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Bamberg. Stadt der Gärtner und Häcker. Ohne Bienen fehlt dir was!

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Veitshöchheimer Imkerforum 2024 (2)

Hinweisschild zur Bienentagung, dem ImkerforumAm 03.02.2024 fand das Veitshöchheimer Imkerforum in Präsenz und Online statt. Nach dem ersten Teil unseres Berichts folgt nun die Fortsetzung.


Vortrag: Zukunftsfähige Imkerei Bayern: Von der Freizeitimkerei zur Erwerbsorientierung – wie kann dieser Schritt gelingen?

Artur Kammerer vom Institut für für Bienenkunde und Imkerei (IBI) stellte einleitend anhand von statistischen Zahlen die Situation des Sektors „Imkerei in Deutschland“ vor und arbeitete anhand von vier Themenclustern heraus, welche Punkte zbeim Schritt von der Freizeitimkerei in Richtung Erwerbsimkerei zu beachten sind.
Die beleuchteten Cluster waren:
  • Imker/in, Familie, Wissen
  • Prozesse, Produkte
  • Ergebnis / Finanzen
  • Kundin / Kunde

Als Grundlage für eine Marketingstrategie wurden die Instrumente des 4P-Modells (Produkt, Preis, Platzierung, Promotion) vorgestellt. Zur Bewertung und Positionsbestimmung des eigenen Betriebs konkretisierte Kammerer beispielhaft Kennzahlen aus Betriebs-, Zeitreihen- sowie Plan/Ist-Vergleichen speziell für Imkereien.

Mit dem Vortrag gab Kammerer Einblick in das Projekt ZuFi (Zukunftsfähige Imkerei), welches am IBI im April 2023 mit ein Laufzeit bis Juli 2025 startete.


Vortrag: Auswirkungen des Klimawandels auf Bienen und Handlungsempfehlungen für die Imkerschaft

Hitze-Bienenbart vor der Beute in den Buger Wiesen / Bienen-leben-in-Bamberg.deLena Wehner vom Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) skizzierte in ihrem Vortrag den Einfluss des Klimawandels auf Honigbienen. Höhere jährliche Durchschnittstemperaturen bedingen beispielsweise einen Trend zur Vorverlegung des Reinigungsfluges um 28 Tage im Zeitraum von 1982 bis 2011. Gleichzeitig lassen sich Verschiebungen in den phänologischen Jahreszeiten beobachten. Daneben begünstigt der Klimawandel die Lebensverhältnisse invasiver bienenschädigender Arten.

Ziel des Projekts KliBi ist es, die Auswirkungen von Extremtemperaturen auf die Fitness der Einzelbiene (Individualebene) sowie auf die Entwicklung des ganzen Volkes (Volksebene) zu erforschen. Gleichzeitig sollen auch die Möglichkeiten imkerlicher Gegenmaßnahmen und Handlungsoptionen untersucht und auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.

Die Auswirkung von Hitze auf die Entwicklung von Honigbienen wird mittels Brutschrank simuliert. Thermoschiede als Hilfe zur Temperaturregulierung sollen mittels Messung von Temperaturverläufen und Populationsschätzungen untersucht werden. Weitere Forschungsfrage ist beispielsweise, ob und inwieweit sich die Attraktivität von Wassertränken erhöhen lässt. Als konkrete Maßnahme wurde die Auswirkung von weiß angestrichenen Blechdeckeln auf die Temperatur im Bienenstock untersucht.

Auf die Veröffentlichungen von Forschungsergebnissen darf man gespannt sein. Weitere Informationen auf der Projektseite https://www.lwg.bayern.de/bienen/bildung_beruf/344917/index.php.

Fragen aus dem Publikum und dem Chat zum Vortrag von Frau Wehner:

F: Thermoschiede, welche werden angewandt?
AW: Selbstgebaute Thermoschienen mit Alufolie umwickelt.

F: Seit wann laufen die Versuche?
AW: Erst letztes Jahr mit der Versuchsreihe angefangen.

F: Weiße Abdeckungen – gibt es andere Materialien als Blech?
AW: Weiße Deckel konnten problemlos angefasst werden. Es macht einen deutlichen Unterschied, wenn man sie weiß (Heizungsfarbe, matt) anstreicht. Eine andere Alternative haben wir nicht getestet.

F: Satteldächer mit Luft bzw. Blechdächer mit Holzleisten – macht es einen Unterschied in der Temperatur?
AW: Es war nur ein geringer Unterschied.

F: Gibt es schon Ergebnisse, wo veröffentlicht, ab wann?
AW: Ergebnisse werden Ende diesen/Anfang nächsten Jahres veröffentlicht, vielleicht auf der Internetseite des IBI unter der Rubrik „Forschungsberichte“.

Zwischeninfo von Dr. Berg: Obwohl wir eine dicke Dämmplatte hatten, wirkt die Hitze in die Beuten hinein.

F: Wie sieht es im Winter aus? Wird das auch untersucht?
AW: Wäre eine Untersuchung wert, aber es geht im Moment um die Klimaerwärmung.

F: Verständnisfrage: Was ist eine Wasserwabe?
AW: Leere Wabe in ein Wasserbecken tauchen und Wabenzellen volllaufen lassen.


Abschlussdiskussion

Hier eine Zusammenfassung der Fragen und Antworten in der Schlussrunde:

F: Ist die Vespa Velutina nachtaktiv?
A: Nein, ist nicht nachtaktiv.

F: Hat die „Galizische Mischung“, also ohne Weißwein, Räuberei ausgelöst?
A: Nein, hat keine Räuberei ausgelöst.

F: Die Vespa Velutina baut auch in Wohnbereichen und in niedriger Höhe (Sekundärnester). Ist sie eine Gefahr nicht nur für den Imker, sondern durch Stiche auch für die Bevölkerung?
A: Sie ist nicht nur ein imkerliches Problem. Die Vespa Velutina hat sehr starke Völker und braucht für die eigene Ernährung Kohlenhydrate. Dazu werden 11-20 Kg pro Volk und Jahr an Insekten vertilgt. Das ist eine Gefahr für die Biodiversität.

In Frankreich wurde eine deutliche Zunahme von Stichattacken auf Erntehelfer (Obst-, Weinernte) beobachtet. Die Fälle anaphylaktischer Schocks infolge von Insektenstichen haben sich in Frankreich verdoppelt.

F: Wie ist das Vorgehen, wenn Nester der Vespa Velutina in geschützten Bereichen hängen, z. B. Truppenübungsplatz, oder wo man nicht herankommt?
A: Locknester bauen.

F: Zu welchen Zeitpunkt und wie lange wurden die Anwendung der Oxalsäurestreifen durchgeführt?
A: Zeitraum war zur Sommerbehandlung Ende Juli mit einer Dauer von 6-8 Wochen. Es wurde sich an die Vorgaben der Hersteller gehalten.

F: Wie sehr geht die LWG/IBI auf biotechnische Maßnahmen ein?
A: Es wird auf den 3-teiligen Flyer zur Varroabehandlung hingewiesen, in welchen auf  biotechnische Verfahren, wie komplette Brutentnahme, Käfigen der Königin, Bannwabenverfahren etc. eingegangen wird.

# Tropilaelaps-Milbe

F: Die Tropilaelaps-Milbe breitet sich Richtung Europa aus. Wie wird die Gefährdung eingeschätzt?
A: Im asiatischen Raum wird die Gefährdung hoch eingeschätzt. Die Tropilaelaps-Milbe wird gegenüber der Varroa-Milbe die Oberhand gewinnen. Die Tropilaelaps-Milbe überträgt auch Krankheiten. Virenübertragung findet wie bei der Varroa-Milbe statt.

F: Wie geht die Tropilaelaps-Milbe mit Brutpausen um?
A: Sitzt auch auf erwachsenen Bienen.

F: Wie thermoresistent ist die Tropilaelaps-Milbe?
A: Es sind noch keine Zahlen bekannt. Zur Behandlung in die verdeckelte Brut hinein steht die Ameisensäure zur Verfügung. Eine Ameisensäurebehandlung wird allerdings durch steigende Temperaturen infolge des Klimawandels schwieriger.

Anmeldung zum Veitshöchheimer Imkerforum 2024 bis 28.01.

Imkerforum in Veitshöchheim, Institut für Bienenkunde und ImkereiDas traditionelle Veitshöchheimer Imkerforum – Wissenschaft und Praxis im Dialog der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) findet am Sa., 03.02.2024 von 12.30 – 17 Uhr hybrid statt, also in Präsenz (Aula der LWG) und als Online-Übertragung über WebEx. Zu Letzterem ist eine vorherige Anmeldung bis 28.01.2024 zwingend erforderlich.

Thematisch geht es dem Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) vor allem um …

  • Zukunftsfähige Imkerei Bayern: Von der Freizeitimkerei zur Erwerbsorientierung – wie kann dieser Schritt gelingen? (Artur Kammerer, IBI)
  • Auswirkungen des Klimawandels auf Bienen und Handlungsempfehlungen für die Imkerschaft (Lena Wehner, IBI)

Weitere Informationen zum Programm hier.

Wir versuchen auch heuer wieder, über die Veranstaltung in mehreren Folgen zu bloggen. Doch auf alle Fälle werden wir über die Veranstaltungsinhalte innerhalb unserer MonatsBeeTrachtungen am 14.02.24 (zweiter Mittwoch im Monat Februar), sprechen. Im anschließenden Stammtisch tauschen wir uns gerne über weitere Aspekte miteinander aus.

Transparenzbericht 2023

Der 1.768-ste Weblogbeitrag spannt im jährlichen Transparenzbericht den Bogen über unsere Highlights, Ziele, Aufgaben und Ergebnisse in 2023. Er endet in einer Vorschau unserer Pläne für das laufende Jahr.

Die Highlights zu Veranstaltungen, Hauptangeboten und Neuanschaffungen 2023

„10 Jahre Bamberger Schulbiene“ – Kindersachbücher als Jubiläumsgabe verschenkt

Logo BSB Bamberger Schulbiene, 10 Jahre JubiläumGruppenfoto: Ilona Munique und Reinhold Burger von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de, , Buchhändler Thomas Heilmann, Schulamtsdirektor Thomas Kohl, Kon-Rektorin Martina Steinert, Jasmin Kremer sowie Kinder der 2. Klassenstufe der Hainschule zum Jubiläum "10 Jahre Bamberger Schulbiene" der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deAm 17.05.2023 feierten wir das 10-jährige Jubiläum der Bamberger Schulbiene mit der Übergabe von Klassensätzen an alle 2. Klassen aller 13 Bamberger Grundschulen. Das Kindersachbuch „Ich hab einen Freund, der ist Imker“ wurde mit Hilfe des Schulamts ausgeliefert und verbleibt dauerhaft in den Klassenzimmern. Die Übergabe der 610 Büchlein fand an der Hainschule stellvertretend für alle Schulen statt. Die Aktion wurde über Spenden und eines großzügigen Buchrabatts finanziert.

FKBB-Netzwerk-Exkursion: „Bienen, Lerchen, Orchideen – Schätze der Buger Wiesen“

FKBB-Exkursion in die Buger Wiesen am 22.04.2023Ein wunderbares Erlebnis für unsere 13-köpfige Gruppe im bislang so kalten, unwirtlichen Frühjahr war am 22.04.2023 die FKBB-Netzwerk-Exkursion in die Buger Wiesen mit Lerchenbeobachtung, Honigverkostung und das Auffinden eines großen Vorkommens von Orchideen nebst anschließendem geselligen Beisammensein. Veranstalter waren der Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB), der Arbeitskreis Regnitzaue des Landesbund für Vogelschutz und Naturschutz e. V. (LBV) und der Bürgerverein Bamberg-Mitte e. V. (BVM).

FKBB-Bildungs-Exkursion: „Bienen, Obst und Altes Handwerk“ nach Kirchlauter

Figurenbeute am Lehrbienenstand Kirchlauter; FKBB-Bildungsexkursion nach KirchlauterUnter dem Motto „Bienen, Obst und Altes Handwerk“ fand am 03.06.23 ein Sommerausflug nach Kirchlauter mit einem vorangehenden Schlenker über Baunach statt. Nach einem gemeinsamen Picknick am idyllischen Altlautersee am Ortseingang von Kirchlauter führte uns ein kleiner Verdauungsspaziergang zum Naturgenuss-Erlebnis-Lehrpfad. Dort erlebten wir eine Führung am abwechslungsreichen Lehrbienenstand mit Bienenhaus durch den Imkerverein Kirchlauter und eine Führung im Schmiedemuseum.

Specials zu den BIWa-Sonntagsöffnungen:

  • Sensen- und Dengelkurs (Mai)

18 Teilnehmende ließen sich während der Mai-Sonntagsöffnung am 21.06.23 von Referent Josef „Jupp“ Schröder und Sebastian Zientek in die Kunst des Mähens mit der Sense und des Dengelns einweisen.

  • „Lavendel- und Honigmesse“ (Juni)

Lavendel- und Honigmesse des FKBB e. V. zur BIWa-Sonntagsöffnung am 18.06.2023Wieder recht heiß war es zur traditionellen Lavendel- und Honigmesse, so dass wir auch heuer wieder auf zu vielen der weißen, rosa und lila Lavendelpflanzen aus heimischen Anbau sitzen blieben. Allerdings auch Recht damit bekamen, diese hitzeresistente Bienen-Blühpflanze wärmstens zu empfehlen. Die Ausgaben konnten wir jedoch ausgleichen und die Pflanzen fanden ihren Platz im Bienengarten.

  • Öffentliche Honigernte (Juli)

Öffentliche Honigernte zur BIWa-Sonntagsöffnung am Bienenweg in Bamberg / Iniative Bienen-leben-in-Bamberg.deEinmal jährlich ernten wir im Rahmen unserer BIWa-Sonntagsöffnung am 3. Sonntag im Juli gemeinsam mit der interessierten Bevölkerung die Völker des Lehrbienenstands am Bienenweg. 20 Interessierte jeden Lebensalters fanden sich am Bienenweg im ERBA-Park ein, die nach einem Kurzvortrag zur Biene und zum Honig selbst mit Hand bei der Ernte anlegen durften.

  • Saison-Abschlussfeier mit Vergabe des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises (BBU) (September)

Festgäste zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 anlässlich der Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabe in Bamberg am 18.09.2022 / Preisverleiher: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deAnlässlich der Saison-Abschlussfeier am 17.09.23 bei angenehm sommerlichen Temperaturen übergab der FKBB e. V. den Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis im festlichen Rahmen. Die BBU-Peisträger*innen 2023 sind hier vorgestellt. Aufgespielt hatte erneut das Duo Patrick Lummer und Reinhard Sures („Bauklötze staunen“) mit fetzigen Folksongs.

Imkerkurse für Anfänger (AK23)

Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m)13 Imkerkurs-Teilnehmende mit 4 Damen und 9 Herren – im Gegensatz zum letzten Jahr wieder überwiegend männlich geprägt –, kamen aus Bamberg (7) und dem Umfeld (Demmelsdorf, Adelsdorf, Heroldsbach, Forchheim und Priesendorf). 11 von Ihnen konnten nach 12 Modulen mit dem Imkerkursnachweis abschließen. Eine Abschlussfeier krönte das gemeinsame Bienenjahr.

STADTRADELN 2023 – Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“

Stadtradeln 2023; Urkunde "Gold" für Bienen-leben-in-Bamberg.de2023 holten wir uns den 1. Platz beim STADTRADELN 2023 in der Kategorie „Teams mit 2 bis 9 aktiv Radelnden“. Das Preisgeld (€ 300) ging an die Bienenwelt.

Als Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ erreichten wir innerhalb von drei Wochen mit 3.811 Km (im Schnitt 423 pro Radler*in) den Rang 37 bei 130 aktiven Teams – und intern ein paar Honiggläser als Preis für den Schweiß. Wie bereits in den Vorjahren landeten wir im obersten Mittelfeld der Kommune. Damit vermieden wir 617,4 Kilo CO₂ – also den Verbrauch von einem Flug von Frankfurt nach Helsinki und zurück.

Neuanschaffung Wachsschleuder

Lieferkontrolle WachsschleuderÜber den Unterstützungfonds der Stadt Bamberg wurde eine arbeitserleichternde und effizient wirkende Wachsschleuder vollfinanziert. Sie steht derzeit in einem Privathaushalt in Bug, nachdem sich die Nutzung in Wildensorg leider nicht als praktikabel erwiesen hat. Weiterhin suchen wir nach einem ständig verfügbaren, etwa 15m² Raum mit Starkstromanschluss, den wir auch legen und bezahlen würden. So könnten auch unsere Jungimker*innen von einem effektiven Wachsmanagement profitieren.

Neuanschaffung Kinder-Imkerschutzanzüge und Schiebetürenschrank

Öffentliche Honigernte zur BIWa-Sonntagsöffnung am Bienenweg in Bamberg / Iniative Bienen-leben-in-Bamberg.de33 Kinder-Imkerschutzanzüge und einige für ihre erwachsenen Begleitpersonen konnten über den Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg vollständig finanziert werden.

Neuer Schrank in der Bienen-InfoWabeIm Zuge dieser Anschaffung reichte es auch für einen raumsparenden Schiebetürenschrank.

Errichtung Gartenhaus mit Bio-Toilette

Gartenhaus an der Bienen-InfoWabeDas Großprojekt „Gartenhaus mit Bio-Toilette“ ist verwirklicht, was uns und all den Schulkindern, Gästen bei Führungen sowie Imkerkursteilnehmenden eine große Erleichterung bedeutet. Finanziert wurde das lärchengeschalte, von Schreiner Raimund Schlenk aus Bamberg erdachte und gebaute zweiteilige Häuschen mit Hilfe einer großzügigen Spende der Firma Marcapo und dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg sowie einiger weiterer Spenden.

Projekt-Zieleinlauf PV-Anlage

Montage PV-Anlage an der Bienen-InfoWabe in Bamberg Auch die PV-Anlage ist so gut wie fertig, die Module montiert und fast alle Installationsarbeiten erledigt.

Relativ knapp, bevor wir die Fördermittel aus dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg hätten zurückzahlen müssen, konnten wir auf Vermittlung von Jan Giersberg, Stadtwerke Bamberg, die Firma SolarTech für die Installation ihrer ersten (!) Inselanlage (Off-Grid) gewinnen. Wir machten Nägel mit Köpfen und bestückten alle sechs Dachpartien mit je zwei Modulen, da wir tatsächlich von allen Seiten zu unterschiedlichen Jahreszeiten mit Sonneneinfall rechnen dürfen. Selbst bei bedecktem Himmel geht noch was. Ein zeitgemäßer Schulbienen-Unterricht und Kühlung ab Sommer 2024 sind gesichert, dank auch der großzügigen Förderung durch die Deutsche Postcode-Lotterie.

Fazits zum Jahr 2023

  • „Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg“ (Oscar Wilde)
  • Ohne Fleiß kein Preis (Volksweisheit)

Unsere sechs Kern-Aktivitäten im Einzelnen

1. Die „Bamberger Schulbiene“ und Unterrichte

Förderzentrum Giechburgschule Schesslitz, 5.Kl., zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe / Bienen-leben-in-Bamberg.de / Bamberger SchulbieneVorab: Die Aktivitäten der Bamberger Schulbiene können auf einer eigenen Tagebuchseite nachgesehen werden.

2. Bienenpatenschaften

  • Unsere Bienenpatenschaften werden für den Zeitraum von zwei Jahren abgeschlossen. Stark steigende Lebenshaltungs- und Energiekosten waren auch in 2023 noch Thema. Doch zum Jahresende konnten wir auf treue 33 (37) Bienenpat*innen zählen. Herzlichen Dank für euer Vertrauen in die Initiative!
  • Unsere Bienenpat*innen wurden mit 4 Bienenpaten-Newslettern (durchschnittlich rund 13 Seiten inkl. Pressespiegel) und 14 (12) Rundmails auf dem Laufenden gehalten.

3. Bienen-InfoWabe

PV-Anlage der Bienen-InfoWabeVergangene Aktivitäten und Termine der Bienen-InfoWabe finden sich im Archiv 2023.

  • 7 BIWa-Sonntagsöffnungen für die Bevölkerung, 5 davon mit besonderen Aktivitäten, s. o.
  • 4 abgeschlossene Großprojekte (Kinder-Imkerschutzanzüge samt Schiebetürenschrank, Gartenhaus mit Bio-Toilette, Wachsschleuder, PV-Anlage [im Jan.’24 vollendet]).
  • 3 neue Großprojekte erhielten einen positiven Förderbescheid („Fühl doch mal! – Inklusive Kunst trifft Biene“, „Bienenstockwaage … Klimawandel“, „E-Bike-Mobilität für Bienenpflege und Unterricht“). Das Gesamtfördervolumen beträgt 27.100 Euro (9.500 Euro aus dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg und 17.600 Euro durch Mittel der Deutschen Postcode-Lotterie).

4. Bamberger Bienengarten

Prof. Dr. Heidrun Alzheimer, Beirätin im FKBB e. V. seit 2023Das Highlight für den Bienengarten und für uns persönlich war die Gründung einer mittlerweile 6-köpfigen Gießgruppe, organisiert von Heidrun Alzheimer (FKBB-Beirätin). So konnten wir Kraft in die doch recht vielen Großprojekte stecken, aber endlich auch mal ein paar Tage Urlaub machen.

Weitere Aktivitäten waren:

5. (Lehr-)Bienenstandorte

  • AK23 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deMit Stand Dezember wurden 15 (2022: 25) Völker an 6 (7 minus 1)* Bienenstandorten geführt, die neben ihrer Aufgabe als Lehrbienenstände auch den Bamberger Lagenhonig hervorbringen. Einige davon sind Jungvölker und reserviert für unsere Imkerkurs-Teilnehmenden, sobald sie sich als Jungimker/innen qualifiziert haben.
  • Einige unserer Völker sind mit einer Bienenpatenschaft verbunden.

*Der Standort „Welterbe-Garten“ musste aufgelöst werden, da sich dort die Pachtverhältnisse geändert hatten.

6. Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

Um das Bienenthema in der Bevölkerung breit zu verankern, setzen wir auf eine kontinuierliche Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. Sie nimmt vor allem Bezug auf unsere Aktivitäten und Termine, über die wir auf verschiedenen Kanälen umfassend berichten.

Medial setzen wir dabei auf eine breit gestreute Pressearbeit, außerdem auf Weblog-Beiträge und parallel erfolgende Postings via Social-Media-Plattformen:

a) Aktivitäten / Termine

  • 12 Stammtische
  • 2 FKBB-Exkursionen (Buger Wiesen, Kirchlauter)
  • 2 Aktionsbeiträge (Aktionstag für Pädagog*innen MEGAHERTZ der Stadt Bamberg, Übergabe Jubiläumsgeschenk BSB)
  • 90 (2022: 48) Artikelabdrucke (Pressespiegel) von 33 (15) Pressemitteilungen, darunter 1 größere Reportage (StadtECHO, H. 2, S. 34-37)
  • 156 (2022: 145) Weblog-Beiträge, veröffentlicht unter „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ mit 56.147 (45.410) = +27,5% Besucher/innen, die 87.989 (84.670) = +7,1% Seiten ansahen.
    Die Beiträge dienen neben der Öffentlichkeitsarbeit auch uns selbst als Reflexions- und Lernmöglichkeit sowie als Archiv. Alle Beiträge werden verantwortungsbewusst auf der Grundlage eigener Erfahrungswerte und im Abgleich mit sorgfältiger Recherche in geeigneten Quellen verfasst sowie fast ausschließlich mit eigenen Fotos bestückt.
  • Führen der Imker-Bibliothek. Der Bestand beträgt 288 Medien, davon 72 Rezensionsexemplare (bedeutet: kostenlose Verlagsexemplare für unsere Buchbesprechungen, zu finden in unserem Weblog, Suchwort: Rezension).

b) Background – unterstützende Aktivitäten im Hintergrund

  • Teilnahme an Fortbildungen

Up-to-date-bleiben ist für uns selbstverständlich. Kontinuierliche Fort- und Weiterbildung wird aber auch im Hinblick auf die ehrenamtliche Tätigkeit von Reinhold Burger als Bienensachverständiger eingefordert und nachzuweisen.

  1. Teilnahme Veitshöchheimer Imkerforum
  2. Teilnahme an Bienensachverständigen- u. Fachwarte-Tagung, StMELF (Video-Chat) zum Thema „Stehen Honig- und Wildbienen in Konkurrenz?“
  3. Teilnahme an VHS-Kurs „Klimaanpassung – ´Wie am besten auf den Klimawandel vorbereiten?´“ (Ilona)
  4. Teilnehmende an der Vorstellung der Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg im Landratsamt BambergTeilnahme an der Vorstellung der „Machbarkeitsstudie Ernährungslandschaft Region Bamberg“ von Stadt und Landkreis Bamberg
  5. Teilnahme an „Die lange Nacht der Bienenwissenschaft“, AG der Institute für Bienenforschung (Online)
  6. Teilnahme an Fortbildung für Bienensachverständige und Fachwarte (Institut für Bienenkunde und Imkerei, Veitshöchheim) (Online)
  • Kooperations- / (politische) Kontaktarbeit / Netzwerken / Pressetermine
  1. Teilnahme am Infostand zum Aktionstag „MEGAHERTZ“
  2. Transition-Plenum im Februar
  3. Projekt Wildbienen-Nisthilfe von Yaneth KleinTeilnahme an Einweihung Wildbienen-Nisthilfe in der Solawi aus Semester-Projekt „Solawibi“ von Yaneth Klein
  4. Teilnahme an Treffen der Lizenznehmer der Regionalkampagne „Genussla“ (Agenda30-Büro/Lra BA)
  5. Teilnahme am STADTRADELN 2023 Bamberg mit Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ – s. o. „Highlight“
  6. Ausstellung in der Stadtbücherei BA zu „Klimagerechtigkeit – was kann die Stadt Bamberg dafür tun?“ "Fair. Und kein Grad mehr." innerhalb der Fairen Woche vom 15.-29.09.23Teilnahme am Talk zur Klimagerechtigkeit mit Bgm. und Klimareferent Jonas Glüsenkamp „Klimagerechtigkeit – was kann die Stadt Bamberg dafür tun?“ in der Stadtbücherei zur Nachhaltigkeitswoche
  7. Netzwerk-Exkursionen, s. u. Punkt 6. a)
  8. Vorsitz im Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB); durchgeführt wurden 3 Vorstandssitzungen und eine Mitgliederversammlung
  9. Teilnahme an der Jahreshauptversammlung des Imkervereins Erlangen (Reinhold)
  10. Teilnahme an Spendenübergabe der Stadtwerke im Hainbad
  • Öffentlichkeitsarbeits- und Auskunftsmaterial
  • Dengeln, Einzelunterricht (Bienen-leben-in-Bamberg.de)Beratung / Besondere Hilfeleistungen
    • Verschiedene Standortberatungen und -überprüfungen (Bamberg und Umgebung) für angehende Jungimker/innen
    • Bienensachverständigen-Einsätze (Reinhold Burger) in Bamberg und Umgebung
    • Telefonische Beratungen und Vermittlungen von gesichteten Bienenschwärmen
    • Einzelschulung Dengeln und Sensen

Geld- und Sach-Spenden

Wie immer dürfen wir für die allfälligen Unterhaltskosten (Schulmaterial, Bücher, Bienengarten, Mobilar- und Materialkauf bzw. -erhaltung etc.) auf unsere rund 40 Bienenpatinnen und -paten zählen – ob über ihre Patenbeiträge oder darüber hinausgehend.

Logo Deutsche Postcode-LotterieLogo Stadt BambergSodann gab es großzügige Förderungen aus den Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg und von der Deutschen Postcode-Lotterie, s. o. unter „Bienen-InfoWabe“. Näheres zu Spenden hier.

Aber auch Privatpersonen, Vereine und Wirtschaftsbetriebe (insbesondere die Firma Marcapo), unterstützen die Projekte zum Wohl der Bienen und der Stadtnatur.

Dankeschön 🙂 allen Unterstützer*innen, die sich in jeglicher Weise um Bambergs Bienenwelt bemühen. Eure Hilfe stärkt unsere Region nachhaltig!


Die elementaren Vorhaben für 2023 – und was daraus wurde

  1. Fördermittelprojekt „Wachsschleuder“ – Inbetriebnahme – erreicht und Unterrichtsangebot – ausstehend
  2. MonatsBeeTrachtungen mit Stammtisch einführen – erreicht
  3. Jubiläum 10 Jahre Bamberger Schulbiene – Geschenke an Bamberger Schulen – erreicht
  4. Fördermittelprojekt „Schulbiene unter Strom“ – Photovoltaik-Anlage auf der BIWa – Planung, Fundraising und Installation – erreicht, kleine Restarbeiten im Januar ’24
  5. Fördermittelprojekt Bio-Toilettenanlage (Trockentoilette) im Bienengarten – Planung, Fundraising und Installation – erreicht
  6. Schulbienen-Unterrichte, Imker-Anfängerkurs (AK23) und Vertiefungsseminare durchführen – erreicht
  7. Fördermittelprojekt „Imkerschutzanzüge für Kinder und Schrank für Aufbewahrung“ – Inbetriebnahme – erreicht
  8. Projekt „Fühl doch mal! – Integrative Kunst trifft Biene“ (neuer Titel) – Planung und Fundraising – erreicht
  9. Ankauf von Bienenstockwaagen für die Teilnahme am TrachtNet (falls förderfähig) – teilerreicht
  10. Veranstaltungen für BIWa-Sonntagsöffnung: Osterbrunnen, Lavendel- und Honigmesse, Saisonabschluss mit Bienenstadt-Bamberg-UmweltpreisSensenkurserreicht
  11. FKBB-Exkursionen: Netzwerk-Exkursion „Schätze der Buger Wiesen“erreicht 
  12. FKBB-Bildungs-Exkursionen: Kirchlauter und Handthal – erreicht 

Pläne für 2024

  1. Projekt „Schulbiene unter Strom“ – PV-Anlage auf der BIWa – Restarbeiten, Installation Leuchten
  2. Projekt „Fühl doch mal! – Integrative Kunst trifft Biene“ – Planung und Installationsbeginn
  3. Projekt „Kuck doch mal! – Bänke für den Bienengarten“ – Planung und Fundraising
  4. Projekt „E-Bike-Mobilität“ – Anschaffung
  5. Tablet und Beamer für Unterricht – Planung und Fundraising
  6. Faltbares Marktzelt für Regen-/Sonnenschutz – Planung und Fundraising
  7. Schulbienen-Unterrichte, Imker-Anfängerkurs (12 Module AK24) und Vertiefungsseminare sowie 12 MonatsBeeTrachtungen mit Stammtische durchführen
  8. Bienenstockwaage – Installation und Teilnahme am TrachtNet
  9. Veranstaltungen für BIWa-Sonntagsöffnung (Osterbrunnen, Lavendel- und Honigmesse, Saisonabschluss mit Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis) durchführen
  10. FKBB-Exkursionen: Bildungs-Exkursion „Gärten in Erlangen“
  11. Netzwerk-Exkursionen: „Tierschutzverein Berganza Bamberg“ und „Imkerverein Zapfendorf“ durchführen
  12. Suche nach dauerhafter Aufstellung der „Wachsschleuder“

Unser übergeordnetes Ziel

Honigernte Sternwarte (AK23, Modul 7, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Der Erhalt der Bienenwelt in Bamberg ist unsere Leitschnur.
Wir legen dabei den Fokus auf die Honigbiene, da wir hier die weitreichendsten Qualifikationen haben. Dennoch richten wir bei unserem Tun auch ein Augenmerk auf die Artenvielfalt von Wildbienen und anderen Insekten und schließen die entsprechende Flora mit ein.

Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeWie gehen wir dabei vor?
Wir eröffnen nachhaltige Perspektiven für alle an den Honigbienen und ihrer Pflege nebst ihres Lebensraums sowie an Imkerei und Honig Interessierten, unabhängig von deren Imkervereinszugehörigkeit und wo Angebote vor Ort fehlen. Informierend, beratend, vermittelnd, motivierend, Gemeinschaft anbietend und … ja, manchmal sogar tröstend.

Blaue (auch: Blauschwarze) Holzbiene, Xylocopa violacea, an Großem LöwenmaulBeim Thema Wildbienen installieren wir Beispielanlagen im Bienengarten, beschaffen Literatur und setzen auf Multiplikatoren und Synergien von und mit qualifizierten Institutionen und Angeboten, bspw. BUND Naturschutz, LBV und weitere anerkannte Kapazitäten.

Was wollen wir nicht?
Immer mehr Jungimker/innen mit immer weniger Kompetenz für eine verantwortungsvolle Bienenhaltung. Immer mehr Wildbienenhotels, die gut gedacht, jedoch schlecht gemacht sind. Neid und Missgunst, vor allem wo Zusammenarbeit zielführender wäre. Und am wenigsten möchten wir die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), die uns vielleicht schon heuer auch in Bamberg heimsuchen wird!


*Stand: 13.01.2024


[Frühere Transparenzberichte]

*14* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover KlimalösungDie Klimalösung. Machste dreckig – machste sauber, das empfehlen David Nelles und Christian Serrer ganz pragmatisch. Warum das nötig ist, wie das Klima verbessert werden kann und welche Zusammenhänge bestehen, wird nach 124 kleinformatigen Quadratseiten mit den Kapiteln „Klimawandel, Energie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft, CO2-Entfernung, Industrie, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ glasklar. Mitgewirkt haben 250 Wissenschaftler*innen unter dem Label Helmholtz Klima Initiative, deren Namen allesamt aufgeführt sind.

Beispiel „Wärme“ im Hauptkapitel 2: Energie

Jetzt im Winter unseres Rezensionsadventskalender ist die Wärme sicher bei allen ein Thema. Doch womöglich interessiert es die meisten nur über den eigenen Geldbeutel. Das kann aber durchaus mit einer verringerten CO2-Emission einhergehen. Denn „Im Hinblick auf die zukünftige Bereitstellung klimaneutraler Wärme wird der Hauptenergieträger aufgrund von Kostenvorteilen in allen Sektoren (Anm.: Industrie, Gebäude, Landwirtschaft) jedoch erneuerbare Elektrizität sein – direkt oder in umgewandelter Form.“ Diese könnten der „Betrieb einer Wärmepumpe, Widerstandsheizungen oder ‚Power-to-X-Technologien'“, und natürlich werden die entsprechenden Beispiele durch einen Seitenhinweis und auch auf den Folgeseiten näher beschrieben.

Es ist ein insgesamt recht umfassender Überblick im Kapitel „Energie“, der allerdings selbst für absolute Laien sehr verständlich dargeboten wird, ob nun Smart Grid, Kern-, Solar- oder Geothermie und letztendlich die Akzeptanz von all dem. Wer ungeduldig ist, blättere einfach zu den eingestreuten Zwischenfaziten, die mit einem „… So geht es weiter“ neugierig machen, indem sie eine Vorausschau bieten. Und wer will schon nicht wissen, was uns die Zukunft bringt?!

Okay … ganz ehrlich? Ich htte es mir schwieriger vorgestellt, in das Buch einzutauchen. Sobald ich mir allerdings vornahm, doch einfach nur in das eine oder andere Kapitel hineinzuschnuppern, zog es mich auch schon in den Bann. Ich hatte einerseits nie das Gefühl, der Komplexität der Themen- und Unterthemenbereiche ausgeliefert zu sein, andererseits wurde mir (wieder einmal) klar, wie vernetzt doch alles ist. Die beiden jungen Autoren samt ihrer Helfershelfer schaffen es dankenswerterweise mit Bravour, einen an die Hand zu nehmen und unaufgeregt durch das Dickicht der Klimafragen und -antworten zu leiten.

Einleitung und Abschluss

Ich sehe das Kapitel 1 „Klimawandel“ als gelungene Einleitung in den Spiegel-Bestseller zur Klimalösung. Klimaleugner, aufgepasst!

Zum „natürlichen Treibhauseffekt“ gesellen sich seit der Industrialisierung – nachweisbar und per Satelliten aus dem Weltall messbare – vom Menschen initiierte Treibhausgase (CO2, Methan und Lachgas) hinzu. Der rote Piek am Ende der Zeitlinie lässt keine andere Deutung zu. Die Folgen werden auf zwei Seiten rasch erklärt und lassen schaudern, obwohl sie erstaunlich sachlich und bar jeglicher Effekthascherei hintereinanderweg aufgezählt werden. Wodurch die Emissionen, die die Ursache dessen sind, entstehen, ist ebenfalls auf zwei Seiten optisch schnell erfassbar gemacht.

Den Abschluss des Buches bilden „7 Dinge, die jeder tun kann“, um nicht in einer Schockstarre zu verharren, denn „Einer alleine kann das Klima  nicht retten“. Das erste Ding wird etwas lapidar angeraten als „‚Klimaschutz‘ wählen, denn die Veränderung der politischen Rahmenbedingungen ist der Grundstein, um die globale Erwärmung zu begrenzen.“ Nun gut, das tue ich bereits seit den ’80er-Jahren und das Ergebnis hat schon mal furchtbar lange gedauert, hat aber dennoch nicht immer so richtig überzeugend funktioniert. Tja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Doch die weiteren sechs Dinge abgecheckt fühle ich mich eigentlich ganz gut mit dabei. Vieles konnte ich bereits realisieren, bei einigen stoße ich durch wenig beeinflussbare Rahmenbedingungen (konkret die Mietsituation) an meine Grenzen. Bei der Veränderung der Ernährungsweise habe ich kein Problem. Schon immer liebte ich die g’sunden Sachen und darf mir von daher – ja, steht wirklich so drin! – durchaus mal den „Sonntagsbraten“ erlauben. Die Grafik auf Seite 74/75 verdirbt mir spätestens jetzt den Appetit auf recht viel mehr.

Fazit

Ganz ehrlich? Ich habe es mir schwieriger vorgestellt, in das Buch einzutauchen. Doch obwohl ich mir vornahm, doch einfach nur in das eine oder andere Kapitel hineinzuschnuppern, zog es mich auch schon in seinen Bann. Ich hatte einerseits nie das Gefühl, der Komplexität ausgeliefert zu sein, doch andererseits wurde mir (wieder einmal) klar, wie vernetzt alles ist. Die beiden jungen Autoren samt ihrer Helfershelfer schaffen es aber, einen an die Hand zu nehmen und durch das Dickicht der Klimafragen und -antworten unaufgeregt zu leiten.

Ohne Umschweife, doch mit allen notwendigen – und vor allem auch für Noch-Unbedarfte erfassbaren! – Informationen und Beispielen wird in vielen Bereiche in die Ursachen und Handlungsmöglichkeiten von klimabelasteten Faktoren eingeführt. Da lässt sich auf jeden Stammtisch mitreden, und wer euch dort nicht (zu)hören möchte, dem nützt die eine oder andere Grafik (von Eva Künzel und Jörg Maier et al.), die die Fakten bund und in moderner Grafik kinderleicht vor Augen führt. Belastbare Zahlen helfen, die Relationen zu erfassen. Weiterführende Literatur bzw. Quellenangaben sind geschickterweise über einen QR-Code online einsehbar und blähen somit nicht auf.

Wie früher der „Knigge“ oder das „Hausbuch des guten Tons“ gehört in heutigen Zeiten genau dieses Buch in jeden Haushalt!

Am Rande bemerkt …

… finde ich es großartig, dass die Stadt Bamberg sich offenbar ein eigenes Kontingent des Buches zur Klimalösung  unter dem Label MitMachKlima angeschafft hat und verteilt. Kenntlich ist dies durch die Buchrückseite, die gekrönt wird mit … hach, meinem Lieblingsspruch als Andragogin! … „Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern.“ (Nelson Mandela).

In diesem Sinne … möge niemand mehr sagen, er oder sie hätte nichts gewusst!


Die Klimalösung. Machste dreckig – machste sauber / David Nelles und Christian Serrer. Mit Grafiken von Eva Künzel und Jörg Maier sowie Lisa Schwegler, Stefan Kraiss und Janna Geisse. Friedrichshafen : [KlimaWandel GbR] . 2022. [248] S.
EAN 978-3-9819650-1-8

Rezensionsexemplar in unserer Imker-Bibliothek.

*11* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Allmann 0_kleine_und_grosse_Weltretter_Projekte_fuer_die_Sek_IFür Lehrkräfte der Klassenstufen 5 bis 10 (Sek I) bietet der Verlag an der Ruhr 40 kleine & große Weltretter-Projekte als Handreichung für den Unterricht an, das praktikable Tipps und Anleitungen für Umweltschutz-Maßnahmen und Ideen zur mehr Nachhaltigkeit im Alltag enthält. Mit jeweils 8 Umweltprojekten innerhalb der Themengruppen „Umweltfreundlich Essen und Trinken“, „Tiere und Umwelt“, „Müllvermeidung und Recycling“, „Wissen verbreiten“ und „Nachhaltiger Konsum“ können Schüler*innen „im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten aktiv werden und in der Summe einen großen Effekt erzielen“, so im kurz gehaltenen Vorwort der Autorin Julia F. Allmann zu lesen.

Aufbau der Kapitel

Jedem der Weltretter-Projekte voran geht ein Steckbrief: Jahrgangsstufe, Dauer und Material sind übersichtlich aufgelistet. Obwohl es in diesem Büchlein nur sehr punktuell um Bienen geht, fand ich es nett, dass als Auflistungszeichen ein kleines Bienchensymbol verwendet wurde.

Sodann werden Hintergrund-Informationen zum Thema geboten, das Ziel des jeweiligen Projekts kurz umrissen und schließlich folgt die Anleitung („So geht’s“). Grün hinterlegt sind hin und wieder eingestreute Hinweise, etwa zur Beschaffung von Materialien, den Varianten des Vorgehens oder zur Arbeitsteilung der Schülergruppen.

Fett in grüner Schrift gedruckt sind Schulstundenangaben oder thematisch relevante Stichwörter. Grün hinterlegte Schrift bezieht sich auf Gruppenaufteilungen. Alles wurde in gut lesbarer Schrift (Fontart- wie -größe und Durchschuss nebst Linksbündigem Flattersatz) gedruckt, und überhaupt wirkt das Layout angenehm übersichtlich und fördert die rasche Aufnahme der Inhalte.

Den Abschluss der jeweiligen Projektbeschreibungen bilden eingestreute „Extra-Tipps“ zur Verwendung des hergestellten Produkts oder den Möglichkeiten seiner Weiterführung über den Tag hinaus.

Drei Beispiele aus dem Insektenmilieu

Obleich ich das Kapitel „Wissen verbreiten“ ganz toll finde, pickte ich mir aus den durchgängig nummerierten Projekten als Beispiele – wen wundert’s?! – das „Insektenhotel in der Dose“ (Nr. 12), das „Insektenbüfett“ (Nr. 13) im Kapitel „Tiere und Umwelt“ und „Bienenwachstücher herstellen“ (Nr. 18) im Kapitel „Müllvermeidung und Recycling“ heraus.

Zu Projekt Nr. 12 würde zwar eher „Nisthilfe“ statt „Insektenhotel“ sagen, auch fehlt mir noch der Hinweis zur unbedingten Verwendung von bio- statt konventioneller und damit pestizidfreien Bambusröhrchen. Doch ansonsten lässt sich sicher gut mit der Beschreibung arbeiten, die von einer in Grau gehaltenen, dreiseitigen Kopiervorlage für die Schüler*innen ergänzt wird. (Ja, Schulen verfügen möglicherweise nach wie vor nicht über Farbkopierer – oder doch?!)

In den Sinn kommt mir hier allerdings der Verein Wildbee.ch, der vormals tolle Tipps zum Bau von Insektennisthilfen parat hielt, doch seit einer Studie sein vormaliges Angebot quasi den Todesstoß versetzt hat und nunmehr vehementer Gegner von Nisthilfen ist. Ihre Meinung heute:

„Künstliche Nisthilfen sind ein Irrweg, weil sich die umweltpädagogischen Hoffnungen eben nicht erfüllen. Wer weiter behaupten will, sie hätten einen pädagogischen Nutzen, soll diesen bitte entsprechend belegen. Es kann, darf und soll jeder Freude an seiner Nisthilfe haben. Solange man sich nicht einredet oder behauptet, sie leiste einen Beitrag zum Wildbienenschutz.“

zu Projekt Nr. 13: Das Insektenbüfett dauert 2-3 Stunden macht allen sicherlich viel Spaß und lädt zu Recherchen ein. Hier erfreut der „Extra-Tipp“ mit dem Hinweis auf das zusätzliche Aufstelen einer Insektentränke.

zu Projekt Nr. 18: Das Herstellen von Bienenwachstüchern wird knapp, aber hinlänglich beschrieben. Ein Foto zum Vorgang wäre aber sicher hilfreich gewesen. Die pädagogische Vorgehensweise, gerichtet also an die Lehrkräfte, gehen über die Herstellung hinaus und erscheinen doch recht praxistauglich. Auch hier gibt es eine Seite als Kopiervorlage fürs Handling.

Sehr wichtig der Hinweis auf unterstützende Hilfe durch eine weitere erwachsene Aufsicht beim Erhitzen des Wachses im Wasserbad. Um diese unserer Erfahrung nach dringliche Notwendigkeit auch wirklich ernst zu nehmen, hätte die Info über den niedrigeren Siedegrad von Wachs, mithin seiner schnellen Brennbarkeit, und zum verzögerten Siedepunkt beigetragen.

Fazit

Der Spruch auf der Klappenrückeite des Buches „Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Umweltschutz – Jetzt liegen wir endlich los!“ ist gerechtfertigt, zumindest im Zusammenhang mit dem Unterricht in Sekundarstufen-I-Klassen. Von den Ideen über den Umfang und der Ausführung der Beschreibungen sowie zu den meist recht geringen Kosten und der leichten Beschaffbarkeit der Materialien bis hin zum pädagogischen und thematischen Nutzen, bietet das Buch „40 kleine und große Weltretter-Projekte“ genügend Auswahlmöglichkeit, um sich ein Schuljahr lang gut ausgestattet zu fühlen. Auch im außerschulischen Zusammenhang ist das Buch bestens als Anreiz und pädagogisches Hilfsmittel geeignet.


Allmann, Julia Felicitas: 40 kleine & große Weltretter-Projekte : für die Sek I: ausgearbeitete Ideen für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Alltag. 1. Aufl. Mühlheim : Verl. a. d. R. EAN 9783834646958

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

Talk zu Klimagerechtigkeit in Bamberg 2023

Der Talk mit Jonas Glüsenkamp zur Ausstellung in der Stadtbücherei BA zu „Klimagerechtigkeit – was kann die Stadt Bamberg dafür tun?“ „Fair. Und kein Grad mehr.“ innerhalb der Fairen Woche vom 15.-29.09.23 warf viele Fragen auf und lieferte nicht immer zufriedenstellende Antworten.

„Um etwas zu erreichen, brauchen wir die demokratische Mehrheit, z. B. in Stadtratsbeschlüssen. Doch wie erreichen wir so viele Bürger*innen mit dem Thema Klimafairness?“ Der Klimareferent bietet gleich selbst Antworten an. „Neben fairem Einkauf, auch für die Stadtverwaltung, sind u. a. (Schul)Bildung“ und „Strukturen unterstützen“ mögliche Ansatzpunkte.

Ausstellung in der Stadtbücherei BA zu „Klimagerechtigkeit – was kann die Stadt Bamberg dafür tun?“ "Fair. Und kein Grad mehr." innerhalb der Fairen Woche vom 15.-29.09.23

Bei Letzterem fielen mir die (Bürger)Vereine ein und ich erinnere an den von Heiko Küffner (1. Vors. BVM) eingebrachten „Sofortplan Sommerhitze“, und (hier im Nachtrag) das „Klimamessnetz“ des BMV (s. a. BlattGrün, 2023-5, S.8-9.)

„Umwelt und Soziales“ müssen zusammengebracht werden, betont der Bürgermeister und Kulturreferent. Gute Nachricht: 3,3 Mio stünden für das „MitMachKlima“ zur Verfügung.

Ausstellung in der Stadtbücherei BA zu „Klimagerechtigkeit – was kann die Stadt Bamberg dafür tun?“ "Fair. Und kein Grad mehr." innerhalb der Fairen Woche vom 15.-29.09.23

Nebengleis: Als einzige Stadt beschloss BA eine Verpackungssteuer, wartet jedoch noch den weiteren Klageweg der Fastfood-Kette McDonald’s ab. „Die haben Mittel, die uns fehlen“, bedauert Jonas.
Auch der gewünschten „Schwammstadt“ muss er mangels verfügbarer Flächen eine Absage erteilen. Private Interessen und Denkmalschutz stehen hier im Wege. Nicht jede*r kann sich aus Lohr Straßenpflaster (statt Teerfläche) anliefern lassen, wie es das Beispiel aus der überschaubaren Gruppe an Talkgästen aufzeigt.

Ausstellung in der Stadtbücherei BA zu „Klimagerechtigkeit – was kann die Stadt Bamberg dafür tun?“ "Fair. Und kein Grad mehr." innerhalb der Fairen Woche vom 15.-29.09.23

Es sind wohl die vielen kleinen Schritte, die wir alle einzeln und in gleichgesinnten Gruppen tun können, während unser Planet bereis in Flammen zu stehen scheint. Mit Blubbern werden wir nichts lösen. Doch ich nahm einen von Sachkundigkeit geprägten Eindruck mit, die der Gruppe hier anhaftete.
Jonas, du hast trotz der Kürze der Zeit sicher allen den Eindruck eines „Talks auf Augenhöhe“ verschafft, was man ja nicht von allen Politiker*innen erwarten kann. 👏 Danke dafür und alles Gute für die ToDos, von Trippelschritten bis hin zu hoffentlich großen Würfen.
Fazit: Gute Veranstaltung, gerne wieder … und sehr gerne wieder in der Stadtbücherei!

(Dieser Artikel erschien erstmalig auf Facebook am 22.09.23)

Ausstellung in der Stadtbücherei BA zu „Klimagerechtigkeit – was kann die Stadt Bamberg dafür tun?“ "Fair. Und kein Grad mehr." innerhalb der Fairen Woche vom 15.-29.09.23

Monatsbetrachtungen Juni 2023 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Lavendel (Lavandula) weiss und lilaDie Robinie steht in voller Blüte und die Sommerlinde als nächste Massentracht hat es auch gerade geschafft. Zu beobachten ist ein Kommen und Gehen im Storchschnabel und Liguster, an Waldgebieten und Obstgärten an Himbeere und Brombeere. Die Phazelia wartet ebenfalls mit Leckereien für die Bienen auf, und wo wir bei Lila sind – der Lavendel startet heuer früh durch und kann durchaus als eine kleine Massentracht zählen, zumal er durch den Klimawandel immer häufiger die vertrockneten Gärten schmückt.

Schwarmstimmung kontrollieren

Brutbrett / Brutrahmen mit Weiselzellen von untenDie Schwarmzeit dauert bis Ende Juni an, mindestens jedoch bis zur Sommersonnwende (siehe auch unsere Monatsbetrachtungen Mai). Unsere Völker sind derzeit sehr unterschiedlich aufgestellt. Manche gaben das Schwärmenwollen bereits auf oder legen eine Pause ein.

Die Sonnenwende am 21.06. läutet die Zeit kürzerer Tage ein. Darauf reagieren Pflanzen wie Tiere. Ab diesem Zeitpunk wird die Aufzucht von Brut reduziert. Die Volksstärken nehmen allerdings bis Anfang Juli mit der noch schlüpfenden Brut nch zu. Unsere Routinetätigkeit zur Kontrolle auf Schwarmstimmung setzen wir also im 7-Tage-Rythmus bis zum Monatsende fort. Weiselzellen lassen sich zur Ablegerbildung verwenden oder werden ausgebrochen.

Futterversorgung nach Honigernte sicherstellen

Während etliche Imker*innen bereits schon ein- bis zweimal geerntet haben, warten wir obligatorisch ab bis Trachtschluss bzw. bis Mitte Juli zum Beginn unserer jährlichen Honigschleudertage.

Nach der Ernte gilt es, die Futterversorgung sicherzustellen. Abhängig vom Standort kann es bereits im Juni zu Trachtlücken kommen. Heuer dürfte das jedoch nicht der Fall sein, da das Frühjahr insgesamt spät und kühl startete. Ein Volk verbraucht im Juni etwa 3 bis 4 Kilogramm Futter pro Woche. Sollte also Ernte mit der Schafskälte zusammenfallen, gäbe es möglicherweise einen Engpass beim Futtern.

Ableger pflegen

Begattungserfolg kontrollieren

Die gelbe Königin, umringt von ihrem HofstaatBei den im Mai erstellten klassischen Brutwabenablegern sind nach 28 Tagen alle Arbeiterinnen geschlüpft. Die neue Königin ist vom Hochzeitsflug zurück und legt seit etwa einer Woche Eier. Auch müsste bereits die erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden sein.

Mit dem gleichen Bild rechnen wir 14 Tage nach Bildung bei den Begattungsvölkchen aus Sammelbrutablegern. Bei der Kontrolle auf den Begattungserfolg sollten sich zumindest Eier finden lassen und später Arbeiterinnenbrut. War nach dem Schlupf der Jungkönigin das Wetter jedoch kalt und regnerisch, kann sich der Hochzeitsflug verzögern. Dann geben wir noch eine (bis zwei) Woche(n) zu und kontrollieren erneut. Finden wir immer noch keine Eier und Arbeiterinnenbrut, vereinigen wir die Waben mit einem benachbarten Ableger.

Königin zeichnen

In einem Zug mit der Kontrolle auf den Begattungserfolg kann die Königin gezeichnet werden. Die Ableger sind noch klein, da sind die Königinnen leicht auffindbar. (Zum Thema Zeichnen waren wir hier im Blog recht ausführlich.)

Gegen die VarroaMilbe behandeln

Ablegerpflege mit Milchsäurebehandlung gegen VarroamilbenbefallDie Durchsicht nutzen wir gleich zur Entmilbung. Die Ableger sind noch klein und mit wenig (verdeckelter) Brut, so dass die meisten Milben auf den Bienen ansitzen. Gut für eine Sprühbehandlung mit Milchsäure 15 % ad us. vet., welche bienenschonend und zugleich unkompliziert in der Anwendung ist.

Die Waben werden beidseitig im 45°-Winkel eingesprüht, bis die Bienen silbrig glänzen. Wenn die Bienen speckig schwarz aussehen, hat man zu viel gesprüht.

Von den Bieneninstituten wird stattdessen die Verwendung einer Sprühlösung Oxalsäure-Dihydrat 3 % ad us. vet. empfohlen, die eine noch bessere Wirksamkeit gegen die Varroamilbe aufweist. Sie ist jedoch unserer Meinung nicht ganz so anwenderfreundlich, was Jungimker*innen eventuell vor Probleme stellt. Einfach mal ausprobieren. Und nicht vergessen, den Vorgang zu dokumentieren, da verpflichtend!

Ableger Erweitern

Vergleichsfoto zur RähmchenverdratungMit dem Wachsen der Völckchen werden die Ableger sukzessive mit gedrahteten Leerrähmchen mit Anfangsstreifen am Rand des Brutnestes erweitert. Dies geschieht je nach Entwicklung im Abstand von ein bis zwei Wochen. Drei bis fünf  Arbeiterinnenwaben lassen sich so im Naturbau gewinnen. Später im Sommer wird mit Mittelwandrähmchen erweitert.

Bei Trachtmangel geben wir parallel zur Erweiterung einen Liter Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 3:2). Unter der Futtergabe bauen die kleinen Völker die Waben zügig aus. Voraussetzung für das Gelingen eines Naturbaus ist jedoch, dass die Beuten waagrecht ausgerichtet stehen.

Propolisgitter einlegen

Ab der Sommersonnwende beginnen die Bienenvölker bereits mit den ersten Vorbereitungen auf den Winter. Speziell dichten sie verstärkt Ritzen und Spalten mit Propolis ab. Wer also Propolis ernten möchte, der sollte jetzt das Propolisgitter auf die Rähmchen aulegen. Wir verwenden Propolis-Tinktur sehr erfolgreich bei Fieberbläschen sowie Erkältungen und Entzündungen mit Symptomen im Rachen-Hals-Raum.

TERMINE im Juni

Sa., 03.06.23 – Bildungs-Exkursion nach Kirchlauter: „Bienen, Obst und Altes Handwerk“

Wann? 03.06.23 | 12.00 – 16.30 Uhr

Programm

  • Lehrbienenstand und Genuss-Erlebnisweg / Vorexkursion Kirchlauter; Schmiedemuseum Kirchlauter (Foto von IV Kirchlauter)12.00 – 14.00 Uhr | MITTAGSSTUND hat Obst im Mund
    Was?
    Gemeinsames Picknick (Selbstversorgung) am Altlautersee am Ortseingang von Kirchlauter (Treffpunkt) und kleiner Verdauungsspaziergang zum Naturgenuss-Erlebnis-Lehrpfad.
  • 14.00 – 16.30 Uhr | FÜHRUNG Imkerverein Kirchlauter mit Schmiedemuseum
    Was? Führung durch den Imkerverein Kirchlauter mit Vorstellung des Lehrbienenstandorts und des Bienenhauses, im Anschluss zur Dorfmitte ins Schmiedemuseum.

Wo? Kirchlauter, Treffpunkt Altlautersee
Für wen?
Ohne Altersbeschränkung. Familienfreundlich.
Kosten und Anmeldung? € 5 bar vor Ort; Anmeldung erwünscht unter hallo [at] fkbb-ev [dot] de oder Tel. 0951-3094539.

Bei schlechtem Wetter fällt die Exkursion ersatzlos aus.

Anreisemöglichkeiten

  • Eigene Anreise, siehe auch unser Bericht zur Vor-Exkursion.
  • Bei Anmeldung bis 01.06.23 (aktualisiert) kann ggf. ein Kleinbus gegen Unkostenbeitrag gebucht werden.
  • Parallel Fahrradtour (Achtung: Steigung Hassberge!) von Bamberg aus via Oberhaid, Sandhof und Appendorf. Abfahrtszeit 9.30 Uhr gegenüber Ottokirche am Kilometer-Obelisken an der Siechenkreuzung.

Veranstalter? Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB)


Mi., 14.06.23 – MonatsBeeTrachtungen Juni / Juli (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 14.06.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.


So., 18.06.23 – BIWa-Sonntagsöffnung mit Lavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde

Biene an Lavendel - Lavandula 'Miss Katherine'Kennzeichnung "Spezialthema" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Wann? So., 18.06.23 | 14.00 – 18.00 Uhr
Was? Verkaufsschau mit Beratung im Bamberger Bienengarten. Lavendel wird von Honig- wie Wildbienen sehr geschätzt und ist ein unkomplizierter Garteninsasse. Für unsere Messe verkaufen wir verschiedene Lavendelsorten in den Farben lila, rosa und weiß. Einige davon wie die Sorten #Hidcote Blue, #Miss Katherine und #Nana Alba sind dauerhafte Gäste im Bamberger Bienengarten, der jederzeit öffentlich zugänglich ist. Ihr könnt sie euch also vor dem Kauf gerne erst mal ansehen, denn sie werden bis dahin garantiert blühen.
Wer außerdem den unter dem Regionalsiegel „Genussla“ geimkerten Bamberger Lagenhonig mit hinzunehmen möchte, hat viel Gutes für die Natur getan.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Kein Eintritt. Über Spenden freuen wir uns
Veranstalter: FKBB, Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)
Und sonst? Bitte nutzt die nahe Tiefgarage des ERBA-Parks


Mo., 12.06.-02.07.23 – STADTRADELN 2023

Altes, verrostetes FahrradtStadtradeln 2023 mit TEam Bienen-leben-in-Bamberg.deWann? Mo., 12.06. – So., 02.07.23
Wo? Bundesweite Aktion, aufgeteilt auf einzelne Kommunen
Wer? Alle, die sich auf der offiziellen Seite STADTRADELN registrieren und sich in -> Bamberg (Stadt) und -> unser Team: „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ eintragen. Unser Statement lautet: „Bienenfleiß beim Radeln, gibt dir stamme Wadeln. Und tust du Gutes für die Welt, ist’s auch um Bienen gut bestellt!“
Was? Kilometer sammeln für unser Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ … und natürlich für ein besseres Klima! Teamchoach ist heuer wieder Ilona. Zum Bericht 2022.
Und sonst? Unseren internen Teamgewinner/innen (Platz 1-3) lockt als süßer Preis ein Glas (1x 500g für 1. Platz und 2x 250g für 2+3. Platz) Bamberger Lagenhonig! Außerdem wird unter allen unseren Teilnehmenden unabhängig vom Ranking ein 250g-Glas „Mitmach-Honig“ ausgelost.

4.4. – Todestag Ambrosius, Schutzheiliger der Bienen … und der Klimawandel

Stülper (Bienenkorb) mit Heiligem Ambrosius im Deutschen Bienenmuseum WeimarDie für den Gedenktag des am 4. April 397 verstorbenen Schutzheiligen der Bienen, Haustiere, Imker, Wachsgießer und des Lernens entsprechende Bauernregel lautet:

„Ist Ambrosius schön und rein, wird Sankt Florian (4.5.) ein Wilder sein.“

Bei diesem strahlend blauen Himmel heute werden wir uns im Mai wohl vorsehen müssen. Na, es wird sich zeigen, ob das in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch stimmt. Dazu schrieb ich unlängst einen Artikel für das vorwiegend in Franken vertriebene Magazin BlattGrün, welcher im Doppelheft Mai/Juni erscheinen wird. Spoiler:

Der Beitrag wird Bauernregeln und Lostage, die durch Beobachtungen entstanden, in einem historischen Kontext darstellen. Er beschreibt ihre Bedeutung als Wettervorhersage und als kollektives Kalendarium vor allem für die Landwirtschaft. Nicht alle Regeln sind dabei wissenschaftlich haltbar, doch als Trendaussage, teilweise auch zur Langzeitprognose, sind sie heute noch trotz bzw. wegen des Klimawandels, aber auch in geschichtlicher wie kultureller Hinsicht interessant.

Die Hefte des sehr informativ und ansprechend aufgemachten Magazins könnt ihr übrigens kostenlos gemütlich mit einer Tasse Kaffee im Bienengarten sitzend durchblättern. Wo? In der Bienen-InfoWabe Ostersonntag und dann jeden 3. Sonntag im Monat

Die Lange Nacht der Bienenwissenschaft, Livestream am 31.03.2023

Ankündigung Die Lange Nacht der Bienenwissenschaft 2023Am 31.03.2023 ab 20.15 Uhr lädt die Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e. V. und der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) zur „Langen Nacht der Bienenwissenschaft“ mit Einblick in angewandte und praxisnahe Forschungsarbeit via Livestream. Die Vortragsthemen sind:

  1. Die asiatische Hornisse (Vespa velutina)
    Dr. Nicole Höcherl Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf
  2. Anpassung der Imkerei an den Klimawandel – Schwerpunkt Winterbrutpause
    PD Dr. habil. Annely Brandt
    Bieneninstitut Kirchhain Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH)
  3. 60%ige Ameisensäure im Test: Wirksamkeit
    Dr. Ulrich Ernst
    Landesanstalt für Bienenkunde – Apicultural State Institute
    Universität Hohenheim
  4. Auswirkungen der herkömmlichen und der innovativen Bienenhaltung auf das Verhalten von Honigbienen
    Lioba Hilsmann
    Biozentrum Universität Würzburg

Ob für Fragen und Diskussion nach den Vorträgen Zeit ist, konnte den Ankündigungen nicht entnommen werden.

Aus der Bienenwelt – mediales Summen zum Wochenende

Biene an KrokusDerzeit erscheint es einem, als hätte die Medienwelt pünktlich zum Start in den Vorfrühling die Bienenwelt entdeckt. Soll uns nur recht sein! Zum Wochenende hier eine kleine Auswahl vergangener, negativer bis positiver Meldungen:

„… von München nach Montreal: Die Grundstimmung, die heute vor vier Jahren das Volksbegehren Artenvielfalt – „Rettet die Bienen!“ in Bayern transportierte, findet sich ganz aktuell im internationalen Biodiversitätsabkommen von Montreal wieder. […] ­
Zielmarke bei Öko-Landbau wird noch nicht einmal vom Staat selbst erreicht.“
[Weiterlesen]

Honigbienen stehen neben Hummeln, Wespen, Birnen, Äpfeln und Trauben weit oben auf dem Speiseplan der [Asiatischen] Hornissen. Problematisch ist, dass sich heimische Bienen kaum gegen die Feinde wehren können – ganz im Gegenteil: … [Weiterlesen]

Siehe dazu auch unseren Beitrag vom Imkerforum in Veitshöchheim Anfang Februar 2023.

Die warmen Winter und die frühe Blüte sind Folgen des Klimawandels. Die Honigbiene ist zwar robust und anpassungsfähig, leidet aber dennoch darunter. Für die Imker bedeutet das einen höheren Arbeitsaufwand. […] „Der Klimawandel hat Folgen, aber die Biene ist deshalb nicht bedroht“, betont Streckfuß. [Weiterlesen]

Sie können zählen, erkennen menschliche Gesichter und nutzen Werkzeuge: Nach 30 Jahren Forschung an Bienen ist Lars Chittka zunehmend überzeugt davon, dass seine Versuchstiere ein Bewusstsein und Gefühle haben. [Weiterlesen]

Honig schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch noch sehr gesund. Das „flüssige Gold“ soll ein wahrer Alleskönner in Sachen Gesundheit sein. […] Das Ergebnis: Die Abwehrkräfte stiegen und auch Gewohnheiten wie Ess- oder Schlafverhalten besserten sich nach der achtwöchigen Testphase. [Weiterlesen].

Und hier noch ein schon etwas älterer Artikel …

Honig ist ein reines Naturprodukt und ganz besonders gesund, wenn er aus unserer Region stammt. Und wir wissen nur beim Honig vom Imker, dass wir nur reinen Bienenhonig im Glas haben. Es gibt aber noch mehr Gründe, wieso wir Honig im Supermarkt in den meisten Fällen stehen lassen sollten. [Weiterlesen]

Anmerkung: Es klingt ein wenig so, als wäre in Deutschland ausschließlich derjenige Honig authentisch, der mit dem Gütesigel des Deutschen Imkerbundes ausgezeichnet ist. Das ist natürlich nicht der Fall, denn viele Imkereien kreieren aus marketingtechnischens Gründen lieber ihr eigenes Etikett. Doch am besten ist es, ihr kauft bei einer Imkerin oder einem Imker eures Vertrauens, wo ihr auch mal einen Blick auf die Völker und die Verarbeitungsweise nehmen könnt.