Es gibt etliche Grundsätze und Methoden, um das Schwärmen zu verhindern. Weiselzellenbrechung ist die simpelste, aber auch nicht so ganz so nette Weise. Außerdem scheinen manche Völker in eine Art Depression zu fallen, wenn der Schwarmtrieb zu häufig unterbrochen wird. Die Folge kann sein, dass sie ihre Königin töten, möglicherweise davon ausgehend, dass sie nichts taugt.
Daher probieren wir es heuer mit dem angepassten Brutraum. Wobei wir zugegebenermaßen etwas spät damit dran sind. Aber der Lockdown der Corona-Zeit hat es ja auch nicht unbedingt erleichtert, das Material zu bekommen.
Steckbrief – noch ohne eigene Erfahrungwerte. Die reichen wir dann nach.
Ziel, Zweck und Wirkung: Verringerung der Schwarmstimmung durch kompakteres Brutnest bei der Brutentwicklung, dadurch bessere Verteilung des Königinnenpheromons, dadurch besserer Zusammenhalt des Volkes, so die Theorie. Außerdem Verhinderung übermäßigen Eintrags von Pollen in den Brutraum zu Lasten des Brutverhaltens.
Hintergrund: Ist der Brutraum zu groß, nutzen die Bienen die vom Schlupf frei werdenden Zellen, noch bevor die Königin erneut Eier einlegen kann. Durch die räumliche Anpassung an die Legeleistung der Königin wird dies verhindert.
Methode: Einengen des Brutraum mittels Schieden
Material: Pro Zarge 1-2 Schiede aus Holz
Einkaufsliste pro Schied:
- Holzplatte (Kiefer oder wasserfest geleimtes Sperrholz) 1 cm Dicke mit Außenmaß eines Rähmchens
- Vierkantstäbe 1 cm Dicke, Länge nach entsprechenden Rähmchen-Oberträgermaß
- Holzkleber / Weißleim
- ggf. Klebestreifen zur weiteren Befestigung (aus Alu, mögen Bienen nicht anknabbern)
Praxistipp:
- Einengen nach Entwicklungsstand, etwa ab Februar bis zur Ernte
- Ein wenig abrücken von der nächstgelegenen Wabe, damit Bienen ihren Beespace behalten
- Literatur: Gerdes, Werner: Buckfast-Biene. in der angepassten Dadant-Beute die einfachste Art erfolgreich zu imkerm. Verl. Buschhausen. 2. Aufl. 2016. -> Kap. 5.3.6.