Veitshöchheimer Imkertag 2018 (4): Geländespaziergang

Fachberaterin für Bienenzucht (Oberpfalz) Renate FeuchtmeyerVor seinem Varroa-Vortrag stellte Dr. Stefan Berg die neue Fachberaterin für Bienenzucht für den Regierungsbezirk Oberpfalz, Renate Feuchtmeyer, vor. Seit einer Woche unterstützt bzw. vertritt sie Werner Zwillich in seinem Amt. Herzlich Willkommen auch von unserer Seite aus!

Im Gelände der LWGDanach ging’s für uns beide in die Außenanlagen – leider unter Auslassung des Vortrags von Dr. Nicole Höcherl zu „BeeWarned“. Doch alles geht einfach nicht, denn nach den Vorträgen wird der Veitshöchheimer Imkertag bereits wieder abgebaut. Wir erfuhren allerdings, dass sich der Kleine Beutenkäfer (Aetihina thumida) in Süditalien weiter ausgebreitet und nun auch die Ostküste Calabriens befallen hätte. „Wou is’n des Hirn?“, möchte man boggnsackisch fragen, hört man von Kunstschwarmversendungen, die von deutschen Imkern aus Italien angefordert werden.

Geländespaziergang

Versuchsaufbau BalkonpflanzenDas wunderbar angelegte Gelände der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), in dem auch das Bieneninstitut seinen Sitz hat – was im Übrigen von Dr. Berg als Glücksfall bezeichnet wird, wären sie doch hier bei den Blüten und Pflanzen besser aufgehoben, als wenn man sie damals zu den „Schweinen und Kühen“ nach München gesteckt hätte – bot wie immer facettenreiche Anschauung zu vielen Aspekten der Bienenhaltung.

Freundeskreismitglied bei der Honigeis-AusgabeDas „Trachtangebot für hungrige und durstige Gäste“ lockt uns vor allem wegen des Honigeises, mit € 1,- billiger als das Bamberger Eis, wo die Kugel bereits € 1,30 kostet. Auch hierbei wird das Institut von den Freunden des Fachzentrums Bienen Veitshöchheim e. V. unterstützt. Tipp für den Tripp: Wer’s noch billiger mag, bekommt die Kugel für 80 Cent bei „Eis Stephan“ im Ort oder an der Mainlände. Allerdings kein Honigeis, und das ist doch der eigentliche Clou, nicht wahr?!

TrachtNet, oder: „Wofür bauche ich eine Stockwaage?“

Stockwaage / TrachtNetNach dem Eisgenuss Station am TrachtNet. Wir ließen uns vom Fachberater Gerhard Müller-Engler die Frage beantworten: „Wofür bauche ich eine Stockwaage?“. Stockwaagen helfen bei der Gesundheits- und Futterkontrolle, ergo der Verhinderung von Völkerverlusten. [Dies wäre vor allem für Vollberufstätige wichtig, die ihre Standorte nicht so häufig anfahren können.]

Die Vernetzung der in ganz Bayern (und anderen Bundesländer) aufgestellten lässt Rückschlüsse auf den Entwicklungsverlauf der Trachten zu und könnte – so unsere Überlegung – als agrarpolitische Argumentationshilfe zur Vermeidung von Versorgungslücken dienen. Die vorsorglich für die bekannt trachtarmen Zeiten angebauten Blüh-Agrarpflanzen würden dann bestens von Bienen versorgt werden können. Wobei so mancher Imker eine spätere Trachteinbringung wegen der bereits beginnenden Varroa-Behandlung gar nicht mehr so wünschenswert fände. Ja, darüber müssen wir uns selbst noch schlau machen.

In der Broschüre finden wir noch ein paar Argumente mehr, und vielleicht ergibt sich ja wieder einmal ein Preis für uns, so dass wir die rund 1000 Euro teure Waage samt Software kaufen können. Für Unterrichtsprojekte der Bamberger Schulbiene wäre das sicherlich eine bereichernde Investition.

Fritz Höfler berichtet zur Varroa-AppVarroa-App, oder: „Wie weit seit ihr schon?“

Noch in der Entwicklungsphase, so lautet die Antwort des Projektbetreuers Fritz Höfler auf unsere Nachfrage nach dem Stand des Gemeinschaftsprojekts des Instituts für Bienen und Imkerei Veitshöchheim, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf. Mangels direkter Informationen auf der Triesdorfer oder LWG-Webseite verweisen wir auf einen älteren Artikel vom 15.08.2016 in „Biene und Natur“.

(Nicht nur) zum Zeitvertreib der Sprößlinge

Demonstration SchwarmverhaltenGleich vis-a-vis zeugte ein bienenbesetztes Holzkreuz mit weißem Leintuch davor – nein, nicht vom Leiden Christi! – sondern von den (für uns verpassten) beiden Vorführungen „Ein Schwarm sammelt sich“. Augenweide also auch für die Sprößlinge, die mit ihren imkernden Eltern zum Imkertag mitgehen (müssen).

Jüngere Kinder dürfen sich an der Bastelecke tummeln – ein Angebot der Mainfränkischen Werkstätten. Hier lässt sich die Bamberger Schulbiene anregen, um ihrerseits für die Bienen-InfoWabe etwas „abzukupfern“. Man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden. Genau dazu sind derartige Veranstaltungen da, die wir sehr gerne und nicht nur pflichtschuldig aufsuchen.

Vielen herzlichen Dank an die engagierten Veranstalter für alle Impulse und Informationen, die den Weg nach Bamberg finden – und mit Hilfe des Blogs multiplikatorisch nun auch an Sie ausschwärmen, verehrte Leser/innen.

Bienenstellwand dem Gelände der LWGÜbersicht Berichtsreihe zum Veitshöchheimer Imkertag 2018