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Mittlerweile sind auch Friedhofsgärtnereien auf die „bienenfreundliche“ Blume gekommen. Fast jedes Bundesland kürt zudem eine „Pflanze des Jahres“, und oft ist es eine (wild-)bienenfreundliche. Fragen Sie einfach Ihre Gärtnerei danach!
Im Bamberger Bienengarten legten wir 2018 eine kleine Schau-Grabanlage an. Sie wird jedes Jahr etwa zweimal in Teilen neu bestückt. Sicherlich machen das die Profis gestalterisch noch viel besser als wir. So unterstützte uns anfänglich Sabine Gründler (Gärtnerei Böhmerwiese, Bamberg und zeigte, wie’s geht. Doch unsere niederschwellig gemeinte Anregung hat ihre Fans nicht nur unter den Bienen!
- Download aller bisherigen Grabpflanzen: Pflanzliste-2024-Schau-Grabanlage
- 2024: Schleifenblume (Iberis sempervirens), Viola cornuta (Hornveilchen), Gartenlavendel, Weiße und rosa Grasnelken (Armenia maritima), Hohes Fettblatt (Sedum telephium), Dianthus carthusianorum (Karthäusernelke); geplant: Japanische Scheinmyrhe, Gelbes Kapkörbchen (Osteospermum ecklonis)
- 2023: Weiße und rosa Grasnelken (Armenia maritima), Bidens / Zweizahn (gelb-orange), Mittagsblumen (Dorotheanthus), Husarenknopf (Sanvitalia procumbens ‚Golden Carpet‘), Hohes Fettblatt (Sedum telephium), Gelbes Kapkörbchen (Osteospermum ecklonis)
- 2022: Frühjahr: Schleifenblume (Iberis sempervirens), Viola cornuta (Hornveilchen), Lavendel, Weiße und rosa Grasnelken (Armenia maritima), Hohes Fettblatt (Sedum telephium), Husarenknopf (Sanvitalia procumbens ‚Golden Carpet‘); Sommer: Japanische Scheinmyrhe, Kapkörbchen
- 2021: Weiße und rosa Grasnelken (Armenia maritima), Bidens / Zweizahn (gelb-orange), Mittagsblumen (Dorotheanthus), Husarenknopf (Sanvitalia procumbens ‚Golden Carpet‘), Hohes Fettblatt (Sedum telephium)
- 2020*: Weiße und rosa Grasnelken (Armenia maritima), Bidens / Zweizahn (gelb), Ziersalbei „Der freche Michel“, Feuersalbei „GoGo-Scarlet“ und „Rodin Fuchsia“, Steinkraut, Echter Lavendel, Mittagsblumen (Dorotheanthus), Husarenknöpfe (Sanvitalia procumbens), Hohes Fettblatt (Sedum telephium)
- 2019*: Weiße und rosa Grasnelken, Bidens / Zweizahn (weiß), Ziersalbei „Der freche Michel“, Feuersalbei „GoGo-Scarlet“ und „Rodin Fuchsia“, Steinkraut, Lavendel, Hohes Fettblatt (Sedum telephium)
- 2018*: Lavendel, Steinkraut, Salbei in verschiedenen Sorten, Ringelblumen, Portulacröschen, Hohes Fettblatt (Sedum telephium)
*Anlageplanung, Bepflanzung und Finanzierung durch Sabine Gründler (Gärtnerei Böhmerwiese, Bamberg)
Gut zu wissen
Christliche Friedhöfe sind nahrungsreiche Orte für Bienen und andere Insekten, da es dort das ganze Jahr über blüht. Es überbrückt die Zeiten, in denen keine reiche Tracht zur Verfügung steht. Vorausgesetzt, es sind bienenfreundiche Blüten! Diese Schau-Grabanlage zeigt, wie sich das pietätvoll umsetzen lässt.
Bereits in der Antike sprach man der Honigbiene Unsterblichkeit zu. Göttervater Zeus soll als Säugling von Bienen genährt worden sein. Der Honig diente also als Götterspeise. Die jungfräulichen Priesterinnen der Göttinnen Artemis, Demeter und Aphrodite hießen Melissae, übersetzt „die Bienen“. Bereits 3000 Jahrevor Christus züchteten Ägypter Bienen, die aus den „Tränen von Re (Ra)“ entstanden sein sollen.
Für Christen symbolisiert die Biene Tod und Auferstehung. Denn sie stirbt (scheinbar) im Winter, um einem Wunder gleich im Frühjahr wieder zu neuem Leben zu erwachen. Bienen gelten seit Urzeiten als Mittlerinnen zwischen dem Irdischen und Göttlichen und werden mit Engeln assoziert. Sie bringen himmlische Nachrichten vom Dies- ins Jenseits. Warum nicht also kurz an einem Grab innehalten, nach Bienen suchen und ihnen einen freundlichen Gruß für die lieben Verstorbenen mitgeben?
Auch Heilige gelten in der katholischen Glaubenslehre als Mittler zwischen Himmel und Erde. Gleich drei Heiligen ist ein Bienenkorb als Attribut beigegeben. Ambrosius, Bernhard von Clairvaux und Johannes Chrysostomos. Erst in neuerer Zeit wird Willibald, der Bistumsgründer Eichstätts, ebenfalls damit versehen. Ambrosius von Mailand gilt gar als Schutzpatron der Bienen, Imker, Lebzelter (Lebkuchenbäcker), Wachs-zieher, Haustiere und des Lernens. Wir begehen ihn traditionell am 7. Dezember.
Der Bamberger Bienengarten wurde 2017 von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de imRahmen der Bienen-InfoWabe angelegt. Anfänglich angelegt und gesponsert von der Gärtnerei Böhmerwiese.
Schwarzer Humor? Ach was, … Leben auch in Angesichts des Todes!
Ein Grablicht kann – wie auf dem Foto gut zu sehen ist – durch seinen Hohlraum einen Bienenschwarm anlocken. Tatsächlich geschehen auf dem Städtischen Friedhof in Bamberg.
Im Städtischen Friedhof Bamberg werden schon seit längerer Zeit Bienen gehalten. Und so mancher Schwarm entkommt und nistet sich beispielsweise in der Höhlung des Kreuzes ein. Dort ist es dunkel und die Bienen können auf Wabenbau ihrer Vorgänger zurückgreifen. Wir glauben, der liebe Gott schaut erfreut auf sie herab, und auch Jesus verhält sich ruhig, damit er am Ende nicht noch gestochen wird. Er hatte doch wohl schon Schmerzen genug!
Literaturtipp
So werden Gräber wildbienenfreundlich. In: Deutsches Bienenjournal. 01.11.2018. Enthält Link zur PDF: Mustergrabkonzepte für eine wildbienenfreundliche Grabgestaltung. Ökologische Nische Friedhof. Artenschutz durch naturnahe Pflege am Beispiel der Wildbiene. [Folie 1-28]. BUND Landesverband Niedersachsen e. V. 2018.