Monatsbetrachtungen Januar 2021 zu Bienen und Imkerei

Übersicht:

Was passiert im Januar im Bereich der Bienen und in der Imkerei?

OxalsäurebehandlungNicht viel, möchte man meinen. Doch hier irrt der Mensch in seiner mollig-warmen Wohnung, die er derzeit nur ungern verlässt. Doch bis zum Ende des Januar erhalten wir eine Stunde mehr Sonnenlicht, was auch die Tiere bereits seit 21. Dezember spüren und rege werden. Honigbienen gehen dann bereits wieder in die Brut, was eine Behandlung gegen die Varroamilbe schwieriger macht. Diese sollte eigentlich bereits im November/Dezember erfolgt sein. Hat man das verpasst, so kann in der ersten Januarwoche noch Oxalsäure eintröpfeln. Doch das nur im Notfall, nur wenn noch keine Oxalsäure-Träufelbehandlung erfolgte, nachdem man durch die Windelkontrolle den Milbendruck ausgezählt hat.

Totenfall

Totenfallkontrolle am Bienenvolk WildensorgAußer nachzusehen, ob eventuell ein zu starker Totenfall das Mäusegitter versperrt, ist jetzt an den Bienen selbst also nicht viel zu tun. Wir legen unser Ohr dicht ans Holz der Beute, am besten rechts oder links über der Fluglochseite. Ein gleichmäßiges Summen sollte zu hören sein – den Bienen geht’s gut in ihrer Wintertraube, in der sie sich gegenseitig wärmen.

Futterkontrolle

Geräuschkontrolle zur Winterkontrolle der Bienenvölker in den Buger WiesenKurz anheben zur Futterkontrolle kann ebenfalls nicht schaden – wenn öffnen, dann nur kurz unter die Folie sehen! Für Anfänger ist das Gewicht manchmal schwer einzuschätzen. Daher raten wir, immer mit zwei Völkern das Imkern zu beginnen, des besseren Vergleichs wegen. Muss nachgefüttert werden, dann am besten mit einem Schälchen unterhalb der Rähmchen, was nur bei einem hohen Boden geht. Oberhalb angebracht wird das Futter oft nicht angenommen. Dann hilft nur das Einhängen einer Futterwabe, so vorhanden. Bitte keine fremden Futterwaben von Imkerkollegen verwenden, da hier die Gefahr besteht sich die Faulbrutkrankheit einzuhandeln. Wer im Frühherbst gut eingefüttert hat und es keine größeren Störungen, z. B. durch Spechtklopfereien gegeben haben, sollte keine Sorge haben.

Bestellungen

Farbschema KöniginzeichnenEs bleibt also viel Zeit, die Bestellung für die bald beginnende Außensaison vorzubereiten. Sind genügend Mittelwände und Rähmchen da? Ist die neue Jahresfarbe zum Markieren einer neuen Königin da? Heuer ist es die Farbe Weiß. Auch Milchsäure könnte gleich mitbestellt werden, um frühe Schwärme damit zu behandeln.

Wachs einschmelzen

Wachs einschmelzen, erster DurchgangIst es unter 10° C kalt, so kann im Freien noch nicht verarbeitetes Altwachs eingeschmolzen werden. So vorbereitet lassen sich vielleicht auch schon die eine oder andere Mittelwandwabe gießen.

Reparaturen

Vogelschaden an der BienenbeuteSind die Temperaturen höher, lassen sich Beutenreparaturen durchführen. Oftmals müssen Spechtlöcher gestopf oder abgesplittertes Holz an den Außenseiten verkittet werden. Um die Innenseiten der Beuten kümmern sich die Bienen mit ihren Spezialkitt, dem Propolis, allerdings schon selbst.

Mittelwände herrichten

Praxis des Einlötens, Modul 10 Imker-AnfängerkursFür die Rähmchen lassen sich die Drähte nachziehen, falls ihr alte verwendet – was wir selbst allerdings nicht tun. Doch auch die neu gelieferten lassen hin und wieder zu wünschen übrig.

Schmökern

Ansonsten empfehlen wir das Lesen von Fachliteratur. In unserem letztjährigen Adventskalender haben wir einige rezensiert, schaut doch einfach mal durch, was euch interessiert und bestellt diese eventuell über eure Büchereien. Während des Lockdowns haben diese dann die Zeit, sie für euch zu kaufen oder aus anderen Büchereien zu ordern. Schreibt eine Mail und fragt nach. Ihr könntet jetzt auch endlich Zeit finden, die letzten Ausgaben eurer Imkerzeitschrift gründlicher zu lesen. Oder euch die Monatsausgabe des Vorjahres nochmal durchzusehen.

Fortbildung

Gerade im Bereich der Fortbildungen gibt es in der kalten Jahreszeit einige Angebote. Informiert euch über die Webseiten eures örtlichen Imkervereins oder anderer überregional agierender Vereine wie dem DIB, Deutscher Imkerbund.
Solltet ihr besondere Fortbildungswünsche haben, könnt ihr euch gerne an uns wenden. Wir vermitteln entsprechende Referent(inn)en oder bieten euch etwas eigenes an.

Einen erfolgreichen Start ins neue Jahr wünschen wir euch!