Petition „Gegen Wiederzulassung von Glyphosate in Europa durch Macron“

SumOfUs schickt uns in seinem Newsletter folgenden Appell, den wir als unterstützenswert erachten. Dazu würde eure Eintragung genügen.

2022 könnte endlich das Aus für Glyphosat bedeuten – denn in diesem Monat übernahm Frankreich die EU-Ratspräsidentschaft und hat somit die Macht, die Lizenzverlängerung zu stoppen.

Doch noch zögert der französische Präsident, sein Versprechen einzulösen und das Ende von Glyphosat einzuläuten. Die EU-Ratspräsidentschaft bietet die Möglichkeit viel Größeres zu bewirken und ein EU-weites Glyphosat einzuführen.

Schon über 115.000 SumOfUs-Mitglieder appellieren an Macron, die EU von Bienenkiller-Pestiziden zu befreien. Helfen Sie uns dabei, den öffentlichen Druck auf Macron zu vergrößern?

Fordern Sie Macron auf, sich gegen die Glyphosatverlängerung zu stellen und die EU von gefährlichen Pestiziden zu befreien!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung,
Nabil und das Team von SumOfUs

Monatsbetrachtungen Januar 2022 zu Bienen und Imkerei

 

Wir wünschen allen unseren Leserinnen und Lesern ein Gutes Neues Jahr und stets volle Honigtöpfe!

Übersicht

Kontrollgänge

Wir winterten unsere Völker ausreichend stark ein, mit möglichst wenig Varroamilben belastet, mit ausreichend Futter versorgt sowie von jungen Königinnen zusammengehalten („regiert”), außerdem auf frischem Wabenwerk sitzend. Die Restentmilbung führten wir Anfang Dezember (am 11.12. und einen Nachzügler am 23.12.) durch. Die Windelkontrolle Ende Dezember stimmte uns zuversichtlich. Die abgefallenen Milbenzahlen lagen im Rahmen der Erwartung.

Katzenkopf gegen SpechtschadenAn den Bienen ist im Januar (fast) nichts mehr zu tun. Auf Kontrollgängen nach Neujahr werden wir noch die restlichen Windeln von der Restentmilbung herausnehmen, beurteilen und reinigen. An einigen wenig durch Menschen frequentierten Bienenständen achten wir besonders auf Spechtschäden. Vorbeugend hatten wir an diesen Ständen zur Abschreckung Bilder von Katzenköpfen angebracht.

Wachsverarbeitung

Falls es kühl ist, also kein Flugwetter, kann liegengebliebenes Altwachs mit einem Dampfwachsschmelzer im Freien verarbeitet werden. So vorbereitet lässt sich vielleicht auch schon die eine oder andere Mittelwandwabe gießen.

Reparaturen

SpechtschadenIm Winter ist endlich Zeit für Beutenreparaturen. Oftmals müssen Spechtlöcher gestopft oder abgesplittertes Holz an den Außenseiten verkittet werden. Um die Innenseiten der Beuten allerdings kümmern sich die Bienen mit ihren Spezialkitt, dem Propolis, selbst.

Schmökern

Imkerliteratur des Kosmos-Verlags

Abbildung mit freundlicher Genehmigung des Kosmosverlags

Jetzt ist die beste Zeit, die letzten Ausgaben eurer Imkerzeitschrift gründlicher zu lesen. Oder die Monatsbetrachtungen des Vorjahres nochmals durchzusehen. Auch bereits gelesene Bücher nehme ich immer wieder gerne zur Hand. Mit den Erfahrungen des zurückliegenden Jahres entdecke ich immer wieder neue Aspekte und gewinne neue Erkenntnisse. Lasst euch von den Titeln unserer Imkerbibliothek inspirieren. Hier geht es zum Bestandsverzeichnis.

Planen

Den Winter wollen wir für die Planung nutzen. Wohin soll sich unsere Imkerei im nächsten Jahr entwickeln und welche Materialien benötigen wir dazu? Was wollen wir anders machen und welche Schwerpunkte sollen gesetzt werden? Es empfiehlt sich, bereits jetzt im Imkerhandel zu bestellen und nicht erst im Frühjahr, wenn ALLE Imkermaterialien kaufen möchten.

Film: „Das Wunder von Mals“ in Südtirol, jetzt 7 Tage online

Die Kinoversion des Dokumentationsfilms “Wunder von Mals” ist für 7 Tage kostenlos online. Dies als kleines Dankeschön von Alexander Schiebel für unermüdliche Unterstützung seiner Kampagnen gegen ein pestizidfreies Dorf im Vintschgau.

In seinem Posting wirbt er außerdem für Unterstützung seines nächsten Films: „Gift und Wahrheit“ via der Crowdfunding-Plattform „gofundme“.

Beides spannend wie Krimis.

Der Dokumentarfilm „Gift und Wahrheit“ handelt von unerschrockenen Pestizidkritikern, deren Kritik der Agrarindustrie so gefährlich wird, dass diese Industrie mit aller Gewalt zurückschlägt. Mit allen legalen – und in manchen Fällen auch illegalen – Mitteln sollten kritische Stimmen zum Schweigen gebracht werden. Mit Fake-News und Rufmord in den Medien, mit Strafanzeigen und Gerichtsprozessen, mit Morddrohungen und – in manchen Ländern – auch Mord. Alle Betroffenen zahlen einen hohen Preis für ihr Engagement.

*24* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2021

Heute am 24. Dezember heißt das Kapitel aus der Vorlesegeschichte „Miamaria, die Weihnachtshonigbiene“:

Ein Versprechen für die Zukunft

Ochs, Esel, Schafe und jetzt auch noch eine Biene … dem Kind wurde es nicht langweilig in seiner Krippe. Zumal sich Minamaya als recht gute Erzählerin und Zuhörerin entpuppte. Nachdem sie sich auf ihrem Anflug zum Honigtopf von der lieblichen Stimme des Jesuskindes hat stoppen lassen, fand sie tatsächlich Gefallen am Summen, besser gesagt, am Reden auf menschisch. Das war etwas Neues, und Bienen sind von Natur aus ziemlich neugierig.

Ach, es war eine so zauberhafte Stimmung! Obwohl Maria, Josef und die Hirten im Gegensatz zu den Tieren ihr leises Geflüster nicht hören konnten, so fühlten doch alle, dass in dieser Nacht etwas Besonderes vor sich ging.

Aber sag mal, Miamaria. Du hast doch auch von einem Wunder und einem Heiligen Versprechen erzählt. Das Wunder, dass Mensch und Tiere miteinander sprechen können und sich sogar verstehen, das ist toll. Doch was ist mit dem Versprechen?

Klickt euch einfach um 16 Uhr hier rein: https://meet.jit.si/miamaria-die-weihnachtshonigbiene. Der Chat ist aktiv, ihr könnt also gerne eure Fragen stellen, die wir im Hintergrund beantworten werden.

Oder Ihr könnt das Video auch direkt unter folgendem Link ansehen: https://youtu.be/t7NaALNdk7o – Viel Vergnügen!
Aber nur bis zum Ende der bayerischen Weihnachtsferien am 08.01.2022!

*21* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2021

Heute am 21. Dezember heißt das Kapitel aus der Vorlesegeschichte „Miamaria, die Weihnachtshonigbiene“:

Die Bernsteinbiene

Miamaria, wollten wir heute nicht über die Bernstein-Biene sprechen? „Ja, ja, das will ich unbedingt!“ Die Weihnachtshonigbiene nickt heftig und setzt sich erwartungsvoll auf ihrem grünen Adventskranzzweig zurecht. Diesmal jedoch in respektvoller Entfernung von der Kerzenflamme.

Bienen. Die gibt es schon sehr, sehr, sehr, sehr … unglaublich lange. Länger sogar als Dinosaurier, die vor etwa 235 Millionen Jahren lebten und vor 66 Millionen Jahren ausstarben. Im Gegensatz zu Honigbienen! Denn die sind immer noch auf der Erde.

Klickt euch einfach um 19 Uhr hier rein: https://meet.jit.si/miamaria-die-weihnachtshonigbiene. Der Chat ist aktiv, ihr könnt also gerne eure Fragen stellen, die wir im Hintergrund beantworten werden.

Oder Ihr könnt das Video auch direkt unter folgendem Link ansehen:  https://youtu.be/Exsh49RQLpc – Viel Vergnügen!
Aber nur bis zum 22.12. gegen 23 Uhr!

*12* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2021

Heute am 12. Dezember heißt das Kapitel aus der Vorlesegeschichte „Miamaria, die Weihnachtshonigbiene“:

Von Sprüchen, Heiligen und Büchern

Na, habt ihr heute schon euer Honigbrötchen gegessen und einen Kakao getrunken?! Dann wart ihr wohl „Im Land, wo Milch und Honig fließen“. Dann ist da noch Eichstätt mit seinem Schöpfungsweg und einem berühmten Heiligen. „Willibald! Du, da kenne ich auch jemanden, der so heißt! Eine ganz berühmte Biene ist das – kennt ihr Kinder sie nicht auch?“ fragt sie gespannt.
Überhaupt findet Miamaria nicht nur die Heiligen selbst, sondern auch ihre Bücher, die sie in der Hand halten, sehr spannend. Weil da so unheimlich viel über die Religionen, über Bienen, Honig, Wachs und den Pflanzen drin steht. Kennt ihr Maria Sibylla Merian? Wie toll sie Blumen, Früchte und Insekten malen konnte! Sie fing schon als Kind damit an. Und ihr? Was mögt ihr lieber – malen oder singen, das Biene-Maja-Lied zum Beispiel?

Klickt euch einfach um 19 Uhr hier rein: https://meet.jit.si/miamaria-die-weihnachtshonigbiene. Der Chat ist aktiv, ihr könnt also gerne eure Fragen stellen, die wir im Hintergrund beantworten werden.

Oder Ihr könnt das Video auch direkt unter folgendem Link ansehen: https://youtu.be/VYL3L_syfFg – Viel Vergnügen!
Aber nur bis zum 12.12. gegen 23 Uhr!

Ihr wollt mehr zu den Gute-Nacht-Adventsgeschichten erfahren? Dann hier klicken.

Restkarten für Kinofilm „Tagebuch einer Biene“ mit Filmgespräch im Anschluss

Kinofilm "Tagebuch einer Biene"Kinofilm „Tagebuch einer Biene“ mit Filmgespräch im Anschluss

Wann? Di. 7.12.21 | Einlass: 18.45 Uhr, Ende gegen 20.30 Uhr (Filmdauer 90 Min., anschließende Filmfragen 15-30 Minuten)
Was? Kinofilm „Tagebuch einer Biene“ (von Dennis Wells und Heike Sperling). Zum Filmgespräch im Anschluss stehen Imkermeister Reinhold Burger und Imkerin Ilona Munique von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de zur Verfügung.
Wo? Lichtspiel – Kino & Café, Untere Königstraße 34, 96052 Bamberg
Für wen? Alle Natur- und Bienenbegeisterte, geeignet für Familien
Kosten und Reservierung? Eintritt Erwachsene € 7,50 €, Kinder bis 12 J. € 6,50. Online-Reservierung hier.
Und sonst? Es gelten die tagesaktuellen Infektionsschutz-Regeln der Kinobetreibenden.

Unser Tipp für Schulen:

Schulvorstellungen lassen sich von November bis Januar auch für Morgenveranstaltungen buchen. (T. 0951 26785; E-Mail: post [at] lichtspielkino [dot] de ).Der Eintritt hierfür ist günstiger:

für Schüler/innen ab 25 Pers.

  • bis 12 J. € 4,50
  • ab 13 J.

ab 50 Pers.: € 5,50
ab 100 Pers.: € 5,00

Zur Website des Verleihers, von der man auch Schulmaterial entnehmen kann: http://www.tagebucheinerbiene-derfilm.de/

So wir es terminmäßig einrichten können, würden wir angemeldeten Schulklassen ebenfalls für ein Filmgespräch zur Verfügung stehen. Bitte baldmöglichst kontaktieren!

Rezension zu Westphal: „Auf der Suche nach den verschwundenen Bienen“

[Werbung] In der Geschichte „Auf der Suche nach den verschwundenen Bienen“ erfahren die befreundeten Kinder, der 11-jährige Flo und seine überhaupt nicht zickige Freundin Lou, später auch noch Jim Junior und Thies, viele interessante Details zu Bienen und der Imkerei.

Die Geschichte spielt sich ab in einer nicht allzu fernen Zukunft, als sich die Insekten- und Vogelwelt mehr oder weniger von der Erde verabschiedet hat – ob in Südafrika, Russland, China, Amerika oder eben in der Lüneburger Heide, in der die Kinder zuhause sind. 600 Millionen in der EU verschwundene Brutvögel sind bereits jetzt Realität. Das Genre ist also beileibe keine reine Science-Fiction. Es gibt immer noch Bücher und Fahrräder, und dass man Sachverhalte vielleicht mal eben googeln kann, wird anfangs vergessen, später dann doch genutzt. So wie in der Jetztzeit halt auch.

Angeregt durch Flos Oma, die nicht nur handarbeiten und Streuselkuchen backen kann, sondern auch sonst als recht patente Frau und ehemalige Imkerin beschrieben wird, nehmen die Kinder während ihrer Ferien Kontakt zu Menschen auf, die etwas über die jeweilige Situation in ihren Ländern sagen können. Überall das gleiche, nur zu unterschiedlichen Zeitpunkten – die Bienen sind verschwunden! Oder doch nicht?!

Eine heiße Spur führt sie letztendlich zurück in die nahe Umgebung. Auch wir Lesenden sind voller Hoffnung, dass das Summen vielleicht nicht gänzlich verstummt ist und ein rotbackiger Apfel ein seliges Versprechen aus dem Paradies sein wird. (Oder der ganze leidige Sündenfall der Menschen wieder von vorne anfängt …)

Stärke des „Kinderkrimis“

Die Stärke des „Kinderkrimis“ ist es, die grundlegenden wie tiefergehenden Details in eine spannende Indiziensuche zu verpacken, in der am Ende der himmlisch-süße Geschmack von Honig die entscheidende Wende bringt. Die Zusammenhänge zwischen Bestäubungsleistung und verlorener Genüsse und Sinnlichkeiten sind immer wieder hervorgehoben. Wie schmeckt ein Apfel? Wie riechen Bienenwachskerzen? Wie sehen bunte Blumen aus? Wie hören sich Vögel an, abgesehen von Krähen? Was hat es mit den flüssigen Sonnenschein auf sich? Was haben die Menschen falsch gemacht und wie könnten sie es global und im Einzelnen besser machen?

Gerade auf die letzte, brennende Frage kann die erfahrene Imkerin Undine Wesphal genau so wenig eine exakte wie unangreifbare bzw. begreifbare Antwort geben wie alle anderen fachlich versierten Imker/innen oder Pädagoginnen und Pädagogen oder sonst irgendwer. Es gereicht ihr zur Ehre, dass sie es versucht und dabei keinesfalls im Ungefähren bleibt. Unbestritten spielen Faktoren wie Pestizide und exzessiv betriebene Landwirtschaft, fehlende insektenfreundliche Nahrung und der Missbrauch von Bienenvölkern auf stressigen Trachtfahrten eine Rolle. Das wird recht eingängig und kindgerecht in verschiedenen Kapiteln und Zusammenhängen dargestellt.

Doch bei Ursachenforschung wie der adäquaten Art der Einfütterung oder der artgerechten Unterbringung von Honigbienen wird es unbefriedigend. Weder kann die Bienenhaltung in sogenannten Stülpern, eine traditionelle Heidebetriebsweise, der Weisheit letzter Schluss sein, noch ist es das Belassen des eigenen Honigs im Volk als Winternahrung.

Die langjährige Schulungsreferentin und engagierte Pädagogin umgeht eine Festlegung bei diesen Parametern geschickt, indem sie sie zwar erzählerisch einbindet, jedoch im letzten Kapitel* mehr oder weniger wieder revidiert. Das ist nicht wirklich befriedigend, aber durchaus verständlich, werden diese Fragestellungen doch auch in Imkerkreisen von je her heiß diskutiert. Das Buch wirft sicherlich nicht nur dadurch viele Fragen auf, die je nach imkerlichen Kenntnisstand auch weiterhin unterschiedlich beantwortet werden dürften.

Derweil ist das hehre Ziel, nämlich Interesse an den Bienen zu wecken, nachgerade erreicht. Alles andere dürfen nun die zahlreichen Sach- und Fachbücher, zu denen Undine Westphal vor allem im Eigenverlag ebenfalls beigetragen hat, bedienen.

Die Schwäche der Publikation

Das Buch hätte es inhaltlich gesehen mehr als verdient, von einem professionellem Lektorat, wie es erfahrene Verlage anbieten, betreut zu werden. Zwar ist auch der Sprachfluss (beim getesteten lauten Vorlesen) eingängig und überwiegend stolperfrei. Wären da nicht die zuweilen für Kinder zu langen Sätze. Der Vorteil eines Kürzens wäre außerdem, dass die doch recht kreative Kommasetzung einen Feinschliff erhält. Und dass ein Gedankenstrich ( – ) kein Bindestrich (-) ist, dieser Halbgeviertstrich außerdem mit je einem Spatium eingefügt werden muss, könnte bei dieser Gelegenheit ebenfalls befriedet werden, nebst kleineren Flüchtigkeitsfehlern (Flo statt Floh, Blüten statt Früchten, die bestäubt werden müssen, Groß- und Kleinschreibung etc.)

Hibbelig, wie Flo so oft beschrieben wird, werde ich allerdings immer dann, wenn’s um Grammatik geht. „Thies sein Vater“ oder auch „fragte er Thies seinen Vater“ … da fällt mir sofort der Kalauertitel „Der Genetiv ist dem Dativ sein Tod“ ein. Der inkorrekte Gebrauch des Genetivs bzw. des Dativs mag regional unterschiedlich ausgeprägt sein und verbal keine große Rolle spielen. Doch die grammatikalisch korrekte Verschriftlichung unterscheidet einen selbstredigierten Text von einem professionell lektorierten. Vielleicht ja in der zweiten Auflage?!

Dafür außerdem der Tipp, gewaltfreie und gendersensible Sprache zu verwenden. Schluss mit den „Old-Fashion-Stereotypen“ und der Kriegssprache, wie es unsere Generation (also mindestens noch die Ü50er) unreflektiert übernommen hat: „Wie aus der Pistole geschossen“, „wie eine Kanonenkugel“, „Kriegsrat halten“, „tolle Truppe“, „Oh man (sic!)“, was wohl eher „Oh, Mann“ hätte heißen sollte, und ähnliches. Den bärtigen Kosaken, den uralten Chinesen, den rundbebrillten Nerd „Junior“ und damit auch ein Ungleichgewicht an männlichen Protagonisten, lassen wir dabei einfach als künstlerische Freiheit und quasi als systemimmanent durchgehen.

Fazit

Das Buch von Undine Westphal „Auf der Suche nach den verschwundenen Bienen“ hat auf alle Fälle das Zeug zu einem Bestseller in Imkerkreisen, und das nicht nur, weil es eine Lücke füllt. Sachinformationen zum Bienenleben und -sterben in kurzweiliger Lesefutterform für die Zielgruppe ab 9 Jahren ist definitiv zu selten auf dem Markt. Es packt ein heißes Eisen auf kindgerechte Weise an und bezieht dabei nicht dogmatisch Stellung, drückt sich jedoch auch nicht vor deutlichen Worten.

Die jungen wie erwachsenen Protagonist(inn)en sind sympathisch beschrieben (und im Übrigen auch gezeichnet!), wobei die Hauptfigur Flo(h) eindeutig seinem Namen etwas zu viel Ehre macht. Die brave und intelligente Lou hingegen begleitet ihn etwas klischeehaft, doch als notwendige Ergänzung, um auch die Mädchen als Leserinnen zu gewinnen. Zusammen mit ihrer Autorin rollen sie die Situation der Welt auf, die dem Bienensterben vielleicht gerade noch so Einhalt gebieten konnte. Wenn’s denn nur so einfach wäre … aber vor dem großen Thema Klimakatastrophe hat Westphal rechtzeitig Halt gemacht.

Es ist als Kunststück zu bewerten, bei aller Thememschwere ein Kinderbuch zu gestalten, das Spannung, Spaß und Zuversicht zugleich vermittelt. Was ihr gelungen ist und von daher für naturbegeisterte und leseerfahrene Kinder ab 9 Jahren empfohlen werden kann. Als Schullektüre bedarf es der typografischen wie rechtschreibkonformen Überarbeitung sowie der Begleitung durch erfahrene Imkerpädagog(inn)en. So hat sich Undine Westphal, die seit 15 Jahren als „Bienenpädagogin“ arbeitet, mit diesem Buch sicherlich gleich selbst einen großen Gefallen getan, kann sie jetzt doch perfekt ihre beiden Passionen – Unterrichten und Schreiben – miteinander verzahnen.


*Kapitel 16: „Für junge Bienenretter zum Weiterlesen“, Wissenswertes über Bienen und die Imkerei“, erläutert die Fußnoten des Textes in 11 eingängigen, sachlich-kurzen Unterkapiteln und mit passenden Fotos.


Westphal, Undine: Auf der Suche nach den verschwundenen Bienen. Eigenverlag Hamburg 2021. 114 S. Bestellung undine [at] noergelsen [dot] de.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

*4* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2021

Adventszeit ist Lesezeit für Imker/innen. Doch die Auswahl ist riesig. Mit unseren Rezensionen (an den ungeraden Tagen) und darauf bezogene Bestandslisten (an den geraden Tagen) wollen wir euch die Auswahl etwas erleichtern.
[Aktualisiert: 06.11.2023]

Signierstunde mit Jürgen TautzDie Imker-Bibliothek der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de enthält etliche Medien des Würzburger Bienenforschers Prof. Dr. Jürgen Tautz, dessen Buch „Die Sprache der Bienen“ gestern hier rezensiert wurde und den wir anlässlich seines Vortrags in Würzburg 2017 persönlich kennenlernen durften.

Literaturliste „Jürgen Tautz“ in unserer Imker-Bibliothek

# Die Sprache der Bienen / Jürgen Tautz. München : Knesebeck Verlag. 2021. ISBN/EAN 9783957285034
SW/Tag: Bienen, Forschung, Historie, Rezensionsexemplar

Cover Tourneret/de Saint Pierre/Tautz: Das Genie der Honigbienen, Ulmer# Das Genie der Honigbienen / Éric Tourneret, Sylla de Saint Pierre, Jürgen Tautz. Stuttgart : Ulmer. 2018. ISBN/EAN 978-3-8001-7999-2
SW/Tag: Bienen, Forschung, Imkerei, Rezensionsexemplar

Cover Arndt, Tautz: Honigbienen# Honigbienen : Geheimnisvolle Waldbewohner / mit Fotografien von Ingo Arndt und Texten von Jürgen Tautz. München : Knesebeck. 2020. 3. Aufl. ISBN/EAN 978-3-95728-362-7
SW/Tag: Bienen, Bildband, Rezensionexemplar

Cover Tautz Einmaleins der Honigbiene# Das Einmaleins der Honigbiene : 66x Wissen zum Mitreden und Weitererzählen / Jürgen Tautz ; Tobias Hülswitt. 1. Aufl. Berlin, Heidelberg : Springer. 2019. (Book Inside). ISBN/EAN 978-3-662-58368-5
SW/Tag: Bienen, Forschung, Historie

Vortragender Prof. Dr. Jürgen Tautz "Die Honigfabrik"# Die Honigfabrik : Die Wunderwelt der Bienen – eine Betriebsbesichtigung / Jürgen Tautz. Gütersloh : Gütersloher Verlagshaus. 2017. ISBN/EAN 978-3-579-08669-9
SW/Tag: Bienen, Bienenkrankheiten, Bienensterben, Forschung, Honig, Imkerei, Roman

Cover Tautz, Pänomen Honigbiene# Phänomen Honigbiene / Jürgen Tautz ; mit Fotografien von Helga R. Heilmann. Korr. Nachdruck. Heidelberg : Springer-Verl. 2012. (Spektrum Sachbuch). ISBN/EAN 978-3-1845-6
SW/Tag: Bienen, Forschung, Historie

Erforschung der Bienenwelt Tautz# Die Erforschung der Bienenwelt : Neue Daten – neues Wissen / Jürgen Tautz. Ingolstadt ; Stuttgart : Audi-Stiftung ; Klett MINT. 2014
SW/Tag: Bienen, Forschung, Gymnasium, Klassensatz

„Das Wunder von Mals“ und „Der Prozess“ – der Kampf ist noch nicht vorbei

In der ZDF-Reihe „Planet e“ konnte man am 17.10.21 die halbstündige Doku über die Bürger von Mals (Südtirol) im Kampf Gegen Gift – Apfelstreit in Südtirol sehen (und ist noch oline). Es ist dies nicht die erste Veröffentlichung, auch ORF konkret berichtete Mitte 2018 kurz darüber. 76% der Malser Bevölkerung wandte sich in einem Volksbegehren gegen den Druck der Agrarindustrie mit ihrem Pestizideinsatz und „gegen eine Übermacht aus Bauernbund, Landesregierung und Pharmaindustrie“, wie es in der Beschreibung zum Film „Das Wunder von Mals“ (1,5 Stunden) heißt. Vor dem Kauf geben zwei Trailer Einblick.

Das dem Film vorangehende Buch von Alexander Schiebel „Das Wunder von Mals“ beschreibt, „Wie ein Dorf der Agrarindustrie die Stirn bietet“ und ist ein Stück weit als „Eine Anleitung zum Widerstand“ gemeint. In Druck gebracht wurde es mit Hilfe einer Crowdfunding-Aktion Anfang 2015 und erschien 2017. In unserer Imker-Bibliothek ist es vorhanden und kann ausgeliehen werden. Es ist eigentlich keine Dokumentation, vielmehr ein Krimi, der den Puls höher schlagen lässt. In der Ich-Form erzählt, lässt er uns teilhaben am Kampf um eine pestizidfreie Region, aber auch um den persönlichen, fast täglichen Einsatz für eine Art „Selbsterschaffung“.

Der Kampf geht allerdings noch weiter. Wegen der Aussage „Pestizide töten“ wurde der Organisator des Widerstands, Alexander Schiebel, „vor Gericht gezerrt“ in dem Versuch, ihn „mundtot zu machen. Doch „fast eine halbe Million Menschen unterschrieb Petitionen bei Change.org, Campact und WeMove“ und so wurde er „noch vor der Beweisaufnahme vom Vorwurf der üblen Nachrede freigestellt.“ Doch mit im Boot sitzt der Umweltaktivist Karl Bär, bei dem im Oktober weiterverhandelt werden soll.

Über all das entsteht ein neuer, 90-minütiger Kinofilm: Der Prozess. Mit der Kamera werden sie sich zur Wehr setzen mit dem Ziel, „dass die Konzerne das Mittel der Willkürprozesse in Zukunft nicht mehr einsetzen können“. Um den Film zu stemmen ist eine erneute Crowdfunding-Aktion unter gofundme im Gange. Über 34.000 Euro von 47.000 sind bereits eingefahren. Bienen-in-Bamberg.de hat sein Schärflein beigetragen. Und ihr?! Macht mit, denn das Schicksal der Malser im Vintschgau kann uns allen neue Pfade zeigen. Wir sind es der beliebten Urlaubsregion so vieler Deutscher auch irgendwie ein wenig schuldig.