Auf Balkonien – haufenweise gern gesehene Flugäste

Hummel an Hängepolsterglockenblume Zwischen dem baumarktinspirierten nachbarlichen Abschottungsversuch auf der rechten Seite und einem sehr schön gestalteten Balkon zur Linken wetteifern unsere mehrjährigen Balkonpflanzen in denkbar suboptimaler, da vollsonniger Lage um die Gunst der Insektenwelt. Mitten in der Stadt Bamberg, unweit des berühmten Alten Rathauses und auf wenigen Quadratmetern im 3. Stock könnte man hier zum Insektenspezialisten werden. [Hier eine Bestimmunghilfe des NABU]

Neben den üblichen Ameisen, Blattläusen und Fliegen landen auf Akelei, Hängeglockenblume, Löwenmäulchen, Ziersalbei, Erdbeeren, Lavendel, Minze, Kerbel, Rosmarin, Schnittlauch, Ysop und Zitronenmelisse etliche Honigbienen sowie verschiedene kleine und große Wildbienen und Wespen. Einige Hummel-, leider aber nur wenige Schmetterlingsarten lassen sich benennen. Des öfteren brummt die große, blauschwarze Holzbiene herum oder surrt das zarte Taubenschwänzchen ruckartig vor und zurück, leider weniger oft finden sich die heimischen roten Marienkäfer ein. Doch sogar Libellen hatten wir schon gesichtet und einmal einen Maikäfer. Was das langsame Dahin-Siechen einer Topfpflanze erklärte, deren Wurzeln in den drei Jahren der Larvenzeit, also des Egerlings, abgenagt wurde. Das hat man davon, wenn man Bio kauft 😉

Kein Wunder, dass wir auch ein klasse Anlaufbalkon für Vögel und Fledermäuse sind.

Nur schön, nicht nützlich, aber mit Bleiberecht

Derweil haben wir fürs menschliche Augenglück sogar eine bei Bienenfreunden geächtete Forsythie stehen. Und nein, es ist leider keine ‘Beatrix Farrand’, die immerhin etwas Pollen und Nektar anbieten würde.

Ebenso genießt der bereits über 25 Jahre zählende Oleanderbusch ein Bleiberecht. Er muss mittlerweile nicht einmal mehr auf den Dachboden, so warm sind unsere Winter (nicht nur) hier im Bamberger Becken geworden. Er kann nur schön und giftig sein und mit seinen tief liegenden, kaum erreichbaren Nektarinen eventuell dem Taubenschwänzchen dienen – oder einem Insekt, welches wir nicht identifizieren konnten. Aber er war ein Geschenk, und das noch vor unseren Imkerzeiten.

Wer so viel für Bienen tut wie wir, der muss sich für ein paar „nutzlose“ Pflanzen wirklich nicht schämen. Langweilig wird es uns, siehe oben, dennoch nicht. Und falls doch einmal, dann gehen wir einfach in unseren Bamberger Bienengarten mit seinen Hunderten von bienen- und insektenfreundlichen Pflanzen. Dort haben wir auch coronatauglichen Platz für menschliche Gäste, im Gegensatz auf unseren nur 1,11 Meter tiefen, dafür immerhin 6 Meter langen Balkon. Sehen wir uns dort?!

 

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