ep – Alle standen gespannt, neugierig, aber auch in einem respektvollen Abstand um die drei Bienenbeuten herum. Die erste Abdeckung wurde geöffnet, der Blick auf die Honigwaben war frei. Die Spannung stieg. Ich [Anm.: Elke Puchtler] durfte die erste Honigwabe entnehmen. Und nun auch noch das Abkehren der Bienen mit einem Besen. Wie würden die Honigbienen darauf reagieren?
Eine tolle Erfahrung kann ich nur sagen! Die Gelassenheit von Reinhold Burger schien sich auch auf sein Bienenvolk zu übertragen und gab auch mir nach anfänglich gehörigem Respekt die notwendige Sicherheit und den Mut.
Im innersten Reich der Honigbiene
Die Waben waren ein einziges Wunderwerk, Perfektion pur, Mathematik zum Anfassen, die absolut regelmäßige Anordnung der Zellen in einer Wabe, exakte Sechsecke, alle genau gleich, füllen die gesamte Ebene, leicht schräg nach unten, so dass der Honig nicht herausfließen kann. Die Zellen der Wabe gefüllt mit leckerem Honig und anschließend verschlossen mit feinstem Bienenwachs. Der Fleiß und auch die Genialität unserer Honigbienen wird hier im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“.
Bemerkenswert war für mich auch das Verhalten der Honigbienen: Keine Aggression uns gegenüber, obwohl wir die Früchte ihrer Arbeit entnommen haben. Jede einzelne Biene schien hochkonzentriert und auf die ihr übertragene Aufgabe fokussiert. Durch unser Eingreifen von außen ließen sie sich nicht im Geringsten beirren. Von der Wabe weggekehrt flogen sie zielgerichtet zum Einflugloch ihrer Beute zurück, um in den Stock zurückzukehren und umgehend ihren Aufgaben weiter nachzugehen. Wow! Welch eine Fokussierung! Was können wir nicht alles von diesen wunderbaren Geschöpfen lernen!
Honigernte Schritt für Schritt
Nach und nach wurden die Waben von allen Teilnehmern entnommen, währen Reinhold Burger und unsere Bamberger Schulbiene unsere zahlreichen Fragen fachgerecht und mit Leichtigkeit beantworten konnten. Selbst komplexe Zusammenhänge wurden für uns einfach, anschaulich und verständlich dargestellt. Danke für die vielen wertvollen Informationen. („Bitte schön!“)
Honigbienen kann man streicheln
Die erste Unsicherheit war nun bei allen Teilnehmer/innen verflogen. Dicht gedrängt standen alle Teilnehmerinnen um die Waben. Geschickt führten unsere beiden Imker uns nun zum nächsten „Erlebnis Honigbiene“: Honigbienen kann man streicheln. Ein klein wenig Überwindung noch … und dann … die erste vorsichtige, zarte Berührung, direkt, gezielt, bewusst, gewollt … eine kleine Achtsamkeitsübung … und ein unvergessliches Erlebnis.
Honigsüße Welten für mutige Krieger
Wer glaubt dieses Erlebnis ist nun nicht zu toppen irrt. Das Streicheln war quasi nur die Vorstufe für weitere geniale Momente unseres Honig-Erlebnistages in Bamberg. Die Meisterschaft des Tages erhält nur der Mutige! Nun galt es, die Bienen mit dem bloßen Finger sanft zur Seite zu schubsen, die Wachsdeckelchen mit dem Finger zu durchbrechen, und heraus quoll der sommerwarme Blütenhonig, frisch aus der Wabe. Direkt hinein mit dem Finger in die honigsüßen Welten!
Und – schleck! – ab in den Mund. Wir fühlten uns wie die Honigbären, die den Honig mit bloßer Pranke aus dem wilden Bienenstock erbeuten. Unsere genussreichen Gesichter sprachen Bände! Wer jetzt noch kein überzeugter Bienenfan ist, dem ist nicht zu helfen. Geniale Momente an einem wunderbaren Sommertag!
Wenn Du neugierig bist, was wir noch alles erleben durften … dann schau doch einfach morgen wieder hier im Blog vorbei … bei der Fortsetzung unseres Honigschleuder-Erlebnistages. Den ersten Teil kannst Du hier nachlesen.
(Danke, Elke, für diesen wundervoll poetischen Bericht! I.M.)
[Zum Bericht Teil 1 … hautnah | Teil 2 … begreifbar | Teil 3…eindrücklich | Teil 4: … erfüllend]