Wildbienen zum Oktober-Treffen Transition-Gruppe „Bienenfreu(n)de“

Zum letzten Treffen in diesem Jahr luden wir zu einem Online-Vortrag über Wildbienen ein. Hier durften wir von einem telnehmenden Wildbienen-Fan in der Nähe von Osnabrück profitieren, der uns im Anschluss mit wertvollen Tipps und Beiträgen bereicherte. Wir nahmen daher in die Folien der Vortragspräsentation nachträglich einen Link zu Werner Meyknecht aus Recke auf, der übrigens auch sorgfältig hergestellte Nisthilfen verkauft und eine Bastelanleitung parat hält. Und das war noch, bevor er uns heute mailte:

Ich habe mich übrigens sehr über Ihr Engagement für die Wildbienen gefreut.  Das habe ich in dieser Form so noch nicht gehört. Klasse!!

Als Ergänzung unseres Vortrags vom Juni diesen Jahres – speziell wiederholt für die Mitglieder des Interkulturellen Gartens (Danke, Hendrike, fürs Dabeisein!) – zeigten wir diesmal zwei Sequenzen eines Videos, welches uns Rainer Poltz vom LBV in Fürth zugespielt hatte. Er war im Juni einer unserer Teilnehmenden und hatte das große Glück, im Fürther Rednitztal auf eine emsig nestbauende Mohnbiene (Osmia papaveris) zu stoßen. Diese vom Aussterben bedrohte oligolektische Art, die von Mohn- und Kornblumen abhängig ist, gibt es aktuell im Bayern nur noch in Kemmern bei Bamberg, in der Südflur Bamberg und bei Coburg (aber ich weiß nicht, ob sie da noch zu finden ist).

Conny Schecher vom Imkerverein Scheßlitz und ebenfalls in Sachen Wildbienen geschult, erzählte uns von einer Ausnahmeerscheinung bei den Holzbienen (Xyllocopa violacea). Normalerweise überwintert bei den Wildbienen lediglich die Königin, ganz alleine. Doch bei unserer größten europäischen Wildbienenart gehen unbegattete Königinnen und Drohnen gemeinsam in die Überwinterung. Sie kommen bereits ab Februar wieder zum Vorschein. Die Begattung und Eiablage finden sodann im Frühjahr statt. Die nächste Generation schlüpft im August.

Auch, wenn wir dem Vortrag etwas mehr Zulauf gegönnt hätten – immerhin warben wir im Fränkischen Tag, im Wiesentboten und auf diversen Social-Media-Kanälen –, so ist uns die Beschäftigung mit den „Cousinen“ unserer Honigbienen ein Vergnügen. Wir denken auch diese kleinen Kerlchen bei all unserem Tun mit und appellieren, keine Gattung gegen die andere auszuspielen, sondern ihnen jeweils notwendigen Lebensraum zu erhalten bzw. wieder zurückzugeben. Sich als Imker/innen auch mit Wildbienen auseinander zu setzen macht Sinn. Denn gut die Hälfte aller Fragen, die an uns herangetragen werden, handeln von den Wildbienen. Darauf adäquat antworten zu können ist uns ein Anliegen und gehen hier konform mit Werner:

Wenn wir, die, die sich wie die meisten Imker und die, die sich auf die Wildbienen oder auch auf andere Insekten spezialisierten haben, offen und zu sich ehrlich, einander zuhörend, zusammen am gleichen Ziel arbeiten würden, könnten wir vielleicht viel mehr erreichen.

Vorschau Bienenfreu(n)de-Stammtisch 20. Oktober zum Thema „Wildbienen“

Hummel an Hängepolster-Glockenblume (Campanula poscharskyana)

Grabwespe nutzt WildbienenhotelAm Dienstag, 20. Oktober um 18 Uhr findet das Monatstreffen der Transitiongruppe „Bienenfreu(n)de“ zum Thema Wildbienen statt.

Aufgrund hoher Nachfrage wiederholt Ilona Munique zum letzten Transition-Treffen der Bienenfreunde in diesem Jahr von 18 bis 19 Uhr das Thema Wildbienen vom Juni diesen Jahres.

Wildbiene am LöwenmäulchenErklärt werden Unterschiede zwischen Honig- und Wildbienen, um ein Verständnis für sinnvolle Maßnahmen zu Lebensraum und Brutstätten zu erwirken. Eingegangen wird dabei auf Herstellung und Aufbau von Brut- und Nisthilfen für Wildbienen durch tatsächlich geeignete Materialien. Denn allzu häufig kursieren falsche Anleitungen im Internet und werden nutzlose, manchmal sogar schädliche Wildbienenhotels zum Kauf angeboten.

Gut gefüllte WildbienennisthilfeDer Vortrag wird abgerundet mit Tipps zur Pflege von Nisthilfen sowie zur Pflanzenauswahl auch für seltene Wildbienenarten.

Im weiteren Verlauf, also von ca. 19-20 Uhr, sind Fachsimpeln und das Sich-Kennenlernen interessierter Bienenfreunde vorgesehen.

Die Treffen findet ohne Anmeldung oder Passworteingabe von 18 bis 20 Uhr weiterhin auf der Plattform Meet Jitsi unter https://meet.jit.si/bienenfreunde-stammtisch statt.

TIPP: Für PC den Browser „Chrome“ bzw. für Mobilgeräte die App „Jitsi Meet“ installieren.

Ansprechpartner/in: Ilona Munique / Reinhold Burger, Obstmarkt 10, 06047 Bamberg, hallo [at] bienen-leben-in-bamberg [dot] de, Tel. 0951-3094539.

 

Klimasondersitzung Bamberg – voller Mund, leere Taschen

Klimasondersitzung Bamberg am 13.10.2020Zwei Vertreter und eine Vertreterin aus dem Klimaschutzbündnis durften im Vorfeld der Aussprache in der Klimasondersitzung am Dienstag zur Wort kommen und machten ihre Sachen gut. Ricardo Schreck (Bamberger Klimaschutzbündnis), Lotta Fröhlich (Schülerin, Friday for Future) und Tim Lucca Rosenberger (Student) erläuterten eindringlich die präkere Klimasituation und appellierten an die drei Bürgermeister und 43 von 44 anwesenden Stadtratsmitglieder nebst 45 Zuhörenden. Der Rest auf etwa 100 konnte in der Lobby die Übertragung mit ansehen.

Vollmundig und teils in epischer Breite versicherten sodann die Parteienvertreter/innen , es wäre ihnen bewusst, wie es um den außer Kontrolle geratenen Patienten Erde stünde. Bravo, sie hatten ihre Hausaufgaben gemacht. Dann aber im Detail ein peinliches Streiten um Begriffe (Klimanotstand oder nur Klimakrise), Minibeträge (20.000 Euro! Und die sind noch nicht einmal sicher!) und Weiterbeschäftigung eines Klimamanagers nach zwei Jahren geförderter Personalkosten (was ich einfach mit einer Pressestelle eintauschen würde) … das lässt mich fröstelnd wie nach einer kalten Dusche gegen 19 Uhr aufstehen, bevor sich nach 3 Stunden die Stadtwerke in Szene setzen konnten.

Doch immerhin … alle Bündelungsthemen, die zur Abstimmung standen, und hinter denen sich jeweils Anteile von um die 50 eingereichten Anträge versteckten, wurden (wenn auch nicht einstimmig) beschlossen. Die da wären:

  • Klimaneustart
  • Klimaschutz messbar machen
  • Mobilisierung der regionalen Energiewende
  • Klimaschützende Mobilität

Der Rest der Anträge, die nicht in eines der genannten Themenfelder passten, erhielt die Zustimmung, diese in eine weitere Sitzung zu überwiesen. Was nun im Einzelnen aus den Paketen werden soll, das wissen die Götter und Bertram Felix vermutlich.

Wir freuten uns aber, viele rührige Menschen getroffen zu haben, die sich mit uns um den Zustand unserer Welt sorgen und nicht locker lassen, um Besserung zu kämpfen, jede/r an seinem Platz und mit seinem „Lieblings“thema. Bei uns natürlich die Bienen und Insekten. Wir sind durch deren Augen nah dran an den spürbaren Veränderungen des Klimas und machen uns große Sorgen. Darum bitten wir euch – lasst nicht locker, bleibt an den Politiker/innen dran, so nah wie möglich! Sie sollen uns vertreten, und das können sie nur, wenn sie uns hören … und natürlich, wenn sie es selbst auch wollen.

Nachtrag 1: Hier der Bericht vom FT, Markus Klein, dessen Eindruck wir bestätigen können.

Nachtrag 2: Die Petition Klimaneustart 2020 auf Change.org unterschreiben und unterstützen

Imker-Kompaktkurs Online-Seminar 2021 – in einer Woche auf den neuesten Stand kommen

Der Imker-Kompaktkurs (Programm (PDF) findet online als Wochenkurs an sechs Abenden (Mo, Di, Do, Fr, Sa, Mo) jeweils ab 17 Uhr statt.

Die Inhalte werden analog denen des Jahreskurses angeboten, siehe BLIB-Imkerkurs für Anfänger. Der verdichtete Theorieteil von insges. 15 Stunden wird ergänzt durch zwei weitere Praxistermine im April und Juli mit insgesamt 6 Stunden. Bei Besuch der Praxiseinheiten und nach Absolvierung der Tests ist eine Teilnahmebescheinigung möglich.

Für wen? Gedacht ist der Imker-Kompaktkurs also speziell für jene, die sich nicht so häufig auf den Weg nach Bamberg machen können bzw. wollen, wie das beim Jahreskurs nötig wäre. Auch Wiedereinsteiger/inne/n kommt der Kompaktkurs sicherlich entgegen. Für jene, die bereits bei jemanden mitgeimkert hatten und nun mehr zum neuesten Stand der Bienenhaltung erfahren möchten, ist der Kompaktkurs ebenfalls ideal. Manchmal erbt man auch Völker und steht urplötzlich in der Pflicht, sich sofort um sie zu kümmern.

Zeitraum? Mo., 15.03.2021 bis Mo., 22.03.2021 zzgl. 6 Stunden Praxis April und Juli

Wann genau?

    • Mo., 15.03.21 | 17.00 – 20.30 Uhr
    • Di., 15.03.21 | 17.00 – 20.30 Uhr
    • Mi. frei
    • Do., 17.03.21 17.00 – 19.30 Uhr
    • Fr., 18.03.21 17.00 – 19.30 Uhr
    • Sa., 19.03.21 17.00 – 19.30 Uhr
    • So. frei
    • Mo., 15.03.21 | 17.00 – 20.30 Uhr

Was? Programm (PDF)

Für wen? Jungimker/innen, Wiedereinsteiger/innen, zur Auffrischung und Aktualisierung

Wie viel? € 590,- für 12 Module (15 Std. Online plus 6 Praxisstunden) inkl. Skript

Anmeldung? bis Fr., 01.03.2021; Kontakt siehe Impressum

Termine stehen! BLIB-Imkerkurse 2021 in Bamberg, Oberfranken, Bayern

Logo BLIB ImkerkurseDie neuen Imkerkurs-Termine in Bamberg aus dem Hause „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ stehen bereits, denn schon jetzt erreichen uns Anfragen fürs nächste Jahr. Coronabedingt suchen viele ein Hobby, welches sie auch zuhause oder in der Region ausüben können. Frische Luft, ein umfassendes Naturerleben sowie ein leckeres Ur-Produkt sind garantiert. Wer Spaß am Handwerk hat, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Nicht alles muss man einkaufen, einiges lässt sich super auch selbermachen, ob Böcke, Mittelwandwaben oder gar ganze Bienenstöcke.

Ein Infoabend mit Kursberatung findet am Mo., 01.03.2021 zwischen 19.00 und 20.30 Uhr statt. In lockerer Runde in einer Gastwirtschaft erhalten Interessierte Antworten rund ums Kursgeschehen und persönliche Beratung. Der Ort wird bei Anmeldung – bitte spätestens 3 Tage vorab! – bekannt gegeben.

Der Imkerkurs für Anfänger beträgt € 360,- für 12 Module, die innerhalb eines Jahres das gesamte Spektrum der Bienenhaltung über den Jahresverlauf abdeckt. Wer nicht alle Termine wahrnehmen kann, darf diese im darauffolgenden Jahr wiederholen. Außerdem gibt es für das Honigernten und -verarbeiten eine weitere Möglichkeit, dabei zu sein (siehe Honigschleudertage-Termine21.) Gegen Aufpreis von € 80,- ist sogar ein drittes Jahr anhängbar. Es sind also alle Chancen gegeben, die Bienenhaltung von Grund auf und mit vielen Praxisschritten so gründlich zu erlernen, dass der Start für Mensch und Biene ein gelungener sein sollte. Übrigens: Interessierte erhalten gerne Referenzen von ehemaligen Teilnehmenden genannt.

Desweiteren bieten wir einen einwöchigen Imker-Kompaktkurs vom 15. bis 22.03.2021 an.

Wir freuen uns sehr auf unsere neuen Kursteilnehmenden!

Bamberger Lagenhonig zum 4. Honigmarkt / Herbstmarkt im Kreislehrgarten Oberhaid

Bamberger Lagenhonig

Am So, 20. September findet der 4. Honigmarkt und Herbstmarkt im Kreislehrgarten und Bürgerwiese in Oberhaid statt. Ab 14.00 mit Kaffee und Kuchen.Duftbeete mit Ikarus

BeetanlageWir sind mit unserem Bamberger Lagenhonig vor Ort! Danke, Wolfgang Settmacher und Team, für die Einladung in euren zauberhaften, toll informativen und gastfreundlichen Garten!

Wildbienenhotel

 

Vorschau Bienenfreu(n)de-Stammtisch 15. September zum Thema „Welterbe-Garten“

DIE VERANSTALTUNG MUSS LEIDER ABGESAGT WERDEN! (Update 13.09.20)

 

Logo Transition BambergDi., 15.09.20    Gruppentreffen „Bienenfreu(n)de“ Transition Bamberg

Wann und Was genau?
18.00 – 19.00 Uhr  |  Thema: Der Welterbe-Garten
Ein Besuch des heuer gegründeten Welterbe-Gartens lässt uns hinter die Kulissen der Gärtnerstadt blicken. Was passiert da? Und was bedeutet das für unsere Bienen? Mit Honigverkostung der Jungfern-Ernte!
Angelegt wurde der Garten übrigens als Allmende-Garten. Das Mischkultursystem eines solidarischen urbanen Gartenbaus funktioniert nach den Grundprinzipien der Commons- (deutsch: Allmende-)Bewegung nach Gertrud Frank.
19.00 – 20.00 Uhr
Schwofen, Fachsimpeln, Sich-Kennenlernen … bei Snacks und guter Laune.
Wer?
Willkommen sind alle, die ein Interesse an (Wild-)Bienen und ihren Lebensraum, an Honig und an Imkerei haben.
Wo? Das SEPTEMBER-Treffen findet in der Heiliggrabstraße 43 statt. Bitte am Tor klingeln.

Und sonst? Weitere Informationen unter transition-bamberg.de/bienenfreundeBamberger Lagenhonig, Lage "Welterbe-Garten"

Einfüttern (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 11)

Standort Welterbe-GartenVorletztes Modul des 12-teiligen Imkerkurs für Anfänger 2020 bei Bienen-leben-in-Bamberg.de. Im Praxisteil am 23.08. erfuhren die Teilnehmenden, welche Materialien für den Vorgang des Einfütterns (Darreichungsformen) praktisch sind, wann der richtige Zeitpunkt ist und wie bzw. in welcher Dosierung eingefüttert wird. Die Theorie zur Einfütterung nahmen wir im Hof des Odeon-Kinos vor, in das wir nach dem Modul 10 zur Wachsverarbeitung und der Praxisvorführung des Einfütterns, also Modul 11, hinwechselten.

A. Darreichungsformen beim Einfüttern

1. Futtereimer mit Aufstieghilfe

Zunächst wird auf die oberste Zarge eine Folie aufgelegt, die einen Spalt breit umgeschlagen wird, damit die Bienen in die aufgesetzte Leerzarge gelangen können. (Die Leerzarge war wegen der vorangegangenen Varroabehandlung ohnehin bereits im Einsatz.)

In diese Leerzarge passende, meist eckige, Futtereimer können aus Joghurtkübeln oder Stapelboxen (Baumarkt) bestehen. Hauptsache, lebensmittelecht. Die Aufstiegshilfe – wir bevorzugen Stroh – kann später einfach auf den Kompost landen, wohingegen man Glasschwimmsteine erst wieder säubern muss.

2. Der Adam Fütterer

Adam FüttererDas entscheidende Merkmal an dieser Futterzarge ist eine Aufstiegshilfe in Form eines konischen, etwa handtellergroßen Kegels in einer ansonsten flachbödigen Schale, die das Zuckerwasser enthält. Die Bienen klettern im Inneren des Kegels hinauf, dann an der Außenschräge bis zum Flüssigkeitsspiegel hinunter und nehmen das Futter auf.

Da nicht sehr viele Bienen auf einmal durch den Kegel (auch: Dom genannt) gelangen können bzw. Platz auf der Außenfläche finden, geht die Zuckerwasseraufnahme langsamer als mit der Kübelfütterung vonstatten. Daher muss man häufiger nachgießen. Die Aufstiegshilfen sind übrigens mal als Kegel, mal als seitliche Schale, mal mittig, mal im Eck etc. erhältlich und die Futterzargen werden unter verschiedenen Herstellernamen (z. B. Frankenbeute, Liebig, Segeberger, Taunus …) angeboten.

Natürlich verursacht der Kauf dieser Futterzargen wieder extra Kosten. Es sei denn, man ist handwerklich geschickt und hat ohnehin Holzmaterial übrig. Und natürlich ist bei Verwendung des Adam-Fütterers eine Leerzarge erst mal nicht erforderlich, doch braucht man sie wieder zur zweiten AS-Behandlung.

3. Futtertaschen

Die Futtertaschen werden statt zweier Rähmchen direkt neben das Brutnest eingehängt. Daher ist der Weg für die Bienen recht kurz, was sich bei kühlem Wetter vorteilhaft auswirkt. Nachteilig ist der geringe Futtermengeninhalt, was ebenfalls ein häufiges Nachgießen des Zuckerwassers notwendig macht.

Auf Futterteig (also „Trockenfutter“) gehen wir hier nicht ein, da wir diese Art des langsamen Einfütterns um diese Jahreszeit, aber auch ganz generell nicht favorisieren.

B. Zeitpunkt des Einfütterns

  • Das reguläre Einfüttern erfolgt bei den Wirtschaftsvölkerm NACH der ersten Varroabehandlung mit Ameisensäure.
  • Manchmal kann eine so genannte „Zwangsfütterung“ auch noch später im Jahr anfallen, wenn erkennbar wenig Zuckerwasser aufgenommen wurde. Das passiert, wenn die Varroabehandlung zu heftig für das Volk ausgefallen ist, bspw. bei einer zu schnellen Verdunstung bei zu warmen Wetter. Das Volk wird dann fressfaul. Siehe hierzu in unserem Beitrag unter der Zwischenüberschrift: „Zwangsfütterung im Herbst sorgt fürs Überleben“.
    Doch häufig ist der Grund ein zu schwaches und / oder krankes Volk, so dass eine Auflösung ratsam sein kann.
  • Grundsätzlich Abends einfüttern! Verhindert die Räuberei unter den Bienenvölkern

C. Was wird eingefüttert?

  • Zur Einfütterung verwenden wir eine Zuckerlösung im Mischungsverhältnis 3:2, d. h. 3 Gewichtsanteile Zucker werden in 2 Anteilen Wasser gelöst. Als Zucker verwenden wir Haushaltszucker, also reine Saccharose. Zum Thema „Zucker“ siehe auch folgende Beiträge:
  • Alternativen zum Zucker sind fertige Futterlösungen auf Zucker- oder Getreidebasis. Darauf zu achten ist, dass sie als Bienenfutter deklariert sind. Bienenfutter besitzt ein speziell auf die Bedürfnisse der Bienen abgestimmtes Spektrum von Zuckerarten.
  • Wirtschaftsvölker füttern wir mit 20 Kg Zucker ein, entsprechend rund 33 Kg Futterlösung im 3:2-Mischungsverhältnis. Ableger werden mit 15 Kg Zucker eingefüttert, entsprechend ca. 25 Kg Futterlösung.
  • Tragen Bienen nach der Honigernte (die bei uns nur einmal im Jahr im Monat Juli erfolgt) erneut viel ein, wird entsprechend weniger Zucker eingefüttert. Zusätzlich verbleiben bei unserer Betriebsweise mindestens 5 bis 10 Kg Honig im Brutraum. Daher vorher kurze Kontrolle der Situation und die Bedarfsmenge anpassen.

D. Wie wird eingefüttert (Dosierung)?

  • Einfüttern der BienenvölkerWichtig: Nichts neben die Beute hinaus kleckern! Andere Bienenvölker werden sonst angelockt und zur Räuberei verleitet. Am besten, man stellt sich einen Kanister mit Wasser zum Säubern bereit.
  • Wirtschaftsvölkern kann (muss man aber nicht) das gesamte Futter in einer großen Portion auf ein Mal verabreicht werden.
  • Ableger werden langsam in mehreren Portionen eingefüttert. Wird ein Ableger zu schnell gefüttert, leidet die Bruttätigkeit, da auch das Brutnest mit Futter vollgefüllt wird.
  • Devise ist, lieber etwas mehr einfüttern, als verhungerte Völker im Frühjahr. Überschüssige Futterwaben werden im Frühjahr den Völkern entnommen und finden bei der Ablegerbildung weitere Verwendung.
  • Manchmal dauert es witterungsbedingt zu lange, bis die Bienen das Zuckerwasser aufgenommen haben, vor allem bei kühlem Wetter. Gäriges Zuckerwasser daher entfernen, abwiegen und die entsprechende Menge erneut anbieten.

Einfüttern der Bienenvölker

Wachsverarbeitung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 10)

Wachs war und ist im Grunde immer noch wertvoller als Honig. Im Rahmen des Imkeranfängerkurses trafen wir uns im Welterbe-Garten zum Modul 10, „Wachsverarbeitung“. Netterweise sandte Petrus die letzten Tropfen über die Gärtnerstadt nur bis fünf Minuten vor 14 Uhr. Schnell also noch die Bänke abgewischt, die Masken zurechtgerückt und los ging’s mit der Wachsverarbeitung an 5 Stationen. 

Inmkerkurs, Modul 10, Wachsverarbeitung

Wachsverarbeitung an 5 Stationen

Die Phasen der Wachsbearbeitung lassen sich in einem früheren und sehr ausführlichen Blogbeitrag mit Checklisten nachlesen. Daher hier nur Ergänzungen.

Entscheidend für die Verarbeitungsweise ist immer das Ausgangsmaterial, also ob Entdeckelungswachs, Drohnenwachs, Altwaben oder geschmolzenes, gereinigtes Grundwachs zur Mittelwandwabenherstellung. Dementsprechend benötigt man unterschiedliche Geräte und Hilfmittel.

Vieles lässt sich im normalen Haushalt finden – natürlich erst nach Absprache mit den Küchenverantwortlichen! Allerdings raten wir davon ab, benutzte Teile in die Spülmaschine zu geben, denn das Wachs verstopft dauerhaft die Düsen. Altgediente Teile können aber so einer neuen Verwendung zugeführt werden.

Manche teure Geräte lohnen sich nur für größere Mengen, so die Mittelwaben-Wachspresse oder ein elektrischer Schmelztopf. Oft gibt es dafür (nicht ganz so kommoden, aber brauchbaren) Ersatz. Andere Geräte wie ein Trafo-Einlöter sind zwar ebenfalls nicht gerade billig, doch unverzichtbar. Da muss man in den sauren Apfel beißen. Eventuell kann man sich manches mit anderen Imker(inn)en teilen.

Und vor allem: Erst anschaffen, wenn man die (länderspezifischen) Fördermöglichkeiten überprüft hat! Denn das Rechnungsdatum ist entscheidend! Bereits vorhandene Imkergeräte sind nicht förderfähig. [Für Bayern -> Förderwegweiser -> MayMBL], s. a. Blogbeitrag Amtliches und rechtliches zur Bienenhaltung]

Fotogalerie AK20, Modul 10

Literatur

NLiteratur zu Wachsach einer kurzen Pause, in der wir mal kurz durch den Welterbe-Garten schlenderten und das Gemeinschaftswerk und die Aussicht über die Untere Gärtnerei bewunderten, konnten noch ein paar Bücher zur Wachsverarbeitung eingesehen werden. Für die Teilnehmenden des Imkerkurses sind die Titel aus unserer Imker-Bibliothek natürlich ausleihbar. Hier die Literaturliste-Wachsverarbeitung.

Mittelwand einlöten

Als Materialaufwand sind zu nennen der Trafo-Wabeneinlöter (umschaltbar Eisen/Edelstahldraht) für ca. € 70 sowie ggf. ein kleiner Keil. Erleichternd wirkt ein Holzplatte als stützender Unterbau in den Innenrähmchenmaßen, dem man zwei Auflageschienen auf der Unterseite anbringt.

Sodann ging’s mit einer praktischen Übung, dem Einlöten von Mittelwandwaben, weiter. Immer erst muss überprüft werden, ob alle Drähte straff sitzen. Gegebenenfalls ist mit einem Drahtspanner nachzuarbeiten. Sind die Drähte danach immer noch zu locker, lässt sich auch ein kleiner Keil am Rahmen einklemmen, um dann die Wabe einzulöten. Sitzt die Wabe fest, kann der Keil wieder entfernt und der überstehende Draht an den Rahmen angedrückt werden.

Das Löten selbst setzt im Grunde keine allzu großen Feinheiten voraus. Die Mittelwände sollen nicht kalt sein und lediglich die richtige Andockstelle der beiden Drahtenden müssen gefunden und mit je einer Pol unter Strom gesetzt werden. Und natürlich muss der richtige Schmelz-Zeitpunkt gefunden werden, damit der Draht nicht durch die Wachsschicht durchschmilzt. Doch auch das kann wieder repariert werden. Unsere Teilnehmenden hatten den Bogen jedenfalls sehr schnell raus und jeweils eine perfekte Mittelwandwabe zustande gebracht.

Fotogalerie Waben einlöten

Der nächste Beitrag wird sich um das Modul 11, das Einfüttern drehen. Bis bald!

Von Bienen, Honig und der Imkerei zum Sommerprogramm von Grünes Bamberg

Von allen unseren vier Themen – Bienen, Honig, Imkerei und Natur – gab es im Rahmen des Sommerprogramms von „Grünes Bamberg“ am 22.08.2020 einen mal groben, mal feinen Einblick für unsere Gäste der Bienen-InfoWabe.

Die Bienen-InfoWabe und seine Ausnahme-Gäste

Fünf Erwachsene und zwei Kinder „füllten“ in Coronazeiten genau richtig den Raum, um genügend Abstand zu halten. Es war bisher unsere einzige Indoor-Veranstaltung in diesem denkwürdigen Jahr, da wir alle Veranstaltungen entweder absagten oder nach draußen verlegten. Doch der einzige richtige Regen der vergangenen Wochen machte uns diesmal einen Strich durch die Rechnung. Andererseits … in unserem grünen Klassenzimmer können wir doch besser auf Ausstattungsgegenstände zurückgreifen, die uns im Freien gefehlt hätten. Ja, wir haben die Bienen-InfoWabe schließlich nicht ohne Grund gebaut.

Die Bienen

Bienenmodell, HonigblaseSo ließ sich an unserem Bienenmodell die Honigblase recht anschaulich zeigen. Sie birgt den Nektar, der sodann im Stock unter Beimengung von körpereigenen Enzymen und unter Mithilfe der Bienenschwestern zum Honig wird. Dass dieser bei Fertigstellung unter 20% Wassergehalt hat und damit für Bakterien uninteressant und daher ewig haltbar ist, und wie die Bienen so genau wissen, ab wann er trocken genug zum Verdeckeln ist, bleibt ihr großes Geheimnis. Ebenso, wie sie mit ihren ausgeschwitzten Wachsblättchen so supertolle Waben bauen können.

Vortragsthema Bienen, Honig, Imkerei zum Sommerprogramm von "Grünes Bamberg" / Bienen-leben-in-Bamberg.deDoch bevor wir detaillierter zum Thema Honig kamen, mussten wir doch erst einmal unser so wichtiges „wildes“ Haus- und Nutztier genauer kennenlernen. Wie viele Beine, Augen und Flügel sie hat und wo ihre „Nase“ sitzt, war nicht so ohne Weiteres geklärt. Doch wir wurden von der Erstkläßlerin Marleen und dem baldigen Vorschulkind Oskar fachlich bestens unterstützt. Sie hatten einiges an Vorwissen mitgebracht. Wobei uns der Opa Peter Gack versicherte – ER war’s nicht, der es ihnen beigebracht hätte! Auch Katharina Müllerschön verneinte eine direkt Beteiligung … na, ob wir das glauben?! 😉

Ein Blick in den „Fake“-Bienenstock zeigte sodann den Aufbau der Bienenwohnungen und was darin so vorgefunden werden kann. Beispielsweise Wabenrähmchen mit eingelagertem Pollen und der Bienenbrut sowie – leider – der Varroamilben. Alle durften schätzen, wie schwer eine (echte!) volle Honigwabe ist und rechnen, wie viele Gläser aus einer Wabe heraus kommen können.

Vortragsthema Bienen, Honig, Imkerei zum Sommerprogramm von "Grünes Bamberg" / Bienen-leben-in-Bamberg.de Vortragsthema Bienen, Honig, Imkerei zum Sommerprogramm von "Grünes Bamberg" / Bienen-leben-in-Bamberg.de

 

 

 

Die Imkerei

Vortragsthema Bienen, Honig, Imkerei zum Sommerprogramm von "Grünes Bamberg" / Bienen-leben-in-Bamberg.deAls einziges Insekt von rund einer Million weiterer Arten konnte der Mensch die Bienen am Haus halten und für seine Süßungs- und Konservierungsbedarfe als auch als Wachslieferant zu seinem Wohle nutzen. Heute hat ihre Bestäubungsleistung den wirtschaftlich größten Nutzen. Ohne sie wären gut 80% unserer Erträge nicht vorhanden und / oder qualitativ nur schlecht ausgebildet. Ohne Honigbiene würde es auf unseren Teller sehr, sehr leer werden, wie ein Blick auf die aufgehängte Grafik mit den Ertragsmengen in der Landwirtschaft durch Bienenbeflug zeigt.

Dass wir nur 20% des deutschen Honigbedarfs durch Apis mellifera decken können, ist ebenfalls kein gutes Zeichen. Die Imkerei in Deutschland müsste viel mehr gefördert werden, was natürlich auch eine gute Wechselwirkung hinsichtlich der Bestäubung hätte.

Vortragsthema Bienen, Honig, Imkerei zum Sommerprogramm von "Grünes Bamberg" / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Der Honig

Nach diesem Übergang kamen wir dann zur Honigverkostung. Wir verglichen die Lage „Schiffbauplatz“ mit der Lage „Weide“, beide Völker nahe der Regnitz beieinanderliegend, dennoch unterschiedlich vom Geschmack. Je nach angeflogenen Trachtpflanzen und des witterungsbedingten Nekatarflusses – wenn es zu trocken ist, dann logischerweise auch weniger Nektar – varriieren Gaumengenuss und Ertragsmenge.Vortragsthema Bienen, Honig, Imkerei zum Sommerprogramm von "Grünes Bamberg" / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Der Trauben- bzw. Fruchtzuckeranteil bestimmt die Konsistenz, also ob mehr fest oder flüssig. Waldhonig (Blatthonig) hat einen höheren Fruchtzuckeranteil, bleibt also beinahe immer flüssig. Blütenhonig hingegen kristallisiert mit der Zeit aus, Der sehr hohe Traubenzucker beispielsweise bei einem Rapshonig führt zu einem so schnellen Festigungsvorgang, dass er sofort nach seinem Eintrag geerntet werden muss, sonst bleibt er in den Wabenzellen stecken.

Abschied

Vortragsthema Bienen, Honig, Imkerei zum Sommerprogramm von "Grünes Bamberg" / Bienen-leben-in-Bamberg.deDr. Juliane Fuchs, die das Programm federführend organisiert hat, bedankte sich im Namen des Parteivorstands für unsere Ausführungen mit zwei Büchern und einer Spende. Wir freuten uns sehr, dass Groß wie Klein die Bienenwelt neu entdecken konnten und sich fasziniert zeigte. Denn das ist der Plan … was uns begeistert, das sehen wir einfach mit anderen Augen und Herzen und kümmern uns viel besser darum … was bei der überwiegenden Anzahl an „Grünen“ hier ja fast wie Eulen nach Athen tragen bedeutete.

Doch auch unsere Gäste Anna und Thomas (der sich im Juli-Transition-Stammtisch online unserem Honigschleuderthema zugeschaltet hatte), ließen sich offenkundig voll auf unsere Lieblingsthemen ein. Anna überlegt sogar, ob sie nicht auch selbst die Bienenhaltung erlernten möchte. Wir würden uns jedenfalls freuen, sie zum nächsten Anfängerkursjahrgang wieder zusehen.

Danke für euer Kommen und den Glanz in euren Augen! Wir sind uns sicher, der Bienenvirus, an den ihr euch heute angesteckt habt, wird euch bereichern!