Tag der Erde – Earth Day – Motto 2021: Jeder Bissen zählt

Ein Glas des Bamberger LagenhonigsDas Motto am 22.04.2021 am Tag der Erde / Earthday:

Jeder Bissen zählt
Schütze was du isst – schütze unsere Erde
Lebe bewusst und nachhaltig
Bio, Regional, Fair

Mit dem Kauf unseres Bamberger Lagenhonig erfüllt Ihr dieses Motto mit gutem Gewissen an eurem Frühstückstisch.

Erfüllungsgrundsätze

Wir sind Lizenznehmer des Siegels „Region Bamberg – weil’s mich überzeugt“ der Regionakampagne von Stadt und Landkreis Bamberg, deren Grundsätze ihr hier nachlesen könnt.

Alle rund 20 Bienenvölker an 8 sich im Stadtgebiet Bambergs befindlichen Standorte („Lagen“) werden direkt beerntet und ohne Umwege am Obstmarkt 10 in der Innenstadt abgefüllt. Unter „Aufsicht“, denn unsere Transparenz ist lückenlos. Jede/r kann uns grundsätzlich  jederzeit besuchen kommen – natürlich nach Vereinbarung, denn nicht nur in Coronazeiten würde unsere Honigmanufaktur aus allen Nähen platzen.

Im Juli finden öffentliche Honigernte- und -schleudertage statt, bevorzugt für unsere Bienenpatinnen und -paten. An den restlichen Tagen sind Imkerkursteilnehmende zugange, die also jederzeit – und vor allem auch übers ganze Jahr hinweg! – Einblick nehmen in unser Tun.

Bamberger Lagenhonig

Und wie ist das mit „Bio“?

Dass wir uns nicht biozertifizieren, hat mehrere Begründungen. Ein paar davon genannt: Teure Zertifizierungsmaßnahmen erhöhen den Honigpreis immens und erfordern langwierige Organisationleistungen, die wir als kleine Manufaktur gar nicht leisten können, zumal wir unser Hauptaugenmerk auf den Bildungsbereich legen. Andere Begründungen sind fachlicher Art. Um diese nachzuvollziehen, sind wir gerne bereit, und ausführlicher mit euch zu unterhalten. Solltet ihr jedoch als Nicht-Imker/in noch keine Ahnung von den verschiedenen Betriebsweisen haben, so bringt viel Zeit mit, damit wir „ausholen“ können.

Fakt ist, dass wir geschätzt 95% alle Anforderungen erfüllen würden, die je nach Zertifizierer unterschiedlich ausfallen. Doch auch über den restlichen 5% liegt kein Makel, lediglich eine logische Begründung, warum wir anders verfahren.

Stapel Mittelwandrähmchen, selbstgegossen aus EigenwachsproduktionBeispiel 1: Das verwendete Wachs muss in der Bio-Imkerei aus zertifizierten Öko-Wachsbetrieben stammen. Und dies sogar, wenn es sich – wie bei uns – um Eigenwachs handelt. Soll es tatsächlich etwas Besseres als Wachs von den eigenen Bienen geben?! Wo beginnt und endet die Grenze zur Geldschneiderei bzw. sich untereinander zuschanzen unter Öko-Einrichtungen?!

Beispiel 2: Bei einigen Zertifizierern darf die Völkervermehrung nur über den Schwarmtrieb erfolgen. Der Sinn dahinter ist uns nicht eingängig genug, denn eine vernünftig betriebene Ablegerbildung nimmt den Schwarmtrieb lediglich gezielt und zur passenden Zeit vorweg. Das hat auch mit Lebenswirklichkeit zu tun, denn nicht jede/r Imker/in kann so viel freie Zeit zum permanenten Beobachtung investieren, wie es Vollerwerbs-Biobauern vielleicht ermöglicht ist. Das Entkommen von Schwärmen in der Stadt stellt mittlerweile tatsächlich ein Problem dar, wir möchten das unter keinen Umständen forcieren.

Beispiel 3: Wir verwenden Haushaltszucker für die Wintereinfütterung. Bio-Zucker aus Südamerika zu importieren sehen wir als NICHT nachhaltig an. Und die erst in jüngster Zeit sich entwickelnde heimische Bio-Zuckerherstellung (in BaWü, verarbeitet in der Schweiz) würden wir sogar kaufen, müssten wir nicht eine ganze Palette mit 800 Kilo abnehmen. Sorry, dazu reicht unser Platz einfach nicht aus. (Über die Zuckerfrage, die sich bei Nicht-Imker/innen automatisch einstellt, bitte Grundartikel mit dort aufgeführten Reihenbeiträgen nachlesen. Ja, nehmt euch Zeit, danach können wir gerne diskutieren).

Fazit: Trotz einiger Versprechungen von Bio-Zertifizierern gibt es nicht zu jeder (weiteren) völkerbetriebsführenden Frage eine plausible und praktikable Antwort, ob das nun „Waben nur in den Honigraum einhängen“ oder „keine Drahtstabilisierung der Honigwaben“ betrifft. Zumindest sind wir mit den Antworten nicht soweit zufrieden, dass diese uns Anlass geben würden, uns – ohne erkennbare (Bienen-)Not – den geld- und zeitaufwändigen Verfahrensweisen zu unterziehen.

Wie gesagt, das alles trifft nur auf vielleicht 5% unserer eigenen Betriebsweise zu. Weitere Details siehe auf unserer auf einer A4-Seite zusammengefassten Imkerphilosophie.

Sich diese und andere Fragen zu stellen und ständig nach Antworten zu suchen, ist das Wesen eines verantwortlichen Lebens. Dieser Earth-Day soll uns immer wieder daran erinnern.

BLIB-Team / Foto © Elke Puchtler

Vollversammlung zur weltweiten Lage der Bestäuber

Biene in ApfelbaumblüteNicht gerade ums Eck, Kuala Lumpur. Doch richten sich unsere Blicke mit Interesse nach Malaysia. Dort findet vom 22.-28.2.2016 eine Vollversammlung des Weltbiodiversitätsrates* statt, um die weltweite Lage der Bestäuber und ihre Bedeutung für die Nahrungssicherheit zu beleuchten.

Ziel ist eine von allen Mitgliedsstaaten akzeptierte Wissensbasis für politische Entscheidungen im Bereich Landwirtschaft und Naturschutz.

Informationen zum Bestäuberbericht, Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, UFZ, unter www.ufz.de.

[via idw-online]

* Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) zu seiner 4. Vollversammlung.

 

Bamberger Aktionstag zum „Tag der Umwelt 2015“ und die Bienen

Begrüßung zur Führung„Meine Frau hat mich geschickt, ich soll Honig holen“, so ein Teilnehmender unserer kleinen Gruppe auf die Frage nach der Motivation, zum „Tag der Umwelt“ an unserer Führung teilzunehmen. Daran lässt sich erkennen, dass es nicht einfach ist, regionalen Honig zu ergattern, denn nur 20% des deutschen Honigbedarfs wird noch von eigenen Imkern gedeckt, der Rest muss aus dem Ausland importiert werden. Und so hatten auch wir selbst nur ein Glas „Bamberger Lagenhonig“ als Anschauung dabei. Nicht zum Verkauf, sondern um auf das Regionalsiegel hinzuweisen bzw. auf die Broschüre Essen & Trinken aus der Region Bamberg.

Station 1: Bienen-InfoWabe in spe

Künftiger Standort der Bienen-InfoWabeDem Motto „Nachhaltigkeit“ und dem Austragungsort ERBA-Park getreu lag der Schwerpunkt unserer Führung „Zur Zukunft der Bienenstadt Bamberg“ allerdings nicht auf dem Honig, sondern auf der kommenden Errichtung der Bienen-InfoWabe im südlichen Teil der ERBA-Insel. Um tatsächlich Nachhaltigkeit zu erzeugen bedarf es eines dauerhaft sicht- und aufsuchbaren Raumes an einem festen Ort. Dazu wollten wir am 11.07.2015 ein paar Worte mehr sagen.

Ilona erläutert Infotafeln zur Bienen-InfowabeDa die beiden großen Lehrbienenstände der zwei Bamberger Vereine – also Burgebrach und Galgenfuhr – etwas bzw. sehr weit außerhalb der Stadt liegen und die beiden Vereine ihr Hauptaugenmerk auf der imkerlichen Ausbildung legen, wollen wir mit dem zukünftigen Informations- und Bildungszentrum eine vereinsunabhängige bzw. vereinsübergreifende Lücke für die allgemeine Öffentlichkeit innerhalb der Stadtgrenzen schließen. Sie soll auch Heimat der Bamberger Schulbiene, also eine Art „grünes Klassenzimmer“ sein. Einmal auf den Geschmack gekommen werden Interessierte ganz sicher sogar den Weg zu „ihrem“ Imkerverein dann finden.

Reinhold mit Bautafel der Bienen-InfoWabeDa der Bau der Bienen-InfoWabe noch nicht begonnen hat, markierten wir für die Führung das wabenförmige, ca. 42 m² große Areal mit Pfosten, an denen kleine Schautafeln angebracht waren. Nach der Begrüßung am Treffpunkt des Fünferlesstegs begaben wir uns gemeinsam die paar Schritte hinüber und erläuterten das Vorhaben. Immerhin sind wir seit zwei Wochen im Besitz der Bautafel, so dass wir eigentlich jedem der Besucher einen Spaten in die Hand zum Losgraben hätten drücken können. Doch bei diesem Wetter wollten wir das ganz sicherlich niemanden zumuten.

Station 2: Bienen-Blühweide im Interkulturellen Garten

Neues Gartenhaus des Interkulturellen Gartens BambergEtwas weiter ist man im angrenzenden Interkulturellen Garten Bamberg, der seit dieser Woche über einen Unterstand mit Gerätehaus verfügt und der ebenfalls eine Anlaufstelle zum Umwelttag war.

Bienen-Blühweide, Parzelle im Interkulturellen Garten BambergHier wartete auch schon unsere kleine Bienen-Blühweide, die seit vergangenem Jahr das ihrige dazu beiträgt, den Bienen – und damit sind Hummeln, Honigbienen und Wildbienen gleichermaßen angesprochen bzw. angelockt – ein Nektar- und Pollenangebot zu bieten.

Bienen-Blühweide, Parzelle im Interkulturellen Garten BambergDer Samen ging buchstäblich auf, denn mittlerweile kümmern sich auch andere Vereinsmitglieder um die kleinen Tierchen und achten auf einen sorgsamen Umgang mit den Erdnestern der Wildbienen. Dass sich allerdings auch Wespen eingenistet hatten, fanden wir alle nicht so berauschend. Doch dürfen sie hinter unserer Parzelle das Jahr noch zu Ende bringen.

Nachdem sich unserer Gruppe an der Grundwasserpumpe erfrischt hatte, ging’s weiter zum Wäldchen am Fünferlessteg.

Station 3: Lehrbienenstand

Lehrbienenstand ERBA-Park Der kleine Lehrbienenstand mit zwei Völkern, davon eines der Autorin und Journalistin Meike Winnemuth, die Bienenpatin ist, lag im hellen Sonnenlicht und wir verzogen uns in den Schutz der schattenspendenden alten Bäume. Ohnehin beginnt gerade die etwas heikle Phase des Sich-gegenseitig-Ausräuberns, bedingt durch die sommerliche Trachtlücke. Daher wollten wir den Bienenstock nicht öffnen, um die honigschweren Düfte nicht an die Umgebung abzugeben und andere Bienen oder Insekten anzulocken. Reinhold erläutert Brutwabe und Varroa-Milbe

Reinhold erläutert Brutwabe und Varroa-MilbeStattdessen begnügten wir uns mit dem Vorzeigen von Schautafeln, um die unterschiedlichen Bienenwesen zu zeigen. Anhand eines Fotorähmchens erläuterte Reinhold die Varroa-Milbe, neben Trachtnot und Pflanzenschutzmittel ein weiterer Feind der Bienen. Ausnahmslos alle hatten bereits von diesem Parasiten gehört.

Jungimker – die Zukunft der Bienenstadt Bamberg

Jungimkerin Svenja

Jungimkerin Svenja

Ohnehin war die Gruppe bereits bestens vorinformiert und konnte mit Kenntnissen zur Bienenwelt glänzen. Sicherlich hätte Svenja auch heute einiges zu erzählten gewusst, nicht nur in der Schule, wo sie kürzlich mit einem Einser-Referat über die Bienenwelt glänzen konnte. Sie kam mit ihrer Oma, die Herrin über Obstbäume auf 4.000 m² großem Grund ist und der Bienen von daher wohlgesonnen. Wir hatten vom Start der Jungimker am Ottobrunnen bereits einmal berichtet. Der „Bienenvirus“, dem zuallererst Christian Rindchen anheim fiel, hat sich von der Tochter nun auch auf den Vater, also den Opa von Svenja, übertragen. So soll es sein!

Und ein weiterer Jungimker-Anwärter befand sich in unserer Gruppe. Ihn hatten wir im vergangenen Jahr zum Tag der offenen Gärtnereien an unserem Info-Stand stehen. So sieht man sich also wieder. Hoffentlich bald mit Fragen an uns, die das EIGENE Volk betreffen, das wäre wunderbar! Wir erfahren gerne, ob unsere Führungen nachhaltig wirken und wir nicht stattdessen lieber ins Hainbad gegangen wären, wie vermutlich so viele andere an diesem heißen Wochenende.

Christine Michel und Karl FischerLogo "Tag der Umwelt" / Führung "Bienenstadt"Herzlichen Dank an alle Interessierten, die mit uns kamen, und natürlich vielen Dank auch dem Umweltamt der Stadt Bamberg, die diese Informationsplattform jedes Jahr für alle Umweltorganisationen ermöglichen.

Auch euer Einsatz lohnt sich, da sind wir uns sicher!