Monatsbetrachtungen Februar 2025 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Die Bienen sitzen noch in der Wintertraube. Doch bei ausreichenden Temperaturen und sobald die Sonne auf die Beute scheint, finden Reinigungsflüge statt. Ein paar Wagemutige fahnden nach frischem Pollen. Die Pflanzenwelt im Februar: Haselstrauch (Pollenversorgung), Huflattich, Schneeglöckchen, Winterlinge, Christrosen, Lenzrosen, vielleicht spitzen auch schon die ersten Weidenkätzchen heraus. Je näher an der Beute, um so besser. Plötzliche Wolken und rasch abfallende Temperaturen verhindern oftmals den erfolgreichen Rückflug.

Futterkontrolle

KippkontrolleZur Futterkontrolle brauchen die Völker nicht unbedingt geöffnet werden, sondern es kann stattdesse das Gewicht durch rückwärtiges Anheben der Beute (Kippkontrolle) abgeschätzt werden. Falls ihr – trotz vorschriftsmäßiger Einfütterung im Herbst – dennoch die Beute als zu leicht empfindet, kann das folgende Gründe haben:

  • Das Volk hat die dargebotene Futtermenge nicht vollständig aufgenommen
  • Ein Specht oder Eichelhäher hat die Wintertraube durch eifriges Hämmern ins Holz aufgestört
  • Ein herunterhängender Ast konnte wochenlang unbemerkt gegen den Blechdeckel schlagen
  • Eine Räuberei unter den Völkern ist nicht auszuschließen
  • Ganz abgesehen davon verstärken im Februar die Bienen ihre Bruttätigkeit. Folglich steigt der Futterverbrauch von jeweils einem Kilogramm im Dezember/Januar auf zwei bis drei Kilogramm im Monat Februar.

Notfüttern – so geht’s:

  1. Zargen abheben, quer über umgedrehten Blechdeckel zur Seite stellen.
  2. Totenfall aus Gitterboden entfernen.
    Dabei gleichzeitig kontrollieren…

    1. … auf den Sitz der Wintertraube, erkennbar an der Dichte des Gemülls
    2. … auf Anzeichen von Krankheiten oder Fehlentwicklungen.
      Einschub: Im Falle unserer Demofotos unten ist sehr gut ein erhöhtes Aufkommen von Kalkbrut zu erkennen. Das Volk stand an einem zu kühlen und zu feuchten Standort am Uferrand der Regnitz. Tritt im Laufe des Jahres keine Besserung ein, wäre eine mögliche Maßnahme, einen Kunstschwarm zu bilden, also alle Bienen nebst einer neuen Königin auf komplett neue und damit sporenfreie Waben zu geben, was einem Neuanfang gleichkommt. (Hier eine eingehendere Beschreibung).
  3. Flache Schale auf den (hohen) Gitterboden unterhalb des festgestellten Wintertraubenbereichs setzen.
  4. Befüllen (ohne zu verschütten!) mit Zuckerwasser im Mischungsverhältnis 3:2 von Zucker zu Wasser
  5. Aufsteighilfe (Stroh) einbringen.
  6. Zarge(n) wieder aufsetzen.

Die Fütterung von unten ist zu dieser Jahreszeit hinsichtlich einer Räuberei unkritisch, da kein Flugwetter herrscht. Dadurch, dass das Futter sehr nah an der Bienentraube gereicht wird, gelingt eine (Not-)fütterung bereits ab einer Mindesttemperatur von etwa 5 °C aufwärts.

Unser Blick in die obere Zarge ergab, dass das Volk auch ein wenig vom Futterteig naschte, den wir vor einiger Zeit bereits als allererste Notfütterung einbrachten. Es ist allerdings nicht die bevorzugte Fütterungsweise im Winter, da die Bienen zur Aufnahme des Zuckers Wasser benötigen, welches sie bei fluguntauglichem Wetter nicht heranschaffen können.

Mittelwände einlöten

Mittelwände einlötenEinschmelzen, Reinigen und Gießen von Wachs hatten wir im relativ milden Januar bereits erledigt. Nun folgt das Einlöten – rechtzeitige Bestellung von Rähmchen vorausgesetzt. Einen ausführlichen Blogeintrag zu all diesen Arbeiten findet ihr unter „Wachsverarbeitung an 5 Stationen“. Unter Material zur Wachsumarbeitung bzw. Mittelwandherstellung sind Anschaffungsdetails geschildert.

Schiede setzen

Blick in eine geöffnete Zarge mit SchiedenJe nach individueller Leistungsfähigkeit unserer Völker passen wir die Größe ihres Brutraums mittels Schieden an. Den Versuch starteten wir im Frühjahr 2020 und wollen auch dieses Jahr weitere Erfahrungen sammeln.

Erfahrungsgemäß gibt es Anfang Februar einige milde Tage mit etwas Sonnenschein. Sofern noch nicht im Zuge der Winterbehandlung geschehen, werden jetzt die Schiede gesetzt, und zwar nach dem Reinigungsflug.

  • Nach Wabenhygiene und Einfüttern im Herbst sitzen unsere auf zwei Zargen geführten Völker jetzt auf 7 oder 8 Waben je Zarge und sind zum Beutenrand hin links und rechts mit jeweils einem Schied begrenzt. Wir öffnen die Völker, entnehmen diese Schiede und schieben die vollen bzw. drei Viertel vollen Futterwaben an den Beutenrand.
  • Fast futterleere Waben werden auf Stifte und junge Brut geprüft. Diese bleibt an ihrem Platz.
  • Zwischen diesen Waben und den an die Ränder geschobenen Futterwaben setzen wir die Schiede. So arbeiten wir uns von links und rechts an das Brutnest heran.

Welche Vorteile hat das Schieden?

  • Platz hinter dem Schied als Arbeitsraum in der Beute
  • Kompaktes Brutnest / Verhinderung von Pollenbrettern, also unnötigen Polleneintrag ins Brutnest
  • Sichere und schnelle Annahme des Honigraumes, also kein Verhonigen des Brutnestes und dem damit verbundenen Hochhängen von Honigwaben aus Brut- in den Honigraum. Somit bleibt im Brutraum Platz fürs Brutgeschäft
  • Konsequente Trennung von Brut- und Honigraum

Wildwabenbau hinter dem SchiedDen Vorteilen stehen auch einige negative Punkte entgegen, beispielsweise der hin und wieder vorkommende Wildwabenbau hinter dem Schied oder Futtermangel beim Abschleudern der Völker. Doch dies werden wir in einem eigenen Blog aufarbeiten.

Termine


Sa., 08.02.2025 | 12.30 – 17.00 Uhr
Imkerforum Veitshöchheim


Imkerforum, Fachtagung VeitshöchheimWo? Aula, An der Steige 15, 97209 Veitshöchheim
Für wen? Imker/innen
Was? Imkerforum Veitshöchheim mit dem Hauptthema: Melezitiose – Fluch oder Segen? Entstehung der Melezitose – Auswirkung auf die Völkerführung – Gewinnung und Verarbeitung – rechtliche Beurteilung.
Veranstalter? Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG)
Und sonst? für WebEx-Online-Teilnahme -> Anmeldung bis 02.02.2025, keine Anmeldung für Offline


Sa., 15.02.2024 | 14.30 – 16.30 Uhr
Workshop Wachsgießen (Mittelwand)

Logo BLIB Vertiefungsseminar für ImkerWo? Ort in Bamberg, wird bei Anmeldung bekanntgegeben
Für wen? Dieses Vertiefungsseminar der Imkerei wendet sich an Imker/innen ohne Praxiserfahrung in der Wachsverarbeitung.
Was? Mittelwandwaben gießen in der Praxis. Input zu Geräten und Material.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger)
Kosten und Anmeldung?


Logo FKBB e. V.Mo., 24.02.25 | 15.00 – 18.00 Uhr
FKBB-Vorstandssitzung 1-25

Wo? Obstmarkt 10, Bamberg (bei Ilona+Reinhold)
Für wen? Vorstand Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. und geladene Gäste

Kurz, knackig, kalt – Winterliche FKBB-Vorstandssitzung 2024

FKBB-Vorstandssitzung VS-6 2024FeuerzangenbowleDie 6. Vorstandssitzung des Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB), genüßlich am Glühweinstand vorm Cador am Obstmarkt, hatte im Grunde nur zwei Hauptpunkte, neben einiger vereinsbürokratischer Angelegenheiten und Infos versicherungstechnischer Art:

1. Die (positive) Abstimmung über einen neuen Mitgliedsantrag (wei WIR lassen unsere Anwärter nicht so lange auf Antwort warten lassen wie so manch andere Vereine oder bestätigen gar einem Mitglied mündlich die Aufnahme, um dann später einen Rückzieher zu machen … alles höchst fragwürdige undemokratische Prozesse in dieser Stadt)

2. Den Stand laufender Projekte, hier vor allem die finanzielle Situation zur Fußbodenneuverlegung in der Bienen-InfoWabe, die kurz darauf von den neuesten und ebenfalls positiven Ereignissen (s. gestriger Bericht) auch schon wieder überholt war. Und neue Bänke im Bienengarten, wenngleich nicht im erwünschten Umfang, wird es auch noch geben.

1. Vorsitzende Ilona Munique und Kassenwartin Gabriele Loskarn vom FKBB, Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V.,In einer halben Stunde war das alles geklärt und gesprochen und wir ließen den spätadventlichen Abend mit Gabriele Loskarn, unserer Kassenwartin, und unserem Gast Gerhard Penske, in aller Ruhe ausklingen.

Wer Lust hat, in unserem wie geölt laufenden Verein Mitglied zu werden, ob still, stimmberechtigt oder mitwirkend, melde sich doch einfach. Die Kontaktdaten stehen im Impressum. Eine Mobilnummer für WhatsApp-Kontakt gibt es dann direkt von uns.

1. u. 2. Vorsitzende des FKBB, Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V., Ilona Munique und Reinhold Burger

Sommer-Vorstandssitzung des Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB)

Viermal im Jahr genügen dem FKBB-Vorstand, um effektiv zu diskutieren und größere Entscheidungen zu fällen. Die dritte Sitzung Anfang August mit uns, Ilona und Reinhold als Vorsitzende, und mit Yaneth Klein und Nikolaus Hofmann als Beiräte, konnte entspannt im Bienengarten stattfinden. Natürlich sind in der Urlaubszeit nicht immer alle anwesend. Doch zur Abstimmung über den Mitgliedsantrag von drei Frauen U30, die sehr an Bienen und Natur interessiert sind, reichte unserer Gruppe völlig.

Weitere Punkte waren das Ranking unserer diesjährig vier Nominierten des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises. Das Ergebnis war eindeutig, wenngleich der Punktabstand jeweils nicht so groß war. Sicher würden alle den 1. Platz verdienen, aber dann wäre es ja auch nicht mehr spannend.

Ein größerer Punkt war die Vorplanung für das Jubiläumsfest in 2025 zu „10 Jahre Bienen-InfoWabe“ innerhalb unseres regulären BIWa-Sonntagsöffnungstermins am 18. Mai. Es soll eine Festschrift erscheinen, für die Inhalte festgelegt wurden. Verschiedene Aktionen wurden vorgestellt und um weitere Ideen gebeten. Hierfür und auch für die Öffentlichkeitsarbeit gehen wir noch einmal in media res, voraussichtlich mit einer Sonder-Vorstandssitzung. Zumindest haben wir schon mal eine Kühltheke für die Kuchen und ein Faltzelt als Erweiterung der Bienen-InfoWabe.

Einen größeren Austauschbedarf zeitigte das baldige Erscheinen der Asiatischen Hornisse in der Bamberger Region, nachdem die Vespa velutina bereits im 50 km entfernten Gädheim bestätigt gesichtet wurde. Eine präparierte Arbeiterin hatten wir bereits eingekauft und genau unter die Lupe genommen.

Von Didier Descouens - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26722179

Von Didier Descouens – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26722179

Wir benötigen viel mehr Zeit zur Infoweitergabe, als wir in unserem Ehrenamt neben der Berufstätigkeit erübrigen können. Die beiden Vorsitzenden arbeiten mit in der WhatsApp-Gruppe „Vv Army Hunters“ und verfolgen kontinuierlich den neuesten Stand, was bereits viel gebracht hat. Da es nächstes Jahr jedoch rund gehen wird, beschlossen wir, allfällig geplante Exkursionen nicht durchzuführen und uns lieber dem neuen, invasiven und nicht geschützten Feind unserer Honigbienen zu widmen.

Nachdem uns zum Ende hin noch eines der neuen Mitglieder, Marie Pailer, aufsuchte und wir uns bei einem improvisierten Abendessen erstmals beschnuppern konnten, ließen wir den ergiebigen Tag in der Kuni ausklingen, wo wir ebenfalls wieder auf Bienenfreunde trafen. Ob Bienenpatenschaft oder Vereinsmitglied – Leidenschaften teilen ist eine feine Sache!

Wer Lust hat, ebenfalls mit uns seiner Liebe zur Natur, den Bienen, der Imkerei oder dem Ur-Produkt Honig zu frönen, braucht übrigens keinesfalls imkern oder ein überragendes Fachwissen mitzubringen. Ein schönes Add-on, doch nicht Voraussetzung.

Übrigens: Die nächste reguläre FKBB-Vorstandssitzung findet vor der Jahreshauptversammlung am 16.11.2024 statt.

FKBB-Vorstandssitzung bringt Imkerglobalversicherung auf den Weg (VS-1/2024)

v.l.: Gabi Loskarn, Reinhold Burger, Ilona Munique, Yaneth Klein, Nikolaus Hofmann zur FKBB-Vorstandssitzung VS-1-24 am Rosenmontag im Hofcafé Bamberg (Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V.)

 

Mit Beschluss der FKBB-Vorstandssitzung werden die Imker*innen unter den Mitgliedern des Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB) kostenfrei globalversichert bis 30 Völker sein, inklusive (erweiterter) Produkthaftung. Somit sind wir für die imkerliche Zukunft in Bamberg und darüber hinaus noch besser auf Krisen vorbereitet.

Eine Imkerversicherung umfasst die Bereiche Haftpflicht- und Schadensversicherung. Die Schadensversicherung deckt für Bienenstöcke samt Völkern die Gefahren Feuer, Einbruchdiebstahl, Sturm und Hagel, Elementarschäden und mutwillige Beschädigung ab.

Imker*innen, egal woher, können sich darüber hinaus in verschiedenen Stufen gegen geringe Beiträge umstandsfrei zusatzversichern, beispielsweise, wenn sie mehr als 30 Völker haben. Daneben gibt es noch spezielle Zusatzversicherungen für Gebäude, Bienenhäuser und Inventar sowie Transport.

Beitritt zur Bayerischen Imkervereinigung (BIV)

Im Zuge dieser Abstimmung innerhalb der FKBB-Vorstandssitzung am Rosenmontag im Hofcafé wurde zudem beschlossen, dass der FKBB der Bayerischen Imkervereinigung e. V. (BIV) als institutionelles Mitglied beitritt. Dadurch sind wir Nutznießer des Rahmenvertrags zwischen der BIV und der Bayerischen Versicherungskammer. Ganz nebenbei profitiert der FKBB auch von einer Vereinshaftpflichtversicherung und schließt zudem eine Gebäudezusatzversicherung für die Bienen-InfoWabe ab.

Nach eineinhalb Stunden waren die Fakten und Änderungsklauseln geklärt, die beispielsweise auch die Beitragsordnung und die Datenschutzerklärung betrafen. Alle Anträge konnten einstimmig angenommen werden. Die Stimmung am Rosenmontag war bei den anwesenden Vorstandsmitgliedern – Reinhold Burger, Nikolaus Hofmann, Yaneth Klein, Gabi Loskarn und der Vorsitzenden Ilona Munique – entsprechend positiv, zumal durch konzentriertes Arbeiten nur zwei statt geplanter drei Stunden notwendig waren, um alle 10 Tagesordnungspunkte hinlänglich zu besprechen.

Dazu gehörten ein auszugsweiser Rückblick und eine Vorschau, entnommen dem Transparenzbericht 2023, der die Angebote und Aktivitäten von FKBB und der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de zusammenfasst.

Weiterer TOP waren Sachstandsberichte zu den Projekten:

Der TOP zu den FKBB-Netzwerkexkursionen, zu denen auch Nicht-Mitglieder eingeladen sind, betraf:

Die FKBB-Bildungsexkursion führt uns am Sa., 25.05.24, 13-17 Uhr, zu den „Gärten in Erlangen“. Es sind dies der Botanische Garten und der Aromagarten.

Zu allen drei Exkursionen kann sich jederzeit formlos (Kontaktdaten s. Impressum) angemeldet werden. Wir freuen uns auf euch! Und auf die nächste Vorstandssitzung am Di., 07.05.24, 15-17 Uhr mit anschließender Außerordentlichen Mitgliederversammlung von 17-18 Uhr in der Bienen-InfoWabe mit Umtrunk. Einladung folgt.

v.l.: Gabi Loskarn, Reinhold Burger, Ilona Munique, Yaneth Klein, Nikolaus Hofmann zur FKBB-Vorstandssitzung VS-1-24 am Rosenmontag im Hofcafé Bamberg (Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V.)