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Mo., 04.03.24 – Infoabend Imkerkurse / Kursberatung


Mo., 04.03.24 – Infoabend Imkerkurse / Kursberatung

Logo für das Schwerpunktthema: Imkerei der Bienen-InfoWabeLogo BLIB-Imkerkurse für Anfänger, Fortgeschrittene & VertiefungWann? Mo., 04.03.24  |  19.00 – 20.30 Uhr
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Bienen halten – ist das was für mich?! Informationen und Beratung zum Imkerkurs für Anfänger*innen und Vertiefungsseminare, Einblick ins Kursgeschehen, gegenseitiges Kennenlernen.
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Ablegerversorgung, Königinnenzeichnen, Weiselkontrolle, Drohnenbrutentnahme (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK23, Modul 6)

Ablegerversorgung im Imkeranfängerkurs, AK23, M6, Schwarmverhinderung / Bienen-leben-in-Bamberg.deZur Halbzeit des Imkerkurs für Anfänger gab’s jede Menge Stoff. Doch nicht alles davon war völlig neu, beispielsweise Königinnenzeichnen und Weiselkontrolle. Nun sind alle Arbeiten am Volk vor der Ernte im Juli erklärt und eingeübt. Neu waren die Ablegerversorgung und die Entnahme der Drohnenbrut. Neu auch, selbst eine Drohne in die Finger zu bekommen und sie zu einer Fake-Königin zu machen. Hier die Lektionen der Reihe nach:

Ablegerversorgung

Ablegerversorgung im Imkeranfängerkurs, AK23, M6, Schwarmverhinderung / Bienen-leben-in-Bamberg.deDMilchsäurebehandlung beim Imker-Anfängerkurs, AK19, M5en im Modul 4 gebildeten Ableger wanderte von seinem Interimsstandort aus den Buger Wiesen zurück zum Bienenweg.

Nun wird seine Entwicklung begutachtet. Befindet er sich in einer Aufwärtsentwicklung? Hat die junge Königin ihren Hochzeitsflug erfolgreich bestanden und legt fleißig?

Nach dem empfehlenswerten Separieren der Königin – haben wir im Kurs nicht gemacht, wäre aber besser – wird das noch kleine Volk mit Milchsäure besprüht. Da noch keine Waben verdeckelt sind, kann diese erste Varroaprophylaxe ihre Wirkung entfalten. Allerdings hält das leider nicht für immer. Doch bis zum August/September ist ja noch etwas hin, wenn wir mit Ameisensäure weitermachen werden.

Königinnenzeichnen

Im Modul 5 sahen unsere angehenden Jungimker*innen dabei zu, wie Reinhold eine Königin gezeichnet hat. Dies soll nun mit Drohnen eingeübt werden. Paarweise ging es an zwei Völker. Eine*r hielt die Brutwabe. (Ja, muss man betonen. Wir hatten ernsthaft Honigwaben nach Drohnen abgesucht. Und, Ja, es darf gelacht werden!)

Die/Der andere pflückte sich eine Drohne, was leichter aussieht, als getan ist.

Dann schnell ab in den Stempel – aber ins richtige der beiden hohlen Teile! – und vorsichtig mit dem Schaumstoff die „Königin“ in eine Halteposition bugsiert, so dass ihr oberer Rücken sanft zwischen den Stäben festgeklemmt auf ihre Kennzeichnung wartet.

Trocknen lassen, etwas anräuchern, um unseren menschlichen oder den Geruch des Farbstiftes zu überdecken, und ab mit der Königin zu ihrem Volk, das sie hoffentlich auch wieder annimmt. Hin und wieder passiert es, dass sie nicht mehr beachtet wird. Vielleicht wurde ihr Unterleib versehentlich gequetscht und sie riecht nicht mehr so, wie eine gesunde, legefähige Königin es sollte.

Eine sehr ausführliche Beschreibung aus dem letzten Jahr zeigt die Tücken bei diesem so simpel wirkenden Vorgang.

Weiselkontrolle

Nachdem die Brutwabe schon mal in der Hand ist, wird gleich auch nach Weiselzellen gefahndet. Spielnäpfchen fanden sich mehrere, doch nur wenig Königinnenzellen. Alles zu diesem Vorgehen der Schwarmverhinderung findet sich im Beitrag zum Modul 5.

Drohnenbrut entnehmen

Das Entfernen des mit männlichen Larven und Puppen behausten Rähmchens nimmt den Varroadruck vom restlichen Volk, was sich langfristig positiv auf die Volksentwicklung auswirkt, so unschön die Tätigkeit auch ist. Die Drohnenbrut wird im Laufe der Saison mehrmals geschnitten. Noch weiß niemand so genau, ob Drohnen nicht auch wichtige weitere Funktionen haben als „nur“ die, eine fremde Königin zu begatten.

 

Um Nachhaltigkeit bemüht, lässt sich die entfernte Drohnenbrut (eingefroren) für das Auffüttern von Nestfallern oder fürs Federvieh verwenden. Auch wird das wertvolle Wachs eingeschmolzen und für die Völker wieder aufbereitet. Ein paar Teilnehmende probierten gar die Larven und bescheinigten ihnen einen haselnussigen, leicht honigsüßen Geschmack. Warum also nicht geröstet als Delikatesse kosten und so den Kreislauf der Natur schließen, indem nichts übrig bleibt, was verwertet werden kann.

Schwarmverhinderung, Ablegerbildung und Königinnenzeichnen (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK23, Modul 5)

Ein mit reichlich Anschauungen verbrachter Vormittag, der gerade noch so warm und trocken genug war, dass wir das Öffnen der Völker wagen konnten. Themen waren planmäßig das Schwärmen und seine Verhinderung, die Ablegerbildung als Wiederholung und eine ungeplante Königinnenzeichnung.

Wenn Bienen schwärmen

-BienenschwarmEinblick in den natürlichen Schwarmvorgang

Es wäre schon ein großer Zufall, stünde uns jedes mal zum Kursmodul ein gerade ausgezogener Schwarm zur Verfügung. So mussten sich die Teilnehmenden mit einer gedanklichen Trockenübung begnügen. Was braucht es, um ein Volk einzufangen?

Schwarm im Schwarmfangkasten, dahinter bereitstehende ZargeMaterial zum Schwarmeinfangen

  • Schwarmfangkasten (Eimer, Karton)
  • Deckel
  • Sprühflasche mit Wasser
  • Beute mit Mittelwandrähmchen

Vorgang

  • Für sicheren Stand sorgen (von mehr als Haushaltsleiterhöhe ist dringend abzuraten!)
  • Schwarm mit Wasser einsprühen
  • Eimer / Karton unter den Schwarm halten
  • Kurz und kräftig auf den Ast schlagen oder kräftig das Buschwerk schütteln
  • Schwarm „klatscht“ in den Schwarmfangkasten
  • Unterhalb der noch auf dem Ast verbliebenen Bienen den Behälter abstellen.
  • Deckel drauf mit einem Spalt als Einflugloch
  • Ein paar Stunden warten, bis die restlichen (Kundschafter-)Bienen zurückgekehrt sind
  • Umschütten in leere Zarge einer Beute
  • Bestücken mit 10 Mittelwandrähmchen

Infotafel Bienen: "Wohin reist ein Bienenschwarm?"

Restliche Bienen aus Schwarmfangkasten in Zarge einkehrenfrisch eingeschütteter BienenschwarmWas aber geht im Volk vor sich, wenn Imker*innen nicht für ein vorweggenommenes Schwarmgeschehen sorgen?

„Drei, Fünf, Acht, eine Königin ist gemacht“. 

Weiselkontrolle im Imkeranfängerkurs, AK22, M5, Schwarmverhinderung Das Schwärmen ist ein natürlicher Vorgang der Volksvermehrung. Zunächst werden von den Arbeitsbienen sogenannte Spielnäpfchen, bevorzugt an den Wabenunterkanten gebaut. Sobald es in der Bienenwohnung zu eng wird oder die Pflegebienen unterbeschäftigt sind, werden die Spielnäpfchen für die Eiablage vorbereitet. Es macht sich Schwarmstimmung breit, die kaum mehr zu stoppen ist.

Die schlüpfende Larve der künftigen Königin wird über den 3. Tag hinaus weiterhin ausschließlich mit Gelée Royale gefüttert, statt „nur“ mit Nektar, Honig und Pollen. Die so entstehenden Königinnenzellen, auch als Weiselzellen bezeichnet werden am 8. Tag verdeckelt und schlüpfen am 16. Tag, getreu der Formel „Drei, Fünf, Acht – eine Königin ist gemacht“. 

Die alte Königin wird nicht mehr gefüttert, stattdessen quer durch den Stock gejagt. Das Fitnessprogramm lässt sie abnehmen und somit wieder flugtauglich werden.

Schwarmverhinderung und Ablegerbildung im Imkeranfängerkurs, AK23, M5, Schwarmverhinderung / Bienen-leben-in-Bamberg.de

VoM Quaken und Tuten

Der Deckel ist geöffnet, die Königin schlüpftIst die junge Königin ab dem 16. Tag schlupfbereit, beginnt diese zu Quaken. Hervorgerufen wird das durch die Vibrationen ihrer Brustmuskeln, die über die Wabenwände übertragen werden. Alarmsignal für die alte Königin, spätestens jetzt mit rund der Hälfte ihres Volkes auszuschwärmen. Die alte Königin tutet allerdings zurück, solange sie wetterbedingt noch nicht ausschwärmen kann. Dann wartet die junge Königin noch ein wenig mit dem Geborenwerden … meistens jedenfalls!

Weitere Geräusche kommen von den Spurbienen. Indem sie die Bienen aufrütteln und mit dem Brustbereich für Vibrationen sorgen, erzeugen sie eine Aufbruchsstimmung. Welche Bienen sich der Gruppe der Schwärmenden anschließen und welche Bienen im Stock zurückbleiben, ist noch nicht erforscht worden.

Die alte Königin schwärmt aus – und dann?!

Ein Scharm am Bienenweg 1 in BambergSobald die alte Königin den Stock verlassen hat, schlüpft die Nachfolgerin. Auch diese beginnt zu tuten. Die ihr nächstfolgende junge Königin wird sodann von den Arbeitsbienen erst einmal am Schlüpfen gehindert, bis klar ist, ob die junge Königin in einem Nachschwarm ebenfalls aus dem Stock fliegt. Derartige Nachschwärme – es können durchaus mehrere sein! –,  sind viel kleiner als der Vorschwarm. Sie erreichen die für das Überwintern notwendige Volksstärke meist nicht und werden daher von erfahrenen Imker/innen nicht eingeholt.

Aber auch das zurückgebliebene Volk zieht in punkto Nachschwärme die Reißleine. Sobald der Bien abschätzen kann, dass für das verbliebene Volk zu wenig Brut und Vorräte bleiben, werden die schlupfbereiten Königinnen nicht mehr vor dem Abstechen der zuletzt geschlüpften Königin geschützt. Die zuletzt geschlüpfte Königin geht dem Quaken ihrer Konkurrentinnen nach und sticht sie ungehindert von Arbeitsbienen in ihren Zellen ab. Der Stachel durchdringt das Wachs ohne Weiteres. Falls aber doch schon vorschnell eine Konkurrentin geschlüpft ist, entwickelt sich ein Kampf, den die stärkere Königin für sich gewinnt.

Nun kehrt wieder Ruhe im Stock ein. Für dieses Jahr gibt es keinen Honig mehr für die Imker*innen zu ernten, stattdessen aber vielleicht ein neues Volk einzufangen! Wie das vonstatten geht, kann hier nachgelesen werden.

Schwarmverhinderung

Wer allerdings sein Wirtschaftsvolk zur Honiggewinnung behalten und unkontrolliertes Schwärmen mit oft sehr schlechten Überlebensaussichten für das Schwarmvolk vermeiden möchte (fehlende Quartiere und Varroabehandlung, zu wenig Futter zur Überwinterung), sorgt für gezielte Schwarmvorwegnahme durch Ablegerbildung und  betreibt einmal wöchentlich (alle 7 Tage) eine Weiselkontrolle.

Wegen des späten Frühjahrsstart konnten wir die Schwarmverhinderung noch nicht mit dem praktischen Üben des Weiselzellenbrechens verbinden. Selbst die Anzahl der Spielnäpfchen war noch gering.

Ablegerbildung

Erst im zweiten geöffneten Volk fanden wir eine Königinnenzelle. Doch diese gaben wir an Katrin aus dem Vorgängerkurs mit. Denn Sie kam in den Genuss eines kostenlosen Ablegers für ihre neu geplante Schulimkerei, den wir als Zuschuss aus dem Programm „Supply my Schul-Imkerei“ abgaben.

So hatten wir jedoch genug Zeit, um noch einmal die Ablegerbildung zu wiederholen, die im vorangegangen Modul 4 etwas zu kurz kam. Denn vor einer Woche mussten wir ziemlich viel reinpacken in die Stunden, an denen wir wegen des anhaltenden kalten Wetters erstmalig zusammenkamen.

Zur Ablegerbildung gibt’s in der internen Kursorganisation eine Checkliste für unsere Teilnehmer*innen. Der Vorgang ist folgenderer:

  • Alles Material und Ablegerbeute bereit stellen
  • Eine aus der Frühjahreskontrolle gezogene Futterwabe bereit halten
  • Honigraum abnehmen, wegstellen -> auf Blechdeckel über Eck
  • Nach geeigneter Brutwabe suchen -> 3/4 verdeckelte Brut, Stifte und jüngste Larven mit den ansitzenden Bienen
  • Falls die Brutwabe nicht so optimal ist, kann evtl. auch eine zweite beigefügt werden
  • Kontrollieren, dass Königin nicht auf dieser Brutwabe sitzt
  • In bereit stehender Ablegerbeute einhängen -> Reihenfolge Foto und Checkliste
  • Rähmchen mit Pinnadeln für Transport sichern
  • Bienen aus Honigraum in Ablegerbeute einkehren -> diese wärmen die Brut
  • Abgeklebten Fluglochkeil fest arretieren -> mit Klebeband sichern
  • Abdeckfolie auflegen
  • Holzdeckel auflegen
  • Mit Spanngurt sichern
  • Blechdeckel und Fluglochabdichtung (z. B. Schaumstoff) nicht vergessen mitzunehmen!

Umsetzen eines Ablegers

Der Ableger wird (fest verschlossen, besser zweimal überprüfen!) und möglichst schüttelfrei zum etwa 2-3 Km entfernten Standort gebracht. In stark strukturierten Städten mit unterschiedlichen „Stadt-Landmarken“ wie Türme, Hochhäuser, Flusslauf, Straßenzüge, Wohn- und Industriegebiete darf der Abstand auch geringer sein, die Bienen können sich gut neu orientieren. Nach etwa vier Wochen (frühestens 21 Tage oder später) kann die Rücksiedelung erfolgen. Dann ist die neue Königin begattet und legebereit.

Demonstration Fluglocheinengung mit Styropor-Keil und kleinem Fluglocheingang über der Brut im imImkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungAm neuen Ablegerstandort den Fluglochkeil auswechseln -> kleine Einflugöffnung unterhalb der Brut. Mindestens 21 Tage warten, bis die Königin nachgezogen ist und Eier gefunden wurden. Dann kann mit Milch- oder Oxalsäure behandelt werden.

Königinnenzeichnen

Um nicht versehentlich die alte Königin in den neu gebildeten Ableger zu versetzen, passten wir gut auf, ob wir sie finden würden. Dies geschah in Zweiergruppen, denn alle sollten ja Erfahrung im Ziehen von Waben und im Begutachten der Situationen erhalten.

Schwarmverhinderung und Ablegerbildung im Imkeranfängerkurs, AK23, M5, Schwarmverhinderung / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Als jedoch dann die Königin auf einer Wabe auftauchte, gab es kein Halten mehr. Wäre es nicht so kühl und regnerisch gewesen, wäre die Situation nicht optimal gewesen. Denn flugs bildete sich eine menschliche Barriere vor der Beute, die „ins Auge“ hätte gehen können. Nun ja. Wir sprachen eingangs von wichtigen Eigenschaften, die ein/e Imker*in haben sollte, beispielsweise Geduld, eine gute Beobachtungsgabe und Frustrationstoleranz. Wir hätten vielleicht auch noch „Disziplin“ hinzufügen sollen … 😉

Königinnenzeichnen im Imkeranfängerkurs, AK23, M5, Schwarmverhinderung / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Königinnenzeichnen im Imkeranfängerkurs, AK23, M5, Schwarmverhinderung / Bienen-leben-in-Bamberg.deReinhold blieb gelassen und nahm die Gelegenheit wahr, um die noch ungezeichnete Königin mit Farbe zu bepinseln. Normalerweise wäre heuer Rot an der Reihe. Da Reinhold jedoch alle dunkleren Farben nicht so gut sieht, nimmt er generell in jedem Jahr abwechselnd Gelb oder Weiß. Er darf das, er kennt seine Königinnen.

Königinnenzeichnen im Imkeranfängerkurs, AK23, M5, Schwarmverhinderung / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Die Königin wurde in einem Plastikröhrchen eingefangen und mittels eines mit Schaumstoff bestückten Stempels vorsichtig nach oben geschoben, bis sich die royale Rückseite zwischen den Stäben zeigte. Nach dem Auftupfen der Farbe wurde sie nach etwas Antrockenzeit in der warme Jackentasche aufbewahrt. So mussten wir bei der nun fortgesetzten Weiselzellenkontrolle nicht mehr ganz so sehr beim Raus- oder Reingeben der Waben aufpassen, die Königin nicht versehentlich zu verletzen.

Die praktische Übung anhand der Drohnen folgt im Mai in Modul 6. Bis dahin passiert an Arbeiten nichts Neues. Alle Woche nun Weiselzellenkontrolle, Ablegerversorgung und – so wie es drei Tage nach dem Kurs in den Buger Wiesen geschehen – auch mal einen Schwarm einfangen.

Bis dahin können unsere Teilnehmer*innen und natürlich auch die Blogleser*innen ihre Beobachtungsgabe mit den folgenden Fotos trainieren. Wo entdeckt ihr die gerade im Schlüpfen befindliche Arbeitsbiene? Weiter oben im Text könnt ihr gleich auch noch die Königin suchen. Viel Vergnügen!

[Frühjahrsdurchsicht], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK23, Modul 4)

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Zur Honigraumerweiterung und Ablegerbildung kam heuer witterungsbedingt noch die nachzuholende Frühjahrsdurchsicht hinzu. Es ist zwar nicht unüblich, beim Imkern mehrere Arbeitsschritte in einem Rutsch durchzuführen. Doch zum besseren Verständnis des jeweiligen Anlasses einer Tätigkeit werden nachfolgend die einzelnen Schritte linear aufgeführt.

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Nach dem Sicherheitscheck (siehe Kursorga) konnten alle Teilnehmenden einzeln einen Blick in den oberen Brutraum werfen. Die durchsichtige Abdeckfolie beließen wir dabei erst einmal oben auf. Damit wir genug Zeit für die Praxis hatten, wurde die Diskussion „Für und Wider Folie“ durch Hinweis auf Literatur (hier Blogbeitrag und hier PDF Aumeier) abgekürzt.

Es war für manche der erste Kontakt mit einem Bienenvolk, das Smokerentfachen nahmen wir deshalb noch selbst vor. Denn es war ohnehin reichlich Stoff für heute, warum wir auch in die angekündigte Verlängerung bis 13 Uhr gingen.

A. Frühjahrsarbeiten

Bei der Frühjahrsarbeit fallen üblicherweise 5 Maßnahmen an:

1. Mäusegitter entfernen
2. Ggf. Fluglochkeil anbringen (machen wir nur bei schwachen Völkern)
3. Totenfallkontrolle
4. Volksdurchsicht
5. Brutraum aufsetzen (nur bei einräumiger Überwinterung)

Die Mäusegitter wurden bereits zu einem früheren Zeitpunkt entfernt, ein Fluglochkeil ist nur bei schwächeren Völkern von Nöten und die Totenfallkontrolle war ebenfalls bereits erledigt. Bleibe also Punkt 4 und 5.

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung /

zu 4. (verspätete) Frühjahrsdurchsicht

Die Theorie gab’s in Modul 2 (Skript siehe Kursorga). Wir entdeckten keine auffälligen Kotspuren an den Außenseiten der Beute. Folgende Fragen stellen wir uns beim direkten Durchsehen, als alle Teilnehmenden nacheinander eine Wabe ziehen durften.

a) Ist der Brutraum bzw. sind die Wabengassen gut mit Bienen durchsetzt? Die Werte wurden mit 6 bis 7 angegeben, je nachdem, wie die randseitig besetzten Wabengassen mit einbezogen wurden.

b) Sind die Waben gut besetzt? Das war überwiegend der Fall, doch nicht in dem Umfang, wie bei den sonst erwartbaren Frühjahrstemperaturen.Bienen auf ausgebauter Honigwabe -> Brutwabe / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung /

c) Sind Eier (Stifte) und ist jüngste Brut (Larven) erkennbar? Ergo: Hat das Volk noch seine Königin? Auch hier konnte Entwarnung gegeben werden, wenngleich die Bruttätigkeit noch ein wenig verhalten war.

d) Ist genug Futter im Stock oder muss notgefüttert werden? Die Maßnahme des Notfütterns musste heuer ausnahmsweise bei manchen Völkern tatsächlich vorgenommen werden. Die Kälte verhinderte ein Sammeln von neuer Nahrung.

e) Sind Auffälligkeiten zu erkennen an Waben, Brut und Bienen?

zu 5. Brutraum aufsetzen (nur bei einräumiger Überwinterung)

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Die Reihenfolge heißt: Zur Blüte der Saalweide Frühjahresdurchsicht mit Brutraum aufsetzen. Erst einige Wochen später werden Ableger gebildet.

Brutraum aufsetzen ist simpel: Eine leere Zarge mit Mittelwandrähmchen über den vorhandenen ersten Brutraum setzen. Da wir allerdings ohnehin zweizargig überwintern, entfällt dies.

B. Honigraumerweiterung mit Drohnenrahmen setzen

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung /

Die Honigraumerweiterung erfolgt zu Kirschblüte. Gleichzeitig wir mit dem Aufsetzen des Honigraums der Drohnenrahmen gegeben. Er dient zur biotechnische Varroaprophylaxe. Dazu geben wir ein leeres Rähmchen ohne Draht und ohne Mittelwand in den oberen Brutraum an die Position 2 oder 9. Den Drohnenrahmen kennzeichnen wir mit einem Reißnagel am Oberträger. Um für den zusätzlichen Rahmen Platz zu schaffen, entnimmt man eine überflüssige Futter- oder Pollenwabe.

Der Honigraum enthält:

  • 2 bis 4 ausgebaute Waben aus der Honigernte des Vorjahres, in einem Block mittig in die Zarge setzen.
  • Rechts und links mit Mittelwandrähmchen die Zarge auf 10 Rähmchen füllen.

Die leeren Honigwaben erleichtern den Bienen die Annahme des Honigraumes, da die Waben gleich zur Einlagerung von Nektar verwendet werden können. Sie müssen also nicht erst ausgebaut werden. Wer als Anfänger/in noch keine ausgebauten Waben hat, nimmt nur Mittelwandwaben, jedoch niemals alte Brutwaben!

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Sodann wird zwischen Brut- und Honigraum ein Absperrgitter gelegt. Von allen unterschiedlichen Modellen bevorzugen wir eines aus verzinktem Eisen oder Edelstahl mit Holzrähmchen, passend zum Beespace des Zandersystems. Es eignen sich also nicht alle Holzrahmenabsperrgitter! Geeignete bietet beispielsweise Bienen Dehner an (siehe Absperrgitter im Holzrahmen verbaut).

 

Für die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste zur Honigraumerweiterung (inklusive Ablegerbildung).

C. Ablegerbildung

Für die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste des Materials für Ablegerbildung (inkl. Honigraumerweiterung).

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Ablauf Ablegerbildung

  • Eine aus der Frühjahreskontrolle gezogene Futterwabe mitbringen
  • Honigraum abnehmen, wegstellen -> auf Blechdeckel „über Eck“
  • Nach geeigneter Brutwabe suchen -> 3/4 verdeckelte Brut, Stifte und jüngste Larven mit den ansitzenden Bienen
  • Falls die Brutwabe nicht so optimal ist, kann evtl. eine zweite beigefügt werden
  • In bereit stehende Ablegerzarge an den Beutenwand einhängen.
  • Mittelwandrähmchen und Futterwabe daneben platzieren -> Reihenfolge siehe Foto und Checkliste.
  • Rähmchen mit Pinnadeln für Transport sichern
  • Falls die Brutwabe nur spärlich mit Bienen besetzt ist, zusätzlich Bienen aus Honigraum in Ablegerzarge einkehren -> diese wärmen die Brut
  • Für den Transport einen mit Papier abgeklebten Fluglochkeil fest arretieren -> mit Klebeband an der Zarge sichern
  • Abdeckfolie auflegen
  • Holzdeckel auflegen
  • Mit Spanngurt sichern
  • Blechdeckel und Fluglochabdichtung (z. B. Schaumstoff) nicht vergessen, mitzunehmen!

Wir werden den Vorgang im Modul 5 noch einmal wiederholen.

Umsetzen des Ablegers

Der Ableger wird (fest verschlossen, besser zweimal überprüfen!) möglichst schüttelfrei zu einem 2 bis 3 Kilometer entfernten Standort gebracht. DortImkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / den Fluglochkeil auswechseln -> kleine Einflugöffnung unter der Brut. 28 Tage warten, bis Königin nachgezogen und bereits Eier und erste Larven zu finden sind, dann kann mit Milch- oder Oxalsäure behandelt werden. Falls gewünscht, kann jetzt bereits die Königin gezeichnet werden. Auch eine Rücksiedelung an den ursprünglichen Standort ist nun möglich.

Die Lange Nacht der Bienenwissenschaft, Livestream am 31.03.2023

Ankündigung Die Lange Nacht der Bienenwissenschaft 2023Am 31.03.2023 ab 20.15 Uhr lädt die Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e. V. und der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) zur „Langen Nacht der Bienenwissenschaft“ mit Einblick in angewandte und praxisnahe Forschungsarbeit via Livestream. Die Vortragsthemen sind:

  1. Die asiatische Hornisse (Vespa velutina)
    Dr. Nicole Höcherl Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf
  2. Anpassung der Imkerei an den Klimawandel – Schwerpunkt Winterbrutpause
    PD Dr. habil. Annely Brandt
    Bieneninstitut Kirchhain Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH)
  3. 60%ige Ameisensäure im Test: Wirksamkeit
    Dr. Ulrich Ernst
    Landesanstalt für Bienenkunde – Apicultural State Institute
    Universität Hohenheim
  4. Auswirkungen der herkömmlichen und der innovativen Bienenhaltung auf das Verhalten von Honigbienen
    Lioba Hilsmann
    Biozentrum Universität Würzburg

Ob für Fragen und Diskussion nach den Vorträgen Zeit ist, konnte den Ankündigungen nicht entnommen werden.

Online-Info-Abend 2023 zum BLIB-Imkerkurs in Bamberg

Neun Interessierte nutzten die Möglichkeit, sich am 6. März von 19 bis 20.30 Uhr bei einem kostenlosen Online-Informationsabend persönlich durch die Referenten Reinhold Burger (Imkermeister) und Ilona Munique (Imkerin) beraten zu lassen.

Honigbienen fliegen zwar von selbst, doch bei der Pflege sind die fleißigen Insekten seit Einzug der Varroamilbe (in Bamberg 1986) auf die Unterstüzung der Imker*innen angewiesen. Und nur starke Völker können der neuen Gefährdung durch die kürzlich auch in Bayern gesichtete invasive und bienenräuberische Asiatische Hornisse (Vespa velutina) trotzen. Doch wir brauchen Honigbienen für die regionale Bestäubung heimischer Kulturpflanzen. Bei alledem ist der dabei gewonnene Honig fast schon ein, wenn auch süßer und volksmedizinisch als heilsam geltender, Nebenaspekt.

Folie Infoabend BLIB-Imkerkurse 2023Höchste Zeit also für ein sinnvolles Hobby. Doch verantwortliche und erfolgreiche Bienenpflege will gelernt sein. Für ein umsichtiges und nachhaltiges Imkern benötigt es einen Jahreszyklus lang fachliche und Anleitung mit Übungseinheiten.

Die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de startet ihren diesjährigen Imkeranfängerkurs am 24. März. Absolviert werden kann der zwölfmodulige Kurs innerhalb von zwei Jahren. Das bedeutet, dass verpasste Module im darauffolgenden Jahr nachgeholt werden können.

Der Jahreskurs ist sowohl für Anfänger*innen geeignet als auch für Wiedereinsteiger*innen, die sich auf den neuesten Stand der Imkerei bringen wollen. Denn es hat sich auf dem Fachgebiet der Bienen in den letzten Jahren viel durch neue Forschungsmethoden, aber auch durch geänderte EU-Verordnungen, getan. Der Kurs befähigt dazu, eigene Völker erfolgreich nach neuesten Erkenntnissen zu pflegen und zu vermehren sowie Honig nach geltenden Richtlinien hin zu vearbeiten. Eine Kursbescheinigung bei ausreichender Teilnahme verhilft zu Fördermittel für Jungimker*innen.

Bis auf zwei online abgehaltene Module findet der Kurs als Präsenzveranstaltung an der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg statt.

Mo., 06.03.23 – Infoabend Imkerkurse / Kursberatung der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Mo., 06.03.23 – Infoabend Imkerkurse / Kursberatung

Logo für das Schwerpunktthema: Imkerei der Bienen-InfoWabeLogo BLIB-Imkerkurse für Anfänger, Fortgeschrittene & VertiefungWann? Mo., 06.03.23  |  19.00 – 20.30 Uhr
Was?
Bienen halten – ist das was für mich?! Informationen und Beratung zum Imkerkurs für Anfänger/innen und Vertiefungsseminare, Einblick ins Kursgeschehen, gegenseitiges Kennenlernen.
Wo? Online: https://meet.jit.si/kursinformationen
Bitte installieren Sie auf ihren Mobilgeräten die App Jitsi Meet.
Kosten, Anmeldung und Programm? Keine Kosten, keine Anmeldung. Einfach reinklicken. Hotline im Falle technischer Probleme: 0951-309 45 39.
Imkerkurs für Anfänger 2023 -> Webseiten | PDF

Schwarmverhinderung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK22, Modul 5)

Thema Schwarm im Imkeranfängerkurs, AK22, M5, Schwarmverhinderung

Das Hauptthema war Schwarmverhinderung, aber auch, was zu tun ist, wenn das Verhindern nicht geklappt hat und ein Schwarm einzufangen ist. Auch eine Wiederholung zur Ablegerbildung stand als Lerneinheit im Modul 5 des BLIB-Imkerkurses für Anfänger am 30.04.2022 auf dem Programm – durchgeführt bei gerade noch so akzeptablen Wetterbedingungen. Erst am Nachmittag schüttete es bei einigen Donnerschlägen.

Einblick in den natürlichen Schwarmvorgang

Thema Schwarm im Imkeranfängerkurs, AK22, M5, Schwarmverhinderung Es wäre natürlich ein großer Zufall, stünde uns jedesmal zum Kursmodul ein gerade ausgezogener Schwarm zur Verfügung. Da diese ohnehin meist in der Mittagszeit ab ca. 12.00 bis 14.00 Uhr ausziehen, bekämen wir erst zum Kursende Gelegenheit einer praktischen Übung. So mussten sich die 15 Teilnehmenden mit einer gedanklichen Trockenübung begnügen.

Material zum Schwarmeinfangen

  • Schwarmfangkasten (Eimer, Karton)
  • Deckel
  • Sprühflasche mit Wasser

Vorgang

  • Für sicheren Stand sorgen (von mehr als Haushaltsleiterhöhe ist dringend abzuraten!)
  • Schwarm mit Wasser einsprühen
  • Eimer unter den Schwarm halten
  • Kurz und kräftig auf den Ast schlagen oder kräftig das Buschwerk schütteln
  • Schwarm „klatscht“ in den Schwarmfangkasten
  • Unter den noch oben verbliebenen Bienen abstellen, Deckel drauf mit einem Spalt als Einflugloch, ein paar Stunden warten, bis die restlichen (Kundschafter-)Bienen zurückgekehrt sind
  • Umschütten in leere Zarge, bestücken mit 10 Mittelwandrähmchen

Was aber geht im Volk vor sich, wenn Imker/innen nicht für ein vorweggenommenes Schwarmgeschehen sorgen?

„Drei, Fünf, Acht, eine Königin ist gemacht“. 

Weiselkontrolle im Imkeranfängerkurs, AK22, M5, Schwarmverhinderung Das Schwärmen ist ein natürlicher Vorgang der Volksvermehrung. Sobald es in der Bienenwohnung zu eng wird oder die Pflegebienen unterbeschäftigt sind, legen die Arbeitsbienen mehrere Weiselzellen an und füttern das Ei ab dem 3. Tag weiterhin mit Gelée Royale statt „nur“ mit Nektar, Honig und Pollen. Die so entstehenden künftigen Königinnenlarven werden am 8. Tag verdeckelt und schlüpfen am 16. Tag, getreu der Formel „Drei, Fünf, Acht – eine Königin ist gemacht“. 

Kurz nach dem Verdeckeln kann sich bereits Schwarmstimmung breit machen, die kaum mehr zu stoppen ist. Denn das Volk braucht Vorbereitungszeit. Nun wird die alte Königin nicht mehr gefüttert, stattdessen quer durch den Stock gejagt. Das Fitnessprogramm lässt sie abnehmen und somit wieder flugtauglich werden.

VoM Quaken und Tuten

Der Deckel ist geöffnet, die Königin schlüpftIst die junge Königin ab dem 16. Tag schlupfbereit, beginnt diese zu Quaken. Hervorgerufen wird das durch die Vibrationen ihrer Brustmuskeln, die über die Wabenwände übertragen werden. Alarmsignal für die alte Königin, spätestens jetzt mit rund der Hälfte ihres Volkes auszuschwärmen. Die alte Königin tutet allerdings zurück, solange sie wetterbedingt noch nicht ausschwärmen kann. Dann wartet die junge Königin noch ein wenig mit dem Geborenwerden … meistens jedenfalls!

Von diesem Quaken und Tuten in einer Art Wechselgesang hatte auch unser Teilnehmer Hans berichtet, dessen Vater über ein Bienenhaus verfügte, in dem das Bienen-Hörspiel hin und wieder zu verfolgen war. Weitere Geräusche kommen von den Spurbienen. Indem sie die Bienen aufrütteln und mit dem Brustbereich für Vibrationen sorgen, erzeugen sie eine Aufbruchsstimmung. Welche Bienen sich der Gruppe der schwärmenden anschließen und welche Bienen im Stock zurückbleiben, ist noch nicht erforscht worden.

Die alte Königin schwärmt aus – und dann?!

Ein Scharm am Bienenweg 1 in BambergSobald die alte Königin den Stock verlassen hat, schlüpft die Nachfolgerin. Auch diese beginnt zu tuten. Die ihr nächstfolgende junge Königin wird sodann von den Arbeitsbienen erst einmal am Schlüpfen gehindert, bis klar ist, ob die junge Königin in einem Nachschwarm ebenfalls aus dem Stock fliegt. Derartige Nachschwärme – es können durchaus mehrere sein! –,  sind viel kleiner als der Vorschwarm. Sie erreichen die für das Überwintern notwendige Volksstärke nicht und werden daher von erfahrenen Imker/innen „verschmäht“.

Bienenkönigin des Standortes Buger WiesenAber auch das zurückgebliebene Volk zieht in punkto Nachschwärme die Reißleine. Sobald der Bien abschätzen kann, dass für das verbliebene Volk zu wenig Brut und Vorräte bleiben, werden die schlupfbereiten Königinnen nicht mehr vor dem Abstechen der zuletzt geschlüpften Königin geschützt. Die zuletzt geschlüpfte Königin geht dem Quaken ihrer Konkurrentinnen nach und sticht sie ungehindert von Arbeitsbienen in ihren Zellen ab. Der Stachel durchdringt das Wachs ohne Weiteres. Falls aber doch schon vorschnell eine Konkurrentin geschlüpft ist, entwickelt sich ein Kampf, den die stärkere Königin für sich gewinnt.

Nun kehrt wieder Ruhe im Stock ein. Für dieses Jahr gibt es keinen Honig mehr für die Imker/innen zu ernten, stattdessen aber vielleicht ein neues Volk einzufangen! Wie das vonstatten geht, kann hier nachgelesen werden.

Wer allerdings sein Wirtschaftsvolk zur Honiggewinnung behalten und unkontrolliertes Schwärmen mit oft sehr schlechten Überlebensaussichten für das Schwarmvolk vermeiden möchte (fehlende Quartiere und Varroabehandlung, zu wenig Futter zur Überwinterung), betreibt einmal wöchentlich eine Weiselkontrolle und sorgt für gezielte Schwarmvorwegnahme durch Ablegerbildung.

Weiselkontrolle zur Schwarmverhinderung UND Ablegerbildung
(Wiederholung M4)

Checkliste Material allgemein …

  • Smoker mit Rauchmaterial (Hanf, Eierkarton, Pappe), Feuerzeug
  • Stockmeißel
  • Abkehrbesen
  • Wasser zum Löschen der Smokerinhaltsreste
  • Sicherheitsutensilien (Imkerhut, Tuch, Nelkenwasser, Globuli, Zeckenzange)

… und für Weiselkontrolle

  • Taschenlampe
  • ggf. Lupe
  • Königinfangeisen / Königinabfangzange (oder Lockenwickler)
    -> zum Separieren der Königin als Schutzmaßnahme
  • ggf. Zeichenutensilien, im Falle man auf eine ungezeichnete Königin stößt
  • Schälchen für abgezwicktes Wachsmaterial

… und für Ablegerbildung

  • siehe Checkliste im Modul 4 (intern in Kursorganisation)
  • Nachtrag: Falls keine Futterwabe zur Verfügung steht, kann auf eine Futtertasche (zweiwabenbreit!) mit Stroh als Aufstiegshilfe und gefüllt mit Zuckerwasser 1:1 verwendet werden. Um eine Räuberei zu verhindern, Flugloch unbedingt sehr eng halten!

Vorgang Schwarmverhinderung bei geteiltem, zweizargigem Brutraum

  1. Mit Stockmeißel die Zargen an den Ecken voneinander lösen
  2. Blechdeckel abnehmen und umgedreht in die Nähe legen
  3. Abnehmen des ungeöffneten Honigraums. Nicht am Boden in das Gras abstellen, sondern auf der umgedrehten Blechhaube
  4. Abnehmen des Absperrgitters unter Rauchgaben
  5. Ankippen und Vorziehen des (oberen) Brutraums an den Kanten des unteren Brutraums entlang
  6. Falls Zarge zu schwer wird oder man es sich bequem machen möchte, kann diese vollständig senkrecht aufgestellt werden
  7. Erster Kontrollblick nach Weiselzellenbesatz. Dazu können die Rähmchen der oberen aufgestellten Zarge etwas auseinander bewegt (aufgefächert) werden, um auch in die Ecken sehen zu können
  8. Kontrollieren, ob (an Position 2 bzw. 9) der Drohnenrahmen bereits verdeckelt ist (Falls ja, im Anschluss der Weiselkontrolle Drohnenrahmen schneiden. Folgt im nächsten Kursteil)
  9. Bei Sichtung von Weiselzellen: Entscheidung treffen, ob ein Ableger¹ (Brutbrett mit Eiern und ggf. optimal mit einer intakten Weiselzelle) gebildet werden soll. Falls ja:
    • Abzählen der Rähmchenposition
    • Dieses Rähmchen nach dem Wiederaufsetzen der Zarge vorsichtig als eine der ersten ziehen und in den Ablegerkasten (an Randposition) setzen
    • Ersatzrähmchen (Mittelwandwabe) parat halten
  10. Vollständiges Durchsehen der Rähmchen, vor allem an den Wabenecken, und Weiselzellen entfernen.
    ACHTUNG: Aufpassen auf die Königin! Am besten mit einem Königinnenfanggerät separieren (Dunkel halten, sie ist helles Licht nicht gewohnt)
  11. Falls Drohnenrahmen mindestens zu Dreiviertel ausgebaut und verdeckelt ist, diesen entfernen, ausschneiden (Material in Plastiktüte oder gut verschließbaren Eimer, ggf. einfrieren, später ausschmelzen, da wertvolles Neuwachs) und wieder an selbige Position einsetzen
  12. Falls Brutwabe(n) für Ableger entnommen wurde, Ersatzrähmchen (Mittelwand) an die Stelle der entnommenen Wabe einsetzen
  13. Oberen Brutraum wegstellen (Achten auf Richtung, er soll später wieder genau so aufgesetzt werden, wie man ihn abgenommen hat)
  14. Unteren Brutraum durchsehen
  15. Fertig? Rauch geben. Dann wieder zweiten Brutraum aufsetzen
  16. Falls Königin gekäfigt, wieder einlaufen lassen
  17. Sind alle Rähmchen vollständig? (Drohnenrahmen und ggf. frisches Mittelwandrähmchen bei Brutwabenentnahme). Sind alle Rähmchen wieder eng zusammengerückt (Einhalten des Bee Space)?
  18. Rauch geben. Absperrgitter aufsetzen
  19. Honigraum, Folie, Deckel und Blechhaube aufsetzen.

¹Auf das Bilden von Zwischenablegern (oben aufgesetzt) und Fluglingen (unten angesetzt) oder Brutlingen als weitere Möglichkeiten der Schwarmverhinderung neben dem Weiselzellenbrechen sind wir nicht eingegangen. Dies ist Stoff für ein Vertiefungsseminar, das nach genügender Bedarfsmeldung angeboten werden kann.

Bienenstock mit Löwenzahn

Honigraumerweiterung, Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK22, Modul 4)

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungImkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungIm Praxisteil des BLIB-Imkerkurses für Anfänger am 23.04.22 bei windigem, fast zu kühlem Wetter erläuterten wir das Aufsetzen des Honigraums und dämpften den Schwarmtrieb durch Ablegerbildung. Allerdings hätte das in unserem Vorführvolk nicht gereicht, denn es fanden sich bereits etliche angelegte Weiselzellen. Dieses Volk wäre also auf jeden Fall in Schwarmstimmung geraten. Da wir jedoch heute das Augenmerk auf Ablegerbildung legten, zeigten wir den Vorgang des Weiselzellenbrechens nur ganz kurz, inklusive einer kleinen Kostprobe Gelee Royal. Im Modul 5 dann mehr dazu.

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungImkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungHeute war endlich auch Zeit und Gelegenheit, allen die Möglichkeit des Ziehens einer Wabe zu geben. Ein ordenliches Arbeitsumfeld spart Verdruss. So wird der Stockmeißel am besten griffbereit quer über ein Beuteneck gelegt, welches am entferntesten vom Handlungsfeld ist. Der Smoker lässt sich in der Regel einhängen und sollte hin uns wieder mit dem Blasebald am Glimmen gehalten werden. Möglichst nichts ins Gras ablegen, um Virenverteilung keine Chance zu geben.

1. Honigraumerweiterung

Zeitpunkt

Biene an SauerkirscheDer Zeitpunkt der Honigraumerweiterung war heuer – je nach Region und Witterung – um Ostern herum, also gut eine Woche früher als unser Kurstermin. Die Natur zeigte es uns an mit den Zeigerpflanzen des Erstfrühlings, etwa um den Beginn der Salweidenblüte und spätestens zur Süßkirschenblüte. In wessen Umfeld beide fehlen, erhält Auskunft zur aktuellen Phänologie beim Deutschen Wetterdienst.

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungZwei weitere Anhaltspunkte für den richtigen Zeitpunkt sind die Volksstärke und Volksentwicklung. 5 bis 6 mit Bienen besetzte Zanderwaben (entspricht 10-12-tausend Bienen), davon auf 3 Waben mit verdeckelter Brut sind optimal. Die Regel sagt: „Besser zu früh als zu spät!“ Somit wird verhindert, dass zu viel Honig im Brutraum eingelagert wird, der Platz zu eng und somit Schwarmstimmung ausgelöst wird.

Absperrgitter

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungÜber den Brutraum wird das Absperrgitter (Weite 4,2 mm) eingesetzt. So können nur Arbeiterinnen das Gitter passieren, Königin und Drohnen bleiben außen vor; daher Garantie, dass keine Eier bzw. Brut im Honigraum angelegt werden. Von den drei möglichen Modellen eines Absperrgitters sind die zwei aus Metall, mit oder ohne Holzrahmen, bei einem empfohlenen bee space von 8 mm, dem leichter verbiegbaren Plastikgitter vorzuziehen.

Wabenanordnung

Honigraum auf Blechdeckelausgebaute Wabe im Imkeranfängerkurs AK21, M4+M5Der aufgesetzte Honigraum enthält im Zentrum 2 bis 4 ausgebaute helle Waben. Es sind die vom Vorjahr ausgeschleuderten und sauber ausgeschleckten Honigwaben (niemals Brutwaben). Sie erleichtern den Bienen die Annahme des Honigraumes, da die Waben gleich zur Einlagerung von Nektar verwendet werden können. Sie müssen nicht erst ausgebaut werden. Links und rechts daneben wird mit Mittelwandrahmen aufgefüllt. Wer als Anfänger/in noch keine ausgebauten Honigrahmen hat, nimmt nur Mittelwandwaben, kein Problem.

Drohnenrahmen mit Baubienen im Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungDas war’s dann auch schon. Wenn es sich anbietet, kann vorab in den Brutraum ein Drohnenrahmen (Rähmchen ohne Draht) an zweiter (bzw. neunter) Position einsetzten und mit einem Reißnagel markieren. Um Platz zu schaffen, wird eine leere Randwabe oder eine überschüssige Futterwabe entnommen.

Für die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste zur Honigraumerweiterung (inklusive Ablegerbildung).

2. Ablegerbildung zur Schwarmverhinderung

Brutbrett / Brutrahmen mit Weiselzellen von untenReinhold erläuterte vorab die Grundzüge des Schwarmverhaltens und warum wir das Schwärmen verhindern bzw. den Willen nach Vermehrung und Verjüngung durch Ablegerbildung steuern bzw. vorweg nehmen. Gänzlich lässt sich eine Schwarmstimmung allerdings nicht durch gezielte Maßnahmen wie rechtzeitiger Honigraumerweiterung, Ablegerbildung und Ausschneiden des Baurahmens (Drohnenrahmen) verhindern. 30% aller Völker wollen dennoch schwärmen.

Ein Scharm am Bienenweg 1 in BambergGründe für eine Schwarmverhinderung sind:

  • Keine bzw. nur sehr geringe Honigernte
  • Stadt: Dichte Bebauung und „naturentwöhnte“ Stadtbewohner
  • Schwärme finden nicht genügend Höhlen als neue Wohnstätte
  • In unseren Breiten verhungern im Winter 80% der verwilderten Schwärme
  • Ohne Varroabehandlung durch Imker/innen gehen Schwärme in der Regel nach zwei Jahren zugrunde
  • Ungepflegte Völker können eine Reinvasion von gepflegten Völkern mit der Varroamilbe verursachen
  • Arbeitsschutz: „Jährlich sterben in Deutschland mehr Menschen durch Stürze von Leitern als durch alle erwähnten Gifte, Tierangriffe und Naturkatastrophen zusammen“¹

Einrichten der Ablegerzarge

Futterwabe im Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungFür die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste des Materials zur Ablegerbildung (inkl. Honigraumerweiterung).

  • Eine aus der Frühjahreskontrolle gezogene Futterwabe mitbringen
  • Honigraum abnehmen, wegstellen -> auf Blechdeckel „über Eck“
  • Nach geeigneter Brutwabe suchen -> 3/4 verdeckelte Brut, Stifte und jüngste Larven mit den ansitzenden Bienen
  • Falls die Brutwabe nicht so optimal ist, kann evtl. auch eine zweite beigefügt werden
  • In bereit stehender Ablegerbeute einhängen -> Reihenfolge Foto und Checkliste
  • Rähmchen mit Pinnadeln für Transport sichern
  • Bienen aus Honigraum in Ablegerbeute einkehren -> diese wärmen die Brut
  • Abgeklebten Fluglochkeil fest arretieren -> mit Klebeband sichern
  • Abdeckfolie auflegen
  • Holzdeckel auflegen
  • Mit Spanngurt sichern
  • Blechdeckel und Fluglochabdichtung (z. B. Schaumstoff) nicht vergessen mitzunehmen!

Umsetzen eines Ablegers

Der Ableger wird (fest verschlossen, lieber zweimal überprüfen!) möglichst schüttelfrei zum etwa 2-3 Km entfernten Standort gebracht. In stark strukturierten Städten mit genügend unterschiedlichen „Stadt-Landmarken“ wie Türme, Hochhäuser, Flusslauf, Straßenzügen, Wohn- und Industriegebieten darf der Abstand auch geringer sein, die Bienen können sich gut neu orientieren. Nach etwa vier Wochen (frühestens 21 Tage oder später) kann die Rücksiedelung erfolgen, dann ist die neue Königin begattet und legebereit.

Demonstration Fluglocheinengung mit Styropor-Keil und kleinem Fluglocheingang über der Brut im imImkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungAm neuen Ablegerstandort (2-3 km Entfernung) Fluglochkeil auswechseln -> kleine Einflugöffnung unter der Brut. Mindestens 21 Tage warten, bis Königin nachgezogen und Eier zu finden, dann kann mit Milch- oder Oxalsäure behandelt werden (z. B. nach dem Umsetzen an den neuen Standort).

Restliche Fotos zur Honigraumerweiterung und Ablegerbildung

Bienengesundheit, Bienenkrankheiten (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK22, Modul 3)

Wir begannen das 3. Modul im BLIB-Imkerkurs für Anfänger (AK22) mit einer Rückschau auf das Modul 2, welches vor Ort stattgefunden hatte. Die Frühjahrsarbeiten ging Ilona noch einmal ergänzend mit Detailsansichten durch.

Dieses Modul ist die Nr. 2 der online abgehaltenen Fortbildungseinheiten, die zehn weiteren Module sind Vor-Ort-Erlebnisse.

Rückschau Modul 2

Folie-Frühjahrsarbeiten-AK21-M2-BLIB-ImkeranfaengerkursDie Durchsicht der Völker sollte über den Futterbestand und den allgemeinen Gesundheitszustand des Volkes Auskunft geben – vorausgesetzt, man weiß, auf welche Zeichen man Ausschau halten muss.

Nur in der Zusammenschau der Zeichen lässt sich das Bild runden und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen ergreifen. Dabei gehen wir von außen nach innen vor. Wie sieht die Beutensituation vor dem Öffnen aus? Kotspritzer, Totenfall und die Schwere der angehobenen Beute verraten bereits einiges.

Sodann betrachten wir en Gesamtzustand von oben durch die Folie hindurch. Wie stark ist das Volk besetzt? Wirkt es agil und zufrieden? In welchem Zustand befinden sich die Waben, die Bienen selbst, die Königin? Schlussendlich untersuchen wir das Gemüll am Beutenboten, säubern das Gitter und notieren uns in einem Stockbuch (Stockkarte) das Augenfälligste. Immerhin hat das Volk den Winter überstanden, für überhastete Maßnahmen – außer evtl. einer Notfütterung per Futterteig – besteht meist keine Notwendigikeit, bzw. ist es einfach noch nicht an der Zeit zu handeln.

Modul 3 zu Bienengesundheit und Bienenkrankheiten

Im Modul 3 zu Bienengesundheit und Bienenkrankheiten verfolgten die 16 Teilnehmende sodann Reinholds Ausführungen.

Wer seine Völker gewissenhaft, hygienisch und minimalinvasiv führt, wessen Königin heil und gut versorgt vom Jungfernflug zurückkam und zwei, drei Jahre Legeleistung erbringt, wo die Standortbestimmungen passen (was auch ein Erfahrungswert sein kann) und die Winter nicht zu lange andauern, kann davon ausgehen, „nur“ die üblichen Varroaprobleme in den Griff bekommen zu müssen. Nicht alle der genannten Krankheiten müssen zwangsläufig auftauchen, man darf ja auch Glück haben.

Häufige Bienenkrankheiten und Vorkehrungen

Dennoch … vor dem Erreger der Amerikanischen Faulbrut (AFB), dem Akuten bzw. Chronischen Paralysevirus und vor Nosemose ist kein Volk absolut gefeit. Weitere Krankheiten wie die Maikrankheit (Wassermangel) oder Kalkbrut  bei einem zu kühlen, zugigen Standort können jedoch mit einfachen Vorkehrungen verhindert werden.

So wurde zwar im ABC der Bienenkrankheiten nicht auf alle dezidiert eingegangen, sondern besonders auf Hilfsmittel hingewiesen, die das Erkennen der Krankheiten und dem Wissen um die Sperrbezirke bei AFB (gemeldet im Tsis, TierSeuchenInformationsSystem und in den örtlichen Amtsblättern) möglich machen. Das A und O – und damit auch der erste Teil des Kurses – ist und bleibt die Gesunderhaltung durch Vorbeugung.

Hier ging Reinhold auf die den Bienen innewohnenden Abwehrmechanismen ein und stellte positive wie negative Einflussfaktoren vor.

Neu ist seit dem 28.01.2022 die Verpflichtung zur Dokumentation aller angewendeten Bienenmedikamente in einem Bestandsbuch für die Aufbewahrungszeit von fünf Jahren.

Ja, die Imkerei wird zunehmend professionalisiert, und das ist gut so. Seit einigen Jahren müssen vereinsinterne Imkerkurse einen Qualifizierungsnachweis erbringen. Die ehrenamtlichen Kursreferent(inn)en besuchen (einmalig) ein entsprechendes Seminar. Gut so, doch weiterhin stellt sich uns die Frage, warum all die Bemühungen kostenlos erfolgen sollen. Ein wirtschaftlich gesehen so wertvolles Arbeiten wie das Imkern, von dem Millionenbeträge in die Kassen der Wirtschaftsbetriebe gespült werden, sollte nicht völlig ohne Gegenleistung erbracht werden müssen.

Wir für unseren Teil haben uns entschieden, dieses Spiel nicht mitzumachen. Wir leisten als Referent(inn)en viele Stunden Vor-, Durchführungs- und Nachbereitungszeit, leisten uns Zeit und Geld für kontinuierliche Fort- und Weiterbildungen, und das in einem Alter, in dem wir eben noch nicht über eine Rente und genügend Freizeit verfügen. Wir tragen Verantwortung für das Wohlergehen zahlreicher Lebewesen und sind oft rund um die Uhr Ansprechpartner/innen bei imkerlichen Notfällen.

Die Kursgebühren ermöglichen uns eine optimale Qualität der Kurse und geben uns Motivarion und finanziellen Freiraum, diese ohne Kompromisse und Ausfälle durchzuführen, weit über die eigentlichen Kurszeiten hinaus. Uns ist bekannt, dass das einigen Vereinen im Landkreis nicht „schmeckt“. Sie übersehen dabei, dass wir als Initiative keine Zuschüsse erhalten. Außerdem steht es jeder und jedem Kursteilnehmenden frei, sich eines kostenlosen Angebots zu bedienen. Unsere Teilnehmenden entschieden sich freiwillig für unseren Kurs, und sie sollen es keinesfalls bereuen.

Wir freuen uns bereits auf das nächste Mal, wo es wieder direkt an die Bienen geht!