Bienenmord in Wendelstein bei Nürnberg

Opfer: Abertausende von Bienen
Tatort: Wendelstein bei Nürnberg
Täter: Bauern
Tatwaffe: Das Pflanzenschutzmittel „Dantop“, ein für Bienen hochgiftiges Neonikotinoid.
Zuständig für die Ahndung: Das Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Roth.
Erfolgte Maßnahme: Keine. Oder soll man ein Schreiben, in welchem auf den „ordnungsgemäßen“ Gebrauch des Giftes hingewiesen wird, als ernsthafte Maßnahme bezeichnen? Da lachen ja des Bauerns Hühner!
Erfolgte Entschädigung? Bisher keine.
Leidtragende: Insekten, Imker, Natur und wir Menschen

Das waren die Kurznachrichten des Tages. Wer mehr zum mörderischen Geschehen nur knapp eine Fahrstunde entfernt von Bamberg erfahren möchte, um künftig vor leichtsinnigen bis gewissenlosen Bauern auf der Hut zu sein oder vor Ämtern, die ihrer Verantwortung nicht nachdrücklich gerecht werden, lese Nordbayern.de vom 14.03.2014.

P. S.: Wir in Oberfranken haben Glück. Unser Amtsveterinär, Dr. Hermann Knörl, ist selbst Imker.

 

Bienenleckerer Kornelkirschengarten am Michelsberg Bamberg

Junger Kornelkirschenbaum

Junger Kornelkirschenbaum

Bienen im zeitigen Frühjahr geht es wie uns Menschen: wir sind hungrig nach frischer Nahrung. Während wir aus fernen Ländern jahrein-, jahraus mit knackigen Nahrungsmittel sicher versorgt werden, müssen unsere Bienen auf das zugreifen, was im Umkreis von 3 Kilometern blühen mag. Sie brauchen, sobald sie bei steigenden Temperaturen in die Brut gehen, eiweiß- und fetthaltigen Pollen und kohlehydratreichen Nektar, und suchen sich zuweilen mühsam ihr „täglich Brot“ in einer leergeräumten, mit nutzlosen Immergrün bestückten Welt zusammen.

Gebe KornelkirschenblütenDen Bamberger Bienen jedoch bieten die früh blühenden Kornelkirschen auf den Michelsberger Terassen zum Glück reichlich Bienennahrung an. Eine uralte Kulturlandschaft, die ihre Ursprünge in den Zeiten benediktinischer Gartengestaltung hat. Viele Jahre später ließ in weiser Voraussicht der Abteilungsleiter des Gartenwesens, Michael Gerencser, etliche Lücken schließen, die so mancher vom Sturm umgewehter oder einfach alt gewordener Kornelkirschenbaum zwischen den gleichnamigen Heckenverbünden hinterließ.

Uralter Kornelkirschenbaum

Uralter Kornelkirschenbaum

Heute bietet sich den Bambergern und ihren Bienen mehrere geschlossene Reihen dieses  gelben Hartriegelgewächses, deren säuerlich schmeckende, vitamin C-reichen roten Beeren von den betreut Beschäftigten der Lebenshilfe Bamberg eingesammelt und verwertet werden. Die Arbeit ist nicht ganz einfach, sind die länglichen Früchte doch recht klein und die Verholzung in den Hecken macht das Ernten schwer.

Cornus mas soll das härteste Holz aufweisen, welches in Europa wächst. Wer es in seinem Garten anpflanzt, darf sich über einen beständigen Wuchs in honigduftenden, frühblühendem Gelb erfreuen. Eine gute Alternative zur leider nicht-nektartragenden Forsythie, die unseren Insekten so gar nichts anbieten mag. Übrigens: für Bamberg hat uns Herr Gerencser die Anpflanzung weiterer Kornelkirschenbäume in Aussicht gestellt, und zwar im Harmoniegarten am E.T.A.-Hoffmann-Theater. Darüber wird sich besonders das Volk unserer Bienenpatin Dr. Regina Hanemann von der Villa Dessauer freuen!

Terminkalender in der Imkerei

Im Frühjahr geht es Schlag auf Schlag mit Terminen rund um die Imkerei. Eine gute Quelle hierfür ist der Terminkalender des DIB. Es sind zwar so gut wie keine weiterführenden Links zu finden, doch die gibt es dafür auf den Seiten des Landesverband Bayerischer Imker e. V. – LVBI. Und da sind wir schließlich zu Hause 😉

Regional noch enger gefasst sind für uns selbst interessant die …

 

Totenfall – ein Fall für starke Nerven

TotenfallVor allem Jungimker stellen sich oft die Frage, wie viel Totenfall im Frühjahr normal ist. Zur allgemeinen Beruhigung: eine Handvoll kann das durchaus werden. Besonders traurig sehen die Bienlein vor dem Stock aus, wenn sie noch ihre Pollenhöschen tragen. Heuer ist es ein besonders zeitiges Frühjahr, und so manche Winterbiene, die ja schon etwas älter ist, schafft es nicht mehr ins Flugloch zurück und sinkt ermattet nieder. Manche verklammen wohl auch. Das heißt, sie fliegen bei Wärme los, kommen jedoch heim und es ist schon reichlich abendkühl. Beim Anlanden ruhen sie sich kurz aus – und das war’s dann.

Totenfall ausräumenMäusegitter weg, Totenfall ausgeräumtDamit das Flugloch nicht von innen verstopft, lassen sich bei der Frühjahreskontrolle und dem Entfernen des Mäusegitters mit einem Stöckchen die toten Bienen heraus holen. Meist jedoch wirft das Volk ihre Toten selbst zum Flugloch heraus.

KippkontrolleZu den Frühjahrsarbeiten gehört es, dass die Beuten angehoben werden. Wer schon ein wenig Bescheid weiß, fühlt gleich, ob noch genügend Futter vorhanden ist. Gut, wenn mehrere Bienenwohnungen nebeneinander stehen, so hat man eine Vergleichsmöglichkeit.

Offene BeuteAnsonsten hat unser Blick in die Beuten der Buger Wiesen neun mit Bienen besetzte Wabengassen erspäht. Fünf bis sieben sind an sich normaler Schnitt, also alles bestens da draußen. Kommenden Samstag erfahren unsere Bienenpaten, wie es in den Beuten der Gärtnerstadt / Heiliggrab und an der Villa Dessauer aussieht. Auch Gäste sind willkommen. Mehr Info unter Aktivitäten und Termine.

HEG-Frühjahrsversammlung in Eltmann

Stadthalle Eltmann, Frühjahresversammlung 2014 der HEG„10 Imker, 20 Theorien“. Dieser Eindruck hat sich in Eltmann wieder einmal für uns bewahrheitet. Egal, ob Referent Arno Bruder mit seinen Ausführungen einer Rationellen Betriebsweise einer erwerbsorientierten Imkerei“ oder im Gespräch mit den Tischnachbarn (und hier ist das Maskulinum fast immer anwendbar) – jeder imkert nach seiner eigenen Weise, je nach Bienenrasse, Beutensystem, Standort oder … ja, auch Laune. Arno Bruder, der Fachberater für Oberbayern, bevorzugt die Dadant-Beute mit Flachzargen für die Honigräume, das Einengen und Ausgleichen der Bienenvölker im Frühjahr, empfiehlt zur Ablegerbildung zwei statt einer Brutwabe plus eine Futterwabe, und für die Varroabehandlung Ende Juli, die Brut herauszunehmen und getrennt vom Wirtschaftsvolk zu behandlen.

Rund ums Wachs

Ein weiterer Fachvortrag in der vollbesetzten Stadthalle in Eltmann, wo sich am 08.03.2014 etwa 180 Imker und (einige wenige) Imkerinnen zur Frühjahrsversammlung der Honigerzeugergemeinschaft (HEG) versammelten, kam von Josef Muhr mit dem Titel „Wachs, ein wertvoller Stoff aus dem Bienenvolk: Gewinnung Aufbereitung, Verarbeitung“.

Das meiste daraus dürfte bekannt gewesen sein, doch für Neustarter sicher ein guter Überblick. Am interessantesten war für uns, dass wir nun den Geschäftsführer des Imker und Imkereibedarfs „Josef Muhr“ aus der Oberpfalz bzw. dem Bayerischen Wald, bei welchem man ab 50 Kg sein eigenes Wachs abgeben und als Mittelwandwabe wieder mitnehmen kann, kennen gelernt zu haben.

Er stellt die berechtigte Frage, was denn „rückstandsarmes“ Wachs bedeutet, denn es gäbe für eine derartige Bezeichnung keine Grenzwerte. Dennoch schmücken manche ihre Wachsprodukte gerne mit diesem Attribut. „Rückstandsfrei“ hingegen ist 100 Prozent frei (respektive unterhalb der Nachweisgrenze) von allen unerwünschten Bestandteilen – ob Pestizide, Herbizide oder Varroazide, also Medikamentenrückständen.

Rund um Eltmann

Salweiden- und Haselblüte in Eltmann am SchlossWir beide nutzen in der kurzen Mittagspause den ersten perfekten Frühlingstag und erklommen den urigen Weg zur Wallburg hinauf, erfreuten uns an den voll aufgeblühten Palmkätzchen und Haselsträucher, die erste Bienennahrung, und natürlich auch für einen kleinen Einkauf am HEG-Stand vor dem Versammlungsraum. Eingekauft hatten wir 15 Honigseifen für unsere Bienenpat(inn)en, einen  Königinnenmarkierstift in der Farbe für 2014, also grün, und eine Handcreme fürs Handtäschchen.

Rund um die Veranstaltung

Treppen zur Wallburg in EltmannPerfekt organisiert vom neuen Team der HEG (Übelacker/Machinek & Familie), das Catering-Team des Partyservice Ludwig aus Burgebrach sehr freundlich, schnell und zuvorkommend, die Halle angenehm in Raum und Akkustik – all dies trug dazu bei, dass wir uns inmitten der Imkerschar trotz unseres sichtlich „jugendlichen Alters um die 50“ sehr wohl fühlten. Vielen Dank an alle Mitwirkenden!

Wenn das Wetter nur nicht gar so schön gewesen wäre … 😉

 

Bayerischer Züchtertag 2014 in Langensendelbach

Nicht in Nürnberg, jedoch in Langensendelbach findet am 15.03.2014 der Bayerische Züchtertag statt, veranstaltet vom Landesverband Bayerischer Imker e. V.

Die Anfahrt mit dem Auto über die AB/A73 Bamberg – Ausfahrt Baiersdorf, dann Richtung Langensendelbach und in ca. 4 km erreichen Sie den Gasthof Zametzer.

Programm zum Download

Bienenpatin Ruth Vollmar 2014/15

Klara Bretschneider, Bienenpatin Ruth Vollmar, Ilona Munique

Übergabe der Bienenpatenschaft an Ruth Vollmar (Mitte) am Schiffbauplatz am 03.03.2014

Wir freuen uns über unsere neue Bienenpatin, Ruth Vollmar aus Bamberg. Und gleichzeitig auf einen neuen Standort für unseren „Bamberger Lagenhonig“, den es von dieser Stelle allerdings erst 2015 geben wird. Denn die Bienenpatin erhält heuer zunächst einen Ableger von uns, der erst im zweiten Jahr ein Wirtschaftsvolk sein wird.

Auf den Plan einer Patenschaft gerufen hat Ruth Vollmar unser Aufruf nach einem Bienenstandort auf Bambergs Inselgebiet. „Bienen sind enorm wichtig, und unsere Tochter wünschte sich bereits vor vielen Jahren eigene Bienen“, so die Leiterin der Wirtschaftsförderung.

Bereits einmal schon stand kurzfristig eine Bienenbeute im gepachteten Garten am Schiffbauplatz. Doch nun soll es für mindestens zwei Patenjahre bei Bienen-leben-in-Bamberg.de sein, während derer die Betriebswirtschaftlerin das Imkern praktisch ausüben kann. Zusammen mit ihrer Tochter, Klara Bretschneider, hat Ruth Vollmar bereits vor drei Jahren einen Imkerkurs absolviert. „Na ja, das war alles eher theoretisch gehalten, Zwischenfragen waren nicht so erwünscht“, erzählt sie bedauernd. Doch immerhin schaffte es eine Grundlage, auf der nun aufgebaut werden soll. Auch sorgte der seit zwei Jahren imkernde Bruder Frau Vollmars für einen steten Fluss von Bienen-Fachliteratur.

Hier kommen die Patenbienen hin!

Ein guter Platz für die Patenbienen samt Bienenweide!

Überhaupt eint die Liebe zur Natur die Familie Vollmar/Bretschneider, die gemeinsam den Garten am Fluss aus seinem trostlosen Dasein erlöst hat und nun eine Bienenweidenwiese erblühen lassen möchte. „Ich genieße es sehr, dass wir ein Stück Natur in die Stadt zurück bringen“, schwärmt die gebürtige Nürnbergerin und aufgewachsene Hersbruckerin, die zusammen mit ihrem Mann seit 1987 in Bamberg lebt. „Schon als kleines Kind buddelte unsere Tochter Klara hingebungsvoll in Beeten und wir waren glücklich, ihr dies mitten in der Stadt ermöglichen zu können“.

Dass die mittlerweile 17-jährige Tochter im Projekt „Interkultureller Garten“, der seit Kurzem ein eingetragener Verein ist, mitmischt, verwundert daher nicht. Aber auch Schwimmen und Reiten erfüllt Klaras wenige außergymnasiale Zeit, und Mutter Ruth bedauert: „Wäre ich nicht so eingebunden, dann säße ich ebenfalls wieder auf einem Pferd wie früher. So reicht es nach der erfüllenden Arbeit leider nur für einen Sprung in in die Becken des Bamberger Schwimmvereins“.

Um so mehr freuen wir uns, dass Ruth Vollmar den Sprung in die Patenschaft getan hat. Innerhalb der sie allerdings zu nichts verpflichtet ist. Wir wünschen uns nur, dass wir an ihrem Beispiel öffentlich, also zum Beispiel über dieses Weblog hier, berichten dürfen, dass ihr die Bienen wichtig sind. Und dazu ist sie nur zu gerne bereit.

Denn Bamberg zu einer Bienenstadt zu machen, das schaffen wir nur gemeinsam mit unseren Freunden, Förderern und Multiplikatoren. Zwei Jahre lang dürfen sie Freud und Leid des Imkerns und der Bienen hautnah und durch einen steten Informationsfluss unsererseits miterleben. Und weitergeben. Zur Belohnung gibt es natürlich auch noch ein paar „Bienenpaten-Goodies“, ganz klar. Und die darf sich die Bienenpatin mit ihrer Tochter gerne teilen!

 

1. Bayerische Honigmesse 2014

HonigflussZum ersten Mal, am 2.11.2014, findet eine Bayerische Honigmesse für Imker, Imkerinnen und die interessierte Öffentlichkeit statt und zwar in Neusäss bei Augsburg.

Das Programm sollte Anfang 2014 erscheinen. Wir sind gespannt und verfolgen es über diesen Link. Veranstalter ist der Landesverband Bayerischer Imker e. V.