Magellan-Verlag – Nachhaltigkeit und Erfolg aus Bamberg

Der Bamberger Magellan-Verlag, bekannt als „Verlag mit dem Wal“, hat sich seit seiner Gründung 2012 zu einem Vorreiter im Bereich nachhaltiger Buchproduktion entwickelt. Für seine umweltbewusste Philosophie, die Plastikvermeidung, den Einsatz von FSC®-zertifiziertem Papier und die Produktion überwiegend in Deutschland, wurde der Verlag um Ralf Rebscher für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025 nominiert.

Besonders stolz sind Judith von Loeffelholz und Jenny Michlik, die für einem Rezensionsartikel (BlattGrün, 2024, H. 5, S. 14-15) von mir interviewt wurden, auf den Erfolg der Kinderbuchreihe „Die Haferhorde“. Sie wurde bereits über eine dreiviertel Million Mal verkauft.

Der Verlag, der wie der C. C. Buchner Verlag zur Bamberger Verlagsggruppe gehört, setzt nicht nur auf nachhaltige Produktion, sondern engagiert sich auch in der Region Bamberg. Mit über 8.000 gepflanzten Bäumen und der Teilnahme an lokalen Veranstaltungen wie dem Bamberger Literaturfestival trägt Magellan aktiv zum Umweltschutz und kulturellen Leben der Stadt bei. Erst kürzlich gab’s ein Gewinnspiel in Kooperation mit dem Kult-Kiosk „Kunni“.

Und natürlich hat er auch ein Kinderbuch von Tanja Kinkel im Programm: „Das Pferd der Winde“. Aber auch einen Kinderroman mit dem Titel „SOS – Mission
Blütenpollen“, welches in der Imker-Bibliothek auf junge Leser wartet.

Der Erfolg des Verlages zeigt, dass nachhaltige Produktion und kreative Vielfalt auch in einer mittelgroßen Stadt wie Bamberg zu großen Erfolgen führen können. Immerhin hat er heuer das 10. Jubiläumsjahr erreicht, obwohl er in einer Zeit gegründet wurde, als es hieß, kein Mensch würde mehr Bücher lesen! Sogar ein neues Gebäude im Laubanger  leistet sich die Verlagsgruppe. Und last, but not least: Magellan hatte für den Deutschen Kinderbuchpreis in der Sparte „Neue Talente“ eingeheimst und wurde für
für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025 in der Sparte Medienwirtschaft nominiert.

Weiterhin alles Gute, blauer Wal! Wir bleiben in Kontakt!

Die Lilien-Arche in Erlangen – Kurzfassung BlattGrün-Artikel 2024-4

Lilien-Arche Erlangen; Foto: Stefan StrasserDie Lilien-Arche in Erlangen eine private Gartenanlage im Stadtteil Kriegenbrunn und beherbergt über 800 Sorten und 20.000 Einzelpflanzen. Im Nachhaltigkeitsmagazin BlattGrün (Ausg. 4-2024) berichtete ich über Stefan Strasser, der sich ganz dem Schutz und Erhalt seltener Lilienarten verschrieben hat (Online-Abdruck | Heft-PDF). So entwickelte sich die Lilien-Arche zu einer überregionalen Attraktion für Pflanzenliebhaber, Medien und Bildungseinrichtungen. Zum Artikel hier eine Zusammenfassung.

Stefan Strasser von der Lilien-Arche Erlangen

Zusammenfassung zur Lilien-Arche

Tiger-Lilie aus der Lilien-Arche Erlangen; Foto: Stefan Strasser

Tiger-Lilie aus der Lilien-Arche Erlangen; Foto: Stefan Strasser

Stefan Strassers Vater entwickelte in den 1960er Jahren eine Leidenschaft für Lilien, insbesondere für die Madonnenlilie, die ihn so faszinierte, dass er an jedem Flughafen, an dem er als Jagdflieger stationiert war, Liliengärten anlegte. Diese Leidenschaft übertrug sich auf seinen Sohn, der den Garten in den 1970er Jahren ausbaute und bis zu 80.000 Lilien pflegte. Heute ist Stefan Strasser als Experte bekannt und präsentiert seine Arbeit auf Gartenschauen und in den Medien.

Schwertlilie 'Alstersegel' in der Lilien-Arche ErlangenDie Lilien-Arche ist nicht nur ein Ort der Zucht, sondern auch ein Bildungsraum. Rund 500 bis 2.000 Besucher kommen jährlich, darunter Schulklassen, Kindergärten und VHS-Kurse. Strasser bietet Workshops an und engagiert sich ehrenamtlich für Schulgartenprojekte.

Terra Preta in der Lilien-Arche ErlangenNeben der Zucht von Lilien widmet sich Strasser der nachhaltigen Gartengestaltung. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist das Konzept der Terra Preta, einer besonders fruchtbaren Pflanzenerde, deren Name aus dem Portugiesischen stammt und „schwarze Erde“ bedeutet. Terra Preta wird aus Pflanzenkohle, die durch Verkohlung von holzigen Gartenabfällen in einem speziellen Grillgerät, dem Kon-Tiki, entsteht, sowie Pflanzenjauche, Kompost und Tiermist hergestellt. Die Mischung reift einige Wochen, bevor sie als Dünger verwendet wird. Diese Erde verbessert die Bodenfruchtbarkeit erheblich und hilft gegen Bodenmüdigkeit. Auch die Lilien in der Arche profitieren von dieser nährstoffreichen Erde, da sie als sogenannte Starkzehrer eine besonders gute Nährstoffversorgung benötigen.

Darüber hinaus hat Strasser das Konzept der „Schwammstadt“ entwickelt, das zur Bewältigung von Starkregen und Trockenperioden beiträgt und europaweit Anwendung findet.

Bienenfreundlicher Balkonkasten 'Beedabei' mit Lilien im Bamberger BienengartenAsiatische Lilie 'Bright-Diamand' im Balkonkasten der Aktion "Beedabei" der Lilien-ArcheZudem setzt er sich für den Schutz von Bienen ein, indem er Jungimker unterstützt und Wildbienen Nistmöglichkeiten bietet. Für Wildbienen bietet Strasser Saatgutmischungen und bepflanzte Balkonkästen an. (Die Aktion „Beedabei“ unterstützten wir ebenfalls mit dem Kauf eines gelben Balkonkastens für unseren Bienengarten.)

Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Verwendung von Pflanzen als Nahrungs-und Heilmittel. So sind die Zwiebeln vieler Lilienarten essbar, und ihre Blütenblätter werden zur Herstellung von Cremes und Salben verwendet.

Die Lilien-Arche ist somit ein einzigartiges Projekt, das Pflanzenliebhaber, Forscher und Gartenfreunde gleichermaßen begeistert und einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leistet. Eine Besichtigung der Lilien-Arche in der Gustav-Adolf-Straße ist nach telefonischer Anmeldung möglich. Weitere Infos unter www.lilienarche.de und unter https://www.facebook.com/people/Lilien-Arche/100063623557611

Quelle: Ilona Munique: Stefan Strass ers Hortus Lilium. „Lilien sind zwar schön, machen aber süchtig“. In: BlattGrün, 2024, Ausgabe Juli/August 2024 (H. 4), S. 10-11. (Vorschau | PDF).

Rezension Jürgen Tautz: „Auch Bienen haben Schweißfüße“

Cover Tautz: Auch Bienen haben Schweißfüße © Ulmer Verl.„Können Hummeln pupsen“ ist mit einer der am häufigsten aufgerufenen Blogbeitrag, was sicherlich am Titel liegt. Ob dies meine Rezension zum Titel „Auch Bienen haben Schweißfüße“ des Ulmer-Verlags übertreffen wird, wird sich noch herausstellen. Anyway, lasst uns ernst werden. Jedenfalls: Tautz durchdringt in seinem jüngsten Werk erneut die Welt der Bienen aus verschiedenen Blickwinkel heraus, bringt Licht ins Dunkel des Bienenstocks und verneigt sich vor der Klugheit, der Kompetenz und der Komplexität des Bienenlebens, indem er uns immer wieder aufs Neue daran teilhaben lässt. Unverkennbar: Tautz liebt die Bienen! Und er hebt sie auf die Bühne auch unseres Alltags. Jedoch …

„Verblüffendes aus der Welt der Honigbienen“

„Wenn man aber dazu neigt, die Bienen zu überhöhen …“, so seine Mahnung im Vorwort, die sicher nicht von ungefähr kommt, braucht es einen soliden methodischen Zugang zu den nur allzu menschlichen Fragen, wie der, ob Bienen Schweißfüße haben. Spoiler: Ja, haben sie, und dies wurde bereits 1906 festgestellt, doch sicher nicht so herrlich populärwissenschaftlich verpackt, wie es die unnachahmliche Formulierungsweise Tautzens vermag.

Weitere Fragen, die uns naturgemäß beschäftigen, sind in die (Unter-)Kapitel verpackt: „Wie können wir wissen, was Bienen ‚denken‘? Können sich Honigbienen betrinken? Fühlen Bienen Schmerzen? Können Honigbienen ihren Tagesablauf planen? Wie finden Honigbienen zum Sex? Wieso benutzen Imker Rauch?“

Wie ist das mit dem Rauch?

Letztere Frage wird uns Imkern beinahe jedes Mal gestellt, wenn wir während des Schulbienenunterrichts oder beim Jungimkerkurs damit hantieren. Bereits in Tautzens großem Bildband „Das Genie der Honigbienen“ machte er uns auf einen weitverbreiteten Irrtum aufmerksam, der besagt, Bienen würden als Vorsorge vor dem zu erwartenden Feuer Honig als Proviant für eine mögliche Flucht aufnehmen, um danach gleich wieder loslegen zu können. Wir konnten das ohnehin nie so recht glauben, denn irgendwann hätte es ja einmal so einen Moment geben müssen, an dem wir die Bienen nach zu viel Rauch hätten schwärmen sehen müssen.

Tautz stellt klar, dass die Königin jedoch vor einer Flucht Diät halten müsse, da sie zu schwer zum Sofort-Davon-Fliegen sei. Und welches Volk lässt schon seine Königin zurück! Es wäre dem Untergang geweiht, denn wer würde für den Nachwuchs sorgen?
Sein Erklärungsmodell des körperlichen Schutzes vor Hitze durch vermehrte Flüssigkeitsaufnahme erscheint um einiges logischer.

Forschung für bessere Antworten auf kluge Fragen

Mit Logik und auf der Grundlage wissenschaftlich fundierter Forschung kommen wir den Antworten viel näher. Tautz mahnt das immer wieder in seinen Büchern an. Er stellt die weiterführenden Fragen, sucht nach geeigneten Forschungsergebnissen, zieht sein von jahrelanger Erfahrung geprägtes Fazit, doch vor allem kleidet er die Antworten für den durchschnittlich gebildeten Menschen in eine verständliche, nachvollziehbare Sprache. Und was offen bleiben muss, also derzeit noch nicht beantwortet werden kann, wird umstandslos zugegeben.

Das unterscheidet ihn von anderen „Schlaumeiern“, die meinen, mit ein bisschen Zurechtbiegen und Hindrehen von aus dem Kontext gerissenen Informationen ließen sich „Erkenntnisse“ schaffen, die jedoch vor allem dem Nutzen eigensinniger Thesen dienen.

Keine Scheu, aber etwas dünn

Keine Scheu aber auch vor komplexeren Zusammenhängen, wie im Kapitel „Mensch und Biene. Ein nachhaltiges Miteinander.“ Hier gefällt mir die eingangs dargestellte Historie, wie der Mensch schon seit Langem versuchte, das verborgene Leben der Bienen optisch sichtbar zu machen. Mangels Glasscheiben hatte Aristoteles offenbar dünn geschliffene Muschelschalen verwendet und dabei – wie später auch Karl von Frisch, der für seine Beobachtungen den Nobelpreis erhielt – die Bienentänze entdeckt.

Indem Tautz die Geschichte bemüht, zeigt er auf, dass der Mensch sich für seine Mitlebewesen sehr wohl näher interessiert und sich nicht nur tumb an ihnen bereichert. Dass durch Selektionsverfahren, also Zuchtbemühungen, die für Bienen negativen Rahmenbedingungen, ob Umweltfaktoren wie moderne Landwirtschaft oder Parasitenplagen wie die Varroamilbe, wieder wettgemacht werden sollen, offenbart die enge Wechselbeziehung, die zwischen Mensch und Biene seit Urzeiten besteht. Soweit, so gut.

Dann jedoch wird es ein wenig dünn in diesem Kapitel. Es endet mit zwei Seiten und dem Appell „Wir alle haben es in der Hand!“ und meint doch im Grunde „nur“ die Umstellung der Landwirtschaft mit weniger Pestizideinsatz sowie dem Ernährungsverhalten des Konsumenten. War’s das schon?! Der Bildtext über hübsche Wiesenblumen, der von einer Symbiose von Mensch und Honigbiene spricht, von der ein ganzes Netzwerk aus Pflanzen und Tieren profitiert, ist sicher nicht falsch. Manche Antworten sind dann aber doch etwas zu einfach. Nun gut, jedes Buch hat sein natürliches Ende.

Serviceteil – für alle was dabei

Dessen ungeachtet erfreut das 143-seitige Sachbuch mit einem Literaturverzeichnis, welches nach den vorherigen Kapiteln aufgebaut ist. (Fast) jedes Unterkapitel enthält bis zu höchstens vier deutsch- wie englischsprachige, überwiegend wissenschaftliche Quellen, mit denen jeder Nerd für sich tiefer einsteigen kann. Nachmaulen: Zum oben beklagten Kapitel wird uns allerdings keine weitere Lektüre empfohlen.
Und auch an der weiterführenden Literatur können sich die Geister scheiden. Doch Ritter und Seeley finden meine uneingeschränkte Zustimmung, und natürlich darf Tautz auch Tautz auflisten. Übrigens – unsere Imker-Bibliothek enthält acht Titel aus seiner Feder!

Der emeritierte Zoologe, Soziobiologe und Verhaltensforscher Prof. Dr. Tautz stellt (sein) Wissen für uns neu zusammen beziehungsweise in einen neuen Zusammenhang und überrascht doch auch mit „erweiterten Blickrichtungen“, so wie dem Brauseflug, der als Teil der Bienensprache nach seinem Geschmack noch lange nicht ausreichend erforscht wurde. Doch auch das Wissen seiner Forscherkollegen findet Eingang in sein kurzweiliges Werk, so von Prof. Lars Chittka, der sich der Sinneswelt der Hummeln und Bienen annahm. Ein bisschen erfährt der geneigte Leser in diesem Kapitel „Haben Bienen ein Bewusstsein und Emotionen?“ außerdem über Methoden und Kriterien in der Forschung. Was nicht schadet, sondern klar macht, wie fragil manche „Weisheiten“ doch sein können und sich oft eher nur als Annahmen entpuppen.

All das macht Tautz dem gemeinen Volk auf seine typisch nahbare Art klar. Doch vor allem macht er die Biene allen gleichermaßen zugänglich. Ob leidlich an Natur Interessierte, ob neugierige Jugend oder abgeklärte Bienenhalter – sie alle dürften das jüngste, gut strukturierte und mit ansprechenden Bildern und übersichtlichen Grafiken illustrierte Sachbuch des Bienenwissenschaftlers aus Würzburg wieder mit Staunen und Faszination durchblättern.


Tautz, Jürgen: Auch Bienen haben Schweißfüße : Verblüffendes aus der Welt der Honigbienen. Stutgart. Verl. Ulmer. 2024. ISBN 978-3-8186-2331-9.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Rezensionsliste des Adventskalenders der Bamberger Schulbiene 2023

Jahreskalender "Bamberg 2024" von Saskia SchwarzenbergerHinter dem ersten Türchen im Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023 befand sich die Rezension zum wunderschönen Jahreskalender „Bamberg 2024“, fotografiert und gestaltet von Saskia Schwarzenberger, den ihr im „Allerliebst“, Hinterer Graben 10 in Bamberg erstehen könnt.

Alle weiteren Rezensionstitel, die uns übrigens dankenswerterweise von den Verlagen oder Autor*innen kostenlos zur Verfügung gestellt (und daher aus rechtlichen Gründen mit [Werbung] gekennzeichnet wurden), sind zumeist Bücher und über unsere Imker-Bibliothek unter bestimmten Voraussetzungen ausleihbar.

Rezensionsliste 2023 von Ilona Munique und Reinhold Burger

Kinderbücher zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur

  • Der große Schwarm : Ein neues Zuhause für die Bienen / Kirsten Trayoner (Text); Carim Nahaboo (Ill.): 1. Aufl. Gerstenberg. 2023. 40 S. ISBN 978-3-8369-6190-5
  • Die Biene – Ein Sachbuch für Kinder / [Carola von Kessel]. [Köln] : Schwager & Steinlein 2020. 160 S.
  • Aufklappen und Entdecken – Die Bienen : mit 50 Klappen / Illustrationen von Jean Claude ; Text: Emily Bone ; Übersetzung aus dem Englischen: Andrea Reinacher. London : Usborne. 2021. 14 S. ISBN  978-1-78941-556-8
  • Honig für dich / Antje Teinzer; Ill. Antje van Hamann; in Koop. mit Sabrina Lamm. Würzburg : Darum Verl. 2022. ISBN 978-3-947692-05-7
  • Ich bin die kleine Biene / Christine Henkel; Sandra Grimm. Ravensburg : Ravensburger Verlag GmbH. 2021. 16 S. (Mein Naturstart). ISBN 9783473439805.
  • Ein König für die Bienen / Laminack, Lester; Jim LaMarche. Glarus : Baeschlin Verlag. 2022. 40 S. ISBN 978-3038930440
  • Bienen, Wespen, Hummeln : spannendes Entdeckerwissen rund um Bienen, Wespen und Hummeln! / Illustrationen: Stefan Lohr ; Text: Angelika Rusche-Göllnit. Nürnberg : Tessloff, 2020]. 21 S. WAS IST WAS / Junior ; Bd. 34. ISBN 978-3-7886-2231-2
  • Meine Gartenfreunde – Die kleine Biene / Carla Häfner (Text), Sandy Lohß (Ill.). Hamburg : Oetinger. 2022. 14 S. (Oetinger natur). ISBN  978-3-7512-0173-5

Sachbücher und -artikel Imkerei

Sachbücher Natur

Sachbücher Honig und Nebenprodukte

Sonstiges, Übergreifendes

  • Von Bienen und Beuten : das Deutsche Bienenmuseum Weimar ; [Jubiläumsschrift zum 100jährigen Bestehen des Deutschen Bienenmuseums Weimar] / [hrsg. vom Stadtmuseum Weimar in Verbindung mit dem Landesverband Thüringer Imker e. V. Red.: Alf Rößner …]. Weimar : Stadtmuseum. 2007. 79 S. ISBN 978-3-910053-41-0
  • Magazin Blattgrün. Theilheim : BlattGrün-Atelier. Liste aller Artikel 2023 von Ilona Munique

*24* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Schroeder Bienenpower Ulmer[Werbung]  Wer mag heute am Weihnachtsabend lange Rezensionen lesen? Sicher habt ihr heute wenig Zeit. Doch gerade deshalb lohnt sich der schnelle Blick in Bienenpower – Honig, Pollen, Propolis, weil da nämlich „80 raffinierte Ideen für Kosmetik, Heilmittel und Genuss“ von Annette Schroeder die Frage nach einem unkomplizierten Weihnachts-Ersatzrezept beantworten, beispielsweise, weil der Karpfen aus der Badewanne gesprungen, die Ente zu klein geraten oder das Tofu fürs Gulasch sauer geworden ist. Für ganz Eilige: Gleich schon mal FROHES FEST euch allen von uns!

Vorschläge zu Honigmenüs

Als erstes schnell mal blättern. Und schon lachen einen zahlreiche hübsche, doch auch nicht zu viele Fotos zu Gerichten an, klein- wie großformatig, Letzteres beispielsweise auf der allerletzten Seite, ein goldgelbes Kuchenstück. Nur schade, dass da nicht gleich auch noch die Seitenzahl zum Rezept dabei steht. Was allerdings verschmerzbar ist, denn schon fällt der Blick auf die aufklappbare Innenseite mit einer Aufteilung bzw. Empfehlung von Honigmenüs, und die geht so:

  • Romantisches Dinner – 5 Gänge mit vorangestellter Seitenzahl, wobei ich sofort die Seite 100 entdecke: „Käsekuchen mit Honig-Ingwer-Birne“ – ah, das könnte also der Nachtisch werden, und ich sehe schon: Garnelen und Kabeljau ist auch mein Ding! Die Tagliatelle mit Honig-Basilikum-Soße werde ich sicherlich glutenfrei verwandeln können.
  • Gut vorzubereiten – eine Menüfolge, die sich schön am Abend vorher erledigen lässt. Also zum Beispiel sogar heute für den 1. Weihnachtsfeiertag, rechtzeitiger Einkauf von Exoten wie Auberginen, Curryblätter und Mangos vorausgesetzt. Auch die Lammkoteletts sind nicht immer und überall ohne Vorbestellung zu bekommen, und für die süß-saure Fischsuppe empfiehlt sich das wohl ebenso.
  • Edles aus der Honigküche – da schwappt mir sogleich die Lavendel-Honig-Limonade entgegen, und lecker auch die Entenbrust mit Honigmelone. Na gut, die Honigmelone lässt sich im Winter ersetzen, und natürlich haben wir nicht immer nur Weihnachten. Sommerküche für Geburtstage oder …
  • Für den Kindergeburtstag – Chicken Wings mit süß-saurer Marinade (wobei es sich hier „nur“ um das Marinadenrezept handelt) oder der karamelisierte Kaiserschmarrn mit Apfekompott, natürlich alles honiggesüßt.
  • Ansonsten noch: Das kalt-warme Bufett – Schnell und mit Fleischund das Pendant dazu: Schnell und vegetarisch.

Grundsätzliche Aufteilung der Inhalte

Die Menüabfolgen also konnten wir uns bereits schön übersichtlich zu Gemüte führen. Grundsätzlich ist das Buch aber nicht danach aufgebaut, sondern behandelt in getrennten Kapiteln die Schöhnheit und Pflege, Haus- und Heilmittel und Kulinarisches, Letzteres grob unterteilt nach Herzhaften Speisen, Süßen Verführungen und Raffinierten Getränken. Vorangestellt ist hier die Geschmackliche Vielfalt, die auf einer Seite auf die etwas andere Wirkungs- und Einsatzweise von Honig gegenüber Zucker eingeht.

Diese drei Hauptteile sind eingebettet in die Kapitel „Alles aus dem Bienenstock“ und einem „Serviceteil“.

Alles aus dem Bienenkorb hätte auch lapidar mit „Bienennebenprodukte“ bezeichnet werden können, klänge dann aber natürlich nicht so romantisch. Tatsächlich handelt es sich um die üblichen Verdächtigen wie Honig, Gelé Royale, Pollen, Bienenwachs, Propolis und Bienengift.

Die jeweilige Ausführlichkeit variiert stark, von mehreren Seiten wie beim Honig bis zu zwei beim Gelée Royale und nur jeweils einer Seite für die restlichen Bienenstockprodukte, was dann doch ein wenig verknappend ist. So fehlte mir ein Hinweis beim Pollen auf die möglicherweise hohen Konzentrationen von Pestizidrückständen, so dass der Rat zu einem bedachtsamen Kauf von Pollen aus nicht oder weniger belasteten Regionen – und wo gibt es die denn noch? – durchaus angebracht wäre. Oder zumindest einen Warnhinweis, es beim Verzehr nicht zu übertreiben. Insgesamt aber sind die Informationen zu allen Produkten fein recherchiert und „laienverdaulich“ gut beschrieben.

Der Serviceteil besticht vor allem durch mehrere Seiten alphabetisch geordneter „Kosmetischen Zutaten von A bis Z“, aufgeteilt in Fette und Öle, Mazerate und Pflanzenölauszüge, Tenside und Zusätze. Sehr hilfreich vor allem für Anfänger*innen in diesem Bereich, die sich einem Heer an Begriffen gegenüber sehen, die stark an den (von mir als sehr frustriert erlebten) Chemieunterricht erinnern. Natürlich darf auch ein Bienenglossar und ein Register („Schnell nachgeschlagen“ nennt sich das heute) nicht fehlen.

Dass es sich bei der Buchauswahl im Serviceteil Quellen und Adressen“ ausnahmslos im Werke aus dem Ulmer Verlag handelt, ist verschmerzbar, da schließlich grundsätzlich empfehlenswerte Titel darunter sind. Ein paar (erwartbare) Internetseiten sind genannt, doch ansonsten ist der Serviceteil eher weniger ergiebig. Es wird lapidar auf eine eigene Suchrecherche im Internet verwiesen. Gut ausgestattet mit Hintergrundwissen durch Schroeders Werk selbst lässt sich die Suche aber sicher gut eingrenzen.

Fazit

Mit vielen Fotos und Weißraum versehen sollte das Buch niemanden sonderlich anstrengen in der Handhabung. Es muss also nicht systematisch erobert werden, sondern lädt vielmehr zum Blättern und lustvoll „reingreifen“ ein und sollte auch als Geschenk gut ankommen. Kleinere Irritationen wie das Honig-Hustensaft-Rezept („eine Zitrone 3-4 Minuten in kochendes (!) Wasser legen“, hm, wo bleiben da die Vitamine?) fallen sicher nicht ins Gewicht, zumal der Zugangstitel über die sehr nützliche Klappenübersicht „Bei kleinen Wehwehchen“ bereits aussagt, dass es hier nicht um durchschlagende Therapieerfolge etwa für chronische Krankheiten geht.

Meinem kritischen Blick gerade auch im Eingangskapitel zu Bienenspezifika hält das Buch aber ebenfalls stand. Anerkennend nicken und grinsen musste ich bei der Aussage über das größte Problem der Imker*innen, nämlich dem hohen Platzbedarf. Da kennt sich wer aus eigener Erfahrung aus, sprich: ich lese hier nicht nur angelesenes Halbwissen heraus. Fein, so soll’s sein – ein ansprechendes bis verführerisches Rezeptbuch rund um die „Bienenpower Honiig, Pollen, Propolis“ mit genügend, aber nicht nervigem Sendungsbewusstsein für die Fakten und Tatsachen von Bienen und imker*innen, denen wir die Schätze zu verdanken haben.


Schroeder, Annette: Bienenpower – Honig, Pollen, Propolis : 80 raffinierte Ideen für Kosmetik, Heilmittel und Genuss. 2., aktualisierte Aufl. Stuttgart : Ulmer. 2022. 140 S. ISBN 978-3-8186-1425-6.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

*23* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Lohß, Häfner : Meine Gartenfreunde – Die kleine Biene. OetingerMeine Gartenfreunde – Die kleine Biene ist ein Öko-Pappbilderbuch für die Kleinsten, in einfachem Grundformen gezeichnet von Sandy Lohß. Zum Draufherumkauen also unbedenklich geeignet, doch vorher bitte erst gemeinsam ansehen. Am besten bei Tageslicht, denn durch den dunklen Kraftkarton erscheinen die Farben ziemlich „sepia“ und wenig kontrastreich. In einfacher Reimform, an der selbst Babys ihre Freude haben sollten, erzählt Carla Häfner aus der Bienenwelt im Jahres- bzw. Lebenslauf.

Die Geschichte

Wo wird die kleine Biene geboren und wo fliegt sie hin? Ihr begegnen zwischen Frühling und Winter nicht nur liebliche Blumen und Apfelbäume aus dem Garten, Himbeersträucher im Wald und süßes Fallobst im Herbst, sondern – oh, Schreck! – auch eine Spinne, die in ihrem Netz auf die kleine Ausflüglerin lauert.

Doch das Bienenhaus ist ein prima Versteck. Und so wie der kleine Bär unter dem Laubhaufen kann sich auch unsere kleine Biene im Winter vom Pollen und Nektar sammeln ausruhen. Nur, um gleich wieder von vorne die Abenteuer ihres Lebens zu bestehen. Vorausgesetzt, die kleinen Mausezähnchen haben von den schadstofffreien Pappseiten etwas zum Erzählen übrig gelassen. Denn dass das Buch auch für unter 18 Monate alte Kleinkinder ist, wie der Oetinger-Verlag empfiehlt, davon ist auszugehen.

Fazit

Wer naturbewusst ist, konsequent ökologisch und klimaneutral leben und (vor)lesen mag, dabei auf in Deutschland hergestellte und aus 100% Recyclingpapier bestehende Bücher setzt, macht mit diesem handlichen Bilderbuch vermutlich alles richtig. Wenngleich es nicht nur beim Reinbeißen eine Frage des Geschmacks ist, sondern auch die stumpfen Farben die Frage aufwerfen, ob das Kleinkind Gefallen an dem Büchlein aus der Oetiner-Natur-Reihe findet, ist die rhytmische Reise mit der sympathisch gezeichneten kleinen Biene allemal einen Versuch wert.


Meine Gartenfreunde – Die kleine Biene / Carla Häfner (Text), Sandy Lohß (Ill.). Hamburg : Oetinger. 2022. 14 S. (Oetinger natur). ISBN  978-3-7512-0173-5

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*22* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Scharz, Dadant-Kompendium[Werbung]  Reiner Schwarz, der Autor des Buches „Das Dadant-Kompendium : mit Tipps zu Mini-Plus und Königinnenzucht”, ist Informatiker und nebenberuflich Facharbeiter Bienenwirtschaft (Absolvent 2011/12 der Imkerschule Linz) mit Bienen im Chiemgau. Das Credo des geschätzten Vortragenden und Autors zahlreicher Fachartikel in deutschsprachigen Imkerzeitschriften lautet: „Arbeiten mit den Bienen und nicht das Beherrschen des Bienenvolkes“. Im Fokus der Koproduktion von Reiner Schwarz und der imker.ag – Schule der Erwerbsimker steht die Verwendung der 10er Dadantbeute. Entstanden ist das Kompendium aus der beliebten Broschüre „Imkern mit Dadant und Mini-Plus”, 2010 erstmals erschienen.

Der Inhalt

Das Kompendium beginnt mit einer persönlich gehaltenen Einführung, wie Reiner Schwarz zur Imkerei kam. Daran schließt sich ein kurzer Abriss zur Geschichte des Dadant-Systems an. Bevor in eigenen Kapiteln auf Einzelheiten von Beute und Werkzeugen eingegangen wird, schickt der Autor die grundsätzlichen Aspekte der Völkerführung voraus, aus denen sich seine Betriebsweise ableitet.

Führung durch das Bienenjahr

Im Hauptteil führt Schwarz uns mit der Dadant-Beute durch das Bienenjahr nach folgender Devise: „Ein intensives Verständnis des Bienenvolkes und der Vorgänge darin hilft sehr, sich von einem starren Gedanken- und Termingerüst zu befreien und mit dem Tier zu arbeiten.”

Mini-Plus und Königinnenzucht

Nach Empfehlungen unter anderem zum Thema Varroa, zur Führung eines Bestandsbuches und zur Räuberei schließen sich die im Untertitel des Buches „Mit Tipps zu Mini-Plus und Königinnenzucht” angekündigten Inhalte an. Breiter Raum wird der Aufzucht von vitalen Königinnen eingeräumt. Ein kurzer Abriss zu Bienenwachs und der Frage, ob man mit der Dadantbeute wesensgemäß imkern könne, schließt den inhaltlichen Teil ab. Den Schluss des Buches bilden ein.Stichwortverzeichnis, Checklisten und eine Danksagung.

Statements von Erwerbsimkern

Aufgelockert werden die Ausführungen durch eingestreute Fachkommentare von den Erwerbsimkern Marian Aschenbrenner und Stefan Mandl, beide aus Wien, und von Daniel Pfeifenberger aus Salzburg.

Das Fazit

Mit Hardcover-Bindung und mit modernem frischen Layout ist das Buch wertig aufgemacht. Besonders gefielen mir die drei gelben und orangen Lesezeichenbänder. Ideal, um zwischen den Kapiteln hin und her zu springen.

Zwar liegt der Schwerpunkt auf dem Beutensystem „10er Dadant”. Dennoch enthält das Buch einiges, das auch für Imker mit anderen Beutensystemen sehr zu empfehlen ist: „Erfahrungen aus der Praxis für die Praxis”. Und man sollte wissen: Es ist ein Handbuch und kein Lehrbuch für Imkereianfänger*innen. Eine gewisse Erfahrung mit Bienen sollte also vorhanden sein.

Auf dem Vorsatzblatt verweist ein Link auf die Website der imker.ag, auf welchem ergänzendes Material zu finden sein soll. Prinzipiell ein gute Idee, Print und digitale Medien zu verknüpfen. Nur wird man hier enttäuscht. Denn nach der Betätigung des Links ploppt die Mitteilung auf, dass man erst Zugriff nach einer Registrierung erhält und außerdem ein imker.ag-Konto mit einem kostenlosen Basic-Abo angelegt werden muss. Doch das Prozedere kann man sich ersparen, denn neben den Checklisten aus dem Buch sind keine zusätzlichen Informationen erhältlich. Schade.

Das Buch überzeugt durch seinen praxisorientieren Inhalt und die schnörkellose Darstellung. Ich schließe mich dem Covertext „Sie erhalten ein Handbuch, das Sie immer gerne zur Hand nehmen werden” ohne Abstriche an. Ein Standardwerk für jede Imkerbibliothek.


Schwarz, Reiner: Das Dadant-Kompendium : mit Tipps zu Mini-Plus und Königinnenzucht. 2., überarb. u.  erw. Aufl. Salzburg : imker.ag – Bienenlieb gem. V. 2022. ISBN 978-3-9505334-0-8

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

*21* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Broschüren der StaudenGildeEin halbes Dutzend renommierter, bundesdeutscher Staudengärtner schlossen sich zur StaudenGilde zusammen. Sie profitieren dadurch von einem gemeinsamen Vermarktungssystem und liefern Staudensortimente an Baumschulen, den Garten- und Landschaftsbau, Gartencenter und öffentliche Auftraggeber. Ihr Bemühen ist es, „qualitativ hochwertige Pflanzen in einer großen Sortimentstiefe“ heranzuziehen.

Einer dieser Partner ist die Bamberger Staudengärtner Strobler. Von ihm bezogen wir 2015 die Pflanzen für das Staudenbeet1 des Bamberger Bienengartens, was wir nie bereuten. Soweit die Vorgeschichte.

Für unsere jährliche Lavendel- und Honigmesse bezogen wir bislang verschiedene Sorten von Lavandula. Heuer erfreute uns die Gärtnerei mit einem kostenlosen, hochwertig gestaltenen Informationsmaterial in quadratischer Form in hoher Auflage, die unsere Messegäste und darüber hinaus sehr gerne mitnahmen.

Zum Dank rezensiere ich vier von fünf Broschüren der StaudenGilde:

  1. Wir fliegen drauf! Stauden für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co.
  2. Baumpartner. Blütenmeer im Schatten der Großen
  3. Heimische Wildstauden für den naturnahen Garten
  4. Stauden in Pflanzgefäßen. Blütenpracht auf kleinstem Raum – 6-seitiges Leporello
  5. Das Staudenblatt – 72 S. im Jahr 2023

Zu 1. Wir fliegen drauf!

130 (!) quadratische Bildtafeln im Format 2,8 cm auf 15 (+1) Seiten lassen kaum Wünsche offen. Ob diese nun tatächlich allesamt vom StaudenGilden-Partner angeboten werden, muss offen bleiben. Unsere Beetpflanzen fand ich jedenfalls allesamt darin wieder.

Gegliedert sind die mit trivial- wie botanischem Namen untertitelten Fotos in:

  • Klassiker
  • fschwere Böden
  • fheiße, sonnige und trockene Böden
  • Steingarten
  • Kräutergarten
  • Schattenstauden

Auf den ersten beiden Seiten geht es um die ökologische Vielfalt für die Insekten und Menschen. Die hintere Umschlagseite offeriert Tipps zur Anlage eines Staudenbeetes für Bienen, Hummeln & Co. sowie zur Pflege.

Fazit: Auf wenig Raum prägnante Informationen – Respekt!

zu 2. Baumpartner

Hier hätte ich mir gewünscht, dass diese 11(+1)-seitige Broschüre den offensichtlich nicht ganz so erfolgreichen Baumscheibenpaten in Bamberg zur Hand gewesen wäre. Nun gut, es mag auch an der Rücksichtslosigkeit so mancher Zeitgenossen gelegen haben, dass trotz aller Bemühungen die eine oder andere Baumscheibe nicht gedeihen konnte.

Die im gleichen Stil aufgemachten Seiten wie unter 1. beschrieben führen 34 Stauden auf, geordnet nach …

  • schattige bis leicht beschattete Standorte im eingewachsenen Gehölzbereich
    • Robuste, trockenheitsverträgliche Stauden mit bodendeckenden Eigenschaften
    • Mittelhohe Blütenstauden für Akzente an schwierigen Standorten
  • absonnige bis sonnige Standorte
    • Bodendeckende und mittelhohe Stauden
    • Große Solitär- und Leitstauden
  • Kleinode im Schatten der Großen
  • Farne
  • Gräser

Die letzte Umschlagseite beantwortet kurz und knapp die Frage „Wie gehe ich vor?“ bei der „Begrünung und Aufwertung von lichten, kahlen Flächen unter Gehölzen“ und wie die Pflanzen gepflegt werden.

Fazit: Auch hier ein großes Lob für die Prägnanz, die den eiligen, doch interessierten Laiengärtner die Pflanzenauswahl leichter machen.

zu 3. Heimische Wildstauden u. 4. … für Pflanzgefäße

Je 16 bzw. 18 Porträtfotos und ansonsten umstandslose Auflistung in sinnvoll-praktischer Einteilung nach Farben (3.) bzw. Standortanforderungen (4.), garniert mit Kurzinformationen zur Pflege – und schon kann’s losgehen mit dem Einkaufskorb in Richtung … nein, nicht unbedingt Baumarkt, die bestenfalls nur einen Bruchteil an Auswahl haben dürften. Dann doch eher zu Ihrem Staudengärtner vor Ort.

Fazit: Vergessen Sie nicht, die Broschüren als Einkaufshilfe mitzunehmen!

zu 5. Das Staudenblatt [2023, Erscheint jährlich]

Wem die kleinen Broschüren trotz beachtlicher Sammlung nicht ausreichen sollte – alle Vorschläge sind im großen Bruder, dem Staudenblatt, referenziert.

Fazit: Selbst, wenn dieser nicht das aktuelle Kalenderjahr tragen sollte – heben Sie ihn gut auf, denn so oder so ist das A4-große Heft ein Kompendium, das so schnell nicht veralten dürfte.


Alle Informationsbroschüren in unserer Imker-Bibliothek – und zum Mitnehmen an und aus der Bienen-InfoWabe, solange Vorrat reicht!

*20* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Bienen, Wespen, Hummeln TessloffSpannendes Entdeckerwissen rund um Bienen, Wespen, Hummeln verspricht wieder einmal mehr der 34. Junior-Band der beliebten Was-ist-Was-Reihe aus dem Hause Tessloff in Nürnberg. Gedacht ist das mit Entdecker-Klappen versehene Pappbilderbuch für 4-7-jährige. Und – unglaublich! – auch ich konnte doch glatt noch etwas dazu lernen!

Die Kästchen

Denn hinter dem mit dem Schlagwort „Unglaublich“ betitelten farbigen Kästchen wurde die Leuchterblume beschrieben, die mit ihrem den Bienen ähnlichen Alarmgeruch ahnungslose Fliegen in die Falle lockt, um sie so recht mit Pollen einzupudern, der sodann für ein Weiterleben der Art sorgt.

Weitere Kästchen, die einmal pro Doppelseite auftauchen, sind betitelt mit „Nachgefragt“, „Mach mit!“ und „Schon gewusst?“. Sehr nett die fingierten und kurzen Interviews unter Ersterem, die an eine Biene namens Bianca und an eine Imkerin Ines gerichtet sind. Alles sehr kindgerecht, dabei sachlich und vom Informationsgehalt völlig ausreichend.

Die Erklärklappen

Zwei bis vier verschieden geformte Klappen pro 10 Doppelseiten gibt es zu öffnen, am besten anfangs mit etwas Hilfe von der Hand der Erwachsenen, um ein Einreißen zu verhindern. Eine kleine Aussparung macht es leichter. Hinter der Klappe entdeckt man entweder eine weitere Ebene direkt zum Bild im Vordergrund, beispielsweise eine Schmarotzerhummel auf einer Blüte vorne, und sodann unter der Klappe, wie sie der Brutzelle entschlüpft, oder aber einen weiteren Erklärtext, und manchmal eine andere Situation, passend zum Thema, beispielsweise der Aufbau einer Blüte hinter einem Apfelbaum.

Dabei scheut der Illustrator Stefan Lohr nicht vor einer deutlichen Darstellung der Begattungssituation zurück, den die Texterin Angelika Rusche-Göllnit mit klarer Sprache erläutert. Auch der „Honigklau“ wird thematisiert. Grundlage ist die übliche, konventionelle Imkerei. Und … naja, das mit dem Schutzanzug und den Handschuhen illustriert sich einfach nett, auch, wenn diese Uniformierung in der Realität von den meisten Bienenpfleger*innen nicht getragen werden.

Die Themenbreite

Der Einstieg „Was haben Hummeln, Bienen und Wespen gemeinsam?“ ist passend zum Buchtitel, ebenso der Ausstieg „Warum sind […] sie bedroht?“ Sodann hat die Honigbiene das Sagen und auch mit 3 Doppelseiten (DS) etwas mehr Raum bekommen als die anderen Bienenarten wie Wildbienen (1 DS), Hummeln (2 DS) und Wespen (1 DS).

In kleinen Häppchen und logisch aufeinander aufgebaut sowie begleitend illustriert – oder eher andersherum, also Text folgt Bild – sorgen zahlreiche Textbausteine für eine erstaunliche Informationsfülle.

Zeichnungen und Text

Bunt und unspektakulär in der Malweise, dabei nicht zu vereinfacht oder gar verniedlicht, sondern realitätstypisch und detailreich gezeichnet, sodass sicherlich alle – außer die  Kunstliebhaber*innen und Sammler*innen von Bilderbüchern, also bibliophile Erwachsene – ihre Freude daran haben sollten. Keine Wohlfühlsätze oder bemühtes Storytelling lenken vom Sachwissen ab. Langweilig ist das ganz sicher nicht! Doch zugegeben, die Aussage kommt subjektiv aus meiner Erwachsenenperspektive zustande, die jedoch in Sachen Nutzer- und Rezensionsfokus durchaus geschult ist.

Da die Insekten das Sagen haben, treten Personen zurück. Ein Bub und  ein Mädchen, eine Imkerin, eine Bestäuberin und ein Schädlingsbekämpfer tauchen kurz mal auf, und da ist auch schon die klitzekleine Kritik, Letzterem geschuldet. Die Information, dass „ein Imker oder ein Schädlingsbekämpfer“ Wespen umsiedeln kann, ist zumindest im ersten Teil schlicht falsch – und dabei geht es ausnahmsweise nicht ums Gendering.

Ein*e Imker*in (oder irgend eine Person) müsste eine Zusatzqualifikation dazu nachweisen, also speziell geschult worden sein, und offiziell für diesen Vorgang eingesetzt werden. Da das Bilderbuch auch Erwachsene lesen: Habt ihr ein Insektenproblem, so wendet euch bitte an die Untere Naturschutzbehörde der Stadt oder des Landkreises, in dem ihr euren Wohnsitz habt. Diese führen eine Liste, wer dann zu euch kommen darf, um nachzusehen, ob und wie sie*er euch naturschutzgesetzkonform helfen darf.

Fazit

Auch Erstklässler*innen sollten – vor allem vom Informationsgehalt her – noch ihre Freude an „Bienen, Hummeln und Wespen“ haben. Wobei die Art dieses Klappbilderbuches doch eher die Vorschulkinder anspricht, die Kleinviecher und leicht wimmelbuchartiges meist sehr lieben und die das Marienkäferchen, das auf jeder Seite einmal auftaucht, sicherlich eher entdecken als ihre älteren Geschwister oder Erwachsenen. Mit dem Erwerb des bewährten „Was-ist-Was-Junior“-Kinderbildersachbuch macht ihr jedenfalls nichts verkehrt!


Bienen, Wespen, Hummeln : spannendes Entdeckerwissen rund um Bienen, Wespen und Hummeln! / Illustrationen: Stefan Lohr ; Text: Angelika Rusche-Göllnit. Nürnberg : Tessloff, 2020]. 21 S. WAS IST WAS / Junior ; Bd. 34. ISBN 978-3-7886-2231-2.

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

*19* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover-Mittl-Nachhaltig-Imkern[Werbung] Die Autorin Sigrun Mittl ist Diplom-Biologin und beruflich im Arten- und Naturschutz tätig. Seit 2011 beschäftigt sie sich mit der Honigbiene. Am Herzen liegt ihr eine tiergerechte Bienenhaltung mit gesunden Bienen. Dies kommt auch im Titel ihres Buches „Nachhaltig Imkern mit gesunden Honigbienen“ zum Ausdruck, das 2022 in zweiter korrigierter Auflage im Haupt-Verlag erschienen ist.

Der Inhalt

Historische Betrachtung der gemeinsamen Evolution von Mensch und Honigbiene

Beinahe die Hälfte des Buches (Teil I bis Teil III) widmet Mittl einer historischen Betrachtung der gemeinsamen Evolution von Menschheit und Honigbiene. Beginnend mit dem erdgeschichtlichen Zeitintervall des Oligozäns vor rund 30 Millionen Jahren über die wahrscheinlich erste Begegnung der Gattung Mensch mit der Westlichen Honigbiene vor zwei Millionen Jahren bis hin zur Intensivierung der Bienenhaltung ab Mitte des 19. Jahrhunderts, den Beginn der „künstlichen Bienenzucht“. Mit dieser Darstellung schafft das Buch eine umfangreiche Grundlage für das „Lernen aus der Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft“, wie der Untertitel des Buches lautet.

Die sieben Strategien zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten

In der zweiten Hälfte des Buches stellt die Autorin sieben Strategien zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten vor, welche von Imker*innen im Laufe der Zeit angewandt wurden. Exemplarisch diskutiert werden diese Strategien (Teil IV und V) anhand der Krankheiten der Amerikanischen Faulbrut, der Tracheenmilbenkrankheit, der Nosemose und der Varroose. Im letzten Teil VI leitet die Autorin aus der vorangehenden Analyse Kriterien für eine nachhaltige Bienenhaltung ab, sozusagen das „Lernen für die Zukunft“.

Methodik

Mittl bezieht sich bei ihren Herleitungen auf die Bienenliteratur, deren bibliographische Daten am Ende des Buches auf 13 Seiten aufgeführt werden. Sie arbeitet ausgiebig mit Zitaten, um ihre Argumentation zu stützen. Dies erweckt einen wissenschaftlichen Anschein, gleichwohl einige Erkenntnisse aus der Vergangenheit zu den heutigen Rahmenbedingungen nur noch bedingt ihre Relevanz haben. Dennoch wird im gesamten Buch deutlich, welche Richtung Mittl favorisiert.

Das Buch ist im Hinblick auf die Gesundheit von Honigbienen primär eine Kritik an der Imkerei mit Empfehlungen zu Verbesserungen. Auffällig wird dies auch in der Wortwahl. Auf der einen Seite wird der Imkerei vorgehalten, durch Stress der Bienenvölker für deren Krankheiten verantwortlich zu sein. Auf der anderen Seite wird der Stress, welche Bienenvölker bei der natürlichen Selektion ausgesetzt sind, als „Weisheit der Natur“ verklärt.

Einseitig fokussiert stellt Mittl die Ursachen für Bienenkrankheiten auf die Methoden der Imkerei dar. Völlig außer Acht gelassen werden andere Auslöser, welche aus der Veränderungen der modern Umwelt resultieren, wie beispielsweise die Verarmung der Landschaft durch Flächenverbrauch und Intensivierung der Landwirtschaft. Zur Methodik ist noch hinzuzufügen, dass Mittl bei ihr wichtig erscheinenden Sachverhalten mit dem suggestiven Stilmittel der Wiederholung arbeitet.

Fazit

Das Buch ist durchaus ansprechend und wertig aufgemacht. Es zeichnet sich durch einen flüssigen, gut zu lesenden Sprachstil aus. Hervorheben möchte ich das umfangreiche Literaturverzeichnis nebst Register. Als Imker*in wird man durch die Stichworte „nachhaltig“ und „gesunde Honigbienen“ neugierig auf das Buch, das allerdings mit einer Enttäuschung endet. Mittel schreibt selbst in der Einleitung zum letzten Buchteil VI: „Was, das soll es gewesen sein, das soll etwas fundamental Neues sein?“.  Dieser Selbstkritik schließe ich mich an.

Bemängeln will ich die eindeutig tendenziöse Darstellung, die sich in einen wissenschaftlichen Anschein kleidet. Als Ergänzung zu den Büchern von Thomas D. Seely von mir dennoch eine Empfehlung, da es in der Imkerschaft möglich sein sollte, sich auch mit Gegenmeinungen auseinanderzusetzen. Wir würgen beispielsweise nicht wie kürzlich in einem Online-Kongress geschehen den Meinungsaustausch ab („Sie sind offensichtlich eine konventionelle Imkerin“), sondern stellen uns der Diskussion.


Mittl, Sigrun: Nachhaltig Imkern mit gesunden Honigbienen : aus Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft lernen. 2., korrigierte Auflage. Bern : Haupt Verlag. 2022. ISBN 978-3-258-08296-7

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.