Von Kröten, Bienen, Engeln und Bären … (2)

Boxenstopp in der Wunderburg

Die Bamberger Bienen-Stadtmusikanten: Reinhold Burger vor drei BienenplüschiesNachdem uns die Aktiv-Fitness-Radtour mit Ursula Sowa zu den beiden Bamberger Lagenhonig-Standorten „Inselstadt-Villa Dessauer“ und „Gartenstadt-Heiliggrab“ führte (siehe Teil 1), legten wir in der Wunderburger Eisdiele einen Boxenstopp ein. Eddy Weiss und Kinder mit Engel vor Wunderburger Eisdiele

Eddy Weiss, ein Stadtratskollege von Ursula Sowa und außerdem Schulbienen-Unterstützer, freute sich über den Besuch so vieler be- und geflügelter Wesen. Wir nutzten die Pause außerdem zum Abfragen unserer Wahlprüfsteine „Sag, wie hältst du’s mit der Bienen, Ursula Sowa?“.

3. Station: Bamberger Lagenhonig Buger Wiesen

Während die ersten von uns besuchten Standorte ab 2014 auch als Lehrbienenstände ihren Betrieb aufnehmen, ist die Lage „Buger Wiese“ doch etwas zu weit draußen aus Bamberg. Hier entsteht jedoch allerfeinster Blatt- und Blütenhonig, gesammelt aus dem Wasserschutzgebiet, dem östlich gelegenen Bannwald „Hauptsmoorwald“ und dem südlichen Bruderwald mit seinem Naturwaldreservat „Wolfsruh“.

Ursula Sowa und Ilona Munique am Bienenstandort "Buger Wiese"Bei der Gelegenheit nahmen wir eine Varroa-Überprüfung an der Windel vor. Noch ist kein Befall erkennbar, doch ändert sich das Bild sicher nach der ersten Ameisensäurebehandlung in Kürze, also Mitte August bzw. bei den Ablegervölkern Anfang September.

Ursula verfolgt unsere Ausführungen hierzu mit großem Interesse. Nicht immer sind die Bienenthemen ja romantischer Natur. So beobachteten wir beispielsweise den (meist erfolgreichen) Kampf unserer Kleinen mit Wespen. Mein zufälliger Video-Mitschnitt mit einer einfachen Kamera nimmt sich harmlos aus gegenüber diesen Bienen-Kampf-Film aus Japan geben eine Riesenhornisse – sehr sehenswert! Diese Taktik, das Opfer mittels Überhitzung auszuschalten, findet sich übrigens genau so bei unserer Westlichen Honigbiene wieder.

Auf paradiesischen Wegen – jetzt kommt der Bär ins Spiel!

Weg zur AltenburgUnsere Radltour zu den letzten beiden Stationen führte uns über den Paradiesweg. Hier erzählte uns Ursula Sowa die Geschichte, warum der Paradiesweg weiterhin das ist, was sein Name aussagt. Ein Stück friedliche und artenreiche Natur am Rande Bambergs, die seinesgleichen sucht. Nur wenige bebaute Grundstücke für Gärtner sowie ein paar „Reichens“, die sich an der Natur mit viel zu großen Häusern bereichern. Von Bug aus kommt man praktisch nur über eine Fahrstraße und über eben diesen wunderschönen Spazierweg zum Stephansberg hinauf. Das ist ja nicht zu viel verlangt, diesen für die natürliche Art der Fortbewegung eines Menschen, nämlich das Gehen, zu bewahren.

Ebenfalls sehr schön die Anfahrt in Richtung Altenburg über die Viktor-von-Scheffel-Straße, Rößleins- und Weinbergweg (siehe Foto). Steil bergauf und bergab, doch immer lohnend. Für unsere geplante Schulbienen-Benefiz-Radtour jedoch werden wir einen bequemeren Weg wählen müssen, zumal er nur bei trockener Wetterlage angenehm, weil ohne Schlamm ist. Und wer jetzt denkt: „Ah, gleich wird sie vom Bären, dem Poldi, sprechen!“ … ne, ne, unser Bär ist ausnahmsweise die Ursula! Bärenstarke Radlerin, die ihrem Vornamen voll und ganz gerecht wird!

Geheime 4. und stark besuchte 5. Station: Altenburg und Wildensorg

Ursula Sowa und Reinhold Burger am RinnersteigEine geheime Station ist bzw. wird ab 2014 unser Standort „Altenburg“. In einem privaten, sehr großen Grundstück mit herrlichem Ausblick gelegen, fuhren wir folglich nur vorbei. Eigentlich hätte längst ein Ablegervolk hier seine Arbeit verrichten sollen, doch witterungsbedingt war dieses Ansinnen leider nicht von Erfolg gekrönt und musste aufgelöst werden.

Am Standort "Wildensorg-Rinnersteig"Unser Wildensorger Standort „Rinnersteig“ jedoch erfreut uns mit zwei fleißigen Völkern. Er war unser erster Bamberger Lagenstandort und dient außerdem der Bamberger Schulbiene als Lehrbienenstand. In diesem Jahr wurde er sehr oft aufgesucht, eigentlich zu oft. Doch wird sich das im neuen Jahr ändern, sobald wir auf die innerstädtischen Lagen zurückgreifen können. Übrigens: falls uns jemand im Umgriff des Rinnersteigs einen neuen Standort anbieten möchte, wären wir sehr interessiert daran. Bitte einfach melden.

Dank und Vorschau

Bleibt zum Schluss „Herzlichen Dank“ zu sagen für einen superschönen Ausflug, der das Prädikat „Wiederholenswert“ erhalten hat. Stadträtin und Landtags-Kandidatin Ursula Sowa hat genau so wie wir äußerst kurzweilig und aktionsreich viel hinzu gelernt.

Wir freuen uns schon sehr auf unsere „1. Bamberger Schulbienen-Benefiz-Radltour“ am Samstag, 14. September 2013, exklusiv im Rahmen des Kultürlas, Gestalterkreis Bienen-Honig-Imkerei 2013. Treffpunkt 9 Uhr an der Villa Dessauer.

Honigschleuder-Erlebnistag, der Letzte!

Happy Schleuderparty am Obstmarkt 10

Ja, es wird Winter! Zumindest bei den Bienen. Denn nach dem letzten Abschleudern folgt das Einwintern, so heißt der Pflegeakt bei uns Imker. Doch zuvor:

Bienenwaben-Casting – Gäste auf montierten Einzelfotos halten Honigwaben in der HandZum dritten Male luden wir Bienenpatinnen und -paten sowie Freunde und Familie ein, mit uns gemeinsam das Highlight im Imkerjahr zu begehen. Am Sonntag, den 04.08.2013, durften sie alle selbst Hand anlegen.

„Normalerweise sieht man in Filmen die Imker in voller Montur. Dass das auch ohne geht, hätte ich nicht gedacht“, freut sich Matthias, der uns im weiteren Tagesverlauf viele interessierte Fragen stellte. Nun ja, ein paar Vorsichtsmaßnahmen hatten wir schon getroffen, und mal einen Stich einhandeln, dass muss drin sein. Wo Natur drauf steht, ist auch Natur drin 😉

Beweisaufnahme: Gina Pidth hat die Mutprobe bestanden!

Ernten, Entdeckeln, Schleudern und Abfüllen – das ganze Imkerprogramm

Der Crashkurs zum Imkern wurde ergänzt durch Honig- und Met-Verköstigung und der Möglichkeit, Honigprodukte einzukaufen. In kurzer Zeit hautnah Spannendes und Unterhaltsames über das „Dreieinigkeitsthema Bienen-Honig-Imkerei“ erfahren, so das Konzept. Das leibliche Wohl kam dabei ebenfalls nicht zu kurz. Für die Hitze empfahl sich das von Reinhold selbstgemachte Gazpacho nebst reichlich Erdbeeren und Wassermelone, nachdem wir unsere Ernte sicher an den Obstmarkt gebracht haben.

Reinhold kehrt die Bienenflucht von den restlichen Bienen abDoch zuvor haben die Götter den Schweiß gesetzt. Gut warm war es in den Buger Wiesen. Ob die Bienen unseren Geruch mögen, wollten wir nicht wirklich austesten. Daher brachte Reinhold 24 Stunden vorher eine Bienenflucht an. Sie verindert, dass wir nicht in einer allzu großen Wolke von Bienen stehen, die man ohne diese Flucht alle von der Honigwabe würde abkehren müssen.

Wer war dabei?

Die Bienenpatinnen als ErntehelferAm Sonntag also waren meine Schwester und Ehrenbienenpatin Jeannette mit zwei meiner Nichten, Anne-Sophie und Gina, sowie Bienenpatinnen Christina Michel (Waldsachsen), Sabine Gründler und Felicitas Sauer („Ureinwohnerinnen“ Bambergs) mit „Anhang“ (und das sogar aus Kalifornien!) bei uns zu Gast.Gäste als Erntehelfer

Hinzulangen getrauten sich letztendlich alle – und außer dem Imker selbst ist niemand gestochen worden. „Ja, die Bienen lieben mich einfach!“ lacht Reinhold und trägt’s mit Fassung und ein paar Globuli Apis Mellifica, die wir vorsorglich immer dabei haben.

Und auch Marie Sauer hat’s getan – hier das Video!

Nächstes Jahr werden wir das „Mitmach-Imkern“ wiederholen. An einem von drei Termine darf dann auch die breite Öffentlichkeit gegen eine Spende an die Bamberger Schulbiene daran teilhaben. Die Ausschreibung und die Modalitäten dazu wie immer rechtzeitig zu erfahren in unserer Rubrik „Aktivitäten und Termine“.

Bienenpaten-Kennzeichnung für Sabine Gründler

Bienenpatin Sabine Gründler pinnt ihr Patenschild an "ihre" Beute an.

Bienenpatin Sabine Gründler pinnt ihr Patenschild an „ihre“ Beute an.

Sabine durfte erneut ein Patenschild anpinnen, um den symbolischen Akt zur Gartenmesse auf ihrer Böhmerwiese hier am Originalstandort zu besiegeln. Sie teilt sich die Patenbeute mit Edith Schröder, denn ihr eigenes, namentlich zugewiesenes Ablegervolk musste leider aufgelöst werden. Denn nach einem vielversprechenden Start ging zweimal die Königin verloren bzw. konnte sie wetterbedingt nicht zum Hochzeitsflug starten. Gelingt es der jungen Prinzessin nämlich nicht rechtzeitig, verliert sie die Eigenschaft einer Königin und das Volk wächst mangels Brut nicht weiter. Ein paar der übrigen Arbeitsbienen lebt nun im Villa-Dessauer-Volk weiter, wohin wir sie abgekehrt hatten. So leben unsere Bienenpaten das ganz reale Imkerleben mit all seinen Höhen und Tiefen mit uns mit.

Als Gärtnerin der Böhmerwiese ist Sabine Gründler auf „Du und Du“ mit der Natur – seht selbst:

Das Honig-Ergebnis: 84 Kilo

Aus dem einzigen vollwertigen Buger Wirtschaftsvolk, also Christinas Patenvolk, konnten wir 25 Kilo ernten. Das andere Wirtschaftsvolk, das von Bienenpatin Edith Schröder, ist uns, trotz beständiger Weisekontrolle, leider geschwärmt. Teilt sich das Volk, ergibt das natürlich wesentlich weniger Honig. So zogen wir dort nur fünf Honigrähmchen mit etwa 8 Kilo heraus.

Fotocollage der Gäste bei verschiedenen ImkertätigkeitenFelicitas Volk ist noch im Ablegerstadium, doch ein Kilo mochte es uns schon mal zum „Vorkosten“ fürs nächste Jahr abgeben. Zusammen mit den zwei Ernten zu 24 Kilo (Michael Burgers Volk) und 26 Kilo (Elisabeths Volk) aus der Vorwoche aus dem Bamberger Lagenhonig-Standort „Wildensorg-Rinnersteig“ ergaben es etwa 84 Kilo Honig. 7 Kilo gehen an die Supporter der Crowdfunding-Aktion zur Bamberger Schulbiene, 20 Kilo an die Paten, etliche Kilo an die Familie verschenkt und der große Rest an die glücklichen Honig-Vorbesteller. Wir selbst können uns nur wenige Gläser gönnen, doch immerhin: Wir sind überrascht und zufrieden, dass es doch noch eine so reichliche Ernte gab.

Auf in ein neues Jahr und in ein neues Honig-Glück! So es die göttliche Natur (und die Varroamilbe) der unberechenbare Petrus sowie der Mensch – mal zerstörerisch, mal heilend – zulassen und ermöglichen …