Die Königin der Sternwarte

Iris Fischer besucht unsere Sternwart-BienenVolk an der Sternwarte mit zwei Brut- und drei HonigräumenBienen, so sagt man, sind Mittlerinnen zwischen Himmel und Erde und Überbringerinnen von Botschaften vom Dies- ins Jenseits, bzw. umgekehrt. An keinem Ort in Bamberg sind unsere Völker dem Himmel so nahe wie an der Sternwarte, wo ihnen wohl auch die direkte Nachbarschaft zu zwei Bierkellern Kraft zu geben scheint. Zumindest konnten wir heuer bereits einen dritten Brutraum aufsetzen, was eher nicht so häufig vorkommt.

Ein Schelm, wer sagen möchte, die beiden Imker haben den Standort nicht umsonst so geschickt gewählt. Zugegeben – haben wir! Doch sei es uns vergönnt. Denn alle Anfahrten von der Inselstadt hinauf auf den Stephansberg werden per Fahrrad, oft mit Anhänger dran, oder zu Fuß bewältigt, der Umwelt zuliebe. Tja, da haben’s die Bienen mit ihren Flügelchen etwas leichter …

Eure Majestät, die Königin der SternwarteVor knapp zwei Wochen jedenfalls machten wir uns wieder einmal auf den Weg, um Bienen wie Keller zu besuchen. Diesmal mit Iris Fischer, die sich für unsere Arbeit – die des Ehrenamtes wie auch des Broterwerbs, insbesondere der Erwachsenenbildung, da auch sie Coach ist – interessierte. Wie nett, dass sich beim Blick in die Beute Ihre Majestät gnädig und huldvoll dem Besuch zeigen mochte. Auch sie ist gewissermaßen ein Coach, allerdings richten sich alle im Volk im Grunde gemeinsam aneinander aus. Dennoch – ist die Königin krank oder fehlt sie gar, dann macht das schon einen sehr großen Unterschied in Gefüge des Staates aus.

Honig schlecken frisch aus der WabeSchön also, sie bei bester Gesundheit angetroffen zu haben. Außerdem scheinen unsere beiden Völker gut bewacht zu sein. Denn als wir uns in den Garten begaben, wurde sofort von den Mitarbeitern aus nachgesehen, wer sich denn da auf dem Gelände befände. Finden wir super!

Und so steuerten wir gut gelaunt und nach ein paar Fingerspitzen Honig frisch aus der Wabe gestärkt mit unserem Besuch den Wilde-Rose-Keller an. Also noch ein kleiner Aufstieg mehr, denn Montags hat der Spezi leider zu … tja, Flügel müsste man jetzt haben!

P. S.: Bamberger Lagenhonig nicht nur vom Standort Sternwarte gibt es ab Ende Juli wieder frisch geerntet – bestellen Sie gerne vor!

Herbstzeit ist Lesezeit für (werdende) Zwetschgenkuchen

Friedelskeller, Brauhaus am Kreuzberg, HallerndorfOhne Bienen undenkbar: die fränkische Zwetschgenernte für unseren Sonntagsdatschi! Mit dem heutigen „erradelten“ Rezept wollen wir die leckere Hauptsache, warum wir Bienen halten, einmal besonders herausstellen.

glutenfreier ZwetschgenblechkuchenDas Besondere an Reinholds Rezept ist außerdem, dass es glutenfrei, also ohne „herkömmliches“ Mehl auskommt. Gut für alle, die Zöliakie haben (eine genetisch bedingte Glutenunverträglichkeit) oder Weizenallergiker. Dazu bedarf es etwas Geduld – und die braucht ihr auch jetzt beim Lesen, denn ich pirsche mich genussvoll an das eigentliche Rezept heran … jawohl, ist ja schließlich MEIN Tagebuch, da darf ich mich auch lang fassen!

Vorbereitung

Zwetschgenpflücken1. Man unternehme eine CO2-sparende Radtour von Bamberg in Richtung Hallerndorf (über Buger Wiesen, Pettstadter Fähre, Erlach, Großbuchfeld, Schnaid) und pflücke unterwegs von einem alten, garantiert ungespritzten Hauszwetschgenbaume – und freue sich, zufällig eine Tüte  dabei gehabt zu haben.

Rittmayer Keller, Kreuzberg, Hallerndorf2. Man erhole sich vom bergauf- und -ab an einem der drei superschönen Kreuzbergkeller (Rittmayer Keller oder Lieberth’s Keller (sorry, für das anglizistische Hochkomma, ich war’s nicht) oder Friedelskeller/Brauhaus am Kreuzberg).

Wallfahrtskirche Heilig Kreuz, Kreuzberg, HallerndorfUnd man vergesse keinesfalls, ein Dankesgebet an der Wallfahrtskirche Heilig-Kreuz zu sprechen, dafür, dass unsere Bienen trotz aller Widrigkeiten fleißig ihrer Bestäubungsarbeit nachgegangen bzw. -geflogen sind!

Lieberth's Keller, Kreuzberg, Hallerndorf3. Nach 46 km zuhause angekommen, verarbeite man mit seinem Partner erst einmal den schönen Ausflug, die Fotos und natürlich die Zwetschgen. 2,5 Kilo sollten es schon sein für ein großes, dicht belegtes Blech.

Hauptzubereitung „Zwetschgendatschi“ nach Reinhold „Datschi“-Burger*

glutenfreier Teig für ZwetschgenkuchenMan verrühre mit der Küchenmaschine zu einem glatten Teig:

  • 1 Beutel = 500g Werz-4-Korn Vollkornmehl (bio, glutenfrei, ohne Hefe und Salz)
  • 30g weiche Butter
  • 1 gute Prise Salz
  • 1 TL Flohsamen (zur besseren Speicherung des Wassers)
  • 2 TL Zucker
  • 1 P Hefe
  • 1 knapper EL Olivenöl
  • 250 ml Wasser
  • 250 ml Milch, lauwarm (erst 200 ml, dann je nach Konsistenz den Rest)
  • 1 EL Essig (z. B. Apfelessig)

Teig abgedeckt etwa 1 Stunde gehen lassen. Vorheizen auf 200° C.

Zwetschgen entkernen mit kreuzweisem EinschnittZwetschgen entkernen: An der seitlichen Nahtstelle aufschneiden, oben und unten je ein Kreuz bis zum Kern einkerben, vorsichtig öffnen und Kern entnehmen. Die Zwetschge ist dann in vier Speiteln aufgefächert.

Zwetschgendatschiteig auf Blech gestrichenTeig wie einen Rührteig auf Blech mit einem Teigschaber aufstreichen und glätten (kann ein etwas klebriges Geschäft sein, Geduld!). Vor dem Belegen mit den Zwetschgen den Teig evtl. mit etwas zerlassener Butter einfetten, damit die Zwetschgen weniger durchfeuchten.

ZwetschgenkuchenbelagZwetschgenspeitel auflegen:  aufrecht stehend dicht an dicht aneinanderfügen (Reinhold hat per se die Ruhe weg, für alle anderen ist es eine Achtsamkeitsübung).

Belag bestreuen mit: sparsam Zucker und Ingwer, kräftig Ceylonzimt, mäßig Nelkenpulver.

dicht an dicht, die ZwetschgenbelegungBackdauer etwa 40-45 Minuten. Noch einmal mit Zucker nach Belieben bestreuen.

Und nun: genießen!

Danke, Bienen! Danke, Obstbauer! Danke, Reinhold!

* Datschi-Burger ist der Spitzname der Augsburger. Es ist reiner Zufall, dass Reinhold mit Nachnamen Burger heißt und – genau! – aus Augsburg stammt.