Bienenpatin Gabriele Loskarn 2014/2015

Überreichung der Bienenpatenurkunde an Gabriele LoskarnUnserem Aufruf 2013 in der „Inselrundschau“ folgend, stellte uns Gabriele Loskarn, angetan von der Idee von Klassenführungen, heuer ihren Garten als Standort für ein Bienenvolk zur Verfügung. Nun hat sich die Bambergerin zusätzlich zu einer „vollwertigen“ Bienenpatenschaft entschlossen. Mit ihrem Beitrag werden Klassenführungen mit der Bamberger Schulbiene finanziert. Wir freuen uns über unsere 17. Patin für “Bienen-leben-in-Bamberg.de” – und außerdem über einen neuen Standort des Bamberger Lagenhonigs, den wir als „Inselstadt / Weide“ bezeichnen.

Verantwortung zeigen UND genießen

Bienenpatin Gabriele Loskarn und Ilona Munique vor Bienenbeute

Bienenpatenschaft Gabriele Loskarn, zugleich neuer Standort des Bamberger Lagenhonigs von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 15.07.2014

„Der Umweltaspekt ist mir wichtig und ich will verantwortlich dazu meinen Beitrag leisten“, so Gabriele Loskarn auf unsere Frage nach dem Beweggrund ihrer Bienenpatenschaft. Dass sie diesen Beitrag bereits auch als Greepeace-Mitglied leistet, verrät eine konsequent gelebte Einstellung. Die sich bis in ihren Berufsalltag hineinzieht. So steht sie als selbständige Bürokauffrau mit einem Stammkundenkreis nicht nur ihrem Bruder mit seiner „Bäckerei Loskarn“ zur Seite, sondern stellt ihre Dienste darüber hinaus der Jugendarbeit Crossover (www.crossover.info) des Christlichen Missionsvereins Würzburg e. V. zur Verfügung, wohin sie mehrmals wöchentlich fährt.

Gabriele Loskarn mit Enkelin LolaDas klingt nach viel zu tun, doch entspannt sich Gabriele Loskarn mit Radfahren, regelmäßigem Joggen auf der Erba-Insel und Wandern. Und sie nimmt sich auch noch die Zeit zur wöchentlichen Teilnahme an einem Bibel-Hauskreis in Breitengüßbach (Marburger Kreis). Doch besonders das Zusammensein mit ihren drei Enkelkindern genießt die Mutter zweier Töchter am allermeisten.

Eines davon, die fünfjährige Lola, lernte Reinhold bereits kennen, als er in Gabrieles Garten das Volk betreute. Als Besucherin der Caritas-Kindertagesstätte St. Elisabeth war die Kleine denn auch ganz unterschrocken beim Anblick der vielen Bienen, denn auf dem Jakobsberg setzt man die Umwelt- und Naturpädagogik in Form von Waldwochen um. Eine prima Voraussetzung, um am Honigschleuder-Erlebnistag Ende Juli [Bericht Teil 1 und Teil 2] teilzunehmen, zudem die Oma sie mit angemeldet hat.

Bewahrung der Schöpfung

Nach weiteren Leidenschaften befragt, verrät uns Gabriele Loskarn, dass sie gerne näht. Unlängst erst hatte sie einen Kurs absolviert und sich eine Bamberger Tracht genäht. „Fehlt nur noch die Bluse“, lacht sie und hofft auf ein paar ruhige Stunden im geplanten Nähraum, den sie sich noch einrichten wird. Tja, nun haben wir neben Elisabeth Burger bereits eine zweite Bienenpatin, die wir vielleicht einmal danach fragen könnten, ob sie uns ein historisches Imkerkostüm schneidern würden.

Wir beenden das Interview mit der Frage, was unserer neuen Bienenpatin im Leben besonders wichtig ist. „Die Bewahrung der Schöpfung“ sagt sie ohne zu zögern, um uns zu veranschaulichen, dass sich dies durchaus im Einmachen von Gurken, gekauft von hiesigen Gärtnern, offenbaren kann. Überhaupt freut sich Gabriele darüber, dass sie in den mittlerweile vier Jahren, die sie jetzt schon das Haus an der Weide besitzt, immer mehr von der gärtnerschaftlichen Infrastruktur in Bambergs Innenstadt profitiert. Apropos Gärtner …

Den Kindern die Welt näher bringen

Interview mit Gabriele Loskarn durch Ilona Munique und dem Schulbienen-Maskottchen„Vor den Bienen habe ich größte Achtung und Respekt. Wir sind auf sie als Bestäuberinnen unserer Kulturfrüchte angewiesen, und die Liebe zu ihnen eröffnet uns einen wunderbaren Reichtum des Lebens und lässt uns über Gottes perfekten Plan der natürlichen Zusammenhänge staunen.“, fasst Gabriele Loskarn ihr Faszinosum, welches sie vom ersten Kontakt an mit den beherbergten Bienen hegt, zusammen. „Deshalb freue ich mich, dass bereits Kindern und Jugendlichen (im Unterricht) diese Welt näher gebracht wird. Weil ich glaube, dass sie so einen ersten Einblick in die faszinierdende Welt der Natur als Gegenpol zur virtuellen Welt von Facebook und Co bekommen.“

Das ist uns aus dem Herzen gesprochen. Und dem unserer anderen Bienenpatinnen und –paten sicherlich auch! Dank an Gabriele und all denen, die sich künftig für das Thema Bienen stark machen wollen!

Akutes Bienen-Paralyse-Virus nicht ausgeschlossen

Tote schwarze Bienen im GrasDem besorgten Anruf von Gabriele Loskarn, die den Standort an der Weide zur Verfügung stellt, ist Reinhold gestern nachgegangen. Viele tote Bienen vor der Beute und seltsame Flugbewegungen waren auszumachen. Bemerkenswert auch die sehr dunkle Färbung der Leiber. Der Verdacht: Akutes Bienen-Paralyse-Virus oder Chronisches Bienen-Paralyse-Virus?

Schwarze BieneJustament berichtet H. 6 / 2015 des „Imkerfreundes“ auf der Seite „Aktuell“ über den „Frühstart mit Problemen“, auch hier nachzulesen. Zahlreiche Anfragen zu genau dem selben Phänomen wären eingegangen, vor allem aus dem Südwesten Deutschlands und aus der Schweiz. Und obwohl in vielen Proben das Virus – allerdings das chronische, nicht das akute – gefunden wurde, möchte Dr. Wolfgang Ritter doch noch nicht abschließend diesen Befund ausrufen. Es könnten auch Vergiftungen gewesen sein.

Glück im Unglück ist, dass die gesunden Bienen ihre kranken Artgenossen sofort aus der Behausung schaffen. Und tatsächlich war das Gras durchsetzt mit schwarz gefärbten Bienen. Im Stock selbst waren jedoch zahlreiche gesunde Bienen auszumachen. Eine Gefahr für den Fortbestand des Volkes (ein Ableger noch) scheint also nicht zu bestehen. Auch waren noch viele Brutwaben mit jungen Stiften zu entdecken.

Wer ähnliches an seinen Völkern bemerkt hat, kann Proben an das Julius-Kühn-Institut in Braunschweig einsenden.* Und sich über http://www.diebiene.de auf den Laufenden halten.

* Die Proben müssen in einer bestimmten Weise eingesandt werden. Im H. 4 / 2014 des „Imkerfreundes“ steht beschrieben, wie. Das Heft kann auch bei uns eingesehen werden – nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.

Aktualisierung 02.02.2016: Proben für kostenlose Analysen können seit 2015 an den neu eingerichteten Bienengesundheitsdienst (BGD) im Tiergesundheitsdienst Bayern e. V. eingesandt werden.

Neue Standorte „Weide“ und „Schiffbauplatz“

Eine Königin für Bienenpatin Felicitas SauerUnsere Initiative hat Zuwachs bekommen. Neben den Standorten Wildensorg / Rinnersteig, den Buger Wiesen, Gärtnerstadt / Heiliggrab und der Inselstadt / Villa Dessauer können Feinschmecker und Bieneninteressierte jetzt auch Honig aus bzw. Lehrbienenstandbesuche in der „Weide“ und dem „Schiffbauplatz“ erwarten, jeweils auf der Inselstadt. Allerdings wohl erst im nächsten Jahr, wenn aus den Ablegervölkern hoffentlich prächtige und robuste Wirtschaftsvölker geworden sind, die sich den interessierten kleinen und großen Besuchern gewachsen zeigen.

Erhalt der Bienen- und Insektenwelt durch Jungimker

Nikolaus und Reinhold untersuchen vollbesetzte RähmchenAlle vier bisherige und die zwei neuen Standorte zeichnet aus, dass sie in interessanten Trachtgebieten stehen und – außer der Buger Wiese – für den VHS- und Schulbienenunterricht nutzbar sind. Der „Bamberger Lagenhonig“, der hier geerntet wird, ist quasi nur ein leckeres Nebenprodukt einer weitaus größeren Botschaft: dem Erhalt der Bienen- und Insektenwelt und deren dringend notwendige Bestäubungsleistung – für die traditionelle Gärtnerstadt Bamberg nicht wegzudenken. Dazu braucht es verständnisvolle Erwachsene, die regionalen Honig kaufen und interessierte Kinder und Jugendliche, die später einmal Jungimker werden sollen. Das ist unser Ziel.

Neuer Standort „Schiffbauplatz“

Zwei Völker am Schiffbauplatz bei Bienenpatin Ruth VollmarBamberger Lagenhonig, Lage "Inselstadt / Schiffbauplatz"Der Standort „Schiffbauplatz“ erhielt sogar überraschend zwei Völker, nachdem am gleichen Tag der Aufstellung des Ablegers ein Teil des Volkes in den nachbarlichen Pflaumenbaum geschwärmt ist [wir berichteten]. Patin Ruth Vollmar (Stadt Bamberg, Leiterin der Wirtschaftsförderung) hat nun zwei Völker in ihrem Garten, die nächstes Jahr für Lehrbienenstandsführungen fungieren werden. Das zweite Volk ist unserer Bienenpatin Sabine Gründler (Inhalberin der Gärtnerei Böhmer) zugedacht, da das letztjährige Ablegervolk leider durch das kalte, regenreiche Frühjahr nicht gedeihen konnte.

Neuer Standort „Weide“

Gruppe beim Ableger umhängenBamberger Lagenhonig, Lage "Inselstadt / Weide"Am Standort „Weide“ ist Meike Winnemuth die Bienenpatin. Sie wird ihr Volk im Mai besuchen kommen, unternimmt die Hamburger Jorunalistin und Autorin derzeit doch eine Deutschlandreise, die sie auch für einen Monat lang nach Bamberg führen wird. Auch ihr Patenvolk vom letzten Jahr hatte das Schicksal ungünstiger Witterung ereilt. Um so mehr freuen wir uns heuer auf das genaue Gegenteil – einem frühen Frühlingsstart mit viel Sonnenschein. Für den etwas schattigen Standort „Weide“ ideal. Unser Dank geht an Gabriele Loskarn, die ihren Garten zur Verfügung stellt!

Ableger am alten Standort „Buger Wiese“

Nikolaus und Reinhold tragen den AblegerkastenNikolaus Hofmann, unserem Imkervater und 2. Vorsitzenden des Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. brachte uns außerdem einen Ableger für den bereits seit 2012 eingeführten Standort „Buger Wiese“. Er ist der Ersatz für den Ableger von Bienenpatin Felicitas Sauer aus dem vergangenen Jahr.

Das heißt, wir haben nun 10 Völker zu versorgen und 4 davon sind bereits jetzt als Lehrbienenstand für Schulen einsatzbereit, 3 weitere Völker werden im Rahmen der Honigschleudertage für Gruppenbesuche genutzt. Siehe hierzu auch unter Aktivitäten und Termine.