Modul „Varroabehandlung“ im Seminar zur Schul-Imkerei

Modul 10.1 im Seminar Schul-Imkerei* an diesem 15.08.2018 beinhaltete drei wichtige Lektionen:

  1. Wabenhygiene
  2. Varroabehandlung mit Ameisensäure
  3. Befindlichkeiten der Biene im Jahresverlauf

Utensilien zur Modul 10.1 Wabenhygiene, VarroabehandlungVorab wurden die dazu benötigten Materialien vorgestellt. Diese sind neben dem üblichen Stockmeißel, Abkehrbesen und Smoker mit Befüllmaterial folgende:

  • Vorab mit dosierter 60%-iger Ameisensäure abgefüllter Liebig-Dispenser (Flasche, perforiertes Dochtpapier, Grundplatte mit Fixierdornen)
  • Einmal-Schutzhandschuhe
  • Wasserkanister
  • Globuli Apis mellifica C30

1. Wabenhygiene

Nach der Honigernte (am 23.07., siehe Bericht) ist es an der Zeit, das Volk gegen die Varroamilbe zu behandeln. Der Zeitpunkt ist gleichzeitig eine gute Gelegenheit, die alten Brutwaben herauszunehmen, die sich nun in der untersten Zarge des Beutenaufbaus befinden. Es hausen hier nicht mehr allzu viele Bienen hier, denn diese haben ihre Brut nach oben gezogen (in Richtung ehemaligen Honigraum), und der Rest des Volkes schleckt gerade noch die nach der Ernte zurückgebrachten leeren Honigwaben aus.

Diese Brutwaben werden dem aktiven Kreislauf entnommen und eingeschmolzen. Zur Wachsverarbeitung siehe Blogbericht bzw. Sondermodul zum Seminar „Schul-Imkerei“.Modul 10.1 Wabenhygiene, Varroabehandlung2. Varroabehandlung mit Ameisensäure

Handhabung Liebig-Dispenser zur Varroabehandlung.Nachdem die Zargen wieder zurückgestellt wurden, dient die nunmehr leere Zarge (also die, aus der vorher die alten Brutwaben entnommen wurden) als Raum für das Aufnehmen des Liebig-Dispensers. Wir arbeiten am liebsten mit diesem, da er am einfachsten und schnellsten zu bedienen ist und wir mit seiner Wirkung bislang sehr zufrieden waren. Zu den weiteren Möglichkeiten zugelassener Varroabekämpfungsmittel wurde eine Übersicht der LWG ausgeteilt.

Um die Dosierung zuhause in aller Ruhe kontrolliert vorbereiten zu können, ist eine vorherige Gemülldiagnose bzw. Varroazählung der Windel erforderlich, außerdem ein Blick auf die Varroawettervorhersage.

Mit der auf dem Docht aufgedruckten Richtwerten lässt sich die Verdunstungsmenge steuern. Da wir am Behandlungs- und den drei Folgetagen Temperaturen über 30° C erwarten, wird die Verdunstung sehr schnell ablaufen. Um den Bienen dabei nicht zu schaden, ist der Docht bei zwei Zargen fast in seiner ganzen Größe notwendig.

Unbedingt sind dabei Handschuhe zu tragen. Der Wasserkanister dient außerdem dazu, eventuelle Ungeschicklichkeiten beim Umgang mit der Säure schnell zu behandeln. Außerdem ist darauf zu achten, aufsteigende Säuredämpfe nicht einzuatmen. Es empfiehlt sich eine Atemschutzmaske.

Handhabung Liebig-Dispenser zur Varroabehandlung.Das Vorgehen zur Ameisensäurebehandlung ist in dieser Reihenfolge:

  1. Wie viel Ameisensäure sind notwendig? -> Flasche befüllen
  2. Am Standort -> Werkzeug griffbereit herrichten
  3. Nach dem Wiederaufsetzen der leeren Zarge (nach der Wabenhygiene, siehe oben) vorsichtig einen Bereich in der Mitte der Zarge einebnen, und zwar in der Größe des Dispensertellers (Grundplatte). Also die Rähmchenoberfläche mit dem Stockmeisel vom Wachs- oder Propolisüberstand reinigen, damit der Teller bzw. nachfolgend die Flasche absolut in der Waage steht.
  4. Den Docht entsprechend der gewünschten Verdunstungsfläche herrichten und auf den Grundteller legen
  5. Spätestens jetzt die Handschuhe anziehen und ggf. die Atemschutzmaske überziehen
  6. Flasche öffnen (Sicherheitsverschluss)
  7. Flasche senkrecht auf die Dolmen der Grundplatte setzen
  8. Beides vorsichtig und am besten mit beiden Händen senkrecht auf die eingeebnete Fläche in der Beute setzen
  9. Plastikfolie über die Zarge legen, Zwischendeckel auflegen, Verschlusskappe des Fläschchens drauflegen (wenn ihr später die Flasche einholt, damit er zum Wiederverschließen griffbereit ist und dafür sorgt, dass euch keine Säurereste auslaufen können), Zinkdeckel auflegen
  10. Handschuhe abziehen. Dabei die Außenseite nach innen ziehen und sicher beseitigen. Es empfiehlt sich, zur Entsorgung eine Plastikbox mitzunehmen, auf der ein Totenkopfschädel anzeigt, dass der Inhalt gesundheitsgefährdend ist.

3. Befindlichkeiten der Biene im Jahresverlauf

Nach der Honigernte und dem erneuten Umbau ihres Zuhauses ist jedes Volk „knatschig“, wie Reinhold zu sagen pflegt. Es gilt also, besonders umsichtig mit ihm (und sich selbst) umzugehen. Daher empfiehlt sich das Bereitstellen von Globuli Apis Mellifica C30 zur Minimierung von Schwellungen nach Stichen. Der Tipp, mit dem oberen Teil des vorher entzündeten Feuerzeugs das in die Haut eingedrungene Gift zu neutralisieren, kann von uns nicht empfohlen werden, da es dabei zu Verbrennungen kommen kann. Besser ist ein spezieller elektronischer Stichheiler, der die Temperatur besser regeln kann.

Sich vor dem Eingriff bewusst werden, wie der Ablauf sein wird und in jedem Falle die Ruhe zu bewahren, auch, wenn’s schwer fällt, muss immer wieder eingeübt werden. Jeder noch so erfahrene Imker oder jede Imkerin wird mit der Zeit nachlässig. Nun, offenbar ist dann der Lerneffekt ein besserer – zumindest hilft es wieder für die nächste Zeit, den Bienen den ihnen gebührenden Respekt und den Lehrer(inne)n / Imkerpat(inn)en die angemessene Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Bienen erziehen uns zu Achtsamkeit und ja, auch Demut – wer das nicht mitbringt, tut sich mit dem Imkern schwerer, als es sein muss.

Nächstes Modul war / ist das Einfüttern. Mist, dass das in die Sommerferien fällt. Das gilt es zu beachten, wenn man eine Schul-Imkerei führen möchte – dass man aufs Schulgelände muss, auch, wenn es normalerweise keinen Unterricht gibt.


*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.

[Nachtrag am 03.04.2019: Im Anschluss der Fotogalerie sind alle insgesamt 10 Module aufgeführt und verlinkt, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten.]


Fotogalerie zur Varroabekämpfung, Modul 10.1 zur Schul-Imkerei


Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  6. 03.06.2018: Seminar (8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  7. 3.07.2018: Seminar (9) Praxis des Honigerntens und der Honigverarbeitung für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg [diese Seite hier]
  9. 19.08.2018: Seminar (10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

Bienenpatenschaft Anne Göpel 2018/2020

Bienenpatenurkunde für Anne GöpelAller guten Dinge sind drei, und mit Anne Göpel haben wir die dritte „Anne“ in unserer derzeit 35 bienenpatenstarken Runde. Stark klingt auch ihr Statement, warum sie zu uns gestoßen ist: „Man muss was tun!“ Genau! Und sei es auch nur, etwas für die Bienenwelt zu spenden – doch das ist Anne zu wenig.

Sympathie für Insekten

„Schon als kleines Kind war ich an Hummeln und Bienen interessiert und wusste schon immer was für wichtige Insekten es sind.“ schrieb uns Anne Göpel in ihrer ersten E-Mail an uns. „Allerdings kann ich gar nicht genau sagen warum das so war, aber meine Sympathie für die Insekten ist bis heute geblieben. Die leider sehr traurigen Artikel über das Insektensterben haben mich schon immer berührt, allerdings habe ich nie etwas aktiv getan und wusste auch ehrlich gesagt nicht, was – außer, für „Bienenretter“ jährlich Geld zu spenden.“

Spenden ist gut, doch wir finden, es ist ebenso wichtig, sich gut zu informieren und sich auf dieser Grundlage für die Bienenwelt stark zu machen. Wir bieten dazu die notwendigen Hintergrundinformationen an und haben auch immer ein offenes Ohr für Fragen aller Art.

Die Personalmanagerin findet die Bewegung Parley For The Ocean, mit der ihr Arbeitgeber adidas zusammenarbeitet, durchaus sehr bemerkenswert, doch … „regional sollte es sein“, so Annes Kriterium bei der Wahl derer, die sie unterstützen möchte. Wir erfahren, dass es die „Adi-Bienen“ gibt, die auf dem Campusgelände gehalten werden, umgeben von Kräutern, die auch der Kantine zur Anreicherung „wirklich guter Küche!“ dienen.

Bienenpatenschaften – hinter jedem Namen ein Gesicht!

Studiert hat Anne, die in Bamberg geboren und in Langensendelbach aufgewachsen ist, in Nürnberg, und zwar Betriebswirtschaftslehre. Ihr Freundeskreis erstreckt sich in die Region und eben bis nach Bamberg, und so wird sie sicherlich öfter mal bei uns vorbeischauen. „Wie viele Bienenpatinnen und –paten könntet ihr denn eigentlich vertragen?“, ist eine nicht unberechtigte Frage, mit der Anne offenbar schon vorbaut, um eventuell ihren Leuten eine Patenschaft zu empfehlen. Hm, das hat uns auch noch niemand gefragt. Nun, wir lassen das wohl auf uns zu kommen. Solange wir noch hinter jedem Namen ein Gesicht sehen – was bis auf wenige Ausnahmen, die sich noch nicht bei uns bekannt gemacht haben, der Fall ist – werden wir sicherlich weitere Bienenpatinnen und -paten aufnehmen. Zumal wir neben den finanziellen Möglichkeiten einige weitere Hoffnungen verbinden.

Beispielsweise die größte unter ihnen, dass manche von ihnen selbst das Imkern erlernen möchten. Da hat es uns natürlich schon sehr gefallen, als Anne schrieb: „Ich selber habe leider keinen Garten und habe auch keine Ahnung von der Imkerei, allerdings würde ich das gerne ändern und eine Bienenpatenschaft in der Region übernehmen. Deswegen habe ich mich schlau gemacht und bin auf ihre tolle Homepage gestoßen. Ich bewundere ihr Engagement und würde Sie deswegen gerne zukünftig unterstützen.“

Mit Speck fängt man Mäuse!

Bienenpatin Anne Göpel an der Honigschleuder.Tja, wie sagt man so schön?! Mit Speck fängt man Mäuse! Unser Speck ist der leckere Honig und der Spaß, ihn zu ernten und gemeinsam zu verarbeiten. So erst kürzlich geschehen. Daher konnten wir unserer neuen Bienenpatin gleich noch eben die Honigschleuder zeigen, die beeindruckend mitten im Raum stand. Auch eine Honigparade unserer verschiedenen Bamberger Lagen ist noch aufgebaut. Wir erzählen, dass wir sehr auf Wabenhygiene und achten und natürlich auf das Wohl der Bienen, was unseren Honigpreis höher werden lässt, doch noch immer ohne Arbeitszeit oder Maschinenkauf berechnet ist.

Die Mutter von Anne, die mit dabei war, riet uns, den Honigpreis tatsächlich so anzusetzen, wie er realistisch ist. Nun, das klingt verlockend und logisch. Doch der Durchschnittsverdienst erlaubt es wohl eher weniger, dass bei dieser Größenordnung die Franken ihre täglichen Brote mit dieser Kostbarkeit beschmieren können. Noch wichtiger als der Preis jedoch ist, dass wir unseren Honig nicht als Massenprodukt in einem Kaufhausregal verschleudern, sondern den kontaktsuchenden Einzelverkauf – mit Ausnahme der Verkaufsstelle in den beiden Stiftsläden Bamberg – favorisieren.

Beglückt mit ihrer ersten jährlichen Bienenpatengabe, nämlich vier Honiggläsern der Lagen Buger Wiesen (aus dem Volk von Felicitas Sauer), Inselstadt / Weide und Erba-Insel / Fünferlessteg sowie Berggebiet / Sternwarte nebst Zitronen-Honigbonbons und der bewährten Handcreme LindesaK®, verabschieden wir die beiden Damen. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen zu der einen oder anderen Aktivität unserer Initiative, die womöglich irgendwann bei unserer neuen Bienenpatin Anne in die Lust, eigene Bienen zu halten, münden könnte!

Bienenpateninterview mit Anne Göpel

Wie geht’s der Biene? MdB-Abgeordnete Badum und Ebner informieren sich

Plakat Lisa Badum und Harald EbnerDie MdB-Abgeordneten Lisa Badum und Harald Ebner besuchen am Do., 30.08.2018 von 14 bis 15 Uhr die Bienen-InfoWabe, um sich über die Situation der Bienenwelt in Bamberg zu informieren. Geplant ist eine Führung durch den Bamberger Bienengarten und die Bienen-InfoWabe sowie die Vergabe einer Bienenpatenschaft an Lisa Badum. Gäste sind herzlich willkommen, für Kaffee, Sekt und Gebäck ist gesorgt.

Biene an nadelblättrigem MädchenaugeIm Anschluss werden sich die beiden Grünenpolitiker aus den Wahlkreisen Bamberg – Forchheim (Badum) und Schwäbisch Hall – Hohenlohe (Ebner) die Bioland Gärtnerei Sebastian Niedermaier (ab 16 Uhr) und den Unverpackt-Laden (ab 18.30 Uhr) besuchen. An dieser letzten Station wird Agrarpolitiker Harald Ebner über die Ursachen des Insektensterbens referieren.

Also ein spannendes Nachmittagsprogramm, zu der die beiden Politiker und auch wir uns zahlreiche Interessierte wünschen würden. Näheres siehe auch Pressemeldung des Abgeordnetenbüros von Lisa Badum.

Bienen-InfoWabe

Schönheitenbesuch im Galarosa-Schaugarten

Biene in RoseSelbst der noch so heißeste Sommer kann dem Schaugarten „Galarosa“ nichts von seiner durchdachten Harmonie nehmen. Ob am Goldfischteich oder rund ums Haus, es gibt immer eine schöne Blickachse, einen Farbfächer in abgestuften Grüntönen, eine Blumenrarität oder eben … Rosen, die besondere Spezialität unserer Bienenfreundin Jeannette Frank.

Biene im HibiskusDoch dass sie nach einem größeren, privat inspirierten Arbeitseinsatz wieder nach Altendorf zurückgekehrt ist, das finden nicht nur die beiden Katzen toll, sondern wird dem kleinen Park „mit Leidenschaft und Perfektion“ ganz sicherlich zu neuer Blüte verhelfen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Reinhold riecht an RosenblüteMit der Heilpraktikerin Elke Puchtler waren Reinhold und ich bereits einmal 2015 den Schaugarten in Seußling besuchen. Und weil das schon wieder so lange her ist, jedoch in bester Erinnerung, wollten wir das unbedingt wiederholen. Diesmal zusammen mit unserer Bienenpatin Anne Zirkel. Man bleibt allerdings nicht lange alleine, denn immer dienstags (Mai bis September) öffnet Jeannette von 16 bis 18 Uhr ihr Reich für Besucher und Kaufwillige – sofern man nicht ohnehin einen persönlich abgestimmten Termin mit ihr erhalten hat.

Auf ihre Beratung zu Auswahl, Pflanzung und Pflege, die natürlich auch vor Ort erfolgt, konnten wir uns bereits mehrmals stützen, als es um die Mitgestaltung unseres Bamberger Bienengartens ging. Denn bienenfreundliche Rosen – neben Englischen Rosen und Delbrand-Malerrosen – sind schon auch eine Besonderheit in ihrem Reperoire, das auch Stauden und Begleitpflanzen sowie ganz allgemein die Gartengestaltung beinhaltet.

Auf der Terasse im Galarosa-SchaugartenIhre Erfahrung sowohl für den privaten Bedarf als auch für den öffentlichen Raum hat sie nicht nur in Bamberg unter Beweis gestellt, wie man am Antoni-Sinnesgarten sehen kann. Dieser wurde ehrenamtlich gestaltet und zählt ganz sicher zu einem Highlight der hiesigen Gartenlandschaften. Aber auch den Außenanlagen von meist viel zu öden Firmengebäuden kann sie zu einem kleinen Paradies verhelfen, was sicherlich nicht nur Menschen, sondern auch Insekten erfreuen dürfte.

Kellerbesuch mit Jeannette Frank, Elke Puchtler, Anne ZirkelLiebe Jeannette – vielen Dank, dass wir Zeit mit dir verbringen durften! Und den kurzen Kälteeinbruch ausgerechnet zu unserem Kellerbesuch sehen wir als das an, was auch in anderen Bereichen Sinn macht: „Was uns nicht umbringt, macht uns stärker!“ Nicht wahr, Ihr Lieben? 😉

Bienenpatenschaft Michaela Brehm 2018/2020

Bienenpateninterview mit Michaela BrehmMichaela Brehm erwartet uns bereits am Pelikan, dem heutigen Treffpunkt unseres Bienenpateninterviews. Die Online-Redakteurin von TargetVideo kommt aus München, kennt sich jedoch als gebürtige Bambergerin bestens aus. Überraschenderweise ist sie nicht Redakteurin der Sparte „Natur“, sondern „Hallo:Eltern“. „Das hat sich nach meinem Studium in Darmstadt so ergeben“, erklärt uns Michaela. Allerdings ist ihre innere Nähe zur Natur von Kind auf geprägt durch den Wohnort Gaustadt, von wo aus man ja schnell im Grünen ist, und durch die Wanderungen mit ihren Eltern, vor allem in Südtirol und Österreich. „Natur ist ein Teil von mir“, sagt sie, und über die Landesgartenschau 2012 bzw. den dort aufgestellten Imkerpavillon ist sie zum Thema Bienen gekommen.

„… nichts vergleichbares!“

Auf der Suche nach Möglichkeiten, der Umwelt ein wenig zu helfen, stieß sie bei ihren Recherchen auf unsere Bamberger Privatinitiative und stellte fest: „In München gibt es nichts Vergleichbares!“ Dass sie damit regional und direkt unterstützen kann und sie durch häufige Besuche – zusammen mit ihrem Freund, der ebenfalls Bamberger ist und in München als Ingenieur arbeitet – einen starken Bezug zu Bamberg hat, motivierte sie zu der Anfrage nach einer Bienenpatenschaft.

Die „Natur wertschätzen und ihre schönen Seiten genießen“, diese Motivation verbindet uns ganz sicher. Mehr das Positive sehen und gucken, wie man helfen kann, als nur zu Jammern und Weltuntergangsstimmung zu verbreiten, oder – wie Michaela gleich zu Anfang unseres Treffens es mit einem Satz ausdrückte: „Ich bin Optimistin“.

„Was kann ich für euch tun?“

Dass das allein nicht genügt, weiß sie und fragt uns: „Was kann ich für euch tun?“ Uns ein Stück weit begleiten, über Bienen lernen und das Wissen und die Notwendigkeit, sie zu schützen, weiterzutragen, das wäre ein guter Anfang. Allerdings sind manche Antworten auf scheinbar einfache Fragen schon sehr komplex und sollten differenziert gegeben werden, etwa, wenn es um das Miteinander von Wild- und Honigbienen geht. Daher darf immer auf uns verwiesen werden, die wir versuchen, „rundherum zu denken“ und Informationen nach ihrer Stimmigkeit hin überprüfen und weitergeben. Ebenso schließen wir die Bedarfe der Menschen mit ein. Wir sind keine „Hardliner-Tierschützer“, sondern sehen alle Lebewesen als schützenswert an. Ein aktuelles Beispiel ist die Problematik von Bienen in Bäckereien. Dazu fragen uns selbst erfahrene Grünen-Politiker an, was man da tun kann – zu Recht!

Bienen in Städten meist ortsüblich

„Wie einfach oder kompliziert ist es, wenn man einen Standort für Bienen sucht?“, so eine weitere Frage von Michaela. Die einfache Antwort ist: Man darf überall Bienen aufstellen, denn mittlerweile ist es sogar oder auch wieder in den Städten „ortsüblich“. Allerdings – wer will sich schon mit den Nachbarn anlegen, wenn diese panisch auf Maja & Co. reagieren. Dass wir hier eng mit der Stadt Bamberg zusammenarbeiten, uns gegenseitig dabei helfen auf der Suche nach geeigneten öffentlichen Plätzen, dies manchmal viel Zeit erfordert, wir jedoch immer sehr glücklich sind, wenn alle am Ende eine zufriedenstellende Lösung gefunden haben, erzählen wir nicht ohne Stolz. Denn es ist auch das Ergebnis jahrelangen Netzwerkens. Womit wir bei der zweiten Antwort auf die Eingangsfrage nach Hilfe wären.

Das Thema Bienen und ihr Lebensraum, regional und verantwortlich erstellter Honig, die Imkerei, speziell unsere Initiative als Informationsdrehscheibe, sein Bedarf an Geld-, Sach- und Personalressourcen, nach Knowhow und Kooperationen … all das weiterzugeben und vielleicht auch einmal zu vermitteln, ist ebenfalls willkommene Hilfe.

Bienenpateninterview mit Michaela BrehmBienenpaten-Gaben

Praktische Hilfen wie das Gießen des Bienengartens oder Handreichungen bei unseren Veranstaltungen kommen leider eher weniger in Frage. Michaela bedauert es selbst, dass sie nicht an allen unseren interessanten Terminen, die sie über den speziellen Bienenpaten-Newsletter erfährt, teilnehmen kann. Umso mehr freut sie sich jetzt über die persönliche Übergabe der jährlichen Bienenpaten-Gabe in Form von vier Gläsern frisch verarbeiteten Bamberger Lagenhonig.

Wir erklären bei jedem einzelnen Glas, was das Besondere an der entsprechend ausgewiesenen Lage ist (Trachtsituation, Honigtestung, Standortspezifika) und dass das auch auf unseren Webseiten nachzulesen ist. Diese Transparenz unseres Honigs ist schon  Besonderes und findet in dieser Offenheit und Konsequenz eher selten statt.

Gut versorgt mit Honig, Zitronenhonigbonbons und einer Handcreme auf Bienenwachsbasis verabschiedet sich Michaela, um zu versichern, uns bald einmal wieder besuchen zu kommen. Wir freuen uns darauf!

(Nachtrag: Auch 2020/2022 ist Michaela immer noch unsere Bienenpatin)

Bienenpateninterview mit Michaela Brehm

 

 

Bienendemokratie in Österreich

Vortrag zur Bienendemokratie im MontafonPfarre Tschagguns, Vordergrund Gasthof Löwe (Vortragsort)Unser österreichischer Imkerkollege Sieghard Tschofen – der mit der tollen Schaufensterbeute! – lässt sich häufig bei uns blicken, wenn ihn sein Weg nach Bamberg führt. So lag es nahe, ihm endlich auch einmal einen Gegenbesuch ins Montafon abzustatten. Dies im Rahmen eines Vortrages zur „Demokratie und Schwarmschlauheit – können wir von Bienen lernen?“, die ich (also die Blogschreiberin Ilona) bereits mehrmals hielt (zuletzt in Verden bei Bremen). Diesmal also für den Imkerhock des Bienenzuchtvereins Vandans und St. Anton in Tschagguns (Bezirk Montafon).

BMontafon, Gaschurn, Pension Christineevor ich in die Inhalte gehe: Herzlichen Dank für die angenehmen Tage und das tolle Früchstücksbuffet an unsere Gastgeber Christine und Dietmar Rudigier  (Pension Christine in Gaschurn)! Und wir teilen ihre Beobachtung, dass es leider immer weniger blühfreudige Weiden gibt, weil diese zu oft gemäht werden. Also auch dort leider nicht mehr die Idylle, die wir uns in den Bergen so vorstellen und wünschen.

Zum Vortragsinhalt

Zeidelwappen FeuchtDie österreichische Politik weicht ja nicht so sehr weit von unseren deutschen Gepflogenheiten ab. Wie auch. Schließlich sind wir alle als EU-Mitglieder „vereinheitlicht“. Es ging auch nicht so sehr um’s Eingemachte aller Farben oder des Parteiengezänks, sondern eher im Gegenteil: Darum, was wir aus der – in den Grundsätzen sehr demokratisch ausgerichteten – Lebens- und Organisationsweise der Bienen lernen und es besser als bisher machen können.

Vortrag zur Bienendemokratie im MontafonDem Vortrag zugrunde liegt das 2014 auch in Deutschland erschienene Buch von Thomas D. Seeley: Bienendemokratie: Wie Bienen kollektiv entscheiden und was wir davon lernen können. (S. Fischer-Verlag). Folgende Kapitelüberschriften geben einen Einblick in die Bandbreite der einstündigen, bildhaft hinterlegten Auseinandersetzung im Vergleich „Biene und Mensch“.

  • Biene und Imkerei – uralt und modern
  • Vergleich Bienenstaat mit Menschenvolk
  • Biene und Korb als Wappenattribute
  • Demokratie in Zitaten
  • Prozess beim Schwärmen
  • Eigenschaften (Kriterien) zur perfekten Bienenwohnung
  • Was gehört zu einer guten Entscheidung?
  • Schwarmschlauheit – was macht sie aus?
  • Bienenziel – Menschenziele
  • Wie gelangen wir zu einer einzig wahren Entscheidung?
  • Gute Informationen. Was heißt das?
  • Der gute Weg … für Bienen … unf für Menschen auch
  • … eine Art Wahl
  • Schwarmschlauheit, oder: Wie schafft man eine optimale Gruppenentscheidung?

Bezirksobmann Werner RudigierDer Vortrag ist natürlich vor Wahlen besonders interessant, nicht nur für Imker/innen, sondern auch für Vereine, die sich für die Entscheidungsprozesse in ihren demokratischen Wahlvorgängen etwas besser (moralisch / ethisch / gesellschaftlich …) unterstützen lassen möchten. Denn die Moral von der Geschicht‘: Etwas Optimaleres als einen Bienenstaat findest du nicht!“

Für Bezirksobmann Werner Rudigier stand fest, dass es einmal „ein ganz anderer Vortrag als gewohnt“ war. Wir jedenfalls waren sehr zufrieden, dass beim anschließenden Zusammenhocken immer wieder den Begriff „Demokratie“ zu hören war. Offenbar war die Diskussion angestoßen, und genau so sollte es sein. „Wahre“ Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern mühsam errungen und fortwährend praktiziert und gepflegt – auch DIESES haben wir mit den Bienenvölkern gemeinsam. Es geschieht nicht einfach von selbst.

Sieghards Bienenvölker (Montafon, Vandans

Bienenpatenschaft Michaela Then 2018/2020

Bienenpatin Michaela Them, Übergabe der BienenpatenurkundeDiesmal wurde das Pateninterview mit unserer neuen Bienenpatin, Michaela Them, nicht wie meist mündlich, sondern aus Zeitgründen schriftlich verfasst. Sie schrieb uns am 30.07.2018 folgendes:
Selfie mit der frischgebackenen Bienenpatin Michaela ThenJetzt bin ich also seit 2 Wochen Patin! Und das nicht nur von einem Rosigen, sondern von geschätzt mehreren Hundert Gelb-Braunen … Ja einem ganzen Volk! Einem Bienenvolk. Und das kam so: Also von Haus aus bin ich – mit einem Familienstammbaum von Forstwissenschaftlern und Lehrern – ja schon immer ein neugieriger Beobachter der kleinen und großen Wunder, die sich in der uns Menschen umgebenden und mit uns verbundenen Natur abspielen (mein erster Berufswunsch, als ich klein war, war tatsächlich Verhaltensforscher von Tieren zu werden).

HonigschleudernNun bin ich schon seit vielen Jahren Grundschullehrerin und mein Ältester meiner vier Söhne tritt in meine Fußstapfen. Er studiert zur Zeit an der Uni Bamberg, u. a. das Fach Biologie. Ja, und als er eines Tages heim kam und mir eröffnete, dass er sich mit dem Gedanken tragen würde, im nächsten Jahr Imker zu werden – und parallel dazu mein Jüngster im Interkulturellen Garten mit der Bestellung zweier Parzellen seine Erfüllung fand – war mein Interesse geweckt. Erst mal aus rein praktischen Gründen, denn um ein Feld zu bestellen oder Imkerei zu betreiben, braucht es immer mindestens einen (oder besser mehrere) Ersatzleute, die gießen, pflegen und einspringen, wenn man nicht vor Ort sein kann. Also habe ich mich via Net ein bisschen schlau gemacht und dann kam die Einladung zum Honigernten. Prima, dachte ich mir, da kannste ja mal zuschauen.

Gruppenbild zur Honigernte Buger WiesenDoch beim Zuschauen blieb es nicht. Ilona und Reinhold brachten der kleinen, aber erlesenen Bienenfreundegruppe, die zur Honigernte gekommen war, das Thema theoretisch und praktisch so gut bei, dass fast alle ihre (zumindest meine) anfänglichen Bedenken, sich einem Bienenstock zu nähern, fallen ließen und tatsächlich Hand anlegten.
Und als wir dann noch zusammen – übrigens köstlich bewirtet von Ilona, mit einem ausgezeichneten Gazpacho – unser Werk vom Vormittag (Bienenwaben sammeln) auch bearbeiten durften (Entdeckeln und Schleudern) – war für mich klar: Das will ich! Dabei sein, wenn ich kann, und Bienenpatin werden.

HBienenvölker am Standort "Berggebiet / Sternwarte"onig war schon, als ich klein war, mein Lebenselixier. Mit meinem Opa (auch Grundschullehrer) sind wir zum Imker gefahren und durften dort Waben „auslutschen“. Honigbrot oder Haferflocken mit Milch und Honig waren mein Ein und Alles. Was für ein tolles Gefühl, den ganzen Prozess von der Honigernte (Buger Wiesen) bis zum Honigglas (von der Sternwarte), das ich meinem Onkel zum 54. Hochzeitstag stolz kredenzen konnte, mitgemacht zu haben.

Bienenpatin Michaela Them präsentiert ihren selbst verarbeiteten Bamberger LagenhonigVor zwei Jahren war das Thema Nachhaltigkeit in Punkto Insekten/Bienen auch in Baunach, der Stadt, in der ich unterrichte, großes Thema. [Anmerkung Ilona: Auch unsere Initiative war ein Teil des Programms]. Und ich hatte mit meiner Theaterguppe einen kleinen Beitrag mit der Hummel Bommel geleistet. Aber wenn man selbst in diesen Honigwerdeprozess involviert ist, gewinnt das Thema Insekten- und damit auch Bienensterben noch mehr an Brisanz. Auch in diesem Sinne bin ich vielleicht die schnellstentschlossendste Patin geworden – ich konnte nicht anders, ich hab‘ noch am gleichen Tag des Honigsammelns meinen Patenvertrag „unterschrieben“ – weil ich es an die nächste Generation weitergeben kann, das Wunder des Honigs.

Und schmecken tut er wahrlich fantastisch.
Michaela Then

Vielen herzlichen Dank für das schöne Interview, liebe Michaela!

Nachtrag 13.07.2022: Michaela Then erneuerte ihre Bienenpatenschaft für die Jahre 2022-2024.

Neuer Honig zur BIWa-Sonntagsöffnung am 19.08.2018

Bamberger LagenhonigDer neue Honig ist da! Den Bamberger Lagenhonig kann man erwerben zum  Beispiel zur  nächsten BIWa-Sonntagsöffnung 19.08.2018 von 14 – 17 Uhr, wenn es wieder heißt: „Offenes Haus für alle …“ mit Informationen rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur. Mit Nutzung der Imker-Bibliothek und Kaffee gegen Spende.

Bienen-InfoWabeWo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park).

Parkmöglichkeit: Tiefgarage „Erba“ „An der Spinnerei“ je nach Navi auch: „An der Weberei“.

Anfahrtsweg und exakte Standortdaten siehe unter Bienen-InfoWabe,

 

 

Wasser für den Bamberger Bienengarten (1) – Das Wünschelrutengehen

Mühselige Gießaktionen im Bamberger BienengartenZum sonntäglichen Sommerfestes unseres Nachbarn, des Kleingartenvereins „Am Weidenufer“, trafen wir auf Horst, den allseits hier bekannten Brunnenbohrer. Dieser plante, am kommenden Freitag seinen letzten Brunnen zu bohren, um mit 72 Jahren endlich „in Rente“ zu gehen. Eine aller-allerletzte Brunnenbohrung ließ er sich den Bienen zuliebe aber von uns herausbetteln. Wir hatten ja lange schon davon gesprochen, einen Brunnen zu bohren. Hier bot sich nun eine tolle Gelegenheit, es endlich in die Tat umzusetzen. Wir selbst nehmen es zwar unbeirrt auf uns, aus dem Brunnen des Interkulturellen Gartens schubkarrenweise Gießwasser heranzufahren. Doch unserer Urlaubsvertretung wollen wir das doch wirklich etwas erleichtern – na klar, und wir werden auch nicht jünger.

Nun galt es, zwei weitere wesentliche Hürden nehmen: 1. Eine Wasserader finden und 2. die Brunnenbohr-Genehmigung erhalten. Innerhalb sportlicher fünf Tage mussten die Vorbereitungen über die Bühne gehen.

Unser Brunnenbauer Horst konnte glücklicherweise den Wünschelrutengänger Dütsch’n-Hans (†) aktivieren, sich mit seinen 80 Jahren trotz brütender Hitzetage um 7 Uhr des 25.07.2018 bei uns einzufinden, um nach einer Wasserader für den Bamberger Bienengarten zu fahnden. Im Vorfeld bin ich schon mal probegelaufen, denn natürlich hatten wir eine Wunschstelle für die künftige Schwengelpumpe im Auge. Meine beiden zu Antennen umgebogenen Kleiderbügeldrähte, mit denen ich bereits seit den 80ern jede Wohnung ausschritt, die ich neu bezog – zuletzt 2008 in Bamberg –, wurden also reaktiviert und schlugen auch brav die angepeilte Stelle an.

Dütsch’n-Hans bestätigte sodann diese Stelle, und wir freuten uns riesig. Horst, dessen Wünschelrutenfähigkeit nach einer Herzoperation leider verloren ging, schenkte mir großzügig seine aus Acrylglas gebogene und wesentlich empfindsamere Wünschelrute, mit der ich sogleich den Standort unserer beiden Völker am Lehrbienenstand „Bienenweg“ abschritt. Eines der beiden Völker, das Uni-Volk, hatte sich nicht so prächtig entwickeln wollen, wie es eigentlich als starkes Ablegervolk hätte sein können. Das Nachbarvolk von Patin Annemarie Rudel hingegen stand mit drei statt zwei Honigräumen propper da, obgleich eine ältere Königin darin wohnte.

Lehrbienenstand "Bienenweg" von Bienen-leben-in-Bamberg.dePrompt bestätigte die Rute durch deutliches Vor- und Zurückdrehen unseren Verdacht, dass das Uni-Volk (rechts) mitten auf einer starken Wasserader stand. Wir werden wohl umstellen müssen*. Und auch alle anderen unserer sieben Standorte abklappern. Das allerdings kann nicht auf einmal geschehen, denn sowohl Horst als auch Hans warnten davor, dass Wünschelrutengehen aufs Herz schlage. Tatsächlich hatte auch Hans bereits eine Herzoperation hinter sich, die ihn allerdings nicht wie bei Horst geschehen seine Fähigkeiten einbüßen ließen. Nun gut, ich werde das sozusagen „beherzigen“.

Zurück zum Brunnenprojekt. Nun hatten wir also 1. den Brunnenbauer Horst, 2. den Standort durch Wünschelrutengänger Hans markiert (siehe Gießkannen auf Foto) und 3. den Antrag zur Brunnenbohrung vorausgefüllt in der Hand. Dieser musste jedoch noch vom „richtigen“ Antragsteller unterschrieben und möglichst vor dem Mittag auf den Michelsberg im Amt landen. Fortsetzung folgt.

* Damit ist nicht gemeint, dass ein schwächeres Volk nur aufgrund des Wasserader-Standortes seine Probleme hat. Aber wenn alle anderen Faktoren keine Antwort geben, kann es jedenfalls nichts schaden, auch diese Komponente zu berücksichtigen.

Fotogalerie Wünschelrutenbegehung für Brunnenbohrung im Bamberger Bienengarten

Berichtsserie „Wasser für den Bamberger Bienengarten“

  1. Das Wünschelrutengehen (diese Seite hier)
  2. Die Bürokratie
  3. Die Bohrung
  4. Das Fundament
  5. Die Montage
  6. Das Festla

Honigverarbeitung Erba-Park „Fünferlessteg“ 2018

Gruppenbild vom Honig schleudernPräsentation des Bamberger Lagenhonigs durch HarmutBetonte Süße, tannig und frisches Holz, blumig und nach Datteln bei lang anhaltenderm Abgang, sehr harmonisch und einfach köstlich bei butterzartem, saften Schmelz – so urteilten die beiden Bienenpaten Vanessa-Anastasia Merten und Dr. Peter Kaimer, Student Ekkhart aus der Uni-Seminargruppe „Schul-Imkerei“ mit Freundin Anja sowie die Bamberg-Besucher Gabi und Hartmut Rudnik am 23.07.2018 bei der Verkostung, als wir den gestrig geernteten Honig der beiden Völker vom Fünferlessteg verarbeiteten.

Honig schleudernPräsentation des Bamberger Lagenhonigs durch SephaPro Wabe ließen sich etwa 2 Kilo hervorlocken, die den direkten Weg über die Schleuder und dem Sieb des Honigtopfes in die Gläser fanden. Die kleine Gruppe war sehr begeistert über den ursprungsnahen Vorgang dieser direkten Lebensmittelverarbeitung, die nur eine Strenge kannte, nämlich die Hygiene. Ansonsten war alles pure Lust am Handwerk, das jeder mit ein wenig Übung schnell begriffen hatte.

Präsentation des Bamberger Lagenhonigs durch GabiEinzig beim Messen mit dem Refraktometer taten sich die meisten etwas schwer. Die Horizontlinie auf der Skala, die den Wassergehalt angibt, wird erst nach einigem Hin und Her übereinstimmend auf 16% festgelegt. Die Nachmessung nach drei Tagen, als der restliche Honig endgültig abgefüllt ist – unsere Gäste durften natürlich sofort schon vorher etwas für sich abzweigen – ergab dann eine Erhöhung auf 17,6%. Das lag an der zunehmenden Luftfeuchtigkeit im Raum. Doch alles unter 18% (nach dem DIB-Standard) bzw. 20% nach der Deutschen Honigverordnung ist bestens.Präsentation des Bamberger Lagenhonigs durch Ekkhart und Anja

Neue WaageBestens auch unsere Stimmung trotz hochsommerlicher Temperaturen. Und als Reinhold noch dazu die neue Waage auspackte, die endlich geliefert worden war, stand der Zeiger auf der Skala der Glückseligkeit auf einer seiner Höchstmarken!

Vielen Dank allen, die ihr mit uns diesen schönen, wahrhaft ergiebigen Tag verbracht habt!

Fotogalerie Honigverarbeitung Bamberger Lagenhonig, Lage „Erba-Park / Fünferlessteg“