„Wie kommt der Honig ins Glas?“ Honigschleuder-Erlebnistage 2013

Gruppenfoto 27.07.13

Lennert Held, Reinhold Burger, Jana Löser, Arne Butscher, Philipp Löser, Amelie Anthonsen

Gruppenfoto der Gäste am 28.07.2013

Hendrik und Jutta Fraaß, Ilona Munique, Reinhold Burger, Familie Grünzig, Familie Hartmann

Am 27. und 28. Juli 2013, also zu einem denkbar späten Zeitpunkt, konnten wir in Bamberg endlich Honig schleudern! Zu diesem Imker-Highlight eingeladen hatten wir unsere Bienenpatinnen und -paten, Supporter des Crowdfunding-Projekts „Bamberger Schulbiene“ sowie enge Freunde mit ihren Kindern.

Stimmen zum Imker-Highlight des Jahres

Gäste bestaunen eine Honigwabe„Ich bin immer noch beeindruckt, wie nah wir den Bienen kommen durften und das ganz ohne Angst!“
[Anja und Franz Hartmann]

 

Andrea Grünzig hält eine Honigwabe hoch„Das war wirklich ein echt heißer Tag gestern, in jeglicher Beziehung! Vom Wetter her sowieso. Und dann natürlich der Erlebniswert … nicht nur für Ben und Hanna. Also ehrlich, Ilona: Kompliment Euch beiden, wie professionell Ihr das Ganze aufzieht. Man könnte wirklich glauben, Ihr habt Euer Leben lang nix anderes gemacht … 🙂
[Kay Grünzig & Familie]

Amelie Anthonsen hält eine Honigwabe hoch

Amelie Anthonsen

„Hier der Link zu den Fotos vom Samstag! Ich finde, sie zeigen wunderbar, was wir für einen aufregenden und tollen Tag wir hatten 🙂
[Amelie Anthonsen]

 

Mitbringsel der Gäste„Liebe Gäste, mit euch war es noch mal so schön! Eure begeisterten, staunenden und strahlenden Augen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, unsere Bienen zu retten – hier in Bamberg und überall, wohin ihr den Bienengedanken hintragen werdet! [Reinhold Burger und Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de]

Am Standort des Bamberger Lagenhonigs, Lage „Wildensorg-Rinnersteig“

Unser HonigschleuderprogrammHanna, Ben und Hendrik streicheln die Bienen an der offenen Beute

  • Arne Butscher hält eine Honigwabe mit noch ansitzenden Bienen in die Höhe10-11.30 Uhr Entnahme der Honigwaben am Standort des Bamberger Lagenhonigs.
    Vorsichtiger Kontakt, doch dann ohne Scheu vor den beiden Bienenvölkern durften alle selbst eine Wabe aus dem Honigraum ziehen.
  • 12.00 Uhr Mittagsimbiss
    Bevor es an die süße Arbeit ging, erst einmal stärken. Dann klappt es auch mit dem besonnenen Naschen, denn Hygiene ist wichtig bei der Arbeit mit Lebensmitteln. Kartoffelsalat
  • Jutta und Andrea entdeckeln Honigwaben13.00 Uhr Entdeckeln
    Um an den Honig zu kommen, werden erst die Waben mit einer Entdeckelungsgabel geöffnet. Sorgfältiges Arbeiten ist wichtig, damit die Waben nicht zerstört werden, denn wir brauchen sie wieder für die Völker.Kinder blicken durch die Acrylglasdeckel ins innere der Honigschleuder
  • 14.00 Uhr Schleudern
    Reinhold versenkt eine entdeckelte Honigwabe in die HonigschleuderSobald vier Waben entdeckelt sind, kann die Honigschleuder befüllt werden. So gibt es keine Unwucht. Erst wird angeschleudert, danach die Waben umgedreht und zu Ende geschleudert. Dieses Vorgehen verhindert Brüche in der Wabe. Philipp hält eine Honigwabe in die Höhe

    Die Überraschung:
    wir ließen einen Tag zuvor noch Acryldeckel anfertigen, so dass die Vorgänge in der Trommel ausgiebig bestaunt werden konnten.
    Reinhold zeigt eine Honigwabe, Gäste stehen um HonigschleuderFotomonatage – Groß und Klein dürfen an der Kurbel drehen!Der eigentliche Grund für neue Deckel war jedoch, dass die frisch gestrichene Blechabdeckung zu stark roch. Eine Katastrophe für das Honigaroma! Daher vielen Dank an die Firma Kunststoff und Acrylglasvertrieb in Hallstadt, die trotz hoher Auslastung diesen Not-Auftrag zwischen reingeschoben hat!Hanna vor dem Goldtopf
  • 14.30 Uhr Abfüllen
    Fotomontage – Honig abfüllenDer Honig fließt bei dieser Hitze wie ein goldener Strom. Einfach gesiebt, damit möglichst viele gesund wirkende Substanzen erhalten bleiben, wird ein Edelstahltopf mit fast 20 Kilo Honig gefüllt. Alle dürfen nun selbst frischen Honig zapfen – ein Erlebnis, welches sicher mit keinem Supermarkteinkauf zu vergleichen ist.Ilona serviert Riffelmacher Joghurt-Eis mit frisch gezapfen Honig
  • Gast probiert Honigwein15.00 Uhr Ende
    Für die Gäste gab’s noch Joghurt-Eis mit frisch gezapften Honig, für die Großen eine Honigmet-Verkostung und weitere Einkaufsmöglichkeit von Honigprodukten im kleinen Stil. Sogar ein Kinderbuch boten wir an, nämlich das von unserem Imkerfreund Arne Butscher. „Maria“ heißt der fantasievolle Jugendroman, den man bei uns am Obstmarkt auch weiterhin erhält. Zwei Euro von zwölfen gehen an die „Bamberger Schulbiene“.

Bei allen Abläufen durften unsere kleinen wie großen Gäste selbst tätig werden. Jede und jeder kam mal dran. Eigentlich hatten wir gar nicht viel zu tun …

Video vom Honigschleudern am 27.07.2013

Video vom H0nigschleudern am 28.07.2013

Keine Melezitose zu vermelden

Ilona freut sich über die melezitosefreien HonigwabenBesonders zu bemerken: unser „Bamberger Lagenhonig“ der Lage „Wildensorg-Rinnersteig“ hatte nicht unter der heuer weit verbreiteten Melezitose zu leiden, einer zementartige Verhärtung des Honigs durch die Bildung von Dreifachzucker – um es hier stark verkürzt zu beschreiben. Mit ein Grund, warum der Imker den Bienen tatsächlich besser den Honig entnimmt und sie zum Herbst hin (also ab August) mit verträglicherem Zuckerwasser auffüttert. Den Zucker spalten sie mit Hilfe ihrer Enzyme (Glucosidase bzw. Invertase und Amylase bzw. Diastase) auf und verarbeiten ihn somit wieder zu Honig.

Unsere zwei Bienenbeuten in Wildensorg-RinnersteigBeim Imkerstammtisch, den wir in der darauffolgenden Woche besuchten, hörten wir einige Klagen – aber es gab auch Antworten, wie dem Problem zu begegnen sei.

  1. Die betroffene Wabe so gut wie möglich ausschleudern
  2. Zwei Stunden in Wasser einweichen
  3. Etwa sechs Waben mit Zwischenlücken zurückhängen
  4. und zwar mit einer Leerzarge zwischen Brut- bzw. Honigraum.

Die Bienen holen sich diese vermeintliche Tracht wieder ab, verarbeiten den ausgeschleckten Honig erneut und legen ihn wieder in die (unteren) Waben ein – diesmal jedoch hoffentlich ohne Melezitose! 20 Prozent davon sind übrigens kein Problem.

Und? Wie schmeckt er?

Biene an BasilikumblüteSuper natürlich, da sowohl Frühjahrs- als auch Sommerblüte – erklärt wohl auch die Abwesenheit der Melezitose. Der Bamberger Lagenhonig „Wildensorg-Rinnersteig“ überzeugte schon vergangenes Jahr durch sein leicht scharf-bitteres Aroma, vermutlich hervorgerufen durch Wiesensalbei. Und da wären noch viel Obstbaumblüten und Robinien. Eine umfassendere Beschreibung unter angegebenen Link.

Etwa 40 Kilo erbrachten unsere fleißigen Mädels aus zwei Völkern bei denkbar ungünstigsten Witterungsverhältnissen. Vielen Dank, ihr wart unglaublich!

Kommenden Sonntag ziehen wir erneut mit unseren Gästen los, diesmal zu unserer Lage „Buger Wiesen“. Wir freuen uns sehr!

Gelungener Start der Bamberger Schulbiene – ein Rückblick

Start der „Bamberger Schulbiene“

  • Als Idee im Dezember 2012 auf dem Don Bosco-Jugendwerk-Weihnachtsmarkt Bamberg geboren,
  • Ende Februar eine Crowdfunding-Aktion auf Startnext initiiert, um die Basisfinanzierung zu sichern und um die Schulbiene bekannt zu machen
  • Am 17. Mai 2013 das Crowdfunding erfolgreich beendet
  • Bereits am 2. Mai den ersten Schulbienen-Unterricht gehalten
  • In diesem Weblog hier erfährt man Einzelheiten zum Unterrichtsgeschehen mit der Bamberger Schulbiene. In einem „Tagebuch im Tagebuch“ sind die Aktivitäten der Bamberger Schulbiene in Kurzform aufgelistet (nach unten scrollen).
Screenshot der Hainschule zur Bamberger Schulbiene

Die Hainschule berichtet auf ihrer Homepage vom Besuch der Bamberger Schulbiene

Die Reifezeit der Bamberger Schulbiene verlief rasanter, als geplant. Schnell und fleißig wie die echten Immen, unsere Sorgenkinder, denen wir mit der Schulbiene künftig das Leben retten wollen, sind auch wir gewesen. Unsere ersten drei Monate – hier die Bilanz:

Unterricht am Lehrbienenstand (Outdoor)

Noch im Bau befindliches Wabenrähmchen, im Hintergrund die Schulklasse

02.05.2013: Erster Schulbienen-Unterricht an unserem Lehrbienenstand Wildensorg-Rinnersteig mit einer Hirschaider 5. Realschulklasse, als Vertretung für einen Imker, dessen Völker den Winter nicht überstanden hatten. Bericht

04.05.2013: Wir übernehmen gleichfalls vertretungsweise einen VHS-Kurs und besuchen unseren Standort Wildensorg-Rinnersteig. Mit dabei: Kinder von 4 bis ca. 12 Jahren samt ihrer Eltern. Bericht

06.05.2013: Eine weitere fünfte Klasse der Realschule aus Hirschaid zu Gast.

06.06.2013: Die “Gartengruppe” des E.T.A.-Hofmann-Gymnasiums Bamberg unter Dr. Johannes Bail, Schüler/innen aus einer 6. und 7. Klasse . Berichte Teil 1 und Teil 2.

28.06.2013: Führung für die Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg. Bericht

15.07.2013: Die 10c des Dientzenhofer Gymnasiums Bamberg. Berichte Teil 1 | Teil 2

Unterricht in Klassenzimmern (Indoor)

Schulimker Reinhold zeigt den Schülern ein Naturwabenbau-Rähmchen12.06.2013: Die Klasse 1b der Gangolfgrundschule Bamberg zum Thema “Wiese und Bienen”. Bericht

12.07.2013: Schulbienenbesuch in der 1b der Hainschule Bamberg. Bericht

19.07.2013: Schulbienenbesuch in der 1a der Hainschule Bamberg. Bericht

29.07.2013: Der letzte Schultag in der Mittagsbetreuungsgruppe (Gfi) Nürnberg im Gehörlosenzentrum ist traditionell ein Highlight – heuer mit der Bamberger Schulbiene! Bericht

Das Schulbienen-Spiralcurriculum

Beispiel Unterrichtsplan für 1. Klasse als Excel-TabelleZehnmal, also 3,33-mal pro Monat, unterrichteten wir seit dem überraschend schnellen Start – die VHS und eine Freizeitgruppe mit eingerechnet. Das bedeutet etwa einen Tag pro Woche für die Vor- und Nachbereitung, Durchführung, Organisations- und Verwaltungsleistung, Fotodokumentation und Weblogbericht mit eingeschlossen.

Daher wurde der Plan, nach der Crowdfunding-Aktion zuerst ein komplettes Schulbienen-Spiralcurriculum über alle Jahrgangsstufen und Unterrichtsfächer zu erstellen, zugunsten der eingeforderten sofortigen Praxis zurückgestellt. Stattdessen sorgen die jeweils pro Stunde ausgearbeiteten Unterrichtspläne für ein kontinuierlich wachsendes Curriculum nach einem Baukastenprinzip. Eigentlich noch viel praktischer als ursprünglich geplant. Während der Sommerferien allerdings arbeiten wir weitere Pläne für spezielle Fächer wie GSW, Mathematik und Kunst etc. aus. Ja, überall spielt die Biene, der Honig oder die Imkerei eine Rolle.

Beratungsleistung

Die intensive Öffentlichkeitsarbeit brachte es mit sich, dass bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt Interessierte auf uns zu kamen, die sich von uns in vielerlei Hinsicht beraten lassen wollten. Beispielsweise …

  • Schulamtsanwärterinnen, die Informationen für ihre Zulassungsarbeit benötigten
  • Referendarinnen, die Tipps zur Gestaltung ihrer Hausarbeit, eine Unterrichtsstunde zum Thema „Biene“ brauchten,
  • Ein Lehrer, der Unterstützung für das Einbringen und Halten eines Volkes an seiner Schule erbat

In allen Fällen berieten wir nach bestem Wissen und Gewissen, verwiesen dabei auf uns bekannte Imker oder Vereine und gaben Literaturtipps. So entsteht derzeit genau das, was wir uns wünschten: Multiplikatoren, Synergieeffekte und Nachahmende.

Was tut die Bamberger Schulbiene außerdem?

Was sich außerhalb des Unterrichtens in Sachen Bamberger Schulbiene abspielt, lässt sich im Projekttagebuch nachlesen. Dadurch erhalten alle Interessierten, die ebenfalls etwas „Schulbienenartiges“ aufziehen möchten, die Möglichkeit, hautnah mitzuerleben, was man tun kann und wie viel Zeit dafür einzusetzen ist. Die Organiations- und Kommunikationsleistung hinter den Eintragungen muss man sich natürlich noch dazu denken.

Wer mehr erfahren möchte, darf sich gerne mit uns in Verbindung setzen! Gemeinsam wider dem Bienensterben – weil jedes Volk zählt!

Halbjahresbericht ergänzt am 12.08.13.

Schulbienenbesuch des Dientzenhofer Gymnasiums (2)

[Zum Teil 1: Crashkurs für die Dientzenhofer Gymnasiasten!]

Respekt vor den fleißigen Sammlerinnen

Schulklasse vor geöffneter Bienenbeute am LehrbienenstandDas strahlende Wetter nutzten nicht nur die 23 Jugendlichen für einen spannenden Ausflug zu unserem Lehrbienenstand, sondern auch unsere Bienen ließen sich die Sonne nicht entgehen, um fleißig einzusammeln. Gar zu lange mussten sie heuer schon darauf verzichten, doch sie holen prächtig auf.

Zunächst in respektvollem Abstand, später dann immer unerschrockener, näherte sich die zehnte Klasse des Dientzenhofer Gymnasiums den Lehrbienenbeuten am Rinnersteig in Wildensorg. Mehr noch vor Zecken als vor den Bienen hatte eine Schülerin Bedenken. Ansonsten: wir haben immer Globuli (Apis mellifica C30) dabei, falls es doch einmal eine Piks geben sollte. Schulklasse und Lehrerin hinter der Beute am Lehrbienenstand

Lehrerin beugt sich über die geöffnetet BienenbeuteDie Lehrerin, Lana Löser, ist uns als Schulbienenunterstützerin anlässlich der vergangenen Crowdfunding-Aktion bereits als Bienenfreundin bekannt. Sie trägt sich schon mit dem Gedanken eines eigenen Volkes und freut sich daher über diesen „Crashkurs“ in Sachen Bienen, Honig und Imkerei.

Spätes Frühjahr und zu früher Herbst?

Reichlich Kittharz am AbsperrgitterDass nach einem zu kühlen, regenreichen Frühling nun ein zu früher Herbst kommen könnte, machen wir an zwei Beobachtungen fest. Zum einen beobachteten wir bereits eine Drohenschlacht, bei der die männlichen Bienen als unnütze Esser aus dem Stock gedrängt werden. Die grausame, doch für das Volksüberleben sinnvolle Maßnahme findet normalerweise erst Ende des Sommers, also ab Ende August bis in den Oktober hinein statt.

Eine andere Beobachtung: das von den Bienen reichlich verteilte Kittharz, also das Propolis. Es stellte uns vor das Problem, die Folien und Absperrgitter möglichst flott zu entfernen, wenn wir in die Beuten schauen wollen. Das langsame Ablösen bringt natürlich die Bienen auf den Plan: „Hey, was geht hier ab?“ und ärgerliches Summen um uns herum ist die Folge. Mit Propolis dichten die Bienen für den Winter sämtliche Ritzen ab. Eine Maßnahme, die jedoch noch nicht im Sommer, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß, erfolgen sollte.

Was bedeutet die Beobachtung eines zu früh heran nahenden Herbstes für uns Imker? Die Varroabehandlung mit Ameisensäure sollte auf keinen Fall zu lange hinausgezögert werden. Denn damit einhergehend erfolgt die Einfütterung mit Zuckerwasser. Doch dieses könnte nicht mehr vollständig aufgenommen und verarbeitet werden, wenn es zu kalt ist. Daher werden wir ein paar fertige Honigwaben vorsorglich für sie aufheben.

Prächtige Baumeisterinnen!

Noch im Bau befindliches Wabenrähmchen, im Hintergrund die SchulklasseEin Wunder der Natur ist und bleibt die Bauleistung der Arbeitsbienen. Aus Wachsdrüsen an ihrer Körperunterseite, vermischt mit Propolis und Honig, gut durchgekaut und im Bienenmäulchen mit Speichel vermischt, entstehen raumeffiziente Sechseckwaben, wie sie kein Mensch je besser erfinden könnte. Das Innenloch ist dabei rund, geglättet durch den Bienenkörper, der sich in das weiche Wachseck hineinschraubt. Genial!

Angestochen?

Abschlussrätsel im TempelchenNach dem beherzten Fingereinbohrens in die frisch mit Honig gefüllten Waben haben wir nun alles getan, den Jugendlichen einen positiven Eindruck zum Bienenleben zu hinterlassen. Niemand wurde gestochen, doch aber hoffentlich angestochen, selbst einmal das Imkern zum Hobby zu machen. Jetzt geht es erst einmal wieder zum Tempelchen zurück, wo uns eine weitere Honigverkostung und ein kleines Abschlussrätsel erwartet. Den abschließenden kräftigen Applaus der Schüler/innen geben wir gerne an euch zurück – ihr wart ein aufmerksames Publikum!

Schulbienenbesuch des Dientzenhofer Gymnasiums (1)

Crashkurs für die Dientzenhofer Gymnasiasten!

Klasse 10 des Dientzenhofer Gymnasiums Bamberg mit Lehrerin Lana Löser im Tempelchen Die Klasse 10c des Dientzenhofer Gymnasiums aus Bamberg mit ihrer Lehrerin Lana Löser unternahm am 15. Juli 2013 einen Ausflug zu unserem Lehrbienenstand am Rinnersteig in Bamberg-Wildensorg. In drei Stunden absolvierten die Jugendlichen fast schon so etwas wie einen Crashkurs in Bienen-, Imkerei- und Honigkunde, dem sie sehr konzentriert folgten.

Luftiges Klassenzimmer „Rübezahlwiese“

Luftiges Klassenzimmer "Rübezahlwiese"Nach der Begrüßung im Tempelchen erfolgte der Einstieg auf der Rübezahl-Wiese, die wir als luftigen Klassenraum nutzten. Dazu brauchten wir nur eine Lehrtafel über „Das Leben der Honigbiene“, die uns der hölzerne „Rübezahl“ halten durfte. Außerdem einen Tisch mit darauf angebrachten weiteren Lehrtafeln und später als Standort für das Bienenschaufenster sowie ein paar weiteren parat gehaltenen Imkerutensilien.

Schulimker Reinhold Burger vor Lehrtafel mit stehenden SchülernUngewohnt für die Jugendlichen war vielleicht der Unterricht im Stehen. Doch schläft dabei garantiert niemand ein. Ohnehin war für kurzweilige Abwechslung gesorgt, denn als der Theorie Genüge getan war, konnte das große Krabbeln der Bienen gefahrlos durch die Plexiglasscheiben verfolgt werden. Dazu hat Schulimker Reinhold vorab aus unserem Bienenvolk ein mit Arbeitsbienen und Drohnen besetztes Rahmen entnommen und auf die Wiese mitgebracht.

Die Bienenzukunft liegt in euren Händen

Schulklasse steht um das Bienenschaufenster herumNoch ist kein echter Weg erkennbar, wie gegen die unsere westliche Honigbiene schädigende asiatische Varroa destructor, gegen Monokulturen und damit Futterverknappung und gegen Pestizide, allen voran die Neonicotinoide, nachhaltig und wirksam vorgegangen werden kann. Wir hoffen, dass durch den Blick in die Wunderwelt der Bienen ein paar der Zehntklässler ihren Weg zur Imkerei finden. Denn wir brauchen dringend Jungimker, um dem Bienensterben zu begegnen. Wir helfen gerne dabei mit, zum Beispiel durch Vermittlung von Bienenpateneltern, Vereinsempfehlungen oder durch den Einstieg einer Bienenpatenschaft bei Bienen-leben-in-Bamberg.de.

Umgang mit Imkereigeräten

Reinhold zeigt den Schülern einen SmokerAn den Bruckertswiesen angekommen erläutert Reinhold zunächst den Gebrauch des Smokers und welche Ingredenzien wir dazu verwenden. Auch, wie ein Schwarm mittels eines Bienenschwarmkastens eingefangen werden kann, wurde kurz erläutert. Dabei gab Reinhold die Warnung aus: „Nicht auf Bäume klettern, lieber auf den Schwarm verzichten!“ Auch uns sind schon einige Unfälle bekannt geworden, die nicht immer glimpflich abliefen!

Bevor es dann endgültig zu unseren beiden Lehrbienenvölkern geht, sprühten wir uns mit Nelkenwasser ein, auf das Bienen nicht unbedingt stehen. Einen Imkerhut wollte keiner von den 23 Jugendlichen aufsetzen und verließ sich stattdessen darauf, ein paar Vorsichtsmaßregeln zu befolgen: 1. Keine hastigen Bewegungen 2. Nicht zu laut sein 3. Helle Kleidung, die vorsorglich bereits angezogen wurde.

Einer der Highlights des Ausflugs ist sicherlich der erste Blick in die geöffnete Bienenbeute. Dazu mehr im nächsten Teil des Blogberichts, hier in Kürze. See you!

Bienenbesuch der Naturschutzgruppe

Die Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg ließ sich vom Regen nicht aufhalten. Sie  besuchte uns am 29.06.2013 am Lehrbienenstand Wildensorg-Rinnersteig. Abgeholt wurde das Dutzend wissbegieriger Jugendlicher an der Bushaltestelle Wildensorg. Geschützt unter dem Busvordach erläuterte Imkerin Ilona den Ablauf des Nachmittags und fragte die jungen Menschen nach ihren Erfahrungen zum Thema Bienen, Honig und Imkerei.

Bienenschaufenster als erste Annäherung

Imker Reinhold und Michael, ein Jungendlicher, enthüllen des BienenschaufensterAm Lipshof angekommen gab’s mit Hilfe eines Posters einen ersten Einblick in die faszinierende Lebensverläufe der  Familienmitglieder „Arbeitsbiene, Drohne und Königin“. Sehr aufmerksam und mit jeder Menge Fragen verfolgten die Jugendlichen und die drei Betreuerinnen den Ausführungen so lange, bis endlich der Regen aufhörte und wir vom dunklen Schafstall ins Helle und somit ans Bienenschaufenster konnten.Enthüllung des Bienenschaufensters 2

Unter erwartungsvollen Blicken und mit tatkräftiger Hilfe von Michael, einem pfiffigen Burschen mit der Besonderheit des Down-Syndroms, enthüllt Imker Reinhold das Schaufenster zur Immenwelt, das einen gefahrlosen Erstkontakt mit Biene Maja und Kollegen gewährt.

Empfindsame Nerven? Kein Problem durch die Lernbienenbeute

Immer wieder kommt es vor, dass die Nerven (nicht nur) der Heranwachsenden sehr empfindsam auf das allzu lebhafte Gewusel reagieren. In diesen Fällen zeigen wir parallel – wir sind ja schließlich zu zweit – einfach die Foto-Rähmchen aus unserer Lernbienenbeute. (Beute ist der Name für Bienenwohnung.) So muss niemand außen vor bleiben. Letztendlich jedoch gesellten sich auch die anderen zur „Pseudo-Beute“ hinzu. Und sogar besser als in der Wirklichkeit lässt sich hier die ungeliebte Varroa-Milbe in fotografischer Vergrößerung zeigen.

Bei der Gelegenheit danken wir dem Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. für das zur Verfügungstellen dieses genialen Lehrmittels mit den Fotos von Markus Dorsch.

Gewappnet und geschützt – auf zum Lehrbienenstand!

Mädchen in ImkerkleidungNach ausführlicher Betrachtung der Lebenswelt dieser überaus nützlichen Haustiere stand einem Direktkontakt mit unseren Bienenvölkern am Rinnersteig nichts mehr im Wege. Zumal ein paar Imkerhüte dafür sorgten, dass die soeben beruhigten Nerven nicht gleich wieder ins Flattern gerieten.

Blick in eine Zarge mit dicht besetzten RähmchenAm Standort angekommen entfachte Reinhold das Rauchgefäß (Smoker), um die Bienen abzulenken. Dann setzte er vorsichtig das für das Bienenschaufenster entnommene Rähmchen wieder in die Lücke zurück. Im nächsten Schritt entnahm er eine verdeckelte Honigwabe, die Ilona an die Jugendlichen herum reichte. So nach und nach trauten sich alle, einen Griff des Rähmchens zu halten und staunten über das schwere Gewicht. 2 bis 2,5 Kilo wiegt ein voll gefülltes Rähmchen immerhin. Eine ganze Zarge mit 10 Rähmchen kommt da gut auf 25 Kilo, mit etwa 20 Kilo Honiganteil.

Beschämt, aber glücklich …

Imkerin zeigt den Jugendlichen ein verdeckeltes HonigrähmchenBesonders Mutige – und das waren doch die Meisten – bohrten ein kleines Loch in die Wabe und naschten den frischesten und natürlichsten Honig, den man haben kann! Es ist immer wieder ein ursprüngliches Naturerlebnis, auch für uns Imker selbst. Die Bienen stopfen das Loch natürlich bald wieder zu, und wir danken ihnen beschämt, aber glücklich, für die geleistete Arbeit und das Reparieren. Glücklich sind wir dabei vor allem darüber, dass wir den Jugendlichen ein Stückchen Naturwunder nahe bringen durften. Und wir hoffen sehr, dass einer von ihnen ebenfalls Jungimker wird, um unsere Honigbiene und damit die für uns unverzichtbare  Bestäubungsleistung zu unterstützen!

Zum Abschluss etwas zum Nachdenken

Jugendliche beim RätselnZurück auf dem Lipshof erwartete uns: ein leckerer Imbiss in Form von selbstgebackenen Waffeln, die Frau Lips frisch aus Bio-Dinkelmehl zubereitet hat, natürlich beschmiert mit Honig, sowie ein Abschlussrätsel, über das sich die Köpfe hochkonzentriert beugten. Zwei Jungen beim Ausfüllen des Mitmach-Rätsels

Wir können es bezeugen: einen nennenswerten Unterschied zu Jugendlichen ohne gesundheitliche Einschränkungen konnten wir bei dieser „Abschlussarbeit“ nicht erkennen. Einzig die höhere Disziplin verriet, dass diese Jugendlichen der Offenen Behindertenarbeit eine intensivere Förderung und richtungsweisende Anleitung im Laufe ihres Lebens erhalten haben mussten. Und das wäre doch auch für alle Kinder (wieder) anzuempfehlen, oder irren wir uns?

Danke für euer Kommen – und gerne wieder!

Dinkelwaffeln in HerzformUnd wer ebenfalls eine Führung direkt an den Bienenstandorten wünscht, meldet sich bei uns im zeitigen Frühjahr 2014, um einen Termin auszumachen. Denn ab Mitte Juli dürfen wir unsere Völker aus pflegerischen Gründen nicht mehr stören. Doch ein Unterricht an Alternativobjekten ist das ganze Jahr möglich.

Unser Bienenschaufenster ist da!

Dank unseres Freundes aus Österreich, Sieghard Tschofen, der Tischler UND Imker ist, freuen wir uns über ein supertolles, sehr individuelles und maßgenaues Bienenschaufenster (Schaufensterbeute) für gefahrlosen Anschauungsunterricht! Und natürlich Dank eurer Spenden, die wir hierfür verwenden werden.

Bienenschaufenster

Obere Fotoleiste:
1. Bild: Auf beiden Seiten sorgt Plexiglas für den nötigen Durchblick.
2. Bild: Das Plexiglas auf der Rückseite ist fest montiert. Auf der vorderen Seite kann die Scheibe (über den Griff hinweg) nach oben weggeschoben werden.
3. Bild: Nun sind die Rähmchen einhängbar. Unten kommt ein Bruträhmchen zur Ansicht (hier ein Fotorähmchen), oben drüber wird dann eine Futterwabe eingehängt, damit die Bienen in der Zeit ihres „Laufstegauftritts“ nicht hungrig werden.

Bienenschaufenster-Details

Untere Fotoleiste:
1. Bild: Wunderbar bequemer Griff
2. Bild: Sehr schlau die einklappbaren Füsschen für einen platzsparenden Transport

Wir sind selig!

Bezugsquelle: Sieghard Tschofen, Bludenz, ts [dot] ein [at] live [dot] at

Schulbienenbesuch des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums (2)

[zum Teil 1: Klasse Aussichten für E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiasten]
[zum Video]

Echte Bienenwelt auf der Streuobstwiese

Im Gänsemarsch zum Lehrbienenstand

Auf dem Weg zum Lehrbienenstand von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Auf der Streuobstwiese angekommen, zeigte Schulimker Reinhold Burger, wie das Rauchgefäß, der „Smoker“, bedient wird. Die Schüler* erfuhren, dass der Rauch dazu dient, die Bienen mit Honigfassen zu beschäftigen. „Alarm, der Wald brennt! Honigvorräte fassen!“, so lautet die Parole der Bienen. Und nichts anderem mehr schenken sie ihre Aufmerksamkeit, so dass wir Imker ungestört arbeiten können. Ein paar Kinder zogen sich dennoch vorsichtshalber einen Imkerhut über.

Kinder am Lehrbienenstand

Schulimker Reinhold vor einer mehrzargigen Beute

Mit Rauchwerk und Schleier ausgestattet näherten wir uns den beiden Völkern, die bereits emsig ihr Tagwerk verrichteten. Reinhold setzte nun das vorher für das Bienen-Schaufenster entnommene Rähmchen in den Bienenstock — heute sagt man „Beute“ dazu — wieder ein. Auf dem Foto ist eine mehrzargige Beute zu sehen. „Zarge“ nennt sich das einzelne Stockwerk einer Beute und besteht aus einem rechteckigen Kasten, z. B. aus Holz oder Styropor.

Schüler vor geöffneter Bienenbeute

Zunächst noch vorsichtiger Blick in die geöffnete Beute

Die Schüler trauten sich bereits nach kurzer Zeit, ihre Hand über die mit Bienen, Brut und Honig vollen Rähmchen zu halten, aus denen spürbar die Wärme hoch stieg. Dieses, und die Überraschung, dass man die Ammenbienen gefahrlos streicheln kann, war sicher das dritte Highlight des Tages. Selbst die vorsichtigsten unter den Mädels und Jungs schafften es, ihre Finger sanft über die kleinen, hochbeschäftigten und völlig in ihrer Aufgabe aufgehenden Insekten zu führen.

Geöffnete Bienenbeute

Ammenbienen lassen sich gefahrlos streicheln.

„Ich hätte die Bienen so gerne noch länger gestreichelt!“ — antwortete ein anfänglich noch hutbewehrter, dann jedoch zunehmend mutigerer Schüler auf die abschließende Frage, ob es für sie zu viel oder zu wenig Informationen gegeben hätte.

Kuschelige Streicheltiere werden Bienen sicherlich nie sein. Doch nähert man sich ihnen ohne hektische Bewegungen, am besten in heller Kleidung und ohne Parfüm oder Deogeruch, dann klappt es meist mit einem friedlichen Kontakt.

Rätselhaftes und Honigsüßes

Schüler beim Rätselraten

Beim Rätselraten. © Foto nicht zur weiteren öffentlichen Verwendung freigegeben

Zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Aussichtstempelchen, bewiesen die aufmerksamen Schüler beim Ausfüllen eines Rätselblattes, dass sie alles neu Erfahrene gut verstanden hatten. Eine Frage daraus lautete zum Beispiel:

„Kann man Bienen auch in der Stadt halten?“

Die Antworten darauf: „Ja, wenn sie nicht gestört werden. Denn dann stechen Bienen auch nicht.“ und „Ja, so lange innerhalb von drei Kilometern Blumen und Bäume blühen … und sie brauchen auch nicht besonders viel Platz“. Dass es dabei die „richtigen“ Pflanzen sein sollten, das kann ihnen ihr Biologielehrer, Dr. Johannes Bail, sicherlich noch detaillierter erläutern.

Nach so viel Hirnakrobatik gab es schließlich etwas Nervennahrung — natürlich in Form von Honig. So kurz vor dem Ende der Exkursion durften die Finger gerne etwas klebrig werden. Vorher hätten es die Bienen sicherlich entdeckt, das wäre nicht so optimal gewesen.

Aussichtsreicher Ausblick

(von links) Arno Schimmelpfennig, Christiane Hartleitner, Dr. Johannes Bail

Kameramann Arno Schimmelpfennig, Kunsthistorikerin Christiane Hartleitner, Lehrer Dr. Johannes Bail

Besonders freut es uns, dass der Einblick in die Themen „Bienen, Honig, Imkerei“ bei einigen der Schüler den Wunsch ausgelöst hat, selbst einmal Imker zu werden. Dass der Wunsch nicht in Vergessenheit gerät, dafür wird Lehrer Johannes Bail sicherlich Sorge tragen. Der promovierte Biologe und Insektenkenner ist derzeit selbst Jungimker und wird bald am Gymnasium den Bienenunterricht „in Echt“ fortsetzen können. Hier bewährt sich auch unser Netzwerk, denn anfänglich wird den engagierten Lehrer unser Imkervater, Nikolaus Hofmann vom Bienen und Imkerzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. dabei beraten.

 

Schülerinnen beim Rätselraten

Beim Rätselraten. © Foto nicht zur weiteren öffentlichen Verwendung freigegeben

Wir sagen „Dankeschön“ dem E. T. A.-Hoffmann-Gymnasium, dass sie uns unterrichten ließen, um dem Bienensterben wieder ein Stück weit etwas entgegensetzen zu können. Und auch hier: DANKE an die Spender der „Bamberger Schulbiene“, die uns darin unterstützen.

Mit vereinten Kräften für Bamberg, unsere Bienenstadt!

* Für einen leichteren Schreib- und Lesefluss wurde die männliche Form stellvertretend für beide Geschlechter verwendet.

Schulbienenbesuch des E.T.A-Hoffmann-Gymnasiums (1)

Klasse Aussichten für E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiasten

Die Sechst- und Siebtklässler aus der Gartengruppe des E. T. A-Hoffmann-Gymnasiums nutzten mit ihrem Lehrer, Dr. Johannes Bail den schönen Tag für einen wahrhaft aussichtsreichen Ausflug in Sachen Bienen, Honig und Imkerei. Heute der Teil 1 des Berichts.

Aussicht auf Bamberg von Wildensorg ausGleich mit mehreren Highlights konnte der Freitag, 7. Juni 2013, für die Schülerinnen und Schüler aufwarten. Zunächst die klasse Aussicht auf ein ausnahmsweise einmal nicht verregnetes Bamberg. „Schaut doch mal, so ein toller Ausblick!“ – schwärmte denn auch einer der Jungs zur Begrüßung, als die zweite Fuhre Kinder von ihrem Lehrer an der Rübezahl-Wiese ausgeladen wurde.

Luftiges Klassenzimmer „Aussichtstempel“

Bienenschaukasten am Aussichtstempelchen

Bienenschaukasten am Aussichtstempelchen

Im 1929 errichteten Aussichtstempelchen gab es zunächst etwas zur Geschichte der Imkerei zu erfahren. Auf ausgeteilten Kärtchen betrachteten wir die älteste Darstellung einer Honigentnahme, eine etwa 10.000 Jahre alte Felsmalerei in einer Höhle in Spanien. Ein Zeitsprung führte uns ins zehnte Jahrhundert. Abwechselnd lasen die Schüler* die Zeilen einer althochdeutschen Bienenbeschwörung, den „Lorscher Bienensegen“, vor. Das klang recht flüssig und wurde natürlich im Anschluss von der Schulbiene übersetzt.

Anhand eines Posters erläuterte Schulimker Reinhold die Entwicklungsstufen und Tätigkeiten der Honigbiene. Die Schülergruppe lernte in ihrem luftigen Unterrichtsraum hoch über Bamberg die markanten Unterschiede zwischen Arbeiterin, Königin und Drohne kennen. Doch mussten wir dabei nicht von „Null“ anfangen, einiges war ihnen bereits bekannt.

Perfekte Showbühne „Rübezahlwiese“

Bienenschaufenster

© Foto nicht zur weiteren öffentlichen Verwendung freigegeben

Das zweite Highlight war ganz sicher das von Reinhold vorab präparierte Bienen-Schaufenster, welches wir freundlicherweise vom Bioland-Hof der Familie Lips geliehen bekamen, bis unser eigenes Schaufenster gebaut ist — übrigens mit Hilfe von Spenden.

Hinter  Plexiglasscheiben konnte das rege Treiben angstfrei und von allen Seiten in Ruhe beobachtet werden.

 

Kameramann Arno SchimmelpfennigKameramann Arno Schimmelpfennig von Film-Recruiting, einer der Sponsoren der Bamberger Schulbiene, begleitete das Geschehen. Den Film werden wir in Teil 3 dieser Berichtsreihe zu sehen bekommen. Wir warten noch auf seine Fertigstellung.

Nun ist erst einmal Stärkung angesagt, um das Bienenschaufenster sicher zu transportieren. Nach dem Picknick auf der „Showbühne Rübezahlwiese“ ging es zu den richtigen Bienenbeuten, also der Behausung der Völker. Was wir dort erlebten, erfahrt ihr im Teil 2 „Echte Bienenwelt auf der Streuobstwiese“!

Zum Video geht’s hier lang.

Bienenschaufenster-Transport

* Für einen leichteren Schreib- und Lesefluss wurde die männliche Form stellvertretend für beide Geschlechter verwendet.

VHS-Kurs zu unserem Wildensorger Lehrbienenstand

„Wie der Honig ins Glas kommt“

Schaubeute„Wie der Honig ins Glas kommt“, so war der VHS-Kurs ausgeschrieben, den wir aufgrund der Völkerverluste von Hans-Jürgen Lips kurzerhand übernommen hatten. Unsere zwei Völker auf einer Streuobstwiese am Rinnersteig hatten den Winter glücklicherweise überlebt. Rund 30 Kinder und ihre Eltern empfingen wir am 4.5.2013 an der Bushaltestelle in Wildensorg-Mitte, um uns gemeinsam auf den romantischen Weg zum Erlebnishof Lips und zu unserem Lehrbienenstand zu machen.

Unterwegs erkundeten wir die Flora, bestimmten anhand von Büchern das Wiesenschaumkraut und betrachteten eingehend, wo in der Apfelblüte genau der Nektar und die Pollen sitzen.

SchaubeuteAm Hof angekommen, konnten wir im Trockenen eingehend die Schaubeute betrachten. Die Kinder waren fasziniert von den krabbelnden Arbeitsbienen und Drohen, die sie bald zu unterscheiden wussten. Reinhold hatte noch in der Frühe den Kasten mit einer Brut- und einer Futterwabe bestückt, so dass die neugierigen Näschen vor möglichen Bienenstichen mittels Plexiglasscheibe geschützt blieben.

Ein paar Stunden ohne Mutter

Lehrbienenstand von Bienen-leben-in-Bamberg.deDie Schau-Waben brachten wir anschließend gemeinsam zum Standort zurück und übergaben sie wieder ihrem „Muttervolk“. Ein paar Stunden ohne Königin können die Bienen durchaus verbringen, ohne allzu sehr in Unruhe zu kommen. Apropos Unruhe: die Kinder waren bemerkenswert diszipliniert. Was auch nötig ist, um die kleinen, wehrhaften Majas nicht unnötig zu reizen. Damit wir in Ruhe am Stand arbeiten konnten, nebelten wir das Volk mit etwas Rauch aus dem Smoker ein, dessen Bedeutung Reinhold bei der Gelegenheit gleich erklärte.

Von Rätseln und Waffeln

HonigverkostungRätselgruppeWer aufgepasst hatte, konnte so auch die Rätselfragen beantworten, die es – wieder zurück im Hof – zu erraten galt. Sie gab es für alle Alterstufen – für die Kleinsten Insektenbestimmung zum Ausmalen, aber auch für die „G’scheidala und Profis“. Belohnt wurden Klein und Groß mit einem Löffelchen Honig zum Probieren. Die Schleckermäulchen erbettelten sich bei Ilona sogleich erfolgreich einen Nachschlag. Und wer dann noch nicht genug hatte, bekam Waffeln, dick mit Honig bestrichen, in die Hand gedrückt. Die Waffeln hatte Frau Lips in aller Frühe selbst gebacken, natürlich mit Zutaten aus ihrem „Bauernlädla“.

Die „Bamberger Schulbiene“ sammelt

Kind mit ImkerhutRundum zufrieden und alle Sinne gesättigt, trat die Gruppe den Heimweg durch eine verregnete, dennoch wunderschöne Obstbaum-Wiesenlandschaft an. Nicht, ohne vorher noch der Bamberger Schulbiene etwas ins Körbchen gelegt zu haben. Denn bis zum 17.5.2013 entscheidet es sich, ob und in welchem Umfang unser Schulklassen-Projekt verwirklicht werden kann. Wer ebenfalls spenden möchte, gerne auch mit Namensnennung und Verlinkung, aber natürlich auch anonym, findet hier die Informationen. Erreichen wir bis zum 17.5. die angepeilte Finanzierungsumme nicht, geht das Geld an die Spender zurück. Was schade wäre, aber so ist nun einmal das „Alles-oder-nichts-Prinzip“ der Crowdfunding-Plattform. Wir freuen uns über jede Unterstützung!

 

Klasse! Schulbienen-Unterricht in Bamberg!

Schulimker Reinhold Burger und die "Bamberger Schulbiene" Ilona Munique mit einer Schulklasse

Schulimker Reinhold  und die „Bamberger Schulbiene“ Ilona  mit einer Schulklasse auf dem Lips-Hof

Die Hirschaider Realschule wählte sich im Rahmen der Kultur.Klassen Bamberg aus, um sich am 2.5. einen Tag mit Bienen zu gönnen. Von der „Bamberger Schulbiene“ Ilona Munique und dem Schulimker Reinhold Burger erlebten 26 Schülerinnen und Schüler einer fünften Klasse mit allen Sinnen Spannendes zum Thema Honig, Bienen und Imkerei.

Was blüht denn da?

Bereits auf dem schönen Wiesenweg zum Hof der Familie Lips erfuhren die Kinder „naturnah“, wie wichtig Bienen für die Bestäubung der Obstbäume sind. Anhand von Bestimmungsbüchern lernen sie sogleich das Wiesenschaumkraut und die Knoblauchsrauke kennen und wie unterschiedlich Nektar schmecken kann. Zwar hatten wir auch eine Lupe dabei, doch die noch scharfen Augen der Mädels und Jungs hatten keine Mühe, die kleinen Pollenkörnchen auf dem Kirschblütenzweig zu entdecken.

Ungefährliches Beobachten

Schaubienen

Schulimker Reinhold erklärt die Welt der Bienen an der Schaubeute

Mit Hilfe einer Schautafel erklärten wir den Kindern die unterschiedliche Entwicklung von Arbeitsbiene, Drohne und Königin, bevor es an die Enthüllung einer mit Plexigals bewehrten  Bienenwabe ging. Das durchsichtige Gestell war natürlich der Renner des Tages auf dem Biobauernhof von Familie Lips, wo der Unterricht stattfand.

„Wie viel Bienen sitzen auf so einer Wabe?“ wollte ein aufgeweckter Schüler wissen, der fasziniert das Krabbeln hinter der Plexiglasscheibe beobachtete. Ohne Gefahr, gestochen zu werden, hätten die Kinder die Menge selbst auszählen können. „Schaut mal, da schlüpft gerade eine Biene aus!“ rief ein Mädchen begeistert aus. Was sie beobachtete hatte, war allerdings keine Geburt, sondern das Einlegen von Honig durch eine Arbeitsbiene. Wie der Unterschied zu erkennen ist und warum auch die verdeckelten Wabenzellen unterschiedliche Inhalte haben, konnte rasch geklärt werden.

Anfassen und Dabei-Sein

Am Lehrbienenstand in Bamberg-Wildensorg klappte alles wie am Schnürchen.

„Wie funktioniert denn dieser Smoker?“ Die Frage einer Schülerin leitete zu den imkerlichen Geräten über, die die Kinder anfassen durften. Stockmeisel, Entdeckelungsgabel und Abkehrbesen wurden von Reinhold Burger kurz erläutert, bevor es zum eigentlichen Lehrbienenstand am Rinnersteig ging.

Wie sie sich dort verhalten sollen – leise, langsam und nicht vor das Fluglochen stellen – hatten die Kinder bereits beim Abholen an der Bushaltestelle von mir erfahren. Es war sicher nicht verkehrt, es auf dem Beutenareal, einer Streuobstwiese, noch einmal zu wiederholen. Das Wiedereinsetzen der in der Früh entnommenen Schauwabe klappte denn auch wie am Schnürchen, niemand wurde gestochen und die Vorgänge konnten von allen genau beobachtet werden. Zumal auch die beiden Lehrerinnen, Frau Rink und Frau Tschürtz, vor allem die aufgeweckten jungen Burschen gut im Griff hatten.

Alle Sinne nutzen

Rätselraten

Durch Rätseln erfahrenes Wissen vertiefen

Zurück auf dem Hof wurde ein Rätselzettel ausgefüllt, bevor die Belohnung folgte: das Testen unterschiedlicher Honigsorten, und natürlich entstammte eine davon aus dem soeben besuchten Lehrbienenstand. Zum Abschluss erhielt die Klasse selbstgebackene Waffeln von der Hofherrin, Frau Lips, die die Kinder anfänglich auch kurz begrüßte. In vielerlei Hinsicht anregend gesättigt durfte noch einmal kurz durchs Heu getobt und die Ziegen gestreichelt werden, bevor das Gruppenfoto den Schluss einläutete. Schade, wir hätten einen ganzen Tag miteinander verbringen mögen!

5te Klasse der Realschule Hirschaid

5te Klasse der Realschule Hirschaid

Ja, nun ist die „Bamberger Schulbiene“ also an den Start gegangen und realisiert. Wir hoffen auf das Erreichen unseres Finanzierungsziels von 8.000 Euro bis 17.5.2013, um in Zukunft genügend Lehrmaterial und Zeit zu haben, auch Bamberger Schulklassen zu erzählen, wie der Honig ins Glas kommt, warum das Bienensterben aufgehalten werden muss und wie man Jungimker werden kann. Bitte helfen Sie uns JETZT! Denn erreichen wir das Ziel nicht, geht (fast) alles bisher auf der Crowdfunding-Plattform „Startnext“ eingezahlte Geld wieder an die Spender zurück.