freuen!“ Dieser Freund – also Marco Rust– erhielt die Bienenpatenschaft heuer als Geburtstagsgeschenk von Nicole Adami, die auch den geplanten Wohnortwechsel nach Bischberg gleich mit ankündigte.
Beide stammen aus Suhl und waren im Lietz Internatsdorf Haubinda tätig. Der Sozialpädagoge und Fachlehrer für Werken an der Hermann-Lietz-Schule war außerdem noch Internatsleiter und zuständig für 150 Schüler/innen. Die Lehrkräfte mussten außerdem noch jeweils eine Gilde führen, in der die Schüler verschiedenen Interessen nachgehen können.
So gab es beispielsweise eine Imkergilde, für die sich auch Marco sehr hätte erwärmen können. Doch unterschiedliche Arbeitszeiten machten es schwer, sich das Handwerk vom bisherigen Gildenmeister beibringen lassen zu können. Überhaupt war es für Marco und Nicole keine leichte Zeit. So war es üblich, 24 Stunden lang – und das über 14 Tage am Stück – für die Internatsschüler ansprechbar zu sein, bevor ein freies Wochenende in Sicht war.
Daher entschloss sich Marco zu einem neuen Schritt und nahm das Studium der Bildungs- und Erziehungswissenschaften in Bamberg auf. Er fand einen neuen Arbeitsplatz in Lisberg, wo er Hortkinder von der 1. bis 4. Klasse betreut. Auf Nicole wartete in Hirschaid ebenfalls eine neue Hortstelle, und so machte der Umzug nach Bischberg zwar noch keine sprachlich sattelfesten Oberfranken aus den beiden Thüringern, aber doch bald einen guten Imker aus Marco, so jedenfalls der Plan. Nächstes Jahr möchte er unseren Imkeranfängerkurs besuchen, was uns natürlich sehr freut.
Gefreut dürfte sich auch Kali haben. Denn schließlich kehrte sie wieder in die Nähe ihrer ursprünglichen Heimat zurück. Die Vierzehenschildkröte, auch Steppenschildkröte oder Russische Landschildkröte genannt, wurde nämlich vor vier Jahren in Hallstadt gekauft, nichtsahnend, dass man eines Tages hierher in die Nähe ziehen würde.
Nun, trotz erkennbarer Tierliebe wollte Marco immer schon auch Jäger werden. Als Treiber hat er auf Drückjagden bereits Erfahrungen gesammelt. Interessanterweise kennen wir auffällig viele Männer wie auch Frauen, die sowohl Jäger als auch Imker sind. Die Zeidlerei des Mittelalters, bei der die im Wald recht abgelegen hausenden Zeidler für sich selber sorgen mussten und außerdem den hohen Adel sicher durch den Wald zu geleiten hatten – daher war ihnen das Tragen von Waffen erlaubt –, hat wohl seine genetischen Spuren hinterlassen.
Bei unserem Treffen am 23.08. konnte Marco jedenfalls schon mal Kontakt mit seinem Patenvolk schließen, welches in Bienenpatin Gabi Loskarns Garten steht. Es war zwar etwas früh, gegenüber einem Noch-Nicht-Imker über Ameisensäurebehandlung zu reden, doch das ist die Tätigkeit, die nun mal von der Jahreszeit her akut anfällt, also warum nicht gleich ein wenig mit dem Unterricht beginnen. Da jedoch noch Einkäufe für die bevorstehende Geburtstagsfeier von Nicole zu erledigen waren, verabschiedeten wir uns schließlich voneinander und freuten uns auf ein baldiges Wiedersehen zur Exkursion zum Bihäusl nach Schlammersdorf am 28.09.2019.
Bis dann, und vielen Dank für die Patenschaft!