Dokuserie auf Arte: Bienen- und Imkergeschichten

Dokureihe "Die Bienenflüsterer" auf ArteIn 15 Geschichten aus fünf Kontinenten wird „die Schönheit und Vielfalt der Bienenvölker, alte Traditionen und Techniken von Imkern aus aller Welt“ gezeigt. Die etwa halbstündigen, sehr interessanten Filme aus der Dokuserie „Die Bienenflüsterer“, möchten wir wärmstens empfehlen, wer sie noch nicht entdeckt hat. Denn das erste Video, Indonesien, ist nur noch 5 Tage online. Das vorletzte, Neuseeland, ist noch online bis 24.12.24. Ein letztes Video steht noch aus.

Aus Deutschland wurde der Imker Norbert Poeplau aufgenommen. Er imkert mit der Einraumbeute, die als „wesensgerecht“ gilt. Es gibt seit je her unzählige Varianten der Bienenhaltung und Abertausende von Imker/innen, die IHR System als das ultimativ ratsamste empfehlen. Wie gut, dass die Bienen auch noch ein Wörtchen mitzusummen haben. Sie scheinen anpassungsfähig genug für die verschiedenen Varianten zu sein, solange wir uns nach Kräften um ihre Gesundheit kümmern und sie vor ihren Feinden schützen, die durch die Globalisierung ein leichtes Spiel mit ihnen haben.

Fakt ist: Bienen haben es fast so schwer wie wir Menschen, die wir mit allen möglichen und unmöglichen Rahmenbedingungen zu kämpfen haben – in dem einen Land mehr, im anderen weniger. Jedes Volk, jedes Tier, kriegt irgendwann, irgendwie wohl sein Fett ab. Wir jedenfalls hegen eine große Bewunderung für all jene Imker/innen, die nicht müde werden, mit den jeweiligen Herausforderungen umzugehen, ob zur Sicherung des Einkommens oder der Gesundheit durch Honig, oder ob zum Erhalt der Honigbienen selbst.

Und natürlich gilt unsere größte Bewunderung den Honigbienen selbst.

WISO-TV-Tipp: Honig – Imkerware oder Markenprodukt?

Was wäre Erntedank ohne Honig? Und natürlich ohne Bienen – da gäb’s auch keine weiteren Obst- und Gemüsesorten oder Beeren zum Schmücken des Altars. Doch welcher ist besser – Langnese oder Alnatura, oder die Eigenprodukte von Penny und Lidl usw. …?

Reinhold Burger und Mario am SetZDF/WISO wollte es genauer von uns wissen. Und begleitete uns einen Tag lang in Bamberg beim Ernten (am Schiffbauplatz) und beim Verarbeiten (Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen) des süßen und wirkstoffreichen Ur-Produkts Honig (siehe unser Bericht), um grundsätzlich erst einmal Hintergrundinformationen zur Honigerstellung zu erhalten.

Verkostungsteam: Ina Kudlich, Reinhold Burger, Felicitas "Fee" SauerIm Anschluss daran fand eine Blindverkostung mit Honigsommelier Reinhold Burger sowie unseren Bienenpatinnen, die Feinkost-/Kaffeekennerin Ina Kudlich (Mokka makan) und die Vegan-Feinschmeckerin Felicitas Sauer (Feegan.de) statt. Sie führte zu interessanten, allerdings für uns nicht wirklich überraschenden Ergebnissen.

Dies alles ist zu sehen im Zweiten Deutschen Fernsehen am Montag, 05.10.2105 um 19.25 Uhr unter dem WISO-Reihentitel „Teuer oder billig: Honig“. [Nachtrag: hier geht’s zum Honigtest-Video]

Mokka makan Schwan, Bordüre von WebseiteLogo von Feegan.deVielen Dank fürs Mitmachen (und Mitleiden), Ihr Lieben!

Christiane Hartleitner mit eigenem Honig vom SchiffbauplatzVielen Dank auch an Christiane Hartleitner, die uns und das Filmteam Macondo Medien Filmproduktion GmbH aus Mainz um Erik Hane aufs Beste in ihrer Wohnung am Gabelmann in Bamberg bemutterte!

Babmberger Lagenhonig, 250gP. S.: Der Filmauftrag lautete, einen Vergleich unter Markenhonigen anzustellen. Doch im Anschluss an die Filmaufnahmen der Verkostung stürzten wir uns auf unseren Bamberger Lagenhonig (hier die Lage Schiffbauplatz) und waren alle einhellig der Meinung, dass … na, ratet mal!

KHG-Honig (2): Verarbeiten mit Drehmoment

Schüler hält mit Bienen vollbesetzte Wabe hochTja, Tizian, da staunst du, was? Im Mai noch voller Bienen und Brut, zwei Monate später Honig pur! Dein engagiertes Mitwirken in der Bienen-AG am Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg hat mit dazu beigetragen, dass ihr leckeren „kaiserlichen“ Honig ernten durftet.

Drehteam beim EntdeckelnMit beim Schleudern dabei waren außer Tizian auch Edna und Maximilian sowie die Studiendirektorin Dr. Christa Horn (zugleich Mitarbeiterin im Direktorat und künftige „Bienen-AG-Beauftragte“) mit Gatten Jürgen Horn. Reinhold und ich haben den Schleuderraum gründlich geputzt und schön hergerichtet, damit alles reibungslos ablaufen kann. Reibungslos …? Nun ja …

Lobbyarbeit für die Kleinen

HonigschleuderraumWir ahnten nicht, dass das Fernsehen einen geschäftigen Strich durch unseren durchgestylten Plan machen würde. Der BR hatte sich zwei Tage vorab überraschend angekündigt. Und wir spontan (was hätte man auch anderes als „Ja“ sagen können?!) zugesagt. In Ermangelung einer Filmgelegenheit in einem Klassenzimmer musste bzw. durfte nun der Honigschleudertag herhalten. Vielleicht dachte man ja im Studio Würzburg, Imkern und Bienenunterricht wäre unser täglicher Brotberuf? Hm, eigentlich eine gute Idee … 😉

Beim EntdeckelnRasche Absprachen und ein unkompliziertes „Go“ vom Schulleiter des KHG, Oberstudiendirektor Michael Strehler, der dem Ganzen aufgeschlossen gegenüber stand, gaben den Ausschlag. Und auch Frau Dr. Horn brachte bereits einige Erfahrung in Medienpräsenz mit. Letztendlich ging es allen um die so wichtige Lobbyarbeit für die Kleinen – um Bienennot und Schülerbildung!

Nun also: Praxisunterricht im Honigverarbeiten und in Medienkunde. Wir haben’s alle miteinander gut hinbekommen – lest selbst!

Der Drehbeginn

Biene an BasilikumblüteZunächst brachte sich die Gruppe um die Honigschleuder herum in Position, nachdem ich mit einem Mikro ausgestattet wurde. Die hellen Strahler, die schönen Sonnenblumen und das vierköpfige Drehteam nahmen ebenfalls ihre Plätze ein, … und los ging’s mit der Eingangssequenz, die selbst die Bienen auf dem Balkonbasilikum mit einschloss.

„Einfach tun, als wäre ich nicht da!“ lautete die Devise der Kamerafrau Angela Witt. Nun ja. Wer jemals versucht hat, NICHT an einen gelb-grünen Papagei zu denken, der nicht „Ara-Ara“ schreit  … HA! Erwischt!

Die Teamarbeit

Entdeckelte HonigwabeUnsere eigentliche Arbeit startete alsdann mit dem Abwiegen der Ausbeute, die ohne Rähmchen schlussendlich 11,75 Kilo betrug  Leider etwas wenig, der Trockenheit geschuldet. Jürgen rechnete fix anhand unserer Zahlen auf den ausgehängten Bienenplakaten aus, dass dazu 88,125 Millionen Blüten von den fleißigen Bestäuberinnen aufgesucht werden mussten.

Beim EntdeckelnBeim EntdeckelnNun erfolgte das Entdeckeln der Waben mit der scharfzinkigen Gabel (Achtung, Finger!). Jeder durfte eine Honigwabe selbst entdeckeln und natürlich gleich schon mal eine Kostprobe davon nehmen. Da jede Aktion von mehreren Standorten aus aufgenommen wurde, wir also einzelne Arbeiten immer wieder vorführten, zog sich das hübsch hin.

Kamera- und Honigteam kamen dabei ordentlich ins Schwitzen. Der hochsommerliche Tag und die Beleuchtung taten ihr Übriges. Eine Pause war dringend nötig. Die Würstel waren zwar mittlerweile geplatzt, der Kartoffelsalat hingegen gut durchgezogen. Hauptsache, Ketchup auf dem Tisch. (Puh, Glück gehabt, lieber Kühlschrank – Danke!). Frisch gestärkt ging’s wieder an die Arbeit.

Ein Schleudertraum(a)

Die Honigwabe wird tropfgeschützt zur Schleuder transportiertNächster Akt: das Schleudern.
Dazu mussten die jetzt geöffneten Waben, in denen der Honig sattgelb schimmerte, tropffrei und zu zweit an die Schleuder getragen und in dieser versenkt werden. Eine schöne Aufnahme davon könnt ihr im Film sehen.

Andächtiger Blick in die SchleudertrommelGanz in Echtzeit und durch den Plexiglasdeckel anzusehen dann der Schleudervorgang. Andächtig lugte auch die Regisseurin Christina Haas in die Trommel und lauschte dem Prasseln des zentrifugierten Honigs an der Innenwand.

Filmen des kommenden HonigflussesDoch allzu lange konnten wir nicht in süßen Honigträumen und -düften verweilen. Galt es doch, die passende Position zu finden, die uns Kamerafrau Angela genauestens anwies. Wieder und wieder ließ sie uns jedoch vom endlich fließenden Honig schlecken, der in einem goldenen Strahl in den bereit gestellten Edelstahltopf über ein Sieb floss. Das war fürwahr nicht die unbeliebteste Sequenz. Wenn nur nicht die Suche nach der richtigen Löffelchenfarbe (der Konsequenz wegen) und dem besten Bodensitzplatz gewesen wäre!

Aber auch das ertrugen die Kinder wie die Profis – alle Achtung! Wer hätte das gedacht, dass sie neben dem Unterricht, wie man Honig verarbeitet, auch noch erleben, wie das Fernsehen einen 4-Minuten-Film abdreht! Das passiert nicht jeden Tag!

Mit vereinten Kräften – wird Bamberg zur Bienenstadt!

Honig wird abgezapftFleiß bei den Bienen, Fleiß bei der Verarbeitung, Fleiß beim Drehen! Weil’s mittlerweile doppelt so lange dauerte als geplant, half Jürgen Horn tatkräftig beim Abfüllen mit. Und ich muss sagen, das ging wie der Blitz! Die Bienen sind zwar nicht so das Seine, aber auf den Honig lässt er sich gerne ein.

Schülerin beschriftet DIB-EtikettenEdna (6. Klasse) und Tizian (5. Klasse) hatten alle Hände voll zu tun, um die DIB-Etiketten zu beschriften und auf die Gläser zu kleben. Während Maximilian wieder und wieder stolz das fertige Honigglas präsentieren durfte, bis „das Ding im Kasten war“. Und Dr. Christa Horn? Die sorgte u. a. für Ruhe und Ausgeglichenheit in beiden Teams und einen leidlich sauberen Fußboden.

Vielen Dank an alle für das tolle Hand-in-Hand-gehen an diesem wahrhaft denkwürdigen Tag, an dem wir alle viel, viel gelernt haben!

Weiterführende Informationen zu Film und Honig

P. S.: Das 4-minütige Video, in dem zwischen unseren Aufnahmen auch Sequenzen von anderen Drehorten mit eingespielt sind, könnt ihr bis Sa., den 2.8.14, hier abrufen: Bamberg wird zur Bienenstadt. Oder auch hier mit einem einleitenden Text.

P. S. S.: Sorry, meine Fotoausbeute ist umständehalber etwas mager ausgefallen. Blitzen und Klicken durften natürlich nicht stören beim Drehen.

P. S. S.: Was mit dem Honig passiert ist, das erfahrt ihr morgen! Bleibt dran, auch in den Ferien, die wir natürlich vor allem der Bienen-AG ganz herzlich gönnen!