Achtung, Imker! Waben aus Paraffin im Handel!

cropped-4494-Mittelwand-mit-Biene.jpgDie Sonderinfo des Landesverband Bayerischer Imker e. V. erschüttert die Imkerschaft quasi bis ins Mark. Sie lautet:

In letzter Zeit sind verstärkt Klagen über zusammengeschrumpfte, zusammengebrochene frisch ausgebaute Waben, vor allem im Honigraum, gemeldet worden.

Nachweislich schuld daran sind Mittelwände, die laut Bericht eines Untersuchungslabors aus 100% Paraffin, ohne eine Spur Bienenwachs bestehen. Vermutlich handelt es sich um Mittelwände, die im Frühjahr 2016 produziert und über verschiedene Händler ausgeliefert wurden.

Die Fachinstitute sind informiert und es wurde bereits Strafanzeige gestellt. Die die Ermittlungen laufen.

Was für uns Imker wichtig ist: Wir müssen unbedingt vermeiden, dass dieses 100% Paraffin in sauberes Bienenwachs für unsere Mittelwände eingemischt wird.

Wenn Sie in Ihrem Wachs solche geschilderten Fälle entdecken,
• vermeiden Sie alles, was dazu führt, dass die Waben in den allgemeinen Wachskreislauf gelangen.
• schmelzen Sie deshalb Wachs aus Naturbau (Drohnenrahmen), Deckelwachs und Altwabenwachs getrennt und markieren Sie die Wachsblöcke entsprechend.
• melden Sie sich bitte unter der Adresse wachsproblem [at] online [dot] de um das Ausmaß des Schadens abschätzen zu können.

Über eine Rücknahme oder Schadensersatz kann allerdings erst nach Abschluss der Ermittlungen und Feststellung der Größe des Schadens verhandelt werden.

Helfen Sie alle mit, den Wachskreislauf sauber zu halten bzw. wieder sauber zu bekommen. Wir alle sind dafür verantwortlich, dass unser Wachs, egal von welchem Produzenten, ohne Paraffinbeimischungen über den Ladentisch geht.

Bitte geben Sie diese Informationen an Ihre evtl. ahnungslosen Imkerkollegen weiter, die von diesen betrügerischen Machenschaften nichts wissen und deshalb die oben geschilderten Vorsorgemaßnahmen nicht beherzigen können.

Soweit, so schlecht.

Wabenwachs aus Drohenbrutwaben

Unser eigenes Wachs aus Drohnenbrutwaben im Einmachkocher geschmolzen / Bienen-leben-in-Bamberg.de

WachstrichterDa trifft es sich hingegen gut, dass wir vor ein paar Wochen erst einen Wachstrichter (€ 111,- inkl. Versand) erworben haben, um einen eigenen, geschlossenen Wabenkreislauf zu generieren. Mehr Arbeit, mehr Kosten also, doch auch mehr Sicherheit und Vertrauen in eines der wunderbarsten Ur-Produkte der Erde, die wir für Sie und uns rein halten möchten, wo es in unserer Macht steht.

Denn: „Würden Sie ihre Lebensmittel in einem dreckigen Gefäß lagern wollen?“, so lautete die Frage unseres Vortragenden zum Wabenmanagement von Dr. Andreas Schierling vom 7.8.16 unter dem (gerade sehr passenden Titel) „Bis in alle Ewigkeit? Das Wabengedächtnis“. Ihm haben wir übrigens gekaufte Mittelwandwaben zur Untersuchung mit gegeben. Doch dazu mehr in der kommenden Woche. Bleiben Sie dran!

Osterlob auf die Bienen zum Saisonstart 2016 der Bienen-InfoWabe

Bienen-InfoWabe (BIWa), Erba-Park Bamberg, vor Krokussen; Foto @ Christian RindchenDie Bienen-InfoWabe (BIWa) startete  am 27.03.2016 in ihre erste Saison mit ein paar Frühlingssommerstrahlen und einem österlichen Gottesdienst für die Familie.

Der ökumenische Gottesdienst

Gottesdienstbesucher zum Saisonstart der Bienen-InfoWabe (BIWa) 2016Gottesdienst zum Saisonstart der Bienen-InfoWabe (BIWa) 2016, P. Neunhöffer und P. Putzer„Wir evangelischen Pfarrer singen halt gern“, lächelt Pfarrer Walter Neunhoeffer, der für den angekündigten Pfarrer Raphael Quandt eingesprungen ist. Und die Gruppe stimmt gut gelaunt in sein kraftvolles, hoffnungsfrohes Halleluja mit ein. Die Ökumene lebt, denn den Bienen ist es völlig schnuppe, ob nun evangelisch oder katholisch auf dem Etikett steht. Sie fliegen gottgewollt für EINE Schöpfung, und die ist uns allen gleichermaßen anvertraut. Damit wir sorgsam darauf achten, dafür ist nun ein Jahr lang wieder Zeit.

Gottesdienstbesucher zum Saisonstart der Bienen-InfoWabe (BIWa) 2016Gottesdienst zum Saisonstart der Bienen-InfoWabe (BIWa) 2016, P. Neunhöffer und P. Putzer „Jedes mikroskopisch kleine Nektartröpfchen trägt dazu bei, ein Glas Honig zu befüllen“, so der Salisianerbruder Dieter Putzer in seiner Osterpredigt und erinnert daran, dass auch wir Menschen, und zwar jeder Einzelne mit jeder Kleinigkeit (!) zu einem positiven Gelingen des Miteinanders und der Liebe beitragen können.

Altar für Gottesdienst zum Saisonstart der Bienen-InfoWabe (BIWa) 2016Bienen sind ein Sinnbild dafür. Daher ist es auch nicht verwunderllich, dass sie im wichtigsten liturgischen Liedtext der Christenheit (im Messbuch nachzulesen), dem Exsultet, also dem Osterlob, vertreten sind.

In dieser gesegneten Nacht, heiliger Vater,
nimm an das Abendopfer unseres Lobes,
nimm diese Kerze entgegen als unsere festliche Gabe!
Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet,
wird sie dir dargebracht von deiner heiligen Kirche
durch die Hand ihrer Diener.

Zum Ende des Gottesdienstes, in der Pfarrer Putzer noch einiges Wissenswerte zur Tradition von Bienenwachskerzen und eine Anekdote über eine ungewollte Explosion erzählte, durften die Kinder an einer großen Bienenwachskerze (gestiftet von der Imkerei Machinek ihre kleinen, 100% echten (!) Bienenwachskerzchen anzünden. Der Altarstrauß (von Bienenpatin Sabine Gründler, Gärtnerei Böhmerwiese) soll dabei erinnern, dass zum Überleben der Bienen auch die Pflanzenwelt geachet werden muss.Osterkerzchen für die KinderDie Wabenführung

Lehrbienenbeute, Hausführung Saisonstart 2016 der Bienen-InfoWabe (BIWa)In einer Art „Imkertracht“, angelehnt an die des Feuchter Imkermuseums und geschneidert von der Schwiegermutter Elisabeth, erläuterte die Hausfrau den thematischen und funktionalen Aufbau der Bienen-InfoWabe: Themenübergreifendes, Bienen, Imkern, Natur, Honig und Nebenprodukte, Forschen und Entdecken, Malen und Basteln.

Schaufensterbeute, Hausführung zum Saisonstart 2016 der Bienen-InfoWabe (BIWa)Demonstriert wurden die Schulungsgerätschaften, zum Beispiel eine Lehrbienenbeute mit Fotorähmchen (gestifet von Sabine Saam, die auch Vorhänge, Dekoration und Rampe (mit)finanzierte) und eine Schaufensterbeute, bestückt mit zwei ausgebauten Wachs- und Honigrähmchen. An letzter können später im Jahr echte Bienen gefahrlos über eine Plexiglasscheibe bestaunt werden.

Verwiesen wurde auf Info-Materialien zum Mitnehmen, beispielsweise Listen für bienenfreundliche Balkon- oder Gartenbepflanzungen. Welche Gärtnerei welche Pflanzen verkauft, ist in einem Informationsordner nachzulesen. Bisher beteiligten sich die Gärnereien Hofstadt-Gärtnerei Carmen Dechant (zugleich Bienenpatin, die sich kurz vorstellte und zum Tag der offenen Gärtnereien einlud), außerdem Karl bzw. Phillip Dechant von Dechant-Gartenbau sowie die Biogärtnerin Gertrud Leumer MUSSÄROL, Bamberger Kräutergärtnerei an diesem Informationsservice, der künftig noch ausgebaut werden soll.

Funktionsbereiche in Aktion

BastelstubeAusgebaut werden soll ebenfalls noch die Bastelstube, und zwar mit LED-Lichtquellen, damit wir nicht ewig mit Kerzen hantieren müssen. Das ist zwar romantisch, dennoch eine Gefahrenquelle. Vielleicht finden sich noch Spendenwillige?

8298-Papptellerzeichnung-BieneDie Bastelstube neben dem gemütlich wirkenden Massivholz-Bauernschrank wurde von den kleinen Gästen sogleich gut angenommen. Heute schlugen wir „Pappteller-Bilder“ vor, eine Anregung von unserem Gast Jessica.

Filmvorführung, zum Saisonstart 2016 der Bienen-InfoWabe (BIWa)Als es schließlich bei beginnendem Regen etwas ruhiger wurde, führten wir einen von der Medienzentrale Bamberg mit Vorführrechten verliehenen Film vor, der eine anschließende Fragerunde eröffnete. Es war für uns sehr angenehm, dass uns nun griffbereit alle Exponate zur Verfügung standen, um die Antworten nicht nur theoretisch, sondern eben auch anschaulich geben zu können. Was für ein Luxus!

Mikroskope in der Forschungsabteilung der Bienen-InfoWabe (BIWa)Einzig die Forschungsabteilung mit den drei Mikroskopen (gestiftet von Cathrin Müller und Sonia Beyer, VOM FASS Bamberg, Sabine Borowski-Anzenhofer und Klaus Badt) kam noch nicht aktiv zum Einsatz. Dafür ist sicher nächsten Sonntag mehr Zeit und Ruhe, bzw. bei den ersten Führungen der älteren Klassen. So hat sich eine Bischberger Lehrerin bereits sehr interessiert an einer Exkursion zu uns gezeigt, und auch Dieter Putzer möchte seine Ministrant(inn)en bald zu uns führen.

Die Gäste

Gäste zum Saisonstart der Bienen-InfoWabe (BIWa) 2016Sogar aus Waischenfeld kamen sie in den Erba-Park Bamberg, die kleinen und großen Besucher der Bienen-InfoWabe. Familien, Bienenpatinnen, Imkerkollegen, die Nachbarn aus dem Kleingartenverein „Am Weidenufer“ und dem „Interkulturellen Garten Bamberg“, Bienenpatinnen und etliche, die bereits seit Monaten immer wieder ihre Jogging- und Hundeausführrunden an der BIWa drehten und jede Veränderung registriert hatten. Manche Gesichter kamen uns bereits so vertraut vor, dass es fast schon familär wirkte, als sie endlich bei uns am Tisch saßen.

Gäste zum Saisonstart der Bienen-InfoWabe (BIWa) 2016Zuletzt gab’s noch ein paar Geschenke fürs Osterkörbchen. Einen Teil davon hat unser Großunterstützer REWE zur Verfügung gestellt, insbesondere Bienenpatin Annemarie Rudel. Eine Stunde später als geplant, also gegen 18 Uhr, schlossen wir zufrieden mit dem Tag wieder unsere Türen. Nicht unerwähnt möchten wir lassen, dass für das Gelingen des Saison-Start ein Vereinsmitglied unseres Trägers, dem Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V.Michaela Hock – gesorgt hat. Ebenso Christian Rindchen vom Ottobrunnen, der unsere technischen Geräte nach Hause fuhr Denn die bewahren wir natürlich nicht in der BIWa auf.

Unser Dank

Blumenstrauß, gebunden von Bienenpatin Sabine Gründler, Gärtnerei BöhmerVielen Dank allen, die uns bis hier hin geholfen haben, und allen, die unsere Gäste waren. Seit im Feburar 2014 die Idee der Bienen-InfoWabe keimte, über die Zeit des Bauantrags vor einem Jahr und bis zum Tag des Saison-Starts sind zig-tausende von Arbeitsstunden, hunderte von Radeltransportkilometer und über 30.000 Euro verwendet worden, um Bamberg zur Bienenstadt werden zu lassen. Wir sind uns sicher, es lohnt sich – für jetzt und die Zukunft.

Honigbiene an Salweide im Hainpark Bamberg, HollergrabenDenn nur, was wir kennen, lernen wir lieben. Und nur, was wir lieben, lernen wir schützen. Helfen Sie mit! Es gibt viele Möglichkeiten, aber nur eine Erde. Sie ist jede Mühe wert.

Und die Gärtnerstadt Bamberg mit ihren Menschen auch – meinen Ilona und Reinhold von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de mit herzlichen Ostergrüßen!

Licht-und-Lebkuchen-Ausstellung

Fresko im Historischen Museum BambergReinhold Burger freut sich, die Ausstellung mit einem Exponat bereichern zu könnenNatürlich sind wir ein bisschen stolz, dass wir mit ein paar Exponaten zur sehr schön gelungenen Ausstellung „Licht und Lebkuchen – von Wachsstöcken und Lebzeltern“ in Bamberg beitragen konnten. Zu sehen im Historischen Museum (Alte Hofhaltung), das alleine ja schon ein Besuch wert ist. Man beachte die bunten Fresken, die allerlei Ranken, Getier und merkwürdige Wesen zeigen. Die Ausstellung selbst ist nicht zu groß oder zu klein, also gerade richtig für einen kurzweiligen ersten Adventssonntag mit der ganzen Familie.

Bunte WachsstöckeGezeigt wird die Sammlung Kerling – ja, genau, den Namen kennt der Bamberger von der Traditionsbäckerei aus der Oberen Königsstraße. Holzmodels, herrlich verzierte Wachsstöcke sind für große und kleine Besucher in den Schaufenstern der Stallungen wie in einer Art Guckkasten aufgereiht. In den Räumen sind außerdem einige Gerätschaften und historische Aufnahmen, zum Beispiel zur Bamberger Kerzenherstellung, zu sehen.

Beschriftung der AusstellungsexponateEingängige Texte begleiten die Exponate, die ausnehmend gut beleuchtet und in hervorragendem Zustand sind. Da Wachs leicht verformbar ist, sobald die Temperaturen steigen, ist der Sammler, Edgar Kerling, sehr zu loben, der offensichtlich gut auf seine Stücke aufgepasst hat.

Dr. Sophie Seher vor unseren Exponaten

Dr. Sophie Seher vor unseren Exponaten (Foto: Barbara Fiedler)

Dr. Sophie Seher, die die Ausstellung konzipierte, eröffnete am 29.12.2013 zusammen mit der Direktorin der Bamberger Museen, Dr. Regina Hanemann (ihres Zeichens unsere Bienenpatin) und Bürgermeister Werner Hipelius die gelungene Ausstellung vor geladenen Gästen. Wir durften erfreulicherweise dazu zählen. Unser Entdeckelungsgeschirr mit Entdeckelungsgabel und einem Fotorähmchen sowie zwei Rohwachse sicherten uns eine Einladung.

Banner zur Bienenzucht und LebzeltereiAuf dem Banner neben unseren Exponaten ist links unten zu sehen, wie ich gerade eine Honigwabe entdeckele. Wie gut, dass wir in diesem Sommer von unserer Honigernte ein paar schöne Fotos geschossen hatten!

Holzmodel mit ABCAls Pädagogin, wenngleich vom Studium her mehr für Erwachsene, doch durch Bienen-leben-in-Bamberg.de nun auch für Kinder, fand ich natürlich die „Bildungs-Holzmodels“ interessant. Sie sollten kurzweilig das Lernen versüßen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Verzierte Wachsstöcke

Verzierte Wachsstöcke (Foto: Barbara Fiedler)

Von schlicht und funktional bis sehr reichhaltig und kostbar, sowohl profan als auch mit christlichen Motiven geschmückt, zeigten sich die Wachsstöcke, die so mancher Aussteuer beigegeben wurden. Wer hätte vor nur wenigen Generationen je gedacht, dass die Kostbarkeiten eines Tages so überflüssig werden, dass heute nur noch wenige formvollendete Exemplare in vergessenen Truhen und Schränken die Zeiten überdauerten? Und der Rest ging ohnehin in Flammen auf …

Bis 12.1.2014 ist die Ausstellung am Domplatz 7 täglich von 9-17 Uhr zu sehen. Am Heiligen Abend von 11 – 16 Uhr und am Neujahrstag von 13 – 17 Uhr.