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Bamberg. Stadt der Gärtner und Häcker. Ohne Bienen fehlt dir was!

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Rezension „Mein erstes Gewächshaus“

Cover Mein erstes Gewächshaus Kosmos[Werbung] Endlich Frühling! Zeit für „Mein erstes Gewächshaus“, ein Experimentierkasten mit mehrteiliger Anzuchtschale und Pflanztöpfchen samt Samentütchen (Kresse, Zwerg-Zinnien und Schal-Erbsen) und Erde-Pellets aus dem Kosmos-Verlag.

Dieser enthält neben genannten Materialien zum Pflanzen eines eigenen Gärtleins auch ein Anleitungsbüchlein mit 26 Versuchsanleitungen, die von Pepe Paprika, Oli Aubergine und Karo Karotte mit Anmerkungen, „Gefahren“warnungen und Tipps versehen sind. Also ganz und gar kein dummes Gemüse, sondern pfiffige Helferchen, die Kindern von 5 bis 9 Jahren weitere Versuchsalternativen vorschlagen, so dass der Inhalt des nur etwa lapptopgroße Kartons zu einem wahren Zaubergarten werden sollte.

Gimmicks

Außerdem kann dieses Gärtlein von allerlei bunten Gartenbewohnern bevölkert werden, die mit dem beigefügten Gips nebst Förmchen gestaltet werden. Bei dieser Arbeit gibt’s auch einen Ratschlag für die empfohlenen überwachenden Erwachsenen. Außerdem Sicherheitsregeln und Zeitangaben, wie lange die Experimente in etwa dauern könnten bzw. Ergebnisse zu erwarten sind.

Ein Wollfaden, eine Pipette, ein Temperaturfühler und ein Stanzbogen mit verschiedenen Grafiken, die bei einigen (witzigen) Experimenten gebraucht werden sowie eine Kartonvorrichtung für ein spannendes Erbsen-Labyrinth geben zusätzliche Anreize. So dient ein Herz und ein Stern beispielsweise dazu, einen Teil der heranwachsenden Kresse verblassen zu lassen. Kein Licht, keine Fotosynthese. Keine Bange – nur selten werden schwierige Wörter benutzt, und wenn, dann immer knapp und gut erläutert.

Anleitungsheft

Jeder Versuch im A5-großen Heft ist auf maximal drei Seiten erläutert, wobei hier auch weiterführende und sehr übersichtliche Hintergrundinformationen zählen. Begonnen wird mit einer Auflistung in Bild und Wort, was an Materialien gebraucht wird. Nur wenige weitere Gegenstände werden zusätzlich benötigt, die sich aber in jedem Haushalt finden lassen, beispielsweise Schere, Klebeband, Zahnstocher, Küchenpapier oder Stecknadeln.

Je weiter man im Heft vorankommt, desto anspruchsvoller werden die Vesuche. Im hinteren Teil wird auf das „echte“ Beetgärtnern eingegangen. Vielleicht haben die Eltern keinen eigenen Garten, doch womöglich kann die Schule etwas initiieren. Doch aufwändig sind keine der Vorschläge, alles hat sozusagen willkommene „Bodenhaftung“.

Witziges, Raffiniertes und Kritisches

Am witzigsten fand ich den Socken-Überraschungsgarten, den Graskopf und das Erbsen-Labyrinth, und ja, auch der Erbsen-Spuk könnte lustig werden.

Raffiniert sind die ausgestanzten kleinen Kartongießkännchen. DIE sollte ich mir sogar als Erwachsene als praktische Gießerinnerung an den Badspiegel oder aufs Handydisplay kleben!

Kritik gibt’s lediglich auf hohem Niveau, nämlich beim Versuch Nr. 26, den „Blühenden [Barbara-]Zweigen“. Hier wäre der Hinweis nützlich gewesen, dass das große Blühen zu Weihnachten nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Zweige wenigstens einmal richtig Frost abbekommen haben.

Fazit

Ob erste Pflanzenzuchtversuche, Kenntnisse zu Pflanzenbedürfnissen, Forschungsaufgaben oder ob erstes Gärtnern und Kreatives mit der Natur erleben – die fünf Hauptkapitel stecken voller praktikabler, leicht umsetzbarer Experimente, die sogar die Erwachsenen durchaus spannend und nett finden werden und sich daher sicher mit beteiligen wollen. Es mag schwer sein, aber … haltet euch etwas zurück! Viel muss nicht geholfen werden, doch Kinder „wollen alles ausprobieren und selbst machen. Sie wollen wissen!“, wie es in der Einleitung treffend an die Eltern adressiert ist. Also … kauft es, helft ihnen, doch getreu dem Motto: „MEIN erstes Gewächshaus“.

Zum Schluss: Verlagsinfo

ACHTUNG! Nur für Kinder über 5 Jahre. Benutzung unter Aufsicht von Erwachsenen. Anweisung vor Gebrauch lesen, befolgen und nachschlagebereit halten. Für Kinder unter 3 Jahren nicht geeignet. Erstickungsgefahr, da kleine Teile verschluckt oder eingeatmet werden können.


Mein erstes Gewächshaus : Pflanze deinen eigenen Garten. Experimentierkasten. Alter: ab 5 Jahren. Stuttgart : Kosmos. 422x294x84mm (LxBxH). EAN: 4002051632083.

Bald wird die Bamberger Schulbiene ein Teenie!

Logo BSB Bamberger Schulbiene, 10 Jahre JubiläumFranz-Ludwig-Gymnasium Bamberg, Klasse 7 zum Schulbienen-Unterricht am 27.07.22 in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.deGrundschule Baunach, Klasse 2c aus Reckendorf, zum Schulbienen-Unterricht der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deDie „Bamberger Schulbiene“ wird in Kürze zehn Jahre alt. Das soll in einem Monat, also am 17. Mai 2023, gefeiert werden. Dieses Datum eines erfolgreichen Endes der Crowdfunding-Aktion bei Startnext zur „Bamberger Schulbiene“ läutete eine bis dato kontinuierliche Informationsversorgung von Schulen in der Region Bamberg zu den Themen Bienen, Honig, Imkerei und Natur ein.

600 Bücher für Bambergs Grundschulen

Schulbienenausstattung:Leserucksäcke und BücherAus diesem Anlass verschenkt die Initiative einen Klassensatz aus der beliebten Lesemaus-Reihe „Ich hab einen Freund, der ist Imker“ an alle zweiten Klassenstufen der Bamberger Grundschulen. Über 600 Exemplare, die mit Spendenmitteln gekauft werden sollen, sind für den nachhaltigen Einsatz im Unterricht gedacht. Damit einhergehend werden die Lehrkräfte über die Möglichkeit, einen Schulbienenunterricht in der Bienen-InfoWabe zu buchen, informiert. Hierfür werden Spenden, die über den Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB) zuwendungsbescheinigungsfähig sind, herzlichst erbeten.

Start der Bamberger Schulbiene 2013

Grundschule Baunach, Klasse 2c aus Reckendorf, zum Schulbienen-Unterricht der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deDas Projekt der ehrenamtlichen Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de konnte 2013 erstmals mit der Hainschule realisiert werden, die im Übrigen heute über eine von Agnes initiierte Schul-Imkerei „Die Hainbrummer“ verfügt. Das Angebot eines Schulbienenunterrichts richtet sich seither an alle Jahrgangsstufen ab der zweiten Klasse und an Schulen aller Art, also Grund-, Mittel-, Förder- und Berufsschule sowie Gymnasium und Universität.

Inklusive der Unterrichte und Führungen für schulische Fördervereine und der Offenen Behindertenarbeit sowie außerschulischen Gruppen konnte das Angebot der meist mehrstündigen Unterrichte, Führungen und Exkursionen rund 370 mal bei rund 1900 Teilnehmenden durchgeführt werden. Im Schulbienen-Tagebuch sind die bisherigen Termine alle aufgeführt, denn „transparent sind nicht nur die Flügel einer Biene“, so unser Anspruch.

Projekt „Bamberger Schulbiene unter Strom“

Schau-Pfingstrosenbeet im Bamberger Bienengarten vor Bienen-InfoWabeDer Jahreszeitraum für das Schulbienen-Angebot ist allerdings kurz. Der Betrieb der Bienen-InfoWabe, dem 2017 speziell dafür errichteten grünen Klassenzimmer im Erba-Park, ist mangels Energieversorgung leider nur von April bis Mitte September möglich. Weitere 750 Interessierte fanden ihren Weg anlässlich der Sonntagsöffnungen hinein, der für die Bevölkerung an jedem dritten Sonntag im Monat angeboten wird. Auch hier freuen sich die Initatoren über zuwendungsbescheinigungsfähige Spenden, um mittels einer PV-Anlage die „Schulbiene unter Strom!“ zu setzen, um dadurch für besseres Licht und eine zeitgemäße Erweiterung des Unterrichtsangebots durch elektronische Medien anbieten zu können.

AK22, Modul 7, Honigernte Villa Dessauer, Imkerkurs für Anfänger vonBienen-leben-in-Bamberg.deZukunftsaussichten

Bereits das reine „Bewahren und Halten“ der Bienenwelt entwickelte sich für uns Ehrenamtliche in diesen unsicheren Zeiten zu einer echten inhaltlichen wie zeitlichen Herausforderung. Die Zukunft jedoch muss von jungen Menschen mitgestaltet werden.  Zum einen bilden wir hierfür verantwortungsbewusste Imker*innen aus. Zum anderen gründeten wir einen Förderkreis, den FKBB e. V., dessen Satzung auch genau diese Förderung mit beinhaltet. Außerdem lassen wir uns in Kürze in die Ehrenamts-Datenbank der Caritas Bamberg eintragen, so dass Interessierte einfach auch mal in unseren Betrieb hineinschnuppern können.

Danke, dass Sie uns in unserem Tun und unserer Ziele rund um die Bienen- und Insektenwelt sowie Stadtökologie unterstützen!


Kontoinhaber: Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. | Sparkasse Bamberg | IBAN DE74 7705 0000 0303 5218 27 | Betreff „Jubiläum Schulbiene“ bzw. „Schul-Imkerei“

Bis 300 Euro genügt der Kontoauszug. Für eine Zuwendungsbescheinigung geben Sie bitte im Betreff Name und Anschrift an. Danke!

So., 16.04.23 – BIWa-Sonntagsöffnung

Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeWann? So., 16.04.23 | 14.00 – 17.00 Uhr
Was? Offenes Haus für alle rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur. Informationen für Groß und Klein, Beratung für Jungimker/innen und Fachgespräche für alte Hasen. Kaffee gegen Spende. Nutzung der Imker-Bibliothek.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Keine, über Spenden freuen wir uns
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)

So., 09.04.23 (Ostersonntag) – Saisonstart der Bienen-InfoWabe (BIWa) 2023

Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeLogo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Wann? So., 09.04.23 | 14.00 – 17.00 Uhr
Was? (Oster-)Tag der offenen Tür. Hier findet ihr alles rund um Bienen und ihren Lebensraum, um Honig und die Imkerei … und heute natürlich auch ein Ostergeschenk!

Im Süden des Erba-Parks unweit des Regensburger Rings findet ihr in unserem „grünen Klassenzimmer“ alles rund um Bienen und ihren Lebensraum, um Honig und die Imkerei. Medien wie Bücher, Filme und Gerätschaften und natürlich erfahrene Imker und echte Bienen an unserem angeschlossenen Lehrbienenstand am Bienenweg, den wir ab 12° C um 15 Uhr öffnen, stehen euch kostenlos zur Verfügung.

Osterbrunnen im Bamberger Bienengarten, Bienenweg 1Die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de erwartet ihre großen und kleinen Besucher/innen im Bamberger Bienengarten im ERBA-Park am geschmückten Osterbrunnen. Wer uns dafür ein mit einer Biene oder Blume bemaltes Osterei da lässt, erhält ein kleines Geschenk. Die Großen dürfen sich eine Tasse Kaffee nehmen.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? keine
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)

Osterbrunnen im Bamberger Bienengarten, Bienenweg 1

Projektarbeit „Solawibi“ (Solidarische Landwirtschaft/Wildbienen) als Beitrag zu UN-Nachhaltigkeitszielen

Projekt Wildbienen-Nisthilfe von Yaneth KleinDer Weg zur perfekten Wildbienen-Nisthilfe war aufwändiger als gedacht. Doch das rundum gelungene Modell in all seinen Baudetails sorgte für einen nachhaltigen Lerneffekt, zum dem auch die Lebensbedingungen der Wildbienen gehören und Kenntnisse zu Grundgedanken, Nutzen und Funktionen der Solidarischen Landwirtschaft, speziell die in der Südflur Bambergs. Der Projekttitel lautete: „Solawibi“ (Solidarische Landwirtschaft/Wildbienen) – Förderung der Artenvielfalt durch Nisthilfen als Lebensraumerweiterung.

Projekt Wildbienen-Nisthilfe von Yaneth KleinDer Hintergrund

Der Natur- und Artenschutz erhielt seit dem Volksbegehren „Bienen und Bauern retten – Artenvielfalt erhalten“ im Jahr 2019 einen höheren Stellenwert im Freistaat, indem die Medien vom dramatischen Insektensterben und dem Artenschwund in der Kulturlandschaft landauf, landab berichteten.

Die Aufgabe

Projekt Wildbienen-Nisthilfe von Yaneth KleinZwei von 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) / AGENDA 30 projekthaft miteinander zu kombinieren war die Aufgabe, der sich unsere FKBB-Beirätin Yaneth Klein mit einigen Kommilitoninnen im Studiengang Gesundheits- und Pflegepädagogik an der Evangelischen Hochschule Nürnberg widmete.

Anspruchsvoll war – neben der (termin-)organisatorisch zu meisternden Zusammenarbeit der nebenberuflich Studierenden aus verschiedenen Wohnorten – auch das Thema selbst. Verbunden wurden hier das Ziel Nr. 3: „Gesundes Leben für alle“ mit dem Ziel Nr. 15: „Landökosysteme schützen“.

Die Ziele

Projekt Wildbienen-Nisthilfe von Yaneth KleinZiel 3: Gesundes Leben für alle

Mit der „Solidarischen Landwirtschaft Bamberg e.V.“ (Solawi) soll eine Alternative für nachhaltige, lokale und solidarische Wirtschaftsformen innerhalb des Gemüseanbaus aufgezeigt werden. Solidarische Landwirtschaft fördert und erhält eine bäuerliche und vielfältige Landwirtschaft, stellt regionale Lebensmittel zur Verfügung und ermöglicht Menschen einen neuen Erfahrungs- und Bildungsraum.

Ziel 15: Landökosysteme schützen

Die Solawi wirtschaftet nach ökologischen Standards, welche der Blühvielfalt und auch dem Artenschutz dient. Deshalb fühlen sich gerade Bienen und vor allem die gefährdeten Wildbienen bei einem vielfältigen Blühangebot wohl. Die Intension aller Gruppenmitglieder war, ein sinnvolles, die Einrichtung unterstützendes Projekt durchzuführen.

Projekt Wildbienen-Nisthilfe von Yaneth KleinDas Ergebnis

Die Umsetzung des Projekts „Nisthilfe für Wildbienen“ folgte in mehreren Etappen.

Grundlegend war die Literaturauswahl zu Wildbienen und ihren Nistbedarfen, bei der wir mit Hilfe unserer Imker-Bibliothek und Links zu professionellen Plattformen sowie einer Powerpoint-Präsentation beratend zur Verfügung standen. Sodann das Vertiefen in diese Quellen sowie der Austausch über die weiteren Schritte, sprich: Eindampfen der Theorie in eine handhabbare Umsetzung, also der Schritt in die Praxis.

Projekt Wildbienen-Nisthilfe von Yaneth KleinNun galt es, das für sinnvoll erachtete Material zu organisieren. Die Vorgabe dabei lautete, möglichst wenig käuflich zu erwerben, stattdessen natürliche und vorhandene Ressourcen zu nutzen. Da wurden Bambusstängel selbst abgeerntet, zurechtgeschnitten und -gefeilt und eine nicht ganz einfache Suche nach Hartholz unternommen etc.

Erst jetzt ging’s ans Werk. Die sorgfältig zusammengetragenen Materialien wurden im privaten Kellerraum unter Unterstützung von Familienangehörigen innerhalb eines ganzen Tages liebevoll und fachkundig verarbeitet.

Projekt Wildbienen-Nisthilfe von Yaneth KleinBei einem offiziellen Termin mit Kurzvortrag und Sektempfang konnte die Wildbienen-Nisthilfe an die Gärtner*innen und die Verantwortlichen der Solawi übergeben und gemeinsam an einer Schuppenwand in Nachbarschaft einer bereits vorhandenen kleineren Nisthilfe, gesponsert von der BUND-Ortsgruppe Bamberg, angebracht werden.

Ein abschließender Bericht mit Reflexion und Evaluation rundete das Projekt ab, von welchem wir hier in diesem Beitrag nun profitieren.

Fazit: „Gut gemacht, nicht nur gut gedacht!“ 

Tja, was sich so manch‘ eine*r als „Workshop für Kindergartengruppen“ so leicht vorstellen mag, ist in Wirklichkeit ein Fall für Profis – sofern man nicht mit teuren Fertigbauteilen die Sache abkürzen kann und will. Endlich einmal ein „Gut gemacht, nicht nur gut gedacht!“ Bravo an die gesamte Projektgruppe!

Herzlichen Dank auch an Yaneth für die Übermittlung des Projektberichts, der diesem (teils gekürzten, teils angereicherten) Beitrag hier zugrunde lag. Wir dürfen somit am Best Practice teilhaben – und wir freuen uns über eine neue Spezialistin in Sachen Wildbienen-Nisthilfen, die sicherlich gerne unseren Leser*innen und Bienenfreund*innen für Auskünfte zur Verfügung steht!

Projekt Wildbienen-Nisthilfe von Yaneth Klein

Die Lange Nacht der Bienenwissenschaft, Livestream am 31.03.2023

Ankündigung Die Lange Nacht der Bienenwissenschaft 2023Am 31.03.2023 ab 20.15 Uhr lädt die Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e. V. und der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) zur „Langen Nacht der Bienenwissenschaft“ mit Einblick in angewandte und praxisnahe Forschungsarbeit via Livestream. Die Vortragsthemen sind:

  1. Die asiatische Hornisse (Vespa velutina)
    Dr. Nicole Höcherl Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf
  2. Anpassung der Imkerei an den Klimawandel – Schwerpunkt Winterbrutpause
    PD Dr. habil. Annely Brandt
    Bieneninstitut Kirchhain Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH)
  3. 60%ige Ameisensäure im Test: Wirksamkeit
    Dr. Ulrich Ernst
    Landesanstalt für Bienenkunde – Apicultural State Institute
    Universität Hohenheim
  4. Auswirkungen der herkömmlichen und der innovativen Bienenhaltung auf das Verhalten von Honigbienen
    Lioba Hilsmann
    Biozentrum Universität Würzburg

Ob für Fragen und Diskussion nach den Vorträgen Zeit ist, konnte den Ankündigungen nicht entnommen werden.

Das EU-Parlament ist sich uneins in Sachen „Bienen und Bauern retten“

Mi., 08.03.23 – MonatsBeeTrachtungen März / April (mit Stammtisch)

Biene an Salweide (Salix caprea) im Hainpark Bamberg, HollergrabenLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 08.03.23 – MonatsBeeTrachtungen März / April (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 08.03.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

Veitshöchheimer Imkerforum 2023 (4): Asiatische Hornisse

Im vierten Vortrag beim Veitshöchheimer Imkerforum am 04.02.2023 wurde die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) in den Fokus genommen.

Zur Einleitung hier ein Auszug aus unserem früheren IBI-Bericht in 2015, um die Bedeutung der Asiatischen Hornisse darzustellen:

In Frankreich hat sich die eingeschleppte Vespa velutina nigrithorax seit 2004 invasionsartig verbreitet. Seit Ende 2008 ist der gesamte Südwesten Frankreichs auf einer Fläche von 130.000 km² von ihr besiedelt. Für Deutschland befürchtet man, dass sie einheimische Hornissen verdrängen könnte, von denen einige unter Artenschutz stehen. Vielmehr jedoch fürchten Imker um ihre Honigbienen. Denn um ihre Brut zu versorgen, geht V. velutina recht rigide vor. Durchaus auch im Verbund mit ihren „Schwerstern“ kidnappt sie die vor dem Flugloch ein- und ausfliegenden Bienen und nutzt das aufgeknackte, um die Gliedmaßen erleichterte Brustfleisch als „Babynahrung“. Ist nicht böse gemeint …

Geschickterweise verzetteln sich die gewandten Jägerinnen, die sogar rückwärts fliegen können, nicht mit dem Angriff auf mehrere Stöcke, sondern beginnen zumeist mit den außenstehenden oder den schwächsten Völkern. Honigbienen gesund [und damit stark zu] erhalten, so die Schlussfolgerung, hat daher oberste Priorität.

Auch heuer bestätigte Dr. Nicole Höcherl (Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf) den letzten Satz in ihrem anschaulich bebilderten Vortrag zu dieser durchaus hübschen Räuberin. Doch der Reihe nach …

Nach dem Erstfund einer Biologin im Jahr 2014 in Baden-Württemberg und südliche Rheinland-Pfalz erfolgten 2018 Nestfunde im gleichen Bereich, 2019 im nördlichen BaWü und Südhessen, Anfang 2020 in Hamburg bei vermuteter Verschleppung über den Landweg oder über den Hafen, dann in Hessen und dem Saarland und 2021 ein Nestfund nahe Bayern im Main-Taubertal. https://www.lwg.bayern.de/bienen/267676/index.php mit Fotos von Nest und Insekt. Eine Entdeckung wurde jüngst für den Spessart gemeldet, jedoch noch kein Nestfund.

Charakteristika: Zunächst ist die Königin bei der Jagd auf sich gestellt, die sie deshalb so effizient wie möglich gestalten muss. Zur Nahrungsbeschaffung im Frühjahr sucht sich Ihre Majestät bevorzugt Bienenvölker. Danach bleibt sie auf dem Nest und legt ab Mai ihre Eier ab. Erst im Spätsommer bis Herbst schlüpfen dann ihre Nachkommen: Arbeiterinnen, Drohnen und Jungköniginnen, wie sie auch bei Vespa velutina bezeichnet werden. Die begatteten Jungköniginnen gehen sodann in die Winterruhe.

Im Vergleich Vespa crabro mit Vespa velutina zeigt sich, dass lediglich 5 % des Nahrungsbedarfs bei unserer heimischen Hornisse über die Honigbiene gedeckt wird, wohingehend sich die Einwanderin bis zu 85% von heimkehrenden Sammelbienen ernährt. Auf ihrem Speiseplan stehen außerdem Wespen, Fliegen, Schwebfliegen und gerne reife Früchte, beispielsweise Trauben in Weinbergen.

Steckbrief:

  • nicht sehr aggressiv, nur in Nestnähe, das sich jedoch in luftiger Höhe befindet
  • überwiegend schwarz gefärbt
  • gelbe Beine (Daher ihr Name in England: yellow-legged hornet)
  • gelbe Binde
  • leuchtend oranger Hinterleib

Bei getrockneten Anschauungsobjekten verliert sich allerdings die leuchtende Färbung.

Von Didier Descouens - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26722179

Von Didier Descouens – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26722179

Nest der Amerikanischen Hornisse, Vespa Velutina; Imkerforum in Veitshöchheim, Institut für Bienenkunde und ImkereiDas traubenförmige Nest in etwa 10 Meter Höhe ist trotz seiner Größe von bis zu einem Meter erst dann in der Baumkrone sichtbar, wenn das Laub fällt. Zu diesem Zeitpunkt ist eine Entfernung nicht mehr so effizient, wird jedoch trotzdem vorgenommen.

Pro Quadratkilometer sind meist ein Dutzend weitere Nester zu finden. Der Eingang befinden sich übrigens nicht unten wie bei unserer heimischen Art, sondern seitlich etwa im oberen Drittel.

Nicht in Panik verfallen

Dr. Höcherl rät, nicht in Panik zu verfallen, sondern die Funde – Insekt wie Nest – mit Foto unter ibi [at] lwg [dot] bayern [dot] de oder den zuständigen Fachberatungen zu melden. Gebeten wird außerdem um eine Meldung über die Beewarned-App. Diese bietet den Vorteil einer jährlich dreimaligen Aufforderung in entsprechend relevantem Zeitraum, nach der V. velutina zu sehen und sie ggf. zu melden – bzw. auch ihre Nichtsichtung. Hier nehmen die Unteren Naturschutzbehörden die Meldung und das Beweisfoto entgegen.

Da die V. velutina eine invasive Art ist, ist sie laut EU-Verordnung an ihrer Ausbreitung zu hindern. Im Gegensatz also zu den heimischen Arten steht sie bei uns nicht unter Naturschutz.

Ausdrücklich warnt Dr. Höcherl vor dem Fangen mit fragwürdigen Methoden und Mitteln, da einer Auswertung zufolge auch zahlreiche geschützte Insekten aller Art mit in die Fallen geraten. Sie betont, dass es trotz einer wahrscheinlichen Nicht-Ausrottung nicht das „Ende der Imkerei“ wäre. Starke Völker vermögen sie zu überstehen.

Eine Bestimmungshilfe im schmalen Hosentaschenformat wird derzeit nachgedruckt. Sie kann über die LWG bestellt werden, doch sollte dies zentralisiert über den Orts- bzw. Kreisverein vonstatten gehen.

Unser Tipp: Derweil erhalten alle diesjährigen BLIB-Imkerkursanfänger/innen sowie Gäste der regelmäßigen „MonatsBeeTrachtungen mit Stammtisch“ (nächster Termin am 08.03.2023) von uns ein Kärtchen.

Literatur (ergänzt)

Fragen aus dem Publikum (beantwortet):

Kannibalismus?
Gegenseitige Bejagung nicht bekannt, eher kleineres Beutespektrum

In welchem Flugradius bewegt sich die Velutina?
Nicht abschließend zu sagen, fliegt mehrere Kilometer weit. Wenn Nahrung zur Verfügung steht, bleibt sie in der Nähe.

Hat man schon einmal erfolgreich ein Nest vom Baum geholt?
In Bayern noch nicht; jedoch in BaWü und angrenzenden Ländern

Auf welche imkerlichen Maßnahmen müssen wir uns als Imker*innen einstellen?
Unterscheidung zwischen Regionen mit nicht so dichten Nestern. Wenn Nestdichte steigt, den Völkerstandort verlegen, Nesteingang schützen, Gestrüpp davor, damit sie sich schwerer tut, die Sammlerinnen zu fangen. Drahtgitter anbringen, doch an dieses muss man seine Bienen erst gewöhnen. Anpassungen an den Beuten müssen wir vermutlich machen, aber doch erst einmal schauen, ob es zu einem Problem kommen wird. Wir müssen starke Völker halten, denn die schwachen, die man versucht, in den Herbst rein zu kriegen, nehmen eher Schaden.

Wie viele Jungköniginnen können aus einem Nest entstehen?
Ca. 300 Königinnen werden erbrütet, doch die Sterblichkeit ist enorm hoch. Beim Überwintern und alleinigem Nestaufbauen sterben viele Königinnen.

Fragen aus dem Chat (beantwortet)

Schädigt die asiatische Hornisse auch Hummeln oder andere Wildbienen?
Gehören zum Beutespektrum, sind jedoch noch nicht so gut untersucht.

Ist die heimische Hornisse durch die asiatische gefährdet? und: Wie groß ist die Bedrohung der einheimischen Hornisse durch die Asiatische?
Keine Vorhersagen zur Nesterdichte heimischer Hornisse, muss erst in Bee Warned mit aufgenommen werden. Man kann wegen fehlender Daten da noch nichts sagen.

Wem meldet man im Fall der Fälle möglichst schnell den Fund und was passiert danach?
[Wurde durch Vortrag teilbeantwortet]

Fragen aus dem Chat (aus Zeitgründen nicht beantwortet)

Wie groß sind die Probleme an Bienenständen in Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland? Wie oft gibt es wirklich Probleme? Da die Nestsuche schwierig ist, wird die weitere Ausbreitung wohl unvermeidlich sein und eine erfolgreiche aktive Bekämpfung zumindest mittel- bis langfristig nicht möglich sein, oder?

Nestgründungen der asiatischen Hornisse geschehen wohl auch eher in geschützten Räumen (ähnlich der Europäischen Hornisse) statt. Gibt es deutliche visuelle Unterschiede des Gründungsnestes?

Gibt es bereits Untersuchungen, welche baulichen Veränderungen an unseren Bienenbeuten die Jagd der Asiatischen Hornisse auf ein und ausfliegende Honigbienen erschweren?

Wie viel Eiweiß aka „unsere Bienen“ braucht so ein Volk in der Saison?

Die Eindämmung durch Vernichtung der Asiatischen Hornissen / Nester wird vermutlich nichts bringen, s. Varroa“behandlung“ in der Anfangszeit usw. wie kann eine Koexistenz ausschauen?

Ziehen alle Behörden an einem Strang? Gibt es einheitliche Vorgaben?

Alle Beiträge zum Veitshöchheimer Imkerforum 2023


Fotografieren und Screenshot sind bei dieser Veranstaltung nicht erwünscht. Daher nur Impressionen aus dem Umfeld.

Mi., 08.02.23 – MonatsBeeTrachtungen Februar / März (mit Stammtisch)

Biene an Schneeglöckchen, Galanthus elwesiiLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 08.02.23 – MonatsBeeTrachtungen Februar / März (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 08.02.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänomenologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.