Neuer Anlauf für unsere Buger Völker

Dank zweier Ableger ist unser Bienenstandort in den Buger Wiesen wieder belegt, nachdem drei Völker bereits im vergangenen Herbst verloren waren. Der Bienen-Paralyse-Virus hatte kräftig zugeschlagen, mangelnde Tracht (von daher wohl auch die Schwäche gegen Erreger) war vermutlich die Ursache.

Wir probieren es heuer jedoch noch einmal, in der Hoffnung, dass der Zeitpunkt der Mahd am Kanalufer besser gewählt wird und die Landwirte etwas anderes ausbringen als nichtblühendes Getreide. Auch im endlich beginnenden Frühjahr blickten wir sehnsüchtig auf die knapp vor dem Aufspringen befindlichen Knospen der Schlehenhecken. Bislang konnten sich unsere Bienen von den weiter entfernt stehenden Weiden und Kornelkirschen frischen Pollen holen, wobei sie von den kühlen Flugtemperaturen nicht sehr begeistert sein dürften. Auch ein wenig Regen wäre gut, damit der Nektar reichlich fliießt.

Doch nun endlich – für Bienenpatin Felicitas Sauer und Sabine Gründler aus Bamberg haben wir an diesem schönen, sonnigen Frühjahrstag des 09.04.2015 die ersten Fotos anlässlich der Umsetzungsaktion geschossen. Beide Königinnen lassen grüßen, inmitten von Veilchen und den ersten zaghaften Schlüsselblumen!

Standortcollage Buger Wiesen

Ferienbesuch für die Sternwart-Bienen

Reinhold Burger, Gabi Loskarn, Lennart und Horst DrechselFerienkind Lennart und seine Oma, unsere Bienenpatin Gabi Loskarn, statteten den Bienen an der Dr. Karl-Remeis-Sternwarte anlässlich der anberaumten Ablegerumsetzung einen Besuch ab. Auch Prof. Dr. Drechsel gesellte sich an diesem ersten nennenswert warmen Tag des 9. Aprils zu uns und freute sich am Anblick des munteren Völkchens.

Die noch ungezeichnete Königin der SternwartbienenZum ersten Mal also unser Blick in das Ablegervolk, das aus dem Transportkasten in sein neues, wunderhübsches Zuhause umziehen soll. Leider konnte die „Beutenmalkünstlerin“ und für dieses Volk zugeteilte Bienenpatin Conny Kopp nicht dabei sein. Doch wir schicken ihr hiermit einen Gruß von der gesichteten Bienenkönigin, die eine hübsche junge Lady ist!

Lennart setzt ein Rähmchen in die neue Beute einLennarts erster tiefergehende Kontakt zu Bienen fand zwar noch größtenteils in voller Imkermontour statt, doch so konnte der 11-jährige entspannt die mit Arbeitsbienen besetzten Waben umsetzen und sogar ein paar Streicheleinheiten auf ihre samtigen Rücken verteilen.

Gabi hingegen ist ja schon ein „alter Hase“, immerhin hat sie ihre Weihen zum letztjährigen Honigschleudertag erhalten, ganz abgesehen davon, dass sie in ihrem Garten an der Weide in Bamberg dem Patenvolk von Jakob Janßen (i. m.) beim fleißigem Sammeln zusehen kann.

Betrachten eines Wabenrähmchens mit BienenMit Prof. Dr. Horst Drechsel vereinbaren wir für den Frühsommer eine Sonderführung für seine Studierenden. Denn sicherlich ist für Astronomen die unglaublich komplexe Welt der Bienen nicht minder spannend als der Blick in die unendlichen Weiten des Alls.

Finden wir jedenfalls.

Bienenvolk an der Sternwarte in Bamberg Lennart, Reinhold und Gabi bereiten die neue Beute vor Reinhold erklärt die Umsetzung des Volkes Reinhold zeigt Lennart den Umgang mit dem Smoker Gabi Loskarn mit Enkel Lennart Ableger in der Transportbeute Wir betrachten ein mit Bienen besetztes Rähmchen Die noch ungezeichnete Königin der Sternwartbienen Bienen auf Rähmchen Betrachten eines Wabenrähmchens mit Bienen Gabi Loskarn setzt ein Rähmchen in die neue Beute ein Lennart entfernt Wachsüberbau

 

Nominierung Bayerischer Umweltpreis 2015 für Bienen-leben-in-Bamberg.de

Logo Bayerische LandesstiftungDas Amt für Umwelt, Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Bamberg schlug unsere Privatinitiative für den Umweltpreis 2015 der Bayerischen Landesstiftung vor. Wir freuen uns sehr darüber und bedanken uns für das in uns gesetzte Vertrauen!

Wie über alles, was im Rahmen unserer Initiative passiert, berichten wir auch jetzt wieder offen über das Geschehen und die Zusammenhänge zur Nominierung. Das dient natürlich der Öffentlichkeitsarbeit unseres Bienengedankens, doch auch, damit andere engagierte Menschen und Verbände sich ein wenig Anregungen holen können. Damit nicht jeder das Rad neu erfinden muss. Denn die geschundene Natur und Kreatur braucht unsere Hilfe JETZT, nicht erst morgen.

Vorgehen zur Nominierung

Der Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung wird alljährlich ausgelobt und kann an Einzelpersonen oder an Gruppen, unabhängig von ihrer Rechtsform, in drei Kategorien vergeben werden. Mit Frist zum 31.03.2015 waren es rund 70 Einreichungen. Und so lief es bei uns ab:

Karl Fischer und Marianne Gebert, Agenda 21-Büro der Stadt Bamberg

Karl Fischer und Marianne Gebert, Agenda 21-Büro der Stadt Bamberg

Der Einreichung durch die Stadt Bamberg vorausgegangen war deren Bitte um unser Konzept, angefragt von Marianne Gebert aus dem Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit des Agenda 21-Büros. Da wir das Konzept ohnehin im Zuge unserer Hauptprojekte („Bamberger Schulbiene“, „Bienen-InfoWabe“, „Bamberger Lagenhonig“) immer wieder bedarfsgerecht aktualisieren, musste es hier lediglich gekürzt und an den Ausschreibungszweck angepasst werden. Außerdem arbeiteten wir noch etwas Text für einen Bewerbungsbogen zu.

Ergebnis der Tat

Damit endete auch schon unser eigenes Zutun in Sachen Umweltpreis-Bewerbung. Und da wir nicht wissen, ob wir zu den drei Auserwählten zählen werden, möchten wir im Vorfeld dazu mit der überraschenden Nominierung ein wenig hausieren gehen. Sprich: die Gelegenheit ergreifen, für eine Bienenstadt Bamberg zu werben und anderen eine Hilfestellung zu geben, falls sie selbst einmal „an der Reihe“ sind. Denn als netzwerkende Privatinitiative sind uns Eifersüchteleien oder ein Konkurrenzdenken fremd. Was zählt, ist das Ergebnis der Tat, und nicht, wer sie veranlasste oder ausführte, so unsere Einstellung.

Einbinden und sich einbinden lassenWestliche Honigbiene – apis mellifera

Über das Bienensterben zu informieren ist das eine. Konkret etwas dagegen zu unternehmen – und zwar kurz- wie langfristig – das andere.

Dazu benötigt man …

    – ein heißes Herz und einen kühlen Kopf,
    – eine nicht zu komplizierte, doch durchdachte Strategie …
    – für umsetzbare, konzertierte Taten sowie …
    – viele helfende Hände und …
    – den Schulterschluss mit Organisationen und Behörden, die jeweils ihre eigenen Vorstellungen, Pläne und Konzepte haben. Was anzuerkennen ist, auch, wenn es manches komplizierter erscheinen lässt.

Wertschätzendes Einbinden und Sich-Einbinden-lassen lautet daher unsere Devise, auch, wenn wir aus Zeitgründen (wir sind voll berufstätig) leider nicht überall dabei sein können. Doch über unsere wunderbaren Bienenpatinnen und -paten erhalten wir im Bedarfsfall umgehend Anschluss.

Bienen für eine funktionierende Stadtökologie

Natürlich geht mit Geld alles ein wenig schneller. Von daher wären wir entzückt, würden wir zu den Preisträgern gehören. Wir erfahren es voraussichtlich im Juli. Falls nicht – der Vertrauensbeweis der Stadt Bamberg an sich schon war uns eine freudige Überraschung, die unserer Wahl-Bamberger Seele gut tat. Diese wunderbare Stadt, in der wir uns seit 2008 geborgen fühlen und der wir etwas zurückzugeben möchten, nämlich die Bienen für eine funktionierende Stadtökologie, ist uns Ansporn und Verpflichtung zugleich.BLIB-Team / Foto © Elke Puchtler

Ihre Initiatoren von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Ilona Munique, Reinhold Burger… und im Namen aller Bamberger Bienen, summ-summ-summ!

Austausch auf natürlicher Ebene – Biene trifft Garten

Biene auf Wildtulpe„Honigbiene trifft Kräuterspiralgarten“, so der Artikel der Vereinszeitschrift „Natur & Garten“, darinnen die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de, die in Wort und Bild durch die Autorin, Dr. rer. nat. Elke Puchtler, aus Adelsdorf (bei Erlangen) mit einbezogen wurde.

Elkes Kräuterspiralgarten„Austausch, miteinander lernen, miteinander wachsen“, so das Motto der Eingangszeilen, die von der „Regionalen Partnerschaft“ zwischen der „Bamberger Schulbiene“ und der Heilpraktikerin und Kräuterkundigen berichten. Elke Puchtlers 820 qm großer Kräuterspiralgarten in Stammbach ist ein Hort für Insekten aller Art, natürlich besonders für Bienen. Genau wie ihr wunderbarer Aromagarten soll künftig auch unsere Bienen-InfoWabe als Initialzündung positiv auf andere wirken.

Screenshot ArtikelTreue Leser/innen unseres Blogs wissen, dass Dr. Elke Puchtler uns hier als Weblog-Autorin an ihrem immensen Wissen über Blühendes, Aromatisches und Heilendes teilhaben lässt. Und das, obwohl sie durch ihre häufigen „Gartenfahrten“ in den Frankenwald über ein nur geringes Zeitbudget verfügt, zumal sie ja auch noch ihre Naturheilpraxis im Landkreis Erlangen-Höchstadt führt. Dafür – und im Nachtrag des Artikels, der hier zum Download (aktualisiert 19 Uhr) vom Verlag und Autorin netterweise für unsere Leser/innen freigegeben wurde – herzlichen Dank!

Vom imkerlichen Beobachten bis zur Bienenforschung

Als ich am Ostersamstag unserer Bienenpatin Carmen Dechant das Osternest vorbeibrachte, suchte ich natürlich auch unser Volk „Heiliggrab“ auf. Carmen war besorgt, lagen doch etliche tote Bienen um die Beute herum. Auf dem schwarzen Vlies sind sie natürlich auffallender als auf bewachsenem Boden. Doch sind es wirklich zu viele?

Bienenbeobachtung

Tote und verklammte Bienen vor dem StockHingekniet und angestupst. Tatsächlich war ein guter Teil nur vermeintlich tot. Die Bienen hatten möglicherweise die Temperatur falsch eingeschätzt, bzw. es sanken die Grade vielleicht wieder, weil sich Wolken vor die Sonne schoben. Beim Rückflug könnte es ihnen schlicht zu kalt geworden sein, wodurch sie verklammten. Von den verstorbenen waren etliche wohl auch Winterbienen, deren Lebenszeit jetzt einfach zu Ende ging. Allerdings lagen ein paar der toten Bienen mit herausgestreckter Zunge da. Möglicherweise das Zeichen einer Vergiftung, aber auch von Wassermangel – hm, in dieser Gärtnerei eher nicht. Vereinzelt saßen Varroen auf den Bienenrücken, doch Verkrüppelungen oder Verfärbungen der Leiber waren nicht auszumachen. Gerochen habe ich auch nichts auffälliges.

Bienenvolk Heiliggrab BambergNach meinem ersten und zweiten Blick, der nichts definitives ergeben hatte, braucht es also einen dritten Blick. Genaues Beobachten und kühles Bewerten – das sind wichtige Tugenden als eine Grundvoraussetzung fürs Imkern, ergo eine gelungene Bienenpflege. Nun, kommende Woche ist es endlich warm genug, um das Volk erstmalig nach diesem langen Winter gründlich durchzusehen. Erst dann können wir näheres zum Zustand unserer Bienen sagen. Von den verstreuten Körperchen einmal abgesehen machte jedoch das Ein- und Ausflugsverhalten einen normalen Eindruck. Ich gehe jedenfalls mit dem Bauchgefühl, das keine unmittelbare Gefahr besteht, doch auch mit dem Gedanken „Nichts genaues weiß man nicht.“

Bienenforschung

Bienen sind ein weites Feld und noch längst nicht voll erforscht. Kürzlich geriet ich auf eine sehr schöne  Auflistung von Forschern und Forschungseinrichtungen zum Forschungsbereich nicht nur der Honigbiene, sondern auch im weiteren Sinne zu Insekten und Pestiziden auf dem Weblog Bee observer der Umweltwissenschaftlerin und Imkerin Jana Bundschuh. Auch zur internationalen Bienenforschung findet sich ein Eintrag.

Wir könnten beispielsweise alle toten Bienen einsammeln und nach Hohen Neuendorf ins Länderinstiut für Bienenkunde zur Laboruntersuchung schicken. Dort bräuchten sie eine exakte Menge von 100 Gramm Bienen. Am besten noch mit verdächtigen Trachtpflanzen, die eventuell als Vergiftungsquelle in Frage kommen könnten. Was sich in Bamberg eher schwierig bewerkstelligen ließe, müsste man hierbei in die umliegenden Gärten um begründeten Einlass bitten. Dafür ist das Sterben nicht dramatisch genug. Ganz abgesehen davon, dass es an der erforderlichen Anzahl der toten Bienen gefehlt hätte, ist so eine Untersuchung auch nicht gerade billig.
Nachtrag 10.03.2017: Kostenlose Untersuchungen sind mittlerweile möglich beim Bienengesundheitsdienst im Tiergesundheitsdienst Bayern e. V. (siehe auch unser Beitrag am 15.07.2015)

Bienenpatentreffen in der GärtnereiIch belasse es erst einmal bei meinem Bauchgefühl und geselle mich wieder zu meiner fleißigen Bienenpatin, die in der Zwischenzeit Pflanzen aussuchen ging – für eine andere Bienenpatin, Ruth Vollmar, die mit ihrem Gatten Josch hungrig nach fröhlichen Blumenfarben war. Sie sind fündig geworden, genau wie ich. Und unsere Bienen, die sich gierig auf erste Nahrungsquellen stürzen!

Gedenktag des Heiligen Ambrosius und ein Ostersuchbild

Am heutigen 4. April ist der Todestag des Heiligen Ambrosius, des Schutzpatrons der Bienen, Imker, Lebküchner, Wachszieher und des Lernens. Der politisch und juristisch wirkende spätere Bischof starb in Mailand im Jahr 397 und erhielt posthum den Ehrentitel „Kirchenvater“.*

Ambrosiusaltar an unserem StandWir laden allerdings nicht zu seinem Sterbetag, sondern alljährlich zu seinem Geburtstag in der Adventszeit am 7.12. ein und feiern diesen in Bamberg am Obstmarkt 10 als „BAmbrosiustag“ (siehe auch 2014 und 2013). Auch heuer natürlich wieder. Unsere evangelische Glaubenausrichtung ergänzend errichten wir ihm auch alljährlich zum Don Bosco-Weihnachtsmarkt im Josefsheim eine kleine Gedenknische. Aber bleiben wir doch lieber erst noch im schönen Frühjahr …

Da wir gerade in der Osterzeit nahe am Tier sind – ob Lamm, Küken(vorstufe) oder Hase – wollen wir natürlich einen Gang zu unseren Bienenvölkern unternehmen. Dabei werden wir für einen unserer Bienen-Standortgeber, Marcus Jungbauer und Stefanie Sennefelder, ein kleines Osterkörbchen am Rinnersteig verstecken, zumal sie mit Bravour ein Rätsel aus einer internen Rundmail gelöst hatten. Und darum ging es:

Ostersuchbild

Ostersuchbild1. Wie heißt die erste Trachtpflanze im Frühjahr?
2. Wer nascht auf dem Foto gerade an ihr?
3. Für Bambergkenner: Vor welchem Gewässer wurde das Foto aufgenommen?

Zusatzfrage 4. Was wurde noch vor Ostern von uns bei der Stadt Bamberg abgegeben?

Viel Spaß nun auch allen Bloglesern beim Rätseln, und zu gewinnen gibt es – vielleicht – eine neue Erkenntnis, die Ihnen künftig quasi „die Augen öffnet“.

Frohe Ostern wünschen allen herzlich!
Ilona Munique und Reinhold Burger, Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

*Aus Wikipedia

Zweite Runde für die Bienenpatin Sabine Saam 2015/2017

Bienenpatin Sabine Saam, BaunachEine Bienenpatenschaft bei der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de dauert für gewöhnlich zwei Jahre. Sabine Saam ist seit August 2013 dabei und setzt vorzeitig vor der Beendigung im Juli ein klares Zeichen, dass sie eine zweite Patenrunde mit uns eingehen will.

Darüber freuen wir uns sehr und nehmen dies zum Anlass für ein Interview mit ihr, das wir schriftlich miteinander führten.

Was hast du in der Zeit deiner Bienen-Patenschaft bei uns / mit uns erlebt?

Sabine Saam und Reinhold Burger im Garten Villa Dessauer bei den BienenSabine Saam: Der Honigschleudertag im Juli 2014 bleibt mir besonders in Erinnerung.
Es war ein wunderschöner, warmer Sommertag und wir treffen uns um 10 Uhr bei den Bienen im Garten der Villa Dessauer. Ilona und Reinhold bringen jede Menge an Ausrüstung mit um die Waben zu entnehmen. Ich stehe daneben und beobachte alles mit großem Interesse.

Ilona ermuntert mich nach dem Motto “selbst ist die Frau“ , ich soll auch mal eine Wabe entnehmen. Huch, das ist doch viel zu schwer für mich, denke ich mir. Dass dem nicht so ist, beweisen mir die beiden schnell und gehen mir gerne zur Hand.

Sabine Saam mit HonigwabeStolz halte ich meine selbst gestochene Wabe in die Kamera. Gemeinsam entnehmen wir alle Waben, verpacken sie und machen uns auf den Weg zum Schleudern. Normalerweise wird am Obstmarkt geschleudert, im 3. Stock, unerreichbar für mich. Deshalb freut es mich besonders, dass an diesem Tag der „Honigraum vom Obstmarkt“ umgezogen ist in das Haus von der „Schutzgemeinschaft Alt Bamberg“ am Schillerplatz.

Infotisch zum Honigschleudertag im Raum der Schutzgemeinschaft Alt-BambergAls ich den Raum betrete, bin ich total geflasht. Ilona und Reinhold haben ihr ganzes Equipment mit dem Handwagen vom Obstmarkt, 3. Stock, an den Schillerplatz geschafft und den Raum, den die Schutzgemeinschaft Alt-Bamberg für heute zur Verfügung gestellt hat, wunderschön dekoriert. Frische Sonnenblumen strahlen mir entgegen, alle Infotafeln hängen an den Wänden, die Schleuder ist auf Hochglanz poliert und ich bin echt den Tränen nahe. Alles, damit ich in barrierefreier Umgebung mitmachen kann.

Sabine Saam mit komplett entdeckelter HonigwabeNa dann, los geht’s. Entdeckeln der Waben. Ilona gibt mir die „historische“ massive Entdeckelungsgabel und meint, ich soll damit vorsichtig das Wachs von den Waben entfernen. Puh, ganz schön schwer das Gerät für meine eingeschränkte Muskelkraft. Ilona lächelt verschmitzt und zieht einen nagelneuen, gewichtsoptimierten, strahlendgelben „Rechen“ aus der Tasche mit den Worten: „Es gibt nichts Wichtigeres als das passende Werkzeug, dann läuft die Arbeit wie geschmiert!“ Ich strahle und weiter geht’s, eine ganze Zarge entdeckle ich voller Stolz.

Sabine Saam wirft die Honigschleuder für die Jungfernernte des Villa Dessauer-Honigs anBeim Schleudern ist es nicht anders. Erst denke ich – ob ich das kann?, aber Ilona und Reinhold ermuntern mich ständig und so summt die Schleuder, angetrieben durch meine Muskelkraft, wie ein Bienenstock.

Sabine Saam beim HonigabfüllenDer goldgelbe Honig fließt in die Gläser, ich assistiere beim Abfüllen und bin stolz. Auf die Bienen, auf Ilona und Reinhold und auf mich. Welch‘ schöner Tag, welch‘ tolles Erlebnis!

Das fanden übrigens auch Johannes Michel und Lena Thiem von der Online-Zeitung „Nachrichten am Ort“, die den Tag begleiteten und ausführlich in ihrer Sonderthemenserie „Bio oder regional“ darüber berichteten. Später ist sogar der Kosmos-Verlag des Ratgebers Imkern – rückenschonend und kraftsparend  (Autoren: Friedrich Pohl und Jörg Knuppertz) auf uns aufmerksam geworden. Natürlich hatten wir alle nichts dagegen, dass unsere Fotos in ihrem geplanten Buch Eingang fanden. [Wir berichteten]

Liebe Sabine, wie schön, durch deine Augen den tollen Tag noch einmal zu erleben. Auch uns hat es wahnsinnig gut gefallen, vor allem, wie tough du alles angegangen bist!

Was war dir in den letzten zwei Jahren deiner Patenschaft besonders wichtig?

Sabine: Andere für das Thema „Bienen“ zu sensibilisieren, was mir wohl auch gelungen ist, gerade über das Medium Facebook. Ich treffe FB-Freunde in der Fleischwelt und sie kommen mit mir zum Thema Bienen ins Gespräch … [hier die Fb-Adresse von Sabine Saam]

Wenn dich jemand fragt, warum du Bienenpatin bist, was antwortest du?

Sabine: Ich bin Bienenpatin aus Überzeugung!

Was nimmst du aus dieser ersten Patenzeit für dich persönlich mit?

Sabine: Ganz viele neue Kontakte zu netten, engagierten Menschen und jede Menge Wissen in Bezug auf die Bienen und die Imkerei

Konntest du in deinem Umfeld eine Entwicklung in Bezug auf das Bienenthema feststellen?

Sabine: Ja, definitiv. Zum einen nehme ich viel intensiver wahr, wenn Bienen um mich herum summen und ich werde auch sehr oft auf die Initiative angesprochen und gebe gerne Auskunft.

Gibt es etwas, was du dir für deine neue Bienenpatenperiode vorgenommen hast?

Sabine: Die letzten zwei Jahre sind im Flug vergangen, das lag wohl an den vielen und neuen Eindrücken. Vorgenommen habe ich mir, dass die Bienen nach wie vor Teil meines Lebens und Engagements sind und bleiben.

Was wünschst du dir für die zweite Bienenpaten-Zeit von uns?

Gruppenbild der Igel- und Bienengruppe Kita St. Oswald BaunachSabine: Weiterhin so viele tolle Informationen und auch Mitmach-Aktionen.

Ich würde außerdem gerne einen Schulbienenbesuch in der Klasse meines Neffen realisieren und finanzieren. Er ist in der 1. Klasse in der Schule in der Lichteneiche und hat der Lehrerin ganz stolz von der Schulbiene erzählt. Hol- und Bringservice wie bei der Kita-Aktion in Baunach biete ich gerne wieder an.

Liebe Sabine, wir freuen uns, bald wieder etwas gemeinsam mit dir in Sachen Bienen und Nachwuchsförderung auf den Weg zu bringen! Vielen Dank für dieses Interview mit dir!