Ah, die Cocooning-Tage sind da! Jetzt werden jede Menge Lichtlein benötigt. Teelichter selber gießen spart hier Geld und macht Spaß. Bienenwachskerzen verbreiten ein warm-romantisches Licht, ganz anders als Kerzen aus Stearin (unter Verwendung von Palmitinsäure, also Palmöl) oder Paraffin (Erdöl), die zudem so ihre eigene Umweltproblematik haben.
Wir haben dazu über die Jahre die Aludöschen gehortet und für das nochmalige (und nochmalige?) Verwenden ausgekratzt und geglättet. Wenn ihr stattdessen Glas-, Kunststoff- oder Edelstahlbehälter verwenden wollt, dann tut das. Wir haben jedoch festgestellt, dass das Abbrennen in Glasbehältern nicht so ganz glatt geht. Doch wir möchten hier keine Grundsatzdiskussion anzetteln, die gibt es bereits an anderen Stellen. Los geht’s …
Material
- Leere (gebrauchte) Teelichtbehälter
- 100% reines Bienenwachs, z. B. als Granulat (Ist klar, dass wir reines Bienenwachs hier propagieren. Falls ihr jedoch eine Mischung z. B. mit Stearin oder Paraffin verwenden möchtet, führt etwaige Kerzenreste niemals dem imkerlichen Wachskreislauf zu, versprochen?!)
Pro Teelichtbehälter (18-19,5 Höhe) etwa 16g Wachsplättchen - Teelichtdochte mit Stehfüßchen (Passend für Bienenwachs gibt es eigene Dochtausführungen, wir verwendeten 30 mm langen Bienenwachsdocht mit Stehfüsschen)
- Glycerin
- Allzweckkleber
- Großen Topf
- Schöpflöffel
- kleine Konservendose
- Flachzange zum Biegen der Ausgusstülle
Vorbereitung
- Neue oder gebrauchte Alubehälter für Teelichter mit passenden Dochten bestücken.
- Docht mit einem Tupfer Allzweckkleber an den Boden ankleben, damit sie beim Einfüllen oder Abbrennen nicht so leicht verrutschen können. Es geht auch ohne, dann jedoch entsprechend vorsichtiger befüllen.
- Da Bienenwachs beim Abkühlvorgang kräftig schrumpft, können Risse entstehen. Dies verhindert man durch leichtes Einreiben der Gefäßwände mit etwas Glycerin (gibt’s in Bastelgeschäften).
Abfüllen
- Großen Topf mit heißem (nicht kochendem) Wasser auf Herdplatte stellen und Schöpflöffel bereit halten.
- Mit einer Flachzange eine Ausgusstülle an die kleine Konservendose biegen.
- Dose zu Dreiviertel mit Wachsgranulat befüllen. Nur unverschmutztes Wachs verwenden, sonst sprozzelt es beim Abbrennen oder der Docht verstopft und brennt ungleichmäßig oder zu heftig: Brandgefahr! Am besten 100% reines Bienenwachs verwenden.
- Dose in die Mitte des Wassertopfes stellen. Darauf achten, dass die Dose dabei nicht umkippt. Ist zu viel Wasser im Topf, mit Schöpflöffel überflüssiges Wasser abnehmen.
- Doseninhalt im Wasserbad zum Schmelzen bringen. Der Schmelzpunkt des Wachses liegt bei 62-64° C. Achtung: Bleibt beim Schmelzvorgang unbedingt dabei! Das Wasser darf nicht zum Kochen gebracht werden und es darf kein Tröpfchen Wasser in die Dose schwappen!
- Dose am oberen, kühlen Rand anfassen, am besten mit Handschuhen, und vorsichtig aus dem Topf heben. Kinder sollten dies nur unter Aufsicht tun!
- Außenfläche der Dose vom Wasser trocknen, damit keine Tropfen in die Wachsbehälter geraten.
- Das geschmolzene Wachs ruhig und rasch bis dicht an den oberen Rand in die vorbereiteten Teelichtbecher gießen. Es kann auch noch zu einem späteren Zeitpunkt restlos aufgefüllt werden.
- Teelichter langsam im Raum abkühlen lassen, also nicht in die eiskalte Winterluft stellen, sonst schrumpelt die Oberfläche zu schnell oder es bilden sich Risse.
[Aktualisiert am 29.12.2024]
Liebe Ilona, ich hole mir lieber die fertigen Lichtlein☺
Liebe Grüße Anne