Die Lilien-Arche in Erlangen – Kurzfassung BlattGrün-Artikel 2024-4

Lilien-Arche Erlangen; Foto: Stefan StrasserDie Lilien-Arche in Erlangen eine private Gartenanlage im Stadtteil Kriegenbrunn und beherbergt über 800 Sorten und 20.000 Einzelpflanzen. Im Nachhaltigkeitsmagazin BlattGrün (Ausg. 4-2024) berichtete ich über Stefan Strasser, der sich ganz dem Schutz und Erhalt seltener Lilienarten verschrieben hat (Online-Abdruck | Heft-PDF). So entwickelte sich die Lilien-Arche zu einer überregionalen Attraktion für Pflanzenliebhaber, Medien und Bildungseinrichtungen. Zum Artikel hier eine Zusammenfassung.

Stefan Strasser von der Lilien-Arche Erlangen

Zusammenfassung zur Lilien-Arche

Tiger-Lilie aus der Lilien-Arche Erlangen; Foto: Stefan Strasser

Tiger-Lilie aus der Lilien-Arche Erlangen; Foto: Stefan Strasser

Stefan Strassers Vater entwickelte in den 1960er Jahren eine Leidenschaft für Lilien, insbesondere für die Madonnenlilie, die ihn so faszinierte, dass er an jedem Flughafen, an dem er als Jagdflieger stationiert war, Liliengärten anlegte. Diese Leidenschaft übertrug sich auf seinen Sohn, der den Garten in den 1970er Jahren ausbaute und bis zu 80.000 Lilien pflegte. Heute ist Stefan Strasser als Experte bekannt und präsentiert seine Arbeit auf Gartenschauen und in den Medien.

Schwertlilie 'Alstersegel' in der Lilien-Arche ErlangenDie Lilien-Arche ist nicht nur ein Ort der Zucht, sondern auch ein Bildungsraum. Rund 500 bis 2.000 Besucher kommen jährlich, darunter Schulklassen, Kindergärten und VHS-Kurse. Strasser bietet Workshops an und engagiert sich ehrenamtlich für Schulgartenprojekte.

Terra Preta in der Lilien-Arche ErlangenNeben der Zucht von Lilien widmet sich Strasser der nachhaltigen Gartengestaltung. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist das Konzept der Terra Preta, einer besonders fruchtbaren Pflanzenerde, deren Name aus dem Portugiesischen stammt und „schwarze Erde“ bedeutet. Terra Preta wird aus Pflanzenkohle, die durch Verkohlung von holzigen Gartenabfällen in einem speziellen Grillgerät, dem Kon-Tiki, entsteht, sowie Pflanzenjauche, Kompost und Tiermist hergestellt. Die Mischung reift einige Wochen, bevor sie als Dünger verwendet wird. Diese Erde verbessert die Bodenfruchtbarkeit erheblich und hilft gegen Bodenmüdigkeit. Auch die Lilien in der Arche profitieren von dieser nährstoffreichen Erde, da sie als sogenannte Starkzehrer eine besonders gute Nährstoffversorgung benötigen.

Darüber hinaus hat Strasser das Konzept der „Schwammstadt“ entwickelt, das zur Bewältigung von Starkregen und Trockenperioden beiträgt und europaweit Anwendung findet.

Bienenfreundlicher Balkonkasten 'Beedabei' mit Lilien im Bamberger BienengartenAsiatische Lilie 'Bright-Diamand' im Balkonkasten der Aktion "Beedabei" der Lilien-ArcheZudem setzt er sich für den Schutz von Bienen ein, indem er Jungimker unterstützt und Wildbienen Nistmöglichkeiten bietet. Für Wildbienen bietet Strasser Saatgutmischungen und bepflanzte Balkonkästen an. (Die Aktion „Beedabei“ unterstützten wir ebenfalls mit dem Kauf eines gelben Balkonkastens für unseren Bienengarten.)

Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Verwendung von Pflanzen als Nahrungs-und Heilmittel. So sind die Zwiebeln vieler Lilienarten essbar, und ihre Blütenblätter werden zur Herstellung von Cremes und Salben verwendet.

Die Lilien-Arche ist somit ein einzigartiges Projekt, das Pflanzenliebhaber, Forscher und Gartenfreunde gleichermaßen begeistert und einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leistet. Eine Besichtigung der Lilien-Arche in der Gustav-Adolf-Straße ist nach telefonischer Anmeldung möglich. Weitere Infos unter www.lilienarche.de und unter https://www.facebook.com/people/Lilien-Arche/100063623557611

Quelle: Ilona Munique: Stefan Strass ers Hortus Lilium. „Lilien sind zwar schön, machen aber süchtig“. In: BlattGrün, 2024, Ausgabe Juli/August 2024 (H. 4), S. 10-11. (Vorschau | PDF).

4.4. – Todestag Ambrosius, Schutzheiliger der Bienen … und der Klimawandel

Stülper (Bienenkorb) mit Heiligem Ambrosius im Deutschen Bienenmuseum WeimarDie für den Gedenktag des am 4. April 397 verstorbenen Schutzheiligen der Bienen, Haustiere, Imker, Wachsgießer und des Lernens entsprechende Bauernregel lautet:

„Ist Ambrosius schön und rein, wird Sankt Florian (4.5.) ein Wilder sein.“

Bei diesem strahlend blauen Himmel heute werden wir uns im Mai wohl vorsehen müssen. Na, es wird sich zeigen, ob das in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch stimmt. Dazu schrieb ich unlängst einen Artikel für das vorwiegend in Franken vertriebene Magazin BlattGrün, welcher im Doppelheft Mai/Juni erscheinen wird. Spoiler:

Der Beitrag wird Bauernregeln und Lostage, die durch Beobachtungen entstanden, in einem historischen Kontext darstellen. Er beschreibt ihre Bedeutung als Wettervorhersage und als kollektives Kalendarium vor allem für die Landwirtschaft. Nicht alle Regeln sind dabei wissenschaftlich haltbar, doch als Trendaussage, teilweise auch zur Langzeitprognose, sind sie heute noch trotz bzw. wegen des Klimawandels, aber auch in geschichtlicher wie kultureller Hinsicht interessant.

Die Hefte des sehr informativ und ansprechend aufgemachten Magazins könnt ihr übrigens kostenlos gemütlich mit einer Tasse Kaffee im Bienengarten sitzend durchblättern. Wo? In der Bienen-InfoWabe Ostersonntag und dann jeden 3. Sonntag im Monat

Austausch auf natürlicher Ebene – Biene trifft Garten

Biene auf Wildtulpe„Honigbiene trifft Kräuterspiralgarten“, so der Artikel der Vereinszeitschrift „Natur & Garten“, darinnen die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de, die in Wort und Bild durch die Autorin, Dr. rer. nat. Elke Puchtler, aus Adelsdorf (bei Erlangen) mit einbezogen wurde.

Elkes Kräuterspiralgarten„Austausch, miteinander lernen, miteinander wachsen“, so das Motto der Eingangszeilen, die von der „Regionalen Partnerschaft“ zwischen der „Bamberger Schulbiene“ und der Heilpraktikerin und Kräuterkundigen berichten. Elke Puchtlers 820 qm großer Kräuterspiralgarten in Stammbach ist ein Hort für Insekten aller Art, natürlich besonders für Bienen. Genau wie ihr wunderbarer Aromagarten soll künftig auch unsere Bienen-InfoWabe als Initialzündung positiv auf andere wirken.

Screenshot ArtikelTreue Leser/innen unseres Blogs wissen, dass Dr. Elke Puchtler uns hier als Weblog-Autorin an ihrem immensen Wissen über Blühendes, Aromatisches und Heilendes teilhaben lässt. Und das, obwohl sie durch ihre häufigen „Gartenfahrten“ in den Frankenwald über ein nur geringes Zeitbudget verfügt, zumal sie ja auch noch ihre Naturheilpraxis im Landkreis Erlangen-Höchstadt führt. Dafür – und im Nachtrag des Artikels, der hier zum Download (aktualisiert 19 Uhr) vom Verlag und Autorin netterweise für unsere Leser/innen freigegeben wurde – herzlichen Dank!