Den Höhepunkt des Bienen- und Imkerjahres, die Honigernte, zelebrierten wir von „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ gemeinsam mit unseren Gästen.
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Drei Besonderheiten: zum einen war es war die Jungfernernte der Villa-Dessauer-Bienen. Im vergangenen Jahr als Ableger aufgestellt und in die Obhut von Museumsdirektorin und Bienenpatin Dr. Regina Hanemann gegeben, sollte das Volk heuer reif genug für zwanzig Kilo Honig sein. Allein – es kam anders …
Die zweite Besonderheit war das außergewöhnlich hohe Schwarmaufkommen in diesem Jahr. Es forderte auch an diesem Volk seinen Tribut. Trotz unserer wöchentlich gewissenhaft durchgeführten Weiselkontrollen und genügend Brutplatz teilte sich das Volk im Frühjahr und schwärmte aus. Das bedeutet, dass sich nur noch die Hälfte an Bienen im Stock befinden und sich diese sodann mehr dem Vermehren als dem Honigeintragen widmen. Sei’s drum – 5 Kilo aus dem Frühjahressammelgeschäft konnten wir dennoch ernten, sozusagen als Versucherle.
Merkmale der Honiglage „Villa Dessauer“
Dieser grün-goldene Honig (Pantone 146c, am zweiten Tag 1215c) war, vermutlich durch Robiniennektar, reichlich flüssig. Wir befürchteten schon einen zu hohen Wassergehalt, doch das Refraktometer zeigte 18,5%. Das ist knapp oberhalb der vom Deutschen Imkerbund festgelegten Grenze von 18%. Da wir ohnehin nicht in den DIB-Gläsern abfüllten und der Honig praktisch vollständig an unsere Bienenpatin und den Mitwirkenden vergeben ist, die ihn sicherlich sofort genießen werden, ist das kein Problem.
Doch auch mit 0,5% mehr Wassergehalt dürfte unser „Bamberger Lagenhonig“ mit der Standortbezeichnung „Inselstadt / Villa Dessauer“ innerhalb des üblicherweise festgelegten Haltbarkeitszeitraumes von zwei Jahren nicht gären. Übrigens wäre Honig, der doch mal gären sollte – man erkennt es am leichten Schaum, der sich am Honigspiegel absetzt und abgeschabt werden kann (nicht muss)– gesundheitlich völlig unbedenklich.
Wenn alles zusammen hilft
Die restlichen paar Gläser mit dem feinherben, säurearmen und zartem Schmelz gehen mit heißem Dank an Ingo Schmitt von der Schutzgemeinschaft Alt-Bamberg e. V., der uns als neu benannter „Hausobmann“ (in Nachfolge von Herrn Hottelmann-Schmitt) die Räume am Schillerplatz zur Verfügung stellte. Denn im Gegensatz zu unserem sonstigen Honigschleuderraum im dritten Stock ist der Vereinsraum mit Küche praktisch ebenerdig.
Für unseren Gast und Bienenpatin Sabine Saam aus Baunach also die perfekte Möglichkeit – und damit sind wir bei Besonderheit Nummer 3 – auch mit Rollstuhl am Geschehen teilzunehmen. Was sie freudig und mit imkerlichem Erfolg tat!
Tja, wenn alles zusammen hilft, dann gibt’s nur lachende Gesichter und strahlende Augen!
Um auch andere Menschen zu motivieren, dass sich manch vermeintliche Begrenzung durchaus verschieben und mit ein wenig Organisationsaufwand beinahe aufheben lässt, hat Sabine Saam den Journalisten Johannes Michel mitgebracht. Er wird einen geplanten Artikel in seiner Online-Zeitschrift „Nachrichten-am-Ort“ mit Fotos von unserem „etwas anderen“ Honigschleudertag bereichern. Viel zum Fotografieren kam er allerdings nicht, denn zusammen mit seiner Frau Myriam wurde er fest in die Aufgaben mit eingebunden. Diese waren:
Ernten, Entdeckeln, Honigschleuder befüllen, Abfüllen und Etikettieren. Zur Stärkung und als Gegengewicht zu der süßen Nascherei gab es zwischendurch einen Mittagsimbiss. Und reichlich Gelegenheit, Fragen zu stellen, Informationsmaterial mitzunehmen, in Sach- und Fachbüchern zu schmökern, Honigwein und -likör zu probieren und sich über unser großes Projekt, die Bienen-InfoWabe zu informieren. Wir danken euch fürs Kommen und Mitmachen – ein schöner und rundherum gelungener Auftakt!
Morgen geht’s weiter mit der zweiten Gruppe, diesmal Ernte aus der Lage „Buger Wiesen“!
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