Bienenfrühjahrskontrolle an besonderen Orten Bambergs (III)

Lage "Buger Wiesen"Die Buger Wiesen – eine auf dem ersten (Menschen-)Blick eher unspektakuläre Gegend deckt ihren Tisch für unsere Bienenvölker sehr abwechslungsreich. Wildblumen aus der Sandmager-Achse und den Magerrasen der Dämme des Main-Donau-Kanals, der Bewuchs im Wasserschutzgebiet, Pollen und Nektar von den Feldfrüchten aus der Kleinfelderwirtschaft, z. B. Raps und zuweilen Buchweizen, und später im Jahr tragen unsere fleißigen Sammlerinnen Honigtau aus dem Hauptsmoor- und dem Bruderwald ein. Je später im Jahr wir ernten, desto dunkler wird der Honig und desto würziger der Ertrag. Wir ernten nämlich nur einmal – es sei denn, es gäbe zu viel Raps. Dann müssten wir eher schleudern, bevor die Konsistenz des Honigs zu fest dafür wird.

Schwarmbereit

Weiselzelle an DrohnenbrutDie Wiesen beherbergt derzeit drei Völker, die unterschiedlich gut entwickelt sind. Auch hier ergab der Blick in die Bienenwohnungen (Beuten) zur Weiselkontrolle am 27.04. eine frühzeitige Schwarmbereitschaft. Noch offene, aber auch bereits verdeckelte Königinnenzellen erforderten sofortige Maßnahmen, um den Auszug eines halben Teils des Volkes rechtzeitig zu verhindern. Völker ohne imkerliche Pflege können langfristig wegen der Varroamilbe nicht ohne imkerliche Pflege überleben. Außerdem wäre es schade, wenn wir ein weiteres Jahr auf die Honigernte warten müssten.

Verhonigen des Brutraums

Unverdeckelte HonigwabeWie an unseren anderen Standorten neigen auch diese Völker heuer zum „Verhonigen“ der Bruträume. Das heißt, statt Brut heranzuziehen trugen die Bienen lieber Honig ein. Wir konnten leider nur wenige wirklich prächtige und lehrbuchmäßige Brutwaben entdecken. Stattdessen fanden wir viel Drohnenbrut vor. Einerseits ein Zeichen, dass das Volk einen Schwarmdrang hegt, andererseits auch durch das Einhängen von vorjährig ausgeschleuderten Honigwaben erklärbar, die sie sich damals selbst ausbauen durften statt vorgefertigte Wabenmittelwände zu erhalten. Dadurch gerieten die einzelnen Wabenzellen wohl eine Spur zu groß und wurden nun nachgerade für die Drohnennachzucht verwendet.

Bienenpatenschaften

ArbeitsbienenDie Bienenpatenschaften übernahmen die Buchhändlerin Christina Michel aus Waldsachsen, die Lehrerin Edith Schröder, der Apotheker Hartmut Held und die Unternehmerin Felicitas Sauer aus Bamberg. Die beiden Letztgenannten teilen sich zwar derzeit noch ein Volk, doch bald gibt es neue Ableger und so für beide eine eigene Patenbeute. Sie mussten vergangenes Jahr den Verlust ihrer Ablegervölker verkraften, die sich einfach nicht entwickeln mochten, Folgen eines extrem nass-kalten Frühjahrs. Doch echte Bienenpaten machen alles mit, teilen Freud‘ und Leid mit uns, und das tut auch uns Imker irgendwie gut!

Strategisch günstiger Standort

Strullendorf, Schwanenkeller

Der Standort ist ebenfalls Interimsstandort für die Ablegerbildung weiterer Völker aus Wildensorg oder anderen, mindestens drei Kilometer entfernt stehenden Beuten. Tja, und strategisch hausen unsere Bienen in den Buger Wiesen für uns äußerst günstig, um zum Schwanenkeller nach Strullendorf zu radeln. Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden! Wobei wir ja beides als angenehm empfinden – das Imkern und das Auf-den-Keller-gehen!