Rezension Schmöe: „Lieblingsplätze Oberfranken“ – und die Bienen sind auch dabei!

Cover Schmöe, Lieblingsplaetze Oberfranken, GmeinerDie „Lieblingsplätze Oberfranken“ von Friederike Schmöe sind beileibe keine unheimlichen, meuchelmörderisch anmutenden Düsterorte, wo hinter jeder Ecke ein Verbrechen lauert. Die in der Bamberger Region besonders als Krimi-Schriftstellerin bekannte Linguistin, quasi die „Mutter“ von Katinka Palvy und Kea Laverde, aber auch einiger weiterer nichtserienhaften Romanfiguren, kann nicht nur Blut.

Mit ihrer überarbeiteten Auflage innerhalb der „Lieblingsplätze“-Serie des Gmeiner Verlags – der Oberfrankenband strahlt im frischen Lindgrün! – beweist sich die Wahl-Bambergerin als Kennerin unserer wunderschönen Landschaft „in der neuen Mitte Europas von der bayerisch-tschechischen Grenze im Nordosten bis zur Stadt Bamberg im Südwesten“, so der Verlagstext. Tja, und Bienen-leben-in-Bamberg.de ist hier mit gemeint! Wie das?!

Aufgestöbert von PD Dr. Schmöe

Ihr ahnt schon, was diese Rezension zu den Lieblingsplätzen mit unserem ureigensten Lieblingsthema „Bienen“ zu tun hat. Nun, eines Sonntags stöberte uns Frau Schmöe, die nicht sehr weit entfernt von unserer Bienen-InfoWabe in Bamberg wohnt, im Bienengarten auf. Hingerissen von unserem stetig sich verschönernden Platz, der bis 2015 nur eine grüne Wiese als fantasieloses „Rückbaugebiet“ der Landesgartenschau 2012 war, sprach sie uns direkt an. Sie würde diesem Flecken des ERBA-Parks gerne ein paar Zeilen in ihrer neuen Auflage widmen und ob uns das Recht wäre.

Wir hatten diese Begegnung zwar nicht vergessen, doch geargwöhnt, dass es unser Herzenswerk vielleicht aus Platzgründen nicht mehr zwischen die Buchdeckel geschafft hatte. Doch  unlängst erhielten wir überraschend ein Päckchen vom Verlag! Gleich blätterten wir an die erwartbare Stelle vor (Kapitel 22, ERBA-Park, S. 63), was gar nicht so  einfach war. Denn es hielten uns wunderbare Bildseiten zu weiteren Natur- und Stadtschönheiten auf, die wir am liebsten sofort durchgelesen bzw. am besten auch sofort besucht hätten.

Na gut, etliche kennen wir ja auch bereits, aber deshalb lässt sich um so leichter sagen: Ja, wir nicken die Auswahl der Oberfranken-Kennerin unbedingt ab! Dass die Verfasserin und Fotografin der vielen, vielen Bilder gebürtige Coburgerin ist, kann für die eher sich selbst genügenden Bamberger nur gut sein. So weitet sich der Blick gen Norden, und auch die Bayreuther und Hofer Gegenden haben unbestritten sehr viel Charme, wie ich aus vergangenen „Vorwende-Tagen“ noch gut weiß. Zeit für mich, mit Schmöes liebevoll bis augenzwinkernd arrangierten Reiseführer auf Wiederentdeckungstour zu gehen!

„Bienenleben und Wasserspaß“

Nun aber zu „unserer“ Stelle. Nicht nur, dass die Dozentin der Deutschen Sprachwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg erwartungsgemäß unser damaliges kurzes Informationsgespräch richtig erinnert bzw. nachrecherchiert hat. Vielmehr hat sie auch die wesentlichen Punkte, um denen es uns geht, knapp, doch fein herausgearbeitet.

Besonders freut uns natürlich, dass wir in der Titelüberschrift den Vorrang VOR dem „Wasserspaß“ erhielten. Der ist nämlich wirklich ebenfalls sehr schön und eine völlig verständliche „Konkurrenz“ … ach nein, eher doch eine Ergänzung. Denn wenn Klassen, die von uns unterrichtet werden, zu viele Schüler aufweisen, teilen wir auf. Die eine Hälfte darf die Bienen streicheln, während die andere die Wartezeit auf dem „Großen Sams-Spielplatz“ überbrückt.

Klöße, Luna-Bowle und 1/4-m2-Pizza

Trotz des warmen Gefühls, bauchgepinselt worden zu sein, wird die Rezension hier dennoch ehrlich bleiben. Als Feinnase stößt mir der merkwürdige Geruch des Buches auf. Der wird sich hoffentlich mit der Zeit abbauen. Auf ein Register ist verzichtet worden. Dafür ist das Inhaltsverzeichnis bei übersichtlicher Gliederung um so ausführlicher. Die Fränkische Schweiz ist eindeutig unterrepräsentiert. Aber über diese Region gibt es ohnehin schon genügend Lesestoff. Verziehen.

Gut gefallen haben mir Schmöes kleine, in die in Fakten, Historie und Beschreibungen eingebundenen Geschichtchen, die gerne auch mal im O-Ton die für sprachliche Auflockerung sorgen. Beispiel: „Es dauert bei euch noch a bissla! Ich hab grad neue Klöß nei. Zwanzig Minuten!“ (-> S. 109 beim auch uns bekanntem „Alt“ in Dietzhof/Leutenbach.)

An jedem Textseitenende findet sich außerdem – in Rot herausgestellt – ein weiterführender, zur Örtlichkeit passender Anschluss-Tipp.
Lieblingsstelle: „Bei Vollmond auf dem Rücken treibend in den Himmel blinzeln und dabei eine Luna-Bowle schlürfen. Wer mag, leiht eine Luftmatratze für den komfortablen Blick in den Himmel aus.“ (S. 37, Bad Rodach, ThermeNatur). Oder: „Ganz Hungrige freuen sich bestimmt über eine „1/4-m2-Pizza!“ – die es im Forsthaus Kamerun gibt (S. 131, Kapitel „Auf nach Afrika!“ – ja, ganz richtig gelesen!).

Sie sehen schon – für kulinarische Tipps der flüssigen wie festen Art ist bestens gesorgt. Eigentlich reichen mir als Appetizer schon genau diese Fußsteg-Stellen, um meine Nach-Corona-Wiedersehens-Rundreise durch Oberfranken perfekt zu planen. 😉

Fazit: Kaufen! Reisen! Schlemmen! Erleben! Übrigens für die ganze Familie, denn Gewalttouren blieben generell außen vor.

Und auch in Corona-Zeiten macht das Blättern trotzdem Spaß, weil man, wenn auch nicht frische Luft, so doch ein bisschen Wissen tanken kann! Oder hätten Sie’s gewusst, dass Königin Victoria, die Gemahlin des Coburger Prinzen Albert, sich dessen Geburtsort Schloss Rosenau als „mein wirkliches Zuhause“ angesehen hatte? Und dass ich als geborenen Fürtherin, aufgewachsenen Nürnbergerin, für Oberfranken und besonders Bamberg, genau dasselbe sagen könnte?! So ist das Buchgeschenk auf keinen Fall verschwendet, sondern von mir zum „Lieblingsreiseführer“ geadelt!


Schmöe, Friederike: Lieblingsplätze Oberfranken : Zauberhafte Ausflugsziele, Paradiesisch schlemmen, Freizeitspaß für Familien. 1. überarb. Aufl. Meßkirch : Gmeiner-Verl. 2021. Inkl. E-Book.

Erntedank zum Kürbisfest in Muggendorf

Kürbisfest in MuggendorfBiene an SonnenblumeKürbisfest in MuggendorfFast zwei Wochen schon her, aber das Wetter ist nach wie vor „Ernte-Dank-Fest-reif“. Daher stört die Verspätung des Ausflugsberichts, den wir gemeinsam mit Ex-Imkerin Michaela Hock unternahmen, sicherlich nicht. Auch bietet so mancher Blumenstand auf dem Bamberger Markt weiterhin Sonnenblumen an, auf die die Bienen fliegen. Der reiche Erntesegen ist diesen fleißigen Helferinnen zu verdanken – und wir sind es nicht müde, die Menschen daran zu erinnern. Erfreut euch und habt Spaß an den Fotos! Wer ebenfalls Sonnenblumen-Bienen erwischt hat … gerne im Kommentar posten!

Biene an SonnenblumeUnser schöner Tag begann im Naturfreundehaus in Veilbronn mit einem gemütlichen, frühen Mittagessen mit Blick über das sonnendurchflutete Leinleiter Tal. Sodann erfreuten wir uns im Leidingshofer Tal an der Ruhe, die wir allerdings an diesem Wochenende mit etlichen weiteren Naturliebhabenden zu teilen hatten. Wir kennen das Tal aber durchaus einsamer.

Kürbisfest in Muggendorf

Ab dem Parkplatz am Bahnhof in Streitberg liefen wir den Höhenweg nach Muggendorf, um an der Wiesent Kaffee zu trinken. Kuchen war um 17 Uhr leider schon aus, doch die Kalorien, die wir dadurch gespart hatten, nahmen wir auf dem Festgelände problemlos auf. Eine ganze Reihe an geschmückten Holz- und anderen Wägelchen wartete auf seinen großen Auftritt, der vor allem für die Kinder gedacht war. Als es wegen eines Feuerwehreinsatzes in einem nahen Fabrikgelände doch ziemlich spät wurde, nahmen wir den Bus, der dann prompt im Umzug stecken blieb. Dadurch genossen wir aber unerhofft einen erhöhten Ausblcik auf den Umzug und standen zudem im Warmen.

Kürbisfest in Muggendorf

Fotogalerie Kürbisfest Muggendorf

 

Ladarer Dorfladen – ein Genussparadies in Unterleinleiter

[Hinweis: Werbung, unbeauftragt! Bei diesem Text handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der unbeabsichtigt durchaus eine werbende Wirkung beim Leser haben könnte, ohne dass ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt wurde!]
Honigregal im Ladarer Dorfladen UnterleinleiterAußenansicht des Ladarer Dorfladens UnterleinleiterSo attraktiv hatten wir uns den als Genossenschaft geführten Ladarer Dorfladen gar nicht vorzustellen gewagt. Während unseres kurzen Osterurlaubs im Leinleitertal suchten wir ihn gezielt auf, da wir bereits mehrfach von ihm gelesen hatten  (z. B. hier) und – wie immer, wenn wir auf Reisen sind – nach regionalem Honig spähen. In der Kirchenstraße 11 wurde er uns sogar in schmucken wabenförmigen Regalen präsentiert.

Kaffeepause im Ladarer Dorfladen UnterleinleiterDer Imker

Imker Eddy Übelacker und Reinhold Burger im Ladarer Dorfladen UnterleinleiterPurer Zufall, dass wir den verantwortlichen Imker, Edmund Übelacker, kennenlernten und uns sogleich über Wohl und Wehe der Bienen in der Fränkischen Schweiz austauschten. Betroffen machte uns, dass es auch hier in dieser Idylle Imker gab, die jede Menge Völker verloren hatten. Wer beim Namen Übelacker zuckt, hat allen Grund dazu. Ja, es war tatsächlich Verwandtschaft, und zwar der Bruder von Karl-Heinz, Vorsitzender des Imkervereins Bamberg und Umgebung sowie der HEG.

Historische Aufnahmen des Dorfes im Ladarer Dorfladen UnterleinleiterDoch zurück zum Dorfladen. Denn dieser ist auf alle Fälle eine Erfolgsgeschichte, der sicherlich ein Stück weit dazu beiträgt, dass das Dorf im Landkreis Forchheim und Mitglied in der Verwaltungsgemeinschaft Ebermannstadt nicht wie ausgestorben wirkt. Woran der Imker seinen Anteil hat, war er doch bis vor nicht allzu langer Zeit im Vorstand des Genossenschaftsladens.

Das Angebot

Regionale Produkte im Ladarer Dorfladen Unterleinleiter Metzgerei Schatz liefert an in den Ladarer Dorfladen UnterleinleiterAngeboten werden in der Kirchenstraße 11 allerlei Lebensmittel, Getränke, Süßwaren und Dinge des täglichen Bedarfs wie Frischewaren aus regionalen Bäckereien und Metzgereien – dem Schatz sahen wir beim Anliefern zu – also das ganze Vollsortiment samt Schreib- und Drogeriewaren.

Lebensmittelregal im Ladarer Dorfladen UnterleinleiterHübsch und ordentlich eingeschlichtet, in zwei Räumen verteilt, attraktiv aufgelockert von einem Gemüsekarren mit fränkisch-weiß-rot-gestreiften Baldachin, und auch ein Kaffee-Eck mit gemütlichen Sitzmöbeln fehlte nicht. An den Wänden historische Fotografien des Dorfes und eine Pinnwand, quasi die Offline-Variante einer Facebook-Gruppe namens „Ladarer“. Denn hier trifft man sich noch persönlich.

Das Kaufpublikum

Verkaufskraft im Ladarer Dorfladen UnterleinleiterKaffeepause im Ladarer Dorfladen UnterleinleiterSo auch an diesem Montagvormittag. Dass dabei das Kaufpublikum der demografischen Entwicklung folgte –  also mehr Ältere als Jüngere – was soll’s? Als ob man den Wert eines Käufers oder Käuferin am Alter festmachen müsste.

Und doch – man wünsche sich schon, dass auch die Jungen des Dorfes „ihren“ Laden vermehrt aufsuchen würden, so die erste Vorsitzende des Genossenschaftsladens, Sylvia Baumann, die wir – genau! – aus purem Zufall trafen und ihr zu „ihrem“ Laden gratulierten. Und da man vom Gratulieren nicht satt wird, wir aber aufgrund des Anfahrens mit dem Rad keine großen Einkäufe zwecks Unterstützung des Dorfladens machen konnten, boten wir anderweitige Hilfe an.

Das Ehrenamt

Ladenschild des Ladarer Dorfladen UnterleinleiterFrau Baumann holte zunächst noch ihre Tochter vom nahen Schule ab, um sich dann die rare Zeit zu nehmen, über die Inhalte eines Flyers zu sprechen, den wir zu Entwickeln anboten. Denn uns war aufgefallen, dass man nirgends im Tal Werbung zum Laden finden würde, von einem Schild direkt an der Hauptstraße mit Abzweig Kirchenweg einmal abgesehen. Ja, da hätte man durchaus so einige Pläne, nickt Frau Baumann, doch es reiche halt die Zeit hinten und vorne nicht dafür.

Man benötige mehr ehrenamtliche Kräfte, um alles Notwendige zu verwirklichen. Nun, zumindest hier können wir ein bisschen etwas beitragen, obwohl wir ja doch nur Gäste sind, dies aber regelmäßige. Darum liegt es auch ein Stück weit in unserem eigenen Interesse, diesen schönen Dorfladen mit erhalten zu helfen. Honig jedenfalls kann man dort einen sehr leckeren kaufen!

Außenansicht des Ladarer Dorfladens UnterleinleiterMehrmals im Jahr wird gefeiert, und den passenden Wein dazu hat die ehemalige Unterfränkin mit ins Tal zwischen Heiligen- und Ebermannstadt eingebracht und wird von der überwiegend Bier trinkenden Bevölkerung mittlerweile gern genossen. Es heißt ja wohl auch nicht umsonst „Genossenschaft“.

Die Öffnungszeiten des Ladarer Dorfladens in der Kirchenstraße 11, 91364 Unterleinleiter, sind Mo bis Fr von 6 Uhr bis 18 Uhr und Sa. bis 13 Uhr.

 

Frohe Ostern und ein süßes Ende der Fastenzeit …

Osterbrunnenei mit Bienenmotiv, Fränkische Schweiz, Ebermannstadt… wünschen wir all unseren Bienenfreundinnen und -freunden sehr herzlich!

Ilona und Reinhold

Und auch, wenn es morgen kühl sein wird – der Saisonstart wird nicht verschoben. Ein heißer Kaffee wartet in der Bienen-InfoWabe auf alle Unterschrockenen. Oder sollten wir doch lieber Glüh-Met anbieten? Auch okay. Lasst uns das neue Bienenjahr feiern, wir haben es jedenfalls in diesem Baum schon kräftig summen hören.

Weißer Blütentraum vor blauem Himmel

Ganz in Weiß! Pretzfelds Blütentraum!

Blühende Obstplantagen bei PretzfeldEines der größten Kirschanbaugebiete Europas – Pretzfeld, am südlichen Rand der Fränkischen Schweiz im Landkreis Forchheim gelegen, ist derzeit ein Traum in Weiß. Von weither kommen Gäste, um sich dieses 200.000 baumstarke Obstblütenspektakel anzusehen.

Bienenbeuten unter Obstbaumblüte035-Apfelbluete-FraenkischeWir wollten wissen, ob der zarte Duft auch genügend Bienen anzuziehen imstande ist. Unser imkerlich geschärftes Auge entdeckte entlang des Fahrrad- und Wanderwegs von Pretzfeld (erreichbar ab Forchheim stündlich mit der Agilis-Bahn) nach Eggloffstein etliche Bienenbeuten und -häuser, vor denen es emsig summte. In den Bäumen selbst jedoch sind die wichtigen Bestäuber nur vereinzelt zu sichten. Es könnten unseres Eindrucks nach ruhig ein wenig mehr sein.

Wie schmeckt ein Obstblüten-Honig?

Wildensorg ObstbaumblüteUnser eigener obstbaumnaher Standort in Wildensorg am Rinnersteig hatte im vergangenen Frühjahr keine Kostprobe erbracht, da es zur Zeit der Blüte ständig zu kalt war und regnete. Erst im Laufe des Frühsommers konnten unsere Bienen damals eintragen und wir daher erst Ende Juli schleudern. Viel zu spät, doch extrem lecker und durch den Wiesensalbei und Weißklee sehr würzig schmeckend, hat er für die entgangene Obstbaumblüte reichlich entschädigt.

Apfelblühte in der Fränkischen SchweizTja, und heuer stehen unsere beiden Wildensorger Völker zur vollen Blütezeit interimsweise in den Buger Wiesen, denn wir mussten sie kurzfristig aus dem bisherigen Standort entfernen. Sie werden jedoch in einer Woche auf ein Nachbargrundstück zurückgestellt. So erfahren wir also wohl erst 2015, wie unser „reiner Obstblütenhonig made in Bamberg“ schmecken wird.

Weitere „Bamberger Lagenhonige“ und ihre Ingredenzien.