Rezension zu Voskuhl & Zucchi: „Wildbienen in der Stadt“

Cover Wildbienen in der Stadt, Haupt Verl.Die Rezension kommt im Nachgang unseres Transition-Stammtisches zu Wildblumen-Blühstreifen wie gerufen. Denn Wildbienen in der Stadt, so der Buchtitel, sind oft besser dran als auf dem Land. Allerdings nur, solange es entsprechend ausstaffierte Gärten und kommunale Anlagen gibt, in denen wir die kleine Cousine der Honigbiene „entdecken, beobachten, schützen“ (Untertitel) … und lieben lernen.

Das sehr kurzweilig gestaltete und vielfältig zu nutzende Buch ist ein anschauliches Ergebnis aus den Erfahrungen zur 2013 gestarteten und erfolgreich verlaufenden Kooperation „Osnabrücker Bienenbündnis“. Zahlreiche Fotos mit Erläuterungen zur Wildbienenart und der aufgesuchten Pflanze lassen das Blättern zu einem Aha-Effekt werden.

Systematisch und Praktisch

Wer’s systematischer mag, findet verschiedene Auflistungen, die auch Laien großen Nutzen bringen. So sind wissenschaftliche Namen „ausgedeutscht“ und wir erfahren, welches der Synanthrope, also „mit den Menschen lebenden Arten“ in städtischen Siedlungsbereiche wo zu finden sind, außerdem, ob sie sich polylektisch ernährt oder was genau sie benötigen, wenn es eine oligolektische Art ist.

Den naturpädagogisch Tätigen kommt das Kapitel Wildbienenprojekte für Schule, Kitas und Familien zupass. Die ausführlich beschriebenen Projektinhalte und seine Vermittlungsformen beginnen mit Stichpunkten zum geeigneten Ort für die Aktion, den benötigten Materialien und dem Zielgruppenalter. Aber auch im Hauptteil „Wildbienen im Jahreslauf“ sind praktischerweise immer wieder kleinere Exkursionsmöglichkeiten optisch herausgestellt.

Die Honigbiene als Unterscheidungsmerkmal

Nur kurz wird dabei auf die Honigbiene eingegangen, aber da das dazugehörende Kapitel „Wissenswertes über Bienen“ lautet, darf sie natürlich nicht gänzlich vergessen werden. Die Freude der Eröffnung hat sie im Unterkapitel „Wie Wildbienen leben“. Schließlich ist ihre „hoch-eusoziale, gut organisierte Lebensweise ein unverwechselbares und stark abgrenzendes Unterscheidungsmerkmal zu den ansonsten „primitiv-eusozialen“, den „wild und einsam“ lebenden, den „kommunalen“ und den „parasitärischen“ Bienen ist.

Sie alle sind wahre Spezialisten im Wohnungsbau und oft auch der Nahrungswahl. Was zwangsläufig bedeutet, dass sie durch unseren Flächenverbrauch und den blütenspektrumarmen, oft überdüngten und aufgeräumten, also von „Baumaterialien“ befreiten Landschaften ein echtes Überlebensproblem haben. Weil Städte unbestreitbar heute „die bessere Landschaft“ für Bienen sind, lädt dies – so die Überzeugung von Janina Voskuhl und Herbert Zucchi – geradezu zum Handeln ein.

Was unterscheidet das Buch von anderen?

Nun ist unsere Imker-Bibliothek – die natürlich auch über das Imkern hinaus geht! – mit 28 gelisteten Publikationen zu Wildbienen bereits gut bestückt. Darunter Klassiker aus der Feder von Paul Westrich, Margrit und Paul Hintermeier oder Werner David. Natürlich auch alles von Broschüren über Was-ist-Was-Ausgaben bis hin zum schwergewichtigen Taschenlexikon der Wildbienen Europas.

Doch was der mir vorliegende Rezensionsband aus dem Haupt-Verlag von all dem unterscheidet, ist seine sehr gut verträgliche Mischung aus Information und (Spezial-)Wissen – wer weiß schon, welche Weidenart wann blüht oder an was die meistvorkommenden Hummelarten unterscheidbar sind? – und alltags- und projekttauglichen Teilhabe-Möglichkeiten mit Fokus auf die Stadtnatur.

Der im Übrigen angenehm schmeichelsanft gecoverte Band stachelt förmlich an, sich mit Argusaugen und Lupe sofort „In die Stadt“ aufzumachen, um eine jahreszeitliche Erkundungstour zu starten. Dabei machen wir Halt in (historischen) Friedhöfen, lesen Spuren in Pflasterfugen und an mit Spontanbewuchs überzogenen Wegrändern oder erfreuen uns über Entdeckungen in Blumenbeeten von Vorgärten und über blühende Baumscheiben, die ausnahmsweise ohne Vulkangestein oder dicken Schichten Rindenmulch auskommen.

Wer neben dem Beobachten auch selbst Hand anlegen und seinen Beitrag zum Schutz der Insektenwelt leisten möchte, findet reichlich Pflanz- und Bastelanleitungen im Kapitel „Wildbienen schützen in der Stadt“. Wer jedoch ein „Wildbienenhotel“ bauen möchte – Fehlanzeige! Vielleicht etwas spitzfindig, doch durchaus nachvollziehbar erläutert ist die Alternative von passenden „Nisthilfen“, zumal bei dieser konsequenten Wortwahl der individuelle Charakter der Bauwünsche von Wildbienen stärker betont werden soll.

Fazit

Wer also nicht gleich eine ganze Bibliothek anlegen möchte, sondern ein Wildbienenbuch „für alle Fälle“ braucht, der ist mit dem Kauf aus der Reihe „Haupt-Natur“ sehr gut bedient.


Voskuhl, Janina; Zucchi, Herbert: Wildbienen in der Stadt : entdecken, beobachten, schützen. 1. Aufl. Bern : Haupt Verl. 2020. Haupt Natur. ISBN 9783258081953.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Suchergebnis Tag "Wildbienen" im Zotero-Katalog der Imker-Bibliothek

Bienen-InfoWaben-Saison 2020 weder begonnen, noch beendet!

Osterbrunnen im Bamberger BienengartenEntschluss gefasst: Aufgrund der C-Krise richten wir unsere Bienen-InfoWabe gar nicht erst ein und es gibt auch keine BIWa-Sonntagsöffnungen in 2020. Macht nicht viel Sinn, wenn wir vielleicht erst im Hochsommer bei einer eventuellen Lockerung unsere tausend Siebensachen vom 3. Stock runterschleifen, nur, um sie wenige Wochen später wieder hochtragen zu müssen. Auch die Bamberger Schulbiene pausiert notgedrungen mit Schulunterrichten. Dennoch und trotz allem ist noch nicht alles verloren und vorbei. Unser Tipp:

Genießt unseren Bamberger Bienengarten, …

… der jederzeit frei zugänglich ist und seit Ostern wieder in jedem der bienenfreundlichen Schaubeete seine Informationstafeln und botanischen Pflanzenschilder aufweisen kann. Und vielleicht entdeckt auch ihr einen sich zufällig in Rosenbeet befindlichen Mini-Bienenschwarm, der heimatlos umherflog und sich – kein Wunder! – in unserem Garten am besten aufgehoben fühlte.

Wir haben auch extra die Bänke frisch gestrichen, damit ihr euch wohlfühlt und mit Muse das emsige Summen der Wildbienen oder der Honigbienen aus dem nahen Lehrbienenstand entdecken könnt. Aber ihr wisst ja – hübsch Abstand halten voreinander! Nachdem in fast jeder Ecke eine Sitzgelegenheit vorhanden ist, werdet ihr das sicherlich schaffen.

Sollte ein Vogelkacka das Vergnügen trüben, dann holt euch Wischwasser von unserer Schwengelpumpe. Dort steht ein gefülltes Eimerchen und eine kleine blaue Gießkanne bereit. Klaro, dass Kinder damit hemmungslos herum gießen dürfen, egal, wohin. Wer das mit dem Pumpen heraus hat, kann auch an frisches Grundwasser gelangen. Einfach den Schwengel ein paar mal auf und ab bewegen, bis der Unterdruck das Wasser aus 6 Metern Tiefe heraufgeholt hat.

Neue Wildbienen-Nisthilfe

Außerdem hat die Wildbienenfraktion etwas beigesteuert bekommen. Seit ein paar Tagen ziert eine neue Nisthilfe, hergestellt von der Lebenshilfe Bamberg, unseren Eingangsbereich bzw. die Blühwiese am Bienenweg. Falls ihr uns mal draußen antrefft –  wir sind öfter dort zum Schaubeete pflegen und gießen, das Jahr ist wieder entschieden zu trocken –, dann könnt ihr die praktischen, speziell für Mauerbienen gedachten Behausungen bei uns zum selben Abgabepreis erwerben, wie ihr sie auch direkt von der Lebenshilfe draußen im Bamberger Osten erhalten könnt. Allerdings – streichen müsstet ihr sie selbst, falls euch das wichtig ist.

Auf der Rückseite des Kästchens findet ihr ein Fach mit Flyern, die euch Auskunft zur Größe und zum Preis wie auch der Bezugsquelle geben. Wer mehr über Wildbienen erfahren möchte, dem sei unsere Seite „Wildbienenhotel“ ans Herz gelegt, da sind ein paar weiterführende Links zu finden. Außerdem könnt ihr uns natürlich jederzeit kontaktieren.

Bamberger Lagenhonig

Kontaktieren könnt ihr uns außerdem jederzeit, wenn ihr leckeren Honig braucht. Noch haben wir ein bisschen Vorrat. Ob wir damit bis Juli reichen werden, wo wir zum ersten und einzigen Male im Jahr ernten und schleudern, ist nicht sicher. Also, lieber früher als später erwerben. Wir machen einfach einen Abholtermin oder -ort aus, und solange es im Innenstadtgebiet ist, können wir euch unseren Bamberger Lagenhonig auch bringen.

Was außerdem noch stattfindet …

Die BLIB-Imkerkurse finden, wenngleich überwiegend als Online-Kurse, weiterhin statt. Erkundigt euch tagesaktuell unter Aktivitäten und Termine, da halten wir euch über alles, was geht und nicht mehr geht, auf dem Laufenden.

Bei großer Sehnsucht und wenn ihr selbst nicht mehr als notwendig das Haus verlasst, wäre euch unser Stammtisch jeden 3. Dienstag im Monat vielleicht recht, um uns und andere Bienenfreunde und Transition-Mitglieder wenigstens online von 18 bis 20 Uhr zu sehen und zu sprechen.

Macht’s gut und bleibt gesund – vergesst die Bienen nicht! (Und uns natürlich auch nicht.)

Eure Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de, unverdrossen auf Seiten von Mensch und Bienen!

Ilona und Reinhold

„Wildblumen-Blühstreifen“ zum April-Treffen Transition-Gruppe „Bienenfreu(n)de“

Blühwiese im Bamberger BienengartenDas allererste online abgehaltene Treffen* der Transition-Gruppe Bamberg „Bienenfreu(n)de“ am 21.04.20 stand unter dem Motto „Wildblumen-Blühstreifen“.

Wir ließen uns von Stammtisch-Gast Melissa Biedermann mit einer sehr informativen und motivierenden Powerpoint-Präsentation [Wildblumen-Bluehwiesenstreifen-0420-MB-oB] einführen und konnten uns in kleiner Runde ausgiebig austauschen und gegenseitig auf den neuesten Stand bringen, vor allem, was Bamberg und die Region anbelangt.

Melissa ist Biologin und schloss kürzlich erst ihre Masterarbeit zu diesem Thema ab, in der es um ein Simulationsprogramm zu Käfer ging. Fragen und Diskussionsbeiträge hatte wir vor allem zum durchaus umstrittenen bayerischen Kulturlandschaftsprogramm KULAP (s. a. unser Beitrag), welches in und um die Region Bamberg wohl keine allzu große Rolle zu spielen scheint, und um die Problematik der falsch deklarierten oder unnützen Samentütchen.

Problematik Samentütchen

Samenbömbchen für BienentrachtpflanzenSehr häufig beinhalten Samentütchen (oder -bömbchen), so Melissa, nicht die erwünschten oder aber falsch deklarierte, teils nicht einheimische Arten. Sie werden manchmal in Gebieten ausgebracht und können andere und vor allem einheimische Arten verdrängen.

Dass sich die nicht-einheimischen Arten dauerhaft ansiedeln wird laut dem Bochumer Botanischen Verein zwar eher als selten angesehen und passiert wohl in Zukunft nur in ungünstigen Fällen (sollte wissenschaftlich mal untersucht werden). Je häufiger jedoch Naturliebende die Samen ausstreuen, desto wahrscheinlicher wird das der Fall sein, so Melissas Befürchtung, der wir uns anschließen.

Wildbiene Langhornbiene (Eucera nigrescens) an Geflecktem LungenkrautZudem stellen sie überwiegend keine Hilfe für vor allem seltene Wildbienen dar, die durch ihre oligolektische Ernährungsweise ganz bestimmte Nahrung benötigen.
Auch wir von der Initiative sehen das so und weisen seit Jahren immer wieder darauf hin. Daher war Melissas Beitrag „Wasser auf unseren Mühlen“!

Diskussionrunde / Fragerunde

Blühwiese am Hof von Martin Bloeß in der GalgenfuhrMelissa hatte auch einige sehr gute Fragen für die anschließende Diskussionrunde vorbereitet. Dazu gaben wir – zusammen mit unserem Bienenpaten Anton Hepple, der erfreulicherweise heute unser Gast war – gerne Auskunft. Für diejenigen, die am Stammtisch nicht teilnehmen konnten, zumindest ein paar Verlinkungen zu Beiträgen, die eine Antwortauszug geben können.

Blühwiese im Bamberger Bienengarten1. Wildblumenstreifen in und um Bamberg?

Frische Erde wird eingerecht2. Aussaat der Pflanzen im Garten? Aufwand? Erwartungshaltung?

  • Eine Aussaat ist speziell vorzubereiten. Einfach so auf’s Gras kippen klappt nicht.
  • Bodenprobe nehmen oder anhand des momentanen Bewuchses die Bodenbeschaffenheit analysieren, dann passende Arten wählen, das Gras abtragen bzw. die obere Bodenschicht öffnen,
  • Die Aussaat anfänglich gießen, und wenn alles geklappt hat, kann Anfang September gemäht werden.
  • Schnittgut nicht liegen lassen … und nach ca. 3 Jahren eine Folgesaat ausbringen. Näheres erfahrt ihr von versierten Qualitäts- Saatguthändler/innen (siehe Liste).

3. Interesse an Wildblumenstreifen/-wiesen in der Bevölkerung?

  • Blühwiese kurz vorm SensenIst nachgewiesen vorhanden. Um das hohe Interesse zu befrieden, schufen wir unter Mithilfe des Gartenamts der Stadt Bamberg eine kleine Blühwiese direkt neben der Bienne-InfoWabe. Diese wird sukzessive bestückt mit botanischen Schildern, die auf einzelne Arten hinweisen. Vorgänger war unsere Parzelle im benachbarten Interkulturellen Garten.
  • Pressetermin zur Blühoffensive der Stadt Bamberg, v.l. Jürgen Brendel, Udo Eichhorn, Reinhold Burger, Ilona Munique, Dr. Christian Lange, Robert Neuberth, Michael Gerencser, Dr. Jürgen GerdesImmer wieder wurden wir zu unseren BIWA-Sonntagsöffnungszeiten auf die kritisierte „Rasensituation“ auf der Erba-Insel angesprochen und beinahe schon „in die Pflicht“ genommen. Seit der Ansaat der großen Blühwiese (s. a. oben Blühoffensive) sind die Stimmen verstummt. Hundehalter/innen, die den Rasen bislang stark als Erziehungsübungsplatz nutzen, beschwerten sich glücklicherweise nicht.

4. Thema „Blühpatenschaften“ [in Bamberg und Umland]?

  • Gibt es, allerdings mit mäßigem EBlühwieserfolg.
  • Anton konnte sich an eine Aktion bei Kronach erinnern. Wir selbst erinnerten uns an durchaus sehr ambitionierte Aktionen im Landkreis Forchheim und in Baunach. S. a. unter dem Link im nächsten Absatz.
  • Wo und von wem man Unterstützung erhalten kann, ist in unserem Beitrag Aktionen, Förderungen und Infos zu Blühpflanzen und -wiesen festgehalten.

Fazit: Tolle Infos – eine Runde Schulter klopfen! Und wir nahmen den Stammtisch zum Anlass, umfassende Aktualisierungen einiger unserer Blogbeiträge vorzunehmen, insbesondere dieser hier mit Aktionen, Förderungen und Infos zu Blühpflanzen und -wiesen.

Vorschau nächstes Treffen

Schau-Kräuterbeet im Bamberger BienengartenDas nächste Treffen zum Thema „Bienenfreundliche Pflanzen“ findet am Dienstag, 19.05.20 von 18 bis 20 Uhr ebenfalls wieder online statt unter https://meet.jit.si/bienenfreunde-stammtisch
Tipp: Vorab den Browser Chrome installieren, da funktionieren Ton und Bild am besten. Für Mobilgeräte die App Jitsi Meet. Ein Passwort ist nicht notwendig.


* Unser „Online-Stammtisch-Lokal“ unter Meet Jitsi ist immerwährend zum Ausprobieren geöffnet (Adresse in Klartext: https://meet.jit.si/bienenfreunde-stammtisch )

Aktualis. am 24.04.2020

Rezension zu „Die kleine Hummel Bommel feiert Geburtstag“

Cover Sabbag,Kelly, Tourlonias, Hummel Bommel Geburtstag, arsEditionWenn eine erfolgreiche Kinderbuchreihe fünfjährigen Geburtstag hat, dann darf ihn natürlich die Hauptprotagonistin, in diesem Fall die kleine Hummel Bommel, stellvertretend für den arsEdition-Verlag feiern. Doch wie begeht man eine Party, wenn Pappa Hummel (scheinbar) die Einladungskarten abzusenden vergessen hat? Und Mama Hummel weder Getränke noch Kuchen in Auftrag gab?

So ohne Weiteres gibt die kleine Hummel Bommel aber nicht auf. Stattdessen macht sie sich auf den Weg, um sich ihre Gäste von Biene und Wespe über Marienkäfer und Schmetterling bis zu Weberknecht und Stinkwanze – selbst einzuladen.

Die aber machen sich einen Spaß daraus, so zu tun, als könne man aus unausweichlichen Gründen heraus leider, leider nicht kommen. Dass dann am Ende alle doch noch miteinander feiern werden, dürften aufmerksame Kinderaugen ab 3 Jahren beim Betrachten der wie immer drollig gezeichneten Seiten durchaus erraten. So lässt sich zwischen allerlei Details das eine oder andere festergänzende Interieur entdecken, welches auf der erlösenden Seite wiederzufinden ist, in der die kleine Hummel Bommel und die Partygäste übereinstimmend feststellen: „Wie schön, dass ihr da seid, bzw. du da bist!“

In einer vom Lockdown geprägten Zeit eine sicherlich nicht geplante Hommage an die Freude, die von gemeinsamen „Feiern! Feiern!“ (O-Ton Fina Foh) ausgeht – Pusteblumenfeuerwerk mit inbegriffen. Tja, … „Pustekuchen!“ wird sich so manches Kind denken, das derzeit ebenfalls Geburtstag hat und ohne all das auskommen muss.

Apropos Kuchen … natürlich darf wenigstens dieser wichtige Untersatz einer Geburtstagskerze auch in Krisenzeiten nicht fehlen. Das Rezept zum Honig-Apfelkuchen stammt von Mama Hummel, oder vielleicht auch von einer der drei wunderbaren, originellen Künstlerinnen Britta Sabbag, Maite Kelly oder Joëlle Tourlonias?

Wenn es Kritik an diesem aus dem Hummelversum stammenden Bilderbuch geben soll, dann höchstens dazu, dass Kuchen, die rein nur mit Honig, aber ohne Industrie- oder Rohr-Rohr-Zucker gebacken werden, meist zu bitter schmecken. Aber das ist – genau! – Geschmackssache und tut dem gewünschten Erfolg des Werkes sicherlich keinen Abbruch.


Die kleine Hummel Bommel feiert Geburtstag / Britta Sabbag [Text], Maite Kelly [Text], Joëlle Tourlonias [Ill.]. 1. Aufl. München : arsEdition. 2020. [24 S.] ISBN 978-3-8458-2537-3.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Vorschau Bienenstammtisch 21. April zum Thema „Wildblumen-Blühstreifen“

Logo Transition BambergDi., 21.04.20    Gruppentreffen „Bienenfreu(n)de“ Transition Bamberg

Blumenstreifen im Bioversuchsgelände18.00 – ca. 19.00 Uhr  |  Thema: Wildblumen-Blühstreifen
Melissa ist Biologin und arbeitet gerade an ihrer Masterarbeit zu diesem Thema, wo’s um ein Simulationsprogramm zu Käfer geht. Spannend!
ca. 19.00 – 20.00 Uhr
Schwofen, Fachsimpeln, Sich-Kennenlernen …
Wo?
Das APRIL-Treffen findet online statt! Klinkt euch ein unter https://meet.jit.si/bienenfreunde-stammtisch. Bitte vorab den Browser Chrome installieren, da funktionieren Ton und Bild am besten. Für Mobilgeräte die App Jitsi Meet. Ein Passwort ist nicht notwendig.
Wer? Willkommen sind alle, die ein Interesse an (Wild-)Bienen und ihren Lebensraum, an Honig und an Imkerei haben. An diesem Gruppentreffen der Bienenfreu(n)de“ Transition Bamberg kann wirklich jede/r teilnehmen!


Gebt dem Löwenzahn eine Chance!

So schön kann Löwenzahn sein! Die Bienen sind trunken vor Wonne, tief graben sie sich in das satte Gelb ein. Aber Achtung, liebe Jungimker/innen – ihr wisst vielleicht noch nicht, dass ihr bei viel Nektareintrag aus diesen wunderschönen Blüten sehr rasch volle Honigwaben haben werdet. Die müsst ihr bald schon schleudern, sonst wird der Honig zu fest und ihr bekommt ihn nicht mehr heraus!Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)Löwenzahn im Bamberger Bienengarten an der Bienen-InfoWabeMittlerweile haben wir an dieser Stelle zwar andere Pflanzen, doch ist immer noch viel Gelb in unserem Bamberger Bienengarten zu entdecken. Die Fotos stammen von 2019. Ihr könnt ja mal vergleichen gehen, was sich seither getan hat. Viel Vergnügen mit dem Vorher – Nachher … und natürlich beim Bienenbesuchen!Löwenzahn im Bamberger Bienengarten an der Bienen-InfoWabe

Löwenzahn im Bamberger Bienengarten an der Bienen-InfoWabe

Grüße vom Osterbrunnen im Bamberger Bienengarten

Unser Osterbrunnen im Erba-Park an der Bienen-InfoWabe soll keinen Massenauflauf verursachen. Doch vereinzelte Spaziergänger/innen darf er sicherlich erfreuen. Wir schmückten ihn nicht aus dem Grunde, bewundert zu werden. Stattdessen war es uns ein Herzensbedürfnis, uns intensiv mit unserem Pumpbrunnen zu beschäftigen, der es uns seit letztem Jahr ermöglicht, unseren Bienengarten mit Wasser zu versorgen.

Osterbrunnen im Bamberger BienengartenDass uns frisches, klares, sauberes Grundwasser in Zeiten des Klimawandels zur Verfügung steht, dafür sind wir sehr dankbar. Ohne Wasser zu wirtschaften ist fast unmöglich. Wie kostbar sich das doch anfühlte, als erstmalig das sprudelnde Nasse über unsere Arme lief. Es dauerte fast ein Jahr, bis alles aufgebaut und funktioniert hatte. Das Schmücken in Dankbarkeit ist eine Huldigung an die Lebenszeit, die uns durch das wahrhaft göttliche Wasser geschenkt wird.

Biene an Osterei, von EmilAllen, die ihn besuchen, dürfen gerne ein selbstbemaltes Osterei, geschmückt mit Bienen oder Blumen, in das Körbchen legen. Nach dem Fotografieren hängen wir sie dann auf. Als Dankeschön dürft ihr euch ein Bienenbüchlein mit nach Hause nehmen. Natürlich auch, wenn ihr kein Ei mitgebracht, dafür jedoch eine kleine Spende zurückgelassen habt.

Wir wünschen euch viel Freude an unserem Osterbrunnen! Und vor allem:

Gesunde und frohe Ostern, ein Lichtblick in euren Herzen und am Ende des Corona-Tunnels, und bis auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen in der Bienen-InfoWabe!

Euer Bienenteam
Ilona und Reinhold

Osterbrunnen im Bamberger Bienengarten

 

Rezension zu Greig & Barton: „Willkommen im Garten“

[Werbung] Cover Greig & Barton, Willkommen im Garten, arsEditionSchnell noch was fürs Osterkörbchen bestellen! Gedacht für Kinder ab 24 Monaten, doch sicherlich auch darunter möglich, dürfen wir mit Louise Greig und Szanne Barton und dem arsEdition-Verlag einen Pappgarten betreten. Was mag uns da erwarten? Quietschende Gartentore, ein knirschender Kiesweg, eine Gartenhütte mit Werkzeug, ein Gewächshaus und ein Teich, zu alledem einiges an Obst, Gemüse, Blumen, Bäume – und natürlich jede Menge Tierchen!

Was diese alle so treiben und was wir Menschen im Garten tun können, das erfährt man auf 12 Pappseiten (nebst einer halben), hin und wieder durch ein Guckloch und in einfachen, jedoch ausdrucksstarken und kindgerecht gestalteten Bildern. Etwas Text als Vorlesehilfe dazu, Geräusche intonieren nicht vergessen und jedes kleine Detail – ja, es schwirren auch Bienen! – ausgiebig begutachten und wiederfinden.

Für diese stillen Tage zu Hause mit den Kleinen eine schöne Abwechslung und ohne erhobenen Zeigefinger. Außer vielleicht: „Warte ein Weilchen“, bis der Samen aufgeht. Doch das Warten müssen wir ja jetzt wohl alle wieder lernen, nicht nur die Kleinen.


Willkommen im Garten / Greig, Louise; Barton, Suzanne. München : arsEdition. 2020. [12 S.] ISBN 978-3-8458-3471-9.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Rezension zu Britta Teckentrup: „Bienen, kleine Wunder der Natur“

[Werbung] Cover Teckentrup, Bienen, arsEditionDer Heilige Ambrosius gilt als Schutzpatron der Bienen. Wir begehen seinen Todestag am 4.4. mit einer Rezension zu einem höchst lebendigen Bilderbuch (Illustriert von Britta Teckentrup) mit dem schlichten Titel: „Bienen“.

Das hochformatige Hardcover-Buch wird dem Untertitel „Kleine Wunder der Natur“ gerecht, indem es in kindgerechter Sprache durchaus sachlich richtig, doch eben auch poetisch-lyrisch (Text: Patricia Hegarty in der Übersetzung von Maria Höck) die Sache mit der wundersamen Bestäubung erklärt.

Jede der 13 Doppelseiten ist dabei mit mindestens einer kleinen Wabe durchlöchert, durch die man – richtig! – eine Biene erblicken kann. Natürlich begegnen uns noch mehr Bienen – denn „das schafft die kleine Biene einfach nicht alleine“, aber auch andere Insekten und Tiere zwischen bunten Blumen, in Bäumen und auf dem Wasser sind zu entdecken.

Zwar wirkt das Bunt ein klein wenig trist, doch um so mehr strahlen starke Farbtupfer in den Grundfarben aus den großflächigen, collagierten Zeichnungen hervor. Warum das Buch erst ab 4 Jahren empfohlen ist? Vielleicht, weil sich die Kleinen beim Fingerchen durch die Stanzlöcher durchstecken schneiden könnten? Ich würde es daher mit den noch Jüngeren einfach gemeinsam ansehen und ein bisschen Acht geben. Achtgeben – ja, das lernen wir in diesen Tagen, mehr, als wir je gedacht hätten. Fangen wir doch einfach gleich mit dieser simplen Fingerübung an.


Bienen : Kleine Wunder der Natur / mit Bildern von Britta Teckentrup ; Text: Patricia Hegarty ; aus dem Englischen von Maria Höck. München : arsEdition. 2017.
978-3-8458-1776-7

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Rezension zu Günter Pritsch: „Bienenweide“

Cover Günter Pritsch, Bienenweide, Kosmos-Verl.[Werbung] Oft werden wir gefragt, was man denn für die lieben (Wild-)Bienen anpflanzen könne. Denn dass unsere Bestäuberinnen wichtig sind, daran gibt es keine Zweifel mehr. Hier schlagen wir gerne im Nachschlagewerk „Bienenweide“ von Günter Pritsch mit seinen 220 hübsch bebilderten, deutschbenannten Pflanzenporträts nach – geeignet zum Appetitmachen wie auch vertiefend als Entscheidungshilfe.

Tabellen zum schnellen Nachschlagen

Vertiefend deshalb, da Nektar- und Pollenangaben im Hauptteil und in zwei Tabellen des Service-Teils eine zusätzliche Orientierung geben. Vor allem dürften Imkereien von Tabelle 3 profitieren, die die Nektarerzeugung von Bienenweidepflanzen nebst der Honigertragsmenge und den Zuckergehalt auflistet.

Die Tabelle 4 zu Ertragsergebnissen nach Isolationsversuchen hingegen bereitet ein wenig Kopfzerbrechen. Nett wäre an dieser Stelle ein Rückverweis auf diejenige Seite gewesen, die den Erklärtext dazu liefert. Nun, auf der Seite 22 wurde ich fündig, dennoch blieben zunächst Fragen offen. Dass der Referenzwert (Bezugsnorm), auf den sich alle Angaben beziehen, die Spalte zum Ertrag „nur mit Honigbiene“ ist, und dass ein Strich in der Zelle bedeutet, dass es keine Erkenntnisse dazu gab, erschließt sich nicht sofort.

In Tabelle 6 werden die Honigtauerzeuger verschiededer Gehölze benannt, desweiteren, auf welchem Teil, also Rinde, Blatt oder Knospe etc., diese vorkommen. Für ausgesprochene Waldhonig-Imker/innen kann das durchaus interessant sein. Durch die Beobachtung eines Mehraufkommens diverser Krabbler mag ein Standortwechsel der Völker angezeigt sein. Doch im praktischen Nutzen eher überflüssig erscheint mir die Klasseneinordnung der Honigtauerzeuger in der vorangegangenen Tabelle 5.

Stärken und Schwächen der neuen Auflage

So liegt die Stärke des handlichen Pflanzenführers aus dem Kosmos-Verlag in seinem Hauptteil, also den Porträts mit den knappen Angaben zu Wuchsform und -höhe, Vorkommen und Verwendung sowie zur Vermehrung und besonders für Imker/innen die Angabe der Pollenhöschenfarbe und der Nektar- und Pollenwerte. Dieser Teil ergänzt durch die referenzierenden Tabellen 1 und 2 der nach deutschen Pflanzfamiliennamen –und innerhalb dieser nach Gattunsnamen geordneten Liste mit Nektar-Pollen-Übersicht – in aufsteigender Blühzeitenfolge.

Wer im Übrigen die Ahorngewächse vermisst, mit welchen die Vorgängerauflage ihre Porträts begann, wird nun in der 2. Auflage fündig unter „Seifenbaumgewächsen“. Ob das sinnreicher für das „Normalvolk“ ist, sei dahingestellt. Bedauerlich allerdings ist die nunmehr schwerer lesbare, da kleinere und serifenlose Schriftart. Auch lag der Vorteil des vormals gebundenen Hardcover-Buches darin, es geöffnet vor sich liegen lassen zu können, während das klappenbroschürte Buch sofort wieder zuklappt. So konnte ich aus den Tabellen in aller Ruhe eigene Zusammenfassungen herausziehen und nebenbei mit dem Stift notieren, was bei den Beratungsleistungen unserer Bienen-InfoWaben-Kunden sehr praktisch war. Als Verbesserung jedoch kann das größere Bildformat der Pflanzenporträts gesehen werden.

Als Arbeits-/Beratungshandbuch werde ich wohl weiterhin die 1. Auflage von 2007 verwenden, doch zum Blättern unseren interessierten Besucher(inne)n die 2. Auflage von 2018 in die Hand drücken. Und natürlich auch eine 3. Auflage willkommen heißen, sobald sie sich – schon aufgrund der bedauerlichen Errata, der verschobenen Wertzahlen beim Tracht-Fließband geschuldet – ankündigen wird.


Pritsch, Günter: Bienenweide. 220 Trachtpflanzen erkennen und bewerten. 2., aktualis. u. erw. Aufl. Stuttgart. Franckh-Kosmos Verl. 2018. ISBN 978-3-440-15991.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.