Endlich wieder Führungen am Bienenweg – Herzlich Willkommen, Erlangen!

Unseren Start in die Nach-Corona-Zeit, zumindest, was Gruppenführungen anbelangt, begingen wir mit dem MR ACQ-Team um Bienenpatin Diana Martin. Sie konnte ihre Siemens-Healthineer-Kolleg(inn)en samt Familienanhang für einen Besuch der Bienen-InfoWabe in Bamberg animieren. Denn eigentlich ist diese Bienenpatenschaft ein gemeinschaftliches Werk. Es wurde nun Zeit, sich gegenseitig – und natürlich die Bienen! – endlich kennenzulernen.

Aktivierende Fragen

Aufgabe: Welche Tiere könnt ihr entdecken?Aufgabe: Welche Fledermausblumen findet ihr hier im Garten?Nach der Anreise von Erlangen nach Bamberg erhielten die jüngeren Familienmitglieder zunächst etwas Bewegung verordnet, während die Erwachsenen in der Bienen-InfoWabe mit ersten Informationen versorgt wurden. Zwei Aufgaben bzw. Fragen waren zu erfüllen, die allerdings noch nicht sofort mit Details zur Honig- oder Wildbiene aufwarteten.

Blaue (auch: Blauschwarze) Holzbiene, Xylocopa violacea, an Großem LöwenmaulDie Kinder sollten zum einen ALLE Tiere aufschreiben, die sie im Bienengarten am Bienenweg finden. Das war denn auch jede Menge! Die Liste begannen wir sogleich mit der Holzbiene, die pünktlich zum Start eine Begrüßungsrunde drehte. Als größte europäische Wildbienenart war sie weder zu übersehen noch zu überhören!

Zum anderen sollten alle botanischen Pflanzschildchen im Bienengarten gefunden werden, die ein Fledermauszeichen trugen. Die Namen waren auf einer Liste zu Fledermausblumen abzuhaken. Diese nachtaktiven Pflanzen sind für die dämmerungsaktiven und nachtjagenden Säugetiere aus der Gruppe der Fledertiere von großer Bedeutung. Denn nur, wenn genügend Insekten zum Bestäuben unterwegs sind, können sie an ihnen ihren Hunger stillen. (Bienen sind allerdings sicher vor ihnen!)

Die „Teamleiterinnen“ Rebecca und Valesca trugen nach einger guten Viertelstunde ihre Ergebnisse vor und wurden für ihren Fleiß ausgiebig beklatscht. Jetzt war es Zeit, um mit der wiedervereinten Gruppe einiges Wissenswertes zu Honig, Bienen, Imkerei und die Natur zu erfahren.

Nicht nur Hören und Sehen, sondern auch Riechen und Betasten aktiviert unsere grauen Zellen. Das herumgereichte Mittelwandrähmchen, welches die Imker/innen als Start zum Ausbau einer Wabe reichen, duftete nach Wachs. Und eine gefüllte Honigwabe wollte vom Gewicht her eingeschätzt werden. Ein bisschen Kopfrechnen, wie viel Honig daraus ausgeschleudert werden kann, schadet ebenfalls nicht.
Für die Minis, die noch eine heile Welt ohne Mathe leben dürfen, gab es derweil Bilderbücher zu Betrachten. Übergang von der Mittelwand zur ausgebauten Honigwabe

Was wissen wir wirklich?!

Klein wie Groß stellten ihre Fragen, die meist zur nächsten führte. Sie hatten aber auch einige Antworten parat, die oft ins Schwarze trafen oder nur haarscharf daneben lagen. Immer wieder spüren wir selbst, wie unfassbar faszinierend die Welt der Insekten und Bienen ist. Nichts, aber auch rein gar nichts, ist genau so, wie es scheint. Wenn wir Menschen glauben, uns alle Antworten gegeben zu haben, sind wir gerade erst dabei, die richtigen Fragen zu finden.

Manchmal bestätigt uns die Forschung überliefertes Allgemeinwissen, beispielsweise, wie viel Gutes Honig und Propolis zur Vorbeugung und Heilung von Volkskrankheiten beitragen kann. Doch genau so oft widerlegt sie ehemals gesichertes Grundwissen. Lange Zeit hieß es, dass ein Bienenvolk (selbstverständlich!) nur von einem König geführt werden könne.

Bienenkönigin des Standortes Buger WiesenAch ja, was heißt schon, geführt! Die (natürlich weibliche) Königin hält zwar mittels ihrer Duftstoffe (Pheromone) ihr Volk zusammen und teilt ihm ihren Gesundheits- und Legestatus mit. Auch hat sie einen eigenen Hofstaat, doch ansonsten nur wenig zu sagen bzw. zu summen. Nachdem sie als junge Königin begattet wurde, legt sie täglich bis zu 2.000 Eier und sorgt als einzige im Volk für Nachwuchs. Dafür muss sie nicht selbst sammeln fliegen und wird obendrein gefüttert und gepflegt. Sie ist etwas ganz Besonderes. Doch ohne ihr Team ist sie … nichts. Alle für eine, eine für alle! Kennt ihr …

Bienenwesen erkunden

Nun wurde es Zeit, die verschiedenen Bienenwesen genauer zu besehen. Dafür kam unsere Schaufensterbeute in Spiel. Die männlichen Bienen (Drohnen) und die weiblichen Arbeitsbieneen wurden ausgiebig hinter Plexiglasscheiben betrachtet. Auch hier war das Alter der Gäste einerlei – alle waren fasziniert von dem Gewurrle auf der Wabe.

Die Minis durften unterdessen Gänseblümchen und Löwenzahn pflücken.

Sodann mussten die Bienen wieder in ihre Wohnung gebracht werden. Da es schönstes Wetter war, konnten wir dabei einen weiteren Blick in ihre Welt wagen. Reinhold reichte uns eine mit Bienen besetzte Honigwabe, die reihum genauer besehen werden durfte. Auch ein Naschen am frischen Honig direkt aus der Wabe war möglich, sofern man sich traute, den Finger zwischen den krabbelnden Bienchen hindurch in die warme, weiche Wachsschicht zu stecken.

Aufeinander angewiesen

Dass unsere Bienenpatin Diana selbst gar keinen Honig mag, ist zwar irgendwie lustig, doch kennen wir das durchaus von anderen Patinnen und Paten auch. Es geht eben doch als allererstes um die Bestäubungsleistung der Bienen, die zu sichern ist. Dafür sind wir Imker/innen da, um sie zu gewährleisten. Eine gemütliche, saubere Wohnung und die Befreiung von Varroamilben sowie Behandlung gegen weitere Krankheiten im Austausch zu einer Honigernte im Jahr. Das sorgt für eine echte Win-win-Situation, in der die an unsere Bedürfnisse kultivierte Natur ein entscheidendes Stück weit wieder zu einem Ausgleich kommt.

Wie gesagt: Kultiviert, nicht wild-natürlich. Doch zu Holzäpfel und -birnen mag und kann wohl niemand mehr zurückkehren. Und auch die Bienen können nicht mehr ohne Weiteres zurück in ihren angestammten Lebensraum, den „wilden“ Wald. Wir sind also aufeinander angewiesen, und wir nehmen das so ernst und sind so demütig, wie wir nur können. Mit unseren Bienenpatinnen und -paten zusammen wollen wir das Bienenleben umsichtig bewahren helfen.

Herzlichen Dank, Diana und Team, dass ihr dabei mit uns geht!

EU-Kommission: Stellungnahmen zum Bestäuber-Schutz gesucht!

Biene an Kirsche (Sauerkirsche)

Nur noch bis 08.06.2022 möglich – Stellungnahmen zum Bestäuberschutz bei der EU-Kommission zweckst Überarbeitung. Sprich:

Die Kommission möchte Ihre Meinung einholen

Zu dieser Sondierung können Sie sich jetzt äußern. Ihr Feedback wird bei der Entwicklung und Erarbeitung dieser Initiative berücksichtigt. Die eingegangenen Rückmeldungen werden auf dieser Website veröffentlicht.

Um was geht es?

Die EU-Initiative für Bestäuber war eine erste Reaktion auf den starken Rückgang von Bestäuberinsekten in Europa, doch muss die EU ihre Anstrengungen nun verstärken. Die Kommission wird daher die Initiative überarbeiten und unterstützende Instrumente und Maßnahmen einführen, um den Hauptursachen dieses Rückgangs zu begegnen.

Diese Initiative wird dazu beitragen, das Ziel des europäischen Grünen Deals zu erreichen, den Rückgang von Bestäubern bis 2030 umzukehren und sicherzustellen, dass diese auch weiterhin wesentliche Nutzen für Mensch und Natur erbringen können.¹

¹Überarbeitung der EU-Initiative für Bestäuber. In: Europäische Kommission. Recht.

So., 24.04.22 – Tag der offenen Gärtnereien in Bamberg

Es ist eine schöne Tradition, die (immer noch) zahlreichen Gärtnereien der unteren und oberen Gärtnerstadt in Bamberg für Besucher zu öffnen. Hier findet ihr Informationen und hier direkt eine Routenplaner dazu.

Der Trend geht in Richtung bienenfreundliche Pflanzen. Es schadet aber nicht, wenn ihr explizit weiterhin euer Interesse daran bekundet und den Trend damit festigt. Wir wünschen euch einen inspirierenden Sonntag, der durch die Blumenpracht sicherlich die Sonne im Herzen aufgehen lässt, egal, was der Wettergott vorgesehen hat. Und ein bisschen Regen muss ja auch wieder mal sein, die Pflanzen danken es.

Und es genügend manchmal nur ein paar Pflanzen auf dem Balkon, um sofort umsummt von Maja und ihren Schwestern und Cousinen, den Wildbienen zu werden. Aber auch andere Insekten, die, so klein sie auch sein mögen, zum Erhalt unserer Artenvielfalt beitragen. Der Bamberger Bienengarten hat übrigens rund ums Jahr 24/7 geöffnet.

Biene an Schleifenblume (Iberis sempervirens) Biene an Schleifenblume (Iberis sempervirens) Biene an Schleifenblume (Iberis sempervirens) Biene an Schleifenblume (Iberis sempervirens)

So., 17.04.22 – Saisonstart der Bienen-InfoWabe (BIWa)

Bamberger Bienengarten, Bienenweg 1

Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeLogo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Wann? So., 17.04.22 | 14.00 – 17.00 Uhr
Was? Tag der offenen Tür.  Lernt eure Bienen-InfoWabe kennen! Hier findet ihr alles rund um Bienen und ihren Lebensraum, um Honig und die Imkerei. Medien wie Bücher der Imker-Bibliothek und Gerätschaften und natürlich erfahrene Imker/innen sowie echte Bienen an unserem angeschlossenen Lehrbienenstand stehen euch kostenlos zur Verfügung. Um 15 und 16 Uhr gibt’s einen Blick in die offene Bienenbeute!

Biene auf Osterei, gemalt von EmilBiene auf OstereiDie Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de erwartet ihre großen und kleinen Besucher/innen im Bamberger Bienengarten im ERBA-Park am geschmückten Osterbrunnen. Wer uns dafür ein mit einer Biene oder Blume bemaltes Osterei da lässt, erhält ein kleines Geschenk.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? keine
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)

Mini-Parzellen mit Wildblumen bescheren doppelte Anzahl von Hummeln

Einer Studie¹ zufolge sind gerade mal 4 qm Blühwiesenfläche notwendig, um 111% mehr Hummeln anzuziehen als auf den beobachteten Kontrollflächen ohne Blüten. Aber auch 87% mehr Wild- bzw. Solitärbienen und -wespen wurden nachgewiesen.

Gebänderte Pinselkäfer fasciatus an Paeonia Hybride 'Lemon Chiffon'

Auch in unserem seit 2017 angelegten und kontinuierlich erweiterten Bienengarten, selbstverständlich mit Blühwiese, konnten wir feststellen, dass die Anzahl der Arten und Populationsstärken von allerlei Insekten angestiegen war. Sogar ein eher seltener Gast wie Trichius fasciatus, der Gebänderte Pinselkäfer aus der Familie der Blatthornkäfer fand sich letztes Jahr ein. Ob er heuer wohl wieder kommt?

Ab Pfingsten könnt ihr ihn im Schau-Pfingstrosenbeet suchen gehen. Doch bereits ab Ostersonntag, 17.04.22, nimmt die Bienen-InfoWabe im Bamberger ERBA-Park ihren Betrieb wieder auf. Jeden 3. Sonntag, 14-17 Uhr und bis September sind wir vor Ort. Der Garten ist hingegen jederzeit betretbar. Wir freuen uns auf interessierte Besuchende! Und wer weiter weg wohnt … wie gesagt, 4 qm reichen, um sich selbst und den Insekten ein kleines Paradies zu verschaffen!


¹ Griffiths-Lee, J. / Nicholls, E. / Goulson, D.: Sown mini-meadows increase pollinator diversity in gardens. J Insect Conserv (2022). Open Access unter https://link.springer.com/article/10.1007/s10841-022-00387-2

[Korr.: 01.04.2024]

Bamberger Bienengarten von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Lange Nacht der Bienenwissenschaft, Livestream am 08.04.2022

Am 08.04.2022 ab 20 Uhr lädt die Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e. V. und der Deutsche Imkerbund zur „Langen Nacht der Bienenwissenschaft“ mit Einblick in angewandte und praxisnahe Forschungsarbeit via Livestream. Die Vortragsthemen reichen von der Gesundheit der Bienenlarven, über die Übertragung von Viruskrankheiten durch die Varroamilbe bis zur Vorstellung von innovativen Behandlungskonzepten, der Bienenernährung und der Überwinterung. Über das Menü „Die Vorträge“ könnt ihr euch vorab des Livestreams zu den jeweiligen Vorträgen und ihrer Referent(inn)en informieren.

Für Fragen und Diskussion steht nach jedem Vortrag ausreichend Zeit zur Verfügung, so die Veranstalter.

Schutzraum Buger Wiesen für Lerchen, Schafstelzen und Bienen

Einweihung Infotafel "Lerchenschutz" in den Buger WiesenEin guter Wochenstart für die Feldlerchen und Bienen der Buger Wiesen! Bambergs Bürgermeister Jonas Glüsenkamp ehrte am 04.04.2022 mit seiner Anwesenheit die Arbeit an den Infotafeln zum Lerchenschutz des Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Bamberg („Fuchsenwiese“). Der mittlerweile selten gewordene Bodenbrüter ist durch frühe Mahd und freilaufende Hunde in großer Gefahr.

Interessenskonflikte befrieden

Infotafel (klein) zum Brutgebiet der Feldlerche in den Buger WiesenManche Menschen meinen, alle Vögel hätten ihre Nester in den Bäumen. Das trifft jedoch nicht auf die Feldlerche (Alauda arvensis) und die Wiesenschafstelze (Motacilla flava) zu, erklärte Andreas Märtlbauer von der AK Regnitzaue, der das Projekt federführend durchgezogen hat. Sie brüten auf dem Boden, leicht erreichbar für Hunde.

Hundehaltergespräch zur Einweihung Infotafel "Lerchenschutz" in den Buger Wiesen (LBV und Bgm. Jonas Glüsenkamp)Den meisten Vierbeiner ist Neugierde und Lauffreude bis hin zum Jagdtrieb nun einmal angeboren. Und eine Stadt wie Bamberg verfügt nun einmal nicht über ausreichend Fläche für den notwendigen Auslauf. Das Problem ist durchaus bekannt und wird aktuell in der Kommune diskutiert. So scheute Jonas Glüsenkamp auch nicht das direkte Gespräch mit den fortwährend an der Gruppe vorbeiflanierenden Hundehaltern. Es gilt, die Interessenskonflikte aufzugreifen und bestmöglichst zu befrieden.

Informationen sind das A und O

Zum Befrieden gehören die richtige Informationen. Daher wurde das Infoprojekt durch Mittel aus dem Unterstützungsfond III der Stadt Bamberg gefördert, dem auch unsere Initiative bekanntlich ein Projekt zu verdanken hat.

Einweihung Infotafel "Lerchenschutz" in den Buger Wiesen (LBV und Bgm. Jonas Glüsenkamp)Jonas Glüsenkamp hob hervor, dass es Projekte wie diese sind, die mit dem Geld gestemmt werden sollen, um pandemiebedingten Spendendefizite abzumildern. Mit der Finanzspritze wurde neben der großen und mehreren kleineren Infotafeln auch ein ansprechender Flyer gestaltet. Fuchsenwiesen-Leiterin Brigitte Pfister, die die Gruppe begrüßte, wies zwar auf den QR-Code hin, der den Flyer scheinbar überflüssig macht. Doch konnten wir ihr aus eigener Erfahrung bestätigen, dass Printausdrucke noch immer nicht passé sind. Zumindest an der Bienen-InfoWabe erleben wir einen guten Absatz.

Der Bürgermeister stieß ins selbe Horn. Er bestätigte, dass Inormationen, die direkt im Lebensumfeld der Menschen installiert werden, gerne angenommen werden. Haptische und besonders „menschliche“ Infos außerhalb des Internets haben seit Corona wieder Konjunktur. So ließ es sich Jonas Glüsenkamp auch nicht nehmen, auf dem Rückweg einen kurzen Blick in die benachbarten Bienenstöcke zu werfen. Die Wärme des Volkes trotz eisiger Temperaturen kann man übers Internet eher schlecht erfahren.

Bürgermeister Jonas Glüsenkamp am Bienenstandort "Buger Wiesen" der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Schutzmöglichkeiten: Hunde anleinen, Lerchenfenster, späte Mahd

Feldlerche wie Schafstelze – beide in den Buger Wiesen anzutreffenden Vogelarten werden hoffentlich bald besonderen Schutz genießen, wenn mehr Hundehalter in der Brutzeit (1. April bis 31. Juli) ihre Lieblinge, von denen so manche ihr Jagdtrieb unweigerlich an die Nester führt, an die Leine nehmen würden.

Ein Schutz, der durch Landwirt Michael Schrüffer mittels „Lerchenfenster“ erweitert wird. In den von ihm bewirtschafteten Felder hält er mehrere etwa zwanzig Quadratmeter große Flächen von Saatgut frei, um den Lerchen Anlande- und Brutfläche zu bieten.

Eine weitere Schutzmöglichkeit wäre eine spätere Mahd … womit wir bei der angebotenen Beteiligung unserer Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de wären.

Bienen profitieren vom Lerchenschutz

Bamberger Lagenhonig, Lage Buger WiesenDa unsere Bienen ebenfalls von einer späteren Mahd und dem damit verbundenen Blütenreichtum profitieren würden, boten wir als Initiative an, für drei Jahre diejenigen Bauern finanziell zu unterstützen, die sich dieser Maßnahme verpflichten. Doch warum sollten wir das tun? Reicht es nicht, einfach später aufs Feld zu fahren? Leckeres Heu, bestehend aus vielen Kräutern, ist das nicht ein tolles Verkaufsargument und alle Landwirte sollten davon profitieren können? Tja, leider ist dem nicht so.

Hasenklee, eine prima BienenweidepflanzeZwar ist der bekannte „Wasserschutz-Weizen-Landwirt“ aus Weigenheim kein Viehhalter. Doch auch er erkennt in der späteren Mahd ein Problem für seine Kolleg(inn)en. Sie würden blütenreiches Heu schlechter verkaufen können, da es weniger Eiweiß enthielte. Ohnehin ist die Viehhaltung und damit der Absatzmarkt im Umkreis von Bamberg eher unterrepräsentiert.

Wer sich nun denkt, dafür sei das Land mit Ausgleichsmitteln zuständig … leider greift das nicht immer. Nimmt ein Landwirt bereits an einer Agrarumweltmaßnahme (z. B. KULAP) teil, kann er keine zweite Maßnahme mehr beantragen. Mit den Beiträgen unserer Bienenpatinnen und -paten werden wir also hier im mittleren dreistelligen Bereich für eine kontiniuierliche Ausgleichsunterstützung sorgen.

Fehlen nur noch die Landwirte, die sich als das erweisen, was man ihnen so gern ans Rever heftet bzw. heften würde: „Bayerns oberste Landesschützer.“ Quod ad probandum. Bewiesen hat es jedenfalls bereits Manfred Schrüffer. Dafür danken wir ihm im Namen der Vogel- und Insektenwelt recht herzlich, wie auch Andreas Märtlbauer, der den Kontakt herstellte!

Notarbeurkundung Protokoll und Satzung zur Vereinsgründung FKBB e. V.

Notarielle Bescheinigung zur Vereinsgründung FKBB e. V.Ein weiterer Meilenstein nach Gründungsversammlung und Trägerwechsel: Die notarielle Beurkundung von Gründungsprotokoll und Vereinssatzung des Förderkreises Bienenleben Bamberg e. V. und Antrag auf Registereintrag bei Notar Dr. Jens Eue am 30.03.2022. Ende März also, genau wie im Januar von uns angepeilt.

Notarielle Bescheinigung zur Vereinsgründung FKBB e. V.Die nächsten Schritte sind Logoentwurf, Website einrichten, Kontoeröffnung, Beitrittsformular erstellen für künftige Mitglieder (aktive wie Fördermitglieder je 60 €, weitere Familienmitglieder 30 €, Institutionen 100 €) und die Termine für die erste Vorstandssitzung am 10.05.22 nebst Jahreshauptversammlung am 29.05.22 stehen auch bereits fest.

Ja, wir arbeiten gut und zügig. Denn die Welt wartet nicht. Jeden Tag gehen uns Bienen und Insekten verloren. Entschlossenheit und ein vertrauensvolles, kompetentes und uneigennütziges Miteinander sind der Schlüssel für ein gewaltig quietschendes Schloss zu einem gefährdeten Paradies namens Heimatplanet Erde. Da mag das Foto mit einer unscharf abgelichteten Wildbiene an leicht verblühten Schlüsselblumen gerade passend sein …

Wildbiene an Schlüsselblume

Bald schlüpfen Wildbienen – wir bereiten Nisthilfen vor

In einigen Regionen Deutschlands sind verschiedene Arten von Mauer- und Pelzbienen bereits geschlüpft. Wir sind gerade noch rechtzeitig dran mit Nisthilfen herrichten, um der neuen Generation Brutraum zu verschaffen. Dazu organisierten wir Hartholz-Baumstämme, und zwar Linde, Feldahorn, Esche, Hainbuche, Buche und Eiche sowie die zwei Nadelhölzer Kiefer und Lerche.

Die Länge beträgt ca. 70 cm, die Durchmesser Minimal 15 cm, damit die Brutgänge tief genug sind. Die in die Stämme (und nichts ins Hirnholz!) gebohrten Löcher sind unterschiedlich groß – von 4 bis 9 cm. Sorgfältig ausgebohrt braucht es sonst keine weitere Behandlung. Hartholz franst am Eingang nicht aus.

Sodann wurden einige davon im Bamberger Bienengarten als Blühwiesenumrandung wackefest mit Schotter eingegraben. Um den Stamm vor Regen zuschützen, müssen wir noch eine professionellere Mütze auftun. Na, vorerst scheint ja noch die Sonne, wir finden bestimmt etwas.

Einige Stämme liegen derzeit am Rand bereit. Wir werden sie nach und nach aufstellen. Bis dahin könnt ihr gerne darauf sitzend eure Brotzeit verspeisen und vielleicht schon den ersten Wildbienchen beim Schlüpfen und sich Paaren zusehen!

Gehörnte Mauerbienen bei der Paarung

12.03. Pflanz-eine-Blume-Tag – und Vorschau aufs Infofries

Da sind wir doch gerne dabei! Natürlich sollen es nur bienenfreundliche sein. Eine Auswahl haben wir für euch auf drei Info-Tafeln zusammengestellt. Die Arten sind nach dem phänologischen Kalender aufgeteilt. Die phänologischen 10 Jahreszeiten richten sich im Gegensatz zur astronomischen oder kalendarischen Zeiteinteilung nach dem realen Naturablauf. Zeigerpflanzen markieren bestimmte Phasen.

Die Tafeln – zu fünf Themen je 9 Stück – sind Bestandteil des derzeit in Entstehung befindlichen Informationsfrieses zur Bienen-InfoWabe. Dazu erhalten wir Fördermittel aus dem Unterstützungsfond III der Stadt Bamberg. Heute pflanzte ich sozusagen virtuell ein Blümchen, das Thema NATUR ist nun von gestalterischer Seite her abgeschlossen. Fertig und geliefert wurden bereits die Thementafeln zu BIENEN, HONIG und IMKEREI. Fehlt nur noch das letzte Thema, das die Projekte der Initiative näher beleuchten wird.

Viel Spaß aber nun beim Stöbern nach geeigneten Bienenpflanzen!

Tafel-Infofries-Natur-Herbst-Winter-m Tafel-Infofries-Natur-Fruehjahr-mTafel-Infofries-Natur-Sommer-m