Einladung zur Bausenatssitzung „Bienen-InfoWabe“

Wir laden ein zur öffentlichen Sitzung des Bau- und Werkssenats am Mi., 6. Mai 2015 um 16 Uhr, im Rathaus, Großer Sitzungssaal, Maximiliansplatz 3 in Bamberg, in der die Senatsmitglieder über die Errichtung der „Bienen-InfoWabe“ entscheiden werden.

Bienen-InfoWabe @Holzbau Friedmann

Bienen-InfoWabe (c)Holzbau Friedmann

Lehrbienenstand auf der Erba-InselDie 41 m² große Informations- und Bildungseinrichtung auf der Erba-Insel dient (nicht nur) Schulklassen bis zu 30 Kindern als „grünes Klassenzimmer“, an der auch separat ein echter Lehrbienenstand angeschlossen ist (der übrigens bereits besucht werden kann, siehe auch VHS-Kurse unter Aktivitäten und Termine). Im Grundprinzip ist die neue Bienen-InfoWabe ein Nachfolgeprojekt des Imkerpavillons zur Landesgartenschau Bamberg 2012.

Die Hortgruppe der Jean-Paul-Kita Bamberg beim Bienenerlebnistag von BLIBWir hoffen sehr, dass viele Bürgerinnen und Bürger zur Sitzung kommen und ihr Interesse (gerne in bienenfarbener Kleidung) bekunden, damit über das Projekt positiv entschieden wird.

Die Bamberger Schulbiene jedenfalls würde sich freuen, wenn sie nicht buchstäblich mit den Schüler/inne/n im Regen stehen gelassen wird. Denn nicht immer ist ja schönes Wetter für den Bienenunterricht im Freien.

"Ich liebe diese Schulbiene" – Bienenzeichnung von Annika, WunderburgschuleEin Wohlfühlzimmer, in dem man generationenübergreifend lernen, malen, rätseln, basteln und sich informieren und kennenlernen kann, mit Anschauungsobjekten und Forschungsstationen, wasserdicht und leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, das ist unser Traum für die Bienenstadt Bamberg!

Leben denn echte Bienen in der Bienen-InfoWabe?

Die „Bienen-InfoWabe“ enthält natürlich keine Bienen, sondern dient als Schulungs- und Vortragsraum, wo auch Spiel und Spaß nicht zu kurz kommen. Die wabenförmige Holzkonstruktion soll generell an Sonntagen als niederschwellige und barrierefreie Anlaufstation für alle Interessierten offen stehen, die einfach wissen wollen, was es mit dem Bienensterben auf sich hat, wie man den Bienen helfen oder wie man sogar selbst imkern lernen kann. Wir von der Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ beantworten diese und viele Fragen mehr. Für Kinder gibt es allerlei Kurzweil, damit sie eine positive Einstellung zur Biene gewinnen können. Denn was man kennt und liebt, das schützt man!

Westliche Honigbiene – apis melliferaFür die Zukunft bauen wir auch auf verstärkte Unterstützung durch verschiedene Vereine, die wir in unser Programm mit involvieren möchten. Allen voran dem künftigen Eigentümer und Bauherrn, der Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V.

Im angrenzenden Interkulturellen Garten e. V. legten wir bereits auch schon eine kleine Bienenweide-Parzelle an. Dort erfährt man, welche Nahrung Bienen mögen, kann mit uns zusammen ein Hotel für Wildbienen bauen oder einfach dem Summen der fleißigen Insekten zuhören.

Wir freuen uns auf eine hoffentlich blühende Zukunft unserer wichtigsten Bestäuberinnen, der Honigbiene und alle ihrer Artgenossen in Bamberg!

Version 2Ilona Munique und Reinhold Burger, Projektinitiatoren, Privatinitiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

… und im Namen von Robert Engert, 1. Vorsitzender des IBZV Bamberg Stadt und Land e. V.

Süchtige Bienen?

Tote Bienen und PuppenDie Medien sind während der Blühzeit voll von Berichten zu Bienen. Hier zwischenrein ein Rundfunkbeitrag sowie Online-Lesestoff (mit allerdings verjährtem TV-Schnipsel vom 7.2.13) zu einer aktuellen interessanten Studie. Sie bestätigt, dass es den Bienen nicht viel anders geht als zigarettenrauchenden Menschen, deren Belohnungszentrum nach immer mehr schreit, gefangen in einer kaum mehr steuerbaren Abhängigkeit.

Nature: Bienen und Neonicotinoide (Rundfunkbericht, WDR, 23.04.2015, 5:47 Min.)

Pflanzenschutz mit Suchtgefahr: Neonicotinoide ziehen Bienen an (Bericht SRF, 23.04.2015)

 

Menschen und Bienen in ihrem Element

Self-made-Frau und Bienenpatin Gabriele Loskarn Ob Malern, Gärtnern oder Imkern – wenn Menschen zueinander kommen, die die selben oder artverwandte Leidenschaften pflegen, ist der Kontakt schnell geschlossen und der Übergang zum „Du“ (welches den Fränkischen ohnehin leichter als anderen über die Lippen kommt, sofern die Chemie stimmt) fließend. So jedenfalls erging es unserer Bienenpatin Gabriele Loskarn, als wir zum Honigraumaufsetzen mit unserem Besuch, Jeannette Frank, zu unserem Volk an der Weide kamen.

Bienenvolk an der Weide, BambergGabi ließ sich gerne vom Malern abhalten, denn zwei Dinge machen ihr mindestens genau so viel Vergnügen. Dem Bienenvolk zuzusehen, wie es sich in seiner Behausung tummelt, und Gartenarbeiten. Für ersteres entnahmen wir ein paar Rähmchen, um den Zustand des Volkes, dessen Pate Jakob Janßen (i. m.) aus Emden ist, näher in Augenschein zu nehmen. Trotz des verschatteten Gartens sind auch hier die Arbeiterinnen emsig am Ausbauen mit frischem Pollen, so dass wir überstehende Wildbauten entfernen sowie zwei alte Futterwaben mit blanken Mittelwänden ersetzen mussten.

Jeannette Frank und Gabriele Loskarn beim RosenschneidenFür zweiteres, dem Garteln, brachten wir Jeannette Frank ins Spiel, ihres Zeichens Rosenexpertin. Im Gegensatz zum vorherigen Besuch unseres Erba-Volkes (wir berichteten) konnte sich Jeannette voll einbringen und zeigte gerne tatkräftig, wie kurz man Rosen schneiden könne, auch, wenn sie bereits schon kräftig getrieben haben. Zu den Bienen kommen wir schließlich noch öfter und so ermunterten wir gerne unsere Freundin Gabi, sich „abzuseilen“.

Entfernen des Wachsüberbaus am Bienenvolk an der Weide, BambergBei der Durchsicht des Volkes stießen wir auf eine vereinzelte schwarze Biene. Da an diesem Standort im vergangenen Jahr das Akute Bienen-Paralyse-Virus auftrat, allerdings das Volk ihn (im Gegensatz zum Standort Buger Wiesen) gut überstanden hat, hoffen wir, dass das kranke Bienchen ein Einzelfall bleibt. Da das Volk stark wirkt, könnte es sich ganz bei einem hohen Arbeiterbienenumsatz von selbst gesund erhalten. Wir können lediglich den Infektionsdruck durch die Varroa-Milbe verringern, indem wir Drohnenbrutrahmen einsetzen und schneiden und sie ansonsten wenig stressen. Das bedeutet, dass wir den Standort als Lehrbienenstand vorerst noch nicht nutzen werden, wie ursprünglich beabsichtigt.

Ein Weidenkätzchenstrauß treibt neu ausMit der Aussicht, im Juni einen Ausflug zu unserer neuen Bienenfreundin nach Altendorf-Seußling und in ihren Schaugarten Galarosa zu unternehmen, verabschieden wir uns nach dem Kaffeetrinken von Gabriele Loskarn und Jeannette Frank, um die Honigraum-Aufsetzrunde fortzusetzen. Er ist gleich ums Eck‘ ‚rum am Schiffbauplatz in sonniger Lage, so dass uns trotz der Nähe wieder ein völlig anderes Volk erwarten könnte.

Volk am Schiffbauplatz

Da wir am Schiffbauplatz ausnahmsweise alleine werkelten und es – außer einem toppfitten Volk unserer Bienenpatin Ruth Vollmar – keine besonderen Vorkommnisse gab, nachfolgend einfach ein paar Impressionen aus dem idyllischen Garten in unmittelbarer Nachbarschaft zur Regnitz.

Idyllischer Sitzort bei Bienenpatin Ruth Vollmar im Garten am Schiffbauplatz Reinhold entfacht den Smoker Reinhold Burger begutachtet eine Wabe Eingelagerter Pollen in einer Wabe Bienenpatenvolk von Ruth Vollmar

 

Weiselzellen und Drohnenmütterchen– zwei Enden einer Bienenskala

Fangen wir mit der guten Nachricht an.

Bienenpatin Carmen Dechant, BambergBau- und brüteifriges BienenvolkDas stark entwickelte Volk am Standort „Gärtnerstadt-Heiliggrab“ bei Bienenpatin Carmen Dechant fing in seiner Platznot damit an, die Zargen an den Unter- und Oberseiten der Rähmchen (für Insider: Zanderrähmchen mit modifizierter Hoffmann-Seitenteilen) mit Brutzellen zuzubauen. Sogar eine Weiselzelle haben sie bereits konstruiert und damit das Schwärmen der alten Königin vorbereitet. Nun, so weit ließen wir es natürlich nicht kommen und bremsten am 20.04. ein wenig den reichlich frühen Vermehrungseifer durch ein Auseinanderziehen der Brut und Einsetzen neuer Mittelwandrähmchen. Zusammen mit dem nun aufgesetzten Honigraum sollten sie für eine Weile genug Platz zum Ausbauen haben.

Küchenschellen in der Hofstadt-GärtnereiBienenpatenvolk von Carmen DechantIn der Hofstadt-Gärtnerei findet das Volk, das hier seit 2013 seine Heimat hat, einen üppigen Nektar- und Pollenspeiseplan vor. Von Küchenschelle über Hornveilchen bis Tulpen … und jede Menge Kräuter, Stauden und Gemüse … ach, kann man gar nicht alles aufzählen, muss man gesehen haben, in der Heiliggrabstraße 37a in Bamberg sowie in den umliegenden weiteren Gärtnereien.

Es hilft nichts – nun zur schlechten Nachricht

1983-Bienenpatenvolk-Regina-HanemannBlick in die Beute. Kaum Bienen vorhanden. Schlechtes Zeichen im April.Bei unserem Volk an der Villa Dessauer schlug die Stunde der Wahrheit. Bereits Anfang Dezember entdeckten wir beunruhigt ein paar Drohnen. Normal ist, dass männliche Bienen ab dem Spätsommer von den Arbeiterinnen aus der Wohnung geworfen werden („Drohnenschlacht“), denn sie werden als überflüssige Fresser im Volk nicht geduldet. Und unser Verdacht erwies sich leider als richtig. Das Volk ist buckelbrütig, die Arbeiterinnen wurden zu sogenannten „Drohnenmütterchen“.

Reinhold sieht besorgt das Volk durch. Es ist drohnenbrütig.Die letzte „gute“ Tat der weiblichen Bienen am Volk, nachdem offenbar die Königin verlustig ging, ist es, für den Fortbestand der Art zu sorgen und Gene weiterzuvererben. Moment … das kann doch nur die Königin?! Stimmt, doch tatsächlich gelingt es den weiblichen Arbeitsbienen in der Not ebenfalls, für Nachwuchs zu sorgen. Nur hat das Volk auf Dauer nichts mehr davon.

Drohnenbrütiges (buckelbrütiges) VolkAufgrund der fehlender Duftstoffe (Pheromene) Ihrer Majestät bilden sich die inaktiven, verkümmerten Eierstöcke von einem Viertel der Arbeiterinnenbienen aus. Das Wachstum des weiblichen Geschlechtsorgans ist normalerweise durch die Pheromene unterdrückt. Die „ungekrönten“ Quasi-Königinnen schaffen es nun tatsächlich, Eier hervorzubringen. Diese sind allerdings unbefruchtet, so dass nur Drohnen schlüpfen. Das Ende des „Bien“, also des Volkes, ist zwar hinausgezögert, doch unausweichlich.

blasenwerfende WabenLeider können wir dieses Volk auch nicht mehr retten, indem wir zum Beispiel eine neue Königin beigeben. Die Bienen wären verwirrt, wer ihre Königin denn nun sei, da die drohnenbrütigen Arbeiterinnen ebenfalls wie eine Königin riechen. Sie würden die neue Königin als Konkurrenz sofort totstechen. Wir müssen das Volk auflösen, hilft alles nichts. Ohnehin sind es nur noch erschöpfte Winterbienen, die am Ende ihres Lebens stehen. Sommerbienen sind ja keine am Start.

Detail der Stadtgalerie Villa Dessauer, Heimat eines unserer BienenvölkerNeubeginn

Nachdem wir bei Carmen in der Gärtnerstadt ein superstarkes Volk vorfanden, werden wir einen Ableger daraus für unsere Bienenpatin Regina bilden. Kurioserweise also geht wieder eine Königin zurück zur Stadtgalerie Villa Dessauer, denn von dort aus hatten wir im Juni 2014 einen Ableger für das Volk in der Gärtnerstadt gebildet. So schließt sich der Kreis, und hoffentlich wird es eine ordentlich runde Sache. Denn Dr. Regina Hanemann, die Hausherrin, will weiterhin Bienenpatin bleiben, was uns sehr freut. In Kürze erfahren sie mehr von ihr!

Kirschblüte mit Signalfunktion: Honigraum aufsetzen!

Obstbaumblüte in WildensorgBlick in eine BeuteSobald die Kirsche blüht ist der Zeitpunkt gekommen, die Behausungen unserer Bienen zu erweitern. Denn nun werden (hoffentlich) reichlich Nektar und Pollen eingetragen, was zu Lasten des Brutplatzes geht. Einen Honigraum aufzusetzen ist schnell vollbracht, doch zuvor wollen wir einen Blick in die Wabengassen unserer Wildensorger Bienen werfen, um die Situation im Volk nach der langen Winterpause für die künftige Pflege besser einschätzen zu können.

Zaungäste willkommen!

Reinhold erklärt Enrico die BrutwabeEnrico neben der BienenbeuteMit am Geschehen beteiligt waren die Lehrerin Frau Pütz mit Sohn Enrico, die sich als Zaungäste spontan zu uns gesellten. Der zehnjährige Kaulbergschüler wollte alles ganz genau wissen und war ein guter Beobachter. Eine ideale Voraussetzungen für die Imkerei. Denn wenn Enrico und sein Bruder Fabio erwachsen sind und auch dann noch genügend Obst, Gemüse und Beeren haben möchten, könnten sie mit der Haltung von Bienen ihren Familien einen großen Dienst erweisen. Denn das bayerische Durchschnittsalter der Imker liegt derzeit bei 59 Jahren.

Kirschblüte in WildensorgDa kann man sich vorstellen, in welcher Versorgungslücke wir bereits jetzt schon sind. Uns fehlen in erschreckender Weise Abermillionen von Bestäubungsleisterinnen, für deren Pflege fast ausschließlich Hobbyimker verantwortlich zeichnen.

Wir brauchen Nachwuchsimker – JETZT!

Enrico mit Imkerhut In Deutschland gibt es (zum Glück) keine „Bienenindustrie“, de fakto aber auch keine Lobby oder nennenswerte Zuschüsse. Zu allem Überfluss leiden wir am Bienensterben. Und leider auch zunehmend an einer ablehnenden Haltung vieler vegan lebender Menschen gegenüber der Imkerei (Stichwort: Massentierhaltung), da die Zusammenhänge oft unzureichend erfasst werden. Hier in grober Kürze die Facts:

  1. Eine Honigbiene kann nur als Volk überleben. Die Masse ist also nicht vom Menschen gewollt, sondern biologisch bedingt.
  2. Ohne Honigbienen keine ausreichende Bestäubung der regionalen Kulturpflanzen.
  3. Ohne imkerliche Pflege keine Überlebenschance für die Honigbiene (Stichworte: Trachtlücken bzw. -not, Varroamilbe mit Folgeinfektionen, bienenschädliche Pflanzenschutzmittel)
  4. Imker benötigen im Minimum eine Reinvestition ihrer Anschaffungen. Das erreichen sie durch Honigverkauf, wenngleich sie diesen meistens weit unter dem tatsächlichen Wert veräußern. Ohne Honig keine Imkerei, also Bienenpflege.
  5. Im Herbst wird ein Teil (!) des Honigs entnommen und durch Zucker ausgeglichen, der zum Teil sogar besser vertragen wird als (wie beim Waldhonig) zu mineralstoffreicher Honig, der über den Winter zu Durchfall führen kann, ergo zu Krankheiten im Stock, da erst bei Flugwetter über 10°C abgekotet werden kann.

So lautet denn die logische Formel: Honigbiene + Imker + Honig = Obst, Gemüse, Beeren und Zukunftssicherung.

„Zwangsfütterung“ im Herbst sorgte fürs Überleben

Reinhold zieht BrutwabeDoch zurück zu unserer Arbeit, der Durchsicht des Volkes. Von der Futtersituation her zeigte es sich, dass alle Vorräte des vergangenen Winters restlos aufgebraucht waren. Puh, das ging knapp aus! Hätten wir das Volk im Herbst nicht durch Zuckerwasserbeträufelung („Zwangsfütterung“) dazu bewegt, doch noch weitere Vorräte anzulegen, wären sie jetzt bereits verhungert.

Plastikbeutel mit ZuckerwassernährlösungZu diesem Zweck füllten wir am 12.10.2014 einen Gefrierbeutel mit Zuckerwasser (Lösung 2:1) und stachen einige Löcher ein, so dass die Bienen von oben her unausweichlich benetzt wurden. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich die Nährflüssigkeit abzuschlecken, was ja nicht weiter schlimm, nur etwas lästig ist für sie. In ihrem Honigmagen spalten sie sodann mittels ihrer Enzyme die Saccharose in Frucht- und Traubenzucker auf und lagern diese – nach mehrfacher Weitergabe an andere Bienen – als Honig in die Waben ein.

1948-BrutwabeDie berechtigte Frage ist: „Warum haben sie denn nicht freiwillig mehr Vorräte angelegt?“ Nun, nachdem wir unsere Bienen gegen die Varroamilbe, einem aus Asien eingeschleppten Parasiten, gegen den sich unsere Westliche Honigbiene nicht erwehren kann, mit Ameisensäure behandeln mussten, waren sie wohl ein wenig fressfaul. Sie verzehrten die für die Überwinterung notwendigen Einheiten nicht vollständig und so halfen wir nach – zu ihrem (uns unserem) Glück!

Beute in WildensorgIn den nächsten beiden Tagen sind wir schwer beschäftigt, an den restlichen acht Standorten die Honigräume aufzusetzen. Eine Arbeit, die positiv stimmt, denn wir erfreuen uns am emsigen Treiben unserer Bienen, die jetzt dafür sorgen, dass wir Bamberger im Herbst wieder fröhlich Erntedank feiern dürfen!

Interview zum Bauantrag der Bienen-InfoWabe

Reinhold, Schulbienen-Maskottchen und Ilona vor dem BauamtSeit heute genau ist es ein Jahr her, als wir mit Oberbürgermeister Andreas Starke und Gartenamtsleiter Robert Neuberth über einen möglichen Ort für unsere Bienen-InfoWabe beratschlagten. Gestern, am 25.03.2015, war es dann endlich soweit – der Bauantrag ist abgegeben, die Bienen-InfoWabe somit ein großes Stück näher gerückt!

Schulbienen-MaskottchenZur Beratung dabei war wie immer unser Schulbienen-Maskottchen, das alles genau verfolgt hatte. Nach der Abgabe interviewten wir sie im Cafe Tandem, wo sie sich von einer zufällig getroffenen Kollegin, dem Tischtuchhalter-Bienchen, gratulieren ließ.

Schulbienen-Maskottchen, wie fühlst du dich nun?

Die Bamberger Schulbiene

Die Bamberger Schulbiene von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Großartig, ich kann es kaum glauben. Das Jahr der Planung meiner künftigen Heimat, der Bienen-InfoWabe, war sehr, sehr aufregend. Mein plüschiges Leben hatte ich mir so spannend nicht vorgestellt, als ich damals Modell stand für das Logo der „Bamberger Schulbiene“. Aber ich bereue nichts, weil alles doch wichtig und richtig war!

Was waren deine schönsten Momente bei all dem Planen?

Da gab es mehrere. Zum Beispiel der Tag, als der Bamberger Oberbürgermeister sinngemäß zu mir sagte: „Wir finden einen schönen Platz für deine zukünftige Heimat“. Dass Herr Starke mich dabei hinter meinem nicht vorhandenen Ohr gekrault hat, hätte ich allerdings geträumt, meint Ilona. Egal, dann war es eben ein schöner Traummoment.

Bauberater Michael Baldauf mit Schulbienen-Maskottchen

Bauberater Michael Baldauf mit Schulbienen-Maskottchen

Doch den gestrigen Tag bei diesem sehr netten Bauberater, Michael Baldauf, das war ganz wirklich. Der hat mich richtig freundlich angelächelt und ein Häkchen nach dem anderen auf einer Checkliste gemacht. Die wurde im Januar angelegt, zusammen mit Alexandra Oppl sowie Mirko Raedlein und Michael Rebhan vom Stadtplanungsamt. Die Häkchenvergabe verdanken wir übrigens vielen weiteren Menschen, sagte mir der Reinhold.

Welchen Menschen denn noch?

Treffen mit Birgit Dietz

Reinhold Burger, Birgit Dietz mit Schulbienen-Maskottechen, Ilona Munique

Zum Beispiel dem Architektur Büro Dietz in Gaustadt. Als ich am vergangenen Samstag die Frau Dr. Birgit Dietz persönlich kennenlernen durfte, da habe ich sofort gemerkt, dass die ebenfalls ein Herz für all‘ die Kinder hat, die bald zu mir in die Bienen-InfoWabe kommen werden. Wie man mir flüsterte, war sie aus dem Büro, das den Bauantrag verantwortlich unterzeichnet hat. Und das durch ihre Hilfe gesparte Geld dürfen wir für die Ausstattung verwenden, zum Beispiel Bücher oder Spiele für die offenen Sonntage, wo alle, alle kommen können, um auch mit mir Plüschie zu spielen – und natürlich zu lernen!

Annemarie Rudel beim Anbringen des Patenschildes

Annemarie Rudel beim Anbringen des Patenschildes

Die nette Dame hat die Bienenpatin Anne Rudel vermittelt, weil die sich von ihrem Stadtrats-Ehrenamt her kennen. Na, und die Anne kennt mich persönlich auch schon ganz lange, da haben wir noch gar nicht gewusst, dass ich einmal eine schicke Heimat auf der Erba-Insel bekommen soll. Sie gehört zu den ersten Schulbienen-Unterstützern, als ich 2013 mit einer Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen wurde. Und bei der Anne „REWE“-Rudel in der Würzburger Straße sind auch ganz viele echte Kolleginnen von mir, die ich ab und zu besuchen kommen darf. Das ist immer eine Gaudi, meine Verwandten zu treffen, glaubt mir!

So, so. Gaudi. Ich dachte, ihr Bienen kennt nur Arbeit und sonst nichts?

Ilona Munique, Reinhold Burger und Thomas Friedmann besprechen den Plan zur Bienen-InfoWabeAch doch, wir haben schon auch viel Spaß. Als wir zum Beispiel den lustigen Thomas Friedmann in Hallerndorf besuchten. Der hat eine riesen Schreinerei mit einem noch größeren Garten. Da stehen ebenfalls Bienen drin, von so einem Veterinär (sie meint Dr. Hermann Knörl).

3D-Darstellung mit Stehkreis in Bienen-InfoWabeUnd beim Besprechen, wie meine neue Heimat aussehen soll, hat der Schreiner ganz viel mit uns gelacht und, äh, wir haben Bier getrunken – (schaut schielend zu uns hinauf) – aber nicht so viel, dass die Bienen-InfoWabe jetzt acht statt sechs Ecken bekommen wird, hihi … (hüpft grinsend auf und nieder).

Aufrisszeichnung der Bamberger Bienen-InfoWabe

© Holzbau Thomas Friedmann, Hallerndorf

Räusper (wird wieder ernst). Doch das mit der Arbeit, das stimmt schon so. Wir Bienen machen uns einen Haufen Arbeit, Tag für Tag. Aber das machen sich die Menschen schon auch, glaube ich. Sie bekommen dafür zwar nicht Honig, so wie wir, sondern nur komisches Papier und Klimperzeugs, das sie „Geld“ nennen. Aber damit finanzieren sie mir ein tolles Haus, wo ich als Schulbiene viele Kinder, aber auch Erwachsene kennenlernen und von unserem Leben erzählen kann (schlägt begeistert mit den Flügeln). Und von unserem schwierigen Schicksal (schaut schlagartig bekümmert).

Da sprichst du einen traurigen Punkt an. Wie kann dir geholfen werden?

REWE-BLIB-Meeting in ButtenheimMeine Menschen Ilona und Reinhold sagen, viele Leute hätten schon zusammengeholfen, um diese Bienen-InfoWabe zu finanzieren. Kann man dann auf Tafeln sehen, wenn das „grüne Klassenzimmer“ fertig ist. Ganz doll viel Geld haben zum Beispiel die REWE-Kaufleute zusammengelegt, damit ich bald ein festes Zuhause in Bamberg habe, von dem aus meine Botschaft in die Region gehen kann.

Lehrtafel-Ordner mit SchulbieneDie Botschaft, dass wir zwar miniminiminini-klein sind, aber maximaximaxi-große Leistung bringen! All euer Obst und die Beeren und so manches von eurem Gemüse oder Samenkörner gäbe es gar nicht ohne uns. Daher braucht ihr uns – und wir brauchen euch! Ganz einfach eigentlich.

Bienen-InfoWabeWeil das Einfache aber manchmal gar nicht so leicht ist, wenn so viele schwierige Probleme wie die Varroamilbe, die Pflanzenschutzmittel oder monotone Feldwirtschaft vorherrschen, braucht es Stimmen, die für uns Bienen sprechen. An einem ganz besonderen Ort, wo man uns aufsuchen kann und wo Ilona und Reinhold und andere Imker unser Summen versuchen, zu übersetzen. So wie damals zur Landesgartenschau 2012, wo es ein Vorgängermodell gab, den Imkerpavillon.

Kind mit Plüschbiene, das Maskottchen der "Bamberger Schulbiene"An unserem neuen Pavillon, also der Bienen-InfoWabe, da dürfen dann auch weitere Menschen kommen, die alle was mit Bienen, Honig oder Imkerei zu tun haben, oder die erzählen, was man für uns Leckeres anpflanzen könnte, damit wir nicht hungern müssen. Wo alle hören und sehen können, wie wichtig es ist, uns lieb zu haben und zu schützen. Oder damit sie lernen, genau hinzusehen, welchen Honig sie einkaufen sollten, damit unsere Pfleger, die Imker, weiterhin für uns sorgen können.

Apropos sorgen können. Liebe Schulbiene, sag‘ uns zum Abschluss doch noch, ob für dein neues Domizil jetzt gesorgt ist? Brauchst du noch etwas?

Symbolische Stuhlspende des Lions Club Bamberg ResidenzAlso, den größten Anteil für das Errichten haben meine beiden Initiatoren ja schon zusammen. Aber noch nicht alles. Sie können noch ein paar Tausender brauchen, weil das Fundament noch nicht bezahlt ist und die Medienausstattung bald hinzukommen soll. Wer also jetzt noch etwas spenden möchte, der kuckt einfach hier herein und lässt es meine beiden Menschen von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de, den Reinhold und die Ilona wissen. Die wissen dann auch, mit was sie sich dafür bedanken können, da sind die nämlich ganz gut drauf.

Kann ich jetzt auch mal eine Frage an die Interviewerin stellen?!

Aber klar … was willst du denn wissen, liebes Schulbienchen?

Na, wann ich endlich einziehen kann in die Bienen-InfoWabe auf der Erba-Insel!

Also, hm, erstmal gehen die Unterlagen, die wir gestern abgegeben haben, ans Planungsamt, ans Liegenschaftsamt, ans Umweltamt, an den Entsorgungs- und Baubetrieb, dann steht noch der Gestattungsvertrag an, und wenn alles wieder abgehakt ist, dann kann erst gebaut werden, … ganz bestimmt aber heuer noch!

Blick in die BeuteJa, ich sehe schon, wieder mal eine einfache Frage, die nicht so ohne Weiteres beanwortet werden kann. Wie das halt so ist bei euch Menschen (seufzt vernehmlich). Na, ihr werdet es schon schaukeln … und ich erfahre es doch als erste, ja?! (Schaut hoffnungsvoll).

Dann lade ich nämlich alle, alle ein, die mir in den letzten zwei Jahren bereits begegnet sind – und das sind jeeeeeeedeeeee Menge!!! Kinder, Lehrer, Behördenmenschen, Bienenpatinnen und -paten, … ach ja, kaum aufzuzählen. Mein Schulbienen-Tagebuch strotzt nur so vor Begegnungen.

Klar, liebes Schulbienen-Plüschie-Maskottchen, und unsere treuen Blogleser erfahren es natürlich auch, wann gefeiert wird! Danke für das Interview!

Der Himmelsschlüssel oder: ein Herz für unsere Honigbienen

Die Tage werden länger, die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und blauer Himmel ziehen uns hinaus ins Freie. Die Natur erwacht. Zartes Grün sprießt aus dem Boden und die ersten Frühjahrsblüher zaubern wieder Farbe in den Garten. Die Vögel zwitschern munter, die ersten Schmetterlinge tanzen durch die Luft und auch unsere Bienen nutzen die wärmenden Sonnenstrahlen für die ersten Frühlingsausflüge, stets auf der Suche nach Pollen und Nektar.

Frühlingsbeginn mit der Primulua veris

Schlüsselblume Foto © Elke PuchtlerAm Freitag, den 20.3. begann der Frühling. Die lichtvolle Zeit des Jahres und unser neues Gartenjahr sind endgültig eingeläutet. Im Reich der Kräuter und Heilpflanzen gilt die Schlüsselblume als Frühlingsbotin schlechthin. Primulua veris, übersetzt „das erste Blümlein des Frühlings“ wird auch echte Schlüsselblume, Wiesen-Schlüsselblume oder Arznei- Schlüsselblume genannt. Zusammen mit ihrer Schwester, der hohen Schlüsselblume oder Wald-Schlüsselblume (Primula elatior), säumt sie Wiesen, Wegränder und Auen. Beide einheimischen Arten tragen im Volksmund den verheißungsvollen Namen „Himmelsschlüssel“ oder „Petriblume“. In der Mythologie soll Petrus, der Wächter des Himmelsschlüssels, eines Tages seinen Himmelsschlüssel auf der Erde verloren haben. An der Stelle, an der der Schlüssel die Erde berührte, wuchsen die ersten Schlüsselblumen. Der Himmelsschlüssel wurde natürlich schnell wieder gesucht und zurückgebracht in Petrus Obhut. Die Schlüsselblümchen blieben indes auf der Erde, schließen jedes Jahr den Frühling auf und locken unsere Bienen zu ihren Blüten. Auch das neue Bienenjahr hat nun endgültig begonnen.

Wirkungsweise der Schlüsselblume

Schlüsselblumenwiese Foto © Elke PuchtlerDie wunderbar gelben Blüten des Himmelsschlüssels der Primula veris fangen die Kraft der Sonne ein, vertreiben die Melancholie und bringen wieder Sonne in das Herz, so die Vorstellung vom „Himmelsschlüssel“ in der Geschichte unserer Heilpflanzen. In der Volksmedizin öffnet ein Schlüsselblumenwein oder –likör das Herz. So können wir unbesorgt in das neue Jahr starten. Denn wie bereits Antoine de Saint-Exupéry in „Der kleine Prinz” trefflich formulierte: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ …. und vielleicht öffnet der Himmelsschlüssel dabei ja auch unser Herz für Honigbienen. Und ich verrate hier sicher keine Geheimnis, wenn ich den Bienenhonig im wahrsten Sinne des Wortes als „himmlischen Genuss“ bezeichnen.

Ich wünsche allen Bienenfreunden und Bienenfreundinnen einen wunderbaren Frühling 2015.

Dr. Elke Puchtler

DANKE, Elke, ich schließe mich meiner Co-Autorin gerne an!

 

Bienen und Imkern an bayerischen Schulen – wie geht das?

Es kostet Geld, Zeit und gute Nerven – Schüler/innen für Bienen und ihre Bestäubungsleistung so zu sensibilisieren, dass diese sogar das Imkern beigebracht bekommen möchten, ist etwas, was nur konzertiert erfolgen kann, wenn es nicht zu einer Eintagsfliege werden soll.

Das hat auch das Land Bayern erkannt und bietet daher Hilfen an. Im Merkblatt für das Imkern an Schulen (PDF) stehen die Fördermöglichkeiten beschrieben. Anmeldeschluss ist der 15. Juni 2015.

Im Gänsemarsch zum Lehrbienenstand

Auf dem Weg zum Lehrbienenstand von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Wir empfehlen, eine Lehrkraft oder jemanden aus dem Elternbeirat zu fragen, wer eine Bienen-AG ins Leben rufen und begleiten möchte. Die AG kann durchaus klassenstufenübergreifend sein. Wer nicht selbst schon einen Imkerlehrgang absolviert hat, sollte sich an die Imker-Ortsverbände oder an sonstig bekannte Imker wenden, ob jemand Spaß am Unterrichten hat. In der Folge lässt sich für Lehrkräfte viel hinzulernen, so dass sie vielleicht im darauffolgenden Jahr ohne imkerliche Begleitung mit dem Unterricht an den schuleigenen Beuten fortfahren können.

Schüler am Marktstand der Bienen-AG

Elvis, Max, Ben, Leo des KHG Bamberg beim Verkauf ihres „Kaiserlichen Honigs“

Allerdings – sollte die Schule Honig in Gläsern des Deutschen Imkerbundes (DIB) verkaufen wollen, dann muss zwingend ein Honigkurs absolviert werden. Somit kommt man auch um einen Imkerlehrgang, der an etwa zehn Terminen im Zeitraum eines Jahres durchgezogen wird, nicht drumherum. Zu den Honigrichtlinien habe ich an dieser Stelle ausführlich geschrieben. Doch in einfachen Gläsern abzufüllen, ist kein Problem, solange die Honigverordnung (HonigV) und die Kennzeichnungsverordnung eingehalten wird.

Schüler betrachten eine Wabe mit ansitzenden Bienen

Wir sind uns einig: das ist die beste Ablegerwabe!

Wichtig erscheint uns an dieser Stelle, dass der Hausmeister bzw. die Hausmeisterin von Anfang an mit einbezogen sind. Denn auch während der Ferienzeit oder zu ungewöhnlichen Tageszeiten (sehr früh, spät abends, Sonntags) muss der Zugang zu den Beuten auch ohne vorherige Anmeldungen möglich sein. Die Entscheidung, ein Volk beispielsweise mit Oxalsäure zu behandeln, kann auf der Grundlage der aktuellen Wetterentwicklung oft recht kurzfristig getroffen werden. Oder das Volk schwärmt und muss wieder eingefangen werden, usw.

Schüler vor geöffneter Bienenbeute

Zunächst noch vorsichtiger Blick in die geöffnete Beute

Natürlich lässt man sich von den Eltern der Schüler eine Bestätigung geben, dass die Sprößlinge imkern dürfen und ihr Kind keine Bienengiftallergie (was jedoch eher selten ist) hat. Viele Menschen diagnostizieren eine Allergie vorschnell, wohl, weil die Schwellungen manchmal richtig fies aussehen, je nachdem, wohin der Stachel traf. In der Regel jedoch, wenn achtsam geimkert wird oder vielleicht doch mit Schleier (was wir selbst tatsächlich kaum tun), dann gibt es keinen Grund zur Sorge. Globuli helfen ebenfalls sehr gut, falls doch mal was sein sollte (Apis mellificus in einer hohen Potenz).

Reinhold zeigt Fotorähmchen der Lern-PatenbeuteFür den theoretischen Unterricht kann beinahe jedes Fach als Bindeglied herhalten. Ob Kunst, Biologie, Mathematik, Heimat- und Sachkunde, Musik … es gibt viele Berührungspunkte zu Bienen, Honig und Imkerei, meint jedenfalls die Bamberger Schulbiene.

Viel Spaß allen bei einem der ältesten und spannendsten Handwerke der Welt, dem Imkern!

Schulbiene an der Bamberger Wirtschaftsschule (II): Workshops und Film

Wirtschaftsschüler im Verkaufsraum der HEG, Eltmann (Foto von Wirtschaftsschule)In Fortsetzung unserer ersten Schulstunde mit Imkereigrundlagen und Betriebswirtschaft gehen wir hier nun auf die zweite und dritte Stunde des 12.03.15 ein, die drei Workshops und einen Film beinhaltete. Andere Imker und Lehrkräfte dürfen gerne von unserem Curriculum und der Erfahrung mit einer zehnten Schulklasse der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule Bamberg profitieren.

Schulstunde 2 mit Workshops: „Wirtschaft kann Kunst“

Workshop 1: Kladden verzieren

Blaue KladdenAufgabe: Die kürzlich von uns angeschafften blauen Kladden sollen mit einer Collage verziert werden.

Material: Als Trägermaterial konnte eines der ausgelegten bunten Papiere gewählt werden. Auf jedem der sechs Gruppentische lagen Broschüren, Flyer, Postkarten und Visitenkarten aus, die zerschnipselt und mit Klebstift auf den gewählten Untergrund geklebt werden konnten. Natürlich war auch freies Gestalten mit Farbstiften möglich, was jedoch eher nicht gewählt wurde.

KladdenverzierungenKladdenverzierungenDidaktischer Anspruch: Der Effekt beim Auswählen der Motive war, dass sich alle Gedanken machten, was zum Bienenthema passen könnte. Beim Ausreißen aus dem Mini-Büchlein „Bienen eine Wunderwelt“ vertieften sich einige Schüler sogar so sehr in die Beschreibungen, dass das Basteln zur Nebensache wurde. Prima, ganz in unserem Sinne!

Workshop Kladdenkunst (Collage)Erfahrungswerte: Einer Schülerin, die behutsam zartrosa Blüten ausschnitt, müssen wir Abbitte leisten. Wir konnten sie nicht fertig basteln lassen, da wir das Material am Ende wieder einsammeln mussten, was uns sehr leid tat. Wir hoffen, dass sie die Zeit, sich am Anblick von Blüten zu erfreuen, dennoch genossen hat.

Workshop 2: Beuten bemalen

Aufgabe a) Eine Zarge (= Stockwerk einer Bienenwohnung) bemalen

Material: Zwei Zargen, Holzklötzchen auf Plastikunterlage, Pinsel in verschiedenen Stärken, 6 verschiedene Lasuren, Küchenrolle, Schablonen

Workshop Beuten bemalenWorkshop Beuten bemalen Workshop Beuten bemalenDidaktischer Anspruch: Eine Arbeit aus der realen Imkereipraxis kennenlernen. Wobei Zargen natürlich nicht zwingend gestrichen werden müssen. Doch wenn schon, dann kann das durchaus auch künstlerisch angegangen werden. Entweder durch freie Motivwahl oder mit Hilfe vorbereiteter Schablonen.

Klar war die Zeit zu knapp, um eine komplette Zeichnung anzufertigen und mit Bedauern gaben die Schüler/innen die Restmalerei in unsere Obhut. Wir versprechen, sie in ihrem Sinne zu vollenden!

Aufgabe b) Rätselfragen aus der Imkereipraxis

Material: Aufgabenblatt mit 3 Rätseln

Didaktischer Anspruch: Betriebswirtschaftliche Praxisfragen einer Imkerei kennenlernen.

Wirtschaftsschülerin beim betriebswirtschaftlichem Rechnen Workshop Beuten bemalen und betriebswirtschaftliches RechnenFrage 1: Wie groß ist die zu bemalende Fläche einer Zarge? [Richtig war ca. 0,43 m²]

Frage 2: Wie viel kostet ein 3-fach-Anstrich einer Komplettbeute (= 3 Zargen ohne Boden) bei Verwendung der Pigrol®-Lasur „nussbaum“ aus dem 750-ml-Topf? [Richtig war € 9,34 bei einer Ergiebigkeit von 10 m2/Liter]

Frage 3: Für wie viele Zargen reicht euer Topf? [Richtig war: 5,78 Zargen]

Eine von fünf Schülern aus der Workshopgruppe schaffte die verzwickte Rechnung bis zum Schluss.Wir gratulieren ihr zum Durchhalten! (P. S.: Lösung und Rechenwege sind unterwegs zu dir!)

Aufgabe c) Zusatzrätsel für Lehrer und Rechentalente

Darum ging’s:
Conny Kopps bemalte Bienenwohnung besteht aus vier einzelnen, durchgängig bemalten Kästen. Diese können vertikal untereinander ausgetauscht werden. Sie können ein weiteres Mal um 180° um die eigene vertikale Achse gedreht werden. [Hintergrund der Frage siehe hier]

Künstlerisch gestaltete Beute von Conny KoppFrage: Wie viele Kombinationen sind im Höchstfall möglich?
Ankreuzmöglichkeit war: 16 oder 48 oder 256 oder 384 oder 786 [Die richtige Antwort findet ihr im Beitrag zu einer bereits früher einmal stattgefundenen Ausschreibung]

Zwei der vier Zargen unserer Künstlerin und Bienenpatin Conny Kopp hatten wir zur Anschauung dabei.
By the way: Für die zugegeben etwas aufwändige Logistik aller Materialien danken wir an dieser Stelle dem äußerst hilfsbereiten Hausmeister der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule, Thomas Kraus, sehr herzlich!

Workshop 3: Fackeln herstellen

Material: Bambusstäbe, Baumwoll-Paketschnüre, Zeitungspapier, Tacker, 2-3 Kilo Bienenwachs in einem Schmelztiegel (z. B. große Weißblechdose), großer Topf für Wasserbad, Wasserkoche, Heizplatte und Tauchsieder, Abdeckfolie gegen Wachsflecken.

Workshop Fackeln herstellen Workshop Fackeln herstellen   Workshop Fackeln herstellen Workshop Fackeln herstellenDidaktischer Anspruch: Aus Wachsresten, wie sie in der Imkerei immer anfallen, etwas Sinnvolles zaubern und Freude am Herstellungsprozess. Doch ob junge Finger oder erfahrene Hände – ganz so einfach ist das ordentliche Wickeln und das Verknoten der Schnüre nicht, die haptische Anforderung ist nicht ohne. Geduld braucht’s ebenfalls fürs Wartenkönnen, bis das geschmolzene Wachs die richtige Temperatur zum Tauchen hat.

Den Schüler/innen hat’s Spaß gemacht, so unser Eindruck. Sie trennten sich nur ungern von ihrer Arbeit, als der Pausengong ertönte.

Schulstunde 3: Geschäftsmodell „Dienstleistung für Stadtimker“

Material: Videofilm aus der Mediathek des NDR: „NaturNah-Letzter Abflug St. Pauli – Die Rettung der Honigbiene (vom 08.07.2014)

Filmvorführung neues ImkereigeschäftsmodellDidaktischer Anspruch: Imkern Kennenlernen eines Geschäftsmodells. Vom Imkern alleine kann man erst ab etwa 500 Völkern einigermaßen leben. Im Film wird über ein interessantes Geschäftsmodell berichtet, nämlich die Vermietung von Bienenvölkern an Menschen in Hamburg die zwar Bienen um sich haben, sie jedoch nicht selbst pflegen möchten.

Zum Schluss …

Wir danken herzlich für die auch uns bereichernde Zeit bei euch, liebe Klasse 10e, für eure Aufmerksamkeit und fürs Mitmachen. Danke an unseren Bienenpaten, Daniel Schiller, der sich als Lehrkraft sehr für seine Schüler einsetzte und diesen Unterricht durch seine Patenschaft finanziell ermöglichte. War eine tolle Zusammenarbeit, lieber Daniel, wir freuen uns schon auf den Projekttag, der noch aussteht!

Sa-Bine auf Fahrradhelm auf dem Rößleinsweg in Richtung AltenburgUnd vielen Dank auch noch für die Fotos von der Betriebsbesichtigung, die ich nachträglich gerne noch eingearbeitet habe.

Ach ja – und schönen Gruß von SaBIENE! Sie würde sich sehr freuen, euch wieder zu sehen – vielleicht sogar mal als beginnende „Jungimker“?

Bieneninitiative trifft Bio-REWE zur Gesundheitsmesse 2015

Bamberger Schulbiene freut sich auf Besucher der Gesundheitsmesse 2015

Die Bamberger Schulbiene freut sich auf Besucher der Gesundheitsmesse 2015

„Vier unter einem Dach!“ Das machte unser Bienen-InfoWaben-Großsponsor REWE zur Gesundheitsmesse 2015 am 07. März in Bamberg möglich.

Ankündigung auf den Webseiten des VeranstaltersNeben unserer Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ mit ihrer Bamberger Schulbiene waren außerdem eingeladen die Vertriebsgenossenschaft „Obst vom Bodensee“ und die Klinikclowns. Gemeinsam freuten wir uns über zahlreiche Besucher, die den aktiven und familienfreundlichen Kooperationsstand im hintersten, jedoch nicht schlechtesten Winkel der Gesundheitsmesse unter dem Motto „Franken fit & vital“ entdecken – und sehr, sehr lobten. Selbst der Honigbär, das Maskottchen von brosebaskets, hat uns gefunden!

Jörg Hofbauer TV1 interviewt die Bamberger SchulbieneBrosebaskets-Maskottchen Bär Freaky mit SchulbieneNatürlich freuten wir uns auch über den Besuch von Dirk Peter (hinter der Kamera) und Jörg Hofbauer von Bamberg TV1, die die Bamberger Schulbiene interviewten. In einer Minute erfährt man, warum unsere Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ hier auf der Messe steht: auf Sequenz 18:35 bis 19:36.

Basteln, Rätseln und Sich-Informieren

REWE-Glücksrad zur GesundheitsmesseUnser Stand am Abend des Aufbaus„Bei euch ist ja richtig etwas los!“ und „Das hat den Kindern richtig Spaß gemacht!“ bis zu „Sehr gute Informationen bekommen“ waren nur drei von vielen anerkennenden Äußerungen. So war das Glückrad von REWE-bio ständig in Schwung, kistenweise Obst, Gemüse, Kräuter und Give-aways waren die Sofort-Gewinne, und das ohne Verlierer. Wobei es richtig kniffelige Bienen-Fragen zu lösen galt.

Wildbienenhotel basteln mit "Obst vom Bodensee"Bienenkollegin Ines Popp mit BastelkindIn schnuckeliger Umgebung, eingerahmt von Bäumen und Obstständen, konnten außerdem Wildbienenhotels mit und Kartoffeldruck-Taschen hergestellt werden, geduldig angeleitet von Sieglinde vom „Obst vom Bodensee“ als Sponsoren. Wissbegierige kamen auf ihre Kosten mit unserer Lernpaten-Beute (indirekt dabei unsere Bienenpatin Sabine Saam) und mit Rästelraten. Angeboten hatten wir dazu ein anspruchsvolles Kreuzworträtsel und eines zum Ankreuzen „Für Eilige“.

Reinhold und Jürgen Dicker am Schulbienen-StandDie Mehrzahl der 62 Teilnehmenden, von denen 22 aus Bamberg und 40 von außerhalb der Stadt kamen, entschied sich übrigens für das schwierigere Rätsel. Alle 7 Minuten wurde unsere Lernbeute mit einem ausgefüllten Rätsel „gefüttert“. Und was war – neben wichtigen Erkenntnissen rund um die Biene und einem kleinen, doch feinen Büchlein – der Hauptpreis?

Krankenhausclowns mit Glücksfee Claudia Meyer und der Schulbiene

Glücksfee Claudia Meyer mit Schulbiene und Krankenhausclowns

Tja, er hat sich nicht lumpen lassen, unser Bienen-InfoWaben-Großsponsor REWE.

Sieben unterschiedliche und prall gefüllte Geschenk-Schlemmerkörbe, jeweils gestiftet von einzelnen REWE-Kaufleuten, konnten wir zwischen 12 und 18 Uhr verlosen. Und das war von uns allen sehr altruistisch gedacht, denn es werden keinerlei Daten gesammelt, sondern die Rätsel allesamt nach der Gewinn-Auswertung von uns höchstpersönlich vernichtet!

Wir sagen vielen DANK für die gelungene Kooperation!

Hier unsere Gewinner/innen nebst den entsprechenden Glücksfeen – zu entdecken unten in der Fotogalerie!

12.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Katja B. (Bamberg), gezogen von Ines Popp (REWE Gesundheitsmanagement, Buttenheim) (ohne Foto)

13.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Hannah Schmitt (Baunach), gezogen von unserer Bienenpatin Annemarie (Anne) Rudel (REWE Rudel, Bamberg)

14.00-Ziehung:
Gewinnerin Sandra Weyrauther (Bamberg), gezogen von Tobias Hofmann (REWE Hofmann, Ebensfeld)

15.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Selina Hornung (Bamberg), gezogen von unserer Bienenpatin Claudia Meyer (Heilpraxis Claudia Meyer, Bamberg)

16.00 Uhr-Ziehung:
Gewinner Yannick Rutkowski (Bischberg), gezogen von Sieglinde Mareck (Vertriebsgenossenschaft „Obst vom Bodensee“, Oberteuringen)

17.00 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Ulla Rübensaal (Bad Staffelstein), gezogen von Sven Vogel (Optik Demmler, Bamberg)

17.30 Uhr-Ziehung:
Gewinnerin Hannelore Friedl (Bamberg), gezogen von Arno Arno S. Schimmelpfennig (Die Video-Visitenkarte, Bamberg)

Bienenkollegin Ines mit Gewinnerin Hannah Schmitt und Schulbiene

Gewinnerin Hannah Schmitt

Gewinnerin Sandra Weyrauther mit Schulbiene

Gewinnerin Sandra Weyrauther

Glücksfee Sven Vogel mit Gewinnerin Ulla Rübensaal und Schulbiene

Glücksfee Sven Vogel mit Gewinnerin Ulla Rübensaal

Gewinner Yannik Rutkowski mit Vater

Gewinner Yannik Rutkowski mit Vater

Gewinnerin Selina Hornung mit Schulbiene

Gewinnerin Selina Hornung

Reinhold mit Gewinnerin Hannelore Friedl

Gewinnerin Hannelore Friedl

Glücksfee Ines Popp mit Schulbiene

Glücksfee Ines Popp

Schulbiene mit Glücksfee Anne Rudel

Glücksfee Anne Rudel

Schulbiene mit Glücksfee Tobias Hofmann

Glücksfee Tobias Hofmann

Schulbiene mit Glücksfee Arno Schimmelpfennig

Glücksfee Arno Schimmelpfennig

Glücksfee Sieglinde Mareck

Glücksfee Sieglinde Mareck


Herzlichen Glückwunsch!
Brosebasket-Maskottchen trifft auf Schulbiene

Und vergesst uns die Bienen nicht!