Neue Standorte „Weide“ und „Schiffbauplatz“

Eine Königin für Bienenpatin Felicitas SauerUnsere Initiative hat Zuwachs bekommen. Neben den Standorten Wildensorg / Rinnersteig, den Buger Wiesen, Gärtnerstadt / Heiliggrab und der Inselstadt / Villa Dessauer können Feinschmecker und Bieneninteressierte jetzt auch Honig aus bzw. Lehrbienenstandbesuche in der „Weide“ und dem „Schiffbauplatz“ erwarten, jeweils auf der Inselstadt. Allerdings wohl erst im nächsten Jahr, wenn aus den Ablegervölkern hoffentlich prächtige und robuste Wirtschaftsvölker geworden sind, die sich den interessierten kleinen und großen Besuchern gewachsen zeigen.

Erhalt der Bienen- und Insektenwelt durch Jungimker

Nikolaus und Reinhold untersuchen vollbesetzte RähmchenAlle vier bisherige und die zwei neuen Standorte zeichnet aus, dass sie in interessanten Trachtgebieten stehen und – außer der Buger Wiese – für den VHS- und Schulbienenunterricht nutzbar sind. Der „Bamberger Lagenhonig“, der hier geerntet wird, ist quasi nur ein leckeres Nebenprodukt einer weitaus größeren Botschaft: dem Erhalt der Bienen- und Insektenwelt und deren dringend notwendige Bestäubungsleistung – für die traditionelle Gärtnerstadt Bamberg nicht wegzudenken. Dazu braucht es verständnisvolle Erwachsene, die regionalen Honig kaufen und interessierte Kinder und Jugendliche, die später einmal Jungimker werden sollen. Das ist unser Ziel.

Neuer Standort „Schiffbauplatz“

Zwei Völker am Schiffbauplatz bei Bienenpatin Ruth VollmarBamberger Lagenhonig, Lage "Inselstadt / Schiffbauplatz"Der Standort „Schiffbauplatz“ erhielt sogar überraschend zwei Völker, nachdem am gleichen Tag der Aufstellung des Ablegers ein Teil des Volkes in den nachbarlichen Pflaumenbaum geschwärmt ist [wir berichteten]. Patin Ruth Vollmar (Stadt Bamberg, Leiterin der Wirtschaftsförderung) hat nun zwei Völker in ihrem Garten, die nächstes Jahr für Lehrbienenstandsführungen fungieren werden. Das zweite Volk ist unserer Bienenpatin Sabine Gründler (Inhalberin der Gärtnerei Böhmer) zugedacht, da das letztjährige Ablegervolk leider durch das kalte, regenreiche Frühjahr nicht gedeihen konnte.

Neuer Standort „Weide“

Gruppe beim Ableger umhängenBamberger Lagenhonig, Lage "Inselstadt / Weide"Am Standort „Weide“ ist Meike Winnemuth die Bienenpatin. Sie wird ihr Volk im Mai besuchen kommen, unternimmt die Hamburger Jorunalistin und Autorin derzeit doch eine Deutschlandreise, die sie auch für einen Monat lang nach Bamberg führen wird. Auch ihr Patenvolk vom letzten Jahr hatte das Schicksal ungünstiger Witterung ereilt. Um so mehr freuen wir uns heuer auf das genaue Gegenteil – einem frühen Frühlingsstart mit viel Sonnenschein. Für den etwas schattigen Standort „Weide“ ideal. Unser Dank geht an Gabriele Loskarn, die ihren Garten zur Verfügung stellt!

Ableger am alten Standort „Buger Wiese“

Nikolaus und Reinhold tragen den AblegerkastenNikolaus Hofmann, unserem Imkervater und 2. Vorsitzenden des Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. brachte uns außerdem einen Ableger für den bereits seit 2012 eingeführten Standort „Buger Wiese“. Er ist der Ersatz für den Ableger von Bienenpatin Felicitas Sauer aus dem vergangenen Jahr.

Das heißt, wir haben nun 10 Völker zu versorgen und 4 davon sind bereits jetzt als Lehrbienenstand für Schulen einsatzbereit, 3 weitere Völker werden im Rahmen der Honigschleudertage für Gruppenbesuche genutzt. Siehe hierzu auch unter Aktivitäten und Termine.

 

 

Einen Schwarm einfangen – Glück im Unglück

Reinhold und Nikolaus mit Ablegerbeute

Am Morgen noch vollzählig – das Ablegervolk für Bienenpatin Ruth Vollmar

Aufregung am Schiffbauplatz – kaum war der Ableger für Bienenpatin Ruth Vollmar frühmorgens im Garten an der Regnitz aufgestellt, schon ist das Volk am Nachmittag in einem nahen Pflaumenbaum eingeschwärmt!

An sich war für den Mittag eine Weiselkontrolle und Brutraumerweiterung vorgesehen, da sich das Volk in diesem tollen Frühjahr explosionsartig vermehrte und die Zarge reichlich gefüllt war. Doch ein dienstlicher Termin und dann auch noch ein geplatzter Reifen an unserem Handkarren verhinderte ein rechtzeitiges Kommen.

Doch schließlich wendete sich das Blatt …

Schwarmtraube im Zwetschgenbaumgeäst

Das Schwarmvolk im Zwetschgenbaumgeäst

… und Glück reihte sich an Glück. Der Nachbar, auf dessen Baum das Volk friedlich saß, war zuhause und sperrte sogleich das Gartentor auf, so dass wir ungehindert zur Tat schreiten konnten.

Blick vom Schiffbauplatz zur Michaelskirche und StadtarchivAuch eine Leiter mit ausreichender Länge stand griffbereit, und das war gut so, hatte sich der Schwarm doch in höchste Höhen verzogen. Kein Wunder, bei so einem schönen Ausblick auf das Kloster Michaelsberg … auf den wir natürlich nicht mehr sonderlich achteten, hatten wir doch nur noch Augen für die Schwarmfang-Aktion.

Gelegenheit nutzen

Der Ersteller des Ablegers, unser Imkervater Nikolaus Hofmann aus Burgebrach, der ohnehin noch einmal nach seinen „Kindern“ schauen wollte, pflückte die Abtrünnigen gleich selbst, so dass wir die Gelegenheit zum Filmen und Fotografieren nutzten. Und auch, den gebannt Zuschauenden Rede und Antwort zu stehen, die bis dato noch nie so einem Spektakel beigewohnt hatten. Und damit das auch andere nachverfolgen können, hier das Video:

Das Spektakel …

Nikolaus steigt hoch zum Schwarm

Nikolaus steigt mit Schwarmkasten hoch

… indes ging reibungslos vonstatten. Nicht einmal mit Wasser sprühte Nikolaus die Bienentraube ein. Doch wenigstens einen Hutschleier zog er sich noch rasch über. Ein paar Mal kräftig am Ast geschüttelt, und schon purzelte das Volk in den schmalen, leichten Schwarmfangkasten.

Zwar bildete sich nach kurzer Zeit erneut eine Traube im Geäst, doch werden die Nachzüglerbienen bald feststellen, dass ihre Königin bereits wieder an anderer Stätte sitzt und werden ihr nachfolgen. Denn auch das war Glück, dass wir einen leeren Kasten mit Rähmchen bestückt in petto hatten, in die wir das frischgeborene Volk einsetzen („einschlagen“, so der Fachausdruck) konnten.

Das Equipment fürs Einfangen

  • 1 Imker oder beherzten anderen Menschen
  • 1 standsichere Leiter
  • 1 Schwarmfangkasten oder einen Eimer mit Deckel
  • 1 Wassersprühflasche, falls zur Hand
  • 1 mit Rähmchen bestückte Zarge (Bienenkasten, Beute)
Niklaus Hofmann schlägt den Schwarm in eine freie Zarge ein

Niklaus Hofmann schlägt den Schwarm in eine freie Zarge ein

Nun müssen wir aber wirklich neue Beuten nachkaufen, es war unsere allerletzte freie. Wie immer hoffen wir darauf, dass sich Bienenpaten für den Ankauf finden, die dafür auch schöne Gegenleistungen bekommen. So wie Ruth Vollmar, die sogar eine kostenlose Lehrstunde in Sachen „Wie fange ich einen Bienenschwarm ein?“ erhielt und nun statt einem gleich zwei Völker in ihrem Garten stehen hat.

Klara, Reinhold Burger und Patin Ruth vor den zwei Bienenkästen

Geschaffft! Aus eins mach zwei! Klara, Reinhold und Patin Ruth freuen sich!

Ach ja, die Frage kommt zwangsläufig: „Wie hoch war die Anzahl der Stiche?“

Also, wir, die wir direkt dabei standen und zusahen, erhielten KEINEN einzigen. Lediglich Nikolaus, der ohne Schutzanzug tätige Schwarmeinfänger, hatte einen abbekommen. Doch da war der Schwarm bereits gepflückt und am Boden, wie man im Film gut sehen kann. Und mal ehrlich: wenn der Preis für ein neues Volk lediglich aus einem Stich besteht – also, das lässt sich wirklich hinnehmen!

P. S.: Es würde uns interessieren, wann der 1. Bienenschwarm in Bayern in diesem Jahr gesichtet wurde! Das Kommentarfeld steht für Meldungen zur Verfügung!

Ganz in Weiß! Pretzfelds Blütentraum!

Blühende Obstplantagen bei PretzfeldEines der größten Kirschanbaugebiete Europas – Pretzfeld, am südlichen Rand der Fränkischen Schweiz im Landkreis Forchheim gelegen, ist derzeit ein Traum in Weiß. Von weither kommen Gäste, um sich dieses 200.000 baumstarke Obstblütenspektakel anzusehen.

Bienenbeuten unter Obstbaumblüte035-Apfelbluete-FraenkischeWir wollten wissen, ob der zarte Duft auch genügend Bienen anzuziehen imstande ist. Unser imkerlich geschärftes Auge entdeckte entlang des Fahrrad- und Wanderwegs von Pretzfeld (erreichbar ab Forchheim stündlich mit der Agilis-Bahn) nach Eggloffstein etliche Bienenbeuten und -häuser, vor denen es emsig summte. In den Bäumen selbst jedoch sind die wichtigen Bestäuber nur vereinzelt zu sichten. Es könnten unseres Eindrucks nach ruhig ein wenig mehr sein.

Wie schmeckt ein Obstblüten-Honig?

Wildensorg ObstbaumblüteUnser eigener obstbaumnaher Standort in Wildensorg am Rinnersteig hatte im vergangenen Frühjahr keine Kostprobe erbracht, da es zur Zeit der Blüte ständig zu kalt war und regnete. Erst im Laufe des Frühsommers konnten unsere Bienen damals eintragen und wir daher erst Ende Juli schleudern. Viel zu spät, doch extrem lecker und durch den Wiesensalbei und Weißklee sehr würzig schmeckend, hat er für die entgangene Obstbaumblüte reichlich entschädigt.

Apfelblühte in der Fränkischen SchweizTja, und heuer stehen unsere beiden Wildensorger Völker zur vollen Blütezeit interimsweise in den Buger Wiesen, denn wir mussten sie kurzfristig aus dem bisherigen Standort entfernen. Sie werden jedoch in einer Woche auf ein Nachbargrundstück zurückgestellt. So erfahren wir also wohl erst 2015, wie unser „reiner Obstblütenhonig made in Bamberg“ schmecken wird.

Weitere „Bamberger Lagenhonige“ und ihre Ingredenzien.

Umzug der Wildensorger Völker

Buger Bienen vor blühender HeckeKurzfristig mussten wir unsere beiden Völker aus ihrem bisherigen Standort in Wildensorg abziehen. Grund ist ein Umzug der Bienenstöcke auf das Nachbargrundstück. Den hatten wir ursprünglich für den Winter geplant, doch wegen der anhaltend warmen Wetterlage konnten wir ihn nicht durchführen.

Bienen sind ortstreu. Verstellt man den Stock suchen die Bienen am alten Standort nach ihrem Zuhause. Nur im Winter, nach einer Flugpause von mindestens drei Wochen im Dezember oder Januar prägen sich die Bienen bei ihrem Reinigungsflug die Umgebung neu ein. Während der Flugpause und vor dem ersten Reinigungsflug kann man also auf einfache Weise ein Volk auf einen nahe gelegenen neuen Platz verstellen.

Wie gesagt, der Winter war so warm, dass unsere Bienen keine drei Wochen ununterbrochen im Stock blieben. Daher brachten wir die beiden Völker aus ihrem bisherigen Fluggebiet in die Buger Wiesen. Dort, am Standort unserer anderen beiden Völker, verlernen sie ihren gewohnten Weg, bevor sie wieder zurück nach Wildensorg an den neuen Nachbarstandort zum bisherigen verlegt werden.

Zwar meinte ein an sich erfahrener Imker, dass sie sich schon nicht verfliegen würden, hätten wir sie einfach die paar Meter weiter versetzt, doch wollen wir das nicht riskieren. Wir hatten ja schon einmal beobachtet, wie Bienen auf ihr Einflugloch fixiert sind. Im Video sieht man, dass das auf wenige Zentimeter genau geht. Es wäre nicht das erste Mal, dass das Volk wenige Meter vor dem Stock seine alte Heimat sucht.

Also erst einmal raus aus dem gewohnten Flugradius, der etwa 3 km beträgt. Die frisch geschlüpften Sommerbienen gewöhnen sich gleich an den Zwischenstandort, während die alten Winterbienen, die sich noch an ihr früheres Zuhause erinnern könnten, doch langsam weniger werden.

In etwa vier Wochen geht es zurück nach Wildensorg an den Rinnersteig. Bis dahin locken die leckeren Blüten der Schlehe, siehe Foto oben.

Geschichte eines Rück-Umzugs von Bienenvölkern[Aktualisierung 23.04.2014] Rückumzug der Wildensorger Bienenvölker am 18.04.2014. zum neuen Standort vollbracht.

Der Regen schreckt den Paten nicht …

Reinhold Burger und Michael Alt mit Bienenpatenbeute

Reinhold Burger und Michael Alt mit Bienenpatenbeute

… und so wanderten wir mit unserem Bienenpaten und Freund, Michael Alt aus München, zu seinen Bienen nach Wildensorg hinauf. Die erste Begegnung mit den von ihm als „Deluxepate“ namentlich zugeeigneten Volk verlief feucht, aber fröhlich. „Macht’s gut, seid fleißig, und ich will von euch Klagen hören!“ verabschiedete sich Michael am Ende. Denn es kommt ihm sehr entgegen, dass wir sein Volk als ein recht eigenwilliges, leicht chaotisches Volk charakterisierten, welches sich so gar nicht lehrbuchmäßig verhalten will, durchaus aber ertragreich ist. Gerne bauen sie, trotz angemessener Rähmchenvorgabe, wild durcheinander und ihr Verhalten, auch im Regen auszufliegen, ist mehr als ungewöhnlich. Während in der Nachbarbeute sich zeitgleich alles ruhig verhält und kaum ein Bienlein seine Nase zurm Flugloch hinaus reckt.Reinhold Burger und Michael Alt mit Bienenpatenbeute

Lecker Honig schleckenMichael teilt sich die Patenbeute, bis wir – trotz aller Eigensinnigkeit des Stammes – einen Ableger daraus bilden werden, mit der Bienenpatin „der ersten Stunde“, Elisabeth Burger. Ihr wird ein besänftigender Einfluss auf die „Rinnersteiger, links“ nachgesagt. Wie auch immer, sie sind so gut drauf, dass wir sogar schon etwas Honig probieren konnten. Wir würden es allerdings lieber sehen, sie würden nicht so viel eintragen, sondern sich um ihr Brutgschäft kümmern. Bereits im letzten Jahr musste Reinhold einige Waben aus dem Brutraum in den Honigraum hochhängen, damit wieder Platz, und damit ein Anreiz für Nachkommenschaft, geboten war.

Bienenpatenbeute von Michael Alt und Elisabeth BurgerWer ebenfalls einmal einen Blick in das faszinierende Krabbeln werfen möchte, hat am 18. April Gelegenheit dazu. Unter dem Motto „Wie geht es euren Völkern im April?“ verrichten wir gemeinsam Arbeiten an den Patebeuten. Bei diesem Termin geht es um das Aufsetzen des Honigraums.

Für unsere Bienenpaten sind die beiden Touren, die auch kombiniert möglich sind, natürlich wieder kostenlos!

Nachhall „Wie geht es euren Völkern im März?“

Vergangenen Samstag wagten wir trotz schaurigem Wetter einen Blick in die Beuten von Bienenpatinnen Carmen Dechant und Dr. Regina Hanemann. Unter dem Motto „Wie geht es euren Völkern im März?“ verrichteten wir an den letztjährigen Ablegern der Standorte „Gartenstadt/Heiliggrab“ und „Inselstadt/Villa Dessauer“ die zweiten Frühjahrsdienste. Die ersten Maßnahmen waren „Mäusegitter entfernen“ und „Totenfall auskehren“. Nun folgte, gemeinsam mit Patin Carmen und Gatte Michael Dechant sowie (neuer) Bienenpatin Conny mit ihrem Mann Dieter Kopp (vom Malort), das Aufsetzen des zweiten Brutraums. Ab diesem Jahr zählen die Völker zu den „Großen“, sprich: Wirtschaftsvölkern. Honig geerntet wird allerdings erst im Frühsommer, bis dahin heißt es noch: kräftig wachsen und eintragen!

Die Standorte im Vergleich

Das Domizil in der Hofstadtgärtnerei erweist sich dabei offensichtlich als genau so günstig für die Volksentwicklung wie das an der Stadtgalerie Villa Dessauer, die wir im Anschluss zusammen mit (ebenfalls unserer neuen) Bienenpatin Ruth Vollmar (Leiterin Wirtschaftsförderung) nebst Tochter Klara und Freundin erweitert hatten. Ganz klar, dass wir dabei auch direkte Vergleiche ziehen, was das Wachstum der Bienen anbelangt. Das Ergebnis:

v.l.n.r.: Dieter Kopp, die zwei Bienenpatinnen Conny Kopp und Carmen Dechant, Imker Reinhold BurgerWas es in der Hofstadtgärtnerei an vermehrtem Blütenreichtum gibt, machen es an der Villa Dessauer die etwas höheren Innenstadt-Temperaturen wieder wett. Obwohl die Hofstadtgärtnerei zwar mehr Sonne an die Beute lässt, ist sie durch die ausgesetzte Lage mit viel unbebautem Grund rundherum doch vor allem in den Morgen(ausflugs)stunden kühler. Die Villa hingegen ist sehr verschattet, allerdings eben auch geschützter. Zum Gedeihen der Völker sagt die Standortfrage jedoch nicht alles aus.

Ein weiterer Wachstumsfaktor ist die Abstammung der Völker. Beides übrigens die Rasse Carnica, also die „Kärntner Biene“. Das Gärtnerstadt-Volk wurde aus einem starken, lehrbuchbraven Ableger unseres Wildensorger Bienenpaten Michael Burger gebildet. Das Villa-Dessauer-Volk aus dem selben Standort, allerdings aus dem – ebenfalls starken, jedoch sehr eigenwilligen, um nicht zu sagen, aufmüpfigen – Volk von Patin Elisabeth Burger.

Bienenpatin Ruth Vollmar mit Tochter Klara (li.) u. Freundin

Bienenpatin Ruth Vollmar mit Tochter Klara (li.) u. Freundin am Patenvolk von Dr. Regina Hanemann (nicht im Bild)

Das Patenvolk von Dr. Regina Hanemann an der „Villa Dessauer“ bekam Besuch von unserer (ebenfalls neuen) Bienenpatin Ruth mit Tochter Klara Bretschneider und Freundin Luisa.
Dieser Ableger hatte aufgrund der schlechten Witterung zur Zeit des Hochzeitsfluges im vergangenen Jahr einen schlechten Start. Erst der dritte Versuch war erfolgreich. Und dennoch ist das Volk ein klein wenig stärker als das Volk in der Gärtnerstadt. Unsere Theorie ist, dass das Ursprungsvolk einen ungemeinen Lebenswillen an den Tag legt und sich von nichts und niemanden, auch nicht von ihren Imkern, allzu viel vorschreiben lässt. Eine leicht „wilde“ Ausprägung scheint also züchterisch durchaus Vorteile zu haben. Nun ja, das ist, wie gesagt, nur unsere Theorie, die auf Beobachtung basiert und ganz sicher auch angezweifelt werden darf.

Unzweifelhaft hingegen ist, dass beide Völker wetterbedingt in diesem Jahr ihrer Zeit voraus sind und wir – ich wage es zu prognostizieren – reichlich und frühen Honig ernten werden. Und wie die Unterschiede schmecken werden, darauf sind wir und unsere Bienenpaten sehr, sehr gespannt!

Wenn auch Sie einen Blick in die Beuten werfen möchten, so heißt es in einem Monat wieder:

„Wie geht es euren Völkern im April?“

Anlass? Arbeiten an den Patenbienen
Wo? Tour 1: Buger Wiesen und Wildensorg-Rinnersteig, Einkehr Gasthof Heerlein, Tour 2: Heiliggrab und Villa Dessauer. Genauen Ablauf und Stationen bitte erfragen.
Wann? Karfreitag, 18.04.2014
10.00 Uhr
Abfahrt Obstmarkt 10
13.00 Uhr Abfahrt Gasthof Heerlein
Ende gegen 15.30 Uhr
Was? Aufsetzen Honigraum
Kosten? Gegen Spende; Für unsere Bienenpat(inn)en kostenlos!
Weitere Informationen? Nur gegen Voranmeldung bis 14.04.2014

Totenfall – ein Fall für starke Nerven

TotenfallVor allem Jungimker stellen sich oft die Frage, wie viel Totenfall im Frühjahr normal ist. Zur allgemeinen Beruhigung: eine Handvoll kann das durchaus werden. Besonders traurig sehen die Bienlein vor dem Stock aus, wenn sie noch ihre Pollenhöschen tragen. Heuer ist es ein besonders zeitiges Frühjahr, und so manche Winterbiene, die ja schon etwas älter ist, schafft es nicht mehr ins Flugloch zurück und sinkt ermattet nieder. Manche verklammen wohl auch. Das heißt, sie fliegen bei Wärme los, kommen jedoch heim und es ist schon reichlich abendkühl. Beim Anlanden ruhen sie sich kurz aus – und das war’s dann.

Totenfall ausräumenMäusegitter weg, Totenfall ausgeräumtDamit das Flugloch nicht von innen verstopft, lassen sich bei der Frühjahreskontrolle und dem Entfernen des Mäusegitters mit einem Stöckchen die toten Bienen heraus holen. Meist jedoch wirft das Volk ihre Toten selbst zum Flugloch heraus.

KippkontrolleZu den Frühjahrsarbeiten gehört es, dass die Beuten angehoben werden. Wer schon ein wenig Bescheid weiß, fühlt gleich, ob noch genügend Futter vorhanden ist. Gut, wenn mehrere Bienenwohnungen nebeneinander stehen, so hat man eine Vergleichsmöglichkeit.

Offene BeuteAnsonsten hat unser Blick in die Beuten der Buger Wiesen neun mit Bienen besetzte Wabengassen erspäht. Fünf bis sieben sind an sich normaler Schnitt, also alles bestens da draußen. Kommenden Samstag erfahren unsere Bienenpaten, wie es in den Beuten der Gärtnerstadt / Heiliggrab und an der Villa Dessauer aussieht. Auch Gäste sind willkommen. Mehr Info unter Aktivitäten und Termine.

Neujahrsspaziergang nach Bienenhausen

Milbenauszählung Buger Wiesen

Milbenauszählung Buger Wiesen

Klar drängte es uns, im neu gestarteten Jahr nach unseren Völkern zu schauen. „Alles ruhig in Bienenhausen, Ortsteile Bug und Wildensorg“ konnten wir erleichtert feststellen. Die Hörprobe ergab ein feines, sehr leises Grundsummen, unterbrochen von etwas lauter zu vernehmenden Einzel“stimmchen“.

Milbenauszählung HeiligGrab/Hofstadtgärtnerei

Milbenauszählung am Standort HeiligGrab/ Hofstadtgärtnerei

Die Windeln aus der letzten Oxalsäurebehandlung ergaben wie erwartet einen hohen Befall an Varroen. Zwischen 50 und über 100 winzig-runde, braunglänzende Pünktchen zählten wir auf dem weißen Plastikeinschub. Dass die Völker während der Behandlung damals tatsächlich brutfrei waren, sahen wir daran, dass wir nur dunkle Milben und keine hellen Tochtermilben zu finden waren. Ein gutes Zeichen!

Die Oxalsäurebehandlung erfolgte übrigens am 17.12.13. In der ersten Woche fallen 80% der Milben. Die Säure wirkt allerdings noch vier Wochen nach.

Windel mit Varroamilbenfall, Wachsteilchen und Kot

Windel mit Varroamilbenfall, Wachsteilchen und Kot

Gut zu sehen auch, wo genau das Volk zusammenhockt. Hellgelbe Wabenteilchen erzählen außerdem davon, dass die eine oder andere Honigwabe aufgebrochen wurde, um den Hunger zu stillen. Einige wenige dunkle Kotflecken (am linken Rand) zeugen wohl davon, dass die Säurenbehandlung auch anstrengend für unsere Bienen sein kann und sie durchaus mit Durchfällen zu kämpfen haben. Aber das ist weniger schlimm, als sich durch die Varroen das Blut absaugen zu lassen. Wie gut auch, dass unsere Bienen diese milden Wetterlage hin und wieder nutzen können, um außerhalb des Stockes ihr Geschäft zu verrichten.

 

Weihnachtsausflug unserer Bienen

Winter in den Buger WiesenWeihnachten! An sich sollten jetzt die Bienen friedlich in ihrer Traube feiern. Aber nein, sie scheinen es noch nicht bemerkt zu haben, dass Winterpause ist. Viel zu warm zum Kuscheln, sie fliegen emsig rein und raus, und gebrütet wird offensichtlich auch schon wieder. Wie gut, dass wir sie kürzlich noch gegen die Varroamilbe behandeln konnten.

Doch uns Menschen wünschen wir nunmehr eine friedvolle Weihnachtszeit, versöhnt mit allen und allem, was uns in diesem Jahr belastet und unglücklich gemacht hat. Denn jeder neue Tag, jedes neue Jahr hält ein Versprechen bereit, dass das Leben weiter geht, auch, wenn es manchmal eine Atempause, einen inneren Wechsel oder gar einen Neubeginn braucht – ob bei Mensch, Tier oder Natur.

In diesem Sinne grüßen euch Bienenfreunde herzlich

Ilona Munique und Reinhold Burger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Oxalsäurebehandlung überlebenswichtig

Wintertraube Ediths Volk Buger Wiesen

Ediths Volk, Buger Wiesen

Vergangene Woche gab es einen einzigen optimalen Tag zur allfälligen Oxalsäurebehandlung. Diese überlebenswichtige Maßnahme nahmen wir in den frühen Morgenstunden vor, als die Temperaturen um die Minusgrade dafür sorgten, dass sich die einzelnen Bienen zu einer dichten Traube zusammen kuschelten. Denn die aufgetröpfelte organische Säure sollte möglichst gleichmäßig auf allen Leibern verteilt werden. Und das gelingt am besten, wenn sich die Bienen gegenseitig berühren und belecken.

Völker Buger WiesenDie Oxalsäurebehandlung sollte auch nach Möglichkeit noch vor der Wintersonnenwende am 21.12. erfolgen. Denn die Bienen spüren es sofort, sobald die Tage wieder länger werden und fangen zuweilen, wenn es einigermaßen warm ist (also leider jetzt) schon wieder mit dem Brüten an. Da die Oxalsäure nicht in die verdeckelten Waben reicht, in welchen sich die Varroamilben bevorzugt zu ihrer eigenen Vermehrung aufhalten, wäre im ungünstigsten Falle die Behandlung weitestgehend nutzlos.

Buger WiesenWohl also dem Imker, der spontan nach Wetterlage die Behandlung einleiten kann. Reinhold als selbständiger Geograph konnte sich am 17.12. am frühen Morgen relativ spontan zu unseren vier Standorten nach Wildensorg, in die Buger Wiesen, zur Heiliggrabstraße in die Hofstadtgärtnerei Dechant sowie zur Villa Dessauer machen, wo die Rundtour nach dreieinhalb Stunden um 10 Uhr nach sechs Völkerbehandlungen glücklich endete.

Carmens Volk Gärtnerstadt-Heiliggrab / Hofstadtgärtnerei

Christinas Volk, Buger Wiesen

Winter in der Hofstadtgärtnerei Dechant, BambergEs war dies auch die letzte Möglichkeit, vor der langen Winterpause noch einmal einen Blick in die Beuten zu werfen. Immer die bange Sorge, ob es uns genau so gehen würde, wie uns kürzlich von einer befreundeten Imkerin berichtet wurde. Sie verlor diese Tage sechs von acht Völkern – und das noch vor dem Winter. Nun, bis auf ein Volk in Wildensorg, welches, statt eine Traube zu bilden, locker aufsaß und uns somit gar nicht recht gefallen wollte, ging es allen gut bis prächtig. Wollen wir beten, dass es so bleibt, bis wir uns im Frühjahr bei etwa 10 Grad und Sonnenschein wieder sehen werden.

Buger WiesenEin friedliches Kuscheln wünsche ich unseren Bienies nun, und ein gesundes Wiedersehen im neuen Jahr! Was wir hiermit auch gleich unseren Bienenpatinnen und -paten sowie Imkerkolleginnen und -kollegen wünschen möchten. Und natürlich der ganzen Welt!

FROHES FEST! Ilona und Reinhold