„Ich liebe diese Schulbiene“ – Wunderburgschule (I)

"Ich liebe diese Schulbiene" – Bienenzeichnung von Annika, WunderburgschuleViele liebe Meschen helfen mit, die Schulbienen-Besuch zu ermöglichen. Wovon am 10.02.2015 zwei Grundschulklassen der Wunderburgschule profitierten. Nutznießer ist die Bienenwelt. Ganz sicher sind es jetzt 50 Kinder mehr, die einer Biene nichts zu leide tun, sondern stattdessen ein Auge auf sie haben werden. Denn – so haben wir es sogar schriftlich! – „ich liebe diese Schulbiene“. Das stand auf dem Dankesbrieflein zu lesen, welches die beiden „Schulbienen“, Reinhold Burger und Ilona Munique, mit nach Hause nehmen durften und uns sehr berührt hat!

Schulimker Reinhold in der WunderburgschuleWir wollen im ersten Teil des Weblogs davon berichten, durch WEN dieser Bamberger Schulbienen-Unterricht überhaupt zustande kommen konnte, bevor wir über das WIE berichten. Denn es ist NICHT unser Hauptberuf, sondern ein gerne erfülltes Ehrenamt, dass nur deshalb möglich ist, weil viele ineinander greifende menschliche „Rädchen“ für ein rundes, wunderbares Ganzes sorgen. Für das wir uns herzlich mit den heutigen Beitrag – sozusagen zum Valentinstag – bedanken!

Die Lehrerinnen der Wunderburgschule

Klasse 1a beim Schulbienenunterricht in der Wunderburgschule

Klasse 1a der Wunderburgschule mit der Bamberger Schulbiene und Bienenpatin Claudia Meyer am 10.02.2015

Eingeladen hatten uns die beiden Klassenleiterinnen, Inge Grimm für die 1b und Birgit Diller für die 1a. Sie kannten uns bereits vom letzten Jahr, als wir die Stadtwerke-Spende einlösten. Frau Grimm schrieb daher vergangenen Oktober: „Nachdem Sie mich und meine Klasse im letzten Schuljahr mit Ihrem Besuch sehr begeistert haben, möchte ich anfragen, ob Sie auch in unsere 1. Klassen kommen würden. […] Wie teuer wäre es pro Schüler bzw. Klasse, damit ich es am nächsten Elternabend besprechen kann.“ Es wurde gar nicht teuer, stattdessen wieder einmal kostenlos. Denn alles, was da Kosten verursachen könnte, war bereits wundersamerweise bezahlt worden. Von wem?

Die Bienenpatinnen Gabriele, Sabine und Claudia

Bienenpatin Gabriele LoskarnEs traf sich prima, dass Gabriele Loskarn ihre Bienenpatenschaft, die sie im Juli 2014 einging, mit der Bitte verband, von ihrer Unterstützung möge ein Schulbienenunterricht gehalten werden. Und der Zufall wollte es für die selbständige Bürokauffrau, dass es in der Wunderburgschule sein sollte. Gingen doch auch ihre Mädchen früher einmal dort in die Grundschule.

Bienenpatin Sabine SaamEbenfalls von einer Bienenpatin finanziert war der heute erstmalig eingesetzte Bienentrolley. Er beherrbergte die von Spendengeldern gekauften Bilder- und Sachbücher*, die die Klassen einige Wochen lang behalten dürfen. Sabine Saam spendete den rollenden Medienrucksack zusätzlich zu ihrer Patenschaft, die mit der Anschaffung einer Lernbeute verbunden war. Doch für die ersten Klassen fangen wir ganz  klein an, nämlich mit dem Kennenlernen der Biene an sich und worin sie den leckeren Honig einlegt.

Bienenpatin Claudia MeyerBeim Transport all der wunderbaren Anschauungsmaterialien half uns Bienenpatin Claudia Meyer. Sie folgte unserem Aufruf unter den 22 Bienenpatinnen und -paten, dass, wer Lust hat, uns zu unserem ersten Bienenunterricht des neuen Jahres begleiten könne. Als selbständige Heilpraktikerin hält sich Claudia immer den Dienstag frei, und so fuhr sie uns in die Wunderburgschule und half auch bei der Durchführung der beiden Schulstunden.

Was die Erstklässler dabei erlebten und was nach dem Unterricht in der Wunderburg noch geschah, erfahrt ihr im zweiten Teil. Bis dahin … summ, summ, summ!

* Frühere Artikel zum Thema “Medienrucksack”:

Baunacher Igel und Bienen vertragen sich!

Bienenfigur als Geschenk an die SchulbieneDass sich Bienen und Igel sehr gut vertragen, das wissen wir bereits seit Bezug des Sternwarten-Standorts. Nun hat es auch die Kita St. Oswald in Baunach bewiesen.

Gruppenbild der Igel- und Bienengruppe Kita St. Oswald BaunachDort erwartete uns am 22.07.204 die „Bienengruppe“ und die „Igelgruppe“ zu einer Schulbienenstunde. Initiiert und finanziell ermöglicht hat es unsere Bienenpatin Sabine Saam, die selbst einmal als kleines Mädchen in der Igelgruppe bei Irene Landgraf zuhause war.

Bienenpatin Sabine Saam mit Maskottchen SaBieneAuch, wenn wir als Schulimker aus Kapazitätsgründen tatsächlich nur Schulen, speziell in Bamberg, besuchen wollen, so machten wir für unsere Bienenpatin, die in Baunach lebt und in Bamberg arbeitet, gerne eine Ausnahme. Sabine Saam wiederum stellte ihr Sitzungsgeld, welches ihr als ehrenamtliche Baunacher CSU-Stadträtin zustand, zur Verfügung, mit dem alle Kosten gedeckt und sogar noch eine Spende für die Arbeit der Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ drin war. Ganz zu schweigen von ihrem Hol- und Bringservice von Bamberg nach Baunach und zurück. Vielen Dank!

Und jetzt das Kinderlied! Summ, summ, summ …Das methodisch-didaktische Programm, welches wir für die 25 Vorschulkinder im Alter von 5-6 Jahren für eine Stunde zusammengestellt hatten, lautete:Reinhold zeigt Kindern eine Mittelwandwabe aus der Lehrbienenbeute

  1. Singen mit Bewegung: „Summ, summ, summ … Bienchen summ herum“
  2. Wie sieht eine Biene aus? Die drei Bienenwesen (Arbeiterin, Drohen, Königin) erklärt anhand einer Zeichnung und eines Buches
  3. Was essen Bienen? Erläutert an einem Blumenstrauß und mit Hilfe unserer Plüsch-Schulbiene
  4. Wo wohnen Bienen? Gezeigt an der Lehrbienenbeute (die Sabine Saam mit ihrem Beitrag als Bienenpatin 2013 finanziert hatte)
  5. Wie entsteht Honig? Fühlen und Beschnuppern einer gegossenen Mittelwandwabe (Wachswabe) und einer frischen, von Bienen ausgebauten und mit Honig befüllten und verdeckelten Wabe aus unserem Lagenstandort „Buger Wiese“. Zudem erhielten alle ein kleines Wachswabenstückchen zum Mitnehmen
  6. Wie schmeckt Honig? Honigprobe für alle

Reinhold zeigt Kindern eine Mittelwandwabe aus der Lehrbienenbeute

 

Die Schulbiene liest vorZum Schluss gab’s leihweise für jeden das Bilderbuch „Ich habe einen Freund, der ist Imker“ von Ralf Butschkow, aus dem die Schulbiene ein paar Zeilen vorlas sowie ein Zeichenblatt zum Ausmalen für später.

Fragen der Kinder und Erzieherinnen

Reinhold zeigt etwas in einem BuchTrotz der doch recht kurzen Zeit und des umfangreichen Programms blieb genug Zeit, einige Fragen zu beantworten:

„Wie machen Bienen Wachs?“ Reinhold erklärte es anhand des schön illustrierten Bilderbuches von Fischer-Nagel „Im Bienenstock“.

Kinder und Erzieherin kosten Honig„Was ist der Unterschied zwischen hellem Blütenhonig und dunklem Waldhonig?“ Trotz unserer Warnung, „das wollt ihr nicht wirklich wissen“ verrieten wir die nicht ganz appetitlichen Details natürlich doch.

„Warum haben Bienen einen Stachel?“ Das frage ich mich auch 😉 Ne, im Ernst – weil sie ihr Volk vor Räuber verteidigen müssen.

Bienen in Baunach willkommen!

Sitzkreis aufstellenIrene Landgraf und ihrem Team danken wir herzlich für das blitzschnelle Herrichten des Raumes für unsere Zwecke und für ihre Gastfreundschaft!

Bienen-Dekoration in der Kita St. Oswald, BaunachBeeindruckt hat uns gauch die liebevolle Ausstattung besonders der Bienengruppe – überall, wohin wir schauten, wurde die Biene ins Licht gerückt – und das ganz bestimmt nicht erst seit der Ankündigung unseres Besuches!

Ein Bienlein bekamen wir denn auch als Abschiedsgeschenk mit (Foto siehe ganz oben) – herzlichen Dank!

Wildbienenhotel in der Kita St. Oswald, BaunachWir sind uns sicher: in Baunach sind Bienen aller Art immer willkommen – ob Honigbiene, Wildbiene, Sabine oder SaBiene (unser Maskottchen)!

Möge es überall auf der Welt so sein!

(Mindestens aber an Regnitz, Main, Baunach und Lauter …)

Gewinner des Preisausschreibens „Connys Patenbeutengeheimnis“

Ziehung der Gewinner durch Annemarie RudelGezogen von Glücksfee Annemarie Rudel, unserem „jüngsten“ Bienenpatenneuzugang, stehen nunmehr die Gewinner des Preisausschreibens „Connys Patenbeutengeheimnis“ fest.

Künstlerisch gestaltete Beute von Conny KoppAusgelobt wurde er von Bienen-leben-in-Bamberg.de und unserer Bienenpatin Conny Kopp, die die tolle Bienenwohnung künstlerisch aufwendig gestaltet hatte. Und sich dabei frug, wie viele Möglichkeiten es denn nun gäbe, die Zargen (einzelne Stockwerke einer Bienenwohnung = Beute) untereinander auszutauschen und dennoch eine durchgängige Mallandschaft zu erhalten.

Und erraten bzw. errechnet habe es insgesamt sieben Teilnehmende, von denen die ersten drei einen Hauptpreis erhielten:

Gewinner/innen des Preisausschreibens: Florian Snow, Jeannette Munique und Sabine Saam

Die Gewinner/innen Florian Snow, Jeannette Munique und Sabine Saam

1.-3. Preis In der Reihenfolge der Ziehung:

  1. Jeannette Munique, Nürnberg
  2. Sabine Saam, Baunach
  3. Florian Snow, Bamberg

Herzlichen Glückwunsch allen!

Gewonnen haben sie jeweils

Die richtige Lösung – „384“ – schrieben uns via Facebook und E-Mail außerdem:

  1. Johanna Grasser
  2. Rita Bender
  3. Gabriele Stadter
  4. Leo Englert

Auch an diese Rechenkünstler/innen unser Glückwunsch!

Gewonnen haben sie jeweils 1 Bastelwabe + 1 Heftchen “Bienen eine Wunderwelt”

Nachtrag: Abzuholen im Malort Bamberg, Kapuzinerstraße 30, Bamberg, zu den Öffnungszeiten.

Bienenpatin Sabine Saam 2013/15

Bienenpatin Sabine Saam (re.) bei der Urkundenübergabe durch Ilona Munique

Überreichung der Bienenpatenurkunde an Sabine Saam (rechts) durch Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 19.08.2013

„Zum 40.ten Geburtstag wollte ich mir etwas besonderes schenken“, begründete Sabine Saam ihre Entscheidung, etwas für die Bienenwelt Bambergs zu tun. Wir freuen uns daher über unsere zwölfte Bienenpatin, die unsere Privatinitiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ bereichern und mittragen wird! Dass Sabine genau der richtige Name dafür ist, müssen wir wohl nicht extra betonen.

Am 19. August 2013 trafen wir uns – Reinhold Burger und Ilona Munique – für die offizielle Urkundenübergabe an Sabine Saam in der Austraße im „Vitamin X“. (Diese Schleichwerbung muss sein, denn immerhin ist der Betreiberins Gatte ebenfalls Imker. Lothar besuchte zusammen mit uns den Lehrgang beim Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. mit Sitz in Burgebrach.)

Die Idee, Bienenpatin zu werden

„Zwar hatte ich damals die Crowdfunding-Aktion interessiert mitverfolgt, doch erst über die AVAAZ-Petition zum Verbot der Neonicotinoide als mögliche Ursache für das mysteriöse Bienensterben, und dann euer Weblog, der mir gut gefallen hat, bin ich letztendlich auf die Idee gekommen, mich als Patin zu bewerben“, berichtete Sabine Saam. Da sie selbst für diverse Seiten bzw. Weblogs Webmasterin ist, hat sie sicherlich den liebevollen und gepflegten Aufwand dahinter erkannt und für seriös empfunden – behaupte ich jetzt einfach mal …

Da wir in diesem Jahr kein neues Volk und in Folge dessen auch keine neue Bienenbeute mehr anschaffen, wird Sabine Patin einer Lehrbienenbeute. Von der Übergabe derselben werden wir zur gegebenen Zeit berichten.

Viele Fragen … gemeinsam lösen

Reinhold BurgerWas es mit dem Schwärmen auf sich hat, wie die Varroamilbe behandelt wird und wie lange ein Volk leben kann, … viele Fragen hatte die Diplomverwaltungswirtin, die als Arbeitsvermittlerin in der Arbeitsagentur Bamberg tätig ist. Reinhold Burger beantwortet sie alle gerne und leicht verständlich.

Doch auch wir wollten einiges über die Lebensumstände wissen, denn Sabine Saam ist seit einigen Jahren keine „Läuferin“ (O-Ton Sabine) mehr, sondern auf vier Rädern mobil. „Ach, da könnte ich Bücher füllen …“, lacht sie ganz ohne Zynismus, als ich mich über Reaktionen ärgere, von denen sie im Bezug auf ihren Antrag auf ein spezielles Auto erhielt.

Der Optimismus, den das aktive Mitglied in mehreren Funktionen von FU und CSU in Baunach, Bamberg-Land und Oberfanken ausstrahlt, wird sich hoffentlich wohltuend auf unsere Bienen auswirken. Denn auch sie erleben ja so manches Handicap, das es zu überwinden gilt. Haben sie endlich ausreichend und bienengemäße Tracht erspäht – was bei all der Monokultur nicht so einfach ist – muss diese auch noch möglichst pestizidfrei sein. Und ist für die Nahrung gesorgt, so müssen diverse Krankheiten, an denen der Mensch nicht immer ganz unbeteiligt ist, überstanden werden. Kein leichtes Leben also.

Nur gemeinsam schaffen wir es, allen Lebensformen und -umständen von Mensch und Tier gerecht zu werden. Insofern finden wir diese Patenschaft von Sabine Saam besonders aufbauend und wegweisend.

Viele Antworten – gemeinsam handeln

Doch entgegen aller Heiterkeit, die die Urkundenübergabe begleitet, wird zum Schluss unserer ersten Begegnung ein besorgter Ton hörbar, als Sabine erzählt: „Trotz unseres nachbarlichem Imkers – und ich kenne mindestens noch drei weitere – sehe ich seit einiger Zeit weniger Bienen als noch in meiner Kindheit. Da bin ich doch recht häufig auf eine Biene gestiegen, wenn ich barfuß über die Wiese lief“.

Ja, die Bienen werden weniger, in Bamberg und Umgebung. Davon wird uns immer wieder berichtet. Ein weltweites Sterben ist da im Gange. Wer diese Zeichen missachtet oder gering schätzt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Wer jedoch helfen will, dass wir wieder mehr Bienen bekommen, der mache es wie Sabine Saam: Handeln, nicht nur betroffen in die stillen Obstbäume schauen. Es gibt viele kleine und große Möglichkeiten – hier sind sie aufgelistet.

[Hier zum Interview „Zweite Runde für die Bienenpatin Sabine Saam 2015/2017]