*16* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Cover Bielmeier: Bienen Basics, GU[Unbeauftragte, unbezahlte Werbung]
2016 erschienen sind drei empfehlenswerte Titel für Imkerneulinge: Bienen Basics von Sandra und Armin Bielmeier (Graefe und Unzer), Unsere ersten Bienenvon Angelika Sust sowie Wolfgang Ritter: Gute imkerliche Praxis (beide Ulmer Verlag)

Die vier Hauptkapitel von Bielmeiers „Bienen Basics“ befassen sich mit der „beeindruckenden Welt der Bienen“ und gehen der Frage nach, ob Bienen zu einem passen. Denn es gilt, herauszufinden, ob man den idealen Standort anbieten kann und ob man eher konventionell oder „wesensgemäß“ imkern möchte. Sobald das Volk, besser noch: die Völker, da sind, geht es „Mit den Bienen durchs Jahr“ und man erfährt, wie man ihnen „Schutz und Gesundheitspflege“ angedeihen lassen kann.

Cover-Ritter-Gute-Imkerliche-Praxis_UlmerGanz so leicht, dass man die Bienenhaltung allein mit diesem Anfängerbuch problemlos hinbekommen kann, ist es zwar nicht. Doch man erhält einen guten ersten Überblick und kann sich mittels weiterer Fachliteratur wie das in zweiter Auflage erschienene Buch von Wolfgang Ritter „Gute imkerliche Praxis“ weiterhelfen lassen. Der bekannte Bienengesundheitsexperte geht noch viel stärker auf verschiedene – auch neu zu erwartende – Krankheiten und Bienenschädlinge ein. Was absolut notwendig ist, will man nicht jedes Jahr aufs Neue anfangen. Auch kann das Kapitel „Ethische Grenzen der Bienenhaltung“ vor allzu viel Blauäugigkeit bewahren helfen. Denn die Frage über (Einzel-)Leben und Tod stellt sich öfter, als einem lieb ist.

Cover-Unsere-ersten-Bienen_UlmerAngelika Sust hingegen geht allzu viel Ernstem im Bienenstock charmant aus dem Weg. Sie macht mit attraktiven Fotos und kurzen, flüssig formulierten und eher „honigsüßen“ Informationshäppchen Lust auf die Bienenhaltung an sich. Vor allem für jüngere Menschen, die noch nicht von allzu viel Herzeleid beim Imkern abgeschreckt werden sollen, ist „Unsere ersten Bienen“ (2020 in neuer Auflage zu erwarten) gut geeignet. Man erfährt schließlich früh genug, wie frustrierend die Bienenhaltung sein kann, wenn die Rahmenbedingungen nicht (mehr) stimmen. Aber da ist die Liebe dann meist schon geweckt und triumphiert über die Realitäten!

*15* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

2015 war das Erscheinungsjahr von zwei Ratgebern, die auch nicht unbedingt ein jährliches Update benötigen.

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Wachsblock aus eingeschmolzenem EntdeckelungswachsSanft heilen mit Honig, Propolis und Bienenwachs von Stefan Stangaciu, erschienen bei TRIAS in der 3., vollst. überarb. Auflage.

Nicht im Titel genannt, aber natürlich dazu gehörend sind Gelée Royal, Pollen, Bienenbrot und Bienengift. 30 Beschwerden im Bereich der Inneren Medizin und Neurologie sowie der Haut- und Zahnfleischerkrankungen sollen mit Hilfe der beschriebenen bienischen Produkte gelindert oder geheilt werden.

Zusammengefasst ist dies alles unter dem Stichwort „Apitherapie“ und zählt damit zu den natürlichen Heilmethoden. Doch im pharmaindustriell und lebensmittelchemisch orientierten Deutschland wird diese als „Wellness“ und damit als eine homöopatisch wirkende Anwendungen quasi herabgestuft vermarktet, um auch möglichst keine Probleme mit dem Deutschen Arzneimittelgesetz zu riskieren.

Nun, da sind uns die osteuropäischen und viele andere Länder weit voraus bzw. haben sich gar nicht erst von den jahrhunderte bzw. jahrtausende alten Therapieerfahrungen und -weisheiten losgesagt und manches ist dort sogar eine Kassenleistung.

Cover Petra Ahnert, BienenwachswerkstattBienenwachsratgeber

Ebenfalls mit Wachs, hier jedoch schwerpunktmäßig Kerzen, Seifen und Dekoration behandelnd, haben wir es bei der Bienenwachs-Werkstatt von Petra Ahnert, erschienen im LV-Landwirtschaftsverlag, zu tun.

Doch auch Kosmetik  – von Lippenbalsam und -gloss über flüssige wie feste Lotions bis hin zu Massage-, Nagel- und Fußbalsam sowie Seifen reicht die Pallette. Die Naturheilkunde taucht in Form von Erkältungsbalsam und Salben für jedwede Wehwehchen, die man sich dazu denken an, auf. Auch wird an die hauswirtschaftliche Verwendung gedacht, und wer sich in Bienenwachskunst versuchen will, kann’s ausprobieren mit Batik und Enkaustik, also der Malerei mit Wachs.

Hübsch bebildert und mit Einkaufslisten sowie Schritt-für-Schritt-Anleitungen wirkt das alles fast schon kinderleicht – was es jedoch beileibe nicht immer ist, wie wir aus leidvoller Erfahrung mit Teelichtkerzengießen gemacht haben. Daher haben wir sogleich einen Blick auf S. 29/30 geworfen. Und ja, hört sich nach einem guten Plan an.

Tja, nur leider ist das Buch derzeit nicht mehr lieferbar. Außer in unserer Imker-Bibliothek … und sicher auch in anderen Büchereien natürlich. Unter dem selben Titel, allerdings mit einem anderen Untertitel – 52 Projekte für angehende Imker – sowie der Verfasserangabe Kim Lehman, erschien 2018 im Haupt-Verlag eine neuere Auflage. Ich kann nicht sagen, ob es Unterschiede gibt, doch mal sehen … ich sag‘ wieder Bescheid, wenn ich’s rausgefunden habe, okay?!

*14* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

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Cover Lachauer von Bienen und Menschen, Rowohlt-Verl.14 Imkerinnen und Imker aus den unterschiedlichsten Ländern stellt Ulla Lachauer in ihrem biografischen Roman Von Bienen und Menschen vor. Oder sollte man besser Reise- und Speiseerzählung sagen?

Kapitelbezeichnungen wie „Die Pfefferles“ und ihr Tannenhonigparfait oder „Asaads Traum“, in dem der Honigpudding Hariri mit seiner syrischen Süße die deutsche übertreffen wird, oder „Reif für die Insel“ mit gotländischen Hoffnungen, den Orient mittels Kardamom doch noch nach Schweden zu holen, machen Lust aufs Augenreisen durch 383 Seiten und dabei die eine oder andere Spezialität genießen. Vorsicht, das Sofa nicht verkleckern!

Köstlich und bitter

Manches ist einfach nur köstlich, sozusagen. Die vielen, meist recht leicht zu kopierenden Rezepte, optisch abgesetzt in Rahmen aus Bienenwabenmustern. Einiges ist eher bitter zu lesen, wenn Verluste beschrieben werden, die der Krieg den Imker(inne)n und ihren Familien brachte, oder um die „Bienen als Episode“ in der untergegangenen DDR¹, die nach der Wende wohl hunderttausenden von Imker(innen)n² kein Auskommen mehr bescherte.

Fehlende Imkersolidarität aus dieser Zeit wird genauso angesprochen wie das Gegenteil davon, wenn ein slowenischer Imker von seinem dichten Netzwerk spricht. Persönliche Schicksale wie die von Galina, mit der das Buch beginnt und auch in einem Wiedersehen endet, sind eng mit den Bienen verbunden. So eng, dass selbst ein 105-jähriger dementer Imker zwar nur noch die Jahreszahl „1918“ von sich gibt, mit der er alle Fragen nach einem „Wann“ beantwortet, jedoch mit agilen Gesten klassische Imkertätigkeiten pantomiert – das Ziehen eines Rahmens aus der Beute, das zarte Fassen einer imaginären Gänsefeder, die zum Wegkehren von Bienen verwendet wird, ein gespieltes Zucken nach einem Bienenstich und das Wegschnippen eines Stachels von der Wange – anrührend. Nein, nicht kitschig oder verklärend.

Pragmatisch bis poetisch

In diesem spannend lesbaren Buch werden keine heile Welten heraufbeschworen. Doch die Liebe der beschriebenen Imker/innen zu ihren Bienen schimmert überall durch. Zuweilen pragmatisch verbrämt wie beim Eisenbieger Smoly: „Ohne die Bienen hätte ich unser Haus nicht bauen können“, aber auch poetisch antwortend wie in „Up anner Siet“, wenn Margarete danach gefragt wird, wie sie all die Arbeit so nebenbei geschafft habe: „Mit Gottes Hilfe! Die Bienen und der Himmel gehören zusammen, deswegen mag ich das so.“

Ulla Lachauers Zuhörenkönnen ist das eine. Das uns Lesende so feinfühlig Nahe bringen dieser „von Hause aus […] kleine[n] Krauter […], schlecht verdienenden Postler und Bahnwärter, Dorfpfarrer und Kleinbauern […] Sonderlinge – eingenbrötlerische Tüftler, skurrile Hobbygenetiker, Sparsamkeitsfanatiker, Weltfremdlinge …“ das andere. Und keine Sorge, man würde als Nicht-Imker/in zu wenig vom Fachlichen verstehen – es geht mehr um die Menschen, ihre Geschichten und – ja, auch die europäische Geschichte. Dennoch wurde an ein Glossar mit imkerlichen Fachausdrücken gedacht, wie auch eine Karte aller europäischen Reisestationen.

Fesselnd und berührend … und mal ganz was anderes!


¹Zunächst sank durch den Wegfall der staatlichen Unterstützung nach der Wende in den neuen Bundesländern die Zahl der Imkerinnen und Imker drastisch, natürlich auch die Zahl der Bienenvölker. https://deutscherimkerbund.de/userfiles/DIB_Aktuell/2015/aktuell2015-Sonderausgabe.pdf
²Vor der politischen Wende um 1990 gab es rund zwei Millionen Bienenvölker in Deutschland, danach pendelte sich ihre Zahl auf etwa eine Million ein. https://www.heise.de/tp/features/Stiller-Tod-warum-Bienen-sterben-3399498.html

 

*13* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Glückstag Freitag, der Dreizehnte – zumindest war das für mich immer so. Daher soll heute die Rede vom Glück sein … dem Glück, Spender/innen für unsere Klassensätze gehabt zu haben – und hoffentlich noch gewinnen zu können!

ImkerbibliothekEin Klassensatz, das sind im Optimum 33 gleiche Exemplare eines Buchtitels.* So können während des Schulbienenunterrichts gemeinsam die Fotos von Bieneneiern, dem Bienenstachel oder der Bestäubungsvorgang genauer betrachtet und nach dem Schulbienenunterricht Stoff wiederholt und vertieft werden.

Für den Besuch von Parallelklassen, wie es bei unseren Unterrichten für die Grundschule häufig vorkommt, reicht uns die Anzahl aber leider nicht aus. Da müssten wir aufstocken. Je nach Spendeneingang werden wir hoffentlich noch zukaufen können.

Das Gesamtvolumen unseres Wunschzettels beträgt € 931,74.

KassensturzAufstockung der Titel unserer Klassensätze:

  • Ich hab einen Freund, der ist Imker / Rolf Butschkow (37 Ex.; Grundschule)
    Bedarf: weitere 26 Ex. á € 3,99 -> Spendenbetrag: € 103,74 Aktualisierung am 13.12.19: Gekauft von unserer Bienenpatin Sabine Saam – Herzlichen Dank!
  • Im Bienenstock / Andreas und Heiderose Fischer-Nagel (31 Ex., Grundschule)
    Bedarf: weitere 32 Ex. á € 7,50 -> Spendenbetrag: € 240,-
  • Makrokosmos Honigbiene / Fotogr. von Heidi u. Hans-Jürgen Koch. Texte von Claus-Peter Lieckfeld (30 Ex. Sekundarstufe)

Apfelkorb und BücherNeue Wunsch-Klassensätze sind:

  • Unser Honigbuch / Andreas und Heiderose Fischer-Nagel. € 9,80. (6 Ex. bereits vorhanden)
    Spendenbetrag für 26 Klassensatz: € 264,60
  • So leben die Tiere – die Honigbiene / Friederun Reichenstetter ; mit Bildern von Hans-Günther Döring. € 7,99.
    Spendenbetrag für Klassensatz: € 323,40

Wer sich daran beteiligen möchte, melde sich doch bitte einfach bei uns direkt oder holt sich die Informationen von hier.

Dann schon mal … DANKE und Fröhliche Lese-Weihnachten auch euch!


*Gerechnet wird: ein Buchexemplar mal der gesetzlichen Schüler/innenanzahl einer Klasse, also 28 bis 30 Stück, plus 2 Ex. für Lehrkräfte (Klassleitung plus Referendar/in) und eines für uns selbst bzw. den Präsenzbestand.

*12* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

12 Monate hat das Jahr, und in jedem einzelnen Monat sind Imker/innen mal mehr, mal weniger starkt beschäftigt.

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Imkerliteratur des Kosmos-VerlagsEinen „immerwährenden Arbeitskalender“ stellt das Sachbuch Imkern rund ums Jahr von Geert Staemmler dar. Das 128-seitige, auf jeder Seite bebilderte Taschenbuch wurde uns – unter einigen anderen! – vom Franckh-Kosmos-Verlag für unsere Imker-Bibliothek gespendet. Doch nicht nur aus Dankbarkeit, sondern weil es wirklich praktisch aufgebaut ist, empfehle ich es im heutigen Adventskalender. Auch, wenn es bereits aus dem Jahr 2012 stammt, doch immer noch käuflich ist.

Cover: Staemmler, Imkern rund ums Jahr, Kosmos-VerlagSieht man sich die Anzahl der Unterkapitel in der blockförmig angeordneten Monatskapitelübersicht an, wird optisch rasch klar, dass die imkerlich arbeitsintensivsten Monate April, Mai, Juni und August sind. Das stimmt auch mit unseren eigenen Erfahrungen überein.

Am wenigsten an den Stöcken selbst hat man im Dezember und Januar zu tun. Doch auch in dieser Zeit sind zumindest wir nicht ohne Aufgaben.

Arbeiten im 12. Monat

OxalsäurebehandlungAnfang Dezember erfolgte heuer die Oxalsäurebehandlung als Varroabekämpfungsmaßnahme zur Gesunderhaltung der Völker. Staemmler hat das auf S. 121-122 gut nachvollziehbar erläutert. Allerdings ist das dort erwähnte Perizin nicht mehr im Handel. Ein kleines Detail, an dem zu erkennen ist, dass auch bei der traditionellen Bienenhaltung die Entwicklung nicht stehen bleibt und Neuauflagen bewährter Literatur Sinn machen.

Genau, und daher lesen wir im Dezember endlich wieder verstärkt Fachliteratur und bauen den bis dato nur quergelesenen Stapel an Bienenzeitschriften ab. Buchneuerscheinungen werden gesichtet, ein paar der Titel für die Imker-Bibliothek bestellt und nachfolgend in den Zotero-Katalog eingetragen. Die Bücher aus der Bienen-InfoWabe, die wir über den Winter bei uns im warmen, trockenen Zuhause einlagern, werden gesäubert, um wieder fit für die neue Saison (ab Ostersonntag) zu sein.

Des weiteren müssen Nachbestellungen von Imkereiutensilien sowie die Buchhaltung für den Jahresabschluss vorbereitet werden. Das zieht sich dann bis in den Januar hinein. Die endgültigen Bilanzierung und der Jahresbericht, der bei uns Transparenzbericht heißt und als ein „freiwilliges Muss“ mir persönlich sehr wichtig ist. Als Privatinitiative möchte ich jederzeit Auskunft geben können, was mit den Bienenpatenbeiträgen und den Spenden umgesetzt wurde. Aber auch Reinhold hat in diesem Jahr intensiv damit zu tun, da Buchführung ein Basismodul innerhalb seiner derzeitigen Imkermeisterweiterbildung ist.

Außerdem muss das BLIB-Jahresprogramm fertig gestellt und gedruckt sowie alle Termine in diversen Kalendern eingetragen bzw. gemeldet werden: In unser Weblog unter Aktivitäten und Termine, in Kultur in Bamberg, für die Zeitschrift Biene & Natur, auf den IBZV-Vereinsseiten, dem Presseverteiler, dem Bienenpaten-Newsletter, im elektronischen Kalender, im abwischbaren Kalender zur Schlafzimmertür … nur ja nichts übersehen! Denn die brotberuflichen Termine müssen sich störungsfrei drumherum gruppieren … oder auch anders herum.

Zu den Bienen gehen wir aber trotzdem auch im Winter. Wir sehen nach, ob ihre Wohnung in Ordnung ist und kein Windstoß etwa die Bedachung heruntergerissen oder ein Wildschwein den Stock umgeschmissen hat. Oder zweibeinige Wesen ihr Mütchen an ihnen gekühlt haben, was – zum Glück und toi, toi, toi! – bei noch nicht vorgekommen ist.

Ja, es ist in allen 12 Monaten einiges zu tun, doch auch von allem ein wenig auszuruh’n. Das tun wir dann „zwischen den Jahren“. 😉

*11* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

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Cover Goulsen: Die seltensten Bienen der Welt, Hanser-Verlag11 Teile umfasst der Reisebericht „Die seltensten Bienen der Welt“ von Dave Goulson aus dem Hanser Verlag, 2017 erschienen. Hinzugerechnet zu den neun Kapitel über bspw. „Das Gorce-Gebirge und die Achselschweißhummel“ und „“Ecuador und die Kampfhummeln“ oder „Knepp Castle und die vergessenen Bienen“ habe ich den „Prolog Naturforschung mit brennendem Taubenkot“ und den Epilog „Bienen im Hinterzimmer“.

Anteilnahme und Memento mori

Jedes dieser Anteile verrät genau dieses: Die starke innere Anteilnahme des Autors an die kleine, große (Tier-)Welt, die er mal launig, mal spannend, mal mit trockenem Humor zu verstecken versucht in Sätzen wie:

„Ein Freund von mir bezeichnet Schafe verächtlich als Wollmaden“ – (ja, wir erfahren nicht nur über seltene Bienen, sondern auch andere Lebewesen, Menschen und vor allem über die Landschaften!)“ – (S. 81), oder:

„Es war aufregend, in diesen entlegenen Wäldern ganz allein unterwegs zu sein und nach Hummeln zu jagen, aber immer zu wissen, dass ich mich hinter der nächsten Ecke plötzlich Auge in Auge mit einem Bären, einem Puma oder einer Greifschwanz-Lanzenotter finden könnte.“ (S. 202),

oder auch sein „Memento mori“, also seine Beobachtungen und fast schon zärtlichen Gedanken zur Vergänglichkeit der Erde und ihrer wundervollen Natur:

„Leider besteht ein wiederkehrendes Merkmal menschlicher Aktivität darin, andauernd für Veränderungen zu sorgen – manchmal willentlich, häufig versehentlich.“

Es ist also nicht ein an Merkwürdigkeiten reiches Buch eines verschrobenen Nerds, der sich mit komischen kleinen Tierchen beschäftigt und uns mit Detailverliebtheit langweilt, sondern ein (natur)politisch brandaktuelles, völkerverbindendes und durchaus auch pragmatisches Buch eines Weltverstehers und -erklärers, ausgerechnet aus dem Brexit-Land, was ja irgendwie komisch und widersinnig erscheint.

Prinzip Hoffnung

Dave Goulsons große Zuneigung zur Hummelwelt im Kleinen wie zu den Landschaften und Ländern im Großen ist voller Zuversicht, wenn er von seltenen Wildbienen berichtet, die er geduldig suchte und dann doch nicht mehr fand, ohne dabei einen Hehl aus den Umständen zu machen, die zu ihrem Verschwinden führten und ohne bittere Anklagen, sondern klar und sachlich beschreibend, mit einer ansatzweise zu ahnenden Träne im Augenwinkel, dier er jedoch bis zu seinem nächsten mitreißend geschilderten Suchgang längst wieder weggewischt zu haben scheint.

So durchzieht das „Prinzip Hoffnung“ die 300 Seiten, die feinfühlig von Elisabeth Ranke übersetzt wurden. Denn wo es Menschen wie diesen und andere Forscher, von denen er ebenfalls berichtet, gibt, die all die seltsamen Tierchen erkennen und beim Namen nennen, MUSS es doch jemanden geben, der sie einst bei ihren Namen gerufen und gesagt hat: „Du bist MEIN“ und sie auch künftig zu beschützen weiß. Und sollte irgend ein Funken Göttliches in uns Menschen stecken, dann müssen wir dringend mit Hand anlegen bei dieser immerwährenden Aufgabe, unsere Schützlinge zu retten.

Dazu erhält man nach dem Lesen des Buches große Lust  … also auf: Kaufen! Leihen! Verschenken!

Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria saccharata), beliebtes Bienenfutter im Bamberger BienengartenP. S.: Eine von vielen seltenen Bienenarten glauben wir, in unserem Bamberger Bienengarten gesichtet zu haben: Die Lungenkraut-Biene, die unsere Pulmonaria saccharata (Geflecktes Lungenkraut) besucht, die im Übrigen verwandt ist „mit den drei anderen Hummelmagneten Natternkopf, Beinwell und Borretsch“ (lt. Aktion Hummelschutz). Ach, wenn wir nur einen Bruchteil der Kenntnisse jener Forscher hätten …, nun, wir tun unser Bestes, zumindest, was Honigbienen anbelangt.

*10* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Lesebereites Rezensionsexemplar "Lavendelschätze" Dr. Elke Puchtler, Pala-Verlag[Werbung] Wild- wie Honigbienen fliegen auf Lavendelula angustifolica, den romantischen Begleiter meist von Rosen, aber nicht nur! Sein Pollenwert liegt laut Trachtfließband bei 4, der Nektarwart bei 2. Seine Blühmonate sind von Juli bis September, also in einer Zeit, wo es für Bienen langsam zu Ende geht mit den reichlichen Gaben der Gärten und Felder. Aber auch Menschen schätzen den Lavendel sehr, beispielsweise als aromatische Ingredienz zu Speis‘ und Trank und in der Aromatherapie.

Zehn (weitere) Möglichkeiten des Heilens und Pflegens mit dem duftigen, immergrünen Halbstrauches zählt die Lavendelspezialistin Dr. Elke Puchtler in Lavendelschätze (Pala-Verl., 2018) auf:

  1. Der Duft im Raum
  2. Dufte Inhalierstifte für unterwegs
  3. Entspannung im Reisegepäck: der Roo-on
  4. Badevergnügen mit Lavendel
  5. Körperöle und Massageöle mti Lavendel
  6. Lavendelpflege für gereizte und unreine Haut
  7. Pflegebalsam für Narben
  8. Erste Hilfe bei Sonnenbrand
  9. Enzündungshemmend und stärkend bei Entzündungen der Bronchien
  10. Das Naturparfum

Referentin Dr. Elke Puchtler im Bamberger BienengartenEin duftes Buch also, um gerade rechtzeitig zu Weihnachten die Provence, aber auch zukünftig einige deutsche Gegenden klimawandelbedingt als neue Anbaugebiete vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen und sich dabei bereits merklich zu entspannen.

Im Anhang des Buches finden sich außerdem weitere Literatur sowie Film- und Ausstellungstipps, die eine wunderbare Duftspur auslegen, um sich weiter in die lila, weiße oder rosa blühende, kraft- und trostspendende Pflanze zu vertiefen – und zu verlieben! Das jedenfalls ist unserer Bienenfreundin Elke passiert, und sie hat viele damit angesteckt.

Beide Bücher befinden sich in unserer Imker-Bibliothek.

*9* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Was haben das Neunauge, das Rentier und die Honigbiene gemeinsam?

Na?!?

Nun, sie sind relativ leicht an ihren spezifischen Merkmalen zu erkennen!

Das Neunauge, eine (hier in Regnitz und Main) heimische Fischart ist erkennbar an seinen seitlichen je neun Punkten (2 Augen, 8 Kiemen- und Nasenöffnungen), das Rentier an seiner roten Nase (ja doch, ehrlich! Um diese Jahreszeit immer!) und die Honigbiene … genau, an dem Tragekörbchen, in das sie Nektar, Pollen, Propolis, Wasser und manchmal auch den frechen Willi reinsteckt.

Aber an was erkennt man eigentlich Wildbienen? DAS ist ganz und gar nicht so einfach! Bei über 800 europäischen Arten sind es eben hunderterlei Kennzeichen – von Größe, Farbe, Figur, Haarkleid und-und-und bis hin zur Nahrungs- oder Brutstättenvorliebe bzw. dem Lebensraum, an der man sie erkennen KÖNNTE – so man Spezialist/in ist.

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Cover Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas, Fotodank an Quelle & Meyer

Cover Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas, Fotodank an Quelle & Meyer

Es nimmt daher nicht Wunder, dass es erst heute, genauer: seit 2016 ein Handbuch gibt, welches die mannigfaltigen Wildbienenarten (fast) alle in Porträts alphabetisch nach ihrem wissenschaftlichen Namen aufzeichnet und (ebenfalls fast) alle abgebildet hat. Zumindest für den Raum Mitteleuropas. (Für alle bekannten über 20.000 Bienenarten weltweit bräuchte man dann wohl einen Rucksack!)

Wer jetzt stöhnt und sagt: „Ächz, wissenschaftlicher Name, ich kann mir gerade mal Bombus (für Hummel) merken!“ – kein Problem, es gibt auch ein Register mit deutschen Bezeichnungen. By the way: Einige Bienennamen wurden erst im Zusammenhang mit der Herausgabe des Werkes gebildet!

Witzigerweise nennt es sich „Taschen“-Lexikon, was in Anbetracht von 917 (!) Seiten zu einem Augenzwinkern einlädt. In eine Hosentasche jedenfalls passt das von allen Wildbienen- und Insektenliebhaber/inne/n heiß ersehnte und mit rund 40 Euro erstaunlich günstige Standardwerk wirklich nicht mehr hinein. Hier die Kenndaten dieses faszinierenden Kompendiums – und auch dieses findet sich in unserer Imker-Bibliothek wieder:

Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas : Alle Arten im Porträt / Erwin Scheuchl, Wolfgang Willner. Wiebelsheim : Quelle & Meyer Verl., 2016. € 39,95.

*8* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Brutwabe mit Honigeinlage am rechten RandDas Türchen Nummero Acht markiert den Beginn der 2. Adventswoche, und heuer auch gleichzeitig den 8. Tag des Dezembers. Würde eine Honigbienenkönigin vor 8 Tagen ein Ei gelegt haben, dann ginge in wenigen Stunden für die kleine Larve nicht ein Adventstürchen auf, stattdessen würde ihr Türchen von den Arbeiterinnenbienen zugeschlossen, sprich: verdeckelt werden. Nach 21 Tagen (das wäre also nach unserer angenommenen Zeitachse zur Wintersonnenwende) würde sie schlüpfen – falls sie eine Arbeiterinn wird; männliche Bienen brauchen 24 Tage, eine junge Königin hingegen nur 16 Tage.

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Auf der S. 11 im Heft „Die Honigbiene. Stationenlernen für den Unterricht.“ vom Deutschen Imkerbund e. V. 2013 herausgegeben, befindet sich eine Zeichnung, die das Werden vom Mini-Ei bis zur Schlüpfung illustriert. Sachtexte, Arbeitsblätter und praktische Anleitungen helfen den Lehrkräften, sich mit ihren Schülern zum Thema Biene auseinanderzusetzen. Das 96 Seiten starke A4-formatige Heft kostet nur 5 Euro und ist beziehbar per E-Mail, aber auch als PDF kostenlos zum Herunterladen.

Der Deutsche Imkerbund (DIB) stellt noch viel mehr Materialien auf seinen Kinder- und Jugendseiten / Die Bienen-Extras (nicht nur) für den Unterricht bereit. Manches wie die Poster oder das Bienensummen fürs Handy (mp3) ist sogar kostenlos.

*7* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Heute ist der Internationale Tag des Honigs, weil Tag der Bischofsweihe des Heiligen Ambrosius, Schutzpatron der Bienen, Imker, Lebküchner, Wachszieher und des Lernens. Mit unseren Bienenpatinnen und -paten und den Teilnehmer/innen des Imkeranfängerkurses feiern wir ihn gemeinsam als „BAmbrosius-Tag“ heuer am Glühweinstand vom Müller7 in Bamberg am Grünen Markt ab 16.30 Uhr. Unsere aufmerksamen Blogleser/innen dürfen natürlich auch zu uns hinzustoßen. Ihr werdet uns sicherlich erkennen 😉

Heiliger Ambrosius aus der Michaelskirche in Zeil a. M.Zurück zum Schutzpatron. Ambrosius wird meist dargestellt mit Bienenkorb und Buch, was mich natürlich besonders entzückt. Da ich sowohl im Bibliothekswesen beschäftigt bin, als auch mein Ehrenamt bekanntlich den Bienen und in der Folge dem Honig abhold bin, aber auch das Lernen ein Vorgang ist, den ich in meinem Beruf als Erwachsenenbildnerin begleite, ist der Mann so recht nach meinem Geschmack, evangelisch hin oder her. Einzig seine negative Entscheidung im Zusammenhang eines an sich verbrieften Schutzes des Judentums hinterlässt einen bitteren Beigeschmack.

Apropos bitter und Judentum … man könnte meinen, ich backe alles nur noch mit Honig und lasse weißen oder braunen Zucker beiseite. Das klappt leider nicht, denn beispielsweise würde ein Honigkuchen, wie er zur Rosch-Haschana oder Jom Kippur (ja, Ambrosius, da musst du heute jetzt durch!) gebacken wird, viel zu bitter schmecken. Ich muss ihn außerdem glutenfrei backen, da ich kein Klebereiweiß vertrage. Und natürlich muss er auch milchfrei, also koscher sein, wenn er zu obigen Anlässen verschenkt werden soll. Hier mein Rezept:

Honigkuchen, koscher (milchfrei), glutenfrei

  • 250g Bamberger Lagenhonig
  • 3 Eier

In Schüssel schlagen

  • 250g Zucker

hinzufügen, nochmals schlagen.

  • 400g Mehl (glutenfreie Mischung, z. B.: 200 g Mix B Schär (Brot hell), 100 g Teffmehl, 100 g Buchweizenmehl)
  • 1 Schnapsglas Honigrum (z. B. Ronmiel, 40%)
  • 2 EL Pflanzemargarine
  • 2 Tl Ceylonzimt
  • 1 El Kakaopulver
  • 1 Tasse Espresso oder starker Kaffee
  • 2 Tl Backpulver
  • 2 Tl Bittermandelöl
  • 1 Msp. Nelkenpulver
  • evtl. Puderzucker oder Zitronenglasur

Rest dazu mischen und kräftig schlagen. In vorgewärmten Ofen bei 180° C etwa 1 Stunde. Streichholztest, ob Masse in der Mitte noch klebrig, dann weitere 5-10 Minuten.

Die Menge reicht für 1 lange Backform + 1 kl. Runde Backform, jeweils ausgefettet.

Weitere Honigrezepte finden sich in diesem Buch aus dem Bestand unserer Imker-Bibliothek (wenngleich auch in einer früheren Ausgabe):

Frank, Renate: Honig. Köstlich gesund und vielseitig. 180 Rezepte für alle Lebenslagen. 3. Aufl. Ullmer. 2019.