Ohne Bienen undenkbar: die fränkische Zwetschgenernte für unseren Sonntagsdatschi! Mit dem heutigen „erradelten“ Rezept wollen wir die leckere Hauptsache, warum wir Bienen halten, einmal besonders herausstellen.
Das Besondere an Reinholds Rezept ist außerdem, dass es glutenfrei, also ohne „herkömmliches“ Mehl auskommt. Gut für alle, die Zöliakie haben (eine genetisch bedingte Glutenunverträglichkeit) oder Weizenallergiker. Dazu bedarf es etwas Geduld – und die braucht ihr auch jetzt beim Lesen, denn ich pirsche mich genussvoll an das eigentliche Rezept heran … jawohl, ist ja schließlich MEIN Tagebuch, da darf ich mich auch lang fassen!
Vorbereitung
1. Man unternehme eine CO2-sparende Radtour von Bamberg in Richtung Hallerndorf (über Buger Wiesen, Pettstadter Fähre, Erlach, Großbuchfeld, Schnaid) und pflücke unterwegs von einem alten, garantiert ungespritzten Hauszwetschgenbaume – und freue sich, zufällig eine Tüte dabei gehabt zu haben.
2. Man erhole sich vom bergauf- und -ab an einem der drei superschönen Kreuzbergkeller (Rittmayer Keller oder Lieberth’s Keller (sorry, für das anglizistische Hochkomma, ich war’s nicht) oder Friedelskeller/Brauhaus am Kreuzberg).
Und man vergesse keinesfalls, ein Dankesgebet an der Wallfahrtskirche Heilig-Kreuz zu sprechen, dafür, dass unsere Bienen trotz aller Widrigkeiten fleißig ihrer Bestäubungsarbeit nachgegangen bzw. -geflogen sind!
3. Nach 46 km zuhause angekommen, verarbeite man mit seinem Partner erst einmal den schönen Ausflug, die Fotos und natürlich die Zwetschgen. 2,5 Kilo sollten es schon sein für ein großes, dicht belegtes Blech.
Hauptzubereitung „Zwetschgendatschi“ nach Reinhold „Datschi“-Burger*
Man verrühre mit der Küchenmaschine zu einem glatten Teig:
- 1 Beutel = 500g Werz-4-Korn Vollkornmehl (bio, glutenfrei, ohne Hefe und Salz)
- 30g weiche Butter
- 1 gute Prise Salz
- 1 TL Flohsamen (zur besseren Speicherung des Wassers)
- 2 TL Zucker
- 1 P Hefe
- 1 knapper EL Olivenöl
- 250 ml Wasser
- 250 ml Milch, lauwarm (erst 200 ml, dann je nach Konsistenz den Rest)
- 1 EL Essig (z. B. Apfelessig)
Teig abgedeckt etwa 1 Stunde gehen lassen. Vorheizen auf 200° C.
Zwetschgen entkernen: An der seitlichen Nahtstelle aufschneiden, oben und unten je ein Kreuz bis zum Kern einkerben, vorsichtig öffnen und Kern entnehmen. Die Zwetschge ist dann in vier Speiteln aufgefächert.
Teig wie einen Rührteig auf Blech mit einem Teigschaber aufstreichen und glätten (kann ein etwas klebriges Geschäft sein, Geduld!). Vor dem Belegen mit den Zwetschgen den Teig evtl. mit etwas zerlassener Butter einfetten, damit die Zwetschgen weniger durchfeuchten.
Zwetschgenspeitel auflegen: aufrecht stehend dicht an dicht aneinanderfügen (Reinhold hat per se die Ruhe weg, für alle anderen ist es eine Achtsamkeitsübung).
Belag bestreuen mit: sparsam Zucker und Ingwer, kräftig Ceylonzimt, mäßig Nelkenpulver.
Backdauer etwa 40-45 Minuten. Noch einmal mit Zucker nach Belieben bestreuen.
Und nun: genießen!
Danke, Bienen! Danke, Obstbauer! Danke, Reinhold!
* Datschi-Burger ist der Spitzname der Augsburger. Es ist reiner Zufall, dass Reinhold mit Nachnamen Burger heißt und – genau! – aus Augsburg stammt.