Grüße vom Osterbrunnen im Bamberger Bienengarten

Unser Osterbrunnen im Erba-Park an der Bienen-InfoWabe soll keinen Massenauflauf verursachen. Doch vereinzelte Spaziergänger/innen darf er sicherlich erfreuen. Wir schmückten ihn nicht aus dem Grunde, bewundert zu werden. Stattdessen war es uns ein Herzensbedürfnis, uns intensiv mit unserem Pumpbrunnen zu beschäftigen, der es uns seit letztem Jahr ermöglicht, unseren Bienengarten mit Wasser zu versorgen.

Osterbrunnen im Bamberger BienengartenDass uns frisches, klares, sauberes Grundwasser in Zeiten des Klimawandels zur Verfügung steht, dafür sind wir sehr dankbar. Ohne Wasser zu wirtschaften ist fast unmöglich. Wie kostbar sich das doch anfühlte, als erstmalig das sprudelnde Nasse über unsere Arme lief. Es dauerte fast ein Jahr, bis alles aufgebaut und funktioniert hatte. Das Schmücken in Dankbarkeit ist eine Huldigung an die Lebenszeit, die uns durch das wahrhaft göttliche Wasser geschenkt wird.

Biene an Osterei, von EmilAllen, die ihn besuchen, dürfen gerne ein selbstbemaltes Osterei, geschmückt mit Bienen oder Blumen, in das Körbchen legen. Nach dem Fotografieren hängen wir sie dann auf. Als Dankeschön dürft ihr euch ein Bienenbüchlein mit nach Hause nehmen. Natürlich auch, wenn ihr kein Ei mitgebracht, dafür jedoch eine kleine Spende zurückgelassen habt.

Wir wünschen euch viel Freude an unserem Osterbrunnen! Und vor allem:

Gesunde und frohe Ostern, ein Lichtblick in euren Herzen und am Ende des Corona-Tunnels, und bis auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen in der Bienen-InfoWabe!

Euer Bienenteam
Ilona und Reinhold

Osterbrunnen im Bamberger Bienengarten

 

Wasser für den Bienengarten (6): Das Festla

Pumpbrunnen im Bamberger Bienengarten„Do is abba jetzt scho a Festla fällich!“ Hast Recht, Ralf, und so wäards aa g’machd! Flugs a boa Leidla informiert und unser lieber Besuch aus Regensburg, die Maria, ist gleich mit eingebunden worden in die Vorbereitung zu unserem kleinen Pumpbrunnenfestla.

Atzung Gäste zum PumpbrunnenfestlaAtzung zum PumpbrunnenfestlaNach unserer Stadtbesichtigung wurde flott  ein Kartoffelsalat gemacht, die Eiswürfel für die Erdbeerbowle und den Karotten-Apfel-Ingwersaft in die Kühltasche gepackt, die Hähnchengrillspieße vom Alibabas geholt und die Melonen von Gabi dankend angenommen. Weil’s recht knapp wurde mit der Zeit und die Hitze ohnehin groß, verzichteten wir auf aufwändige Deko, sondern sanken erhitzt auf die rasch in die im Schatten aufgestellten Stühle.Gäste zum Pumpbrunnenfestla

Gäste zum PumpbrunnenfestlaEinfach etwas klönen mit den Nachbarn Udo, Annie und Ralf, mit unseren Bienenpatinnen Gabi Loskarn und Michaela Then, mit Jobst und Tina Giehler mit Kindern … und sich miteinander über die erfolgreiche Pumpbrunneninstallation erfreuen, die nun endlich zuverlässig Grundwasser für den Bienengarten aus rund 6 Metern Tiefe liefert.

HERZLICHEN DANK an alle werten Spender/innen und Helfer, von denen einige ganz besonders zum Gelingen beigetragen haben:

  1. Wünschelrutengänger „Dütsch’n Hans“, der leider nicht mehr unter uns weilt. Lieber Hans, die gute Tat deines letzten Wünschelrutenganges auf Erden soll dir im Himmel vergolten werden!
  2. Horst Müller und Ralf „Baumi“, Nachbarn des Kleingartenvereins „Am Weidenufer“ für Bohrung und Fundament.
  3. Möbelhaus Pilipp und Restaurant Kropf für 1.300 Euro
  4. Förderverein zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg 2012 e. V. für 300 Euro, dessen ehemaliger Vorsitzender (und ebenfalls Bienen-InfoWaben-Nachbar) Jobst Giehler am 8. Juni mit uns feierte.
  5. Die Finanzierungslücke von 300 Euro füllen wir über die Bienenpatenschaftsbeiträge von Gabi Loskarn und Michaela Then auf.

Reinhold im Bamberger BienengartenDie bisherigen Kosten für den Pumpbrunnen betragen rund 1.800 Euro und bestehen aus (jeweils gerundet) € 700 für Bohrung/Installation/Material, € 770 für den Korpus nebst Kleinteilen und 330 Verwaltungskosten. Die hübsche Bank, die dem Brunnen beigestellt wurde und die Gießkannen trägt, kostete rund 100 Euro.

Sie möchten ebenfalls unsere Projekte fördern? Wir haben immer etwas in Planung, um die Bienen-InfoWabe, den Bienengarten und natürlich die Bamberger Schulbiene sowie das Projekt „Supply my Schul-Imkerei“ zu verwirklichen bzw. zu professionalisieren und aufrecht zu erhalten. Bitte informieren Sie sich gerne direkt bei uns. Auf unserer Webseite „Spenden“ finden Sie außerdem zwei Möglichkeiten, wie Sie in das Gemeinwohl via unserer Privatinitiative oder des angebundenen Imkervereins investieren können.

Berichtsserie „Wasser für den Bamberger Bienengarten“

  1. Das Wünschelrutengehen
  2. Die Bürokratie
  3. Die Bohrung
  4. Das Fundament
  5. Die Montage
  6. Das Festla (diese Seite hier)

Wasser für den Bienengarten (5): Die Montage

Pumpbrunnen im Bamberger BienengartenNach knapp einem Jahr ist es vollbracht! Wir freuen uns riesig über unsere fertig montierte Schwengelpumpe, die uns pünktlich zum Beginn des meteorologischen Sommers unseren Bamberger Bienengarten bewässern hilft. Am Vormittag hielten wir noch zweieinhalb Stunden Imkerkurs, doch nach einer kurzen Siesta war’s endlich soweit: Heute noch sollte des Gießkannenheranschleppens ein Ende gesetzt sein! Juhuuuu!

Über eigenes Wasser verfügen zu dürfen, das ist schon etwas sehr Besonderes, wenn man’s sich selbst erarbeitet hat. Das lässt sich so mit fließend Wasser in jedem Haushalt ja kaum mehr vorstellen, wie mühevoll doch der Prozess der Wassererschließung ist. Hut ab vor unseren Vorfahren!

Erstes Wasserpumpen an der Schwengelpumpe im Bamberger BienengartenDies waren die letzten Arbeitsschritte beim Montieren der Schwengelpumpe:

  • Pumpbrunnenmontage im Bamberger BienengartenAusmessen des Grundwasserstandes (liegt bei 3,40 m) mit Hilfe eines wasserdichten Kabels. Festgestellte Gesamttiefe des Bohrloches: 6,40 m.
  • Den Saugschlaug (1″ = 25 mm, mit Spirale, geeignet für Unterdruck bei einem Wassersäulenstand von 6 m) auf 3 Meter zuschneiden. Das heißt, das Endstück wird sich sodann auf einer Tiefe von 5,40 wiederfinden.

Rechenweg:
Kolbenlänge 0,40 m + Verlängerungsrohr 2 m + Saugschlauch 3 m = 5,40 m. Bedeutet, dass das Schlauchendstück erst einen Meter über Grund Wasser anpumpt und somit keine Sedimentteile aufwirbelt. Über dem Schlauch-Endstück befinden sich noch 2,20 m Wasser, ein Ins-Leere-Pumpen ist praktisch nicht möglich.

  • Pumpbrunnenmontage im Bamberger BienengartenAlle Teile (siehe Seite 3 der Bedienungs- und Installationsanleitung) aneinander montieren. Dabei das Gestänge am oberen Ende mit einem zum Beispiel durch die Öse quer gelegten Hölzchen fixieren, dass es nicht in den Brunnenschacht abhauen kann.
  • Alles miteinander in das Bohrlochfädeln und …

Pumpbrunnenmontage im Bamberger BienengartenHA! Klingt easy, erwies sich denn doch als enormer Kraftakt. „Alles miteinander“ heißt: stolze 5,40 Meter bei geschätzten 35 Kilo Gewicht! Gut, dass Reinhold so groß ist und außerdem eine Leiter parat stand. Zu zweit hievten zitterten wir die Konstruktion aber glücklich in den Brunnenschacht hinein. (Ein Selfie war aus verständlichen Gründen nicht möglich.)
Und zwar entgegen der Anleitung, die besagte, dass eine Person das im Brunnen installierte Gestänge bzw. Plastikrohr hält und die andere die Pumpe draufschraubt. Davon mussten wir nach einigen erfolglosen Versuchen ablassen.

Pumpbrunnenmontage im Bamberger BienengartenDenn der Schraubende sieht wegen des abstehenden Basis-Endstückes der Pumpe nicht, wohinein er genau schraubt, und die Gestänge-Haltende schwitzt Blut und Wasser, weil ihr jederzeit das Gestänge auf Nimmerwiedersehen in den Bohrgang abhauen kann. Eine Zeitlang lässt sich mit beiden Händen das Gewicht des Gestänges durchaus halten. Doch der zusätzliche Druck durch den Schraubvorgang einer Pumpe von 25 Kg Gewicht erhöht die Gefahr des Loslassens massiv. Na ja, hier hätten Männerpratzen sicherlich mehr verrichten können … Aber es hat ja auch anders geklappt. Jetzt nur noch …

  • … das Gestänge mit dem Schwengel verschrauben (Achtung! Nicht zu früh loslassen, damit es nicht doch noch in den Schacht verschwinden kann! Geht also nur zu zweit: Eine/r hält, die/der andere schraubt!) …
  • … und das Basisteil der Schwengelpumpe an den Betonsockel schrauben.

„Wasser, Marsch!“

Erstes Wasserpumpen an der Schwengelpumpe im Bamberger Bienengarten

Fotogalerie Pumpbrunnenmontage im Bamberger Bienengarten

Berichtsserie „Wasser für den Bamberger Bienengarten“

  1. Das Wünschelrutengehen
  2. Die Bürokratie
  3. Die Bohrung
  4. Das Fundament
  5. Die Montage (diese Seite hier)
  6. Das Festla

Wasser für den Bamberger Bienengarten (4): Das Fundament

Brunnenfundament aushebenUm die Schwengelpumpe im Bamberger Bienengarten zu installieren benötigt es ein Fundament. Auf Anraten unseres Nachbarn, Ralf „Baumi“, griffen wir zu Trockenbeton B25, von dem wir 225 Kilo (= 9 Säcke zu je 25 Kg) benötigten.

Brunnen-Baustelle sichernZunächst hob Reinhold am 16.04. ein 90 x 90 cm großes und 12 cm tiefes Loch an unserer Bohrstelle aus. Unter Anleitung und HIlfe von Ralf wurden am folgenden Tag zwei Lagen Armiereisen in das Loch ausgelegt und darauf der mit Wasser angerührte Trockenbeton relativ dickflüssig eingegossen. Die Armiereisen lupfte Ralf dann etwas in die Höhe bzw. in die Masse hinein.

Brunnenfundament gießen durch Ralf Baumi Brunnenfundament gießen durch Ralf BaumiAuf die letzte, nun dickmassigere Lage Beton wurde ein Eimer aufgestülpt, dessen Boden vorab abgeflext wurde. Bevor erneut Beton eingegossen wurde, bekam das Wasserrohrloch eine Kappe aufgesetzt, um das Grundwasser sauber zu halten. Der Eimer wurde bereits am nächsten Tag abgenommen. Für die gesamte Trocknungszeit von 28 Tagen gilt, den Beton immer wieder mit Wasser abzukühlen. Das Abbinden geht mit Hitzeentwicklung einher und benötigt viel Feuchtigkeit. Daher deckten wir die Baustelle gut mit Folie gegen Verdunstung bzw. für Kondenswasserentwicklung ab.

Zwar wird das nun ein bisschen ein improvisierter Osterbrunnen. Aber wir sind dankbar, dass es nun doch mit dem Brunnenbau weitergehen konnte. An dieser Stelle herzlichen Dank an Horst, dem wir weiterhin eine gute Genesung wünschen, und an Ralf, der uns auf den letzten Metern zu einer eigenen Wasserversorgung so toll geholfen hat!

Brunnenfundament feucht haltenDer Brauch des Osterbrunnenschmückens zeigt vor allem im Fränkischen Raum die Dankbarkeit der Menschen für das wertvolle Nass. Wer einmal selbst einen Brunnen gebaut hat, um der Trockenheit ein Grünen und Blühen abzuringen, der wird diesen Dank ganz besonders innig empfinden. Zumindest uns geht es so, und daher werden wir auch unseren Brunnen noch vor seinem letzten Schritt, der Anbringung des Pumpschwengels, gebührend feiern. Freut euch MIT uns!

Osterei mit Biene von Anne ZirkelWer uns am Ostersonntag ein mit einer Biene oder Blüte bemaltes Osterei bringt, das wir dann an unseren neuen Brunnen hängen können, erhält eine kleine Gegengabe zurück! Wir freuen uns auf den „Tag der offenen Tür “ an der Bienen-InfoWabe!

Berichtsserie „Wasser für den Bamberger Bienengarten“

  1. Das Wünschelrutengehen
  2. Die Bürokratie
  3. Die Bohrung
  4. Das Fundament (diese Seite hier)
  5. Die Montage
  6. Das Festla

 

Wasser für den Bamberger Bienengarten (3): Die Bohrung

Pumpbrunnenbohrung im Bamberger BienengartenEin beeindruckender Fuhrpark bringt so eine Pumpbrunnenbohrung mit sich. Horst hat’s dann auch gleich ausprobiert, ob seine Bohrung erfolgreich war und goss dankenswerterweise unsere Schaubeete im Bamberger Bienengarten. Reinhold konnte am 30.07.2018 die Fotos gerade noch so machen, als er kurz vor Abfahrt zu unserem Montafon-Vortrag noch in der Bienen-InfoWabe und am Lehrbienenstand nach dem Rechten schaute.

Die Bohrtiefe betrug 6 Meter und brachte also erwartungsgemäß an der Stelle Wasser hervor, die das Wünschelrutengehen angezeigt hatte. Jetzt heißt es also nur noch, eine geeignete Schwengelpumpe zu finden und zu kaufen. Dass diese praktisch bereits bezahlt ist, und zwar vom Förderverein zur Nachhaltigkeit der LGS Bamberg, könnt ihr hier nachlesen.

Aber auch die Bohrung ist über eine Spende des Möbelhauses Pilipp (Bamberg) und des Restaurant Kropf bereits in warmen Tüchern. Dazu später mehr!

Berichtsserie „Wasser für den Bamberger Bienengarten“

  1. Das Wünschelrutengehen
  2. Die Bürokratie
  3. Die Bohrung (diese Seite hier)
  4. Das Fundament
  5. Die Montage
  6. Das Festla

Wasser für den Bamberger Bienengarten (2) – Die Bürokratie

Und so ging’s weiter: Nachdem wir das Projekt „Pumpbrunnen“ für den Bamberger Bienengarten ins Laufen brachten und die Wünschelrute eine geeignete Wasserader zu Tage brachte, brauchten wir als nächstes die Unterschrift des Trägers der Bienen-InfoWabe, den Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. auf die Bohranzeige. Der zweite Vorsitzende, Nikolaus Hofmann, war glücklicherweise nicht im Urlaub und konnte sofort zum Unterschreiben zu uns kommen.

Ilona beim Fertigmachen der BohranzeigeAm gleichen Tag (25.07.2018) noch radelten wir zum Amt für Umwelt, Brand- und Katastrophenschutz, um uns mit der Sachbearbeiterin Barbara Klug von der „Fachkundigen Stelle für Wasserwirtschaft / Wasserrecht“ zusammenzusetzen. Sie war bereits über unseren „Dringlichkeitsantrag“ über das Garten- und Friedhofsamt Bamberg – als zuständige Stelle für alles Geschehen im Erba-Park – vorinformiert. Diese hatten unkompliziert die Zustimmung zu diesem Unterfangens gegeben. Da wir ja bereits früher schon einige Male von unseren Plänen sprachen und sie das Gartenamt befürwortet hat, gab’s erwartungsgemäß keine Einwände. Zur Sicherheit wünschte man noch eine Ortsbegehung zur „Feinabstimmung“.

Das Formular bzw. die Anzeige, die uns Frau Klug vorab zusandte, war nun – bis auf ein paar noch Unbekannte wie das Fabrikat des Pumpbrunnens – soweit ausgefüllt. Bereits zwei Tage später, also am Freitag, erhielten wir das Okay. Eine tolle Zusammenarbeit mit den Behörden der Stadt Bamberg, für die wir herzlich danken!

Screenshot Vollzug der WassergesetzeMit der Genehmigung bzw. den Vollzug der Wassergesetze; Bohranzeige gem. §49 WHG i. V.m. Art. 39 BayWG für die Errichtung eines Brunnens zur Gartenbewässerung (Beete an der Bienen-InfoWabe)“ ausgestattet konnte Horst, der Brunnenbauer, sein Werk verrichten. Leider waren wir dabei nicht vor Ort, doch gerade noch fotografieren konnten wir den beeindruckenden Maschinenpark, der dabei zum Einsatz kam.

Dass uns genau zum Zeitpunkt, als wir im Amt weilten, Jobst Giehler, Vorsitzender des sich auflösenden Förderverein zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg 2012 e. V. ihr „Restgeld“ in Höhe von ca. 400 Euro zuwenden wollten, machte den anstehenden Pumpenkauf einfacher. So entschieden wir uns für eine frostsichere Pumpe – doch dazu später mehr!

Berichtsserie „Wasser für den Bamberger Bienengarten“

  1. Das Wünschelrutengehen
  2. Die Bürokratie (diese Seite hier)
  3. Die Bohrung
  4. Das Fundament
  5. Die Montage
  6. Das Festla

Wasser für den Bamberger Bienengarten (1) – Das Wünschelrutengehen

Mühselige Gießaktionen im Bamberger BienengartenZum sonntäglichen Sommerfestes unseres Nachbarn, des Kleingartenvereins „Am Weidenufer“, trafen wir auf Horst, den allseits hier bekannten Brunnenbohrer. Dieser plante, am kommenden Freitag seinen letzten Brunnen zu bohren, um mit 72 Jahren endlich „in Rente“ zu gehen. Eine aller-allerletzte Brunnenbohrung ließ er sich den Bienen zuliebe aber von uns herausbetteln. Wir hatten ja lange schon davon gesprochen, einen Brunnen zu bohren. Hier bot sich nun eine tolle Gelegenheit, es endlich in die Tat umzusetzen. Wir selbst nehmen es zwar unbeirrt auf uns, aus dem Brunnen des Interkulturellen Gartens schubkarrenweise Gießwasser heranzufahren. Doch unserer Urlaubsvertretung wollen wir das doch wirklich etwas erleichtern – na klar, und wir werden auch nicht jünger.

Nun galt es, zwei weitere wesentliche Hürden nehmen: 1. Eine Wasserader finden und 2. die Brunnenbohr-Genehmigung erhalten. Innerhalb sportlicher fünf Tage mussten die Vorbereitungen über die Bühne gehen.

Unser Brunnenbauer Horst konnte glücklicherweise den Wünschelrutengänger Dütsch’n-Hans (†) aktivieren, sich mit seinen 80 Jahren trotz brütender Hitzetage um 7 Uhr des 25.07.2018 bei uns einzufinden, um nach einer Wasserader für den Bamberger Bienengarten zu fahnden. Im Vorfeld bin ich schon mal probegelaufen, denn natürlich hatten wir eine Wunschstelle für die künftige Schwengelpumpe im Auge. Meine beiden zu Antennen umgebogenen Kleiderbügeldrähte, mit denen ich bereits seit den 80ern jede Wohnung ausschritt, die ich neu bezog – zuletzt 2008 in Bamberg –, wurden also reaktiviert und schlugen auch brav die angepeilte Stelle an.

Dütsch’n-Hans bestätigte sodann diese Stelle, und wir freuten uns riesig. Horst, dessen Wünschelrutenfähigkeit nach einer Herzoperation leider verloren ging, schenkte mir großzügig seine aus Acrylglas gebogene und wesentlich empfindsamere Wünschelrute, mit der ich sogleich den Standort unserer beiden Völker am Lehrbienenstand „Bienenweg“ abschritt. Eines der beiden Völker, das Uni-Volk, hatte sich nicht so prächtig entwickeln wollen, wie es eigentlich als starkes Ablegervolk hätte sein können. Das Nachbarvolk von Patin Annemarie Rudel hingegen stand mit drei statt zwei Honigräumen propper da, obgleich eine ältere Königin darin wohnte.

Lehrbienenstand "Bienenweg" von Bienen-leben-in-Bamberg.dePrompt bestätigte die Rute durch deutliches Vor- und Zurückdrehen unseren Verdacht, dass das Uni-Volk (rechts) mitten auf einer starken Wasserader stand. Wir werden wohl umstellen müssen*. Und auch alle anderen unserer sieben Standorte abklappern. Das allerdings kann nicht auf einmal geschehen, denn sowohl Horst als auch Hans warnten davor, dass Wünschelrutengehen aufs Herz schlage. Tatsächlich hatte auch Hans bereits eine Herzoperation hinter sich, die ihn allerdings nicht wie bei Horst geschehen seine Fähigkeiten einbüßen ließen. Nun gut, ich werde das sozusagen „beherzigen“.

Zurück zum Brunnenprojekt. Nun hatten wir also 1. den Brunnenbauer Horst, 2. den Standort durch Wünschelrutengänger Hans markiert (siehe Gießkannen auf Foto) und 3. den Antrag zur Brunnenbohrung vorausgefüllt in der Hand. Dieser musste jedoch noch vom „richtigen“ Antragsteller unterschrieben und möglichst vor dem Mittag auf den Michelsberg im Amt landen. Fortsetzung folgt.

* Damit ist nicht gemeint, dass ein schwächeres Volk nur aufgrund des Wasserader-Standortes seine Probleme hat. Aber wenn alle anderen Faktoren keine Antwort geben, kann es jedenfalls nichts schaden, auch diese Komponente zu berücksichtigen.

Fotogalerie Wünschelrutenbegehung für Brunnenbohrung im Bamberger Bienengarten

Berichtsserie „Wasser für den Bamberger Bienengarten“

  1. Das Wünschelrutengehen (diese Seite hier)
  2. Die Bürokratie
  3. Die Bohrung
  4. Das Fundament
  5. Die Montage
  6. Das Festla