„Ein Bienenschwarm im Mai ist wert ein Fuder Heu, ein Bienenschwarm im Jun‘ ist wert ein fettes Huhn, ein Bienenschwarm im Jul‘ kaum ein Federspul‘, lautet ein altes Imker-Sprichwort.
Unser „fettes Huhn“ war gerade am Ausschwärmen, als Reinhold in den Buger Wiesen-Standort eintraf. Der Bienenschwarm entfleuchte aus einem Schwarm von heuer (!), der unserer Bienenpatin Ina Kudlich zugedacht war. An sich hatte er genügend Platz gehabt und eine noch junge Königin. Nun ja … die Natur macht, was sie will. Jedenfalls hing er nach einer Weile dick und summend im Geäst eines Weißdorns, zum Glück gut erreichbar. Ein Glück auch, dass sich das Gewebe im Busch als harmlose Gespinstmotten erwies und nicht Eichenspinner enthielt.
Zwar war das Einkehren aus den verzweigten Ästen nicht ganz leicht, doch hat man erst mal die Königin im Schwarmfangkasten, folgen alle anderen brav und willig nach. Künftig – so der Vorsatz von Reinhold, der den Weg nach Bug gestern gleich zweimal fahren musste – ist in den Schwarmmonaten jetzt immer ein Sprühgerät zum Befeuchten der Traube mit dabei!
Ganz klar hätten wir das Schwärmen mit einer noch frühzeitigeren Weiselkontrolle verhindern können. Doch bei 9 Standorten und einem lieben Besuch übers verlängerte Wochenende (der übrigens zum Anpassen der „Imkertracht“ kam) geht es sich halt nicht immer glatt mit allen Kontrollen aus.
Macht gar nichts. Denn nun übergeben wir genau an jenem Besuch genau jenen Schwarm als Patenbienen. Elisabeth, die Mama von Reinhold und unsere allererste Bienenpatin überhaupt, darf sich über ihr neues Volk freuen, nachdem es ihr letztjähriges Volk leider nicht in den Winter hinein schaffte. Nach einiger Zeit werden wir die „Küken“ nach Wildensorg an ihren endgültigen Standort bringen.
Ein neues Volk, ein neues Glück. Wir wissen ja nie, wie viele überleben werden.