BUND bedankt sich bei Maria-Ward-Schülerinnen mit Bienenerlebnis

Gruppenbild 7. Klasse Maria-Ward-Realschule BambergWeil sie so fleißig Spenden gesammelt hatten, bedankte sich der BUND Naturschutz in Bayern e. V., namentlich Christine Hertrich, bei 29 Bamberger Maria-Ward-Realschülerinnen der siebten Klassen mit einem Besuch in der Bienen-InfoWabe am 30.06.16.

Filmsequenz im Schulbienenunterricht für die 7. Klasse Maria-Ward-Realschule BambergNach einer thematischen Einführung mit Filmsequenz und Rätselraten sowie dem Beantworten einiger Fragen der Schülerinnen ging es zum nahen Lehrbienenstand, um mit Hilfe einer Schaufensterbeute die Scheu vor den Bienen gänzlich zu verlieren.

Schaufensterbeute mit der 7. Klasse Maria-Ward-Realschule BambergMöglich, dass zu dieser Vormittagszeit fleißigst gesammelt wurde, denn in den Honigräumen waren relativ wenig Bienen anzutreffen. Die, die sich dennoch in den Wabengassen tummelten, trugen konzentriert Honig ein und um. Daher ließen sie sich von den honigschleckenden Finger, ob mit oder ohne Nagellack, nicht weiter irritieren. Für die Mädchen sicherlich ein interessantes Erlebnis, denn wer kann schon von sich behaupten, derart frischen Honig genossen zu haben, direkt aus der Wabe heraus.

Honigschlecken am Lehrbienenstand des Erba-Parks mit der 7. Klasse Maria-Ward-Realschule BambergZwar mochte nicht jedes der Mädchen Honig, doch zumindest probiert hatten sie ihn. Wir erleben es nämlich immer wieder, dass Menschen, die sagen, er würde ihnen nicht schmecken, ganz erstaunt sind, wie so ganz anders und toll ein echter Imkerhonig mundet, der eben nicht aus dem Kaufhausregal als Standardmischung heraus stammt.

Honigschlecken am Lehrbienenstand des Erba-Parks mit der 7. Klasse Maria-Ward-Realschule BambergEinige der Schülerinnen wagten es auch, die Bienen direkt zu streicheln. „Ganz weich“, stellten sie erstaunt fest und liebkosten sanft die flaumigen Rücken. Es fiel Frau Winkler, der begleitenden Lehrkraft, sichtlich schwer, die Mädchen zum Abmarsch zu bewegen, doch durfte man natürlich die nachfolgende Unterrichtsstunde nicht gänzlich vernachlässigen. Daher bedanken wir uns in ihrem und der Schülerinnen Namen für das Verständnis, dass es ein wenig später wurde. Doch bei einer so großen Gruppe dauert es natürlich, bis alle durch sind mit Schlecken und Streicheln, und gehetzt werden, das geht auf dem Lehrbienenstand keinesfalls. Jegliche Hektik und Nervosität würde die Wächterbienen auf den Plan rufen, und das gilt es absolut zu vermeiden.

Im Anschluss durften sich, wer wollte, alle ein Exemplar des wunderbaren Fotobildbandes „Makrokosmos Bienen“ aus der Imkerbücherei mit nach Hause entleihen. Gespendet wurde dieser Klassensatz von der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. via Simone Machinek und mit Hilfe der Rabattierung des Verlags Dölling und Galitz. (wir berichteten).

Wir hoffen, ihr habt die Bienen in euer Herz geschlossen – schön, dass ihr da wart!

Falls Sie, liebe Erziehungsberechtigte, eines der Fotos in höherer Auflage möchten, wenden Sie sich bitte an uns. Aber auch, falls Sie möchten, dass wir eines der Fotos mit Ihrem Kind herausnehmen sollen, was wir umgehend veranlassen.

Wow – mehr als 100 Schüler wollten Jungimker werden!

Besuch des Lehrbienenstands im ERBA-Park Erba-Park-BienenBlühendes an der Bienen-InfoWabe BambergAls Highlight zur letzten Sonntagsöffnung am 19.06. besuchten wir mit unseren gerade anwesenden Gästen der Bienen-InfoWabe den Lehrbienenstand im Erba-Park. Unser Vorhaben traf sich besonders gut, da uns eine Familie aufsuchte, deren 11-jähriger Sohn bereits Jungimker ist. So konnten sie sich Tipps holen und erhielten Anschauungsunterricht in Sachen Imkerei.

Besucher der BIWa-SonntagsöffnungDerzeit hilft dem jungen Mann sein Nachbar bei seinem neuen Hobby, doch eigentlich wollte Marcel es am Claviusgymnasium lernen. Dort rief ein Lehrer dazu auf, sich für ein Wahlfach „Imkerei“ zu melden. Die überraschende Folge: Um die 120 Schüler/innen wollten dabei sein. Das war denn doch etwas zu viel, und so musste das Los entscheiden. Mehr als 40 konnten leider nicht unterrichtet werden.

Besuch des Lehrbienenstands im ERBA-ParkMarcel hatte Pech und wurde nicht gewählt, war jedoch wild entschlossen, sich dennoch der Bienen zu widmen. So holt er sich nun in der Bienen-InfoWabe Informationen, um den nachbarschaftlichen Unterricht zu ergänzen oder auch einen Praxisvergleich zu haben. Das ist natürlich ganz in unserem Sinne und zeigt uns wieder einmal, das unser Konzept der regelmäßigen Sonntagsöffnung für die Bevölkerung Sinn macht.

Wabe mit BienenNachdem wir also in der ersten Öffnungsstunde beratend helfen konnten, zum Beispiel in Sachen Beutenbau, und als Ansprechpartner zum „More-than-Honey“-Film, der kürzlich erst wieder im TV lief, begaben wir uns miteinander zu unseren Bienen. Damit uns auch diejenigen finden, die vor verschlossener Türe standen, wurde kurzerhand ein Schild aufgestellt und der Weg mit Kreidepfeilen markiert.

Wabe mit BienenOb Jungimkerfamilie, Selbsterntegarten-Mitglied oder Religionslehrerin … alle hatten die eine oder andere Frage, die wir gerne beantworteten, beispielsweise  …

  • zum Unterschied unseres Tuns zur „Bio-Imkerei“ (im Wesentlichen keiner),
  • zum Einsatz von Medikamenten (bei uns nicht, doch andere Länder praktizieren es),
  • zur Wabenhygiene (allgemein nicht unproblematisch, genießt bei uns hohes Augenmerk, siehe auch Vortrag mit Dr. Schierling am 07.08.16)
  • zum Aufbau eines Bienenstocks
  • zur Honigkonsistenz

9913-Bienenweideparzelle-IkuDoch nicht nur Interessierte und Anfänger besuchten uns, sondern auch unser Imkerkollege Christian Rindchen, der uns bereitwillig beim Befestigen der neuen Beschilderung am Lehrbienenstandort sowie an unserer Bienenweideparzelle im Interkulturellen Garten half.

Danke für euer Kommen! Für uns war es ein geglückter Sonntag im Dienste der Bienen, Menschen und der Natur.

Weitere BIWa-Sonntagsöffnungstermine sind noch am 10.07., 24.07., 07.08., 21.08., 04.09. und die Saison-Abschlussfeier am 18.09.2016.

Wenn die Feuerwanzen tanzen …

Feuerwanzen fressen tote Biene auf… dann ist es Sommer. Regen hin oder her. Es mag ja nicht gerade appetitlich aussehen, das Bild, wenn sich die eckigen roten Körper um eine tote Biene scharen und genüsslich an ihr zehren. So ist auch unsere Bienenpatin Carmen ein wenig beunruhigt gewesen und meldete uns vorsichtshalber diese seltsame Beobachtung. Doch wir können Entwarnung geben für die Hofstadt-Gärtnerei, wo eines unserer Völker in ihrer Obhut steht – es ist alles in Ordnung.

Feuerwanzen sind Aasfresser. Sie verrichten somit ein gutes Werk, indem sie die Kadaver der Insekten und Kleintiere fein säuberlich entsorgen und dem Kreislauf der Natur zuführen. Brav. Vielen Dank. Auch im Namen der Bienen, die das vielleicht eher schon geschnallt haben als wir, wie nützlich ihre entfernten Verwandten sich doch machen. Im Gegenzug gibt’s eine warme Unterkunft rund um den Bienenstock herum. Denn das brauchen Feuerwanzen, wie der Name schon unschwer verrät. Viel Wärme. So wie wir.Massenhaft Feuerwanzen

Vom Liebesleben im Erba-Park

VHS-Kursleiter Reinhold BurgerLieber Reinhold,

seit 18 Jahren sind du und ich ein Team. Unsere Büros liegen in Sichtkontakt einander gegenüber, und seit vier Jahren teilen wir uns auch noch ein Hobby bzw. Ehrenamt bzw. eine tierische Liebe – die zu unseren Bienis.

Eine Liebe, die wir an möglichst viele andere Menschen weitergeben möchten. Auch heuer war unser VHS-Kurs „Die Imkerei – uraltes Handwerk und modernes Hobby“ erfreulicherweise gut besucht und fand zum ersten Mal in der neuen Bienen-InfoWabe statt.

„Selten habe ich einen VHS-Kurs so gut vorbereitet erlebt wie diesen!“

Mit diesem schönen Satz bedankte sich ein Teilnehmer und Begleiter der Offenen Behindertengruppe am Ende des Kurses bei uns. Wie lieb, Dankeschön! An dieser Stelle will ich es nicht versäumen, unseren Dank an Bienenpatin Sabine Saam für die Spende zur Barrierefreiheit zu wiederholen, von der wir die Rolli-Rampe kaufen konnten. Und noch ein Dank, den es mich drängt, heute einmal in aller Öffentlickeit auszusprechen:

Ich finde, wir sind ein supergutes Team. Vielen Dank, lieber Reinhold, für alles!

So manches Paar würde vielleicht an den ständigen Ansprüchen – den eigenen wie denen der anderen – rasch das Handtuch werfen. Es sieht alles so leicht aus, doch es steckt hübsch was dahinter. Du jedenfalls hast „deine Mädels“ gut im Griff, und ich reihe mich gerne unter deine „wilden Tiere“ mit ein.

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Sonntag – ich musste das einfach jetzt mal loswerden und hoffe, Sie verzeihen mir, dass ich unseren schönen Vormittag miteinander etwas abgekürzt bzw. mit anderem Schwerpunkt wiedergegeben habe, der aus drei Teilen bestand: Bienenkunde, praktische Imkerei am Lehrbienenstand und Picknick in der Bienen-InfoWabe mit unseren („gehüteten“) Honigschätzen. Käuflich erst wieder ab Mitte/Ende Juli zu erwerben. Sie haben es selbst gesehen, es wird noch fleißig produziert.

Der beste Schatz allerdings ist nicht käuflich, weil einmalig und unbezahlbar – mein Reinhold!

Übrigens – das Geheimnis unseres Glücks ist dasselbe wie fürs gelingende Halten von Bienen:

  • Geduld, wenn’s mal nicht so läuft wie erhofft und verabredet
  • Lernbereitschaft, weil es immer wieder etwas Neues zu entdecken gilt
  • Aufmerksamkeit, um zum rechten Zeitpunkt Kurskorrekturen vorzunehmen
  • Verzeihen, wenn’s doch mal „stichig“ wurde, und …
  • Liebe. Sie macht alles andere leichter.

Du hast Millionen kleine und (mindestens) einen ganz großen Fan. Wir lieben dich, Reinhold!

Deine Mädels, Deine Ilona

Bienenschwarm – immer wieder ein schönes Naturschauspiel

-Bienenschwarm Der Mai bringt es mit sich, das Schwärmen der Bienen. Trotz Weiselkontrolle kommt es immer wieder vor, dass man eine übersehen hat. Und dann ist es passiert. Wobei unser Standort bei Bienenpatin Ruth Vollmar irgendwie immer schon recht schwarmfreudig war. So auch heuer. Tja, der Baum ist hoch, und wir nicht lebensmüde.

-Bienenschwarm Wir dachten, wenn wir ihnen ein schönes Haus anbieten würden, bestückt mit gut duftenden Futterwaben, würden sie sich vielleicht darin niederlassen. Doch noch ehe wir ihn aufstellen konnten, erhob sich die Traube und flog auf und davon in den wunderbar blauen Frühlingshimmel.

Viel Glück, Ihr Lieben! Hoffentlich findet euch jemand und pflegt euch gut, so dass ihr den kommenden Winter ohne Varroen überstehen könnt!

-Bienenschwarm -Bienenschwarm -Bienenschwarm

 

Von Kalkbrut, Kirschblüte und Kunstschwarmbilden

Biene an Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz (Streitberg)In der kommenden Woche werden wir die Honigräume aufsetzen. Denn die Kirschbäume tragen bereits dicke Knospen und es dauert wohl nur noch wenige Tage, bis sich die zartweißen Blüten zeigen. Auf die haben Bienen sehr großen Appetit. Dann wird eingetragen, bis die Temperaturen am Abend auf etwa 10-11 Grad sinken und damit auch die Lust (bzw. die Möglichkeit) zu fliegen. Daher brauchen sie bald Platz und eben einen Raum mehr über ihrem Brutraum.

Standort Bamberg, WildensorgÜbrigens haben unsere 14 Völker an 9 Bamberger Standorten den Winter und das kalte Frühjahr gut überstanden. Bei einem Volk in Wildensorg entdeckten wir bei der Totenfallkontrolle Kalkbrut. Die betroffenen Larven, die wie kleine Mumien aussehen, wurden von den Bienen entfernt, die entsprechende Wabe fein säuberlich ausgeräumt. Man kann das auch am sich bildenden Lochmuster im Brutwabenbild erkennen.

Totenfallkontrolle, KalkbrutWelche von vielen Gründen die Kalkbrut auslöst, lässt sich oft schwer sagen. Einige können wir ausschließen (z. B. zu häufiges Öffnen, da der Standort im vergangenen Jahr keine Schulbienenbesichtigung erdulden musste), oder auch Nahrungsmangel. Kühle Nächte allerdings hat das Volk hoch oben über Bamberg am Rinnersteig sicherlich mehr als unsere Völker im Tal.

Wir lassen unsere Bienen nun in die oben aufgesetzten Brutraum hochziehen (Bienen streben in der Regel nach oben) und entfernen die unteren Waben. Somit schaffen wir die Pilzsporen aus ihrem Haus hinaus. Tritt keine Besserung ein, werden wir nicht um einen Königinnenwechsel herumkommen. Man könnten auch einen Kunstschwarm bilden, also alle Bienen nebst einer neuen Königin auf komplett neue Waben geben, sozusagen ein Neuanfang (hier eine eingehendere Beschreibung). Oft gibt es sich aber von selbst, wenn es wärmer wird und sich das Volk weiterentwickelt.

Tag der offenen Gärtnereien Bamberg 2016

Bienenpatenbeute von Carmen Dechant in der Hofstadtgärtnerei, BambergVon 10 bis 17 Uhr findet am 24.04.2016 der Tag der offenen Gärtnereien in Bamberg statt. Wieder mit schönem Programm in zahlreichen Gärtnereien des Stadtgebietes, und wieder mit dabei unsere beiden Bienenpatinnen Sabine Gründler (Gärtnerei Böhmerwiese) und Carmen Dechant (Hofstadtgärtnerei) aus der Heiliggrabstraße.

Bienenpatin Camen Dechant und die Bamberger Schulbiene neben BienenpatenbeuteWir von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de sind leider nicht mit einem Stand vor Ort, da wir das mittlerweile terminlich nicht mehr gebacken bekommen. Doch indirekt könnt ihr uns besuchen kommen, und zwar in der Hofstadtgärtnerei, wenn ihr gaaaaaaaaaanz nach hinten durchgeht und unsere Bienlein emsig fliegen seht. Es ist das Patenvolk, auf das Carmen mit ihrem Micha und dem Team sozusagen „Ein Auge drauf hat“. Grüßt unsere fleißigen Mädels (Mensch wie Tier) schön von uns! Na, und die Jungs natürlich auch 😉

Bienenpatin Sabine Gründler mit Bruder Ralf Böhmer in der Gärtnerei Böhmer (Foto: Jürgen Dicker)Dort, wie auch bei Sabine Gründler mit Bruder Ralf Böhmer, könnt ihr übrigens bienenfreundliche Pflanzen einkaufen. Sie wissen Bescheid und haben auch Listen ausliegen. Und dort könnt ihr auch Vorschläge zu Kandidatinnen und Kandidaten für den Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis abgeben. Denn Sabine Gründler sitzt mit in der Jury. Es ist also gut, sich gut mit ihr zu stellen 😉

Viel Spaß euch allen, habt viel Sonne am Himmel wie im Herzen und für unsere Bienen und Gärtnersleut‘ sowieso!

 

Bienen-Trunkenheit an der Sternwarte

Krokuswiese Sternwarte Biene in Krokus Biene in Krokus Bienen in Krokussen

Braucht es da noch viele Worte für dieses Bienenglück an der Sternwarte? Sie ertrinken förmlich in Krokussen! Doch nicht nur den fleißigen Sammlerinnen frischen, eiweißreichen Pollens behagt die Krokusfülle an der Sternwarte, sondern auch uns Bienenpfleger erfreut es nach einem langen, trübgrauen Winter. Jetzt ein Bienchen sein!

Umgriff der BIWa vorbereitenStattdessen war uns nur ein kurzer Blick vergönnt. Danach geht es wieder ans Steine aufklauben. Der Umgriff der Bienen-InfoWabe muss aufbereitet werden, damit das Gartenamt zufrieden ist und wir die Bauabnahme beantragen können. Wer mit uns zusammen am Bienenweg 1 in Bamberg zum Spaten greifen mag – gerne! Wir werden noch eine Weile damit beschäftigt sein.

 

Vorbereitungen zur neuen Bienensaison

Totenfallkontrolle am Bienenvolk WildensorgDer obligatorische Kniefall vor der Bienenbeute Ende Februar, um den Totenfall festzustellen bzw. nach Bedarf auszuräumen, damit die Bienen nicht vor einem verstopften Flugloch in Bedrängnis kommen, ist getan.

Noch wichtiger war uns das Anheben der Magazine, um über das Gewicht die noch verbliebene Vorratsmenge an Futter abzuschätzen. Zumal nach einem milden Winter mit fast durchgängigem Brutgeschäft und reger Flugtätigkeit anzunehmen ist, dass mehr als üblich an Nahrung verbraucht wurde. Da wir unsere Völker jeweils mit 20 Kilo Zucker eingefüttert hatten, machten wir uns allerdings eher weniger Sorgen, es könnte nicht ausreichen, bis die ersten Frühjahresblüher angeflogen werden können.

WachsrähmchenDie nächste Vorbereitung auf die beginnende Bienensaison betrifft die Einkäufe. Da wir viel von Wabenhygiene halten, brauchen wir jährlich jede Menge neuer Rähmchen. 216 Stück kauften wir daher gestern bei der HEG, der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. in Eltmann.

Simone Machinek, HEG EltmannSimone Machinek, die Geschäftsführerin, hatte in lausiger Kälte in ihrer Halle viel zu tun, zumal dort kräftig umgeräumt wird. Dennoch nimmt sie sich immer genug Zeit für eine Beratung, was wir sehr schätzen. Im Übrigen freuen wir uns über ihr Kommen am So., den 03.04. zur Auftaktveranstaltung des Programmstartes 2016 der Bienen-InfoWabe. Von 16.00 – 17.00 Uhr referiert Simone Machinek zum Thema: „Was brauchen Imker/innen (nicht)?“ Sinnvolle Imkereiausstattung von Anfang an. (Weitere Info unter Aktivitäten und Termine.)

Die Buger Wiesen im Gespräch

Gesprächsrunde Buger Wiesen

v.l.n.r. Reinhold Burger, Dr. Jürgen Gerdes, Georg Spörlein

Wie geht es den Buger Wiesen im Süden Bambergs? Täuscht es, oder nahm die Zahl der Blüten in den vergangenen Jahren ab? Wird der Damm zu beiden Seiten des Rhein-Main-Donau-Kanals nicht zu oft oder auch zu früh im Jahr gemäht? Lässt es sich bewerkstelligen, dass Landwirte einen Blühstreifen ansäen, um den Insekten mehr Lebensraum zu bieten? Wie steht es um den Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln? Könnte er Schuld daran sein, dass wir im vergangenen Jahr drei unserer (noch im Frühjahr prächtig entwickelten) Völker verloren?

Die Spezialisten für Natur und Wasser

Diese und weitere Fragen erörterten wir In einer nachmittäglichen Gesprächsrunde am 16.11.15 mit Dr. Jürgen Gerdes, dem Naturschutzbeauftragten der Stadt Bamberg sowie Georg Spörlein, dem Wasserexperten der Stadtwerke Bamberg.

Gesprächsrunde Buger WiesenNur mit Fach- und Sachverstand können wir als Initiative die Situation in den Buger Wiesen besser einschätzen lernen, um gegebenenfalls in einem weiteren Schritt aktiv zu werden. Von daher war uns der Besuch der beiden Spezialisten sehr wichtig und wir freuten uns, dass beide der lange im Voraus geplanten Einladung zu folgen vermochten.

Blume in den Buger WiesenDer Interessensmix der Buger Wiesen

Nicht auf alle unserer Fragen gab es eindeutige oder zufriedenstellende Antworten. Das erklärt sich aus der Viegestaltigkeit der Nutzung bzw. Nicht-Nutzung sowie der Eigentümer und mithin der Zuständigkeiten.

Bei den Buger Wiesen handelt es sich dabei um …

  • ein ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet (das Baumanpflanzungen untersagt), welches allerdings gerade in den vergangenen Jahren zu hoher Trockenheit neigte (viele Aussaaten sind daher nicht angegangen)
  • sowohl landwirtschaftlich genutzte als auch brachliegende Flächen
  • zwei kommunale Gebiete (Bamberg und Strullendorf)
  • verschiedene Wasserschutzzonen
  • Bundeswasserstraßen-Begleitgrün in der Obhut des Wasserschifffahrtsamt Nürnberg

Dieser Interessensmix macht das Gebiet spannend, aber auch kompliziert in seiner Pflege und Hege bzw. Nicht-Pflege. Und nun auch noch die Bienen.

Die Bienen als Zeiger

Buger Wiesen-BienenFür uns sind sie Zeiger eines – nach unserem Verständnis – intakten Natur-Kulturraums, an deren Wohl wir zu erkennen glauben, ob es auch für andere Insekten eine funktionierende Lebenswelt gibt, mithin dem Menschen Nutzen und Segen bringt. Geht es den Bienen schlecht, so lässt sich daraus nicht allzu Gutes ableiten. Oder der Imker hat versagt. Hat er das wirklich, wenn andererseits an anderen Standorten Bambergs alles soweit im Rahmen des üblichen Bienenpflege-Auf-und-Ab verläuft?

Buger Wiesen, Weizenfeld 2014Hundertausende der kleinen Zeigerlein in den Buger Wiesen machten uns in den vergangenen Jahren große Sorgen. Während unsere sehr häufigen Besuche (die sich gerne auch bis zum Schwanenkeller nach Strullendorf erstrecken) vermeinten wir, dass es um die Blühkraft der Wiesen nicht so toll bestellt ist, wie es von Fotos oder vom Hörensagen her eigentlich sein sollte. Auch die Zunahme von trockenen Getreidefeldern statt nektartragenden Trachtpflanzen (beispielsweise Buchweizen, Rotklee, Bohnen, Raps oder auch Kartoffeln) konnten wir beobachen. Der Sorge nachzugehen statt einfach den Standort zu wechseln schien uns – für uns, die Bienen und Bambergs/Strullendorfs Menschen – erstrebenswerter.

Die Pflanzenwelt im Fokus

Wie es tatsächlich um den Pflanzenreichtum in den Buger Wiesen bestellt ist, wird die Neuauflage der Kartierung zeigen, die derzeit von Nürnberg aus im Zuständigkeitsbereich der obersten Naturschutzbehörde (Augsburg) vorgenommen wird, so Dr. Gerdes. In zwei Jahren ist dann auch mit einer Neuauflage der Broschüre „Biotope in Bamberg“¹ zu rechnen. Eine neuere Auflage liegt uns vor zur „Biodiversitätsstrategie – Bamberger Strategie für Biologische Vielfalt“². Beide sind beim Herausgeber erhältlich und können auch über uns entliehen werden.

Wasserschutzgebiet und Südflur

Ob unsere Völker wegen ausgebrachter Pestizide Schaden gelitten haben, lässt sich nur durch eine Laboruntersuchung feststellen. Wir hätten sie dieses Jahr vorgenommen, doch glücklicherweise war das heuer unnötig. Laborproben wurden dennoch gemacht, allerdings vom Trinkwasserbrunnen. Ein Wasserschutzgebiet unterliegt natürlich strenger Vorschriften, die auch überwacht werden. Zwar gäbe es teilweise immer wieder Pflanzenproben, entnommen landwirtschaftlich genutzter Flächen, die auf einen hohen Stickstoffgehalt hinweisen, so Georg Spörlein, doch sei man ansonsten sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Leider ist ein Flächenzukauf durch die Stadtwerke nicht mehr möglich, um noch mehr Felder brach liegen zu lassen.

Der RMD-Kanal böte für Bienen keine Sperre, um zur Südflur zu gelangen, überlegte Herr Spörlein und berichtete über die dortige Nutzung mit Kupsumtriebsplantagen und ihrer Wegränder, die reichlich blühen würden. Dr. Gerdes hatte ja bereits in seinem Vortrag vom 20.09.2015 für die Naturforschende Gesellschaft „Die Stadt als Lebensraum für Tiere und Pflanzen – Biologische Vielfalt in Bamberg“ vom Auftauchen der Mohnbiene, die bisher nur in Kemmern heimisch war, berichtet. Ob man jedoch einen künstlich erzeugten Lebensraum durch Ansaat von Mohn- und Kornblumen für ihre Verbreitung sorgen könnte, bezweifelte er. Also, wir würden es gerne darauf ankommen lassen.

Buger WiesenVielen Dank an Herrn Dr. Gerdes und Herrn Spörlein für die Bereitschaft, unsere Sorgen ernst zu nehmen, für die interessanten Ausführungen und Hinweise über die herrschenden Rahmenbedingungen und wie damit umgegangen werden kann – und natürlich für die Aussicht auf eine Mai-Exkursion!

Wir werden darüber hinaus das Gespräch mit dem Wasserschifffahrtsamt und den Landwirten suchen – und natürlich weiterhin mit den Vertretern der Stadt Bamberg und seinen Töchtern. [Ergänzung am 08.07.2016: Bamberger Buger Wiesen bleiben im Fokus]

Fußnoten:

¹ Hrsg. Umweltreferat der Stadt Bamberg. 3., erw. u. vollst. aktualis. Aufl. 2002.
² Hrsg. Stadt Bamberg, Referat 5, Amt für Umwelt, Brand- und Katastrophenschutz. 2014.