Überreichung der Bienenpatenurkunde an Sabine Saam (rechts) durch Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 19.08.2013
„Zum 40.ten Geburtstag wollte ich mir etwas besonderes schenken“, begründete Sabine Saam ihre Entscheidung, etwas für die Bienenwelt Bambergs zu tun. Wir freuen uns daher über unsere zwölfte Bienenpatin, die unsere Privatinitiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ bereichern und mittragen wird! Dass Sabine genau der richtige Name dafür ist, müssen wir wohl nicht extra betonen.
Am 19. August 2013 trafen wir uns – Reinhold Burger und Ilona Munique – für die offizielle Urkundenübergabe an Sabine Saam in der Austraße im „Vitamin X“. (Diese Schleichwerbung muss sein, denn immerhin ist der Betreiberins Gatte ebenfalls Imker. Lothar besuchte zusammen mit uns den Lehrgang beim Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. mit Sitz in Burgebrach.)
Die Idee, Bienenpatin zu werden
„Zwar hatte ich damals die Crowdfunding-Aktion interessiert mitverfolgt, doch erst über die AVAAZ-Petition zum Verbot der Neonicotinoide als mögliche Ursache für das mysteriöse Bienensterben, und dann euer Weblog, der mir gut gefallen hat, bin ich letztendlich auf die Idee gekommen, mich als Patin zu bewerben“, berichtete Sabine Saam. Da sie selbst für diverse Seiten bzw. Weblogs Webmasterin ist, hat sie sicherlich den liebevollen und gepflegten Aufwand dahinter erkannt und für seriös empfunden – behaupte ich jetzt einfach mal …
Da wir in diesem Jahr kein neues Volk und in Folge dessen auch keine neue Bienenbeute mehr anschaffen, wird Sabine Patin einer Lehrbienenbeute. Von der Übergabe derselben werden wir zur gegebenen Zeit berichten.
Viele Fragen … gemeinsam lösen
Was es mit dem Schwärmen auf sich hat, wie die Varroamilbe behandelt wird und wie lange ein Volk leben kann, … viele Fragen hatte die Diplomverwaltungswirtin, die als Arbeitsvermittlerin in der Arbeitsagentur Bamberg tätig ist. Reinhold Burger beantwortet sie alle gerne und leicht verständlich.
Doch auch wir wollten einiges über die Lebensumstände wissen, denn Sabine Saam ist seit einigen Jahren keine „Läuferin“ (O-Ton Sabine) mehr, sondern auf vier Rädern mobil. „Ach, da könnte ich Bücher füllen …“, lacht sie ganz ohne Zynismus, als ich mich über Reaktionen ärgere, von denen sie im Bezug auf ihren Antrag auf ein spezielles Auto erhielt.
Der Optimismus, den das aktive Mitglied in mehreren Funktionen von FU und CSU in Baunach, Bamberg-Land und Oberfanken ausstrahlt, wird sich hoffentlich wohltuend auf unsere Bienen auswirken. Denn auch sie erleben ja so manches Handicap, das es zu überwinden gilt. Haben sie endlich ausreichend und bienengemäße Tracht erspäht – was bei all der Monokultur nicht so einfach ist – muss diese auch noch möglichst pestizidfrei sein. Und ist für die Nahrung gesorgt, so müssen diverse Krankheiten, an denen der Mensch nicht immer ganz unbeteiligt ist, überstanden werden. Kein leichtes Leben also.
Nur gemeinsam schaffen wir es, allen Lebensformen und -umständen von Mensch und Tier gerecht zu werden. Insofern finden wir diese Patenschaft von Sabine Saam besonders aufbauend und wegweisend.
Viele Antworten – gemeinsam handeln
Doch entgegen aller Heiterkeit, die die Urkundenübergabe begleitet, wird zum Schluss unserer ersten Begegnung ein besorgter Ton hörbar, als Sabine erzählt: „Trotz unseres nachbarlichem Imkers – und ich kenne mindestens noch drei weitere – sehe ich seit einiger Zeit weniger Bienen als noch in meiner Kindheit. Da bin ich doch recht häufig auf eine Biene gestiegen, wenn ich barfuß über die Wiese lief“.
Ja, die Bienen werden weniger, in Bamberg und Umgebung. Davon wird uns immer wieder berichtet. Ein weltweites Sterben ist da im Gange. Wer diese Zeichen missachtet oder gering schätzt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Wer jedoch helfen will, dass wir wieder mehr Bienen bekommen, der mache es wie Sabine Saam: Handeln, nicht nur betroffen in die stillen Obstbäume schauen. Es gibt viele kleine und große Möglichkeiten – hier sind sie aufgelistet.
[Hier zum Interview „Zweite Runde für die Bienenpatin Sabine Saam 2015/2017]