Schulbiene an der Bamberger Wirtschaftsschule (I): Imkereigrundlagen und Betriebswirtschaft

Wirtschaftsschüler im Verkaufsraum der HEG, EltmannWirtschaftsschule Bamberg, Blaue SchuleWie viel muss ein Honigglas kosten und wie viele Farbtöpfe braucht’s für meinen Beutenanstrich? Was geht im Inneren einer Beute denn eigentlich vor sich? Dem Klassenausflug zur Betriebsbesichtigung der HEG vom Freitag folgte am 12.03.2015 für die Schüler/innen der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule Bamberg ein dreistündiger Unterricht mit Workshops und Film in Sachen Bienen, Honig und Imkerei.

SchulbienenunterrichtStatt eines launigen Berichts stellen wir unseren projektierten Lehrplan aus dem Schulbienen-Spiralcurriculum vor, damit auch andere Imker und Lehrer mit unseren Angaben einen Unterricht „nachbasteln“ können. Denn die Freizeit unserer Privatinitiative bzw. der Bamberger Schulbiene ist begrenzt, wir können leider nicht immer alle Schulanfragen abdecken. Bevorzugt werden von uns aber immer unsere Bienenpaten, wie hier der Klassenleiter, OStR Daniel Schiller.

Schulstunde 1: Imkereigrundlagen und Betriebswirtschaft

1. Leitfrage: Was ist im Inneren einer Beute los?

Reinhold zeigt RähmchenReinhold an Lern-PatenbeuteZur „bienenfreien“ Anschauung nutzen wir unsere Lernbienenbeute mit Fotorähmchen, die verschiedene Bearbeitungsstadien zeigten. Zunächst wollte Schulimker Reinhold Burger wissen, was an Begriffen aus der vorangegangenen Betriebsbesichtigung in der HEG, der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. in Eltmann, noch bei den Schüler/innen hängen geblieben war. Sogar einiges!

Wirtschaftsschüler begutachten MittelwandwabeReinhold zeigt Fotorähmchen der Lern-PatenbeuteSodann ließ er eine Mittelwandwabe und eine vom vergangenen Jahr von uns aufbewahrte, prallvolle Honigwabe durch die Reihen gehen. Die Schüler/innen schätzten zwischen 1000 und 3000 Gramm. Tatsächlich wog der goldene Schatz genau 2500 Gramm. Gut getroffen!

2. Leitfrage: Wieviel muss ein Honigglas kosten, damit ich als Jungimker meine Erstanschaffungskosten wieder hereinbekomme?“

ImkereiausstattungWir versuchten, die Antwort gemeinsam mit Kopfrechnen und unter Einsatz zweier Übungsblätter zu erraten.

  • Kopie „Grundausrüstung fürs Imkern“ (S. 88) aus dem Kosmos-Buch „Imkern Schritt für Schritt“ von Kaspar Bienefeld
  • Kopie „Schon gewusst“ (S. 54) aus den Materialien und Kopiervorlagen für das 3. und 4. Schuljahr „Wenn die Bienen tanzen … Einblicke in die Welt der Honigbienen“ von Tanja Wobig (Entscheidend hier die Angabe rechts unten zum Honigertrag)

DIB-Honiggläser In der Nachbereitung der Arbeitsblätter stellten wir fest, dass die kopfgerechneten € 5,- pro Glas tatsächlich zu wenig gewesen sind. Hier die exakten Zahlen:

Die richtige Antwort: Für 4 Völker bei einem Etrag von 100 Kilo Honig, abgefüllt in 200 x 500g-Gläsern bei Erstausstattungskosten von € 1.220,- müsste für das Glas € 6,10 berechnet werden.

Die richtige Antwort ist: Bei der Haltung von nur einem Volk mit einem Ertrag von 25 Kilo Honig, abgefüllt in 50 x 500-g-Gläsern (500g) betragen die Erstausstattungskosten € 417,50. Das Glas Honig müsste also zu je  = € 8,35 verkauft werden.

Wir selbst verkaufen tatsächlich unseren Bamberger Lagenhonig für € 6,90. Arbeitszeit ist bei allen Rechnungen übrigens nicht dabei, auch kein Sonnenwachsschmelzer oder Abfüllkübel, ebenfall nicht die Futtermenge oder Behandlungskosten gegen die Varroamilbe und anderer Bienenschädlinge.

Zwischenspiel

Im Anschluss an unsere Rechenkünste stellte die „Schulbiene“ die Workshopaufgaben vor. Die Einteilung der Schüler/innen erfolgte in drei Farbgruppen, wozu im Vorfeld bereits entprechend präparierte Namensschilder ausgeteilt wurden. Zeitraubende Verhandlungen, wer an welchen Workshop mitmachen möchte, wurden somit vermieden.

Glücksfee Ines Popp mit Schulbiene

Glücksfee Ines Popp (links)

Bevor es mit den Aktivitäten los ging, beehrte uns Schulleiter OStD Martin Mattausch. Er kam justament hinzu, als wir den Gewinn des REWE-Schlemmerkörbchens aus der Gesundheitsmesse-Verlosung an Katja Bärschneider überreichten. (Foto folgt, Interimsfoto mit Ines Popp, der Glücksfee).

Auch sechs weitere Mit-Rätsler/innen bekamen von uns jeweils Zitronen-Honigbonbons als Trostpreis, die bereits zur Betriebsbesichtigung der Renner waren.

Herzlichen Glückwunsch euch allen!

Motto „Wirtschaft kann Kunst“

1006-HEG-LagerhaltungReines Wirtschaftsrechnen ist vielleicht nicht gerade das, was zum Imkern annimiert. Da wir jedoch Jungimker brauchen, war die Devise für uns, den Unterricht so positiv und spaßbringend wie möglich zu gestalten und gleichzeitig dem Auftrag einer Wirtschaftsschule gerecht zu werden.

Workshop Fackeln herstellenWas lässt sich mit rund 30 Jugendlichen in nur 45 Minuten Workshopzeit bewerkstelligen? Etwas aus der Imkerpraxis wäre gut gewesen. Doch das Löten von Wachsrähmchen schied aus, wir haben nur einen Trafo. Kerzenrollen für eine zehnte Klasse? Na ja … Und fürs Zargenbauen hätte die Zeit nicht gereicht. Wildbienen-Hotels sind zwar nett, doch uns geht’s nun grade mal um die Honigbiene. Was also tun?

Wir entschieden uns für drei Workshops mit künstlerischen Ambitionen, aber auch betriebswirtschaftlichem Rechnen, die wir im nächsten Blogbeitrag konkreter vorstellen werden. Bleibt dran!

Besuch der Bienenausstellung im Market Hallstadt

1208-Imkerverein-Schesslitz-im-MarketRiesige Bienenfigur in der Ausstellung„Zum Ende hin kommen immer mehr Schulklassen, heute waren schon drei da!“, freuen sich die beiden Scheßlitzer Imker, die sich für ihren Imkerverein Scheßlitz bzw. für die Besucher der Bienenausstellung im Market Oberfranken in Hallstadt die Zeit genommen haben, einen Stand aufzubauen. Es wird aber auch Zeit, denn nur noch bis 14.03.2015 sind die großformatigen Exponate unter dem Motto „Bunte Welt der Bienen“ dort zu sehen.

Daniel und Reinhold beim KaffeetrinkenWir trafen uns mit unserem Bienenpaten Daniel Schiller für einen erneuten Rundgang, denn die Klassenfahrt mit seinen Schülern der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule Bamberg vergangene Woche machte uns Lust auf mehr.

Varroamilbe in der AusstellungNatürlich stoßen wir beim Lesen der unglaublich vielen Texttafeln auf das eine oder andere „Ungereimte“. Doch dürften diese den meisten Nicht-Fachleuten kaum auffallen. Und auch wir lassen uns auf die Schilderungen samt der überdimensionalen figürlichen Darstellungen von Killerbienen, Varroamilben, einem Bären und einer indigenen Mutterfigur, die ihr Wickelkind mit Honig füttert, teils fasziniert, teils belustigt ein. Alles sehr aufwändig in Szene gesetzt, das muss man den Machern dahinter lassen.

"Der Bien" in der AusstellungDoch so gar nicht passend fanden wir den „Bien“. Der (eher nichtwissenschaftliche) Begriff soll aussagen, dass Bienen nicht nur als Einzelwesen zu betrachten, sondern zusätzlich als ein Superorganismus, der eigenen Regeln folgt. Demonstriert wurde das in der Ausstellung durch einen einzigen großen Bienenkörper, der aus zusammengesetzen kleinen Bienen moduliert ist. Mehr schrecklich als schön anzusehen. Effekthascherisch aufgebahrt in einem Drehkarusell, von Spots beleuchtet – für den unbedarften, vor allem jüngeren Besucher erschließt sich der Kontext so eher nicht. Die zu beobachtenden Mienen zeigten denn auch Verwirrung und Unverständnis. Manchmal wäre weniger mehr.

Sehen, hören, fühlen und schmecken

Killerbienen-Nest in der AusstellungPassend medial ergänzt wird die Ausstellung durch einen Videofilm, der im Inneren eines riesigen Bienenkopfes auf drei Bildschirmen abläuft, sowie durch Tonaufzeichnungen von – natürlich – summenden Bienen. Sie erschallen aus einem Pappmachèbaum, in dessen Höhlungen die neugierig tastende Hand sogar Propolishonigbonbons findet. (Wer immer sie da hineinlegte – und wir vermuten fast, es waren besagte Imkerkollegen – herzlichen Dank! Sie haben auch mir kurzfristig ein Kratzen im Hals vertrieben!)

1024-Bienenausstellung-MarketSicher ist die Ausstellung keine Konkurrenz zu einem wissenschaftspädagogisch wertvollem Naturkundemuseum, dafür ist sie zu reißerisch. Genau das jedoch erwartet niemand in einer Kaufhauspassage. Von daher ein echtes Faszinosum und hinreichend lehrreich, um von uns empfohlen zu werden. Eine tolle Idee des Centermanagements und auch logistisch gesehen ein enormer Aufwand.

Also, einfach mal selber einen Sprung in das Einkaufscenter unternehmen! Für Fragen und Ergänzungen stehen unsere Imkerkollegen dort sicherlich sehr gerne zur Verfügung. Und Honig haben sie auch dabei!

Bieneninitiative trifft Bio-REWE zur Gesundheitsmesse 2015

Bamberger Schulbiene freut sich auf Besucher der Gesundheitsmesse 2015

Die Bamberger Schulbiene freut sich auf Besucher der Gesundheitsmesse 2015

„Vier unter einem Dach!“ Das machte unser Bienen-InfoWaben-Großsponsor REWE zur Gesundheitsmesse 2015 am 07. März in Bamberg möglich.

Ankündigung auf den Webseiten des VeranstaltersNeben unserer Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ mit ihrer Bamberger Schulbiene waren außerdem eingeladen die Vertriebsgenossenschaft „Obst vom Bodensee“ und die Klinikclowns. Gemeinsam freuten wir uns über zahlreiche Besucher, die den aktiven und familienfreundlichen Kooperationsstand im hintersten, jedoch nicht schlechtesten Winkel der Gesundheitsmesse unter dem Motto „Franken fit & vital“ entdecken – und sehr, sehr lobten. Selbst der Honigbär, das Maskottchen von brosebaskets, hat uns gefunden!

Jörg Hofbauer TV1 interviewt die Bamberger SchulbieneBrosebaskets-Maskottchen Bär Freaky mit SchulbieneNatürlich freuten wir uns auch über den Besuch von Dirk Peter (hinter der Kamera) und Jörg Hofbauer von Bamberg TV1, die die Bamberger Schulbiene interviewten. In einer Minute erfährt man, warum unsere Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ hier auf der Messe steht: auf Sequenz 18:35 bis 19:36.

Basteln, Rätseln und Sich-Informieren

REWE-Glücksrad zur GesundheitsmesseUnser Stand am Abend des Aufbaus„Bei euch ist ja richtig etwas los!“ und „Das hat den Kindern richtig Spaß gemacht!“ bis zu „Sehr gute Informationen bekommen“ waren nur drei von vielen anerkennenden Äußerungen. So war das Glückrad von REWE-bio ständig in Schwung, kistenweise Obst, Gemüse, Kräuter und Give-aways waren die Sofort-Gewinne, und das ohne Verlierer. Wobei es richtig kniffelige Bienen-Fragen zu lösen galt.

Wildbienenhotel basteln mit "Obst vom Bodensee"Bienenkollegin Ines Popp mit BastelkindIn schnuckeliger Umgebung, eingerahmt von Bäumen und Obstständen, konnten außerdem Wildbienenhotels mit und Kartoffeldruck-Taschen hergestellt werden, geduldig angeleitet von Sieglinde vom „Obst vom Bodensee“ als Sponsoren. Wissbegierige kamen auf ihre Kosten mit unserer Lernpaten-Beute (indirekt dabei unsere Bienenpatin Sabine Saam) und mit Rästelraten. Angeboten hatten wir dazu ein anspruchsvolles Kreuzworträtsel und eines zum Ankreuzen „Für Eilige“.

Reinhold und Jürgen Dicker am Schulbienen-StandDie Mehrzahl der 62 Teilnehmenden, von denen 22 aus Bamberg und 40 von außerhalb der Stadt kamen, entschied sich übrigens für das schwierigere Rätsel. Alle 7 Minuten wurde unsere Lernbeute mit einem ausgefüllten Rätsel „gefüttert“. Und was war – neben wichtigen Erkenntnissen rund um die Biene und einem kleinen, doch feinen Büchlein – der Hauptpreis?

Krankenhausclowns mit Glücksfee Claudia Meyer und der Schulbiene

Glücksfee Claudia Meyer mit Schulbiene und Krankenhausclowns

Tja, er hat sich nicht lumpen lassen, unser Bienen-InfoWaben-Großsponsor REWE.

Sieben unterschiedliche und prall gefüllte Geschenk-Schlemmerkörbe, jeweils gestiftet von einzelnen REWE-Kaufleuten, konnten wir zwischen 12 und 18 Uhr verlosen. Und das war von uns allen sehr altruistisch gedacht, denn es werden keinerlei Daten gesammelt, sondern die Rätsel allesamt nach der Gewinn-Auswertung von uns höchstpersönlich vernichtet!

Wir sagen vielen DANK für die gelungene Kooperation!

Hier unsere Gewinner/innen nebst den entsprechenden Glücksfeen – zu entdecken unten in der Fotogalerie!

12.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Katja B. (Bamberg), gezogen von Ines Popp (REWE Gesundheitsmanagement, Buttenheim) (ohne Foto)

13.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Hannah Schmitt (Baunach), gezogen von unserer Bienenpatin Annemarie (Anne) Rudel (REWE Rudel, Bamberg)

14.00-Ziehung:
Gewinnerin Sandra Weyrauther (Bamberg), gezogen von Tobias Hofmann (REWE Hofmann, Ebensfeld)

15.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Selina Hornung (Bamberg), gezogen von unserer Bienenpatin Claudia Meyer (Heilpraxis Claudia Meyer, Bamberg)

16.00 Uhr-Ziehung:
Gewinner Yannick Rutkowski (Bischberg), gezogen von Sieglinde Mareck (Vertriebsgenossenschaft „Obst vom Bodensee“, Oberteuringen)

17.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Ulla Rübensaal (Bad Staffelstein), gezogen von Sven Vogel (Optik Demmler, Bamberg)

17.30 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Hannelore Friedl (Bamberg), gezogen von Arno Arno S. Schimmelpfennig (Die Video-Visitenkarte, Bamberg)

Bienenkollegin Ines mit Gewinnerin Hannah Schmitt und Schulbiene

Gewinnerin Hannah Schmitt

Gewinnerin Sandra Weyrauther mit Schulbiene

Gewinnerin Sandra Weyrauther

Glücksfee Sven Vogel mit Gewinnerin Ulla Rübensaal und Schulbiene

Glücksfee Sven Vogel mit Gewinnerin Ulla Rübensaal

Gewinner Yannik Rutkowski mit Vater

Gewinner Yannik Rutkowski mit Vater

Gewinnerin Selina Hornung mit Schulbiene

Gewinnerin Selina Hornung

Reinhold mit Gewinnerin Hannelore Friedl

Gewinnerin Hannelore Friedl

Glücksfee Ines Popp mit Schulbiene

Glücksfee Ines Popp

Schulbiene mit Glücksfee Anne Rudel

Glücksfee Anne Rudel

Schulbiene mit Glücksfee Tobias Hofmann

Glücksfee Tobias Hofmann

Schulbiene mit Glücksfee Arno Schimmelpfennig

Glücksfee Arno Schimmelpfennig

Glücksfee Sieglinde Mareck

Glücksfee Sieglinde Mareck


Herzlichen Glückwunsch!
Brosebasket-Maskottchen trifft auf Schulbiene

Und vergesst uns die Bienen nicht!

Frühling im Kräuterspiralgarten

Biene auf WildtulpeMit den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr erwacht auch das Bienenleben im Kräuterspiralgarten wieder zu neuem Leben. Heute haben unsere Bienen gerade während der Rapsblüte Nahrung im Überfluss. Vor und nach dieser Zeit herrscht oft Mangel. Das sogenannte „Trachtfließband“, das heißt, die Nahrungskette reißt dann ab. Gerade der naturnahe Kräutergarten bietet zahlreiche Möglichkeiten ein durchgängiges Trachtfließband zu gewährleisten, also ausreichend Pollen und Nektar von den ersten Frühlingstagen bis spät in de Herbst hinein.

Naturnahe Gartengestaltung für unsere Bienen steht durchaus im Einklang mit der Schönheit eines Gartens. Beliebte und dekorative Zwiebelpflanzen begleiten unsere Bienen in das neue Gartenjahr: Winterlinge, Wildkrokusse und Wildtulpen bilden einen guten Einstieg für das Bienenleben. Wildkrokusse sind sehr gut für Rasenflächen geeignet und verwildern im Laufe der Jahre zu einem Blütenteppich. Für einen guten Start dürfen es natürlich gerne ein paar mehr Zwiebelchen sein.Biene auf Widkrokus

Ergänzend zu den Zwiebelblühern im Frühjahr setzen einheimische Pflanzen Akzente für das Bienen- und Gartenleben. Wie wäre es zum Beispiel mit Huflattich, mit Küchenschellen oder Schlüsselblumen? Holen Sie sich den Frühling auf Balkon und Garten. Naturnahe Räume sind ein bunter Blickfang für das Auge und ziehen Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge magisch an. Gestalten Sie Ihren Lebensraum aktiv. Mit den ersten Sonnenstrahlen können Sie die Früchte Ihres Einsatzes genießen und lebendige Vielfalt an Blüten, Bienen und Schmetterlingen beobachten. Was könnte schöner sein?

Bamberger Wirtschaftsschule auf Klassenfahrt: HEG-Betriebsbesichtigung und Bienenausstellung

Daniel Schiller, WirtschaftsschuleDem Einfallsreichtum von Daniel Schiller, Lehrer der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule in Bamberg, ist es zu verdanken, dass seine Klasse 10e am 06.03.2015 eine Abwechslung vom Unterrichtsalltag erleben durfte. Als Bienenpate finanzierte er mit seinem Beitrag einen Schulbienen-Unterricht, der nun in drei Teilen verwirklicht wird.

Wirtschaftsschüler im Betriebshof der HEG, Eltmann (Foto von Wirtschaftsschule)Erster Teil unseres „Deals“ also eine Klassenfahrt mit zwei Stationen. Wir begann mit einer Betriebsbesichtigung des HEG Imker Shops der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. und endeten mit Besichtigung der Ausstellung „Bunte Welt der Bienen“ von Market Oberfranken in Hallstadt, die noch bis zum 14.03.2015 zu sehen ist.

Eingang zur Wirtschaftsschule Bamberg29 Schülerinnen und Schüler erfuhren auf der Fahrt von Bamberg nach Eltmann, was es mit dem heutigen „Unterricht“ auf sich hat, dass es den Bienen nicht besonders gut geht und Deutschland dringend Jungimker benötigt, um das derzeitige Durchschnittsalter bayerischer Imker von 64 Jahren auf ein zukunftsfähiges Niveau zu senken. Denn die beginnende Versorgungslücke mit Bienen hat zur Folge, dass es weniger und qualitativ schlechteres regionales Obst, Gemüse oder Beeren geben wird bzw. zum Teil schon nicht mehr ausreichend geerntet werden kann.

Reinhold im BusWas aber braucht ein Jungimker, wenn er zur Belebung der Kulturlandschaft etwas beitragen will? Natürlich erst einmal die Wohnung der Bienen, also eine Beute. Wie diese aufgebaut ist und was sie kostet, nebst einigen weiteren Materialien, das waren heute unsere Einstiegsfragen. Anhand einer Kopie (Modul 5 aus der Broschüre „Stationenlernen“ des Deutschen Imkerbundes e. V.) sowie einer Einkaufsliste näherten wir uns den ersten „Hochrechnungen“.

Der HEG-Imker-Shop der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. (HEG)

Somone Machinek erklärt ein BeutensystemDas angekündigte „Imkerkaufhaus“ heißt in voller Länge HEG Imker Shops der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V.. In der Art einer Genossenschaft kauft die HEG als Zwischenhändler die Honigerzeugnisse von ihren Mitgliedern auf und verkauft sie wiederum an diejenigen Mitglieder weiter, die die Produkte weiter vermarkten möchten. Der Shop bietet außerdem alles an, was man zum Imkern benötigt.

Simone Machinek erklärt BeutenzubehörSimone Machinek, seit vergangenem Jahr die Geschäftsführerin der HEG, begrüßte zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Frau Hilde von Brase die Klasse herzlich und startete sofort mit einer detaillierten und kenntnisreichen Erläuterung eines Beutensystems. Wenngleich sicher noch nicht allen klar ist, wie genau die Bienen dort in den Kästchen leben – das erfahren sie eine Woche später im Folgeunterricht von uns – so beeindruckte doch der Erfindungsreichtum der Imker, die alles tun, damit sich die Bienen wohl fühlen, aber auch sie selbst mit ihrem Handwerk gut zurecht kommen.

Ein Wachsklotz wird bestauntBetriebsbesichtigung in der Lagerhalle der HEGIn der sehr ordentlichen, im zeitigen Frühjahr noch gut bestückten Lagerhalle, stapelten sich weitere Objekte wie Wabenschleudern, Sonnenwachsschmelzer und Honigabfüllgefäße. Ein randvoll gefüllter Altwabentrog zeugte von der immensen Arbeit Milliarden fleißiger Bienen. Ein gereinigter Wachsblock wurde von Hand zu Hand gereicht, allerdings roch er wegen der Kälte von nur wenigen Plusgraden nicht so wachsduftig wie erhofft.

Simone Machinek, Geschäftsführerin HEGSimone Machinek erklärt eine HonigschleuderNachdem die Klasse die Gelegenheit erhielt, sich mit Kleinigkeiten einzudecken, gab es von Simone vorbereitete Beutel mit informativem und süßem Inhalt in die Hand. Dass es ihre erste Betriebsbesichtigung für Schüler war, hat man ihr keinesfalls angemerkt, so professionell war alles vorbereitet und durchgeführt. Kein Wunder, hat sie doch als versierte Marktbestückerin ihres Honigstandes in Bamberg bereits viele Jahre mit ihrem Mann zusammen fundierte berufliche Verkaufspraxis, außerdem auch durch ihren Malerbetrieb.

Klasse 10 der Wirtschaftsschule Bamberg in der Verkaufshalle der HEGDenn von Honig allein können nicht einmal 10% aller Imker in Deutschland eine Familie ernähren. Zumal der Preis für ein Glas Honig viel zu niedrig oft angesetzt wird und er es gegen die Billigkonkurrenz der ausländischen Honigerzeugnisse schwer hat. Darum ging Simone Machinek zum Schluss auch auf die Bedeutung qualitätsvoller Honige ein, wie sie zum Beispiel durch die Vorgaben des DIB, Deutscher Imkerbund, gewährleistet ist.

Die Bienenausstellung im Market Hallstadt

Unsere Busfahrerin Sabrina von Basel-ReisenNoch nicht ganz erstarrt, doch ordentlich durchgefroren, wärmten wir uns auf der Fahrt im gut beheizten Bus der Basel-Flotte wieder auf. Die charmante Busfahrerin Sabrina entschädigte mit ihrer ruhigen Fahrweise und mit ihrer Bereitwilligkeit, sofort auf unsere Wünsche einzugehen, auch locker fürs ausgefallene Mikrofon. Als Pädagogen verfügen wir ja über ein geschultes Organ, und nachdem die Klasse nicht über Gebühr laut war, klappte es mit der Verständigung ganz gut.

Imker in voller Montur in der Ausstellung Market Hallstadt1024-Bienenausstellung-MarketSchade, dass wir wegen eines verspäteten Schülers Zeit am Anfang verloren hatten, die uns nun für die tolle Ausstellung „Die bunte Welt der Bienen“ im Market Oberfranken nach Hallstadt gefehlt hat. Die Ausstellung läuft jedoch noch die ganze Woche, und es lohnt sich wirklich, einen Besuch dort zu machen. Riesenhafte Exponate veranschaulichen die Bienen- und Imkerwelt sehr beeindruckend.

Bienenhinterleib in der Ausstellung Market HallstadtWer möchte, kann sich uns gerne am Di., 10.03.2015 anschließen, wenn wir mit Daniel Schiller noch einmal einen Rundgang dort machen.

Am Stand des Imkervereins Scheßlitz mit Frau Kuhnlein von der Werbegemeinschaft Market Oberfranken und Lehrer Daniel Schiller Gefreut hat uns, dass sich Frau Kuhnlein von der Werbegemeinschaft vom Market Oberfranken die Zeit nahm, uns zu begrüßen. Wir trafen uns am Stand bei Imker Beck bzw. demr Imkerverein Scheßlitz, die sich mit einem Glücksrad präsentiert hatten. Der wurde von den Schüler/innen natürlich sofort angenommen. Das „erschummelte“ Probiergläslein Honig ist verzeihlich, denn: „Mit Speck fängt man Mäuse“, und da kneift man doch gerne ein Auge zu!

Biene in ApfelbaumblüteSo hoffen wir also, dass die süße Verführung etwas in den Köpfen und Herzen der jungen Menschen bewegt und sie sich mit dem Thema Bienen(sterben) und Imkerei auseinander setzen wollen. Denn es ist IHRE Zukunft, die in Gefahr ist. Uns älteren Menschen bleibt nicht mehr viel Zeit, auszubügeln, was wir angerichtet oder in Kauf genommen haben. Wir können nur die Fehler der Vergangenheit reumütig gestehen, die Sturmflagge hochziehen und mit allen Mitteln dabei helfen, es künftig besser zu machen.

Danke an die Schulgemeinschaft für alle interessierten Fragen, fürs Mitmachen und Mitdenken … und an Daniel Schiller sowieso! Wir freuen uns auf euch für den Teil 2 am Donnerstag! See you!

Ilona Munique und Reinold Burger von der Privatinitiative Bienen-leben-in-Bamberg.de.

 

Gesundheitsmesse Bamberg – ein Tag mit der Schulbiene!

Bamberger Schulbiene auf der Gesundheitsmesse 2015Die Schulbiene fliegt zur Gesundheitsmesse franken aktiv & vital in Bamberg!

Besuch am Bienenstand

Besuch am Bienenstand zur Gesundheitsmesse

Heute am Sa., 07.03.2015 am Stand H91 (Haupthalle, ganz hinten rechts) ist die „Bamberger Schulbiene“ auf Einladung der REWE-Group, unseres Hauptsponsors der Bienen-InfoWabe, ebenfalls dort für einen Tag vertreten.

Unser Partner und wir haben uns einiges einfallen lassen für die ganze Familie! Neben einer Lehrbienenbeute für die Neugier der Gößeren darf gemalt, gebastelt (Kartoffeldruck und Wildbienenhotelchen) und gerätselt werden.

Stündlich gibt’s einen Hauptgewinn mit unseren beiden Preisrätsel zu gewinnen. Mitmachen dürfen alle, und der Clou – exklusiv für unsere Blogleser/innen stellen wir  die beiden Rätsel hier ein:

Ausdrucken, ausfüllen, mitbringen und gewinnen. Es gibt Schlemmerkörbchen, gesponsert von … na  klar – den REWE-Märkten aus Bamberg und Umgebung!

REWE-Glücksrad zur Gesundheitsmesse

Das REWE-Glücksrad zur Biene kennt keine Verlierer!

Daneben dreht sich Glücksrad, an dem es ebenfalls keine Verlierer gibt. Außerdem jede Menge Informationen und Tipps zum Erhalt der Bienenwelt, zum gesunden Ur-Produkt Honig sowie zur Imkerei, ein modernes Hobby mit langer Tradition und enormer Bedeutung für die Wirschaft.

Außerdem stellen wir unser Projekt „Bienen-InfoWabe“ vor, für die wir eben jenen Hauptsponsor gewinnen konnten.

Plüschbiene als Wärmekissen vom Mediateam auf der Gesundheitsmesse Bamberg

Plüschbiene als Wärmekissen (Sarah Prinz vom Mediateam)

Übrigens haben wir gleich noch eine Biene entdeckt, und zwar am Stand von mediateam (Hallstadt), welches Wärmekissen in Form von Plüschtieren vorstellt und verkauft, nebst anderen wohluenden Errungenschaften für die Gesundheit. Schaut einfach mal vorbei, da gibt’s viel zu probieren und die Stimmung ist wirklich gut!

Wir freuen uns auf euch!

Honigmarken im ARD-Test (II): Unsere Verbrauchertipps

Ist es zu beanstanden, einen Honig als „Imkerhonig“ zu bezeichnen?Jeder Honig ist schließlich ein Imkerhonig, denn ohne Imker gibt es keinen Honig. Doch diese Bezeichnung ist in der Honigverordnung (siehe Teil 1) nicht so vorgesehen, monieren die Macher der ARD-Sendung „Honigsorten im Test“.

Über den Begriff „Imkerhonig“ mag man sich streiten. Unstrittig, ja sogar rechtlich vorgeschrieben ist die Angabe, WO der Imker geimkert hat. Klar ist dann allerdings noch nicht genau, aus welcher Region die fleißigen Bienlein den Pollen, Nektar oder die Läuseausscheidungen (letzteres „Honigtau“ genant, der zum Waldhonig wird) eingetragen haben. Sie scheren sich schließlich nicht um Landesgrenzen.

Um etwas Klarheit in das Kapitel „Kennzeichnungen“ zu bringen, hier unser Teil 2 mit Verbrauchertipps.

1. Die Ursprungsbezeichnung ist entscheidend

1.1. Sie können sicher davon ausgehen, tatsächlich Honig aus Deutschland zu erhalten, wenn „Deutscher Honig“ auf dem Glas steht. Das kann auch an etwas untergeordneter Stelle und in einem kleineren Schriftsatz gedruckt stehen.

Echter Deutscher Honig im DIB-Glas1.2. Das grün-gelb etikettierte Honigglas samt eines Gewährverschlusses des Deutschen Imkerbundes (DIB) ist vom Prinzip her (siehe Teil 1) als „Deutscher Honig“ bestätigt und wird in einer Art Überhöhung als „Echter Deutscher Honig“ bezeichnet. Er kann weitestgehend unbesorgt vom Verbraucher gekauft werden. Stichprobenkontrollen sollen die Qualität sichern helfen, die durch DIB-Richtlinien vorgeschrieben sind. Schwarze Schafe aber gibt es überall.

2. Ergänzende / Zusätzliche Bezeichnungen

2.1. Inhaltliche Ergänzungen betreffen beispielsweise die Sorten. Blütenhonig, Blatthonig, Ahornhonig, Lavendelhonig, etc. Die Höhe des genannten Anteils daran regelt die Honigverordnung.

Etikett Bamberger Lagenhonig2.2. Regionale Ergänzungen wie bei uns beispielswiese „Bamberger Lagenhonig“, dienen der weiteren Information bzw. Werbung und sind prinzipiell in Ordnung. Verbraucher sind da selbst zum Mitdenken aufgefordert, inwieweit sie regionale Bezeichnung in ihre Kaufentscheidung mit einfließen lassen.

Achtung: Ergänzende, zusätzliche Bezeichungen sind nicht zu verwechseln mit lediglich der Adressnennung des Abfüllers/Imkers. Eine Adresse alleine sagt noch nicht aus, ob es sich um Honig aus genau dieser Region handelt. Deshalb bauen Sie besser auf weitere Orientierungsmöglichkeiten wie die Regionalsiegel.

Logo Regionalsiegel "Region Bamberg – weil's ich überzeugt!"2.3 Regionalsiegel. Für die Bamberger Region ist es beispielsweise die Kampagne „Region Bamberg – weil’s mich überzeugt“, deren Lizenznehmer wir natürlich sind. Den Regionalsiegel können Verbraucher in aller Regel vertrauen, doch auch hier entwickelt sich immer mehr ein „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (?)-Prinzip“ und werden Zertifizierungsverfahren favorisiert. [Siehe hierzu unser Beitrag zum Lizenznehmertreffen, Teil 2]

3. Ausländischer Honig. Gegen ausländischen Honig ist nichts einzuwenden, wenn Ihnen die Sorte, beispielsweise Orangenhonig oder Manukahonig, zusagen.

Manko: Die Bestäubungsleistung der Bienen, die diesen Honig hergestellt haben, fand nicht in Deutschland statt. Auch wurde kein hiesiger Imker oder eine Imkerin mit dem Kauf unterstützt. Was wir persönlich schade finden, dennoch nicht verurteilenswert. Wir selber kaufen im Auslandsurlaub gerne Honig ein, schon aus Neugierde. Und warum soll man sein Urlaubsland nicht auch ein wenig unterstützen? Es wird dennoch für uns die Ausnahme bleiben.

Eine Bitte: Spülen Sie die Gläser des im Ausland gekauften Honigs sehr gründlich aus, bevor Sie sie in den Altglascontainer werfen. Sie vermeiden damit, dass sich unsere Bienen an Sporen, Pilzen und Bakterien infizieren, die regional normalerweise nicht vorkommen und gegenüber denen sie keine Abwehrkräfte haben.

4. Was wichtig ist …

Auch wir haben uns um ein schickes Etikett bemüht, weil’s die Sache ehrt. Doch derzeit haben Mensch und Tier ganz andere Probleme, von daher wollten wir ein wenig großzügig denken und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger herum fuchteln. Sollten Sie also von einer Imkerin oder einem Imker Ihres Vertrauens aus der Nachbarschaft oder vom „Schwager einer Bekanntin deren Schwester die Freundin“ Honig angeboten bekommen, dann lassen Sie Ihren Geschmack und Ihr Bauchgefühl entscheiden statt der Feinheiten des Etiketts. Denn vielleicht ist es der beste Honig, den Sie jemals gegessen haben.

Honigmarken im ARD-Test (I): Grundinformationen zu Honigrichtlinien

Zwar heißt der Videobeitrag von ARD1 „HonigSORTEN im Test“, doch geht es in ihm mehr um den Qualitäts- und Geschmacksvergleich einiger Marken und Abfüller sowie um die Herkunft und den Preis des Honigs im Zusammenhang mit seiner Kennzeichung, weniger um den Vergleich zwischen Sorten wie beispielsweise Waldhonig, Blütenhonig, Rapshonig, Manukahonig, etc. Doch das Fazit der Sendung ist klar: Es gibt deutliche Unterschiede in allen Bereichen. Und die Urteilskraft der Verbraucher ist gefordert.

So wurde festgestellt, dass Bezeichnungen wie „Imkerhonig“ oder Landschaftsbezeichnungen wie „Lüneburger Heide“ in der Abfülleradresse suggerieren, er wäre von hiesigen Imkern eingebracht. Tatsächlich entscheidend ist jedoch die (zumeist kleingedruckte) Ursprungsbezeichnung. Beim „Kaufhaushonig“ findet sich üblicherweise die Angabe: „aus EU und Nicht-EU-Ländern“ und meint damit häufig Osteuropa und Südamerika. Einzig die Bezeichnung „Deutscher Honig“ nebst der aufgedrucken Adresse des Imkers belegen tatsächlich, dass der Honig aus Deutschland kommt, bzw. kommen muss.

Ich möchte jetzt nicht auf einzelne Marken eingehen, das tut der rund sechsminütige Film bereits. Vielmehr möchte ich den löblichen ARD-Beitrag mit grundsätzlichen Informationen, die mir dort im Hinblick auf die Kennzeichnungen (und damit auf die Verbraucherinformation) zu kurz gekommen sind, nach bestem Wissen und Gewissen ergänzen. Dem heutigen Teil 1 mit Grundinformationen zu Honigrichtlinien folgt morgen dann der Teil 2 mit Tipps, worauf Sie als Verbraucher achten sollten.

Teil 1: Grundinformationen zu Honigrichtlinien

1. Richtlinien der Honigverordnung (HonigV)

Die für Deutschland verbindlichen Richtlinien zur Kennzeichnung von Honig sind in einer Bundesrechtsverordnung festgelegt, und zwar im § 3 der Honigverordnung (HonigV). [Welche „Blüten“ eine Änderung dieser Richtlinien durch die EU-Kommission treiben kann, mögen Interessierte in einem Leserkommentar „Änderung Honigrichtlinie“ nachlesen.]

Dieser Honigverordnung unterliegen lebensmittelrechtlich alle, die Honig in den Verkehr bringen. Mit dem Erlass der Honigverordnung (bzw. seiner Änderung in 2007) unterliegt auch der Honig nun dem Anwendungsbereich der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung (LMKV).

2. Richtlinien des Deutschen Imkerbund, DIB

Eine weitere, die Honigverordnung strenger auslegende, jedoch nicht im Widerspruch stehende Richtlinie bietet der Deutsche Imkerbund, DIB. Der DIB wirkte sogar, vertreten durch einen Beirat für Honigfragen, im Kommentar zur Honigverordnung mit.

Als Imker/in kann man sich nach den strengeren Vorgaben des DIB richten, muss es jedoch nicht. Es sei denn, der Honig soll in deren speziellen Gläsern abgefüllt und mit deren Gewährsverschluss etikettiert werden. Ein unter dem Markenzeichen des DIB im Umlauf gebrachter Honig erfordert die Beachtung der DIB-Qualitätsrichtlinien.

Um diese speziellen Gläser, die eine erhabene Prägung und ein Siegel aufweisen, und um die Etiketten verwenden zu dürfen, benötigt der Imker den Nachweis eines Honigkurses. Er ist außerdem gezwungen, Mitglied eines Imkervereins zu sein. Der Imkerverein wiederum muss Mitglied des Deutschen Imkerbundes sein, denn der DIB ist ein Institutionenverein.

3. Richtlinien der Bio-Verbände und der EG-Öko-Verordnung*

Grundsätzlich müssen sich die Bio-Verbände ebenfalls an die Honigverordnung und die Kennzeichnungspflicht halten. Da sie das Wort „Bio“ verwenden, zusätzlich an die entsprechenden EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau. Auch ein Imker ohne Öko-Siegel, der seinen Honig als Bio bezeichnet, muss sich diese EU-Vorschriften genauer ansehen und sie befolgen.

Eine Übersicht zu den Richtlinien der Bio-Verbände und deren Ausprägungen verschiedener Bioverbände (Demeter, Bioland, Naturland, Biokreis) mit jeweils der Gegenüberstellung zur EG-Öko-Verordnung* bietet das Buch von Claudia Bentzien: Ökologisch Imkern, Kosmos-Verlag.

* Richtig muss es heißen: EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau, bestehend derzeit aus der EG-Öko-Basisverordnung und zwei Durchführungsverordnungen (EG).

Was das alles für Sie als Verbraucher und geschätzte/r Honigeinkäufer/in bedeutet und worauf wir empfehlen, zu achten, erfahren Sie morgen im Teil 2.

Frühjahrsversammlung der HEG, Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland 2015

Wallburgturm in EltmannBesonders der Vortrag „Professionelle Ablegerbildung“ dürfte etliche Imker am 14.03.2015 im schönen Eltmann (Stadthalle) zur Frühjahrsversammlung der HEG* interessieren, und das ganz sicher nicht nur die Anfänger unter ihnen. Denn: „Wer stehen bleibt, fällt zurück“, lautet ein weiser Spruch. Denn die Entwicklung der Welt hört nicht auf, ob zum Guten oder Schlechten hin.

Stadthalle Eltmann, Frühjahresversammlung 2014 der HEGReferent Jos Guth bestreitet nicht nur den Nachmittag, sondern bietet mit seinen Fachvorträgen auch am Vormittag wichtiges Hintergrundwissen an, hier zur „Unterstützung der Thermoregulierung im Bienenvolk“.
Dazwischen gibt es Gelegenheit, einzukaufen oder fachzusimpeln.

Das Programm in Stichworten:

8.30 Uhr: Saalöffnung mit Einkaufsmöglichkeit

9.00 Uhr: Bewirtung

10.00 Uhr. Eröffnung der Versammlung in der Stadthalle, Marktplatz 8, 97483 Eltmann

11.00 Uhr: Fachvortrag I: Jos Guth: Unterstützung der Thermoregulierung im Bienenvolk“

12.00 Uhr: Mittagspause

13.00 Uhr: Fachvortrag II: Jos Guth: „Professionelle Ablegerbildung“

ca. 14.30 Uhr: Ende

*HEG, Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V., Industriestraße 17c, 97483 Eltmann