… dann springen wahre Bienenfreunde nicht einfach eilig davon. Zumal die Schülerinnen und Schüler wegen der kühlen Temperaturen ziemlich lange ausharren mussten, bis wir es wagten, die Bienenbeuten zu öffnen. Unter 10 Grad verklammen die Bienen. Das galt es zu vermeiden. Endlich aber schien ein wenig die Sonne, so dass wir kurz vor dem Ende der Stunde bei 9,5 ° C doch noch eine beherzte „Schnupperprobe“ vornehmen konnten. Herrlich, wie es aus den warmen Beuten heraus nach Honig duftet!
Voneinander lernen
Die Zeit vorab füllten wir mit einem „Grundlagen-Potpourri“: prophylaktischer Bienenstich-Schutz, Bienenbiologie (wo Bienen ihre „Rucksäcke“ haben) und Blütenbiologie (wie war das noch mal mit dem Pollen und dem Nektar?), Schwarmverhalten (die Konkurrenz der Bienenköniginnen, die sogar quaken können!), und Honigproduktion mit „doppelter Zunge“.
Vinzenz (5. Klasse) und Edna (6. Klasse) waren bereits in der letzten Woche mit dabei. So konnten sie ihr Wissen gleich mal selbst an ihre großen Mitschüler der 8. Klasse weiter geben. Erstaunlich, was die beiden aus der Bienen-AG noch alles parat hatten! Wir beiden wiederum, also Reinhold und ich, erfuhren von einem interessanten Experiment, welches wir sicherlich selbst einmal ausprobieren werden.
Süßes Experiment – auf welche Farben stehen Bienen?
Unter der Biologielehrerin, Birgit Herrndobler, ging die Klasse der Frage nach, auf welche Farbe Bienen stehen. Dazu ließ sie mehrere Plastikbecher-Deckelchen mit Zuckerwasser füllen und auf unterschiedlich farbige Papiere stellen. Die Idee war gut, scheiterte letztendlich jedoch am Regen, der die Schaleninhalte verwässerte.
Möglicherweise jedoch hätten die Bienen den dargebotenen Zucker ohnehin verschmäht. Sie verhalten sich in Sachen Süßkram schließlich nicht so „plump-gierig“ wie Wespen. Vor allem dann nicht, wenn sie sich bereits auf eine andere Tracht eingeflogen haben. „Blüten-stet“ wird das Verhalten genannt. Dabei arbeiten Bienen erst ordentlich die eine Tracht ab, zum Beispiel Kastanienblüten, und erst bei Erschöpfung dieser Quelle eine andere, möglichst ergiebige Tracht.
Der Höhepunkt der Bienenschau – das Wabenziehen
Nachdem wir jedem das kleine, feine DIB-Heftchen „Bienen – eine Wunderwelt“ mitgaben, ging’s endlich an die Beuten (Bienenwohnungen). Ganz klar – das Ziehen eines mit Bienen besetzten Wabenrähmchens ist für Einsteiger ein echtes Highlight. Ganz sicher ist es für manche auch eine Mutprobe. Zwar kamen wegen der Kürze der Zeit nicht alle Schüler zum Zuge, doch zumindest konnte jeder kurz das Rähmchen an einem Ende halten, um einen Eindruck vom Gewicht zu gewinnen.
Ist die Wabe mit Honig prall gefüllt, kommen leicht 2-3 Kilo zusammen. Bei zehn Rähmchen in einer Zarge (also einem Bienenstockwerk) wären also bis zu 30 Kilo Gewicht zu stemmen. Die richtige Haltung ist dabei wichtig, damit die Bandscheiben nicht vorzeitig schlapp machen. Doch zur Not gäbe es sogar Apparaturen, die einem dabei helfen, so dass Imkern auch für schwächere, kleinere, jüngere, ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen kein Traum bleiben muss.
Wir kommen wieder!
Nächsten Donnerstag kommen wir wieder ans Kaiser-Heinrich-Gymnasium. Auch einige der Schüler waren sich einig: das schreit nach Vertiefung! Da natürlich nicht jede Woche die selben Schüler vom regulären Unterricht fernbleiben können, kommen interessierte Schüler abwechselnd dran. Und wir werden den Wochentag ebenfalls einmal wechseln, versprochen! Ganz besonders interessierte Schüler laden wir ein, sich bei uns zu melden, um in den Genuss privater Stunden innerhalb unserer Aktivitäten und Termine zu kommen. Gerne auch mit Eltern und Geschwistern.
Nicht lustig!
Denn unser erklärtes Ziel ist es, Jungimker für Bamberg zu gewinnen. Denn ohne Imker keine Honigbienen – und ohne sie keine ausreichende Bestäubung. In der Folge kein, wenig oder qualitativ minderwertiges regionales Obst und Gemüse sowie ausbleibende Beeren – nicht lustig für keinen – ob Mensch, Vogel oder Kleingetier!
Helfen wir zusammen, damit (nicht nur) die Gärtnerstadt weiterhin das bleibt, was sie für Bamberg von alters her ist: ein Welterbe regionaler Fruchtbarkeit!
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