Blühendes im Februar und März, erfreut das Menschen- und Bienenherz!

Biene an Schneeglöckchen, Galanthus elwesii

So schön der Schnee auch ist, dürfte kaum jemand den Anblick bunter Blumenköpfchen verschmähen. Und während wir uns mit den Augen an den Winterblumen laben, gehen Honigbienen auf direkte Tuchfühlung, stecken ihren Rüssel in die der Kälte trotzenden Blüten und sorgen für Bestäubung und eine Bereicherung ihres Speisezettels.

Jeder etwas wärmere Sonnentag ab etwa 10° Celsius wird von den Honigbienen genutzt, um ihren Ballast loszuwerden, also abzukoten. Und wenn sie schon mal draußen sind, zieht sie Nektarduft magisch an. Reichlich mit Pollen an den Beinchen schaffen sie außerdem frisches Eiweiß heran. Eine richtiggehende „Tracht“ gibt es allenfalls durch die Hasel. Das bedeutet, die ansonsten blütensteten Bienen naschen wohl eher all das, was in sicherer Entfernung ihres Hauses wächst.

Die Wildbienen hingegen sind in unseren Breiten noch nicht geschlüpft. Doch schon Anfang März kann’s damit losgehen.

Märzenbecher, Leucojum vernum Doch was genau blüht im Februar und März, die als Vorfrühling bezeichnet werden? Je nach Wärme- und Frostperioden können sich die Blühzeiten um bis zu zwei Wochen nach vorne oder hinten verschieben. Die Hasel beispielsweise ist heuer stellenweise locker 4 Wochen früher dran als üblich. Aber was heißt schon „üblich“. Nun, das ist ein eigener Blogeintrag wert. Doch jetzt geht’s mal nicht um Klimawandel, sondern um eine alphabetische Liste der Winterschönheiten, die ihr entdecken könntet.

Blutpflaume, Christrose, Erle, Hasel, Huflattich, Immergrün, Kornelkirsche, Krokus, Leberblümchen, Lerchensporn, Lungenkraut, Märzenbecher, Pestwurz, Salweide, Schlüsselblume, Schneeglöckchen, Scilla, Vorfrühlings-Alpenveilchen, Winter-Jasmin, Winterling, Winterschneeball, Zaubernuss.

 
Die eine oder andere Blüte könnt ihr vielleicht sogar im Bamberger Bienengarten finden. Viel Freude am Entdecken!

Winterlinge, Eranthis hyemalis syn. hiemalis

„Der Abend hat sich gelohnt!“ – Erster Stammtisch „MonatsBeeTrachtungen“ 2023

Erste MonatsBeeTrachtungmit Stammtisch

Zum Schutz der Privatsphäre wurde das Foto verfremdet.

Stimmungsbild

Hubert aus Prölsdorf war sichtlich zufrieden. Lange schon wartete er auf eine Gelegenheit des Austausches. „Bei uns ist seit einiger Zeit einfach nichts zusammengekommen“, bedauerte er und war sehr angetan, dass sich nun alle vier Wochen eine Möglichkeit auftut. Die Fahrt dafür nimmt er gerne in Kauf. Am Ende verabschiedete er sich mit den Worten: „Der Abend hat sich für mich gelohnt!“

Ebenso für Silvia aus Kulmbach (!), die meinte: „Hier komme ich endlich mal dazu, über alles nachzudenken. Im Alltag geht das nicht so einfach.“ Yaneth aus Bamberg (Foto) fand das Konzept der MonatsBeeTrachtungen sehr angenehm und passend. Peter will das nächste Mal seinen Freund mitbringen. Thomas, Josef und Wolfgang sind ebenfalls auf Wiederholung aus.

Bei all den positiven Stimmen bleibt’s also dabei: Die MonatsBeetrachtungen mit Stammtisch jeden zweiten Mittwoch des Monats sind fest eingeplant.

Gäste

Unsere FKBB-Beirätin Yaneth Klein zum ersten MonatsBeeTrachtungen-StammtischNatürlich waren wir sehr gespannt, wer sich auf den Weg zum Jahnwehr an der Galgenfuhr machen würde. Gleich ein Dutzend Imker/innen jeder Erfahrungsstufe fanden sich im Vereinshain in Bamberg ein, um sich mit ihren und unseren Lieblingsthemen zu beschäftigen: Bienen, Honig, Imkerei und Natur. Wer in welchem Verein war, war dabei unwichtig.

Es war wohl auch jede Kenntnisstufe vertreten: Ob in den Startlöchern eines neuen Hobbys stehend oder langjährig Erfahrung habend, ob (kürzliche) Absolvent*innen unseres Imkeranfängerkurses oder uns schon länger vertraute Kolleg*innen … auch eine Kapazität wie Richard Kaiser aus der Betriebsweise des Bannwabenverfahrens konnte sich als geschätzter Gast wohlfühlen.

Ablauf

Wie angekündigt gab’s von uns – also Reinhold Burger und Ilona Munique – einen kurzen Input in Form einer Monatvorschau („MonatsBeeTrachtung“) zu o. g. Themenfeldern. Um 19 Uhr ging’s los, und da Reinhold sein Versprechen hielt, im Anschluss an eine andere Vorstandssitzung baldigst nachzukommen, konnten wir auch im Nebenzimmer gleich loslegen. Bei all den freundlichen und nach einem entspannten Beisammensein regelrecht lechzenden Kolleg*innen fiel aller Frust der vergangenen Zeit, ob Coronaabstand, Maskentragen und anderem Ungemach, schlagartig von uns.

Obwohl wir uns mit den Inputs kurz fassen wollten, um schnell zu einem lockeren Austausch überzugehen, dauerte die anschließende Fragerunde doch länger als erwartet. Uns war das aber recht so, wir freuten uns über das offenkundige Interesse.

Biene an Christrose, Helleborus nigerNachdem der Einstieg ein pflanzlicher war – es ging um die phänomenalen Christrosen und die Zaubernuss, bestand vor allem Informationsbedrf zur Restentmilbung in Bezug auf die optimale Umgebungstemperatur und dem wirksamsten Produkt bzw. Mittel. Meinungen wurden vorurteilsfrei angehört, diskutiert und neu bewertet, und den Neulingen hat es doch auch einen Einblick geben können, wie ernsthaft man darum ringt, das Beste für die Bienen zu erwirken.

Weniger „lebenswichtig“, vielmehr lebensmitteltechnisch ging es beim Thema Honigeintrag zu. Desweiteren wurden Rezepte für die kosmetische Wachsverarbeitung ausgetauscht und … ja, auch lecker gegessen und getrunken!

Versprechen

Wir hoffen, … nein, wir sorgen (!) dafür, dass es immer so friedlich bleiben wird, auch bei Grundsatzdiskussionen. Zitat eines Altimkers: „Ich habe schon fast die Lust am Imkern verloren, weil’s mir so mancher verleidet hat.“ Und mögen auch andere herumstänkern, beispielsweise in den Sozialen Medien … in unserer Gegenwart haben harsche Worte keinen Platz. Das versprechen wir euch. Denn Frieden fängt bei jedem Einzelnen an. Wer stichig ist, wird umgeweiselt … äh, an den Nachbarstisch gesetzt. 😉

In diesem Sinne … wir freuen uns sehr auf 11 weitere „MonatsBeeTrachtungen“ mit Stammtisch-Inputs im Jahr 2023, jeden 2. Mittwoch im Monat. Der nächste also am 8. Februar, 19 Uhr. See you!

Mi., 11.01.23 – MonatsBeeTrachtungen Januar / Februar (mit Stammtisch)


Biene an Christrose, Helleborus nigerLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMonatsBeeTrachtungen Januar / Februar (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 11.01.23 | ab 19 Uhr
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.


NEU! „MonatsBeeTrachtungen“ mit Stammtisch – jeden 2. Mittwoch im Monat ab 2023

In 12 monatlichen Treffen geht es gemeinsam durch das Jahr zu den Themen Bienen, Honig, Imkerei und Natur. Was blüht wann für unsere Wildbienen? Wie sieht es aus mit der Trachtsituation für Honigbienen? Was sollten Imker/innen im laufenden Monat an Bienenpflege und sonstigen Arbeiten erledigen? Welche Wetter- und Klimaphänomene müssen wir bei den Naturarbeiten im Auge behalten?

In einem einführenden Kurzvortrag von etwa 15 Minuten erfahren alle am regionalen Naturgeschehen Interessierte das Wesentliche des Monats. Im Anschluss werden Fragen beantwortet und Meinungen ausgetauscht, die in ein geselliges Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen münden. Ausdrücklich sind auch Gäste geladen, die keine imkerlichen oder gärtnerischen Ambitionen hegen, doch begeistert von Bienen, Honig, Imkerei und Natur sind.

Biene an Christrose, Helleborus nigerLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeNEU! MonatsBeeTrachtungen (Stammtisch) ab 2023

Wir betrachten in der Monatsvorschau den Januar und Februar.

Wann? Mi., 11.01.23 | ab 19 Uhr
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

*4* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2022

[Werbung] Da es am Barbaratag um Blüten geht, passt die heutige Rezension zu Sarah Wyndham Lewis: „Pflanzen für Honigbienen“ aus dem Gerstenberg-Verlag. Sie erklärt, „wie Sie Ihren Garten zum Summen bringen“. Doch wohlgemerkt – es geht um die Kolonien bildenden Honigbienen, nicht so sehr um ihre Verwandten, die Wildbienen.

Beispielhafte Inhalte

Im Unterkapitel „Der Nutzen von Wildblumen“ aus dem Kapitel SECHS: „Tipps zur Pflanzenwahl“ wird aufgeräumt mit dem Mythos der gar nicht mal so wilden Wildblumenwiesen und der kultigen Samenbomben, die bei ihr unter dem Motto laufen: „Gut gemeint, schlecht gemacht“. Von Ausnahmen natürlich abgesehen. Wer also Wildblumen auf den Speisetisch der Honigbienen bringen möchte, dem seien die aufgeführten Beispiele empfohlen – von Asternartigen über Löwenzahn bis Weißklee.

Weitere Themen des den Hauptteil bildenden Kapitels SECHS (von NEUN) sind gegliedert in … nein, nicht Pflanzenarten, Jahreszeiten oder gar Farben, sondern in situativen Rahmenbedingungen von kleiner bis großer Fläche, als da wären: Fenstersims und kleiner Balkon, Innenhof, Veranda und Terasse, Kleine und Große Gärten, Dachterassen, begrünte Dächer, Vertikale Gärten und Naschgarten. Sehr praktisch, und mithin ein wesentliches Merkmal, ja, fast schon ein Alleinstellungsmerkmal dieses handlichen Ratgebers.

Die bei so ziemlich allen beliebten Best-of’s dürfen natürlich trotzdem nicht fehlen. So finden sich im Kapitel SIEBEN (ja, in Majuskeln, nicht in Ziffern!) „Die zehn besten Pflanzen“, und zwar recht grob bzw. großzügig gegliedert in Blumen, Kletterpflanzen, Sträucher und Bäume. Sie kommt aber hierbei mit lediglich 8 Seiten aus. Und kommt damit denjenigen entgegen, die das alles gar nicht soooo genau wissen wollen, sondern sich rasch orientieren und entscheiden möchten, um schnell Erfolge erzielen zu können.

Denn das ist ja das häufig genannte Anliegen: den Bienen zu helfen. Im Kapitel EINS wird kurz und für Pflanzen-Laien gut nachvollziehber erläutert, „Warum Bienen Hilfe benötigen“, wobei der Faktor „Verlust von Nahrungsquellen“ der Intention des Buches folgend am ausführlichsten beschrieben ist. Doch mehr als zwei Seiten lang muss sich hier niemand langweilen.
Es endet mit den Zeilen: „Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung. Denn jeder von uns kann seinen Teil beitragen, Honigbienen zu unterstützen […]. In diesem Buch erfahren Sie, wie einfach es sein kann. Sie werden erstaunt sein, was Sie dabei erreichen können!“ Damit kommen wir auch schon zur …

Sprache

Es mag auch an der professionellen Übersetzungsarbeit aus dem Englischen von Julia Paiva Nunes gelegen haben, dass sich in Sachen Bienen und Pflanzen wenig Beleckte durch die Kapitel blättern können, ohne „botanisch“ oder „imkerisch“ zu sprechen. Ein leichtes Verständnis scheint der Autorin ein echtes Anliegen gewesen zu sein.

So überraschte mich, die ich mich in beiden Welten leidlich gut auskenne, dass es eine Anleitung (Kapitel VIER) zum „Pflanzenetiketten verstehen“ benötigen könnte. Sind doch meiner Erfahrung nach jene ohnehin sehr simpel gehalten. Nun, fünf Seiten später begreife ich, wo es bei manchen tatsächlich Fragen geben könnte und ziehe den Hut vor so viel Achtsamkeit gegenüber Laien. Auch die „Erstaunliche[n] Fakten über Honigbienen“, gegliedert in 23 kurze Blöcke nebst einer Bienenzeichnung, überzeugt, ungeachtet kleinerer Vereinfachungen bzw. „Halbwahrheiten“.

Kleine Halbwahrheiten

So heißt es im Absatz 3, dass Honigbienen Vorräte anlegen würden, um als Kolonie zu überwintern oder magere Zeiten zu überstehen. Doch genau genommen sammeln Honigbienen ziemlich unabhängig davon, ob nun der Winter naht oder die Vorräte zur Neige gehen würden. Denn es ist ihr genetischer Auftrag, zu sammeln, sobald etwas Geeignetes blüht.

Manche Sammelwut gefährdet gar das Volk, indem das Brutgeschäft zugunsten der „Ertragsgier“ vernachlässigt wird. Dies zu wissen, macht einen Unterschied. Denn so erklärt sich mancher imkerlich gebotener Eingriff. Und auch, dass das Entnehmen von Honig keinesfalls ein „Raubgeschäft“ ist, sondern ohne größere Panik á la „Hilfe, wir müssen verhungern!“ mit weiteren, unausgesetzten Sammelflügen oder Zuckerwasserumarbeitungen fortgesetzt wird, fast so, als wäre nichts geschehen.

Es mag auch sein, dass die Drohnenvertreibung (Absatz 20) in England erst im Herbst geschieht. In unseren Breiten ist der Beginn definitiv im Hochsommer, also Ende Juli bis Anfang August. Doch ansonsten – alle Achtung vor der gefälligen Kürzung der hochkomplexen Bienenwelt!

Deutsche Ausgabe

Offenbar für die deutsche Ausgabe passend überarbeitet ist das Kapitel NEUN, die Quellen betreffend. Die Literaturempfehlungen beinhalten auch einige bekannte deutsche Publikationen, die tatsächlich zum größten Teil in unserer Imker-Bibliothek zu finden sind. Passenderweise handelt es sich um ebenfalls relativ „simple“, leicht konsumierbare Werke, von Seeleys „Bienendemokratie“ (unbedingt empfehlenswert!) einmal abgesehen.

Weitere nützliche Quellen, beispielsweise Online-Shops oder bienenfreundliche Besuchergärten und für die allgemeinen Informationen relevante Internetadressen wurden an deutsche Leser/innen angepasst.

Fazit

Obgleich mein persönlicher Geschmack den blässlichen, vorwiegend in rosa, grün und blau gehaltenen Farben der Pflanzen- und Schmuck-Illustrationen von James Lewis Weston nicht so viel abgewinnen kann, und ich fast ein wenig vermute, dass es im Meer der kräftigeren, marktschreier- und augencatcherischen Konkurrenz-Buchumschläge unterzugehen droht, so überzeugten mich um so mehr die inhaltliche wie sprachliche und gliederungstechnische Leistung.

Der zwar zurückhaltende, doch gefällig gezeichnete und mit Prägeelementen versehende Hardcover-Band eignet sich als feinsinnige Gabe, ob zu Weihnachten oder (besser noch) zu Ostern. Er holt sicherlich vor allem junge oder in Sachen Pflanzenwelt, Gartenhandwerk und Honigbienen unversierte Menschen ab, die einfach machen wollen und „bei Null anfangen“. Hier werden sie nicht verschreckt, sondern stattdessen nach dem Lesen – sofern fehlende Echt-Fotos nicht als Entmutigung verstanden werden – „… einfach in den Garten […] gehen und mit dem Pflanzen der richtigen Blumen und Stauden beginnen.“ Auf alle Fälle empfehlenswert. Also das Beginnen UND das Buch dafür.


Pflanzen für Honigbienen: wie Sie Ihren Garten zum Summen bringen / Sarah Wyndham Lewis: Ill. von James Lewis Weston. 2. Aufl. Hildesheim : Gerstenberg. 2018. 143 S. ISBN 9783836921527.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Vortrag zu Wildbienen beim Obst- und Gartenbauverein Wildensorg

Nachdem 2016 die Honigbienen dran waren, sind es heuer zum sonntäglichen Erntedank-Treffen des Obst- und Gartenbauvereins Wildensorg die Wildbienen. Zuvor erläuterte Ilona Munique, die zusammen mit Reinhold Burger ebenfalls Mitglied des OGV ist, welche Ehrenämter sie in Bezug zur Bienenwelt inne haben und wo die Bamberger Schulbiene wohnt. Dort, an der Bienen-InfoWabe im Erba-Park gibt es auch einen schönen Bienengarten, so dass dieser, weil es nun mal thematisch nahe lag, in einigen Auszügen näher vorgestellt wurde.Vortrag zu Wildbienen von Ilona Munique bei OGV Bamberg-Wildensorg

Zwei Dutzend interessierte Mitglieder erfuhren im wohlgeheizten und herrlich nach Karpfen duftenden Heerlein-Gastraum die wesentlichen Unterschiede zwischen Wild- und Honigbiene und wie man Wildbienen unterstützen kann. Obgleich Wildbienenhotels und Nisthilfen für Wildbienen allenfalls ein Zusatzangebot, nicht jedoch eine Notwendigkeit bedeuten, sind sie doch aus pädagogischen Aspekten heraus nicht grundverkehrt. Es sei denn, sie werden grundverkehrt aufgebaut, was leider sehr häufig der Fall ist.

Vortrag zu Wildbienen von Ilona Munique bei OGV Bamberg-Wildensorg

Daher ging ich auf die richtigen Materialien und deren Verarbeitung ein und gab Link- und Literaturtipps sowie Bezugsadressen an die Hand. Das allerwichtigste für Wildbienen ist jedoch: Ungestörte, verwilderte Gartenecken und viele unterschiedliche Blüten, die Nektar und / oder Pollen tragen, in 50 bis höchstens 700 Metern. Dann ist alles richtig gemacht, denn die meisten, vor allem die gefährdeten Arten, sind nun mal Bodenbrüter.Vortragsfolie zu Wildbienen von Ilona Munique

 

Vortragsfolie zu Wildbienen von Ilona MuniqueAls Dankeschön für die Vortragsstunde, die mit dem Verteilen einer Broschüre zu bienenfreundlichen Pflanzen endete, überreichte der 1. Vorsitzende des OGV, Jürgen Brendel, eine Tüte mit Flüssigkeiten. Nein, nicht Nektar, aber ebenfalls aus Blüten gemacht. Den Salbeilikör hatten wir ja tags zuvor auf unserer Bildungsexkursion nach Handthal (siehe Bericht) leergeschöpft. Doch nun ist Nachschub da. Besonders lecker: der Rosenlikör, eine Spezialität der Familie Brendel.

Jürgen Brendel (OGV Bamberg-Wildensorg) überreicht Dankeschön für Vortrag zu Wildbienen an Ilona Munique

Vielen Dank dafür, und wir freuen uns aufs nächste Jahr, wenn ihr an Pfingsten mit den Kiddys der Mitglieder zu uns in die Bienen-InfoWabe kommt!

Verleihung Naturgarten-Zertifikat für Bamberger Bienengarten

Urkunde zur Zertifizierung 2022 "Naturgarten – Bayern blüht"
Mit einer Zertifizierung und Auszeichnung ihres Gartens können Besitzer ihren geleisteten Beitrag zur Biodiversität bestätigt bekommen. In diesem Jahr wurde unsere Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de mit dem Zertifikat „Naturgarten – Bayern blüht“ für seinen Bamberger Bienengarten ausgezeichnet. Der Preis wird vom Kreisverband Bamberg für Gartenbau und Landespflege im Auftrag des Bayerischen Landesverbands für Gartenbau und Landespflege verliehen.

Urkunde zur Zertifizierung "Naturgarten – Bayern blüht" für Bamberger Bienengarten der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de 2022Darüber freuen wir uns sehr und sehen darin eine gern angenommene Verpflichtung zur Fortführung unserer kleinen „Stadtoase“ für die nächsten Jahre!

Urkunde zur Zertifizierung "Naturgarten – Bayern blüht" für Bamberger Bienengarten der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de 2022

Mit gutem Beispiel voran

Bufett zur Zertifizierung 2022 "Naturgarten – Bayern blüht"Aus 16 Bewerbungen konnten 14 Naturgärten die rautenförmige Email-Plakette für sich beanspruchen. Der dafür anberaumten Feier mit tollem Buffet (Danke!) im Gemeinschaftshaus Sassendorf ging eine Gartenführung mit Grußworten des stellvertretenden Landrats Bruno Kellner und des 2. Vorsitzenden des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege, Rainer Giel, sowie des Bürgermeisters von Zapfendorf, Michael Senger voran.

„Ich freue mich, dass sich die Teilnehmer einer naturnahen Gestaltung Ihres Gartens verschrieben haben und mit gutem Beispiel voran gehen“, lobte der 1. Vorsitzende des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege und Alt-Bezirkstagspräsident Günther Denzler in seiner Einladung die Bemühungen der Pflanzen- und Tierliebhaber/innen.

Gruppenbild zur Zertifizierung 2022 "Naturgarten – Bayern blüht"

Foto: Alexandra Klemisch

Der Bamberger Bienengarten punktet

Urkunde zur Zertifizierung 2022 "Naturgarten – Bayern blüht"Die anlässlich der Urkundenübergabe vorgestellten Gärten waren im Vorfeld anhand eines 21 Aspekte umfassenden Kriterienkatalogs von ausgebildeten Zertifizierern streng bewertet worden. Die beiden Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege, Oliver Rendl und Alexandra Klemisch, betonten in den Laudationen, dass nicht jeder Garten alle Punkte zu erfüllen imstande war. Doch es konnten Sonderpunkte erzielt werden.

Naturgartenzertifizierer Fritz Hippacher und Kreisfachberater Oliver Rendl bei der Begehung des Bamberger BienengartensSo finden sich zwar keine Vogel- oder Fledermaushäuschen innerhalb der rund tausend Quadratmeter im südlichen Erba-Park. Doch überzeugte der jederzeit zugängliche Bamberger Bienengarten die Kommission (Fritz Hippacher und Oliver Rendl) vor allem mit seiner wilden Blühwiese, dem Kräuterbeet und der Pflanzenvielfalt. Ein Informationsfries an der Bienen-Info-Wabe und kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit mit Vorträgen zu Bienen und Stadtnatur brachten bei der Begehung Ende Juni ebenfalls Pluspunkte.Blühwiese im Bamberger Bienengarten bei der Begehung zur Zertifizierung "Naturgarten – Bayern blüht!"

Vorgaben zur Zertifizierung

Zwei Vorgaben hingegen sind unumgänglich und nicht verhandelbar. So dürfen für die bienenfreundlichen und mit botanischen Pflanzschildern versehenen Schaubeete – wie auch bei allen anderen belobigten Naturgärten – lediglich torffreie Erde und organischer Dünger verwendet werden. Chemische Pflanzenschutzmittel sind tabu.

Schau-Staudenbeet 2 im Bamberger Bienengarten

Im Gegensatz zu sterilen Kiesgärten bieten vielfältige und zugleich naturnah bewirtschaftete Gärten eine Vielfalt an Blüten im Laufe des Jahres und ziehen Bienen, Insekten, Vögel und Kleintiere an, so die Bayerische Gartenakademie. Hingegen ist ein sattgrüner Rasen kein Maßstab für einen gelungenen nachhaltig-ökologischen Naturgarten. Die nächsten Zertifizierungskurse finden im Mai 2023 statt, Ort und Termine werden auf den Seiten der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau bekannt gegeben.Kinderbesuch, Gießhilfe im Bienengarten

Impulse zur Biodiversität als Zukunftsaufgabe

Da der Bamberger Bienengarten die Belange städtische Parkanlagen berücksichtigen muss, sind im Detail sicherlich noch Optimierungsfelder zu beackern, beispielsweise abwechslungsreichere Hecken und Nützlingsunterkünfte. Wir nehmen die Zertifizierung zum Anlass, in den nächsten Jahren in Absprache mit dem Gartenamt für noch mehr Impulse zur Biodiversität zu sorgen, versprochen!

Einfüttern eines Bienenvolkes (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK22, Modul 11)

AK22 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deIm vorletzten Modul des 12-teiligen Imkerkurs für Anfänger 2022 erfuhren die Teilnehmenden, welche Materialien für den Vorgang des Einfütterns praktisch sind, also die Darreichungsformen, wann der richtige Zeitpunkt ist und wie bzw. in welcher Dosierung eingefüttert wird.

Vorarbeiten

AK22 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deDa letzte Woche im Modul 9 eine Varroabehandlung vorgenommen wurde, ziehen wir heute die Windel und inspizieren den Milbenbefall, der ohne Befund war.

AK22 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deDer oberen Leerzarge wurde sodann der Dispenser entnommen. Angezeigt ist dieser durch den Schraubverschluss des Dispensers, der zur Aufbewahrung zwischen Blech- und Holzdeckel signalisiert: Achtung, Handschuhe anziehen! Denn es kann immer noch etwas Säure aus dem Fläschchen ausfließen.

A. Darreichungsformen beim Einfüttern

AK22 Modul 11 Einfüttern / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

1. Futterbehältnis mit Aufstieghilfe

Material: Futterkübel bzw. -taschen, Boxen mit Aufstiegshilfe – hier bewährte sich Stroh – und Wasser zum eventuellen Säubern klebriger Verschüttungsmaleure, um keine Räuberei auszulösen. Und so geht’s:

  • Die vom Dispenser befreite Leerzarge wird auf die Seite gestellt.
  • Auf die oberste Zarge wird eine Folie aufgelegt und an der Rückseite der Beute – also entgegengesetzt des Fluglochs – einen Spaltbreit umgeschlagen (siehe Foto). So gelangen die Bienen in die nun wieder aufgesetzte Leerzarge und zu den Futterkübeln.
  • Als Futterbehältnisse dienen gereinigte, runde oder (am mengenergiebigsten) eckige Joghurtkübel oder Stapelboxen (Baumarkt), die natürlich lebensmittelecht sein müssen (erkennbar am Messer/Gabel-Symbol).
  • Das mengendokumentierte Zuckerwasser wird – bis auf einen kleinen Rest – in die Kübel gegossen.
  • Das Stroh als Aufstiegshilfe wird auf das eingegossene Zuckerwasser wie ein Polster oder Nest aufgelegt.
  • Da die Kübelwände glatt sind und mit abnehmenden Flüssigkeitspegel die Bienen Mühe haben, hochzukrabbeln, werden an einer Kübelinnenseite eine Handvoll Stroh hochkant bis zum Boden eingeführt. (Das Stroh kann nach erfolgreicher Fütterung später einfach auf dem Kompost landen.)
  • Zum Schluss legt man mit der zurückbehaltenen Futtemenge eine zuckrige Spur, gießt also ein wenig zwischen und auf die Rähmchen hin zu den Behältern. Der Grund: Sobald die Bienen das Zuckerwasser riechen, beginnen die Sammelbienen mit ihrem Schwänzeltanz. Da sie jedoch nur schwer die unmittelbare Nähe des Futters anzeigen können, fliegen die Bienen erst einmal vor die Beute, um nach der Quelle zu suchen. Es dauert eine Weile lang, bis sie den Fundort checken. Dabei hilft ihnen die oben beschriebene Zuckerspur.

2. Futtertaschen

Statt Eimer sind auch Futtertaschen möglich. Diese gibt es in einfacher und doppelter Wabenbreite, werden also anstelle einer oder zweier Rähmchen neben das Brutnest eingehängt.

Vorteil gegenüber der oben beschriebenen Behältnisse ist, dass der Weg zum Futter für die Bienen recht kurz ist, daher gut bei einer kühlen Wetterperiode geeignet. Nachteilig ist der geringe Futtermengeninhalt von etwa 3,5 bzw. 7 Litern, was ein häufiges Nachgießen des Zuckerwassers notwendig macht.

Auf Futterteig gehen wir hier nicht ein, da wir diese Art des langsamen Einfütterns um diese Jahreszeit, aber auch ganz generell, nicht favorisieren. Die Nahrungsaufnahme dauert zu lange, so dass zwischen den zwei erforderlichen Varroabehandlungen nicht genug Zeit bleibt.

Futtertasche

B. Zeitpunkt des Einfütterns

  • Das reguläre Einfüttern erfolgt bei den Wirtschaftsvölkerm NACH der ersten Varroabehandlung mit Ameisensäure, also Mitte/Ende August.
  • Manchmal kann eine so genannte „Zwangsfütterung“ auch noch später im Jahr anfallen, wenn erkennbar wenig Zuckerwasser aufgenommen wurde. Das passiert, wenn die Varroabehandlung zu heftig für das Volk ausgefallen ist, bspw. bei einer zu schnellen Verdunstung bei zu warmen Wetter. Das Volk wird dann fressfaul. Siehe Blogbericht unter der Zwischenüberschrift „Zwangsfütterung im Herbst sorgt fürs Überleben“
    Doch häufig ist der Grund ein zu schwaches und / oder krankes Volk, so dass eine Vereinigung bzw. Auflösung ratsam sein kann.
  • Grundsätzlich Abends einfüttern! Verhindert die Räuberei unter den Bienenvölkern. Daher fand unser Modul auch erst am Nachmittag und nicht wie sonst am Vormittag statt.

C. Was wird eingefüttert?

  • Zur Einfütterung verwenden wir eine Zuckerlösung im Mischungsverhältnis 3:2. Bedeutet: 3 Gewichtsanteile Zucker werden in 2 Anteilen Wasser gelöst. Als Zucker verwenden wir Haushaltszucker, also reine Sacharose. Zum Thema „Zucker“ siehe auch folgende Beiträge:
  • Alternativen zum Zucker sind fertige Futterlösungen auf Zucker- oder Getreidebasis. Darauf zu achten ist, dass sie als Bienenfutter deklariert sind. Bienenfutter besitzt ein speziell auf die Bedürfnisse der Bienen abgestimmtes Spektrum von Zuckerarten.
  • Wirtschaftsvölker füttern wir mit 20 Kg Zucker ein, entsprechend rund 33 Kg Futterlösung im 3:2-Mischungsverhältnis.
  • Ableger werden mit 15 Kg Zucker eingefüttert, entsprechend ca. 25 Kg Futterlösung.
  • Tragen Bienen nach der Honigernte (die bei uns nur einmal im Jahr im Monat Juli erfolgt) durch Spättrachten erneut viel ein, wird entsprechend weniger Zucker eingefüttert. Zusätzlich verbleiben bei unserer Betriebsweise mindestens 5 bis 10 Kg Honig im Brutraum. Daher sollte vor dem Einfüttern eine kurze Kontrolle der Situation erfolgen und die Bedarfsmenge entsprechend angepasst werden.

D. Wie wird eingefüttert (Dosierung)?

  • Wichtig: Nichts neben die Beute hinaus kleckern! Sonst werden andere Bienenvölker angelockt und zur Räuberei verleitet. Am besten, man stellt sich einen Kanister mit Wasser zum Säubern bereit.
  • Wirtschaftsvölkern kann (muss man aber nicht) das gesamte Futter in einer großen Portion auf ein Mal verabreicht werden.
  • Ableger werden in mehreren Portionen, also über einen längeren Zeitraum, eingefüttert. Wird ein Ableger zu schnell gefüttert, leidet die Bruttätigkeit, da die Bienen auch das Brutnest mit Futter voll füllen.
  • Grundsätzlich lautet die Devise, lieber etwas mehr einfüttern, als verhungerte Völker im Frühjahr zu riskieren. Überschüssige Futterwaben können im Frühjahr den Völkern entnommen werden und finden bei der Ablegerbildung weitere Verwendung.
  • Manchmal dauert es vor allem bei zu kühlem Wetter zu lange, bis die Bienen das Zuckerwasser aufgenommen haben. Gärig gewordenes Zuckerwasser daher entfernen, die Menge abwiegen und die entsprechende Fehlmenge zu einem späteren Zeitpunkt erneut anbieten.

Am Ende der beiden Module hatten wir gerade noch etwas Zeit, um schneller als die drohenden Wolken ihre Last abwerfen konnten, uns zuzuprosten, bevor wir unsere kleine Abschiedsfeier dann doch in die Bienen-InfoWabe verlegen musste. Was aber auch ganz gemütlich war.

„Ich habe voll Bock, anzufangen“ und „Mir wird das hier fehlen“ waren zwei von weiteren positiven Statements, die uns sagen: „Alles richtig gemacht“. Und das wünschen wir natürlich auch unserem AK22-er-Kursteilnehmenden, die sich jetzt bereits Jungimker/innen nennen dürfen.

Doch tatsächlich ist das „alles richtig machen“ ein hohes Ziel. Es ist wie bei der Kindererziehung. Letztendlich hängt alles von allem ab, und wir Imker/innen sind lediglich ein Teil des großen Ganzen. Etwas Glück und Gottes Segen braucht’s schon auch – und die Bienen summen ihr eigenes Vermögen dazu bei!

Naturgarten-Zertifizierung 2022 des Bamberger Bienengartens

Der Bamberger Bienengarten als ein Schau-Areal für bienenfreundliche Pflanzungen erhielt am 22.06.2022 die Naturgarten-Zertifizierung „Bayern blüht“. Darüber freuen wir uns natürlich sehr, steckt doch sehr viel ehrenamtliche Arbeit und Liebe von Seiten unserer Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de drin. Mit einer Zertifizierung geehrt zu werden ist – neben den zahlreichen positiven Rückmeldungen der Spaziergänger/innen – doch ein überaus motivierendes Ereignis, das uns weiterer Ansporn sein wird.

Hauptkernpunkte eines Naturgartens sind eine nachhaltige und ökologische Bewirtschaftung sowie vielfältige Gestaltung. Der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel, auf chemisch-synthetische Dünger und auf Torf zur Bodenverbesserung ist verpflichtend. Da wir lediglich hin und wieder mit Flusswasser gießen und die Rosen mit organischem Dünger nach dem Mondkalender versorgen, ist  das „kein Ding“.

Die Gartenbegehung

Die Kommission, bestehend aus dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Oliver Rendl, Landratsamts Bamberg, und Fritz Hippbacher vom OGV Schönbrunn, begutachtete und beriet sich eineinhalb Stunden in brütender Hitze, um sodann eine wohlbegründete Entscheidung zu treffen.

Als herausragend erachteten die Zertifizierer das jederzeit begehbare Schau-Gelände und die kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit, die eine breite Erreichbarkeit zeitigt. So erfahren viele Menschen von der Nützlichkeit eines bienenfreundlichen Gartens und können sich bei über 300 Pflanzenarten, die durch botanische Schilder und Informationstafeln erläutert werden, Anregungen und von uns natürlich persönliche Beratung holen, auch Literatur in der Imker-Bibliothek zu Garten und Natur einsehen und Listen empfehlenswerter Pflanzen holen. Auch bieten wir Vorträge und Veranstaltungen zu Blühpflanzen an, zuletzt die Lavendel- und Honigmesse.

Grundkonzept und Entwicklungsmöglichkeiten

Mit diesen Extra-Punkten konnten wir ausgleichen, denn nicht alle 28 Zertifikatspunkte mussten und konnten erfüllt werden. So legten wir beispielsweise bewusst keinen Nutzgarten an, da unser unmittelbarer Nachbar der Interkulturelle Garten ist und über verschiedene Beerenobst- und Gemüseanpflanzungen verfügt. Ganz abgesehen davon, dass wir als Berufstätige und stark in Sachen Schulbiene eingebundene Ehrenamtliche diesen Aufwand gar nicht betreiben könnten.

Bamberger Bienengarten von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Auch säumte bereits eine Reihe Obstbäume das Areal im ERBA-Park ein, die zu Landesgartenschauzeiten gesetzt wurden. Die erforderlichen heimischen Hecken und Gehölzer sind durch die Rahmenbedingungen eines bereits eingewachsenen städtischen Grundstücks (noch) außen vor, doch der Liguster erfreut alljährlich zahlreiche Insekten.

Biene an Liguster, Ligustrum vulgare

"Welches Konzept steckt hinter dem Bamberger Bienengarten?"Es ist kein Geheimnis, dass unser Konzept die Unterstützung der Honigbienen, der Wildbienen und weiterer Insekten, hier mit besonderem Augenmerk auf die  nachtaktiven Pflanzen, abzielt. Doch auch andere Tiere sind uns nicht einerlei.

So bietet eine Holzpalette in der Hecke Unterschlupf für Igel und etliche Vogelarten bevölkern die etwa 1000 Quadratmeter, die wir unter unsere Fittiche genommen haben. Sogar ein Buntspecht erfreut uns alljährlich mit seinem Besuch. Doch natürlich ist immer Luft nach oben. In fünf Jahren zur Re-Zertifizierung sind wir sicherlich auch in diesen Bereichen (noch) besser aufgestellt.

Als Mitglieder im Obst- und Gartenbauverein Wildensorg e. V. mussten wir übrigens für die Zertifizierung nicht aufkommen. Wir freuen uns jetzt auf die kleine, vom Landratsamt ausgerichtete Feier am 29.07.2022, zu der die Urkunde überreicht werden wird.

Lavendel- und Honigmesse 2022 am heißesten Tag des Jahres

Lavendel- und Honigmesse 2022

120 prächtige Lavendel der Gärtnerei Strobler in fünf Sorten, dazu der Bamberger Lagenhonig und zwei Helferinnen des Förderkreises (herzlichen Dank!) in einem am Vortag von Bienenpat(inn)en flusswassergegossenen Bienengarten … ideale Bedingungen für die jährliche Lavendel- und Honigmesse als Programmpunkt zur BIWa-Sonntagsöffnung. Allein … die unbarmherzige Sonnenglut machte dem mit viel Schweiß und Mühe vorbereiteten Nachmittag einen kleinen Strich durch die Rechnung.Lavendel- und Honigmesse 2022

 

Lavendel- und Honigmesse 2022Wie auch im Kreislehrgarten Oberhaid, der ebenfalls immer am 3. Sonntag im Monat geöffnet hat und gleichfalls durch Elke Puchtler etwas zum Lavendelthema zu bieten hatte, blieb die Besucherfrequenz überschaubar. Dennoch waren Gabi Loskarn (Bienenpatin und Kassenwartin des FKBB), Yaneth Klein (Beirätin) und wir zwei, Reinhold und Ilona, selten allein. Lavendel- und Honigmesse 2022

Lavendel- und Honigmesse 2022Von 14 bis 18 Uhr nutzte so mancher Gast unsere Zuwendung doch recht ausführlich und freute sich, dass wir Zeit für ihn hatten, zumal manche von ihnen aus entfernteren Regionen anreisten. Auch konnte eine Gruppe von Erzieherinnen aus Bischberg, die sich Materialien für ihr kommendes Nachhaltigkeitsfest abholten, in Ruhe beraten werden.

Zwischendrin wurden die Füße abgekühlt und sich an der Imker-Bibliothek bedient. Die persönlichen Gespräche kamen auch nicht zu kurz, und so fühlten wir uns trotz der Hitze durchaus sonntäglich-festlich gestimmt.

Lavendel- und Honigmesse 2022

Flusswasser-Gießaktion

Flusswasser-GießaktionWir freuten uns sehr, dass wir am Vortag wieder Bienenpat(inn)en kennenlernen durften. Die in der unmittelbaren Nachbarschaft beheimateten Anja Krause sowie Fabian Liberka mit Freundin Agnes plus ihrem äußerst braven Hündchen Frieda, welche aus Erlangen anreisten, halfen kräftig mit, den Bienengarten mit exquisiten Flusswasser zu gießen und damit gleichzeitig zu düngen.

Mittagessen nach Flusswasser-GießaktionDie darbenden Bäume und Büsche wurden indes mit Grundwasser versorgt, welches uns die Schwengelpumpe lieferte. 40 Liter pro Minute in Handarbeit aus 6 Meter Tiefe hervorgezaubert, verschaffte dem Grün die nötige Grundfeuchte und uns kräftige Oberarme. Herzlichen Dank fürs frühe Aufstehen und die Morgengymnastik, das gemeinsame Mittagessen und die Vorschau auf weitere Unterstützung!

Was vom Tage übrig blieb …

Lavendel- und Honigmesse 2022… war die Freude, unseren Freundinnen, den Bienen, zu erneuter Aufmerksamkeit verholfen zu haben. Doch ganz besonders beglückend war die Freude über die vielen hilfreichen Hände, die sich aus Bienenpat(inn)en und den Mitgliedern des neuen Trägervereins (sorry, Webseiten dauern noch etwas) nebst deren Familien – auch Yanets Eltern und Cousine halfen beim Abbau! –, speiste.

Lavendel- und Honigmesse 2022Die schöne Erfahrung der Unterstützung ist Balsam auf unserer Seele. Denn in diesem Jahr wurde uns doch schon recht viel abverlangt bzw. hatten wir zum Segen der Bienen (nicht nur in) Bamberg so einiges initiiert, was zunächst nicht auf unserem Jahresplan stand, jüngst zum Beispiel die Sprechende Bienen-InfoWabe. Doch diejenigen, die das Tagebuch regelmäßig lesen, wissen ja über unsere Projekte bestens Bescheid.

Lavendel- und Honigmesse 2022Die übriggebliebenen Lavendel sind jedenfalls kein Verlust, sondern wurden dem Bamberger Bienengarten zugeführt. Dass daraus ein neues, recht spontanes Projekt wurde … dazu in Kürze mehr.

Wir werden jedenfalls auch im nächsten Jahr einladen, die Nahrungssituation für die Bienen zu thematisieren und in der Umgebung durch das Angebot von Pflanzen und Beratung zu verbessern. Termin ist wie immer der 3. Sonntag im Juni.

Lavendel in fünf Sorten für die Lavendel- und Honigmesse 2022 im Bamberger Bienengarten