Lizenznehmertreffen (T. 1) “Regionalkampagne” Bamberg 2015

Nadja Kulpa Goppert, Landratsamt Bamberg„Eine Viertelstunde vor Beginn standen die Gastgeber noch vor überwiegend leeren Stühlen“, begann Nadja Kulpa-Goppert ihre Grußworte, die sie in Vertretung des Landrats Johann Kalb an die Lizenznehmer des Regionalsiegels richtete. Das änderte sich Schlag 18 Uhr am 27.01.2015, als gut ein Drittel von derzeit etwa 100 Lizenznehmern auf Einladung des Landratsamtes sowie der Stadt Bamberg pünktlich den Vortragsraum bis auf den letzten Platz füllte. Hier ein Auszug aus unserem Blickwinkel als Lizenznehmer für den „Bamberger Lagenhonig“.

Die Zukunft von Regiomino

Volker Heise, RegiominoErster Punkt waren die Entwicklungen und Pläne von „Regiomino“, vorgestellt von Volker Heise. Der für Verbraucher kostenlose Online-Marktplatz für regional erzeugte Produkte sucht nach neuen Vertriebswegen, beispielsweise über eine genossenschaftliche Regionallogistik mit einer Lagerhalle in Bamberg-Nähe. So entfiele das Hin- und Herschaukeln der heimischen Produkte zu Logistikdienstleistern außerhalb der Landkreisgrenzen (z. B. nach Ansbach), nur, um dann dann fast die gleiche Route wieder zurück zu legen. Zu den ständigen Extra-Touren von früher führt jedenfalls kein Weg zurück. Zwar waren die Wortmeldungen verhalten, doch verständnisvoll.

Folie Regionallogistikplan für Regiomino © Volker Heise

Folie © Volker Heise, Regiomino

Zweiter Grund: „Viele regionale Produkte im Sortiment, aber nur einen einzigen Anlieferer, um Personalzeit zu sparen – das wünscht sich beispielsweise REWE-Rudel und sicher auch andere Einzelhändler. Wer sich vorstellen kann, dies zu unterstützen, wende sich an Volker Heise direkt.

Für uns stellt sich die Frage übrigens nicht, da wir mit unserem Honig größtenteils unsere Bienenpatinnen und -paten beglücken. Dennoch … wir wünschen gutes Gelingen!

Zertifizierungspläne zum Regionalsiegel

Zweiter Punkt und unser Hauptaugenmerk in der Berichterstattung: die Pläne zur Zertifizierung des Regionalsiegels „Region Bamberg – weil’s mich überzeugt“. Die Regionalkampagne vereint seit zehn Jahren alles unter diesem Label, was regional hergestellt, er- und bewirtschaftet sowie vertrieben wird.

Logo Regionalsiegel "Region Bamberg – weil's ich überzeugt!"Was aber soll das Label konkret besiegeln? Mit einem Bio-Siegel ist es jedenfalls nicht zu verwechseln, doch auch diese Deutung kommt beim Verbraucher vor. Es reicht jedoch schon zu fragen: Wo fängt die Region an, und noch wichtiger – wo hört sie auf? Regional ist ja praktisch alles, selbst der Pinkel – nur halt nicht Bamberg-Regional. Hm. Will der Verbraucher das hier so genau wissen, oder vertraut er nicht ganz einfach dem Siegel, sofern er es überhaupt kennt?

Lizenznehmertreffen 2015Selbst Lizenznehmer, ob Gastronom, Erzeuger oder Verarbeiter, sind sich nicht ganz sicher, ab wann sie ihr Mittagsgericht oder ihre Topfpflanze unter das Siegel stellen dürfen. Darf z. B. im Winter mangels Eigenbau zum Hauptgericht ein aus Spanien bezogenes Gemüse beigefügt und dennoch als „regionales“ Gericht angeboten werden, wenn das Brathuhn aus der Nachbarschaft kommt? Das wäre zum Beispiel für Lizenznehmer Stefan Schneider vom Gasthof Goldener Adler interessant, der von Mürsbach angereist kam. Oder zählt eine in der hiesigen Gärtnerei aufgezogene Paprikapflanze als regional, obgleich das Saatgut aus Baden-Württemberg kommt?

Eine Frage, die sich nicht nur unsere Bienenpatin von der Hofstadtgärtnerei Carmen Dechant, sondern auch die Eichfelders, Schumms, Niedermaiers oder das Mussärol stellt. (In beiden Fällen lautet die Antwort übrigens „Ja, sie dürfen.“) By the way: die vollständige Liste der Anbieter finden sich in der jährlich neu aufgelegten, hochwertigen Broschüre „Essen & Trinken aus der Region Bamberg“ (PDF). Für die einige Lizenznehmer schriftstellerisch tätig sind (klar, auch wir!) und heute zu erneuter Mitarbeit ermuntert wurden.

Es grummelte im Hintergrund

Bereits während des einführenden Vortrags von Herbert Hofberger (QAL GmbH) prasselte es Frage- und Ausrufezeichen aus der Siegel-Gemeinschaft. Die Gemüter beruhigten sich jedoch, als die Faktenlage so langsam durchdrang.

Was waren die Fragen, und welche Argumente pro und contra Zertifizierung wurden ins Feld geführt? Fortsetzung im nächsten Blogbeitrag.

Transparenzbericht 2014

BLIB-Team / Foto © Elke PuchtlerWie schön für uns, dass wir keinen Jahres- oder Rechenschaftsbericht schreiben müssen, sondern dürfen. Wir sind froh und stolz, so viel in Sachen „Bienenstadt Bamberg“ getan und erreicht zu haben, z. B.: 28x Schulbienenunterricht und weitere Veranstaltungen, 22 Bienenpatenschaften, 9 Bienenstandorte, Bienen-AG-Betreuung und Start des Großprojekts „Bienen-InfoWabe“! Und wir freuen uns über die tolle Gelegenheit, uns mit dem Bericht herzlich bei allen zu bedanken, die uns im vergangenen Jahr begleitet hatten. Mögen sie sich darin wiederfinden!

Lernen Sie mit diesem Rückblick unsere vier Kern-Aktivitäten kennen –„Bamberger Schulbiene“, Bienenpatenschaften, (Lehr-)Bienenstandorte, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit – erfahren Sie von unseren großzügigsten Unterstützer(inne)n und seien Sie neugierig auf unsere Projekte und Pläne für 2015.

Unser Fazit zum Jahr 2014: „Unverhofft kommt oft!“ und „Großzügigkeit lebt von Vertrauen“ (H. Schäferling)

Unsere vier Kern-Aktivitäten

Die Bamberger Schulbiene Ilona Munique1. Die „Bamberger Schulbiene“

  • 28x Unterricht / Führungen / Vorträge
    • 14x Unterricht für folgende Einrichtungen:
      Gangolfgrundschule (2x), Wunderburgschule (2x), Don Bosco Kinderhort/Weide, Jean-Paul-KiTa, KiTa Baunach, Kaiser-Heinrich-Gymnasium (Bienen-AG) (7x)
    • 1 Lehrbienenstandsführung
    • 2 Volkshochschulkurse (1x für Familien, 1x für Erwachsene)
    • 5 Aktionsveranstaltungen (anlässlich Märkte)
    • 1 Kinovorführung mit anschl. Diskussion
    • 5 Honigschleuder-Erlebnistage, davon einer barrierefrei und einer für KHG-Schüler
  • 30x Standbetreuungsbesuche am Kaiser-Heinrich-Gymnasium
  • Pflanzen einer Blumenweide-Parzelle als Anschauungsobjekt im Interkulturellen Garten e. V. nebst Vereinsbeitritt
  • Entwickeln eines Curriculums anlässlich des ganzjährigen Betreuungs-, Unterrichts- und Lehrerbildungsauftrags am Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg

2. Bienenpatenschaften

Uns unterstützten 22 Bienenpatinnen und -paten (10 neue, 2 erneuerte) sowie 3 Ehrenbienenpatinnen. Sie wurden durch 5 Bienenpaten-Newsletter auf dem Laufenden gehalten.

Schüler der BienenAG3. (Lehr-)Bienenstandorte

Wir pflegen die Völker von 10 (Lehr-)Bienenstandorten in Bamberg, davon 5 neue (Weide, Schiffbauplatz, Erba-Insel, Hohes-Kreuz und Sternwarte) und betreuen für ein Jahr die Völker des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums Bamberg nebst der Bienen-AG.

4. Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

a) Aktivitäten

  • Schulimker Reinhold mit Lernbeute4 Informations-/Aktionsstand-Tage in Bamberg (Tag der offenen Gärtnereien, Tag der Umwelt, Don Bosco-Jugendwerk)
  • 4 „Just-for-Fun“-Veranstaltungen (Mini-Vernissage und Preisausschreiben „Connys Patenbeutengeheimnis“ im Malort, Filmvorführung, BAmbrosius-Tag)
  • 2 Benefiz-Aktionen (Schulbienen-Benefiz-Radtour, Benefiz-Advent-Malspiel)
  • Start des Projekts Bienen-InfoWabe, ein Informations- und Bildungszentrum und grünes Klassenzimmer auf der ERBA-Insel (Platzsuche, Entwurfsplan, Ausschreibungen, Antragsvorbereitung)
  • 22 (2013: 27) Artikelabdrucke (siehe Pressespiegel) und Erwähnungen in diversen Publikationen (Fränkischer Tag und inFranken.de (4x), Bamberger Online-Zeitung (3x), Rathaus-Journal (2x), Franken aktuell, Bamberg Stadt & Land (2), Insel-Rundschau, Online-Zeitschrift „Nachrichten am Ort“, „Mittendrin“ – Zeitschrift der Lebenshilfe, WOBLA, Essen & Trinken aus der Region, Nordbayern.de, Bambolino, Bayerischer Rundfunk, Frankenschau, ZEBRA – Personalzeitschrift der Stadt Bamberg)
  • 174 (Vorjahr: 179) Weblog-Beiträge veröffentlicht unter „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ mit 17.100 Besuchern (2,6-fache Steigerung zum Vorjahr), die 32.534 Seiten ansahen.
  • Tagebuch zur Bamberger Schulbiene mit 53 Einträgen
  • Pflege der Webseiten des Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. (IBZV)

b) Background 

  1. Bienentrolley mit Sabine Saam, Reinhold Burger und Ilona MuniqueRelaunch der Imkerbuchbestände auf Zotero, Reinhold stellt sich als Lehrmittelwart für den IBZV zur Verfügung
  2. Dreh des Bayerischen Rundfunks
  3. Neugestaltung der Aufkleber für den „Bamberger Lagenhonig“
  4. Vorbereitung eines Image-Videos für 2015
  5. Spendenübergaben (REWE-Rudel, Lionsclub, REWE-Group)
  6. Teilnahme am „Bamberger Adventskalender“ des Lions Club R.
  7. 75 Weihnachts-Dankeskarten versandt

Die Spender der höchsten Geldbeträge (Vielen Dank!)REWE-BLIB-Meeting in Buttenheim

  1. 16 REWE-Märkte aus Bamberg und Umgebung
  2. Lions Club Bamberg Residenz
  3. Bürgerverein Bamberg-Mitte e. V.
  4. Stadt Bamberg, Amt für Umwelt und Naturschutz
  5. … und eine anonym bleiben wollende Privatpersonen

Und wir danken ebenfalls herzlich allen anderen Unterstützer/innen, die ihr Scherflein für Bambergs Bienenwelt beigetragen haben!

Eigene Fortbildungen

  1. Blick ins Mikroskop, Fachzentrum AnalytikHoniglehrgang Teil 2 mit Zertifikat, IBZV (Breitengüßbach), mit Fachberaterin Barbara Bartsch
  2. Regelkreislauf der Bienen, Kreisimkertag (Bamberg), mit Dr. Ingrid Illies
  3. Wirtschaftsvölkerführung, HEG-Jahresversammlung (Eltmann), mit Fachberater Arno Bruder
  4. Tag der offenen Tür der LWG, Fachzentrum Bienen (Veitshöchheim)
  5. Bio-Imker-Seminar, Kreisimkerverband Forchheim und Umweltakademie Bamberg (Pretzfeld), mit Fachberater Gerhard Müller-Engler
  6. Führung im Zeidel-Museum (Feucht), mit Kurator Wolfgang Mittwoch
  7. Bienen – Inspirationsquelle bei den Griechen und im Werk von Joseph Beuys, Waldorfschule (Hassfurt), mit Dr. Rhea Thönges
  8. Stammtisch-Fachaustausch und Mitgliederversammlungen des Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. mit diversen Fachvorträgen

Aktivitäten auf politischer Ebene

  • „Bamberger Bienentalk“ mit Landtagsabgeordneter Gudrun Brendel-Fischer
  • Teilnahme an mehreren Online-Petitionen
  • Kontakt zu Bundestagabgeordneten Andreas Schwarz

Die unersprießlichsten Vorkommnisse

  1. Tote Bienen im Absperrgitter nach RäubereiDer fehlgeschlagene Plan, den ehemaligen Imker-Pavillon der Landesgartenschau Bamberg 2012 zu erwerben
  2. Das Auftreten des Bienen-Paralyse-Virus (Standorte Buger Wiese und Weide) mit Völkerverlusten
  3. Starkes Schwarmaufkommen (5 Notrufeinsätze)
  4. Klimatisch bedingte starke Varroa-Milbenentwicklung mit Völkerverlusten
  5. Bangen wegen des Auftretens der Amerikanischen Faulbrut mit Sperrbezirk in Bambergs Osten. Unsere eigenen Völker sind nicht betroffen

Die elementarsten Vorhaben von 2014 – und was daraus wurde

  1. Die Schüler melden sich eifrig zu WortVerstetigen und Verfestigen (erreicht)
  2. Hinzulernen und offen bleiben (erreicht, siehe „Eigene Fortbildungen“)
  3. Ein Dutzend (Schul-)Führungen anbieten (zu 17% übertroffen)
  4. Uns als VHS-Dozent(inn)en bewähren (erreicht, wir dürfen erneut Kurse anbieten)
  5. Die neuen Lehrbienenstandorte beziehen (erreicht)
  6. Weitere Bienenpat(inn)en und Unterstützer/innen gewinnen (erreicht)
  7. Bamberg zur BierBienenstadt verhelfen (sind auf dem besten Wege; und im Bayerischen Rundfunk in der Frankenschau wurde dieser Titel bereits verwendet!)
  8. Weitere geplante Aktivitäten und Termine wie immer hier!
Aufrisszeichnung der Bamberger Bienen-InfoWabe

© Holzbau Thomas Friedmann, Hallerndorf

Pläne für 2015

  1. Realisierung des Großprojekts Bienen-InfoWabe auf der ERBA-Insel
  2. Restfinanzierung für die Einrichtung einbringen (Spenden-Info hier!)
  3. Eigenleistungen bei der Errichtung des Bauwerks erbringen
  4. Entwicklung eines Veranstaltungsprogramms für 2016 im neuen Informations- und Bildungszentrum „Bienen-InfoWabe“ unter Einbeziehung von mind. 6 Institutionen und Vereinen vor Ort
  5. 8 Schulbienen-Unterrichte abhalten
  6. Curriculum für die Wirtschaftsschule Bamberg entwickeln
  7. (Lehr-)Bienenstände nach Verlusten in 2014 wieder aufbauen (von derzeit 7 auf 12 Völker)
  8. Mithilfe bei der Inventarisierung im Zeidel-Museum Feucht

[Aktualisierung 31.10.2022 zur Angleichung der statistischen Aufteilung]

Vorträge zur Arbeitsweise in der Imkerei und zur Honigqualität 2015

Am 10.01.2015 stellt die Fachberaterin für Bienenzucht in Oberfranken, Barbara Bartsch, „Biologische oder konventionelle Arbeitsweise in der Imkerei“ einander gegenüber. Im Bootshaus im Bamberger Hain* werden von 14.00 bis 16.30 Uhr die Vor- und Nachteile erörtert.

Der Kurs ist Grundlage für die Veranstaltung des Kreisverband Imker Bamberg e. V. mit Anna Wörl am 25.01.2015 zu „Qualitätskriterien für den Honig“ im Zusammenhang mit der staatlichen Qualitätsoffensive für bayerischen Honig, ebenfalls im Bootshaus. Die Netzwerkkoordinatorin von „Geprüfte Qualität – Bayern (GQB)“ des Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) informiert von 15 – 17.30 Uhr über die erforderlichen Maßnahmen und Bedingungen für eine Zertifizierung.

Für diese Zertifizierung erhalten bayerische Imker eine Förderung in Höhe von jährlich maximal € 200, die bis 30.06. bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft beantragt werden kann.

Ausrichter beider Veranstaltungen ist der Kreisverband Imker Bamberg e. V.

Herbstversammlung der Honigerzeuger in Eltmann 2014

Der Vortrag in zwei Teilen zur „Biologie der Honigbiene (Anatomie, Verhalten, Leistungsdaten)“ von Guido Eich ist sicher auch für diejenigen spannend, die kein Mitglied der HEG, Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. in Eltmann ist. Denn diese lädt zu ihrer halbjährlichen Mitgliederversammlung am Sa., 11.10.2014, herzlich alle Interessierten ein.

Beginn ist um 10 Uhr, der Saal der Stadthalle mitten im Ort öffnet um 8:30; Imbissmöglichkeit gibt’s ab 9 Uhr, und eingekauft kann natürlich ebenfalls werden.

Die Bienen, die Griechen, die Kunst und der Beuys

Plakat "Bienen – Inspirationsquelle bei den Griechen und im Werk von Joseph Beuys" Hassfurt, Waldorfschule 2014

Was? Bienen. Inspirationsquelle bei den Griechen und im Werk von Joseph Beuys. Vortrag und Gesprächsrunde
Wann? 24.10.2014, 19.30 Uhr
Wo? Aula im Neubau, Am Ziegelbrunn 10, Waldorfschule Haßfurt

Pressemitteilung Waldorfschule Hassfurt von Jürgen Mohr:

Das Thema Bienen wird in fast allen aktuellen Vorträgen meist nur in Bezug auf deren „Gesundheit“ oder „Wirtschaftsleistung“ behandelt. Vereinzelt tauchen aber auch neue Bücher auf wie „Bienendemokratie“ oder andere, die im Rahmen des Fachgebietes Bionik untersuchen, was wir von Bienen lernen können.

Darüber hinaus ist es aber interessant anzuschauen, was denn alte Kulturen wie die Griechen schon von Bienen gelernt haben! Die Verbindung zur Kunst über Joseph Beuys eröffnet da sicher einen sehr interessanten und bisher viel zu wenig beachteten Aspekt der Bienen. Die Brücke über die Philosophe, Religion und Kunst zu den Bienen zu schlagen eröffnet der Gesellschaft vielleicht doch eine andere moralische Haltung und könnte auch zur Änderung der aktuellen massiven Probleme der Honigbienen führen.

Ich habe Frau Rhea Thönges vor einigen Monaten in Karlsruhe auf einer Ausstellung kennengelernt. Mit dem Künstler Hans Doppel (Haßfurt) ,der ja auch im Rahmen des Kunststück Hassfurt auftaucht, bin ich bei einem Besuch im ZKM (Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe) in einer Ausstellung über Beuys, Brock, Vostell Frau Rhea Thönges begegnet.

Da wir an unserer Schule seit 2 Jahren eine Schulimkerei aufbauen, bewegt sich das Thema Bienen mittlerweile in einigen Bereichen unserer Schule. Die Art und Weise wie Jospeh Beuys an dieses Thema herangegangen ist, fand ich sehr spannend und bat dann Fr. Thönges, ob sie nicht einen Vortrag über die Bienen von der künstlerischen Seite her bei uns an der Schule halten könnte.

Übrigens gibt es im Rahmen des Kunststück Hassfurt am 25.10.14 auch eine Fahrt zur Ausstellung ins ZKM.

[Anmerkung: Bienen-leben-in-Bamberg.de wünscht dem Vortrag viele geneigte Zuhörende, kann jedoch wegen Terminüberschneidung nicht selbst anwesend sein.]

Alles öko oder was?! – Erzeugerqualität in der Imkerei

Kreislehrbienenstand Lützelsdorf„Letztendlich geht es um die Erzeugerqualität“ und „Im Grunde sind moderne Imker in Deutschland alle schon ziemlich öko“, lautete das Fazit aus dem Bio-Imker-Seminar, angeboten durch den Kreisverband Imker Forchheim e. V. mit dem unterfränkischen Fachberater Gerhard Müller-Engler*, welches mit (ohne Gewähr) 23 Imkern und 7 Imkerinnen (efreulicherweise) jeden Alters völlig ausgebucht war. (*Ursprünglich waren andere Vortragende vorgesehen)

Aufgrund der starken Nachfrage wird das Seminar erfreulicherweise am Mi., 07.06.2015 von 9 – 16.30 Uhr in Pretzfeld nicht nur wiederholt, sondern zudem stark erweitert. Gut so, denn immerhin müssten sich 32.000 Imkereibetriebe in Bayern bei bisher nur 152 öko-zertifizierten Betrieben (das sind 0,5% der Imker) sehr dafür interessieren. Doch selbst, wenn keine Zertifizierung ins Haus stünde, wäre der Tag keinesfalls vergeudet.

Kreislehrbienenstand Lützelsdorf RückseiteTatsächlich ging es an diesem Abend am Kreislehrbienenstand Lützelsdorf, inmitten der berühmten Obstplantagen und in Walberla-Nähe,  ziemlich ins “Eingemachte”. Nun, das erwarten wir schließlich auch, wenn die Mitveranstalter das Fachzentrum Bienen der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Würzburg nebst der Öko-Akademie Bamberg sind.

Öko, Bio, konventionelle Imkerei im Einzelnen

Folie "Ökologisch ist …" zum Seminar Bio-Imkerei, © Fachzentrum Bienen, LGW VeitshöchheimDer unterschiedliche Begriff  „Bio“ und „Öko“, der bereits in der Einladung anders lautete als auf der Startfolie, wurde zwar nicht erklärt, doch die Teilnehmenden frugen auch nicht danach. Sehr genau jedoch wurden die Unterschiede zwischen konventioneller Imkerei und Bio-Imkerei erläutert.

Zunächst: Öko – ein Begriff aus der Werbung, der Lifestyle suggeriert. Es verwundert allerdings, dass der Marktanteil an Bioprodukten an der Lebensmittelerzeugung in Deutschland gerade mal bei 4 % liegt.

Im Einzelnen ging es bei Öko in der Imkerei um die Anforderungen der EU-Ökoverordnung und der Bioverbände, die Umstellung eines konventionellen Betriebes auf einen Biobetrieb und die Vermarktung von Bioprodukten.

Vortragender Fachberater Gerhard Müller-EnglerKonkretes Beispiel, was alle gleichermaßen interessierte: Was hat der Imker bei einer Zertifizierung an Mehrausgaben zu erwarten? Die differenzierten Antworten Müller-Englers darauf wurden von den Teilnehmenden genauer hinterfragt. Es war deutlich – hier sitzen viele Profis. Das Fazit: die Imkerei wird für den Einzelnen doppelt so teuer, ergo müssten auch die bisher viel zu niedrig angesetzten Honigpreis in die Höhe gehen. Was nur gerecht wäre und schon lange überfällig ist.

Um was geht es bei der ökologischen Erzeugung genau?

Folie "Was ist ökologische Tierhaltung?" zum Seminar Bio-Imkerei, © Fachzentrum Bienen, LGW VeitshöchheimUm Tierschutz, Naturschutz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Mit diesen Stichworten ging’s dann nachfolgend in die Tiefe. Und würde hier zu weit führen. Das Seminar kann daher nur empfohlen werden, wer genau wissen will, welches Material er wie einsetzen darf und welches nicht, oder worin die Unterschiede und Ausprägungen zwischen einer staatlichen Zertifizierung gegenüber verschiedener Öko-Verbände bestehen, bei der Demeter noch einmal eine Sonderrolle für sich beansprucht.

Unsere Fragen wurden jedenfalls beinahe alle und soweit es in diesem Rahmen zeitlich möglich war – und soweit es auch um unter Imkern umstrittenen Vorgehensweisen und Anschauungen eindeutige Antworten geben kann bzw. von der Forschung geklärt ist –  beantwortet. Sicher werde ich mich hierzu später noch einmal punktueller auslassen.

Was sind unsere Konsequenzen aus dem Vortrag?

Kreislehrbienenstand LützelsdorfFür uns steht fest: siehe erster Satz. Wir sind nah dran an öko, und wo wir’s nicht sind, gibt’s gute Gründe. Manches übererfüllen wir sogar, anderes wiederum „schmeckt“ uns nicht. Und die Frage nach „Holz“ oder „Styropor“ hat sich uns nie gestellt, da haben manche jetzt das Nachsehen, wenn sie all ihre Anschaffungen erneut tätigen müssen.

Und: eine Zertifizierung planen wir nicht, das lohnt sich erst ab etwa 30 Völker. Da unsere Ausrichtung auch eher pädagogischer Art ist und wir uns um das allgemeine Verständnis für das Thema Bienen und Nachwuchsimkerei sorgen, ist das auch nicht notwendig.

Fachsimpelnde Imker am Kreislehrbienenstand LützelsdorfUnsere Imkerphilosophie könnten wir vielleicht noch ein wenig mit Informationsschnipsel anreichern. Da wir jedoch immer offen mit unseren Völkerstandorten, unserer Betriebsweise und der damit verbundenen Einstellung umgehen, ist uns ein direktes Nachfragen lieber. Denn jeder hat einen anderen Wissensstand und interessiert sich für ein anderes Detail.

Wir jedenfalls fanden den Vortrag sehr ergiebig, fachlich kompetent (soweit wir das beurteilen können, natürlich) und sehr sympathisch vorgetragen. Wir hoffen, Herrn Müller-Engler, den wir erstmals in Veitshöchheim zum Tag der offenen Türe kennenlernen durften, bald wieder einmal zu begegnen – wer weiß, vielleicht zur Einweihung der Bienen-InfoWabe in Bamberg in 2015?

Abendhimmel am Kreislehrbienenstand LützelsdorfDanke für die prima Organisation und Verpflegung vor Ort durch den Vorsitzenden Wolf-Dietrich Schröber aus Kirchehrenbach, sowie unserem Imkervater und 2. Vorsitzenden des IBZV Bamberg Stadt und Land e. V., Nikolaus Hofmann, der uns netterweise kutschierte und wir wieder einmal mit ihm (und natürlich auch den anderen Teilnehmenden) in Fachgesprächen schwelgen durften. Ein prächtiger Abend – wie der herrliche Sonnenuntergang in der schönen Fränkischen Schweiz bewies!

Wer zu spät kommt … das „Seminar zur Bioimkerei“

Das „Seminar zur Bioimkerei“ in Pretzfeld ist mittlerweile ausgebucht, doch wir beide haben uns rechtzeitig angemeldet. Das heißt, ihr habt Glück gehabt, denn natürlich berichten wir darüber in unserem Weblog, klaro.

Anlass? Für Imker, die die Zertifizierung als Biobetrieb erwägen und für Anfänger mit Grundkenntnissen, die die Ausrichtung ihrer Imkerei frühzeitig anpassen möchten
Wer? Fachzentrum Bienen der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Zusammenarbeit mit der Öko – Akademie Bamberg und Kreisimkerverein Forchheim
Referenten: Dr. Stefan Berg und Dr. Ingrid Illies, N.N.
Wo? Pretzfeld, Lehrbienenstand Lützelsdorf des Kreisimkerverbandes Forchheim
Wann? Do., 25. September 2014 | 18 – 21 Uhr
Was? Unterschiede zwischen konventioneller Imkerei und Bioimkerei | Anforderungen der EU-Ökoverordnung und der Bioverbände | Umstellung eines konventionellen Betriebes auf einen Biobetrieb | Vermarktung von Bioprodukten
Kosten? keine
Weitere Informationen? [PDF-Programm]

Sich aufschlauen am Bayerischen Imkertag 2014 in Weilheim

Logo LVBIHonigseifenherstellung, Bienen und Natur, Kochen mit Honig, Varroatoleranzauslese – so die Stichwörter der Fach- und Festvorträge nebst Fachausstellung, Heimatabend, Festzug, Gottesdienst und Rahmenprogramm für Begleitpersonen. Das verspricht ein tolles Wochenende zu werden zum Bayerische Imkertag am 20. und 21.09.2014 in Weilheim im schönen, oberbayerischen Pfaffenwinkel.

Dazu lädt der Landesverband Bayerischer Imker e. V. herzlich ein. Programm und Anmeldemodalitäten über seine Webseite.

Aromagartenfest in Erlangen (2): Elkes Kräuterführung

Gruppe um Elke Puchtlers KräuterführungNicht nur der Botanische Garten am Schlosspark, sondern auch der ihm zugehörige Aromagarten der Universität Erlangen an der Palmsanlage ist eine Reise wert! Doch so schön wie derzeit die Kräuter blühen und duften war es am vergangenen Mittwoch wohl mit die beste Zeit für das Aromagartenfest, auf das uns meine Co-Autorin dieses Weblogs aufmerksam gemacht hatte.

Gruppe um Elke Puchtlers KräuterführungUnd der Einladung von einer Dr. rer. nat. Elke Puchtler, Biologin also und zugleich Heilpraktikerin und erfahrene Kräuterkundige, ist unbedingt zu folgen, denn so kenntnisreich und verdichtend, die gebannt Zuhörenden außerdem noch mit handfesten Tipps für den Kräutereinsatz in Küche und bei der Körperpflege versorgend, erlebt man es nicht alle Tage. (Es sei denn, man besucht Carmen Dechants Kräuterführungen in der Hofstadt-Gärtnerei, die sind ebenfalls sehr empfehlenswert!)

Elke Puchtler kann aber auch anders. So schloss sie die erste Führung mit besinnlichen Tönen, indem sie der über 40 Personen starken Gruppe ein Kräutermärchen über Samantha und deren Erlebnisse mit einem Lavendelelfchen (aus dem leider vergriffenen Buch: „Gegen Märchen ist kein Kraut gewachsen“) vorlas, sich dabei mit einer Blockflöte und dem feinen Rauschen eines „Regenmachers“ begleitend. Da ließ sich wundervoll abschalten! Perfekt für uns, die wir aus einem sehr umfangreichen Wochenpensum praktisch mit hechelnder Zunge in den Garten hineingefallen sind. Den Rest taten die beruhigenden Aromen des Lavendels, dem die Hauptaufmerksamkeit von Elkes Führung gegolten hatte.

Lavendel – der blaublütige Star unter den Kräutern

Lavendel mit Beschriftung im AromagartenLavendel, so ihr Tipp, sollte sparsam dosiert werden. Zur Anwendung kommen sowohl die Blüten als auch die Triebspitzen und Blätter. Der Officinalis ist dabei die erste Wahl, wie das ganz generell für alle Kräuter gilt. Denn dann kann man davon ausgehen, dass es eine „Apothekerpflanze“ ist, also eine besonders heilkräftige Wirkung entfaltet. Des arzneilichen Lavendels andere Bezeichnung ist angustifolia, oder auch Echter bzw. Schmalblättriger Lavendel.

Blaublühendes mit LavendelDa seine Aromen leicht flüchtig sind, empfiehlt es sich, nach dem Überbrühen (von 1 TL Lavendel mit 1 großen Tasse kochendem Wasser) sofort einen Deckel aufzulegen und nach fünf Minuten Ziehzeit – nicht mehr! – das am Deckel gesammelte Kondenswasser in das Gefäß zurücktropfen zu lassen. Am besten atmet man die Duftwolke schon gleich mal mit ein. Und mit Honig gesüßt schmecken die leicht bitteren Bestandteile auch weniger hervor.

Was habe ich mir noch gemerkt? Dass Lavendelöl beruhigend wirkt, ganz klar. Aber auch leicht appetitanregend (durch die Bitterstoffe) und wundheilend, da antibakteriell, antiviral und antimykotisch. Für die Beduftung von Kleiderschränken unschlagbar, Motten meiden den starken Geruch, während Bienen sich magisch von ihm angezogen fühlen – zumindest auf dem fast einen Hektar großen Gelände, wo sie umherschwirrten wie betrunken.

Kräuter für die Gourmet-Küche

Eine Zuhörerin wollte den Unterschied zwischen Majoran und Oregano erklärt haben. Elke Puchtler konnte natürlich umgehend antworten: Majoran ist bei uns einjährig und nicht winterhart, der wilde Bruder Oregano hingegen schon. Oregano sei die Pflanze gegen Liebeskummer der Italiener, so belustigte sie die Lauschenden und Schnuppernden. Kein Wunder, dass fast alle echten Pizzen damit bestreut werden. Kräftig also davon verwenden, wer noch Single ist! Und kräftig wirkt auch der Dalmatinersalbeider wirkt allerdings gegen Herpesviren!

Reinhold neben Großblättriger KönigskerzeWeniger kräftig ist der zarte Duft der Großblütigen Königskerze, deren Blüten essbar sind, wie Elke weiß. Und ihr ultimativer Sommertipp lautet: Minze in all ihren Varianten, wie zum Beispiel Apfel- oder Orangenminze. Diese Minzsorten werden vor allem im Wellnessbereich im Kräuterwasser gerne verwendet und sind ideale, mineralstoffreiche Durstlöscher. Als Tee hier allerdings 10 Minuten ziehen lassen, nicht nur fünf wie beim Lavendel.

Aromabar – wer erkennt den Duft? Mit Elke PuchtlerEin Minzpesto ist außerdem eine leckere Zutat für einen orientalischen Couscous-Salat und gegrilltem Halloumikäse auf der sommerlichen Grillparty. Elke ließ sich nicht lange bitten, die Zutaten zu verraten, die sie natürlich sofort parat hatte: Pfefferminze, Mandeln, Knoblauchzehe und mildes Olivenöl. Der besondere Tipp: Minze bleibt schön grün, wenn sie kurz in heißem Wasser blanchiert wird.

Es war überhaupt erstaunlich: obgleich Elke eine beachtliche Anzahl Merkzettel dabei hatte, waren diese Stichwortgeber offensichtlich nur dazu gedacht, eine Auswahl getroffen zu haben. Denn wie leicht hätte sie sonst wohl das gesamte Pflanzenarsenal zu Gehör gebracht. Ablesen hingegen musste sie daraus nichts, das Wissen perlte ihr nur so von den Lippen.

Bienen würden Kräuter pflanzen!

Hummel an MonardeAuch dafür hat Elke Puchtler viel übrig: Insekten und – ja, Bienen! Wie schön für uns Imker! Sie empfiehlt allen Gartenfreunden nachhaltige Blühmischungen auf magerem Boden, wie sie zum Beispiel Rieger-Hofmann® GmbH vertreibt. Ich hatte gestern ja schon im ersten Teil meines Berichts auf die schöne Blühwiese hingewiesen, bzw. in die dort aufgestellte Schaufensterbeute von Imker Helmut Klier. Diese Blühwiese war allerdings nur einjährig – doch das geht natürlich ebenfalls, wenn man das Nachsäen nicht scheut.

Biene an SeidenpflanzeRundum versorgt also die Bienen, zumindest in Erlangen, und nun auch wir Menschen durch die tolle Führung von Dr. Elke Puchtler, die sich mit uns zwischen etlichen anderen Führungsgrüppchen und -gruppen auf schmalen, romantischen Pfaden durchschlängelte. Rein vom Zuhören und Kräuterzermalmen lief uns wohl allen längst schon das Wasser im Munde zusammen. Welch‘ Glück – lukullisch verwöhnt wurden wir äußerst passend mit superleckerem Kräuterschmand auf Kartoffeln, mit Gemüse-Pilz-Spießchen und majorandurchsetzten Bratwürsten, so, wie sie das Frankenherz einfach liebt.

rote, gelbe und weiße BlumenEin wunderschöner Nachmittag bzw.  Abend mit und durch Elke und Gatte Thomas – und nicht zu vergessen! – die (für uns unsichtbar gebliebenen) „zwei halben (!) Gärtnerstellen“, die ein wahres Kunststück mit diesem Aromagarten geschaffen haben und denen wir wünschen, dass sie alle Unterstützung bekommen, die nur irgend möglich ist! Wir jedenfalls reisen ganz sicher wieder aus Bamberg an, um uns berauschen zu lassen an Aromen und Drogen, die Mensch und Tier tatsächlich gut gebrauchen können!

HEG-Frühjahrsversammlung in Eltmann

Stadthalle Eltmann, Frühjahresversammlung 2014 der HEG„10 Imker, 20 Theorien“. Dieser Eindruck hat sich in Eltmann wieder einmal für uns bewahrheitet. Egal, ob Referent Arno Bruder mit seinen Ausführungen einer Rationellen Betriebsweise einer erwerbsorientierten Imkerei“ oder im Gespräch mit den Tischnachbarn (und hier ist das Maskulinum fast immer anwendbar) – jeder imkert nach seiner eigenen Weise, je nach Bienenrasse, Beutensystem, Standort oder … ja, auch Laune. Arno Bruder, der Fachberater für Oberbayern, bevorzugt die Dadant-Beute mit Flachzargen für die Honigräume, das Einengen und Ausgleichen der Bienenvölker im Frühjahr, empfiehlt zur Ablegerbildung zwei statt einer Brutwabe plus eine Futterwabe, und für die Varroabehandlung Ende Juli, die Brut herauszunehmen und getrennt vom Wirtschaftsvolk zu behandlen.

Rund ums Wachs

Ein weiterer Fachvortrag in der vollbesetzten Stadthalle in Eltmann, wo sich am 08.03.2014 etwa 180 Imker und (einige wenige) Imkerinnen zur Frühjahrsversammlung der Honigerzeugergemeinschaft (HEG) versammelten, kam von Josef Muhr mit dem Titel „Wachs, ein wertvoller Stoff aus dem Bienenvolk: Gewinnung Aufbereitung, Verarbeitung“.

Das meiste daraus dürfte bekannt gewesen sein, doch für Neustarter sicher ein guter Überblick. Am interessantesten war für uns, dass wir nun den Geschäftsführer des Imker und Imkereibedarfs „Josef Muhr“ aus der Oberpfalz bzw. dem Bayerischen Wald, bei welchem man ab 50 Kg sein eigenes Wachs abgeben und als Mittelwandwabe wieder mitnehmen kann, kennen gelernt zu haben.

Er stellt die berechtigte Frage, was denn „rückstandsarmes“ Wachs bedeutet, denn es gäbe für eine derartige Bezeichnung keine Grenzwerte. Dennoch schmücken manche ihre Wachsprodukte gerne mit diesem Attribut. „Rückstandsfrei“ hingegen ist 100 Prozent frei (respektive unterhalb der Nachweisgrenze) von allen unerwünschten Bestandteilen – ob Pestizide, Herbizide oder Varroazide, also Medikamentenrückständen.

Rund um Eltmann

Salweiden- und Haselblüte in Eltmann am SchlossWir beide nutzen in der kurzen Mittagspause den ersten perfekten Frühlingstag und erklommen den urigen Weg zur Wallburg hinauf, erfreuten uns an den voll aufgeblühten Palmkätzchen und Haselsträucher, die erste Bienennahrung, und natürlich auch für einen kleinen Einkauf am HEG-Stand vor dem Versammlungsraum. Eingekauft hatten wir 15 Honigseifen für unsere Bienenpat(inn)en, einen  Königinnenmarkierstift in der Farbe für 2014, also grün, und eine Handcreme fürs Handtäschchen.

Rund um die Veranstaltung

Treppen zur Wallburg in EltmannPerfekt organisiert vom neuen Team der HEG (Übelacker/Machinek & Familie), das Catering-Team des Partyservice Ludwig aus Burgebrach sehr freundlich, schnell und zuvorkommend, die Halle angenehm in Raum und Akkustik – all dies trug dazu bei, dass wir uns inmitten der Imkerschar trotz unseres sichtlich „jugendlichen Alters um die 50“ sehr wohl fühlten. Vielen Dank an alle Mitwirkenden!

Wenn das Wetter nur nicht gar so schön gewesen wäre … 😉