Veitshöchheimer Imkerforum 2025 (5) – Melezitose (1)

Podiumsdiskussion Imkerforum 2025 in Veitshöchheim, Institut für Bienenkunde, IBI

v. l.: Johann Fischer, Dr. Andreas Schierling, Dr. Stefan Berg, Dr. Ingrid Illies, Helmut Heuberger

Der Fachberater Johann Fischer führte in das Schwerpunkthema „Melezitose“ des diesjährigen Veitshöchheimer Imkerforums ein. Er begann mit einem Rückblick auf das Jahr 2024 mit seinem reichen Auftreten von Melezitose in Süddeutschland und spannte den Bogen über deren Entstehung, die dafür verantwortlichen Honigtauerzeuger und über klimatische Einflussfaktoren bis hin zu einem Überblick imkerlicher Maßnahmen zum Umgang mit einer Melezitosetracht.

Entstehung von Honigtau und Melezitose

Honigtau wird von Pflanzensaugern erzeugt, die von dem zuckerhaltigen Siebröhrensaft der Pflanzen leben. Sie filtern daraus einen kleinen Anteil von stickstoffhaltigen Verbindungen (Aminosäuren) heraus. Der große Rest, also das überschüssige zuckerhaltige Wasser, wird als sogenannter Honigtau ausgeschieden. Der Dreifachzucker Melezitose ist nicht bereits im Siebröhrensaft enthalten, sondern entsteht erst bei der Passage durch die Pflanzensauger durch Anlagern eines Glukose- an ein Saccharosemolekül.

Hauptlieferanten von Honigtau mit einem hohem Melezitoseanteil von bis zu 50 % sind die große schwarze Fichtenrindenlaus, dicht gefolgt von der rotbraunen bepuderten Fichtenrindenlaus. Zu den klimatischen Einflüssen berichtete Fischer von Untersuchungen, die ergaben, dass jeweils trockene und heiße Witterung die Bildung von Melezitose begünstigt.

Imkerlicher Umgang mit Melezitose

Aufgrund der Kristallisation sind Melezitosewaben als Winterfutter nicht geeignet. Die Bienen können Melezitose in der Überwinterung nicht verwerten. Es besteht die Gefahr des Verhungerns. Darüber hinaus belastet Melezitose die Kotblase übermäßig, was in der Folge zu Ruhrerkrankungen führt. Melezitosewaben sollten daher aus den Völkern entfernt und durch Mittelwandrähmchen ersetzt werden. Johann Fischer riet daher dazu, beizeiten einen ausreichenden Vorrat an Rähmchen und Mittelwänden anzulegen und vorzuhalten.

Imkerlich bereitet sowohl die sehr schnelle Kristallisation von Melezitose Probleme als auch die schiere Menge der Tracht. Folgende Maßnahmen zum Umgang mit Melezitose samt deren Vor- und Nachteilen wurden vorgestellt: Abwandern, frühzeitiges Schleudern, Aufbewahrung verdeckelter Waben als Futterversorgung im Folgejahr, Umtragen lassen und andere Gewinnungsmethoden.

Zu Letzterem folgt uns zum nächsten Beitrag von Frau Dr. Illies.

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