Zwei Tage, vier Standattraktionen, 13 Kilo Waldhonig, 73 Bienenanhänger … und ungezählte Erlebnisse und Kontakte mit und für Bienen-leben-in-Bamberg.de – der Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt im St. Josefsheim des Don Bosco-Jugendwerks bot uns und den Gästen Raum für jede Menge Kurzweil und unserem Anliegen, den Bienen geneigte Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Die sechs Stationen unseres 4. Honig- und Imker-Mitmach-Marktes sollten dies geschafft haben.
1. Das Wabenbasteln
„Gibt’s denn wieder das Wabenausstechen, Mama?!“, berichtete eine Mutter von der Frage ihrer Tochter, um dann erleichtert zu erfahren, dass wir die Mitmach-Bastelei auch heuer wieder anboten. Kein Spektakel, dafür Muse fürs gemeinschaftliche Ausstanzen von netten Weihnachts- und Tiermotiven aus duftenden, 100-prozentigen Bienenwachswaben, die an Geschenkpäckchen oder auf dem Weihnachstbaum aufgehängt werden können. Heuer half am Sonntag meine Schwester Jeannette mit aus, so dass wir selbst in Ruhe eine andere Attraktion erleben durften. Und zwar …
2. Das „Nürnberger Weihnachtsengala“ Anne-Sophie
„Da singt ja jemand live!“ staunte ein jüngerer Herr und sah sich suchend um. Auf der Treppe im Kinderhort Boscolino konnte er die junge Sängerin schließlich entdecken. Meine Nichte Anne-Sophie reiste eigens aus Nürnberg an, um am Sonntag Nachmittag zu fünf verschiedenen Zeiten Christmas-Songs zu singen. Den Eigenkompositionen lauschten zahlreiche Zuhörende andächtig. Und auch die anderen Standdienstler freuten sich. „Das ist mal eine Abwechslung“ meinte die Kollegin vom Nachbarstand lächelnd.
3. Die Mitmach-Rätsel
Für alle Alterstufen geeignet waren unsere Mitmach-Rätsel: vom Moggäla und Waggäla über die Kinnä und den jungen Hubbfä zu den G’scheidala – und alle erhielten sie fürs Mitmachen ein kleines Präsent: ein kleines Büchlein über die Wunderwelt der Bienen und einen leckeren Honigbonbon. Die Rätsel boten Anlass, über manche Aspekte der Bienen-Honig-Imkerwelt mehr zu erfahren. Das war denn auch der Sinn der Übung – ins Gespräch zu kommen und Fragen zu beantworten, die am Supermarktregal beim Honigkauf eher nicht gestellt werden können. „Jetzt weiß ich endlich, warum die Bienen beim Imkern mit Rauch benebelt werden“, meinte ein Junge, um sich anschließend so ein Imkergerät von der Nähe anzusehen.
4. Kleiner Lehrbienen- und Infostand
Ein paar der wichtigsten Imkergeräte (Smoker, Stockmeisel, Entdeckelungsgabel, Wabenzange …) sowie Teile der Bienenwohnungen (Zarge, Windel, Fluglochkeil, Absperrgitter …) hatten wir am Infostand dabei. Eine Schautafel erkäuterte, was die Schulbiene so alles macht.
Auch Bücher und Broschüren zum Thema Bienen-Honig-Imkerei für Groß und Klein brachten wir mit. „Das Büchlein hier finde ich besonders gelungen, das werde ich mir sicher kaufen“, meinte Klaus Karger, seines Zeichens eremitierter Bamberger Symphoniker, der unsere Ausruhstation nutzte, um ein wenig zu schmökern. Er meinte damit das kleine, doch meiner Meinung nach wichtigste Buch unserer Imkerbücherei „Die Honigbiene“ von Armin Spürgin. Es legt seinen Schwerpunkt nicht auf die Kenntnisse des Imkerns, sondern erklärt leicht verständlich, wie eine Biene und ihr Volk „ticken“. Auf dieser Wissensgrundlage lassen sich vernünftige Entscheidungen treffen, wenn sich ein Volk mal nicht – wie so oft – nach Lehrbuch verhält.
Und weil letztendlich wir Menschen nicht alleinseligmachend sind, rufen wir doch hin und wieder den Heiligen Ambrosius zu Hilfe, den Schutzpatron der Bienen, Imker und des Lernens.
5. Honiggetränkestand
Wer sich nebenbei mit etwas Flüssigem versorgen wollte, konnte dies ebenfalls bei uns tun. Wir boten warme Honigmilch und Orangen-Sanddorn-Honig-Saft an, selbstverständlich mit regionalem Honig, in diesem Falle aus dem Steigerwald. Da wir selbst keinen Honig mehr haben, von unserem Imkervater Nikolaus Hofmann aus Aschberg.
6. Verkaufsstand rund um den Honig
Liebevoll verpackte Geschenkesets in allen Preislagen, Bienenwachskerzen und Wabenaufhänger ergänzten das Angebot an fertig abgefülltem und noch abzuzapfenden Honig perfekt. Beim Honig beschränkten wir uns auf die hell-cremige Sommertracht und einem dunkel-aromatisch-würzigen Waldhonig mit Blütenanteil. Einzig das Kinderbuch „Maria“ von Arne Butscher, unserem ehemaligen „Praktikanten“ ließ sich leider nicht verkaufen. Doch lag es vielleicht daran, dass es eben nichts mit Honig zu tun hatte, auf die sich die Besucher wohl „eingeschossen“ hatten. Der Fantasy-Roman über eine gehörlose, doch mit einer besonderen Gabe ausgestattete Retterin in der Not kann gerne bei uns am Obstmarkt 10 erworben werden. Zwei Euro von zwölf gehen an die „Bamberger Schulbiene“, die natürlich wiederum Bücher für den Schulbienenunterricht davon kauft.
Fazit
Wir freuten uns zum zweiten Mal, wieder Teil des Don Bosco-Weihnachtsmarkts gewesen sein zu dürfen, denn wir passen mit unserem Anliegen und unserer Einstellung sehr gut dazu. Es geht auf DIESEM Weihnachstmarkt nämlich nicht explizit darum, viel Geld zu machen. Sondern darum, den Familien einen Ort und die Gelegenheiten zu bieten, etwas Gemeinsames, Sinnstiftendes zu unternehmen, um an Leib, Seele und Geist gestärkt wieder in den Vorweihnachtstrubel zurückkehren zu können.
Gleichwohl dürfte es unsere letzte Teilnahme in diesem Stil gewesen sein, denn kräftemäßig ist es uns als Vollberufstätige kaum möglich, unserem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Keines der Angebote wollen wir auslassen. Doch jemanden, der uns zuverlässig zur Seite steht, hatten wir leider nicht rechtzeitig gefunden.
Unser Schwerpunkt liegt zudem in der Lobbyarbeit für regionalen Honig, der unsere Imker und Gärtner stärkt, und in der Arbeit der „Bamberger Schulbiene“, die das hierfür notwendige Wissen vermittelt und die Liebe zur Biene entstehen lassen möchte. Während eines Weihnachtsmarktes, der zudem für uns aus verständlichen Gründen nicht kostenlos bestückbar ist, werden wir keinem unserer Anliegen im gewünschten Umfang gerecht. Wir werden sehen … doch nun erst einmal …
Frohes Fest unseren Besucherinnen und Besuchern, denen wir für ihr Kommen danken, und wir wünschen immer ein gutes Glas Honig auf dem Tisch sowie eine(n) Imker/in in der Nachbarschaft!
P. S.: Wer jetzt noch Honig braucht, kann bis 26.12.2013 zu uns in den Obstmarkt 10, 3. Stock, kommen!
Nachtrag am 29.06.2014: Nachdem den Verantwortlichen von Don Bosco unser Programm und Engagement ein Herzensanliegen ist, beschlossen wir unter geänderten Bedingungen, auch im Jahr 2014 erneut mit unserem familienbetonten Informations-, Bildungs- und Bastelprogramm dabei zu sein! Vielen Dank dafür, und wir freuen uns auf viele alte und neue Fans! Wir sind zu finden im Boscolino-Kinderhort.