Standortwechsel
Sonne am Himmel! Welch‘ seltener Genuss in diesem ansonsten tristen November. Wir nahmen die Gelegenheit wahr und organisierten ein Carsharing-Auto für das Einholen der dritten Zargen, die nach erfolgter Ameisensäurebehandlung jetzt nicht mehr als Behältnisse der Gerätschaften gebraucht werden.
Wichtiger noch war uns der Umzug zweier Bienenableger und eines Wirtschaftsvolkes. Raus vom Land, ab in die Stadt! Und zwar einmal an den Fluss, also die Regnitz, genauer gesagt an den Schiffbauplatz zu Bienenpatin Ruth Vollmar. Das vorhergehende Volk entwickelte sich aufgrund einer ruhrartigen Erkrankung sehr zögerlich, doch dafür gibt’s zur Sicherheit jetzt zwei neue. Die Ableger stammen von einem Volk an der Weide (Bienenpatin Gabriele Loskarn) und von der Sternwarte Nr. 2.
Außerdem bestückten wir endlich unseren neuen Lehrbienenstandort auf der Erba-Insel am Bienenweg. Den Unterricht in der Bienen-InfoWabe bereicherten wir bislang mit Besuchen zu zwei Lehrbienenstöcken am Fünferlessteg. Doch der neue ist nunmehr gleich ums Eck unseres grünen Klassenzimmers und somit für Schulklassenbesuche gedacht, bei denen wir nur eine sehr kurze Unterrichtseinheit von 45 Minuten haben. Wir gehen von sanftmütigen Bienen aus, da umgelarvt aus einem nicht stechfreudigem Volk an der Weide.
Alle drei Bienenvölker hatten den Umzug leise vor sich hinsummend gut überstanden. Keine Biene ist uns unterwegs im Auto um die Ohren geflogen, es gab keinerlei Aufbrausen, und vor allem keine Zurückgelassenen … und aus diesem Grund sind wir auch gleich zweimal ausgerückt. Denn gestern waren wir zu spät in den Buger Wiesen, um sie zu holen. Es war bereits zu warm und alle flogen wie verrückt, um ihre Kotblasen zu erleichtern oder einfach nur, um frische Luft zu tanken und zu gucken, ob noch ein paar vergessene Pollen rund um den Stock ihrer harren. Tja, außer Spesen nichts gewesen. Doch heute hat alles prima geklappt.
Der nächste Akt ist die Oxalsäurebehandlung zu Restentmilbung. In den Bienenforen munkelt man, dass der 6.12. der richtige Zeitpunkt sein könnte. Das wären drei Wochen nach Bruteinstellung, die mit den ersten Frösten beginnt und bei anhaltend kühlem Wetter zu brutfreien Waben führt. Nur so kann die Oxalsäure ihre Wirkung auf den erwachsenen Bienen entfalten.
Bis dahin eine entspannte Zeit, uns und unseren Bienen!